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Michaelnbach
Pastoralgeschichte |
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Neubeginn: Glaube ist gleich Entwicklung, Fortschritt |
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3.1.Die Baiernzeit |
Untrennbare Einheit: Gott in unserer Geschichte |
Wenn wir oben bei dem Festredner die Mondseer
Urkunde hernehmen, wo das Kloster die Grenzen des Besitzes umschreibt, da mag
aus heutigem Gesichtspunkt der Eindruck entstehen, die Mönche waren bedacht,
ihren „Reichtum“ rechtlich zu verteidigen. Natürlich haben sie ihre Ansprüche
damit geltend gemacht. Aber wenn wir die vorher beschriebene Zeit tiefer
bedenken, dann müssen wir gerechterweise auch sagen. Besitzen konnte erst, wer
etwas schafft. Besitz behalten konnte auch nur, wer in der Lage war, ihn zu
sichern. Denn Land gab es in dieser Zeit genug, nur konnten es Menschen für
sich nicht „besitzbar machen“, wenn sie sich nicht in Gemeinschaften
zusammenschlossen. Was nützt ein großer Wald, wenn man sein Holz nicht fällen
und bearbeiten kann? – Die religiöse Entwicklung war damals eindeutig eine
fortschreitende Verbesserung menschlichen Lebens und Zusammenhalts. Und genau
unter dieser Wiederherstellung der Qualität in Besiedelung und Bewirtschaftung
von Grund müssen wir die Tätigkeit der folgenden Perioden betrachten. Man wird
anders der Geschichte nicht gerecht. Es gab für unser Land daher eine
untrennbare Einheit zwischen Gott und der Geschichte. Die Europäische
Geschichte ist eine Geschichte der Kirche. Natürlich waren in dieser
Selbstverständlichkeit auch Fehler passiert. Die letzten Konsequenzen aus
dieser vielleicht einmal zu großen Einheit „von weltlicher und Geistlicher“
Herrschaft haben wir jetzt zu tragen. Alle Fehler der Geschichte werden rasch
in Zusammenhang mit der christlichen Kultur gebracht. Um sich jetzt von den
Fehlern der Vergangenheit zu lösen scheint es, dass man sich vom christlichen
Glauben löst. Es wirkt gerade so, als ob die Freiheit von der Religion jetzt
den nächsten Schritt der Entwicklung des Menschen mit sich bringen würde. Ob
diese Freiheit nicht bald wieder zur Unfreiheit wird, das wird uns die
Geschichte zeigen. |
„Leeres Land“ |
Constatnius der Bischof von Lorch hatte die
Verteidigung des Landes noch aufrecht erhalten können. Nach seinem Tod aber
brach sie endgültig zusammen. Nach 488 verließen sehr viele Romanen (Siedler
aus der Römerzeit) das Land. Die Baiern, wie sie Kurz oben schon beschrieben
hatte, füllten das Land. Siedlungsnamen mit –ing deuten auf diese Besiedelung
zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert hin. Der Glaube hatte diese Zeit jedoch
überdauert, nur seine Strukturen, die sehr eng an den Staat geknüpft waren,
bestanden nicht mehr. |
Peuerbach – ein Beispiel |
Der Ort Peuerbach – mit dem Dorfnamen
„Langenpeurbach“ war eine Siedlung, die auf diese bairische Besiedelung zurückgeht.
Durch die Stadt fließt zwar auch ein kleiner Bach, dieser hat jedoch nichts mit
dem Ortsnamen zu tun. Die Nachsilbe –bach kommt vom lateinischen Wort „pagus“ =
Gegend, Dorf, Ansiedlung und das „Peuer“ gab es in unterschiedlichsten Formen
und kommt von „Baier“. Das Dialektwort „Peiwba“ verrät den ursprünglichen
Zusammenhang ein wenig. Der Ortsname heißt dann etwa „Baierndorf“ – Gegend, wo
Baiern angesiedelt worden sind. und Langenpeuerbach – Dorf, das entlang der
Straße mit Baiern besiedelt worden ist. (Vgl. Falkner, Peuerbach, die Stadt). |
Die iroschottischen Mönchs- und Wandermissionare
Wanderbischöfe als erste Form |
Dem vorhandenen Resten an Christen
fehlte die Kraft zum Wiederaufbau einer Struktur. Wegen der
geänderten politischen Verhältnisse kamen die Impulse zur Besiedelung nicht
mehr vom Süden, sondern aus dem Westen. Die bairischen Herzöge aus dem
Geschlecht der Agilofingern scheinen früh als ganzes Adelsgeschlecht katholisch
geworden zu sein. So hatten sie die Christianisierung Bayerns sehr maßgeblich
gefördert. Der Glaube war dort von den aus dem frühesten Irland stammenden
Misssionaren gekommen. Übrigens auch dort war das Christentum mit den Römern
hingelangt. Diese irischen Glaubensboten zeichneten sich durch ihre große Beweglichkeit
aus. Sie bauten aber wenig strukturell aus. Selbst die Bischöfe dürften damals
noch keinen festen Sitz gehabt haben. Man bezeichnet sie als Wanderbischöfe. Es
gab zwar schon einen Bistumsplan, den der Bayernherzog Tehodo anscheinend 715
dem Papst in Rom vorgelegt hatte, weil er aber starb, kam es nicht zur
Verwirklichung von diesem. Wie zu erwarten war sein Vorhaben aber nicht „rein
religiös“ motiviert, sondern sollte ihm Unabhängigkeit von den franken
schaffen. Vom selben Herzog war auch der von Kurz schon erwähnte Bischof Rupert
beauftragt, die Verfestigung des Christentums voranzutreiben. „Im Jahr 696 rief
ihn Herzog Theodo nach Bayern und stellte es ihm frei, von wo aus er wirken
sollte. Rupert sollte auch, „wo immer es ihm ... gefiel, Kirchen und andere für
das kirchliche Leben nötige Gebäude errichten“ dürfen. Aufgrund dieser
großzügigen Erlaubnis fuhr Rupert zunächst per Schiff von Regensburg „in die
Stadt Lorch“ [20] |
Bestätigung der Arbeiten von Martin Kurz |
Diese Einordnung in den heutigen Stand
der Forschung der Diözesangeschichte zeigt uns auch, dass die Chronik von Kurz
bereits in dieser auf Fakten bezogenen neueren Art der Geschichtsforschung
beruht. Der Vergleich des oben Beschriebenen erweist uns dieses. Das bewegt uns
dann auch mit gutem Grund anzunehmen, dass seine Arbeiten auch für jenen
Detailbereich brauchbar sind, wo wir mehr in das Spezifische des Ortes
Michaelnbach gelangen. Kurz ist daher als der profundeste Erforscher der
Ortsgeschichte von Michaelnbach einzuschätzen. Seine Objektivität erweist sich
auch in seiner exakten Sammlung der Einträge in alten Urkunden, die unseren Ort
betreffen. Gerade in diesem Zeitalter, wo man vieles anhand von kleinen
Hinweisen rekonstruieren muss, ist es viel Wert, Quellen zu besitzen, wo man
davon ausgehen darf, dass sie nicht reine Blüten der Phantasie oder des
Wunsches liefern, die dann möglicherweise sogar nicht einmal in ihrem
hypothetischen Charakter als solche ausgewiesen sind. Nach dieser jetzigen
Arbeit der Parallelstellung der Arbeit von Kurz mit der in der
Diözesangeschichte allgemeinen Beschreibung, werden wir uns dann großteils auf
die Forschungen von Kurz verlassen. Er ist auch im diözesanen Forschungsbereich
anerkannt, z.B. in seiner Namensforschung von Priestern. Auch Pfarrer Florian
Wimmer, soweit es aus einigen spärlichen Aufzeichnungen hervorgeht, hat diese
zur Grundlage genommen. |
3.2.Gebietsabzeichnungen, Kirchen- und Klösterbauten |
Bonifatius mit seinen Gründungen: Klöster und Kirchen |
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Lorch konnte sich lange behaupten, wurde aber 711/12 von den Awaren
zerstört. Dieses Volk wurde östlich von Enns sesshaft und konnte erst 791 von
Karl d. Großen bezwungen werden. In dieser Zeit war die Kirche im bairischen
Land nicht besonders glückliche Umstände. |
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Von Rom beauftragt begann Bonifatius
die Kirche in Baiernland zu reorganisieren. Seit 732 bekleidete er den obersten
Rang Erzbischof. Als sogenannter „Apostel der Deuteschen“, wie er in die
Geschichte eingegangen war, realisierte er den Plan, das Land der Baiern in 4
Diözesen einzuteilen: Regensburg, Freising, Salzburg, für die er einen Bischof
geweiht hatte und Passau, wo bereits ein Bischofssitz bestand. Bonifatius hatte
nicht alles neu geschaffen, sondern die alten, gewachsenen Zentren in einer
Struktur mit Rom in Verbindung gesetzt. Innerhalb dieser Struktur wurde dann
ein engeres Netzwerk an Klöstern und Kirchen errichtet. In dieser Zeit fallen
auch die Klöstergründungen von Kremsmünster und Mattsee (777), sowie Mondsee,
das sogar bereits 748 oder sogar früher entstanden ist. Diese Klöster waren
dann fixe Stützpunkte, welche die planmäßige herzogliche Rodung durchführen
sollten und natürlich auch die dort ansässigen Bewohner dem christlichen
Glauben zuführen. Diese sollten bereits angefangene Rodungen, z.B. „slawische
Rodungen“ fortsetzen und konzeptmäßig, gezielt weiterführen. Klöster mit ihrem
gesicherten Land galten für die Herzoge dann auch als gewisser Grenzschutz.
Klöstergründungen von Adeligen und Bischöfen waren praktisch gesehen ein
Mittel, Land längerfristig zu erschließen und zu sichern. |
Volkwerdungen – Werden und Vergehen |
Kurz hat oben sehr deutlich aufgewiesen,
wie wahrscheinlich dieses Volk der Baiern entstanden ist. Völker waren immer
Mischungen, die erst durch ein längeres Zusammensein auf einem Gebiet ein Volk
wurden. Gerade die Erwähnung von slawischen Rodungen zeigen an, dass hier auch
andere Gruppen Arbeit geleistet hatten. Auch die Kelten waren nicht
„ausgestorben“, sondern sind in eine neue Generation eingeflossen. Natürlich
waren solche Zeiten immer krisenreich und mit viel Problemen begleitet. Es
lässt sich nach Zinnhobler auch nicht genau sagen, was Bonifatius an den oben
genannten Diözesen genau verändern wollte. Denn mit seiner Einteilung hat er
nicht völlig Neues geschaffen, sondern bestehende Einheiten zusammengefügt. Er
hätte dies aber nicht leisten können, wenn nicht die Wanderbischöfe und
Wandermönche nicht bereits Vorarbeit geleistet hätten. Auch Völker wie die
Awaren waren nicht eine Gruppe, die auf Raubzug ging, sondern sie waren
unterwegs, um sich ihren Platz zu suchen. Für diese Entstehung des heutigen
Kulturlandes hatten alle ihre Beiträge geleistet und ohne es genau zu planen,
ohne das größere Ergebnis zu kennen, welches entstehen würde, ist ein Land
gewachsen. Die vielen Unruhen, Veränderungen, Zerstörungen und der Phasen des
Wiederaufbaus hatten alle ihren Beitrag geleistet, denn man heute nur in
mühsamen Bruchstücken rekonstruieren kann. Manche Völker haben sich
aneinandergefügt, um später wieder auseinander zu fallen und andere sind zu
einem Neuen geworden. |
Wer baute Kirchen? |
Wenn wir von Klöstern und Kirchen in
dieser Zeit sprechen, dann können wir sie nicht automatisch mit unseren
Gotteshäusern vergleichen. Heute ist die Kirche in einem Ort schon seit
Urzeiten da, oder der Ort ist gewachsen und errichtet sich dann eine Kirche.
Damals aber haben einzelne die Kirchen auch als Art Stützpunkte gebaut: Das
waren diese Wanderbischöfe für ihre Mission, aber auch Adelige hatten sich für
sich und ihre Leute Kirchen errichtet. Man nannte diese auch Eigenkirchen. Der
Adelige war dann auch für den Aufwand für seine Kirche zuständig, wie er auch
Geistliche dorthin setzte. Ebenso verhielt es sich bei den Klöstern. So hatte
dieser erwähnte Tassilo seine Gründungen, wie etwa Kremsmünster mit seinem
Hochzeitskelch, dem Tassilokelch ausgestattet.
Mit dem politischen Sturz von Herzog
Tassilo von Bayern zeigten sich auch auf seine Klöster Auswirkungen. Da das
Kloster aber sozusagen „Mittel“ seines Wirkens war, wurde dieses wie ein Gut
anderen übergeben. Kremsmünster wurde durch Karl d. Großen eine Reichsabtei und
Mondsee kam über einige Umwege zur Diözese Regensburg. Dieses hat der
Waizenkirchner Festredner Meindl bereits erwähnt. Waizenkirchen aber ist gerade
ein typisches Beispiel für eine Eigenkirche. Sie kann als „Kirche des Watzo [21]“,
eines Adeligen bezeichnet werden. Interessanterweise ist dieses „a“ in der
Dialektbezeichnung bei den Weizenkirchnern noch am deutlichsten enthalten. In
Peuerbach spricht man es im Dialekt eher wie den „Weizen“ aus.
it dem Auf- und Abstieg der einzelnen
Besitzer war auch das Schicksal ihrer Kirchen stark verknüpft. Es gab damals
viele Klöster, die heute völlig verschwunden sind. Lediglich Ortsnamen weisen
noch manchamal darauf hin: -münster, -münchen, zell. Diese Form des
Eigenkirchenwesens begünstigte die schnelle Ausbreitung von Kirchen im Land.
Die –bach Namen waren ein typisches Beispiel jener Ausbauphase des Geschlechts
der Agilofinger. |
3.3.Blüte und Zerfall |
Die Zerstörungen durch die Ungarn |
Diese „Frühzeit“ ist geprägt von einer
Reihe Aufbauphasen, die dann auch wieder dem Zerfall preisgegeben waren. So war
das ganze Aufbauwerk vom 8. und 9. Jahrhundert wider gefährdet, als die Ungarn (Magyaren)
viele Kirchen, Klöster und Siedlungen mit ihrem Reitervolk überfielen und in
Brand legten. Manche Abteien waren dem Untergang geweiht. Sie konnten sich nie
mehr erholen. Im Jahr 955 wurden diese in der Schlacht am Lechfeld besiegt.
Darauf folgten Bekehrungsversuche, z. B: auch Bischof Wolfgang von Regensburg,
wie Pilgrim von Passau. Letzterem gelang es dann auch. Er versuchte mit der
bereits erwähnten Urkundenfälschung seine Macht auszubauen. Kühne Pläne der
Aufwertung seines Bistums Passau scheiterten. Er hatte aber viel zur
Strukturreform des Gebietes beigetragen. Viele vorher adelige Eigenkirchen oder
Gotteshäuser anderer Missionsperioden wurden durch rechtliche Verbindungen
enger an die Diözese Passau gestellt. So war es durchaus möglich, dass etwa
oberösterreichische Kirchen durch die Gründung bei einem früheren
Missionierungsprojekt dem Bistum Freising zugehörig war, was natürlich nicht
unbedingt sinnvoll, wenn auch geschichtlich gewachsen war. Manche Gründung wäre
auch aufgegeben oder dem Verafall preisgegeben worden, wenn sich nicht später
jemand um sie angenommen hätte. So nimmt ja Kurz an, dass Michaelnbach eine
Mondseer Gründung war, aber später rechtlich und verwaltungsmäßig näher zu
seiner Diözese Passau rückt. |
Erneuerungsbewegungen: Bischof Altmann von Passau |
Vor allem in den Klöstern, die brauchbare
Regeln entwickelt hatten, entstand ein Geist der Erneuerung. Im 11. Jahrhundert
Kam es innerhalb der Beziehung zu Staat und Kirche zu einem Streit. Der Hl.
Bischof Altmann war zum Beispiel durch die Königin Agnes Bischof von Passau
geworden. so kam es nach einem langen Streit, dem sogenannten Investiturstreit
zu Trennung zwischen politischer und kirchlicher Befugnisse. In dieser Zeit
wurden in einer Reformsynode vom Papst auch einige Kirchengesetze entwickelt
und eingeführt. Altmann, als Bischof mit großer Loyalität mit dem Papst strebte
dann gegen den Willen seiner Priester auch den Zölibat für die Priester
durchzusetzen. Altman geriet aber durch die erbosten Priester bei der
Verkündigung dieses Erlasses in seiner Domkirche in derartige Konflikte, dass Dem Wunsch dieses Bischofs, der trotz
Vertreibung weiter Einfluss behielt, führte mit Klöstern als Träger seiner
Reformbewegung diese durch. In dieser Zeit wurde das Stift Lambach zu einem
Zentrum der Reform (Auswirkungen auf Admont, Melk, St. Lambrecht,
Vornbach,...). Das Ziel war eine gewisse kirchliche Unabhängigkeit von
weltlicher Macht, die Klöster oft mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele
verwendet hatten. Aber auch die dort lebenden Mönche oder Geistlichen waren
verweltlicht, so lebten die Herren des Stiftes St. Florian bis zur Reform durch
Altmann „eher wie verheiratet und auf Erwerb und Besitz“ [22] bedacht. Das Kloster St. Nikolai in Passau wurde direkt von Altmann zu diesem
Erneuerungszweck gegründet. Ihr gehörte z.B. die Pfarre Grieskirchen an. Mit
dem Orden der Zisterzienser war noch eine erneuernde Ordensgemeinschaft ins
Spiel gekommen. |
Verschiebungen und Bewegungen |
Die ursprünglichen kleineren Einheiten
der Seelsorge, wie etwa Eigenkirchen wurden, soweit es möglich war, enger an
die Diözese geknüpft. Nicht selten gründete der Bischof in der Nähe von
Klöstern oder bestehender Eigenkirchen eine ganz neue, der Diözese gehörige
Gründung. Das zeigt sich oft in der Verwendung des Kirchenpatrons des „Hl.
Stephanus“. Es gab jedenfalls sehr viele Verschiebungen und Bewegungen. Manche
kamen von einer untergegangenen Klostergründung in die Zugehörigkeit eines anderen
Klosters. Denn wie oben bereits dargestellt, erfolgten die ersten
Missionsbewegungen eher unsystematisch – oft wurde das Werk, das einer begonnen
hatte, von ganz anderen weitergeführt. Diese Bewegungen lassen sich im
Einzelnen aber nicht mehr nachvollziehen, da es keine Aufzeichnungen gibt, wie
etwa „Missionsrouten“. Im 11. und 12. Jahrhundert kristallisierte sich so
etwas wie ein Pfarrnetz heraus. Erst aus dieser Zeit gibt es dann auch
entsprechende Bücher von Listen vorhandener Pfarren und genauere Einteilungen
von Sprengeln und Diakonaten. [23] |
Erste Erwähnung Michaelnbachs als Seelsorgestelle |
Martin Kurz versucht, wie oben bereits
aufgezeigt, Pfarre Michaelnbach in diese gerade beschriebene Phase
einzugliedern. Hier gibt es aber keine Aufzeichnungen, die uns bekannt wären,
welche Gewissheit brächten, wie die Anfänge der Seelsorge an diesem Ort sich
innerhalb dieser verschiedenen Prozesse entfaltet hatte. Zinnhobler untersucht
in einem ausführlichen Werk diese Frage der Pfarrentstehungen [24].
Nach ihm wird Michaelnbach im 13-14. Jahrhundert, 1429, 1476 und 1633/43
erwähnt, von ihm aber nicht als Vikariat, sondern mit „P“ für Pfarre in der
Gegenüberstellung geführt. Dass zu dieser Zeit andere Pfarren, z.B.
Meggenhofen, Pram nur als Vikariate geführt waren, bzw. noch überhaupt nicht
enthalten waren, lässt eine sehr frühe Tätigkeiten von Seelsorgern and diesem
Ort als gesichert gelten. Es ist eher davon auszugehen, dass Michaelnbach früher
im Vergleich mit anderen mehr Bedeutung hatte, als es heute erscheint. Eine
Abhängigkeit Waizenkirchens als Filiale ist jedoch so gut wie ausgeschlossen
(Vgl. Behauptung Meindl). |
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