Zeitungsberichte
aus Michaelnbach
im Jahre 1882
Linzer Volksblatt 8. April 1882
Michaelnbach, 5. April. (Mission.) Vom 24. März bis 2. April wurde hier von den hochw. PP Redemptoristen Mathias Paprian, Johann Töchterle und Otto Dilgskron eine hl. Mission abgehalten. Am Feste Maria Verkündigung wurden die hochw. Herren Patres in die festlich geschmückte Kirche einbegleitet. Nach der Anrede des hochw. Herrn Pfarrers war die Eingangspredigt, bei welcher schon ungewöhnlich viel Leute anwesend waren.
Gleich Anfangs wurde Alles für die Mission begeistert und es war rührend zu sehen, wie die Leute die Arbeiten stehen ließen, um dem wichtigeren Geschäfte ihres Seelenheiles zu ob obliegen. Die Beichtstühle waren von früh Morgens bis spät Abends umlagert, die Standeslehren waren vollzählig besucht, die Hauptpredigten zogen eine solche Menschenmenge heran, daß die Kirche dieselbe nicht fassen konnte. Eine besonders erhebende Feierlichkeit war die Schlußprocession und die Schlußpredigt, welche. Dank der günstigen Witterung, im Freien gehalten werden konnte. Noch nie hat unser Ort eine so große Menschenmenge gesehen, welche sich an der Procession betheiligte. Mit der gespanntesten Aufmerksamkeit hörte die vieltausendköpfige Menge den Worten des Predigers der mit meisterhafter Gewandtheit das Thema durchführte „in hoc signo vinces“ (In diesem Zeichen wirst Du siegen). Den hochw. Herren Missionaren sei unser herzlichster Dank gesagt, möge Gott ihnen ihre Mühen reichlich belohnen!
(Linzer) Tages-Post 18. April 1882
Am 5. d. M., gegen /,2 Uhr Nachts, kam im Bauernhause des Johann Pichler, Besitzer des Mayrgutes zu Schappenedt, Gemeinde Michaelnbach, Feuer zum Ausbruche, welches das Gebäude bis auf das Mauerwerk ein einäscherte. Menschenleben ist keines zu beklagen. Es sind 20 Stück Rindvieh, 20 Schweine und sämtliche Fahrnisse, Futter- und Getreidevorräthe zu Grunde gegangen. Da die im Mayrgute befindlichen Personen im Schlafe lagen, war nicht jede Gefahr ausgeschlossen. Der Bauer Pichler war der erste, der durch den verursachten Lärm des Feuers erwachte, schnell die anderen Personen weckte und seine alte blinde Mutter aus dem brennenden Hause trug, da schon glühende Trümmer in den Hofraum flogen. Nach Aussage des Pichler muß das Feuer am hinteren Theile des Gebäudes, der sognannten Stadlseite, ausgebrochen und gelegt worden sein. Der Besitzer erleidet einen Schaden von zirka 11.000 fl., ist aber nur mit 3000 fl. versichert. Die Feuerspritzen von Grieskirchen und Michaelnbach erschienen zwar am Brandplatze, doch konnte nicht mehr viel gerettet werden.
Linzer Volksblatt 11. Mai 1882
Am 8. d. M. wurde in Michaelnbach der Schmied in Furth, Jakob Reitböck, zur geweihten Erde bestattet. Die erste Ursache seines Todes war eine scheinbar unbedeutende. Er hatte sich nämlich einen „Schiefer" in die Hand eingezogen und suchte denselben mittelst eines Nagels, der wahrscheinlich rostig war, herauszuziehen; er brachte denselben heraus, aber bald darauf zeigten sich die Spuren einer Blutvergiftung, an welcher er starb.
Linzer Volksblatt 20. Mai 1882
(Landesausschuß.) In der 32. Sitzung hat der hohe Landesausschuß beschlossen: Die Gemeindevorstehung Michaelnbach aufzufordern, wegen Erweiterung des Weges durch den Pollhamer Wald oder wenigstens Anlegung von mehreren Ausweichplätzen und wegen Ueberlassung des hiezu erforderlichen Grundes mit den Grundanrainern zu verhandeln und eventuell um Einleitung des Expropriationsverfahrens einzuschreiten;
(Neuigkeits) Welt Blatt 18. Juni 1882
Gasthaus- Verkauf in Oberösterreich. Das Gasthaus in Furth, Pfarre und Gemeinde Michaelnbach, an der Grieskirchen-Waitzenkirchner Bezirksstraße gelegen, mit 42 Joch arrondirtem Grunde ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt Hr. Weinbergmaier , Gastwirth in Krenglbach, Post Michaelnbach in Oberösterreich.
Linzer Volksblatt 28. Juni 1882
Waizenkirchen, 21. Juni. Preisverleihung - II. Für Mutterstuten mit Saugfohlen: Jakob Mayr von Pollesbach bei Michaelnbach, eine silberne Medaille.
(Linzer) Tages-Post 23. September 1882
Die Unterlehrerinnen Zäzilie Leidl in Michaelnbach und Josefine Rohr in Vöcklabruck wurden über ihr Ansuchen vom Dienste enthoben.
(Linzer) Tages-Post 1. Oktober 1882
Franz Lauber, absolv. Lehramtskandidat, wurde prov. Unterlehrer in Michaelnbach;
(Linzer) Tages-Post 15. Oktober 1882
Unterlehrerstellen mit je 400 fl. eventuell 500 fl. Gehalt rc. an den zweitklassigen Volksschulen in Wallern und Michaelnbach, Gesuche bis 29. Oktober an den k. k. Bezirksschulrath Wels.
(Linzer) Tages-Post 13. Dezember 1882
Schulangelegenheiten. Ernennungen. Herr Franz Lauber, provisorischer Unterlehrer in St. Michaelnbach, zum Unterlehrer daselbst;
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