Zeitungsberichte
aus Michaelnbach
im Jahre 1915
Linzer Volksblatt 6. Januar 1915
- Michaelnbach, 5. Jänner. Nach einer Zuschrift des Militärkommandos in Innsbruck ist auf dem russischen Kriegsschauplatze Leopold Schatzl, Gastwirtssohn von Furth im 23. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Zeit und Ort des Ablebens ist unbekannt. Angeblich hat er in der zweiten Hälfte des Oktober einen Bauchschutz erhalten. Gestern Montag wurde für denselben ein feierliches Requiem mit Libera gehalten, dem außer den Verwandten die Hiesige Gemeindevertretung und die freiwillige Feuerwehr mit der schwarzumflorten Fahne beiwohnten.
- Nach der Zuschrift des Spitalskommandos in Kagran bei Wien ist der Hausmairsohn Anton Kröswagn, dessen Ableben bereits gemeldet wurde, daselbst an der Ruhr gestorben. Leicht verwundet ist Josef Kaltenböck, Bauerssohn vom Amesedergute in Schmidgraben. Derselbe ist in einem Spitale in. Bruck an der Leitha.
Linzer Volksblatt 8. Januar 1915
- Michaelnbach, 5. Jänner. (Todesfall.) Heute um 10 Uhr vorm. wurde hier der verehelichte Hausbesitzer Josef Oberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Blutvergiftung gestorben ist. Derselbe war von Haibach gebürtig.
- Volksbewegung 1914. In Michaelnbach waren 5 Trauungen, 23 Geburten; davon 13 männlich und 10 weibliche, 1 Totgeburt, 22 eheliche und 1 uneheliche; gestorben sind 18 Personen, nämlich 12 Erwachsene und 6 Kinder.
Volkspost 9. Januar 1915
- Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Matthias Biermeier, Heiligenberg, Johann Gföllner, Heiligenberg (tot), Josef Ditachmayr, Aschach (tot), Michael Grafenauer, Aschach a. D. (tot), Hambersperger, Hartkirchen, Anton Größwagn, Haus bei Michaelnbach, Johann Lehner, Pupping (tot), Josef Keglinger, Hartkirchen (krank), Johann Brummer, Alkoven (tot), Michael Haberfellner, Alkoven (tot), Ludwig Zehetner, St. Marienkirchen.
- Michaelnbach, 6. Jänner. (Beerdigung.) Gestern wurde hier der Hausbesitzer Josef Oberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre an Blutvergiftung gestorben ist.
Linzer Volksblatt 10. Januar 1915
- In der Pflegestätte vom Roten Kreuz der Oblatinen vom hl. Franz von Sales in Urfahr: Korp. Alois Probst, 14. IR, Rasdorf, Kopfing, krank; Korp. Ferdinand Humer, 14. IR., Michaelnbach, krank.
(Linzer) Tages-Post 11. Januar 1915
Dank und Bericht über die Weihnachtsbescherung der vereinigten Frauenorganisationen für die für die einheimischen Truppenspitäler. Für die vielseitige Unterstützung, welche wir bei der Durchführung der Weihnachtsbescherung in den einheimischen Truppenspitälern durch sehr bedeutende Spenden an Geld und Liebesgaben fanden, sagen die Unterzeichneten den herzlichsten Dank. Durch diese Spenden wurde es uns ermöglicht: 3000 Wollhemden, ebensoviel Socken, 100 Dutzend Taschentücher, 1500 Pfeifen mit dem entsprechenden Tabak, 100 Stück Taschenmesser, 100 Paar Filzschuhe, Strickwaren, 1 Faß Wein, bedeutende Mengen von Kletzenbrot, Backwerk, Briefpapier, Karten, Bleistifte, Kalender, Feuerzeug, Seifen und verschiedenes andere zu verteilen. Die Auslagen für diese Aktion betrugen Über 10.000 K, welche durch den Beitrag der Organisationen und folgende namhaften Spenden aufgebracht wurden: Landeshilfsverein vom Roten Kreuz 5000 K, Ertrag aus Sammelbüchsen und Sammelkisten 620 K2h, Beitrag der Bediensteten des k, k. Staatsbahndirektionsbezirkes 1300 K, Stadtgemeinde Linz 500 K, Linzer Musikverein 150 K, Reichsverein der Bankbeamten (Linz) 125 K, Pfarramt Michaelnbach 112 K 50 h, je 100 K spendeten fünf Frauen und Herren, je 50 K . . . .
Volkspost 16. Januar 1915
Eferding, 16. Jänner. Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Ferdinand Humer, Michaelnbach (krank), Leopold Schatz! Michaelnbach (tot),
Nachrichten über Verwundete und Verletzte 18. Januar 1915
Baumgartner Franz, Inft., k. k. LIR. Nr. 2, Michaelnbach, 1884, krank, Kaiserin Elisabeth-Spital in Wien XIV, Huglgasse 3.
Linzer Volksblatt 21. Januar 1915
Michaelnbach, 19. Männer. (Todesfälle.) Nachdem erst vor einigen Tagen die verehelichte Pointlerin Theresia Brandner von Aichet bei Kiesenberg beerdigt worden ist, hat sich in ihrer Nachbarschaft der Tod schon wieder ein Opfer geholt in der Person des Josef Mayr, verehelichten Pointlers am Oelmannhause in Kiesenberg, welcher heute früh, nach kurzer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente im 74. Lebensjahre gestorben ist. Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.
Linzer Volksblatt 23. Januar 1915
Aus Michaelnbach, 22. d., schreibt man uns An die hiesigen Totengräbereheleute Thallermair ist von ihrem Sohne Johann durch die Vermittlung der Fliegerpost aus der belagerten Festung Przemysl ein Brief und eine Feldpostkarte eingelangt, worin derselbe mitteilt, daß es ihm gut gehe und er ganz gesund ist. Im, Briefe schrieb auch eigenhändig Herr Major Ferdinand Kober vom 3. FestungsartillerieregiNent in Przemysl folgende Worte: Geehrter Herr! Freue mich sehr, Ihnen mit einem wackeren Flieger aus der belagerten Festung durch die Lüfte die Nachricht zukommen lassen zu können, daß Ihr Sohn Johann gesund, munter und fidel sich bei meinem Bataillon befindet. So Gott will, wird er auch gesund ins Vaterhaus zurückkehren. Mit Gruß Ihr Kober, Major. Die Eltern sind natürlich über diese Nachricht sehr erfreut, umsomehr, da von ihrem Sohne schon längere Zeit keine Nachricht mehr eingelangt war.
Linzer Volksblatt 31. Januar 1915
Pollham, 26. Jänner. (Piusverein.) Herzerhebend war die am 24. Jänner in Herrn Kröswangs großen Saale abgehaltene Piusvereinsversammlung. Es war auch der vom Herrn Oberingenieur Kuchinka gehaltene Vortrag über die tiefer liegenden Ursachen des Krieges und Oesterreichs gerechte Notwehr und über die Wichtigkeit der Presse darnach angetan, nicht bloß manche Augen mit Tränen zu füllen, sondern auch die christliche Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit in dieser großen Zeit zu stärken. Mehrere Gäste aus Michaelnbach samt ihrem Herrn Pfarrer und Herrn Bürgermeister und Hochw. Herrn Söllradl aus Grieskirchen beehrten mit ihrer Gegenwart die Versammlung die den großen Saal voll ausfüllte, obwohl manche Umstände, wie die Pferdevorführung in Grieskirchen einen minderen Besuch befürchten ließen. „Oesterreichs Krieger soll man ehren" und so wurden der aus Galizien zurückgekehrte Herr Ortmair und der aktiv dienende Herr Weinbergermair wieder als Vertreter bestellt.
Nachrichten über Verwundete und Verletzte 4. Februar 1915
Mühlböck Leopold. Inft.. k. k. LsIR. Nr. 98. 1. Komp.. Michaelnbach, 1874. Schuß i. d. r. Hand, Vereinshilfsspital Nr. 3 in Gyulafehérvár.
Volkspost 6. Februar 1915
Die Musterung der in den Jahren 1891 und 1895 geborenen Landsturmpflichtigen und der unter Punkt 3 der Einberufungskundmachung f bezeichneten Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1878, 1879, 1880 und 1881, welche im politischen Bezirke Eferding wohnhaft sind, findet für sämtliche Gemeinden des Gerichtsbezirkes Eferding am 15. und für die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen am 16. Februar 1915 und zwar an jedem dieser Tage um 8 Uhr vormittags im Gasthause der Frau Rosina Franzmair in Eferding in folgender Reihenfolge statt: Montag den 15. Februar für die Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Pupping, Alkoven, Aschach, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach. Dienstag den 16. Februar für die Gemeinden Prambachkirchen, Waizenkirchen, Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas. Die Landsturmpflichtigen werden aufgefordert, unter Vorweisung des von der Heimats- oder Aufenthaltsgemeinde ausgestellten Landsturmlegitimationsblattes, welches bei den heimatszuständigen Landsturmpflichtigen des Jahrganges 1891 vorher noch von der betreffenden Gemeindevorstehung mit der Losnummer zu versehen und welches in reinem Zustande zu erhalten ist, pünktlich bei der Musterung zu erscheinen. Bemerkt wird, daß der Umstand, daß im Jahre 1895 geborene Landsturmpflichtige in einzelnen Bezirken schon im Jahre 1914 der Musterung unterzogen und hiebei zum Landsturmdienste mit der Waffe nicht geeignet befunden worden sind, solche keineswegs von der Verpflichtung befreit, nunmehr neuerlich zur Musterung zu erscheinen. Die Musterung der im Jahre 1896 geborenen Landsturmpflichtigen findet in einem späteren Zeitpunkte statt und wird hierüber eine besondere Kundmachung zur Verlautbarung gelangen.
Linzer Volksblatt 11. Februar 1915
Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Reservespital in Wels: Franz Scharinger, 2. IR., Michaelnbach, Schußwunde, gefrorenen linken Fuß;
Linzer Volksblatt 13. Februar 1915
Michaelnbach, 10. Februar. (Von unseren Kriegern.) Am Sonntage wurde für den nach Michaelnbach zuständigen Ludwig Schneglberger die große Glocke geläutet. Derselbe ist nach, einer am Samstag an das Gemeindeamt eingelangten Nachricht am nördlichen Kriegsschauplatze verwundet worden und am 13. Oktober in Krakau gestorben. Er war verehelicht und in Wallern ansässig und stand im 35. Lebensjahre. Johann Humer, Mittinersohn in Reichenau, liegt fieberkrank in Tebreczin in Ungarn. Franz Sallaberger, lediger Maurer vom Holzhansenhause in Michaelnbach, leidet schon bei drei Monate an Rheumatismus und ist jetzt in Deutschbrod in Böhmen. Auch ein lang Vermißter hat endlich ein Lebenszeichen gegeben, nämlich Josef Schmidtsberger, lediger Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub. Von demselben fehlte seit anfangs August jede Nachricht, jetzt schrieb er vom nördlichen Kriegsschauplätze, daß er gesund, und bei der Train-Eskadron Nr. 4, Pionierabteilung, ist. Karl Humer, Fleischhauer und Viehhändler wurde zum Wachtmeister, Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, zum Feldwebel befördert. Martin Ameshoser von Haid, von dem es heißt, daß er die Silberne Tapferkeitsmedaille erhielt, schrieb dieser Tage vom nördlichen Kriegsschauplatze an den hiesigen Pfarrer eine Karte, in der es heißt: Ich teile Ihnen mit Freuden mit, daß Ihre zwei Schimmel noch ganz? gut erhalten und ganz munter sind.
Volkspost 13. Februar 1915
Landesnachrichten Eferding, 13. Februar. Verwundete, Gefallene und Kranke aus dem Eferdinger Bezirke: Johann Leeb, St. Thomas (tot), Alois Auer, Aschach (krank), Josef Hummer, Eferding, Josef Leßlhumer, Deinham, Franz Scharinger, Michaelnbach, Franz Bachner, Brandstatt (krank).
Volkspost 20. Februar 1915
Das Ergebnis der Musterung der in den Jahren 1891 und 189Z geborenen Landsturmpflichtigen des Bezirkes Eferding am 15. bis 16. d. M. ist folgendes:Michaelnbach: Ameshofer Ludwig, Eschlböck Ludwig, Moser Alois, Lindmayr Karl, Hager Franz, Kaltenböck Paul.
Linzer Volksblatt 5. März 1915
- Michaelnbach, 2. März. (Verschiedenes.) Gestern wurde hier der verwitwete Inwohner Martin Weinzierl von Armau, vulgo Schneider Martin, welcher am Samstag, im 87. Lebensjahre an Altersschwäche gestorben ist, beerdigt.
- Vorgestern abends ist das 2 ½ Jahre alte Kind Martin der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Eichinger in Haid gestorben. Der Vater ist seit August auf dem russischen Kriegsschauplatz?.
- Johann Prähofer, Pointlerssohn von Kiesenberg, Dragoner beim DR. Nr. 4, hat seit Mitte August nichts mehr von sich hören lassen. Dieser Tage nun ist von ihm ein Brief an seinen Vater angekommen, worin er mitteilt, daß er in russischer Gefangenschaft in Taschkent an der indisch-chinesischen Grenze sich befinde und gesund sei. Der Brief wurde am 25. November aufgegeben, ist also nahezu drei Monate auf der Reise gewesen.
- Laut Mitteilung der 6. Kompagnie des 14. Infanterie-Regiments ist Anton Kaltenböck, verehelichter Bauer vom Angerergute in Minithal, seit 21. September 1914 vermißt und dürfte in die russische Gefangenschaft geraten sein. Seit Mitte August ist von ihm keine Nachricht mehr gekommen. Desgleichen sind seit längerer Zeit vermißt Alois Lindmair, Mairsohn von Aichet und Johann Feichtner, Schneider in Michaelnbach.
Verlustliste 8. März 1915
Danzer Johann, Inft., IR. Nr. 14, 14. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886, verw.
Hötzencder Johann, Inft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1892, verw.,
Humer Franz, Inft,, IR. Nr. 14, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1893, verw.
Linzer Volksblatt 10. März 1915
Montag den 8. d. M. wurden Anna Pichler, Auszüglerin am Mairgute in Schabenedt, Pfarre Michaelnbach, wohnhaft in Seibelberg, begraben.
Linzer Volksblatt 11. März 1915
Verlustliste Nr. 138. Ausgegeben am 8. März. Die Liste weist eine große Anzahl von Oberösterreichern, bzw. Salzburgern, aus, die in den Infanterieregimentern, im Landsturmbataillon und im Landesschützenregiment dienen: Johann Danzer, 14., Michaelnbach, v.; Johann Hötzeneder, 10., Michaelnbach, v.; Franz Humer, 16., Michaelnbach, v.; Heinrich Krennbauer,. Gefr., 1., Michaelnbach, v.; (v. = vermißt) Im Krankenhaus Grieskirchen: Anton Gruber aus Michaelnbach, 2. LwIR-, Rheumatismus
Linzer Volksblatt 13. März 1915
- Michaelnbach, 10. März. (Todesfälle. — Von den hiesigen Kriegern.) Der hier jüngst verstorbene Martin Weinzierl von Armau stand nicht im 87. Lebensjahre, wie angegeben wurde, sondern er war bereits 91 ½ Jahre alt, so daß mit ihm unser Pfarrältester gestorben ist.
- In der Ortschaft Haid in hiesiger Pfarre ist der Schüler Johann Ameshofer im 11. Lebensjahre an Typhus gestorben. Er wurde in aller Stille begraben. Sein um zwei Jahre älterer Bruder liegt an derselben Krankheit darnieder, doch dürfte derselbe noch gerettet werden können.
- Karl Hendlmayr, Pöllsohn in Weiking, befindet sich fußkrank im Reservsspital der Oblatinnen in Urfahr. Matthias Pauzenberger, bis Oktober Knecht im hiesigen Pfarrhof, ist am linken Fuß und rechten Oberarm verwundet und ist im Lazarett Bergschule in Mährisch-Ostrau. Alois Beham, Webersohn in Schölmlahn, hat eine Schußwunde in der Schulter und ist in Bielitz in Schlesien. Johann Geiselprechtinger, Maurer in Oberreitbach, ist krank in Munkacs in Ungarn. Josef Friedwagner, Bindersohn in Haid, ist vermißt; desgleichen Johann Humer, Mittinersohn von Reichenau, der von einem Spital in Debreczin vor einigen Wochen an seine Eltern eine Karte schickte; seither fehlt trotz verschiedener Anfragen jede Nachricht. Johann Radwallner von Armau hat eine Schußwunde und ist in einem Spitale in Linz. ,Josef Kaltenböck vom Amesedergute ist wieder geheilt und ist jetzt bei der Grenzschutzkompagnie in Bregenz in Vorarlberg Herr Josef Steiner, Gastwirt in Michaelnbach, wurde infolge seiner Schußwunde in der Hand auf ein Jahr beurlaubt und ist bereits hieher zurückgekehrt.
Verlustliste 23. März 1915
Berichtigungen Verlustliste Nr. 29.-- Höftberger Johann, Inft, IR, Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, kriegsgef. (Evakuationshospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.)
Verlustliste 31. März 1915
Beham Alois, Inft., IR. Nr. 14,6. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894, verw.
Linzer Volksblatt 9. April 1915
Hilfsaktion der kath. Frauenorganisation für Oberösterreich. Für das Rote Kreuz sind beim bischöflichen Ordinariate nachfolgende Spenden eingeflossen: Michaelnbach, Spende des Bürgermeisters Muckenhuber und Sammlung 88 K
Linzer Volksblatt 11. April 1915
Michaelnbach, 9. April. (Trauung.) Nächsten Dienstag, den 13. April, werden in hiesiger Pfarrkirche getraut werden: Josef Aschauer, Bauerssohn vom Stockbauerngute in Stocket, in hiesiger Pfarre, und Theresia Zistler, Bauerstochter vom Hanslbauerngute in Armau:. Die Brautleute übernehmen das Elternhaus des Bräutigams. Der Bräutigam ist eifriger Chorsänger, die Braut eifriges Mitglied der hiesigen Jungfrauenkongregation, welche der lieben Sodalin mit der herrlichen Kongregationsfahne das Geleite zum Traualtar geben wird.
Linzer Volksblatt 15. April 1915
Wels, 12. April. (Baumfrevel.) Vor dem hiesigen Kreisgerichte unter Vorsitz des LGR. Dr. Jungwirt,.hatte sich heute Felix Wüllersdorfer, geboren in Ebensee, zuständig nach Michaelnbach, Knecht beim Maier in Toblhof, wegen boshafter Beschädigung fremden Eigentums zu verantworten. Der Sachverhalt war folgender: Als am 9. Jänner der Bauer Josef Schauer mit seinem Sohn nach Pötting fuhr, sah er neben der Straße eine abgesägte Erle liegen. Zwei Stunden später fand der Pointner Johann Grauwald auf seinem Grund in Pötting einen Apfelbaum abgesägt.Im Laufe der nächsten zwei Tage entdeckte man, daß in der Umgebung von Pötting fünfzehn junge Obstbäume abgesägt worden waren. Der, Verdacht, daß Wüllersdorfer der Täter sein könnte, tauchte zuerst seinem Schulleiter Herrn Oskar Paulmichel auf. Diesem war aufgefallen, daß Wüllersdorfer am 9. Jänner in Pötting aus dem Zuge von Neumarkt ausgestiegen war und sich sehr auffallend benahm. Er stellte ihn zur Rede und der Beschuldigte gestand, das; er in Neumarkt gewesen sei, um der Postmeisterin das Angeld zurückzugeben. Als ihn sein Lehrer direkt fragte, ob er nichts von den Bäumen wisse, gestand er die Tat ein. Er gab an, am Dreikönigstage „rauhnachteln" gegangen zu sein. Er habe von den Bauern so wenig bekommen, daß er aus Rache ihnen die Baume abgesägt hatte. Im Gegensatze zu diesen Aussagen, beschuldigte Wüllersdorfer vor dem Gendarmen den Bauernknecht Leopold Hanetzeder der Tat. Als sich je doch herausstellte, daß Hanetzeder am 3. Jänner nicht in Neumarkt gewesen sei, wiederholte Wüllersdorfer sein Geständnis und gab an, Hanetzeder deshalb verdächtigt zu haben, weil ihn dieser einmal vor Monaten „gebeutelt" hatte. Die Verteidigung hatte Dr. Mahrhofer inne. Der Gerichtshof verurteilte Felix Wüllersdorfer zu einem Monat Arrest. Bezüglich der Anklage wegen Verleumdung, erfolgte ein Freispruch.
Neuigkeits) Welt Blatt 15. April 1915
Frühjahrs-Obstbaummarkt in Grieskirchen. Aus Grieskirchen in Oberösterreich wird uns geschrieben: Der diesjährige Frühjahrs-Obstbaummarkt, verbunden mit einer Prämierung erfolgreicher Obstbanmzüchter des Bezirkes, nahm in Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse einen sehr zufriedenstellenden Verlauf. Es wurden über tausend Obstbäumchen verschiedener Sorten auf den Markt gebracht, auch der Besuch war ein sehr guter und die Kauflust eine sehr rege. Prämiiert wurden folgende Landwirte: Georg Maier in Aigen-Pollham, Matthias Maier in Oberschmiedgraben-Michaelnbach, Johann Brandtner in Gebersdorf-Schönau, Andreas Eichinger in Pollhain, Josef Kaltenböck in Kaltenbach-Pollham, . . . . .
Volkspost 17. April 1915
Veränderungen im Gewerbestande. Anmeldungen: Alois Andlinger, Gemischtwaren-Handel. Seiblberg 1, Michaelnbach
Linzer Volksblatt 22. April 1915
Aus Michaelnbach, 21. April, wird uns geschrieben: Herr Hauptmann Walther Vogl vom 5. F.J.B., der Schwager des hiesigen Herrn Gemeindearztes Dr. Hamann, wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Er kämpft in den Karpathen. Wie seinerzeit gemeldet wurde, hat Hauptmann Vogl früher schon das Signum Laudis erhalten
Linzer Volksblatt 25. April 1915 - Inserat
Eisendreher und Maschinenschlosser
werden gegen gute Verpflegung aufgenommen bei Johann Hötzeneder, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach b. Grieskirchen, Ob.-Oe.
Linzer Volksblatt 30. April 1915
Michaelnbach, 29. April. (Todesfall.) Mittwoch 11 Uhr nachts, starb nach längerer und schmerzlicher Krankheit Herr Johann Hendlmayr, verehelichter Bauer am ansehnlichen Obermairgute in Reichenau, im 66. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein edler Mann und ein tüchtiger Bauer, war allseits sehr geachtet und beliebt. Vor 19 Jahren wurde sein Haus infolge Blitzschlages ein Opfer der Flammen und so manches Harte mußte der gute Mann ertragen. Sein älterer Sohn, der am russischen Kriegsschauplatze an Ruhr erkrankte, ist gegenwärtig in einem Spitale in Mährisch-Ostrau. Das feierliche Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr vormittags.
Linzer Volksblatt 2. Mai 1915
Michaelnbach. 30. April. (Trauung.) Montag, den 3. Mai werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Der ledige Uhrmacher und Hausbesitzer Alois Hendlmayr in Michaelnbach und Anna Baumgartner, ledige Dienstmagd beim Irinseder in Krumbach. Der Bräutigam, der wegen seines guten Humors allseits beliebt ist und in seinem Uhrmachergeschäfte viel besucht wird, ist ein Bruder des gestern verstorbenen Obermair in Reichenau und des Herrn Bürgermeisters Josef Hendlmayr. Die Brautleute machen nach der Trauung eine kleine Hochzeitsreise auf den Pöstlingberg. Der verstorbene Obermair hat vor 22 Jahren am 1. Mai geheiratet, sein Hochzeitstag wurde also auch sein Begräbnistag.
(Linzer) Tages-Post 10. Mai 1915
- Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Johann Danzer, 14. IR., Michaelnbach, Lungenspitzenkatarrh;
- Aus Nikolski-Ussurisk meldeten sich durch eine Karte, die am 3. April dort aufgegeben wurde und am 7. d, in ihrem Bestimmungsorte eintraf, folgende Krieger, die anläßlich des Falles der Festung Przemysl in russische Gefangenschaft gerieten, und zwar: . . . . . . Franz Stöger, Waizenkirchen; Johann Dierlinger, Michaelnbach; . . . . . Die Krieger schreiben: „Die besten Grüße an die Heimat. Wir sind gesund und hoffen auch ein solches Wiedersehen."
Linzer Volksblatt 13. Mai 1915
Eine Piusvereins - Versammlung findet statt in Michaelnbach Sonntag den 16. Mai, 3 Uhr nachmittags, in Herrn Zehetmayrs Gasthaus. (Redner: Hochw. Herr Baudenbacher S. J.)
Linzer Volksblatt 23. Mai 1915
Michaelnbach, 18. Mai. (Piusverein.) Am letzten Sonntag war Piusvereinstag. Nachmittags 2 Uhr hielt der Hochw. Herr Professor P. Josef Lachmahr vom Freinberg in der Kirche eine zu Herzen gehende Piusvereinspredigt. Hierauf war im großen Saale bei Herrn Zehetmayr die Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Piusvereines. Dieselbe war glänzend Besucht, der große schöne Saal war zu klein, es waren über 200 Personen, Männer und Frauen, erschienen. Es waren gekommen die Hochw. Herren Pfarrer Lackner von St. Thomas, Benefiziat Märzendorfer von Peuerbach, Kooperator Ignaz Falkensteiner mit dem Theologen Orthofer von Waizenkirchen, P. Zeno von Pupping, der anläßlich des Anbetungstages am Samstag zur seeelsorglichen Aushilfe hier war, ferner Herr Bürgermeister Muckenhuber, Gemeinderäte und Gemeindeausschüsse, Frau Dr. Klimesch, sowie der dritte Orden und die hiesige marianische Kongregation. Die Festrede des Herrn Professors P. Josef Lachmayr war ein Meisterstück der Beredsamkeit. Mit größter Aufmerksamkeit lauschten die Anwesenden den überzeugungsvollen Worten des gewandten Redners über Zweck und Ziel des Piusvereines, über den Schaden, den die glaubensfeindliche Presse anrichtet, über den Nutzen der guten Presse in Bezug auf Glauben, Sittlichkeit und Volkswohl. Herr Benefiziat Märzendorfer gab einige sehr praktische Winke für eine gedeihliche Piusvereinsarbeit, Herr Kooperator Falkensteiner. gab einige heitere Geschichten zum Besten. Eröffnet wurde die Versammlung mit einem Marienlied, nach der Festrede wurde das Herz Jesu-Bundeslied gesungen und geschlossen wurde die schöne Versammlung mit der Volkshymne. Möchte die Versammlung viele gute Früchte hervorbringen, das ist der Wunsch aller Freunde der christlichen Presse.
Volkspost 5. Juni 1915
Das Ergebnis der Landsturmmusterung, welche vom 31. Mai bis 3. Juni in Eferding stattfand, ist folgendes:
· 1. Tag (Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Alkoven und Aschach) 346 Mann, 178 tauglich;
· 2. Tag (Gemeinden Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach) 361 Mann, 202 tauglich:
· 3. Tag (Gemeinden Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas) 300 Mann, 156 tauglich:
· 4. Tag (Gemeinden Prambachkirchen und Waizenkirchen) 225 Mann, 112 tauglich.
Außerdem wurden noch zwei Ungarn als tauglich befunden. Aufsehen erregte es, als die Eidesleistung am ersten Tage auf dem Hauptplatze vor genommen wurde, da für so viele Landsturmmänner der Saal unzulänglich war. Besonders gehobene Stimmung herrschte an diesem Tage, wo nach einem Hoch auf den Monarchen zahlreiche Rufe „Nieder mit Italien!" aus den Reihen der Behaltenen ertönten. Auch an den übrigen Tagen wurde die Eidesleistung auf dem Hauplatze abgenommen.
Linzer Volksblatt 29. Juni 1915
Kriegsgefangen. Josef Kaltenböck, Angerersohn in Minithal, Pfarre Michaelnbach, der als Landsturmartillerist in Przemysl diente, und von dem man lange Zeit nichts wußte, schrieb unter dem 4. Mai, daß er sich in Samarkand in russischer Gefangenschaft befindet und gesund ist
Linzer Volksblatt 7. Juli 1915
Prambachkirchem, 5. Juli. (Verschiedenes.) Von unseren 600 Flüchtlingen kommen nun 260 zur Verteilung in die Pfarren St. Marienkirchen, Michaelnbach und Stroheim.
Linzer Volksblatt 11. Juli 1915
- Michaelnbach, 8. Juli. (Zum Kriege.) Zur zweiten Kriegsanleihe wurden beim hiesigen Postamte der Betrag von ungefähr 56.000 K gezeichnet, außerdem von der Vorschußkasse der Betrag von 10.600 K.
- Das von den Schulkindern gesammelte Altmetall hatte ein Gewicht von 576.Kilo und wurde in neun Kisten nach Wien geschickt.
- In diesen Tagen kommen von Prambachkirchen her 100 Flüchtlinge. Sie werden in den leeren Wohnungen untergebracht.
- Bei der vorletzten Stellung wurden aus. der hiesigen Gemeinde ungefähr 48 % für tauglich erklärt. Einige von diesen, die am 21. Juni nach Linz eingerückt sind, waren vorübergehend im gastlichen Pfarrhofe in Leonding einquartiert, was sie um so mehr freute, als der dortige Herr Pfarrer Kienbauer auch ein Michaelnbacher ist. -„Es geht, uns hier vorzüglich", schrieb ein Rekrut nach Hause.
- Herr Hauptmann Walter Vogl vom 5. Feldjägerbataillon, der unter General Linsingen am Dnjestr kämpfte ist erkrankt und befindet sich angeblich im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.
- Franz Leitner, Feuerwerker beim 40. Feldkanonenregiment, ein Stiefbruder des hiesigen Herrn Pfarrers, war an Bauchtyphus schwer krank im Valeriespital in Budapest und ist jetzt beim Kader in Budweis.
- Michael Breitwieser, Loiplsohn in Hilpertsberg, ist wieder erkrankt und befindet sich in einem Spitale in Böhmen.
- Johann Danzer von Geisedt, der krank vom russischen Kriegsschauplatze zurückkam, ist im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.
Linzer Volksblatt 24. Juli 1915
- Michaelnbach, 22. Juli. (Von unseren Kriegern.) Eine ungemein traurige Nachricht ist hier eingelangt. Als Opfer des Krieges starb am 12. Juli, 10 Uhr abends, der verehelichte Bauer Ignaz Burgstaller vom Bäckermairgute in Michaelnbach, im 39. Lebensjahre. Er starb nach ganz kurzer Krankheit, nach einer zweiten Nachricht heißt es plötzlich. Er war seit neun Monaten der Feldpost Nr. 213 zugeteilt und versah seinen Dienst als Feldpostkutscher mit solcher Treue und Gewissenhaftigkeit, daß ihm das Feldpostamt die lobendste Anerkennung aussprach. Sein Grab ist in Horözanka, Bezirk Podhajce, in Galizien, drei Stunden nordöstlich von Halicz. Der so unerwartet Dahin geschiedene, der noch zwei Tage vor seinem Tode heimschrieb, daß er ganz gesund sei, war ungemein tätig und strebsam und allseits geachtet. Seit drei Jahren war er verheiratet mit einer Lichteneggertochter von Pollham, welche durch das so rasche Ableben ihres Gatten ganz gebrochen und trostlos ist, umsomehr, als sie selbst auch nicht recht gesund ist. Ein zweijähriger, frischer Knabe hat seinen Vater verloren. Gott tröste und stärke die gute Bäckermairin in ihrem übergroßen Schmerze der gute Bäckermair aber ruhe im Frieden des Herrn!
- Matthäus Schatzl, Gastwirtssohn von Furt, welcher beim mobilen Pferdespital 1/14, Feldpost Nr. 506, diente, ist krank in Kaschau in Ungarn.
- Johann Steingruber von Reichenau, Korporal beim IR. Nr. 14, 16. Komp., wird als vermißt gemeldet.
Linzer Volksblatt 7. August 1915
- Michaelnbach, 5. August. (Zum Kriege.) Bei der Musterung der 43- bis 50jährigen wurden aus der hiesigen Pfarre 50% behalten. Davon sind 19 verheiratet, drei haben nie beim Militär gedient.
- Wie aus einer Anmerkung an zurückgesandten Postkarten hervorgeht, ist am 20. Juli bei den Kämpfen in Tirol der Krämerssohn August Stelzhammer von Haid, vom k. k. Inf.-Reg. Nr. 14, 1. Komp., im 25. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Der junge Held war sehr talentiert und diente bis zur Mobilisierung als Kellner in Paris, von wo er gerade noch rechtzeitig abkommen konnte, so daß er nach Überwindung großer Schwierigkeiten und Entbehrungen wohl ganz erschöpft, aber glücklich in der Heimat ankam. Geld und Gepäck mußte er in Frankreich zurücklassen. Auch in London und Wien war er als Kellner, so in den Hotels „Bristol" und „Astoria".
- Aus dem erbetenen Sterberegister-Extrakt des k.u.k.Reservespitales in Debreczin in Ungarn geht hervor, daß der seit längerer Zeit vermißte Johann Hummer vom k. k. LJR. Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, am 27. Jänner nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Darmtyphus im 22. Lebensjahre im städtischen Epidemiespitale in Debreczin gestorben und am selben Tage im dortigen Epidemiefriedhofe beerdigt worden ist. Der Verstorbene war Mitglied der hiesigen Feuerwehr, ein sehr geachteter Bursche, die Stütze seiner Eltern. Am nächsten Mittwoch findet hier für ihn der Trauergottesdienst statt.
Verlustliste 9. August 1915
Greifeneder Paul," Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1S88, verw.
Stieger Michael, Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Wels, Michaelnbach, 1878, verw.
Linzer Volksblatt 13. August 1915
- Michaelnbach, 11. Augnst. (Von unseren Kriegern.) Heute wurde für den Krieger Johann Hummer vom k. k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, welcher im Epidemiespitale in Debreczin an Darmtyphus im 22. Lebensjahre gestorben ist, der feierliche Trauergottesdieust mit Requiem und Libera abgehalten, dem die Gemeindevertretung, die Freiw. Feuerwehr, sowie die nächsten Verwandten und viele Gläubige der Pfarre beiwohnten.
- Am nächsten Montag findet ein Trauergottesdienst statt für den verstorbenen Feldpostkutscher Ignaz Burgstaller, verchelichter Bauer am Bäckenmairgute in Michaelnbach, welcher am 12. Juli 1915 an Cholera in Galizien im 39. Lebensjahre gestorben und bei Horozanka, nordöstlich von Haliez, beerdigt worden ist.
- Von Josef Wilflingseder vom 59. Infanterie-Regiment, 16. Komp., früher Knecht beim Parzer in Michaelnbach, kam seit 26. August 1914 keine Nachricht mehr. Heute kam von ihm eine am 7. Juli geschriebene Karte an, daß er in Tschimkent in Mittelasien als Kriegsgefangener sich befinde und ganz gesund sei.
Linzer Volksblatt 15. August 1915
Paul Greifeneder Inft. Michaelnbach verw.; Michael Stieger 11. Inft Verw.; In Wels: Matthias Schatzl. 14. TD., Michaelnbach, Nierenleiden;
Linzer Volksblatt 17. August 1915
Vom Klerus: Am 14. d. M. starb, wie gemeldet, in Uttendorf der Jubelpriester Josef Wührer im 86. Lebensjahre und im 60 Jahre seines Priestertums. Der selbe war geboren am 21. Oktober 1831 zu Eferding. zum Priester geweiht am 27. Juli 1856 und wirkte als Kooperator in Michaelnbach, Schönau, Pabneukirchen, Dimbach, Ampflwang, Natternbach, Gurten, Münzkirchen, Pfarrkirchen i. M, Ebensee, Kirchberg i. M., Dietach und Gasten; und als Defizientenpriester und prov. Benefiziat in Hart bei Pischelsdorf. Im Jahre 1891 trat er wegen Kränklichkeit in Pension und übernahm den Messeleserposten in Uttendorf, zu dessen Ehrenbürger er ernannt wurde. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 17. d. um 9 Uhr vormittags statt. R. I. P. –
Linzer Volksblatt 19. August 1915
- Michaelnbach, 16. August. (Von unseren Kriegern.) Vom Kommando des IR 14 ist über Ersuchen des hiesigen Pfarramtes die Nachricht bestätigt worden, daß der ledige Krämerssohn August Stelzhammer von Haid am 20 Juli am Monte Piano bei Schluderbach, südöstlich von Franzensfeste in Tirol, im 24. Lebensjahre vor dem Feinde den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Der gefallene Krieger war früher Kellner in Wien, London und Paris Dienstag ist für denselben der feierliche Trauergottesdienst in der hiesigen Pfarrkirche.
- Johann Steingruber, ein Ziehsohn vom Mittinergute in Reichenau ist verwundet in die russische Gefangenschaft geraten und befindet sich auf dem Transporte in das Innere von Rußland.
- Michaelnbach, 16. August. (Seelsorge der Flüchtlinge.) Seit einigen Wochen sind hier Flüchtlinge aus Südtirol untergebracht u. zw. 32 Personen aus der Stadt Levico im Balsuganatal und 5 Personen aus Rovereto, meist Frauen und Kinder, nur 5 ältere Männer. Letzten Donnerstag kam von Prambachkirchen her der Herr Stadtfarrer Josef Dalpiaz von Rovereto. Es gingen fast alle zur hl. Beichte und am Freitag früh empfingen sie die hl. Kommunion, worauf der genannte Herr Stadtpfarrer eine Predigt in italienischer Sprache an die Flüchtlinge hielt. Gestern, Sonntag nachmittags, kam von St. Thomas her der Herr Stadtpfarrer Viktor Morler, Archipresbyter und Dechant von Levico, zum Besuche seiner Pfarrkinder hieher, hielt am Abend den feierlichen Segen und betete mit den Flüchtlingen den hl. Rosenkranz, heute, Montag früh, hielt er nach der hl. Messe ebenfalls eine Predigt an dieselben. Hierauf ging derselbe nach Daxberg zum Besuche der dortigen Flüchtlinge. Dienstag besucht er die Flüchtlinge in Grieskirchen, und wird dann über Wien nach Olmütz in Mähren reisen, wo er im fürsterzbischöslichen Konsistorium mit seinem Kooperator bis auf weiteres Wohnung nehmen wird. Die hiesigen Flüchtlinge waren über den Besuch der beiden hochw. Herren ungemein erfreut.
Verlustliste 31. August 1915
Prähofer Johann, Korp., DR. Nr, 4, 4. Est., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1890, kriegsgef. (Taschkent, Rußland.)
Linzer Volksblatt 23. September 1915
Unterstützungen an Feuerwehren. Der Landesausschuß hat in seiner Sitzung vom 20. September 1915 nachstehenden freiwilligen Feuerwehren Beihilfe aus dem Landesfeuerwehrfonds von 250 K der Feuerwehr Michaelnbach bewilligt.
Linzer Volksblatt 29. September 1915
Michaelnbach, Infanterist im 14. Infanterie-Regimente, 11. Kompagnie, ist am 3. September 1915 nach Empfang der hl. Sterbekramente in Russisch-Polen an Cholera gestorben. Katzlberger stand im 24. Lebensjahre und liegt in Cholupy, Bezirk Wolhynien (Rußland) begraben. (Anm.: Wolhynien liegt heute in der Urkraine)
Verlustliste 2. Oktober 1915
Enzlberger Heinrich, LstInft., IR. Nr. 14, ?. Komp., Oberesterreich, Eferding, Michaelnbach, 1896, verw.
Linzer Volksblatt 14. Oktober 1915
- Michaelnbach, 12. Oktober. (Todesfall. - Von den Kriegern.) Gestern um 10 Uhr war das feierliche Leichenbegängnis des Matthias Mayr, ledigen Bauerssohnes vom Ebnergute in Pollesbach, seit einiger Zeit wohnhaft in Haid, hiesiger Pfarre, welcher am Samstag früh an Wassersucht unerwartet schnell im 51. Lebensjahre gestorben ist. Die freiwill. Feuerwehr beteiligte sich am Leichenbegängnisse und Feuerwehrmänner trugen ihren Kameraden zum Grabe, der seit der Gründung der hiesigen Feuerwehr vor 25 Jahren deren eifriges Mitglied war.
- Einen ungemein tiefen Eindruck machte die gestrige Trauerfeier für den am 24. Sept. auf wolhynischem Boden gefallenen Krieger Felix Muggenhumer vom Pimmerstorfergute in Holzing. Das feierliche Requiem und Libera hielt mit Assistenz der hochw. Herr Pfarrer Kienbauer von Leonding, ein Geschwisterkind des gefallenen Kriegers. Am Trauergottesdienste beteiligten sich die löbliche Gemeindevertretung, die freiwill. Feuerwehr und neun Soldaten in der Kriegeruniform, die derzeit auf kurzen Urlaub hier sind. Den Abschluß bildete das Kaiserlied.
- Johann Stelzhammer, Krämerssohn von Haid, wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel verwundet und ist im Elisabethspital in Wien. Karl Gütlinger vom Schmidgute in Weiking, wurde auf dem Italienischen Kriegsschauplatze verwundet und ist in einem Spitale in Klagenfurt, wo auch dessen Kamerad Stieger von Oberspaching als Verwundeter ist.
- Matthäus Stieger vom Fürböck auf der Haid, beim Landwehr-Inf.-Reg. Nr. 2, befindet sich in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, beschäftigt in einer Wagnerwerkstätte in Linz, war schwer krank, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung.
Linzer Volksblatt 17. Oktober 1915
Michaelnbach, 14. Oktober. Heute ist hier vom k. k. Feldkuraten Hämmerle die traurige Nachricht eingelangt, daß am 30. September auf wolhynischem Boden der ledige Bauerssohn Ferdinand Watzenböck vom Brunergute in Minithal infolge eines Kopfschusses den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Derselbe vollendete am 27. September sein 19. Lebensjahr; er rückte am 15. April ein und diente beim Inf.-Reg. Nr. 14, 13. Komp. Sein bester Freund Felix Muggehumer, mit dem er seit dem Einrücken immer beisammen war, auch auf dem Schlachtfelde, ist um sechs Tage früher gefallen. Ein Bruder des jungen Helden ist auf dem italienischen Kriegsschauplatze und eine Schwester mußte vor einigen Wochen in die Landes - Irrenheilanstalt nach Linz gebracht werden, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst wird nächsten Mittwoch in der hiesigen Pfarrkirche gehalten werden.
Linzer Volksblatt 5. November 1915
Am 2. Nov. starb Herr Paul Kaltenböck verehelichter Bauer am Humergute in Minithal, Pfarre Michaelnbach. Patronatskommissär bei der Pfarrkirche Michaelnbach, Gemeinderat, gewesener Obmann des Ortsschulrates, Obmann des Aufsichtsrates der Vorschußkasse, im 61. Lebensjahre.
(Linzer) Tages-Post 22. November 1915
Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten u. a. nachbenannte Krieger untergebracht: Trainsoldat Matthias Schatzl aus Michaelnbach, 14. TrDiv., Nierenleiden.
Linzer Volksblatt 24. November 1915
Verwundet oder krank sind eingetroffen: In Schärding: Johann Stelzhammer, 14. JR., Michaelnbach, Durchschuß im rechten Kniegelenk;
Linzer Volksblatt 2. Dezember 1915
Verwundet oder krank sind eingetroffen: Josef Hendelmaier, 2. LJR., Michaelnbach, Steinschlagverletzung an der linken Hand.
Verlustliste 2. Dezember 1915
Geiselbrechtiger Leopold. Lstlnft., IR. Nr. 14, l. Marschkomp., Oberösterreieh, Eferding, Michaelnbach. 1887; verw.
Linzer Volksblatt 10. Dezember 1915
Neumarkt bei Kallham, 7. Dezember. In der hiesigen Pflegestätte sind eingetroffen: Infanterist Anton Furtmoser, von Michaelnbach, LwIR. 2/9 (Lungentuberkulose).
Linzer Volksblatt 12. Dezember 1915
- Michaelnbach, 9. Dezember. (Todesfall. — Von den Flüchtlingen. — Von den hiesigen Soldaten). Am Dienstag wurde hier beerdigt Matthias Huber, verehelichter Rechenmacher und Besitzer des Ließenhaufes in Kiesenberg, welcher an Lungenentzündung im 75. Lebensjahre gestorben ist. Derselbe war über 40 Jahre ein treuer und überzeugter Volksvereinsmann, der sich auch offen die Wahrheit zu sagen getraute.
- Auch von hier wurden vor einiger Zeit die Flüchtlinge aus Levico und Rovereto in Südtirol, 98 an der Zahl — ins Barackenlager nach Braunau gebracht. Dieselben wurden, da sie fast durchwegs der ärmeren Klasse angehören, hier wiederholt mit Kleidern und Schuhen beteilt, u. zw. erhielten sie um ungefähr 1800 K Kleider und um 12O0 K Schuhe. Die meisten von ihnen sind sehr ungern von hier weggegangen, da sie sich in den fünf Monaten ihres Hierseins recht wohl fühlten.
- Von den hiesigen Soldaten sind krank: Anton Furthmoser, Irinsedersohn von Krumbach, im Verwundetenhaus im 4. Bezirk, Alleegasse in Wien; Joh. Kutzenberger, Petermairsohn in Mairdoppl, in Knittelfeld in Steiermark; Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, mit erfrorenen Füßen in St. Michael in Steiermark; Alois Stelzhammer von Haid ist im Feldspital Feldpost 606; Josef Hendlmair, Obermairsohn in Reichenau, ist in Wels; Matthias Schatzl, Gastwirtssohn von Furth, ist in Waizenkirchen: der Tischler Gottfried Kellermair von Kiesenberg und Johann Jungwirth in Geisedt sind im Garnisonsspital in Linz; Leopold Geiselbrechtinger ist schwer verwundet in der Lehrerbildungsanstalt in Linz.
Verlustliste 18. Dezember 1915
Stelzhammer Johann, LstInft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889; verw.
Linzer Volksblatt 22. Dezember 1915
Michaelnbach, 20. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am Montag den 27. Dezember findet im Gasthause des Herrn Josef Steiner in Michaelnbach um ½ 3 Uhr nachmittags die Jahresversammlung des kath. Volksvereins statt, zu welcher Herr Landtagsabgeordneter Josef Zacherl aus Lambach als Redner erscheinen wird.
(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1915
Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende Krieger bei der k. k. Statthalterei in Linz veröffentlicht nachstehendes Resultat der für ihre Zwecke im Juli 1915 eingeleiteten und jetzt beendeten allgemeinen Landessammlung im Kronlande Oberösterreich. - Gerichtsbezirk Waizenkirchen. Ortsgemeinden: Sankt K 905,70; Heiligenberg 400.10 St. Marienkirchen 848.40 Michaelnbach 609.70 Prambachkirchen 1400.— St. Thomas 379.60 Waizenkirchen 1573.65 in Summe K 6.117.15
Linzer Volksblatt 29. Dezember 1915
Im Notreservespital Nr. 2 in Linz: Johann Hormandingcr, 2. LIR., Michaelnbach, Eferdinq, Schußverletzung
Linzer Volksblatt 31. Dezember 1915
Versammlungsberichte. Michaelnbach, 29. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am heurigen Johannestage hielt die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines ihre Jahresversammlnng ab. Zu derselben erschienen die strammen Volksvereinsmänner und Gäste so zahlreich, daß der geräumige Saal in Steiners Gasthaus zu klein wurde. Es waren gekommen Herr Bürgermeister Muckenhuber mit den meisten Gemeindeausschußmitgliedern, Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, drei Volksvereinsmitglieder, welche gerade auf einen kurzen Urlaub zu Hause waren, und zur großen Freude der gewählte Abgeordnete des Bezirkes, Herr Josef Zacherl Bauer und Bürgermeister in Edt bei Lambach. Nach der Begrüßung brachte der Obmann der Ortsgruppe den Rechenschaftsbericht über das ablaufende Jahr zum Vortrage. Die Ortsgruppe Michaelnbach zählte in diesem Jahre 137 Mitglieder, davon starben drei sehr wackere Volksvereinsmänner, nämlich Johann Hendlmahr, Paul Kaltenböck und Matthias Huber. Sechs neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an, so daß die Ortsgruppe mit Beginn des neuen Jahres 140 Männer zählen wird. Kriegsdienst leisten 21 Mitglieder, 14 im Hinterlande und 7 an der Front. Gefallen ist glücklicherweise noch kein Volksvereinsmann, einer, nämlich der Angerer in Minithal ist seit August 1914 vermißt. Hierauf hielt der Herr Abgeordnete Zacherl einen sehr instruktiven Vortrag über die wichtigsten Fragen der gegenwärtigen harten Zeit. Mit großem Interesse hörten die zahlreichen Männer die klaren Ausführungen des Herrn Gastredners an, den wir als tüchtigen und stets hilfsbereiten Volksmann kennen lernten. Einstimmig wurde sodann eine Resolution angenommen, in welcher dem hochverdienten Herrn Landeshauptmann Prälaten Hauser, den christlichsozialen Abgeordneten und den ausgezeichnet redigierten katholischen Zeitungen „Linzer Volksblatt", „Welser Zeitung", und „Oberöterr. Volkszeitung" vollstes Vertrauen, verdiente Anerkennung und der geziemende Dank ausgedrückt wurde. Nach dreistündiger Dauer wurde dann die herrliche Versammlung mit einem begeisterten, dreifachen Hoch auf die höchsten Gewalten, Papst und Kaiser, geschlossen.
<<< zurück - Übersicht - vor >>>
|