1631 – 1632 Johann
Zentgraff - Vikar von Mai
1631 bis Juli 1632
Zentgraff dürfte aus Deutschland gekommen sein und hatte, wie
seine Vorgänger auch, in der Pfarre die Seelsorge über. Die Verwaltung des
Vikariats oblag dem Peuerbacher Pfarrer Dr. Augustin Khalt. Einträge von
Zentgraff im Trauungsbuch fanden ab dem 16.6.1631 bis zum 15.6.1632 statt. Im
Taufregister hingegen beginnen sie mit 7.5.1631 und enden mit 20.7.1632, genau
in der Zeit als fast alle Pfleger und Pfarrer in der Umgebung vor der
neuerdings drohenden Revolte flüchteten. Damals dürfte auch Johann Zentgraff
Michaelnbach verlassen und das Weite gesucht haben.
Grund dafür war, das bereits Anfang Mai 1632 Königs Gustav
Adolf von Schweden gegen das mit den Habsburgern verbündete Kurfürstentum
Bayern vorrückte, München und Landshut besetzte und nachdem er sich am 31. März
1632 mit den Nürnbergern vereinigte, dort Ende Juni ein befestigtes Lager
bezog. Die immer noch zahlreichen Protestanten in unserer Gegend erfüllte das
erneut mit der Hoffnung doch noch die habsburgischen Unterdrücker los zu
werden. Am 10. August 1632 erging jedoch an die Peuerbacher der Auftrag die
gegen die Schweden vorrückenden Truppen Wallensteins während des Durchzugs auf
ihre Kosten zu versorgen. Als dieser Befehl am 13. August in Peuerbach
einlangte löste dies erneut ein Aufstand der Bauern aus und der von vielen
verhasste Pfarrer Augustin Kalt ergriff eiligst und aus guten Gründen die
Flucht.
Als folglich zusätzliche kaiserliche Truppen den Aufstand
niederschlugen und Ausschüsse aller Pfarren (mit Ausnahme von Pichl,
Hofkirchen, Taufkirchen, Wendling, Aistersheim und Weibern) wieder den
geforderten Gehorsam gelobten beruhigte sich die Situation. Die Besatzung zog
am 2. November Großteils ab und die Anführer des Aufstandes wurden auf
grausamste Art hingerichtet. Vor allem die Bevölkerung Peuerbachs, aber auch
deren Umgebung litt während des dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) immer
wieder unter Plünderungen und Gewalttätigkeiten durch einquartierte Soldaten.
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