1656 – 1682 Adam Welti  – Pfarrer von Oktober 1656 bis Oktober 1682

Welti ist in der Schweiz und Baden Württemberg ein häufiger Name. Adam Welti könnte daher in diesem Gebiet geboren sein, gestorben ist er hier in Michaelnbach nach seiner 26 jährigen Amtszeit.

Die Einträge in seiner Amtszeit stammen von mehreren Schreibern. Eine eindeutige Zuordnung der unterschiedlichen Schriftbilder ist nur bei den letzten Eintragungen möglich, da diese tlw. den Namen des Priesters beinhalten. Die übrigen Taufeinträge könnten von Vikaren oder Aushilfen stammen. Eindeutig zuzuordnen sind sie der Zeit in der Welti hier Pfarrer war. Im Trauungsbuch beginnen sie am 24.10.1656, im Taufbuch am 1.10.1656. Im Sterbebuch vermerkte der Schulmeister Hans Leb Anfang November mit der Überschrift Adamüs Welti parocho (Pfarrer) in Michelpach und St. Thama. den Beginn seiner Amtszeit. Zum Ende seiner aktiven Zeit treten gravierende Unregelmäßigkeiten auf. Die Schriftbilder wechseln häufig was auf zahlreiche Aushilfen schließen lässt. Zum Beispiel folgt der Trauung am 15 Juli 1682 eine am 4. August, ein Nachtrag mit Datum 12.November 1681 und dann eine Trauung am 14.September1682 - jeweils von einem anderen Schreiber und schließlich am 5. und 6. Oktober 2 zweifelsfrei zuzuordnende Einträge des Ordensbruder Joscio. Dieser dürfte vom Bischof beauftragt worden sein Nachschau zu halten. Im Taufbuch wechselt das Schriftbild auch mehrfach in der Zeit von Juli bis September 1682 bevor Jocio seine mit Namen versehenen Einträge machte. Hierbei ist der Taufeintrag am 6. Oktober 1682 Adam Welti zugeordnet, die restlichen Joscio selbst.

Im Sterbebuch werden Anfang der 80er Jahren die Einträge ebenfalls immer unregelmäßiger und weniger. Die Führung des Sterbebuchs oblag zwar dem Schulmeister und Mesner Caroli Lindtner, jedoch war er vermutlich auf die Notizen Pfarrer Weltis angewiesen, der diese vermutlich nicht zur Verfügung stellte. Ab 1682 normalisiert sich die Anzahl der Einträge wieder. Der Grund für diese Unregelmäßigkeiten dürfte Pfarrer Welti gewesen sein. Die Todesnachricht von Adam Welti wurde von Pater Jocio verfasst und ist mit 24. Oktober 1682 datiert.

Die Unregelmäßigkeiten finden in den Obderennsischen geistliche Raths-Protokollen des Bistums Passau von 1682 ihre Bestätigung. Dort ist zu lesen, dass am 08.06.1682 Herr Canzler, darauf hinwies dass der Pfarrer zu Michlbach oftmals aus seiner Pfarr abwesend sei, sein Fleiß in der Seelsorge zu wünschen übrig lässt, der Pfarrhof baufällig ist und daher der Prälat zu St. Florian das Begehren Weltis einen weiteren Religiosus für St. Marienkirchen einzustellen überdenken soll.

Am 20.07.1682 äußert sich Bernhardinus Gentilotti, Dechant zu Linz über die Vorwürfe gegen den Pfarrer zu Michlbach. Er hätte von sicherer Quelle vernommen, dass dieser Pfarrer sich gar oft in den mehr entlegenen Wirtshäusern aufhalte und der Pfarrhof baufällig ist. Dem Pfarrer zu Michlbach sei daher der Besuch der Wirtshäuser unter Androhung exemplarischer Strafen zu verbieten. In einer Resolution wurde dann festgelegt der Dechant soll den Pfarrer zu Michlbach zu sich zitieren und denselben andeuten, dass man zwar gewisse Nachsicht habe, dass er wegen den von Michaelnbach ausgehenden Problemen die Wirtshäuser besucht, aber wenn er es noch weiterhin tut ihn auf das Oberhaus setzt und bei Wasser und Brot abkühlen lassen werde.

Die Probleme Pfarrer Weltis mit seiner Pfarre und den Pfarrangehörigen dürften schwerwiegend gewesen sein wenn sie nicht nur die Suche nach Zerstreuung im Wirtshaus, sondern auch seinen Tod 3 Monate später nach sich zogen. Pater Joscio vermerkte seinen Tod kommentarlos im Sterbebuch: