1871 – 1875 Johann Baptist Neisser - Pfarrer
vom November 1871 bis April 1875
Johann Baptist Neisser stammte aus dem zwischen Prag und Brünn
liegenden Jihlava (Iglau) in Mähren und wurde 27. Dezember 1809 als Sohn von
Eva & Michael Neißer, Tuchmachermeister in Iglau geboren. Er begann sein
Studium im Jahrgang 1830-31 am bischöflichen Priesterseminar der Diözese Linz
und erhielt 1833 seine Weihe zum Priester. Von 1834 bis 1837 war er Kooperator
und bis 1838 Provisor in Rossbach. 1838 kam er als Kooperator nach Wendling und
leitete auch hier ab 1839 als Provisor die Pfarre bis er 1842 nach Kalham
wechselte wo er 1848 abermals nach dem Tod von Pfarrer Konsistorialrat Andreas
Mayr als Provisor tätig wurde. 1852 arbeitete Neisser als Benefiziat und
Katechet in Braunau, 1858 als Kooperator in Eggerding. Ab 1865 betreute Neisser
die Expositur Wesenufer, war ab 1869 Pfarrer in Engelszell, ab 1871 Pfarrer in
Michaelnbach, ab Mai 1875 in Enzenkirchen und von 1877 – 1885 in Ranshofen wo er
am 24. April 1885 im Alter von 76 Jahren gestorben ist.
Expositur
Wesenufer
Die St. Wolfgangs-Kapelle wurde im XIII. Jahrhundert eingeäschert,
erscheint aber 1325 als schon wieder erbaut und wurde 1414 bestiftet. In der
St. Wolfgangs-Kapelle wurde wechselweise mit Waldkirchen am Wesen der
pfarrliche Gottesdienst bis zur Gründung der Pfarrexpositur im Jahre 1853
gehalten. Johann Neisser war dort der 2. Provisor-
Das Loder-,
Daumb- und Bogenhofer'sches Beneficium.
Es umfasste drei eigene Beneficien. Das erste wurde gestiftet anno 1450 von
Andreas Loder, herzogl. Kanzler, (gest. 1458); das zweite von Hans und Barbara
Daumb anno 1481 und 1492 und das dritte von Leonhard und Barbara Bogenhofer
anno 1487 und 1507 Diese Benefizien wurden 1644 zusammen vereiniget und Johann
Neisser 1852 bis 1858 dort der 6. Beneficiat.
Die Kooperatoren in der Zeit von Pfarrer Neisser.
1871
– 1873 Michael Kröswang – Kooperator von September 1871 bis Jänner 1873
Er wurde am 18. August 1845 am Buchroithergut in Valtau 19 in
St. Marienkirchen an der Polsenz geboren, begann 1867/68 im Gymnasium Freinberg
sein Studium und kam im Oktober 1871 nach seiner Weihe zum Priester als
Kooperator nach Michaelnbach. Im Trauungsbuch findet sich seine einzige Trauung
mit Datum 26. September 1871, im Taufbuch hingegen sind die Einträge
durchgehend vom 10. Oktober 1871 bis 10. Jänner 1873 zu finden. Michael
Kröswang wechselte 1873 nach St. Ulrich und wurde 1875 Diakon in St.
Marienkirchen wo er am 22 November 1875 im Alter von nur 30 Jahren im
Elternhaus, am Buchroithergut in Valtau 19 verstarb.
Sterbebuch
St. Marienkirchen 22.11.1875
Hochwürden
Herr Michael Kröswang, defizienter Weltpriester. Conduzirt von Herrn Joh. Bapt.
Spanlang geistl. Rath, und Linzer bischöflichen Consistorialsecretär im Beisein
der h. H. Ferd. Gril, Pfarrer zu Aschach an der Donau, Karl Grünberger
Stadtpfarrer zu Eferding, Ferdinand Pusler, Cooperator zu Hartkirchen, Josef
Reif Cooperator zu Scharten, Johann Mandl, Cooperator zu Waizenkirchen, Franz
Wilflingseder Cooperator zu Prambachkirchen, Mathias Rupertsberger, Cooperator
zu Wallern, und der hiesigen 2 Seelsorgsgeistlichen.
30 Jahre und 3
Monate, - am 29. November gestorben und am 1. Dezember begraben.
Lungentuberkulose
1873
– 1875 - Joseph Haberleitner –
Kooperator ab August 1873, Provisor v. April 1875 bis November 1875
Er wurde am 26. Febr. 1850 als Sohn von Franziska Rosina &
Michael Haberleitner, bürgerlicher Hausbesitzer und Vorstand des kath.
patriotischen Casino's in Enns geboren, 1872 zum Priester geweiht und feierete
am 9. September in der Stadtpfarrkirche Enns Primiz. Im Jahre 1873 kam er nach
Michaelnbach und ist hier ab 9. August 1873 als Kooperator, ab Ende April 1875
bis Ende November 1875 als Pfarrprovisor in den Büchern bezeugt. Ende 1875 kam
er als Kooperator nach Roitham, 1876 nach Niederneukirchen, 1881 war er
Provisor in Frankenmarkt, 1881 als Kooperator in Vöcklamarkt und wurde im Juni 1882
vom Stift Mattsee als Pfarrer in Palting vorgeschlagen und am 9. August
investiert. In weiterer Folge wurde Josef Haberleitner ab 1888 Pfarrer in
Oberhofen, Mai 1893 Pfarrer in Mörschwang und 1905 Pfarrer in Enzenkirchen, wo
er am 7. Juli 1907 verstorben ist.
1875
Franz Xaver Raschko - Kooperator von August 1875
Franz Raschko wurde am 23. November 1849 als Sohn von Maria & Johann Raschko Bauer in Pargfried Nr. 8,
Herrschaft Krummau, Pfarre Salnau geboren. Bělá (Parkfried), ist ein Ortsteil der Gemeinde Nová Pec in
Tschechien, an der Nordseite des Moldau-Stausee und ca. 2 km von der
österreichischen Grenze entfernt. Raschko wurde 1874 zum Priester geweiht und
begann am 1. August 1875 als Kooperator seine Seelsorgetätigkeit in
Michaelnbach und ist vom 21. August 1875 bis 9. November 1875 im Taufbuch zu
finden. Im November 1875 wechselte er nach Rottenbach, im März 1878 nach
Taufkirchen an der Trattnach, wo er nur mehr kurzfristig tätig war und am 19.
Nov.1879 nach nur 4-jähriger Tätigkeit im Alter von 29 Jahren an der als
Lungensucht bezeichneten Tuberkulose verstarb.
Linzer
Volksblatt 26. November 1878
Vom Hausrucke.
(Hochw. H. Raschko †) Am Mittwoche den 20. d. M. fand zu Taufkirchen a. d.
Trattnach das Leichenbegängniß des hochwürdigen Herrn Franz Raschko, Cooperator
daselbst, statt. Vierzehn Priester begleiteten die Leiche desselben zu Grabe,
und eine große Menge Volkes von der Pfarre Taufkirchen sowie von den Pfarreien
Michaelnbach und Rottenbach, wo das Wirken des Verblichenen im gesegneten
Andenken steht, hatte sich dabei eingefunden. In Gegenwart der Leiche in der
Kirche wurde das Todtenofficium gebetet, das feierliche Requiem und ein Lobamt
gehalten, unterdessen an den Seitenaltären 9 hl. Beimessen gelesen. Als nach
Beendigung der Gottesdienste die Leiche ins Grab gesenkt wurde, war wohl Alles
zu Thränen gerührt. Bitter weinten der alte Vater, ein Bruder und eine
Schwester; es waren die Priester gerührt über den Hingang eines edlen,
liebenswürdigen Freundes und betrauerten die Gläubigen den Verlust eines
hoffnungsvollen Seelsorgers, und wer hätte nicht die Thränen der Kinder für
selbstverständig gehalten, wenn man wußte, daß der Verstorbene ein besonderer
Kinderfreund war, der bei Ertheilung des Religionsunterrichtes ebenso viel
Geschick als Eifer entwickelte. Noch in den letzten Tagen seines Lebens hat er
sich auf dem Krankenbette sogar in seiner Phantasie mit dem
Religionsunterrichte beschäftiget, Kinder aufgerufen, ihnen etwas versprochen
u. s. w. Jesus, der göttliche Kinderfreund, lohne ihm Alles, was er geleistet
hat und noch leisten wollte, tausendfach in der anderen Welt! Lobend verdient
erwähnt zu werden die herrliche Musik bei den 2 hl. Aemtern und der ergreifende
Grabgesang. Es war dieselbe zu Stande gebracht durch die Umsicht des dortigen
H. Schulleiters und durch freundliche Mitwirkung benachbarter H. Lehrer und
anderer Musikfreunde.
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