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Michaelnbach Völkerwanderung
 
Michaelnbach in der Völkerwanderungszeit
 
Solange das Noricum römische Provinz war hatte auch das römische Rechts- und Verwaltungssystem, ein Herrschaftssystem aus demokratischen, monarchistischen und aristokratischen Elementen in unserem Land seine Gültigkeit. Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches und dem Abzug der römischen Verwaltungsbeamten im Jahre 488 blieben Teile der römischen Verwaltung noch weiter erhalten bis schließlich von Osten her Awaren und Slawen, von Westen her Baiuwaren unser Land besiedelten.
Nicht nur die Verwaltung löste sich auf, mit dem Rückzug der Römer aus ganz Mitteleuropa war auch der Abzug der römischen Legionen verbunden. Zum Schutz der Nordgrenze blieben nur mehr Foederaten (nichtrömische Söldner, mit denen ein Vertrag (foedus) geschlossen worden war) in den Kastellen zurück. Keine Verbindungen mehr zu Rom bedeutete keinen Sold, keine Nahrungsmittel, keine Waffen und sohin keine Unterstützung mehr. Die Grenz- und Landesverteidigung brach zusammen und die ehemals römischen Provinzen wurden zur leichten Beute für die am Rande des römischen Reich ansäßigen germanische Stämme. Ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen und in der Hoffnung das gelobte Land zu finden zogen aus tausenden Menschen bestehende Stammesverbände west- und südwärts durch Europa. Sie plünderten und verwüsteten ganze Landstriche, wurden seßhaft wo und wann es ihnen gefiel und zogen weiter wenn das besetzte Gebiet ausgebeutet war.
Unser Gebiet, das heutige Oberösterreich, blieb zum Glück davor verschont Duchzugsgebiet für große Stammesverbände zu werden. Die Donau im Norden, die Alpen im Süden und ein dicht bewaldetes hügeliges Land zwischen Inn und Enns boten wenig Anreiz für einen aus tausenden Familien bestehenden Track. Um nicht die Alpen überqueren zu müssen und immer ausreichend Narung für Mensch und Tier zu finden zogen die großen Tacks östlich und südlich der Alpen aber auch nördlich der Donau an uns vorbei. Gänzlich unberührt blieben unsere Gebiete wahrscheinlich auch nicht. Spähtrupps und kleinere Gruppen oder Stämme werden sicher die Route der Donau entlang erkundet und auch benutzt haben. Ob sie dabei auch unser heutiges Gemeindegebiet erreichten wird sich wohl nie klären lassen.
 
Michaelnbach im frühen Mittelalter
 

In den auf die Völkerwanderng folgenden 300 Jahren entwickelten sich in Europa 2 Großreiche, - in Westeuropa das Fränkische Reich und in Osteuropa das Awarenreich. Zwischen diesen beiden Machtblöcken lag das Land der Baiern, zu dem auch wir gehörten und dessen Ostgrenze entlang der Enns verlief. 788 wurde Herzog Tassilo III von den Franken entmachtet und Baiern dem Frankenreich einverleibt wodurch die friedlichen Beziehungen zwischen Baiern und Awaren endeten. 788 versuchten die Awaren gegen diese Bedrohung durch die Franken noch einen Vergeltungsschlag in Baiern, wurden aber in den Folgejahren vom fränkische Adel der Interesse daran hatte seinen Besitz ins Land östlich der Enns hinein auszuweiten verdrängt.

Nicht nur die von durchziehenden Völker menschenleer gefegten Gebiete in ganz Europa wurden in dieser Zeit erneut besiedelt, auch in unserem Gebiet siedelten immer mehr Bayern und Franken, vom Süden her kamen Slawen als neue Siedler ins Land.

Durch zahlreiche Eroberungszüge unter Karl dem Großen gelangte das Frankenreich zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung und wurde zum Kaiserreich. Mit den Franken kam aber auch der Feudalismus, das Lehnwesen in unser Land. Das ganze Land und deren Bewohner waren nun quasi persönliches Eigentum des Landesherrn. Dieser überließ seiner Kriegerkaste, dem Adel, zur deren materiellen Versorgung Teile seines Landes samt den darauf befindlichen Bewohnern. Dies hatte fortan seine Gültigkeit bis Kaiser Joseph II die Leibeigenschaft (Sklaverei) aufhob und die Erbuntertänigkeit (Grundherrschaft) einführte, welche ihrerseits mit der sog. „Bauernbefreiung“ 1848 Bestand hatte.

Die 3 Nachfolger Karl's des Großen wollten nicht Lehensnehmer sondern Herr im eigenen Land sein und teilten deshalb 843 im Vertrag von Verdun das Reich in das Westfrankenreich, das Ostfrankenreich und in das Lotharii Regnum („Mittelreich“) zu dem auch Bayern und Oberösterreich gehörte auf. Damit begann der Zerfall des riesigen Frankenreichs.

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Die Wanderungen gemanischer Völkerschaften

Für die Eroberungszüge zwischen der Spätantike und dem frühen Mittelalter gab es mehrere Gründe. Macht und Reichtum suchten alle, einige Stammesgruppen aber auch neues ertragreiches Siedlungsgebiet. Dabei vertrieben sie andere Stämme und lösten so eine europaweite Wanderungswelle aus. Die bedeutendsten Wandervölker dieser grauenvollen Zeit waren Goten, Langobarden, Vandalen, Hunnen, Römer und zu guter Letzt die Franken. Aber auch zahlreiche kleinere germanische Völker und Stämme nahmen an dieser Wanderung teil.
Die Germanen hatten Platzprobleme, denn es herrschte die Sitte dass Männer neben ihren Hauptfrauen auch einige Nebenfrauen besaßen. Die Folge war eine Bevölkerungsexplosion,  ein akuter Landmangel und Hunger. Das Land war dermaßen überbevölkert so dass es die Menschenmassen nicht mehr ernähren konnte. Immer wieder gründeten daher junge Leute neue Stämme, suchten sich einen Anführer und zogen nach Süden um dort neue, bessere Siedlungsplätze zu finden.
In riesigen bis fünfzig Kilometer langen Trecks, bestehend aus Wagen, Vieh und Menschen, zu Fuß und zu Pferd, machten sich so Germanen auf den Weg um nach neuen Siedlungsgebieten zu suchen. Das Land in das die Auswanderer kamen war zum größten Teil bereits bewohnt und nur selten gelang es sich zu einigen. Meist setzte sich die ansässige Bevölkerung zu Wehr und es kam zu grausamen Schlachten mit dem Resultat dass die Urbevölkerung regelrecht abgeschlachtet wurde oder die Flucht ergriff. Die Bewegungen der Volksgruppen war immer eine von Nordosten oder Osten nach Süden und Westen. Sie hinterließen auf ihrem Weg eine zerstörte ausgebrannte Landschaften, Tod und Verderben.

Der Limes, der römischer Grenzwall schützte lange Zeit die von den Römern annektierten Gebiete keltischer Kultur vor derartigen Überfällen. Dem Limes an der Donau im Norden, dem Inn im Westen, den Alpen im Süden und der Enns im Osten ist es zu verdanken dass unsere oberösterreichische Gegend vor größeren Beute- und Kriegszügen immer verschont blieb. Ob dabei die der Donau entlang ziehenden Völkerschaften der Vandalen und Hunnen dennoch unser Gebiet durchquerten ist eher unwahrscheinlich, kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Archäologische Beweise dafür gibt es bis dato keine. Die Tatsache aber, dass in unserer Gegend viele der keltischen Kultur zuzuordnende Flurnamen erhalten geblieben sind lässt eher darauf schließen dass die Bevölkerung Oberösterreichs nicht teilweise ausgerottet wurde sondern diese Zeit relativ unbeschadet durchlebt hat.

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Auswirkungen auf das heutige Österreich

113 v. Chr. zogen Kimbern, Teutonen und Ambronen östlich der Alpen durch österreichisches Gebiet (Steiermark) und schlugen bei Noreia ein im Noricum stationiertes römisches Heer.
166 n.Chr. überschritten Langobarden und Ubier im östlichen Niederösterreich die Donau und lösten dadurch den markomannischen Krieg aus.
370 löste der Einfall der Hunnen in Südrussland großräumigen Wanderbewegungen aus, die sich in Folge auch auf das österreichische Donaugebiet auswirkten.
375 begannen bereits weitreichende Verschiebungen.
395-410 zogen Westgoten von Thrakien (Griechenland) kommend durch südösterreichische Gebiete und zerstörten dabei Flavia Solva (Leibnitz). Ihr weiterer Weg führte kreuz und quer durch Italien wo sie letztendlich Rom plünderten.
390 wurde Carnuntum durch Markomannen, ein suebischer Volksstamm der Gebiete nördlich der Donau, im Wald- und Mühlviertel besiedelt hatte zerstört.
433 verlor das Weströmische Reich Pannonien an die Hunnen, die nun von dort aus Mitteleuropa weitgehend beherrschten. Pannonien erstrekte sich vom Wienerwald bis zur Raab und südlich bis zur Drau.
451 nach der Schlacht auf den katalaunischen Feldern zogen sich die Hunnen aus Mitteleuropa nach Pannonien zurück und wurden dort 3 Jahre später von den Gepiden besiegt und gänzlich vertrieben. In Folge kamen Langobarden  und Ostgoten ins ostösterreichische Pannonien, zogen aber 489 nach Italien ab.
Im Raum Krems setzten sich dann Rugier fest, die aber 487 besiegt wurden, ihnen folgten Heruler mit ihrem Zentrum im Gebiet Pöchlarn nach.
568 verließen die verbliebenen Langobarden Pannonien und zogen nach Italien ab. In den frei gewordene Gebieten  setzen sich nunmehr Awaren und Slawen fest, womit die germanische Wanderung ein vorläufiges Ende fand.

Im 8. Jahrhundert waren die Awaren weitgehend sesshafte Bauern und friedliche Nachbarn. In Begleitung der Awaren kamen Slawen bis zu uns und besiedelten verlassene Gebiete. Die zwischen Awaren und Franken anerkannte Grenze, der limes certus war die Enns. Dennoch marschierten im Herbst 791 zwei fränkische Heere von Lorch donauabwärts bis an die Raabmündung, vertrieben die Awaren und räumten so das Gebiet für künftige fränkische Siedler.

Im heutigen Oberösterreich und damit auch in unserer Gegend war die Stammesbildung der Bayern in vollem Gange.  Auch die Gebiete zwischen der Traun und der Enns die nach der Zerstörung von Lorch durch die Awaren im Jahre 713/714 entvölkert waren wurden wieder belebt.
Die letzte große Westverlagerung entstand durch das Eindringen und Ansiedeln der Magyaren im heutigen Ungarn am Ende des 9. Jahrhunderts.

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Wer waren sie - die plündernd und mordend durch Europa zogen?
 

DIE GOTEN,

laut Jordanes, einem gotischen Geschichtsschreiber, war sie eine ursprünglich in Südskandinavien beheimatet Stammesgruppe die um Christi Geburt über die Ostsee in das Weichselbecken auswanderte,  wo sie sich mit der ansässigen Bevölkerung vermischte. Ein großer Teil des so entstandenen Stammes zog im 2. Jahrhunderts in Richtung Schwarzmeerküste, in das heutige Gebiet Moldavien und Süd-Ukraine, und vermischte sich abermals mit einheimischen Völkern. Von dort aus fielen die Goten wiederholt in um das Schwarze Meer liegende Ländereien des Römischen Reiches ein. Ab 238 drangen sie in den Balkan und in Kleinasien ein, 270 besetzten sie die ehemals römische Provinz Dakien in NO-Griechenland.
Ende des 3. Jahrhunderts teilten sich die Goten dann in zwei Gruppen. Westlich des Flusses Dnjestr, bis zur Donau (Moldavien / Rumänien), siedelten die Westgoten, östlich davon bis über den Fluss Don (Ukraine / Russland) herrschten Ostgoten. Ab der Mitte des 4. Jahrhunderts bekannten sich die Westgoten zum arianischen Christentum, einer frühchristlichen Lehre.
Aus Angst vor den herannahenden Hunnen baten 376 die Westgoten um Aufnahme ins römische Reich, erhielten die Provinz Moesien südlich der Donau im heutigen Bulgarien, erhoben sich jedoch kurz darauf gegen die Römer und besiegten sie 378 in der Schlacht bei Adrianopel. In den 382 geschlossenen Friedensverträgen verpflichteten sie sich wiederum zum  Dienst im römischen Heer und bekamen dafür neben Moesien auch Thrakien zugesprochen.
Als der oströmische Kaiser Theodosius I. 395 starb, fühlten sich die Westgoten an ihr Bündnis nicht mehr gebunden und zogen plündernd durch den Balkan und die Peloponnes und überfielen schließlich Italien. Nach einigen Kämpfen mit dem bereits zerfallenden römischen Heer plünderten sie 410 die Stadt Rom, zogen weiter nach Süditalien, wo ihr Anführer König Alarich kurz vor der geplanten Überfahrt nach Nordafrika starb und im Fluss Busento begraben wurde. Unter ihrem Nachfolger zogen sie wieder zurück nach Norden und über Südfrankreich bis nach Spanien. Um 416 erhielten die Westgoten als Verbündete Roms Gebiete in Südfrankreich und kämpften 451 auch mit den Römern gegen die Hunnen und die Ostgoten.
507 wurden die Westgoten von den Franken aus Südfrankreich vertrieben und 585 eroberten sie im Nordwesten der Iberischen Halbinsel das Suebenreich. 711 löschten die Mauren dann das Westgotenreich in Spanien aus.
DIE LANGOBARDEN

werden von römischen Geschichtsschreibern  im 1. Jahrhundert vor Christus an der unteren Elbe, dem Großraum Hamburg erwähnt  und 166 n. Chr. als in Pannonien und dem nordöstlichen Niederösterreich ansässige Teilnehmer eines Plünderungszuges ins Römische Reich. Archäologisch nachgewiesen sind Elbgermanen ab 250 im Siedlungsgebiet der Rugier welche mit den Goten nach Süden zogen und sich nördlich der Donau im heutigen Niederösterreich ansiedelten. Um 490 zog eine als Langobarden bezeichnete Gruppe nach Mähren und zu Beginn des 6. Jahrhunderts nach Pannonien. Im Jahr 510 vernichteten sie dort die Heruler und 552 kämpften langobardische Krieger mit dem oströmischen Heer gegen Ostgoten.
567 rotteten sie gemeinsam mit dem Reitervolk der Awaren das benachbarte Volk der Gepiden fast gänzlich aus. Die Langobarden, Schätzungen gehen von etwa 100.000 bis ca. 150.000 Menschen aus, zogen weiter und hatten 568 bereits ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, große Teile des kurz vorher von den Westgoten geplünderten und entvölkerten Italien besetzt. 712–744 erreichte das Langobardenreich seine größte Ausdehnung. 774 fiel Karl der Große in die Lombardei ein, besiegte den letzten Langobardenkönig und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen.

   
DIE WANDALEN
Im ersten Jahrhundert sind östlich der Oder und südlich der dort ansässigen  Burgunden / Vandalen geschichtlich belegt und im 2. Jahrhundert werden die Silingen in Schlesien, die Asdingen oder auch Hasdingen im späteren Ungarn und Rumänien als Vandalentämme und Eindringlinge ins Römische Reich genannt. Die genaue Herkunft der Vandalen ist nicht restlos geklärt.
Um das Jahr 400 fanden nördlich der Donau große, wahrscheinlich durch das Eindringen der Hunnen ausgelöste Wanderungen von Vandalen, Alanen und Sueben durch das heutige Österreich Richtung Gallien statt. 406 überschritt diese Gruppe auf der Flucht vor den nachfolgenden Hunnen den Rhein und drang in die römische Provinz Gallien ein.
Im Jahre 409 zogen die Vandalen, Alanen und Sueben weiter nach Spanien. Die Sueben siedelten in Galicien bis sie dort im 6. Jahrhundert von den Goten vernichtet wurden. Die Vandalen vereinigten sich mit den Alanen und Geiserich führte 429 diese rund 80.000 Menschen zählende Gruppe nach römische Nordafrika. Die Vandalen zogen der Mittelmeerküste entlang nach Osten und eroberten 439 Karthago und die dort stationierte römische Flotte mit der sie Sardinien, Korsika und die Balearen eroberten.
Im Jahr 455 plünderten die Vandalen und Alanen unter Geiserich Rom. Das Königreich der Vandalen wurde 468 von den West- und Oströmern vergeblich angegriffen jedoch dann 533/34 von den Byzantinern, dem oströmischen Reich erfolgreich erobert.
   
DIE HUNNEN
Woher die Hunnen kamen und warum sie plötzlich nach Europa drängten, ist ebenso ungewiss wie die genaue Herkunft ihrer Stammesväter und letztendlich der Verbleib des Richtung Osten verschwundenen Hunnenvolkes. Harte Winter und Hungersnöte, die Vertreibung durch asiatische Völker und der für sie unbeschreibliche Reichtum Europas könnten sie zur Wanderung Richtung Mitteleuropa bewegt haben.
Bereits im Jahre 374 unterwarfen sie die am Schwarzen Meer ansässigen Alanen und kämpften ein Jahr später gemeinsam mit diesen gegen die Ostgoten.  Sowohl West- als auch Ostrom wurde durch sie Schauplatz fürchterlicher Ereignisse. Die Hunnen drängten über die Donau und verwüsteten Griechenland worauf die vor ihnen davonziehenden Westgoten zuerst auf dem Balkan wüteten und dann 401-403 Italien, und 408-410 Rom und ganz Italien verwüsteten.
Der um das Jahr 396 n. Chr. geborene ATTILA kam im Alter von 14 Jahren, quasi als Pfand zur Friedenssicherung,  an den römischen Kaisershof  erlernte die lateinische Sprache und wurde mit dem Christentum und der westlichen Zivilisation bekannt und bestieg 434 n. Chr. den Königsthron. Unter seiner Herrschaft begannen die „europäischen Hunnen“ in der Theißebene sesshaft zu werden erreichten den Höhepunkt ihrer Macht. Die Hunnen kämpften auf ihren Beutezügen nicht so wie die Römer und Germanen mit ihrem Fußvolk sondern vom Rücken ihrer Pferde aus in kleinen Einheiten und mit neuartigen treffsicheren Bögen.
441 und 447 verwüstete Attila den gesamten Balkanraum. 451 n.Chr. zieht dann mit einem gewaltigen Heer, bestehend aus Hunnen, Ostgoten, Gepiden und Alanen von Pannonien nördlich der Donau bis nach Germanien und überschritt den Rhein. Raubend, mordend und plündernd wälzt sich ein Heer von 500.000 Eindringlingen bis in das heutige Frankreich. Nach der Schlacht auf den katalaunischen Feldern, bei der es den Römern vereint mit Franken, Westgoten, Burgundern und Sachsen unter großen Verlusten gelang Attilas Vielvölkerheer zu stoppen zogen sich die Hunnen aus Mitteleuropa zurück..
Teilweise von der Schlacht erholt, richtete Attila im folgenden Jahr seine Aufmerksamkeit auf Italien, wo er Städte verwüstete und gegen Rom vorrückte. Attila starb 453 n.Chr. in seiner Hochzeitsnacht mit der Gotin Ildiko. Vermutlich wurde er ermordet. Nach seinen Tod zerfiel das Reich sehr schnell.
   
DIE FRANKEN

In römischen Quellen sind bereits um 259 n. Chr. „Franci“ als Eindringlinge bezeugt. Nach sich wiederholenden Angriffen der Franken schlossen die Römer im Jahre 358 mit ihnen einen Bündnisvertrag. Die Franken erhielten Gebiete im heutigen Belgien und schützten so die Nordgrenze des römischen Reiches und kämpften so z,B. auch gegen die angreifenden Hunnen unter Attila.

Mit dem Zerfall des Römerreichs dehnten die Franken ihre Siedlungsgebiete und den Machtbereich rasch aus. Sie vermischten sich mit der in ihrem Umland ansässigen Bevölkerung die zum größten Teil noch aus Nachkommen keltischer und germanischer Stämme aber auch aus Gallo-Römern bestand.
Das Fränkische Reich war der bedeutendste Nachfolgestaat des 476 untergegangenen Weströmischen Reiches und die historisch wichtigste Reichsbildung in Europa seit der Antike.
Unter den Dynastien der Merowinger und der Karolinger entwickelten sich die Franken in drei Jahrhunderten zu einer Großmacht die weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas beherrschte. Den Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung erreichte das Frankenreich unter der Herrschaft Karls des Großen (768–814). Karl trat 768 das Erbe seines Vaters an, eroberte 774 das Langobardenreich,  unterwarf 787 das Herzogtum Benevent, entzog 788 Bayern er die Autonomie indem er den Herzog Tassilo (III.) absetzte und zerstörte 796 das Zentrums des Awarenreichs
Im Jahr 800 stand Karls der Große dem Papst (Leo III ein Karolinger) gegen die Verschwörung des römischen Stadtadels zur Seite. Beim anschließenden Weihnachtsgottesdienst krönte dieser dann Karl zum Kaiser nach byzantinischem Ritus. Karl der Große verstarb am 28. Januar 814 72jährig in Aachen.

Die feudale Struktur zeigte aber auch Schwächen und führte zu der im Vertrag von Verdun (843) festgelegten Teilung des Karolingerreiches in Westfranken, Ostfranken und ein Mittelreich. Damit wurde der Grundstein für den kontinuierliche Zerfalls des Frankenreichs gelegt. Der letzte Karolinger starb 911 und im Jahre 919 ging die Königswürde an Heinrich I., den mächtigen Sachsenherzog.

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