Anhang III
Die Josephinischen Kriegskarte diente vor allem dem Militär um mögliche Marschrouten der Truppen festzulegen, für sie Quartiere zu organisieren und sichere Wege für Kriegsgerät und Nachschub zu finden.
Es wurden dafür die vorhandenen Häuser aufgelistet, deren Bauweise festgehalten, die Beschaffenheit Wege, Bäche, Wiesen und Wälder beschrieben, sowie die Fernsicht von den Anhöhen und die Entfernungen zu umliegenden Örtlichkeiten angegeben.
Beschreibung zur Kriegskarte Nr. 4
Pollham, Steiner, Zimerman, Zaunschmid, Stockbauer, Farthof, Gstockethäusl, Winckler, Schadenhamer, Innhaus, In Gißhübl, Schwartmansed, Bauer in der Hueb, Spitzhaus, Werling Ober. Unter., In der Bratwis, Schabenod, Wisinger, Schanberg, Zelly, Furth Unter., Furth Ober., Innhaus, Goldbruner, Bachbauer, Freyberg, Kramerberg, Piringer, Amasoed, Kriling, Schmidgraben Ober., Rabenberger, Mahr in Schmidgraben, Scherhauffen, Kerschzauner, Langfelner, Hambach, Dopler, In Wald
Ist entfernt von, Zehethof 1/2 Stund, Oberwerling 3/4 Stund, Michaelnbach 1, Stund, Polsentz 1 Stund.
Hat eine solide Kirche, Friedhofmauer, ein halbsolides Wirthshaus und noch einige Bauernhöfe. Zu Oberwerling ist eine solide Kirche, das Wirtshaus und die anderen Bauernhäuser seyend aus Holtz, Rabenberger, Kerschzauner, Dopler und Langfelner, seyend halb-,solide Bauernhäuser. Die übrigen seyend von Holtz erbauet.
Bäche. Diese Gegend seyend sie von kleiner Considention, nur, dass sie weichen Grund und Ufer haben.
Wiesen haben zwar , weichen Grund, trocknen aber zu Zeiten aus.
Waldung. Jene so sich von den Häusern im Graben naher Kriling und Rabenberger ziehet, is hochstämmig, meistens schütter, kann zu Fuß traversiert werden. An die Seyten gegen Amasoed, und Mahr in Schmidgraben, stehet solche, auf etwas steilen Abhängen,
Wege. Diese seyend ausgeschlagen, und sonderlich, bey üblen Wetter beschwerlich zu befahren, unter diesen ist der beste von Pollham nach Samareinskirchen.
Grund und Boden ist lettig. Die Zufuhr derer Lebensmitteln und des Holzes muss aus der Gegend selbst genommen werden.
Dominierung, Der bewaldete Rücken von Gishübl, naher Freyung und jener von denen Häusern in Graben, bis zum Rabenberger, seyend, die dominierenden dieser Gegend.
Beschreibung der Kriegskarte Nr. 5
Michaelnbach, Partz, Oedlinger, Jodl, Woferl, Oedlinger Mühl, Im Haus, Widenoed, Reitbach Ober., Boehm, Riringsoed, Reitbach Unter., Kolmhueb, In Aichet, Englhof, Radwohl, Springl, Natternbeck, Gattschneider, Weeg Jodl, Hipesberg, Klein hausl, Schuster, Oremau, Opfersaed, In Kühdobl, Dobblhaus, Inhaus, Gasoed, Wilwerth, Stockoed, Münischtahll und Pfarrhof, HoltzSchuster, Hutherberg, Omeshofer,
Ist entfernt von: Pollham 1 Stund; Schmid auf der Schelmelau 1/2 Stund; Grillpartz 3/4 Stund; St. Thomas 1 Stund
Michaelnbach ist ein Dorf, worin eine solide Kirche, mit einer Friedhofsmauer, ein derley Wirts und Schulhaus, nebst noch etlich halb soliden Bauernhöfen, dann ein dergleichen Mühl sich befindet.
Der zu Münichthall sich befindliche Pfarrhof ist solid erbaut, die übrigen Häuser aber von Holtz.
Die Bauern zu Partz, als der Oedlinger, Jodl und Woferl, samt der Mühl, seyend halb solide erbaut.
Die übrigen Dörfer und Häuser seyend zum Theil halbsolide, zum Theil von Holtz erbauet.
Bäche: Zwei so an dem Dorf Michaelnbach und Radwohl ablaufen, ergießen sich bei anhaltenden nassen Wetter über ihre Wiesen, verhindern aber die Durchfuhrten auf den Fahrwegen nicht, haben sonst weichen Grund und Ufer. Die übrigen seyend von keiner Consideration.
Der Teich zu Michaelnbach ist 7 auch 8 Schuh tief, feine Inondation, wenn er abgelassen würde, von kurzer Dauer und keiner Wichtigkeit seyn. Hat von der Teich genußbares Wasser.
Wiesen: Haben zwar weichen Grund, trocknen aber zu Zeiten aus und ...... Müssen zu Pferdt passiert werden.
Waldung: Jene zu Kriling siehe Nr. 4 die bey Hilpesberg ist vermischt, doch meistens hoch-stämmigen Holtzes und kann an den meisten orthen traversiert werden.
Wege: Von Stockoed über Hilpesberg bis naher Ahrenreith, und jener von Michaelnbach naher Haus und Waicking für leichtes Führmannsen zimlich gut, die übrigen aber beschwerlich zu befahren.
Grund und Boden, dan die Zufuhr der Lebensmitteln siehe Sub Nr.1
Dominierung: Von der Anhöhe, worauf Stockoed lieget, kann die Gegend bis St. Thomas und den Hutherberg, dominieret, und besehen werden, liegt sonsten mit der bewaldeten Anhöhe gegen Hilpesberg und mit Gasoed in gleicher Höhe.
Michaelnbach wird von Stockoed, Hutherberg und Engelhof so wie das ablaufende Thall von Hilpesberg dominieret, von wo auch sehr viel Terrain übersehen wird.
Beschreibung der Kriegskarte Nr. 6
Niderndorf, Schneider in Kumpfhof, Kumpfmühl, Kumpfhof, Aichet, Schmid, Grueb, Staudinger, Anglersoed, Kiesenberg, Oebresoed, Obernoed, Grundbach, Waicking, Harmansoed, Schmid auf der Schelmlau, Schelmelau, Lauber, Spaing Ober., In der Kaelberpoint, Reichenau, Kirchberg ,Koeppling, Kotzenberg, Weegbach Ober., Grillpartz, Guttenberg, Oedhäusl, Oed, Steinpartz, Ahrenreith.
Ist entfernt von ,Michaelnbach 1/2 Stund, Kotzenberg 1/4 Stund, Schmid auf der, Schelmelau 3/4 Stund, Steinpartz 1/2 Stund.
Ist ein aus Holtz erbautes Dorf an einem Bach, am Fuß einer ziemlichen Feld- und Waldanhöhe liegend, Schneider in Kumpfhof und Schmid zu Aichet seyend solide erbauet, Schelmelau, von unter der halb solide Bauernhof Lauber und der solide Schmid auf der Schelmlau mit inbegriffen werden, seyend zerstreut liegende Häuser. Kirchberg, Kotzenberg, Puttenberg seyend ebenfalls halb solide Bauernhäuser. Die übrigen von Holtz erbauet.,
Bäche. Jene, so an Aichet und Harmansoed ab, und unter Reichenau in einem zusammen laufen, haben meistens morastigen Grund und Ufer, ergüssen sich bey anhaltenden Regen über ihre Wiesen, aber die Pasagen auf den Durchfuhrten wird hiedurch nicht verhindert. Die übrigen Bäche haben ebenfals morastigen Grund und Ufer.
Teiche. Zu Oberweegbach etlich seyend beyläufig,7 auch 8 Schu tief, sonst von keiner Wichtigkeit.
Wiesen. Seyend bey heissen Sommer trocken und können passiert werden.
Waldung. Zwischen Ahrenreith und Hilpesberg bis Stockoed vid. Sub. Nr. 5, die an Koeppling und Niderndorf ist vermischten Holtzes doch meist mittelstämmig, ziemlich schütter und auf etwas steilen Abhängen, kann zu Fuß traversiert werden. Jener bey Oebersoed oder Schelmlau, seyet auf meistens morastigen Grund, is sonsten hochstämmig und tief verwachsen.,
Wege. Diese von Oberweegbach, über Grillpartz und Ahrenreith naher Stockoed, dann von Reichenau über Waiking naher Michaelnbach seyend für leichtes Fuhrwerk zimlich practicable, die übrigen allezeit beschwerlich.
Grund und Boden, dann Zufuhr derer Lebensmitteln und des Holtzes sid Sub Nr. 1.
Dominierung. Die Anhöhen, worauf Ahrenreith lieget, ist mit jener bewaldeten von gleicher Höhe und seyend so die höchsten dieser Gegend, dominieren die umliegende Gegend. Von der Anhöhe bey Reichenau wird das Thall dominiert und beyderseitige Anhöhen werden von einander bestrichen.
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