P. Petrus Wlachowsky OSB
Kapitular des Benediktinerstiftes Lambach
Bischöflicher Geistlicher Rat
Träger des Ehrenzeichens der Gemeinde Michaelnbach
Christus, der ewige Hohepriester, hat seinen treuen Diener, den Mönch und Priester P. Petrus, am Sonntag, dem 16. November 2014, um 1:50 Uhr, von diesem irdischen zum ewigen Leben heimgerufen. Wir alle sind vom plötzlichen Tod überrascht und ergriffen vom Frieden seines Hinscheidens.
P. Petrus wurde in Linz am 22. Februar 1948 den Ehegatten Ing. Walter und Gertrude Wlachowsky geboren. Sein Geburtstag fiel auf das Fest der Kathedra Petri; so erhielt er den Taufnamen Peter Johann. Gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Waltraud wuchs er in Linz und Weiz in der Steiermark auf. In Weiz und Graz besuchte er die Pflicht- und Handelsschule.
Sein geistlicher Lebensweg wuchs aus der Familie und den Pfarren heraus und setzte sich im Benediktinerstift Sankt Lambrecht fort. Dort wurde er am 31. Oktober 1969 als Frater Petrus eingekleidet. Allerheiligen 1970 legte er seine erste Profess ab. Die Gymnasien von Stams und Lambach beendete er 1976 mit der Matura. In diesem Jahr wechselte er die Klostergemeinschaft und legte am 20. September 1981 die ewige Profess in Lambach ab.
Das Theologiestudium an der Universität Passau beendete er als Diplom-Theologe (univ.). In Passau lebte er im Kolleg Bergfried, einem Studienhaus der Benediktinerabtei Schweikelberg. Im Dom zu Linz wurde P. Petrus am Benediktusfest, dem 21. März 1982, zum Diakon und am 29. Juni 1982 zum Priester geweiht. Anfänglich in der Stiftspfarre Lambach und dann durch viele Jahre in der Stiftspfarre Stadl-Paura wirkte er als Kaplan und war hier im Schuldienst an den Pflichtschulen und der Landwirtschaftlichen Fachschule tätig. Durch Jahre war er auch Dekanatsjungscharseelsorger.
Im Jahr 1996 übernahm er erstmalig die Leitungsverantwortung für eine Pfarre: In Michaelnbach wirkte er anerkannt und ausgleichend bis zum Jahr 2000. Weiter providierte er auch kurz die Pfarre Steinerkirchen am Innbach. Seit dem Jahr 2000 wirkte er als Pfarradministrator von Offenhausen und ab 2010 auch als Pfarrmoderator in Pennewang. Die Diözese Linz würdigte sein Wirken mit der Ernennung zum Geistlichen Rat im Jahr 1998. Im Stift war er Mitglied des Seniorenrates, Novizenmeister und Klerikermagister.
In seinem seelsorglichen Wirken fand er den Weg zu vielen Menschen. Seine Begabung und Bescheidenheit und die Gnade Gottes halfen ihm das Evangelium auch Fernstehenden näher zu bringen. Menschen mit Schwächen und Krankheiten fanden in ihm einen demütigen Diener Christi, der allen alles wurde. Über Pfarrgrenzen und Klostermauern hinaus engagierte er sich für die Menschen im Heiligen Land und fand Freundschaften über Konfessions- und Glaubensgrenzen hinweg. In seinen Pfarren war er Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, so zuletzt als geachteter Kamerad und geschätzter Feuerwehrkurat in Offenhausen. Der Schifferverein in Stadl-Paura hatte P. Petrus in seinen Reihen. Seine Interessen waren vielfältig, so seine Liebe zur Eisenbahn.
Während der Schul- und Studienzeit wurde er Mitglied in mehreren Katholischen Studentenverbindungen, so in der Flavia zu Lambach und der Oeno-Danubia zu Passau sowie bei Batavia zu Reichersberg und Aenia zu Schärding. In den Jahren 1985 bis 1992 wirkte er als Landesverbandsseelsorger des OÖ MKV.
Im Frühjahr 2014 pilgerte P. Petrus auf den Spuren des Apostels Paulus. Vom 16. August bis 9. November wirkte er am Grab des Apostel Paulus in der Abtei St. Paul vor den Mauern in Rom als Seelsorger für deutschsprachige Pilger. Er wollte hier dienen und sich auf neue Aufgaben vorbereiten. Was niemand wusste: Es war die Vorbereitung auf die ewige Heimat.
Wir danken unserem Mitbruder, dass er beherzt das Leben mit unserer klösterlichen Gemeinschaft geteilt hat. P. Petrus ist plötzlich verstorben und die Gedanken an ihn sind nicht Erinnerung, sondern lebendige Gemeinschaft. Wir sind ihm dankbar und trauern in gläubiger Hoffnung, die er selbst verkündet und bezeugt hat.
Wir beten für unseren Verstorbenen am:
Mittwoch, dem 19. November 2014, um 19:00 Uhr in der Stiftskirche Lambach vor der Abendmesse.
Freitag, dem 21. November 2014, um 19:00 in der Pfarrkirche Offenhausen
Freitag, dem 21. November 2014, um 19:00 bei der Abendmesse in der Dreifaltigkeitskirche in Stadl-Paura.
Am Samstag, dem 22. November 2014 besteht ab 12:30 Uhr die Möglichkeit, vom Verstorbenen in der Stiftskirche Abschied zu nehmen. Um 13:15 Uhr beten wir das Totenoffizium in der Stiftskirche. Das Requiem mit anschließender Beisetzung im Konventfriedhof feiern wir um 14:00 Uhr in der Stiftskirche.
Abt und Konvent - Benediktinerstift Lambach
Waltraud Wlachowsky - Schwester