Neue Warte am Inn 1. Januar 1910
Kirchdorf am Inn, 29. Dezember(Von der Wallfahrt.) Von gewisser Seite erfährt man, dass am künftigen Ostersonntag eine Prozession von Michaelnbach hierher kommt.
Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 3. Januar 1910
am 31. Dezember wurde Anton Nöbauer, Pfarrer in Michaelnbach, auf die Pfarre Andorf investiert; Pfarrprovisor in Michaelnbach wurde Albert Böhmdörfler, Stadtpfarrkooperator in Wels; als Stadtpfarrkooperator nach Welskommt Josef Mamold, Pfarrprovisor in Andorf.
Linzer Volksblatt 6. Januar 1910
Michaelnbach, 4. Jänner. (Abschiedsfeier.) Zu einer recht seltenen Feier haben sich gestern abends Michaelnbachs Bewohner zusammengefunden; galt es doch Abschied zu nehmen vom scheidenden hochwürdigen Pfarrer Anton Nöbauer, um ihm öffentlich den Dank zu bezeugen für alles Gute, dass er während seiner dreizehnjährigen seelsorglichen Tätigkeit in Michaelnbach gewirkt und geschaffen. Bis auf das letzte Plätzchen füllten sich dieLokalitäten im Gasthause Gimplinger, wo bald eine harmonische Abschiedsstimmung herrschte. Unser neuer Gemeindearzt. Herr Dr. Hamann feierte in gewählten Worten den Scheidenden und dankte ihm namens der ganzen Pfarrgemeinde, besonders für sein umsichtiges Wirken in Kirchenbauangelegenheiten. An den Mienen der Anwesenden konnte man ersehen, wie sehr der Redner jedem aus der Seele gesprochen. Zu Herzen drangen dieAbschiedsworte, die hierauf der hochw. Herr Valetant an uns richtete. In bewegten Worten er dankte für die ihm erwiesene Anhänglichkeit und knüpfte daran die Bitte, die selbe auf den bereits erschienen H.H. Provisor und besonders auch auf den zukünftigen Herrn Pfarrer zu übertragen. Nachdem Herr Schulleiter Paither im Namen der Schule gesprochen, richtete noch unser jetziger H. H. Pfarrprovisor Albert Böhmdörfler herzliche Worte an die Erschienenen und hat sich durch sein gewinnendes Auftreten Zuneigung aller erworben. Heute ist der hochw. Herr Pfarrer von uns geschieden. Viel Gutes hat er in der Zeit seines Hierseins geschaffen. Durch seine Umsichtbeim Bau des Kirchturmes und bei der damit verbundenen Neuanschaffung der Glocken, Kirchenuhr rc, durch die kunstsinnige Auswahl bei Beschaffung des neuen Hochaltars, eine Zierde unseres Gotteshauses und nicht zuletzt durch seinen Eifer bei der Errichtung und Ausgestaltung des neuen Friedhofes, der mit Recht einer der schönsten im weiten Umkreise bezeichnet wird, hat sich der von uns geschiedene hochwürd. Herr Pfarrer inbesonderer Weise um Michaelnbach verdient gemacht. Die Gemeinde hat die Verdienste dadurch gewürdigt, dass sie ihn zum Ehrenbürger ernannte. Wir sind alle einig in dem Wunsche, es möge ihm in Andorf recht wohlergehen.
Linzer Volksblatt 8. Januar 1910
Michaelnbach, 5. Jänner. (Unser neuer Gemeindearzt.) Durch mehr als 50 Jahre hat nun Herr Heinrich Hamann als Gemeindearzt in Michaelnbach im Dienste der leidenden Menschheit gewirkt. Wer zählt die Fälle, in denen Herr Hamann noch Rettung brachte obwohl jede Hoffnung schon geschwunden schien? Und trotz der großen Anforderungen, die seine weit ausgedehnte Praxis an ihn stellte, erübrigte Herr Hamann noch Zeit, um durch eine lange Reihe von Perioden im Gemeinderate, Ortsschulrate u. s. w. zu wirken. Für seine vielseitigen Verdienstewurde ihm auch des öfteren Dank und Anerkennung zuteil. Seine Majestät der Kaiser ehrte ihn durch dieVerleihung des goldenen Verdienstkreuzes, die Gemeinde Michaelnbach ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Dass jetzt nach einer so langjährigen angestrengten Tätigkeit das Alter seine Rechte zu fordern beginnt und das Ruhebedürfnis sich geltend macht, ist sehr begreiflich. Möge es nun Herrn Hamann vergönnt sein, nach seiner so segensreichen Tätigkeit, noch recht lange wohlverdienten Ruhestand genießen zu können. Infolge dieses Rücktrittes war die Neubesetzung der Gemeindearztenstelle schon seit einiger Zeit der Gegenstand der Sorge für unsere Gemeindeväter. Alle hatten den Wunsch, den jüngsten Sohn der Familie Hamann, Herrn Dr. Otto Hamann als Nachfolger seines Vaters zu bekommen. Zur Freude aller Michaelnbacher erklärte sich Herr Hamann jun. nach längeren Verhandlungen zur Annahme der Gemeindearztenstelle bereit. Herr Dr. Otto Hamann traf am 29. Dez.
v. J. aus Wien hier ein und hat seine Tätigkeit bereits begonnen. Er hat in Wien und München seine Studien gemacht und war zuletzt Sekundararzt an der Frauenklinik in Wien. Durch die freudige Erledigung dieser Angelegenheit ist sowohl dem dringenden Bedürfnisse abgeholfen und auch einem lange gehegten Wunsche der Bevölkerung entsprochen worden, die dem neuen Gemeindearzte das größte Vertrauen entgegenbringt.
Linzer Volksblatt 28. Januar 1910
Trauungen. Aus Michaelnbach, 26. d., schreibt man uns: Gestern feierten Ferdinand Hötzeneder, Teilhaber an der Johann Hötzenederschen landwirtschaftlichen Maschinenfabrik in Michaelnbach, und Theresia Heppner, Besitzerin des Jodlbauerngutes in Haus, ihre Vermählung. Die Feuerwehr gab ihrem Hauptmann das Ehrengeleitezum Traualtar. Die außerkirchliche Feier fand in Obernhumers Gasthaus statt, zu der sich sehr vieleHochzeitsgäste einfanden.
— Am 7. Februar (Faschingmontag) werden Maria Hendlmeir, Bölntochter in Waiking, hiesiger Pfarre, und JosefSandmair, Bauernguts-und Steinbruchbesitzer in Elersdorf, Pfarre Peuerbach, in der dortigen Pfarrkirche getrautwerden.
(Neuigkeits) Welt Blatt 29. Januar 1910
Personal -Nachrichten. Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. — Ausgeschrieben wurden die Pfarreien Pichl (Patr. Landesfürst). Lohnsburg (Patr. Religionsfonds) und Michaelnbach (Patr. Landesfürst). Die Bewerbungsfrist endigt mit 24. Februar.
Linzer Volksblatt 2. Februar 1910
Michaelnbach, 31. Jänner. (Scharlach.) Ein unheimlicher Feind der Kinder, der Scharlach, hat sich in unserer Pfarre eingenistet. Heute wurde als erstes Opfer Theresia Wagner, .Hartmansederkind in Schömlahn, beerdigt. Es stand im 3. Lebensjahre. Möchte es bei diesem einen Opfer bleiben.
Linzer Volksblatt 8. Februar 1910
Aus Michaelnbach schreibt man uns: Heute Sonntag, 6. d., starb um halb 11 Uhr vormittags in Grub unser langjähriger verdienstvoller Gemeindearzt Herr Heinrich Hamann. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den
8. d. um 10 Uhr vormittags statt.
Linzer Volksblatt 15. Februar 1910
Michaelnbach, 9. Februar. (Heinrich Haman †.)Gestern wurde des prakt. Arztes Heinrich Hamans irdische Hülle zur letzten Ruhe bestattet. Das Begräbnis gestaltete sich zu einem imposant feierlichen. Um 9¾ Uhr wurden die letzten Vorbereitungen zum Aufbruch inGrub gemacht. Noch ein kurzes Gebet, ein letztes Lebewohl — und dann schloss sich der Sarg über den teuren Verblichenen, der uns allen im Leben so nahe gestanden. Unser hochw. Herr Pfarrprovisor Albert Böhmdörfler nahm unter Assistenz des hochw. Herrn Pfarrers von St. Thomas, Karl Lackner die Aussegnung der Leiche aus dem Trauerhause vor, worauf dieselbe in den bereitstehenden Leichenwagen gebracht wurde. Hernach wurde zu Herrn Hamans letzter Fahrt auf aufgebrochen. Der Leichenzug wurde in nachstehender Weise gebildet: Voraus die Schuljugend, dann kam der größere Teil der freiwilligen Feuerwehr, die Musikkapelle von Waizenkirchen, die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, die Kirchenmusik, die Geistlichkeit, sodann der Leichenwagen, zu beiden Seiten ein Teil der Steigermannschaft der Feuerwehr, der auch das Leichenträgeramt oblag. Unmittelbar hinter dem Wagen trug ein Sohn des Gastwirtes Floimair auf einem Polster zwei kaiserliche Auszeichnungen, deren Besitzer Herr Haman gewesen. Dem Wagen folgte die Familie des Verstorbenen, nämlich: Frau Anna Haman, Herr Dr. med. Heinrich Haman und seine Gattin Pauline, Herr Ferdinand Haman, Herr Dr. med. OttoHaman, Frl. Resi Haman sowie viele aus dem Verwandten-und Bekanntenkreise des Verstorbenen, unter denen man Herrn Dr. med. Ferdinand Stockhammer, Herrn Dr. med. Oskar Pafil, Herrn Pleninger aus Linz, Frau Dir. Dückelmann aus Tragwein Frau Wieninger aus Schärding, die Frauen Anna und Marie Haman aus Krems u. a.
m. bemerkte. Um zirka 10½ Uhr langte der Zug bei der Kirche an, wo der Sarg vom Wagen gehoben und in die Kirche getragen wurde. Bei dem folgenden feierlichen Konduktamt brachte unser neuverstärkter Kirchenchor ein Requiem von Günther in präziser Form zur Aufführung. Als die Feier in der Kirche beendet war, setzte sich der Leichenzug in der oben geschilderten Ordnung zum Friedhof in Bewegung, wo der Verstorbene in der eigenen Familiengruft beigesetztwurde und sich der Zug auflöste. Herr Heinrich Haman war durch 62 Jahre ununterbrochen als Gemeindearzt tätig und versah bis Neujahr trotz seiner 71 Lebensjahre, obwohl selbst schon leidend, die Obliegenheiten eines solchen. In letzter Zeitverschlimmerte sich sein Befinden zusehends und am Sonntag um 10½ Uhr vormittags gab er nach Empfang der heil. Sterbesakramente seine Seele in die Hände ihres Schöpfers zurück. Das Grab hat sich zwar über ihm geschlossen, doch sein Andenken bleibt ein gesegnet unvergessliches. Kurz gesprochen: seine engere Familie verliert an ihm einen wahren Vater, die armen Kranken einen Freund und Helfer, die Gemeinde Michaelnbacheinen angenehmen Mit-und langjährigen Ehrenbürger, und die Welt einen Ehrenmann. Möge der Familie Haman die allseitige Teilnahme zu einigem Trost in ihrem Schmerz um den Verblichenen gereichen. Er ruhe in Frieden!
(Anm. d. Red.: Der Bericht wurde laut Poststempel am 9. d. aufgegeben und ist am 10. d. in Linz angekommen, wurde uns aber erst gestern, Sonntag den 13. d., zugestellt.)
Linzer Volksblatt 23. Februar 1910
Straßenbau -Augüegenheiten. (Aus dem Landtage.)In der 48. Sitzung am 16. Februar d. J. hat der oberösterreichische Landtag nachstehende Verkehrs-und Bauangelegenheiten erledigt:Der Landtag beschloß: (Ref. Abg. Waldl.) Der Gemeinde-Michaelnbach dieKorrektion der Pötting — Michaelnbacher Gemeindestraße nächst Michaelnbach zu bewilligen und zu den mit5762 K 76 h veranschlagten Kosten einen Beitrag von im Maximum 2800 K zu gewähren.
Linzer Volksblatt 25. Februar 1910
Umlagenbewilligung: Der Landesausschuß hat in seiner heutigen Sitzung nachstehenden Gemeinden dieEinhebung einer Gemeinde-beziehungsweise Bierumlage in folgender Höhe für das Jahr 1910 bewilligt:Michaelnbach 2 K pro Hl.
Linzer Volksblatt 12. März 1910
Michaelnbach, 8. März. (Von der Schule.) Am verflossenen Sonntag hat die provisorische Lehrerin an unserer Schule, Fräulein Jofefine Münker unseren Ort verlassen, um in gleicher Eigenschaft an der Schule in Scharten zu wirken. Am gleichen Tage traf Fräulein Maria Priesner, bisher an der Schule in Haibach tätig, als neuernannteLehrerin an unserer Schule hier ein.
Linzer Volksblatt 13. April 1910
— Vom Klerus. Herr Rudolf Gimplinger, Pfarrprovisor in Mühlheim, wurde auf die Pfarre Michaelnbach und Herr Josef Baumgartner, Stadtpsarrkooperator in Freistadt, auf die Pfarre St. Georgen bei Obernberg präsentiert.
Neue Warte am Inn 23. April 1910
Kirchdorf 17. April.(Der Gnadenort.)Kaum hält der Frühling seinen Einzug in das Land als auch schon der weitbekannte Wallfahrtsort Kirchdorf am Inn seine bewährte Anziehungskraft ausübt, auf die vielen Verehrer der Muttergottes und die dieselben in großen Scharen herbeieilen um Trost und Hilfe zu finden. So kam am Ostersonntag der erste größere Zug von Wallfahrern unter Führung des Herrn Stieger, Prozessionsleiter aus Michaelnbach hier an. Weicher auf der Rückreise von Altötting den hiesigen Gnadenort besuchte. Ungemein gut gefiel die stilvolle, schöne Kapelle, in welch: unter Gebet und Gesang eingezogen wurde, ebenso der freundliche Ort selbst und das gefällige Entgegenkommen der Ortsbewohner. Nach vollendeter Andacht wurde in dem allen Wallfahrern bestens bekannten Marienhofe Mittag gemacht, und war es nicht zu verwundern, dass nach den dreivorhergegangenen Fasttagen, die bei guter und schneller Bedienung vorgesetzten Fleischspeisen, großen Abgang hatten. Nach Besichtigung des kleinen Ortes rc. wurde die Schlußandacht in der Kapelle gehalten, worauf diefrommen Wallfahrer unter Gebeten und schönem Schlussgesang den lieblichen Gnadenort mit dem Vorsatz: verließen, im Marienmonat Mai in größerer Anzahl wieder zu kommen.
Linzer Volksblatt 7. Mai 1910
Michaelnbach, 4. Mai. (Empfang des neuen Herrn Pfarrers. — Abschied des Herrn Provisors.) Gestern kam unser neuer hochw. Herr Pfarrer Rudolf Gimplinger mit dem Gefährte des Herrn Hötzeneder, welcher ihm bisGrieskirchen entgegengefahren war, hier an. Zum Empfang hatten sich außerhalb des Ortes trotz des denkbar schlechtesten Wetters der hochw. Herr Provisor Böhmdörfler, Gemeindearzt Herr Dr. Otto Hamann, dieKirchenverwaltung, die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, der Lehrkörper mit der Schuljugend, dieFeuerwehr und viele Pfarrangehörige eingefunden. Drei weißgekleidete Mädchen trugen schöne Gedichte des Willkomms vor, worauf der Herr Provisor als den neuen Seelsorger der Pfarre Michaelnbach begrüßte und ihm zu seiner ersten Pfarre gratulierte. Nach kurzer Vorstellung der Honoratioren bewegte sich der stattliche Zug der Kirche zu, wo der neue Herr Pfarrer eine bewegte Ansprache hielt und mit dem Allerheiligsten den Segen erteilte. Wir wünschen dem neuen Herrn Pfarrer eine langjährige und für Michaelnbach recht segensreiche Tätigkeit.
Ungern und mit schwerem Herzen sahen wir heute den hochw. Herrn Provisor Albert Böhmdörfler Michaelnbach verlassen, nachdem er noch um halb 6 Uhr früh die hl. Messe für Michaelnbach Jugend aufgeopfert, um gemäß dem Willen des Oberhirten nach Taufkirchen bei Schärding zu übersiedeln. In der verhältnismäßig kurzen Zeit seines Wirkens hat der Herr Provisor besonders als Katechet großes geleistet. Daher war denn auch der Abschied in der Schule ein überaus herzlicher, es gab reichlich Tränen um den lieben Katecheten. Nicht minder rührend war der Abschied von den Großen. Michaelnbach hat gewiss schon so manche schöne Abschiedsfeier gesehen, aber eine herzlichere gewiss nicht. Mehrere von kundiger Hand angebrachte Transparente schmückten Obernhumers Saal, wo sich am Montag abends Michaelnbachs Bewohner zum Valet zusammenfanden. Herr Dr. Otto Hamann und Herr Schulleiter Peither richteten herzliche Abschiedsworte an den hochw. Herrn Provisor. DieGemeindevertretung überreichte ihm eine schöne schriftliche Dankadresse. Der hochw. Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas feierte in gewählten Worten das einmütige Zusammenwirken zwischen Priester und Volk. Der hochw. Herr Valetant sprach noch mehrmals recht herzliche Worte des Abschiedes zu seinen das letzte mal um ihn versammelten Pfarrkindern. Möge ihm Gott im Himmel all das Gute lohnen, was er uns erwiesen und mögen ihm gleich wie hier, so auch in Taufkirchen die Herzen im gleichen Vertrauen und in gleicher Liebe entgegenschlagen.
Linzer Volksblatt 14. Mai 1910
Vom Landeskullurrate. (Landwirtschaftliche Versammlungen.)Am Dienstag den 17. Mai l. J. (Pfingstdienstag) finden statt u. zw.: In St. Agatha um halb 9 Uhr vormittags imLachnerschen Gasthause und um 2 Uhr nachmittags im Gimplingerschen Gasthause in Michaelnbach landwirtschaftliche Versammlungen der Bezirksgenossenschaft der Landwirte von Waizenkirchen, in welcher Bezirksobertierarzt Eppinger in St. Agatha und Landeskulturratssekretär Werkowitsch in Michaelnbach Vortrage halten werden. — Alle Genossenschaftsmitglieder und Landwirte der Umgebungen sind zu diesen Versammlungen freundlichst eingeladen.
Linzer Volksblatt 3. Juni 1910
Am 31. Mai besuchten unseren hochw. Herrn Pfarrer 19 Ökonomen aus Michaelnbach und nahmen aus Andorfdie besten Eindrücke mit nach Hause. Besonders lobend äußerten sie sich über Qualität und Preis des Bieres.
Linzer Volksblatt 18. Juni 1910
Michaelnbach, 16. Juui. (Todesfall.) Heute früh 8 Uhr starb nach längerem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente Frl. Anna Wohlmayr, k. k. Postexpedientin i. P., im 62. Lebensjahre. Obwohl schon längere Zeit kränklich, starb die gute „Postmeister-Nani", wie sie gewöhnlich genannt wurde, ganz unerwartet schnell an Herzlähmung. Sie ruhe im Frieden!
Linzer Volksblatt 22. Juli 1910
Michaelnbach, 19. Juli. (Beerdigung.) Gestern erfolgte die Beerdigung des, wie schon kurz gemeldet, am 16. d.
M. um ½ 2 Uhr früh verstorbenen Herrn Ferdinand Hötzeneder. Er war Hausbesitzer in Haus und Teilhaber an der Johann Hötzenederschen landwirtschaftlichen Maschinenfabrik. Neben vielen anderen Leidtragenden gab ihm auch die freiw. Feuerwehr das letzte Geleite. Die Feuerwehr hat an Ferd. Hötzeneder eines der tüchtigsten Mitglieder verloren. Voriges Jahr wurde er auch zum Hauptmann gewählt. Doch zwang ihn vor kurzem seine zerrüttete Gesundheit das Kommando niederzulegen Möge jeder Wehrmann in Erfüllung der freiwilligübernommenen Wehrmannspflichten ihm nachzukommen trachten. Zu erwähnen ist noch, dass sich auch das Kommando der Feuerwehr Wölling in sehr anerkennenswerter Weise am Leichenzuge beteiligte.
Linzer Volksblatt 24. Juli 1910
— Vom k. k. Landesschulrate. In der Sitzung am 17. Juni gelangten folgende Gegenstände zur Beratung und Beschlussfassung:Das Ansuchen des Ortsschulrates Michaelnbach (Bezirk Eferding) um Fortbestand des Halbtagsunterrichtes inder 1. Klasse wird für die Schuljahre 1910/11 und 1911/12 bewilligt mit dem Auftrage bis zum Ablaufe dieser Zeit das geeignete zur Beschaffung ausreichend großer Schulräume zu veranlassen. Unter der gleichen Vorschreibung wird das Ansuchen des Ortsschulrates Utzenaich (Bezirk Ried) um Beibehaltung des Halbtags Unterrichtes in beiden Klassen für das Schuljahr 1910/11 bewilligt.
(Linzer) Tages-Post 18. August 1910
Josefa Haas von Langenfeldsche Heiratsausstattungen
Im Sitzungssaale der oberösterreichischen Statthalterei fand am 15. d. M., vormittags 9 Uhr, die Verlosung der pro 1910 ausgeschriebenen 27 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Hauptstiftung von je 1680 K und der gleichzeitig ausgeschriebenen 18 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Nebenstiftung von je 1400 K statt. Als Leiter der Ziehung fungierte der Statthalterei-Konzeptspraktikant Dr. Friedrich Wilhelm von Helmfeld. Zur Verlosung für die Hauptstiftung wurden 1463 Mädchen und zur Verlosung für die Nebenstiftung 1630 Mädchen zugelassen. Ausgelost wurden nachbenannte Bewerberinnen: Hauptstiftung von je 1680 -20. Marie Friedwagner aus Michaelnbach, Bezirk Eferding;
Linzer Volksblatt 2. September 1910
Michaelnbach, 31. August. (Todesfälle.) Gestern fand um 10 Uhr unter zahlreicher Beteiligung das feierliche Leichenbegängnis des am Sonntag um 9 Uhr vormittags verstorbenen Herrn Franz Schatzl, Gastwirtes und Oekonomiebesitzers in Furth, hiesiger Pfarre, statt. Den Kondukt führte der Neffe und Firmpate des Verstorbenen, nämlich der hochw. Herr Pfarrer Johann Schatzl von Freinberg bei Passau unter Assistenz des Herrn KarlKienbauer, Stadtpfarrseniors in Linz und des hiesigen Ortspfarrers. Der verstorbene Wirt in Furth war eine weitbekannte Persönlichkeit. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Bayern, Wittemberg, Baden, an den Rhein sowienach Steiermark, Triest, Fiume und Venedig u. s. w. Seit ungefähr zwei Monaten war er bettlägerig, ein akutes Magenleiden zehrte schließlich seine Kräfte auf und so starb er am Sonntag nach wiederholtem Empfange der hl.Sterbesakramente im Alter von 63 Jahren. Nebst der trauernden Witwe hinterlässt er drei erwachsene Söhne, von denen zwei beim Militär dienen.
— Heute um 10 Uhr wurde das 4 Monate alte Kind Otto des Herrn Gastwirtes Gimplinger beerdigt. Das Kind fiel einem tragischen Unfall zum Opfer. Am Sonntag circa 5 Uhr abends fuhr die ältere Schwester des Kindes mitdem Kindswagen auf die Straße, die von Michaelnbach nach Grieskirchen führt, als plötzlich in schnellem Tempo ein Radfahrer nachkam und so unglücklich mit dem Rad an den Kindswagen stieß, dass der Wagen umgestoßen und das Kind auf die Straße geschleudert wurde. An den erlittenen Verletzungen im Kopfe (Schädelbasisbruch)starb das Kind, das alsbald nach Hause gebracht wurde, nach wenigen Minuten in den Armen der entsetzten Mutter. Gestern fand in der Leichenhalle des neuen Friedhofes die gerichtsärztliche Obduktion statt, die unter Assistenz des Herrn Gerichtsarztes Dr. Heinrich Hamann von Waizenkirchen der hiesige Gemeindearzt Herr Dr. Otto Hamann vornahm. Die Waghalsigkeit eines unvorsichtigen Radfahrers ist Schuld an diesem traurigen Falle. Die Anzeige wurde sofort gemacht. Den tieftrauernden Eltern wird allseits die größte Teilnahme entgegengebracht.
(Linzer) Tages-Post 8. September 1910
Welser Volksfest und Ausstellungen Johann Hötzeneder in Michaelnbach eine Kollektion landwirtschaftlicher Maschinen und einen Benzinmotor,
Linzer Volksblatt 18. September 1910
Aus Michaelnbach, 18. September, wird uns geschrieben: In unserem sonst so stillen Pfarrdorfe ging es in dieser Woche gar lebhaft zu. Es war nämlich seit zirka dreizehn Jahren wieder einmal ein Manöver im größeren Stile indieser Gegend. Schon am Sonntag mußten von der Gemeinde Michaelnbach allein 27 Zweispänner und 4 Einspänner nach Neumarkt, um Vorspann zu leisten. Am Montag marschierten zwei Regimenter Tiroler Kaiserjäger hier durch, die zwischen Michaelnbach und Waizenkirchen nächtigten. Am Dienstag standen den ganzen Tag am hiesigen Kirchenplatz bis hinaus zum Hause des Herrn Bürgermeisters Hötzeneder über 40 Wägen samt den Pferden und der Mannschaft. Unterdessen gab es hauptsächlich in der Gegend zwischen Michaelnbach, Waizenkirchen, St. Thomas und Pollham ein Gefecht nach dem anderen. In der Pfarre Michaelnbach waren besonders die Ortschaften Hilpertsberg. Armau, Geisedt, Stocket und Schmidgraben von Soldaten völlig überfüllt.Am Mittwoch war das Hauptgefecht beim Freinberger und Krammerberger zwischen Michaelnbach und Pollham. Am Mittwoch zirka 1 Uhr nachmittags wurde abgeblasen, worauf die meisten Truppen in Pollham einzogen, um von dort teils nach Grieskirchen, teils nach Wallern zur Bahn zu marschieren. Ein Teil marschierte in der Richtung nach Eferding ab. Im Ganzen waren bei 16.000 Mann in dieser Gegend auf Manöver. Unter den zahlreichen Generälen konnte man auch des öfteren Herrn Erzherzog Josef Ferdinand bemerken, der mit der Bevölkerung äußerst huldvoll und leutselig konverstirte. Auch Offiziere fremder Staaten wurden bemerkt. Auffallend groß war die Anzahl der Geschütze, die mächtigen Kanonen und die Maschinengewehre. Besonderes Interesse fanden auch die fahrenden Feldküchen und die Musikkapellen. Die verschiedensten Waffengattungen konnte man hier indiesen Tagen sehen: Tiroler Kaiserjäger, Hessen, Ramer, Dragoner, Artillerie. Train, Sanität usw. Dass bei solchen Gelegenheiten auch mancher Schaden angerichtet wird, ist selbstverständlich, so besonders in Äckern und Wiesen, an Grummet, Klee, Kartoffeln u. s. f. Den Soldaten ist es in dieser Gegend verhältnismäßig nichtschlecht gegangen. In den meisten Häusern hat man. was halbwegs entbehrlich war, den Soldaten gegeben. Auch sonst begegnete man dem Militär freundlich und zuvorkommend. Das sei besonders hervorgehoben zur Ehre der biederen und braven Bevölkerung von Michaelnbach und Umgebung.
(Linzer) Tages-Post 5. Oktober 1910
(Gatte und Hausfreund im Kampfe.) Aus Wels schreibt man uns unterm 3. d. M.: Dem Agenten Johann Mahr inLinz macht seine Frau, die es anscheinend mit der ehelichen Treue nicht allzu genau nimmt, viele Sorgen. DieFrau ist zu dem in Wels bediensteten Schmiedgehilfen Eduard Fritz in Liebe entbrannt und erst vor einigen Tagen überraschte Mahr das Pärchen in einem hiesigen Gasthofe. Über Meldung des Gatten wurde die Frau auf diePolizei zitiert und nach einem strengen Verweis dem Gatten in die Arme geführt. Die Strafpredigt hatte aber wenig Wirkung. Heute, Montag, weilte sie wieder in Gesellschaft des Schmiedgehilfen in Wels und für nachmittags hatte das Pärchen einen Ausflug ins Almtal geplant. Fritz stand noch am Schalter des Welser Lokalbahnhofes, während Frau Mahr bereits den Zug bestiegen hatte, als ihr Gatte unvermutet auftauchte. Das Wiedersehen war kein herzliches. Mahr stürzte in den Waggon hinein, wo seine Frau war, und zerrte sie unter Schlägen und Beschimpfungen wieder auf den Bahnsteig heraus. Ihr Galan, der Schmiedgehilfe, stürzte sich, dies bemerkend, auf Mahr und prügelte ihn mit seinem Stocke tüchtig durch. Sowohl die Frau als auch ihr Gatte hatten blutende Wunden im Gesichte. Es wurde um die Sicherheitswache telephoniert und sowohl Mahr, als Fritzverhaftet. Letzterer wegen körperlicher Beschädigung und Mahr deshalb, weil er den Hausfreund mit dem erstechen bedroht hatte. Mahr war am Kopfe derart zugerichtet, dass ihm ärztlicherseits ein Verband angelegtwerden musste. Sodann wurden Mahr und Fritz dem hiesigen Gerichte eingeliefert. Johann Mahr ist 28 Jahre alt,in Michaelnbach geboren und dahin zuständig, Eduard Fritz ist 26 Jahre alt, in Thuma im Bezirke Waidhofen an der Thaya zuständig. Nur die Frau ließ man des Weges ziehen. Die schöne Landpartie ins Almtal dürfte sie aber kaum allein unternommen haben.
Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 8. Oktober 1910
Aus dem Gerichtssaale. Wels. 7. Oktober. (Ein Kind durch einen Radfahrer getötet.) Der am 13. Oktober 1893 inAschach a. d. Steyr geborene und nach Prambachkirchen zuständige Bauernknecht Johann Aichinger fuhr am Sonntag den 28. August l. I. mit seinem Rade auf der Straße von Michaelnbach gegen seinen Dienstort in Niedertalin solch schneller Fahrt, dass er an einem Kinderwagen, den die acht Jahre alte Gastwirtetochter Anna Gimplinger lenkte, und in dem deren vier Monate altes Brüderlein Otto lag, derart anfuhr, dass das kleine Knäblein aus dem Wagen geschleudert wurde und durch den Sturz infolge eines erlittenen Schädelbruches sofort sein Leben einbüßte. Heute, Freitag nachmittags, stand nun Aichinger wegen Verbrechens gegen die Sicherheit des Lebens vor dem Kreisgerichte Wels. Aichinger gibt zu, dass er an dem Unglücke die Schuld trägt, glaubt aber, dass auch das Kindsmädchen mitschuldig sei. Er will ein Glockenzeichen gegeben und auch geschrien haben. Schließlich wurde Aichinger konform der Anklage schuldig erkannt und zu zwei Monaten strengen Arrestes verurteilt.
Linzer Volksblatt 12. Oktober 1910
Wels, 7. Oktober. (Eine unselige Radpartie.)Am Sonntag den 28. August fuhr der Bauernknecht Johann Aichinger mit einem neuen Freilauf-Fahrrad über die Straße durch Michaelnbach. Aichinger blickte statt in die Richtung der Fahrt, nach dem Wohlmeierhaus. Auf der Straße fuhren zwei Mädchen mit je einem Kinderwagen. Als dieMädchen die Radfahrer (hinter Aichinger fuhr Leopold Beham) daherkommen sahen, fuhren sie rechts und links an den Straßenrand. Aichinger, durch sein Seitwärtsblicken aus der Fahrtrichtung gekommen, fuhr in den von der 9jährigen Anna Gimplinger geführten Kinderwagen hinein. Die Anna Gimplinger sprang zur Seite, der Kinderwagen stürzte um und das 4 Monate alte Kind Otto Gimplinger kollerte heraus. Aichinger fluchte und schimpfte, sprang auf sein Rad und fuhr davon. Leopold Beham, der ca. 60 Schritte hinter Aichinger gefahren war, sprang vom Rad und blieb an der Unfallstelle stehen. Die Anna Gimplinger hob ihr Brüderchen, das ganz blau war, auf und eilte heim. Der herbeigeholte Arzt konnte nur noch den Tod des Kindes konstatieren. Am 7. d. hatte sich Johann Aichinger, am 13. Oktober 1893 in Aschach an der Steyr geboren, nach Prambachkirchen zuständig, Knecht in St. Thomas, vor dem hiesigen Kreisgericht zu verantworten. Der Angeklagte war im wesentlichsten geständig, er behauptet, geläutet zu haben, doch keiner der Zeugen hat etwas gehört. Festgestelltwurde, dass Aichinger sehr rasch fuhr und mit dem neuen Rade, das ein Freilauf war, den er nicht gewohnt war, sich nicht ganz sicher fühlte. Der Vater des durch die Schuld des Angeklagten getöteten Kindes ist Gastwirt inMichaelnbach. Er stellte keine Ersatzansprüche. StUSt. v. Sponner erblickte die Hauptschuld darin, dass der Angeklagte statt in der Fahrtrichtung nach dem Wohlmeierhause blickte. Verteidiger Dr. v. Ziperrer bezeichnetedu Schuld an dem Unfall als einen unglückseligen Zufall. Wenn der Angeklagte, das Läuten unterlassen hat, so geschehe dies regelmäßig von allen Radfahrern, die von rückwärts kommen und zwar nach Angabe der Radfahrer aus Rücksicht auf die Sicherheit der Passanten, die durch das Signal verwirrt, den Fahrer in das Rad laufen. Der Gerichtshof verurteilte Joh. Aichinger zu zwei Monat strengen Arrest, wobei als erschwerend nichts, als mildernd das Geständnis und das jugendliche Alter angenommen wurde. Aichinger entgegnete auf die Ermahnung des Vorsitzenden, in Zukunft vorsichtiger zu fahren: „Ich fahr nimmer mit dem Rad." Worauf ihm bedeutet wurde, daß dies das Beste sein dürfte.
(Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1910
Vom Klerus. Heute früh starb in Gmunden Hochw. Herr Pfarrer i. P. Gottlieb Leopoldsberger. Er wurde am 29. August 1841 in Timelkam geboren und am .30. Juli 1876 -um Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator inWolfern, St. Ulrich, Geretsberg, Michaelnbach, Uttendorf, dann als Provisor in Moosdorf, Zell am Moos, Oberhosen, Palting. dann als Pfarrer in Palting und Buchkirchen. Am 15. Oktober 1905 trat er in den Ruhestand und ließ sich dauernd in Gmunden nieder.
(Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1910
(Todesfälle.)
— Am 11. d. M. starb in Gmunden Herr Pfarrer i. P. Gottlieb Leopoldsberger. Er wurde am 29. August 1841 inTimelkam geboren und am 30. Juli 1876 zum Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator in Wolfern, St. Ulrich, Geretsberg. Michaelnbach. Uttendorf, dann als Provisor in Moosdorf, Zell am Moos, Oberhofen, Palting, dann als Pfarrer in Palting und Buchkirchen. Am 15. Oktober 1905 trat er in den Ruhestand und ließ sich dauernd inGmunden nieder.
Linzer Volksblatt 16. Oktober 1910
Michaelnbach, 14. Oktober. (Obsternte. — Jagd.)Im hiesigen Pfarrhof steht ein Birnbaum, der Heuer, wenn auch wenige, so doch Birnen von ganz außergewöhnlicher Größe getragen hat. Die zwei größten davon hatten ein Gewicht von 74 und 65 Dekagramm. Was die heurige Obsternte im Allgemeinen anbelangt, so ist zu sagen, dass die Äpfel größtenteils recht gut, dieBirnen meistenteils weniger gut gediehen sind. Dieser Tage wurde im hiesigen Gemeindegebiete eine große Treibjagd veranstaltet, an der sich von hier und der Umgebung über 30 Schützen beteiligten, darunter ein Major von der Landwehr, welcher derzeit in Schärding weilt. Es wurden zur Strecke gebracht 4 Böcke, 69 Hasen, 17 Fasanen, 3 Rebhühner und 1 Schnepfe. Weidmanns Heil!
Linzer Volksblatt 25. Dezember 1910
Michaelnbach, 23. Dez. (Todesfall.) Gestern abends starb eine der ältesten Personen der Pfarre, nämlich Andreas Beham, verehelichter Hausbesitzer in Schölmlahn im hohen Alter von 86 Jahren. Der Verstorbene ist von Ezenkirchen gebürtig und wird Sonntag vor dem Hochamte beerdigt werden. Es ist dies seit 5. Okt. der ersteTodesfall.
Linzer Volksblatt 1. Januar 1911
Michaelnbach, 30. Dezember. (Verschiedenes.)Die Weihnachtswoche ist bei uns zu einer förmlichen Konduktwoche geworden. Am hohen Festtage wurde der Weber in der Schölmlahn Andreas Beham beerdigt. Er starb im hohen Alter von 86 Jahren. Am Stephanitag trug man die gewesene Schmiedin in Aichet Eva Wassermayrzu Grabe. Sie starb, 79 Jahre alt, an ihrem Namenstage am hl. Abend. Gestern war das feierliche Leichenbegängnis des Franz Angermair, Bauernsohnes vom Schmidgutein Weiking. Er stand im 29. Lebensjahre und litt bei 10 Jahre an Lungentuberkulose. — Am letzten Dienstag war hier bei günstiger Witterung die Schlußjagd. An derselben beteiligten sich über 30 Schützen von Michaelnbach und Umgebung. Es wurden 96 Hasen und 15 Fasanen zur Strecke gebracht. Weidmanns Heil!
— Am Abend desselben Tages war gemütliche Zusammenkunft in Herrn Wohlmayrs Gasthaus. Man unterhielt sich in der angenehmsten Weise. Es wurde auch eine Sammlung freiwilliger Spenden zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt für arme Schulkinder vorgenommen. Über 117 K war das erfreuliche Resultat. Einige wackere Sänger von Kaltenbach brachten mehrere Lieder zum gelungerten Vortrag. Dieser Jagdabend war sehr gutbesucht. Außer den zahlreichen Gästen von Michaelnbach waren solche erschienen von Grieskirchen, Pötting, Peuerbach und St. Thomas. Für die Unterhaltung und für die Suppenanstalt haben sich sehr verdient gemacht der Jagdpächter Herr Greinegger von Schmidgraben und der Herr Gemeindearzt Dr. Otto Hamann. Den genannten Herren und allen Gönnern der Suppenanstalt sei auch an dieser Stelle der wohlverdiente Dank ausgesprochen.
Linzer Volksblatt 13. Januar 1911
Waizenkirchen, 11. Jänner. (Hochzeiten.) Am 24. Jänner feiert hier Herr Alois Hinterberger, Hausbesitzer inWeidenholz und Holz-und Kohlenhändler seine Vermählung mit Therese Schauer. Die außerkirchliche Hochzeitsfeier wird beim Wirt in Grub. Pfarre Michaelnbach, dem Elternhaus der Braut gehalten. Sonst rührt sich bis jetzt nicht viel. Dafür gab es noch vor Advent mehrere Trauungen
Allgemeine Automobil-Zeitung 15. Januar 1911
Verzeichnis der für den Automobilverkehr gesperrten Reichs-, Bezirks-und Gemeindestraßen in Oberösterreich (1910).Bezirkshauptmannschaft Eferding.
Gemeinde Hainbach: Steinwand—Schlögen, und zwar: von der (Grenze Hartkirchen (Reisingerbrückel) bisSchlögen. — Silberstall—Kobling, und zwar: von Silberstall durch die Ortschaft Hainbach bis Kobling.
— Hochstraße, von der Grenze St. Marienkirchen an der Polsenz bis zur Grenze St. Thomas.
— Hundswiesstraße: vom Kuhwagner über die Hundswies bis zum Somdeckhaus.
Gemeinde Prambachkirchen: Pratsstorferstraße, von der Reichsstraße in Pratsstorf bis zur Bezirksstraße inGroßsteingrub. – Weinberg -Galsbacherstraße, von der Bezirksstraße in Großsteingrub über Weinberg, Ober-und Untergalsbach bis zur Gemeindegrenze Hinzenbach.
— Kirnbergerstraße, von der großen Teichwiese über Kirnberg bis zur Gemeindegrenze Hinzenbach.
— Langstögnerstraße, von der Reichsstraße in Unterbruck über Langstögen und Windhaag bis zur Gemeindegrenze Stroheim.
— Gallhamerstraße, vom Sattler in Mairing über Galham, Reith, Oberstockmair und Iglseder bis zur Gemeindegrenze in Michaelnbach.
— Mairingerstraße, vom Ortsplatz in Prambachkirchen über Mairing, Unterprambach bis zur Grenze St. Thomas.
— Pertmannshuberstraße, von Gallham über Pertsmannshub bis zum Stillfüßingerfeld, Gemeindegrenze Waizenkirchen.
— Winklingerstraße, vom Strubelmann über Mitter und Niederwinkels bis zur Gemeindegrenze Waizenkirchen.
— Bezirksstraße Prambachkirchen—Wallern, von der Reichsstraße in Prambachkirchen über Dachsberg bis zur Gemeindegrenze St. Marienkirchen.
Linzer Volksblatt 19. Januar 1911
Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 17. d., schreibt man uns: Am nächsten Mittwoch, 25. Jänner (PauliBekehrung) finden auf der Parzerwiese in Michaelnbach zwei Schlittenfahren statt, und zwar bei fahrbarer Bahn. Das „Grüne Fahren" ist um 12 Uhr mittags und das „Neulingsfahren" um 3 Uhr nachmittags. Näheres die Plakate.
Linzer Volksblatt 27. Januar 1911
— Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 25. Jänner, schreibt man uns: Heute fanden hier bei günstiger Witterung die beiden angekündigten Schlittenfahren statt. Das grüne Fahren begann etwas nach 12 Uhr. Bei demselben liefen 5 Pferde. Preise gewannen folgende Herren:
6. Preis: Pfarrhofbaumann Johann Schatzl mit Schimmelwallach. Bei beiden Fahren war eine große Volksmenge von Michaelnbach und Umgebung anwesend. Die Preisverteilung wurde nachmittags um ½ 4 Uhr in Herrn Wohlmayrs Gasthaus durch das ungemein rührige Rennkomitee mitHerrn Dr. Otto Hamann an der Spitze vorgenommen. Beim grünen Fahren betrug der 1. Preis 35 beimNeulingsfahren 50 K. Aufsehen erregte das gelungene Komiteefahren, wobei zwei Vorreiter vorausritten, nach welchen der Musikschlitten und der Schlitten mit den lustigen Buben folgte, welche die Preisfahnen trugen und heitere Lieder sangen. Die Musik besorgten wie am Vortag bei der Hochzeit in Grub die wackeren Peuerbacher Musikanten in vorzüglicher Weise.
Linzer Volksblatt 5. Februar 1911
Versteigerungen. Laut Edikt des k. k. Bezirksgerichtes Waizenkirchen findet am 24. März 1911, vormittags ½ 12 Uhr, bei diesem Gerichte, Zimmer Nr. 2, die Versteigerung des Wirtshauses Nr. 11 in Michaelnbach und der ledigen Gründe samt Zubehör, bestehend aus der Wirtshauseinrichtung, Grummet, Haferstroh und Wirtschaftsgeräten, statt. Schätzungswert 41.721 K 79 h, des Zubehörs 760 K 66 h. Mindestbot 28.308 K 30 h.
Linzer Volksblatt 8. Februar 1911
Michaelnbach, 6. Februar. (Todesfälle.) In der letzteren Zeit sind hier zwei Todesfälle vorgekommen. Es starb an den Folgen eines Gehirnschlages Paul Greinegger, lediger Knecht bei seinem Bruder in Mairdoppl, im 62. Lebensjähre. Er wurde am Blasiustage beerdigt. Es stürmte und schneite an diesem Tage so sehr, dass die Wege stellenweise ganz mit Schnee verweht waren. Das Leichenbegängnis war insofern interessant, als an demselben wegen der argen Schneeverwehungen kein einziger weiblicher Trauergast teilnehmen konnte. — In anscheinend heiterer Laune und mit der Bemerkung, dass er bald wieder zurückkehren werde, ging am letzten Montag der 10jähr Jos. Leopoldsberger, Tischlergehilfe beim Meister Meindlhumer in Stocket in das allgemeine Krankenhaus nach Wels, um sich einer Blinddarmoperation zu unterziehen. Doch der brave und fleißige Bursche, der inPollham gebürtig war, hatte zu lange zugewartet. Am Samstag starb er im Krankenhaus und heute Montag wurde er in Wels beerdigt.
Linzer Volksblatt 9. Februar 1911
Aus Michaelnbach, 7. d., wird uns geschrieben: Nach der durchgeführten Volkszählung leben in der Gemeinde Michaelnbach zur Zeit 1360 Personen. Im Jahre 1900 betrug die Einwohnerzahl 1374 daher eins Abnahme von 14 Personen.
Linzer Volksblatt 17. Februar 1911
Michaelnbach, 15. Februar. (Todesfall.) Dieser Tage haben wir die große Dulderin von Kiesenberg begraben. Es ist dies Anna Radwallner, verw. Hausbesitzerin, welche nach oftmaligem Empfang der hl. Sterbesakramente im
72. Lebensjahre gestorben ist. Der Ehegatte und zwei erwachsene Stiefkinder sind ihr vor Jahren im Tode vorangegangen. Seit 5 Jahren litt die gute Häuslin, wie sie allgemein genannt wurde, an einer sehr schmerzlichen Krankheit (Brustkrebs), die sie jedoch mit größter und bewundernswerter Geduld ertrug, bis sie endlich der Tod vom schrecklichen Leiden erlöste.
Linzer Volksblatt 28. Februar 1911
Aus Michaelnbach, 26. d., schreibt man uns: Ganz unverhofft raffte der Tod die Hausbefitzersgattin AloisiaSchickinger vom Weudlhause in Aichet bei Kiesenberg dahin. Diese arbeitete gestern noch bis 5 Uhr wiegewöhnlich, als sie plötzlich über Kopfschmerzen klagte, worauf sie sofort ins Bett gebracht wurde. Der Priester konnte ihr nur mehr die letzte Oelung spenden und zirka 10 Uhr abends starb sie, ohne das Bewußtsein noch einmal erlangt zu haben. Die so plötzlich Dahingeschiedene stand im 56. Lebensjahre und wird am Dienstag, 28. d., um 10 Uhr vormittags beerdigt werden.
Linzer Volksblatt 5. März 1911
Michaelnbach, 3. März. (Todesfall.) Heute um ¼ 11 Uhr mittags starb nach langem Leiden und öfteren Empfang der hl. Sterbesakramente die Auszugsbäuerin Magdalena Kaltenböck vom Mörtlmairgute in Michaelnbach im 72. Lebensjahre. Die Verstorbene war eine gute und fromme Person. Das Leichenbegängnis findet nach erfolgter Aussegnung bei dem Trauerhause am Montag um 10 Uhr vormittags statt.
Linzer Volksblatt 10. März 1911
Michaelnbach, 7. März. Zwei Leichenbegängnisse fanden hier am gestrigen Montag statt. Um 10 Uhr wurde beerdigt Anton Krautgartner, gewesener Schneider und zuletzt Privat beim Gemeindediener Mahr in Grub, der am Samstag nach längerem Leiden im 79. Lebensjahre verschieden ist. Um 10 Uhr wurde die verwitweteAuszugsbäuerin Magdalena Kaltenböck vom Mörtlmairgute in Michaelnbach unter zahlreicher, ehrenvoller Beteiligung zu Grabe getragen. Die alte Mörtlmairin war eine herzensgute und ungemein wohltätige Person, eine wahre Mutter der Armen.
Linzer Volksblatt 12. März 1911
Wels, 10. März. (Den Freund bestohlen.) Franz Humer, am 2. Februar 1893 in St. Thomas, Gemeinde Pollham, geboren, gegenwärtig Knecht bei Anna Schatzl, Wirtin in Unterfuhrt, war früher im Holzingergut in Krumbach bei Michaelnbach bedienstet, Am 31. Jänner l. J. kam Humer nach Krumbach und besuchte dort am Holzingergutden Knecht Paul Wagner. Dieser war vor kurzem so unvorsichtig, dem Humer 150 K erspartes Geld zu zeigen. Humer benützte anlässlich seines Besuches eine günstige Gelegenheit und stahl dem Wagner aus versperrter Truhe eine Brieftasche mit 260 K. Wegen dieser Tat hatte sich Franz Humer heute vor einem Erkenntnissenatedes hiesigen Kreisgerichtes zu verantworten. Der Angeklagte war der Tat geständig. Er sollte zu Lichtmeß dem Schneider für einen Anzug 64 K bezahlen, hatte jedoch seinen Lohn schon im Vorhinein behoben. Mit dem gestohlenen Gelde bezahlte er den Schneider, kaufte sich Hut, Uhr, Stoff u.s.w. 103 K erhielt Paul Wagner zurück, ebenso die von dem gestohlenen Gelde gekauften Gegenstände. Das Geld, das dem Paul Wagner von dem Angeklagten gestohlen wurde, war das Ersparnis zweijähriger Arbeitstätigkeit. Der Gerichtshof verurteilte Franz Humer zu drei Monate einfachen Kerkers.
Linzer Volksblatt 19. April 1911
Aus Michaelnbach, 18. d.. schreibt man uns: Ein Luftballon wurde am heutigen Ostersonntage von hier aus rechtdeutlich gesehen. Derselbe segelte mit großer Schnelligkeit von Westen nach Osten scheinbar über Grieskirchen gegen Wels. Es war kurz vor 9 Uhr vormittags. Man konnte deutlich sehen, wie Gegenstände aus dem Ballon geworfen wurden.
Linzer Volksblatt 21. April 1911
Michaelnbach, 19. April. (Todesfall.) Ganz unerwartet schnell starb heute nachts nach einem Schlaganfalle PaulEnzlberger, verehelichter Bauer am Laubergute in Schölmlahn, im 53. Lebensjahre. Er war gestern abends noch ganz gesund und wohlauf und unterhielt sich im Kreise seiner Familie bis gegen 10 Uhr. Darauf begab er sich zur Ruhe und nach kurzer Zeit fand man ihn tot im Bette auf. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Freitag um 10 Uhr vormittags.
Waizenkirchen, 19. April. (Todesfall. — Wetter.)
Soeben läuft aus Michaelnbach die Nachricht ein, dass der Besitzer des Laubergutes in der Schölmlahn plötzlich gestorben sei. Lauber war ein rüstiger Mann und ging heute nach Mittag seiner Arbeit nach, gesund und frisch. Als er nach kurzer Zeit nach Hause kam, stürzte er plötzlich vom Schlage getroffen tot zusammen.
Die heißen und zugleich trockenen, windigen Tage haben große Trockenheit zur Folge. Große Staubwolken aufden von Wägen und Automobilen befahrenen Straßen sind eine leidige Folge der schönen Witterung. Feld und Flur sehnt sich nach Regen.
(Linzer) Tages-Post 29. April 1911
(Assentierungen.) Bei der Stellung in Raab (O.-Oe.) wurden am 27. d. M. Stellungspflichtige vorgeführt aus der Gemeinde Michaelnbach: -1. Altersklasse 11 Mann -tauglich 3;
Linzer Volksblatt 9. Mai 1911
Michaelnbach, 6. Mai. (Hochzeiten.) Montag, 8. Mai werden in hiesiger Pfarrkirche getraut:Matthias Buchmayr, verwitweter Bauer am Mörtlhiasgütl in Schölmlahn und Maria Willerstorfer, ledige Bauerstochter von Oberspaching. Am Dienstag feiern in Waizenkirchen ihre Hochzeit Rudolf Mair, Besitzer des ansehnlichen Stiglhubergutes inUnter-Viehbach, Pfarre Waizenkirchen und Maria Lehner, Bauerstochter vom Erlingergute in Haus, hiesiger Pfarre.
Linzer Volksblatt 23. Mai 1911
Aus Michaelnbach. 21. d., schreibt man uns: Der heute im „Volksblatt" gemeldete Ballon „ErzherzoginMargaretha" wurde um Mittag über Grieskirchen gesichtet. Der Ballon entschwand in der Richtung über Neumarkt in den Wolken.
Linzer Volksblatt 25. Mai 1911
Hundediebstahl. Aus Traun, 23. Mai, schreibt man uns: Vor einigen Wochen wurde der Bäuerin Rosa Leitner, Gemeinde St. Thomas, ein sehr wertvoller Haushund gestohlen. Der Dieb verkaufte den Hund noch am selben Tage dem Häusler Josef Hummer in Michaelnbach. Gestern gelang es dem Gendarmeriepostenführer Franz Königin Hörsching, den Täter in der Person des im Jahre 1877 geborenen, nach Kuschwarda in Böhmen zuständigen Bahnarbeiter Julius Gibis auszuforschen und zu verhaften. Gibis, der geständig ist, wurde dem Bezirksgerichte inLinz eingeliefert.
Linzer Volksblatt 4. Juni 1911
Diersbach, 2. Juni. (Todesfall.) Heute wurde hier die verwitwete Auszugsbäuerin vom Parzergute in Obered, Magdalena Hötzeneder, zu Grabe getragen, welche eine Lungenentzündung im 86. Lebensjahre dahingerafft hat,nachdem sie sich bis einige Tage vor ihrem Tode noch einer seltenen Frische und Rüstigkeit erfreut hatte. Ihre Kinder — darunter der Bürgermeister von Michaelnbach, Maschinenfabrikant Hötzeneder — und Enkel, sowie eine große Zahl Leidtragender, gaben der allgemein geachteten Frau das Ehrengeleite zum Grabe.
Linzer Volksblatt 15. Juni 1911
Michaelnbach, 13. Juni (Todesfall.) Heute nach 4 Uhr früh starb unerwartet schnell der verwitwete Auszügler Josef Wimmer von Kiesenberg im 76. Lebensjahre, Der Verstorbene war früher Zimmerpolier und ist von Hofkirchen gebürtig. Gestern abends war er noch bis 9 Uhr imKreise der Familie ziemlich wohl und begab sich dann zur Ruhe. Heute früh dürfte er bei einem Hustenanfalle einer Herzlähmung erlegen sein. Das Leichenbegängnis ist am heiligen Fronleichnamstage vor dem Hochamte.
Linzer Volksblatt 20. Juni 1911
Michaelnbach, 18. Juni. (Hochzeit.) Am Dienstag feiern in hiesiger Pfarrkirche ihre Hochzeit Michael Taubinger, derzeit Privat beim Wirt in Furth, und Maria Steiner, Dienstmagd beim Habermair in Furth. Der Bräutigam ist einBauersiohn vom Reizengute in Aichet bei Grub, und ein Bruder des Jostf Taubinger, Besitzers des genannten Gutes, der an Stelle des † Leopold Hendlmayr zum Zechpropste an der hiesigen Pfarrkirche bestimmt wurde. Der Bräutigam hat auch die Pilgerfahrt ins heilige Land im Jahre 1904 mitgemacht, bei der er der 4. Gruppe zugeteiltwar und die Pilgernummer 352 hatte.
Linzer Volksblatt 23. Juli 1911
Trauungen. Aus Michaelnbach, 31. d., schreibt man uns: Nächsten Dienstag werden in Pollham getraut: Johann Kaltenböck, led. Bauerssohn vom Angerergute in Minital, hiesiger Pfarre, und Katharina Doppler vom Oberhaimbuchergute in Haimbuch, Pf.
Pollham. Die Brautleute übernehmen das letztgenannte Anwesen. Der Bräutigam war ein eifriger Sänger am hiesigen Kirchenchore.
Nächsten Montag feiern in hiesiger Pfarrkirche ihre Vermählung: Matthias Muckenhuber, led. Bauerssohn vom Stockbauerngute in Stocket, hiesiger Pfarre. Die Braut ist ebenfalls eine eifrige Chorsängerin. Diese Brautleuteübernehmen von einer Verwandten des Bräutigams das ansehnliche Edergut in Katzbach in der Pfarre Krenglbach. Der Bräutigam ist ein Mann mit großem Talent und einer strammen Gesinnung. Der hochw. Herr Redakteur Danzer aus Linz, ein Schulkamerad des Bräutigams, wurde gebeten, die Trauung vorzunehmen.
Am Dienstag, 1. August, werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Johann Riegler, ein Bauerssohn von Ort an der Straß und derzeit wohnhaft in _Schieferhub, Pfarre Peuerbach, und Anna Schörgendorfer, led. Bauerstochter vom Brunnergute in Mairdoppl, hiesiger Pfarre. Diese Brautleute übernehmen das Elternhaus der Braut.
Am Montag, 7. August, werden hier getraut: Matthias Weinzierl, derzeit Knecht in Kehrbach, Pfarre Grteskirchen, früher Besitzer des Mittinergutes in Reichenau, hiesiger Pfarre, und Theresia Moser, geb. Steiner, verw. Hausbesitzerin in Armau, hiesiger Pfarre. Allen Brautpaaren viel Glück für die Zukunft!
(Linzer) Tages-Post 25. Juli 1911
Am 25. d. M. findet in der Pfarrkirche in Pollham die Vermählung des Herrn Joh. Kaltenböck, Hausbesitzer in Minithal mit Fräulein Katharina Doppler aus Hainbuch statt. In der Pfarrkirche in Michaelnbach fand am 24 d. M. die Trauung des Herrn Matthias Muckenhuber, Realitätenbesitzer in Katzbach, Gemeinde Krenglbach, mit Fräulein Juliana Aschauer, Anwesenbesitzerstochter von Stocket, statt.
Linzer Volksblatt 8. August 1911
Aus Michaelnbach, 5. August, schreibt man uns: Nach einer langen Trockenheit und einer fast unerträglichen Hitze kam am gestrigen Freitag eine angenehme Abkühlung. Schon vormittags setzte ein leichter Regen ein, der bis gegen Mittag dauerte. Um 4 Uhr nachmittags kam dann ein ziemlich heftiger Sturmwind, dem ein Gewitter folgte, das mit einer Unterbrechung von 6 bis 8 Uhr abends bis in die Nacht hinein dauerte. Auch fiel ein ziemlich ausgiebiger Regen. Es war höchste Zeit für Grummet und Klee, Obst und Kraut, denn alles das hatte durch diebedeutende Dürre schon stark gelitten. Heute ist wieder schönes Wetter mit einer drückenden Schwüle. Die Ernteist bis auf wenig Hafer eingebracht und seit voriger Woche sind auch schon die Dreschmaschinen in Tätigkeit.
Linzer Volksblatt 2. September 1911
Waizenkirchen, 30. August. (Versammlung. — Genossenschaftswahl.) Die am 27. August in Herrn Floimeiers Gasthaus abgehaltene Burschenvereinsversammlnug erfreute sich trotz des ins Freie lockenden, sonnigen Tages eines guten Besuches. Nach einer kurzen Ansprache seitens des Herrn Präses, ergriff Herr Oberlehrer Brückl zu den sehr interessanten Ausführungen über „Heimatkunde" das Wort. In gespanntester Aufmerksamkeit lauschten alle seinem Vortrage. Rauschender Beifall lohnte die interessanten Ausführungen. Herrn Brückl sei der besteDank für die Mühe ausgesprochen. Endlich leisteten noch zwei Burschen den Handschlag und meldeten sich mehrere Teilnehmer. Eine Vollversammlung der Genossenschaft der Kaufleute, Krämer rc fand am 28. August in Mayrhubers Gasthaus statt. Es fanden Genossenschaftswahlen statt und zwar wurde zum Obmann gewählt: Karl Fehrer, Kaufmann inWaizenkirchen; zum Obmann-Stellvertreter: Anton Haslehner, Kaufmann in Waizenkirchen; zu Ausschüssen:Michael Bigl von Heiligenberg, Franz Lehner von Prambachkirchen, Ludwig Kraml von Waizenkirchen, KarlHötzmannseder von St. Agatha. Zu Ersatzmännern wurden gewählt: Peter Wildfellner von Sankt Thomas, Franz Wohlmayer von Michaelnbach, Joh. Ecker von Weidenholz und Alois Hinterberger von Weidenholz.
Linzer Volksblatt 13. September 1911
Michaelnbach, 9. September. (Gründungsfest der Jungfrauenkongregation.) Der gestrige Festtag war für unsere Pfarrgemeinde ein besonderer Freudentag. Die vom Herrn Pfarrer mit mancher Mühe ins Leben gerufene Jungfrauenkongregation feierte ihr Gründungsfest, an dem die Schwestervereine der Umgebung und die ganze Pfarre einen ungemein regen Anteil nahmen. Die Kongregationen von Grieskirchen, Waizenkirchen, Peuerbach, Kallham (mit Neumarkt), Prambachkirchen und Heiligenberg hatten stattliche Vertretungen mit den Fahnen entsendet, außerdem waren die Vereine von Natternbach und Neukirchen a. W. vertreten. Im ganzen waren 170 auswärtige Sodalinnen mit 6 Fahnen erschienen. Zur größten Freunde aller beehrte Kanonikus Dechant Schmidvon Peuerbach das Fest mit seinem Besuche. Um 2 Uhr nachmittags erfolgte der Einzug vom Pfarrhof aus
in die Pfarrkirche. Voran gingen 50 weißgekleidete Mädchen unter der Führung der Frau Schulleiter Peither, dann folgten die auswärtigen Vertretungen, die Kandidatinnen aus Michaelnbach, die Geistlichen — neun an der Zahl — und die fast vollzählig erschienene Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Hötzeneder an der Spitze. Eine unabsehbare Volksmenge bildete Spalier. Seit der letzten Primiz waren sicher nie mehr so vieleMenschen zu einem Feste in Michaelnbach zusammengekommen als beim gestrigen Gründungsfeste. Die ganze Pfarrgemeinde hat damit ihr richtiges Verständnis für die Wichtigkeit der neuen Gründung bewiesen. Die Kirche erwies sich für eine solche Menschenmenge als viel zu klein. Die Festpredigt hielt P. Urban Holzmeister S.J., Pvivatdozent an der Universität in Innsbruck, der auch vormittags beim Erntedankfest die Predigt übernommen hatte. Nach der feierlichen Aufnahme der neuen Mitglieder der Michaelnbacher Kongregation und dem darauffolgendem Tedeum hielt der neuernannte Kanonikus und Dechant Schmid von Peuerbach zur Freude aller Anwesenden eine markige Ansprache an die Pfarrgemeinde, in der er sie zu der eben erfolgten segensreichen Gründung beglückwünschte. Die herzlichen Worte des edlen Priestergreises machten auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck. Nach einer photographischen Aufnahme fanden sich die Festteilnehmer im Saale des Wohlmairschen Gasthauses zu einer gemütlichen Unterhaltung zusammen, bei der einheimische und auswärtige Sodalinnen durch Deklamationen zur Erheiterung beitrugen. Herr Schulleiter Peither sorgte unter Mitwirkung des Herrn Reitböck für den gesanglichen Teil. Der ungeahnt schöne und erhebende Verlauf des Festes lässt daraufhoffen, dass in Zukunft noch recht viele sich der Schar der Soldalinen anschließen werden. Großer Dank gebührtdem Hochw. Herrn Ortspfarrer R. Gimplinger dafür, dass er die Gründung der Kongregation in die Wege geleitethat.
Michaelnbach, 11. Sept. (Todesfall.) Samstag, 9. d., abends starb nach längerer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente Michael Mayr, verwitweter Auszügler vom Aiglsedergute in Aichet bei Kiesenberg, im 82. Lebensjahre. Er war ein treues Mitglied des katholischen Volksvereines. Heute um 10 Uhr fand das feierliche Leichenbegängnis statt.
(Linzer) Tages-Post 20. September 1911
In .Kiesenberg, Pfarre Michaelnbach, ist Herr Michael Mayer, Privat, im Alter von 83 Jahren verschieden. —
Linzer Volksblatt 29. September 1911
Michaelnbach, 26. September. (Todesfall.) Gestern, Montag 9 Uhr abends starb nach kurzer Krankheit und Empfang der hl. Sterbesakramente die verehelichte Bäuerin Juliana Burgstaller vom Bäckermairgute inMichaelnbach in ihrem 57. Lebensjahre. Die Verstorbene, die allzu früh ihrem tiefgebeugten Gatten, und den trostlosen Kindern entrissen wurde, war eine treubesorgte und ungemein arbeitsame Hausfrau. Das Leichenbegängnis ist nach der feierlichen Aussegnung aus dem Trauerhause am Donnerstag um 10 Uhr.
Linzer Volksblatt 30. September 1911
Michaelnbach, 28. Sept. (Todesfall.) Nach dem feierlichen Leichenbegängnisse der verstorbenen Bäckermaierin, das unter sehr zahlreicher Anteilnahme heute stattfand, wurde schon wieder das Zügenglöckchen geläutet; es galtdem Josef Schmidtsberger, verwitweten Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub, welcher gestern mittags nach kurzer Krankheit im 80. Lebensjahre verschieden ist. Das feierliche Leichenbegängnis ist Freitag um 10 Uhr.
Linzer Volksblatt 7. Oktober 1911
Michaelnbach, 5. Oktober. (Rarität. — Jagd.) Beim Bauernanwesen des Huterberger in Minithal steht ein mittelgroßer Apfelbaum, an dem reife Äpfel sind, seit zirka vier Wochen in schönster Blüte. Der ganze Baum ist mit Blüten übersäet, ein schöner Anblick und gewiss eine Rarität im Monat Oktober!Im Jagdgebiete der hiesigen Gemeinde wurde in dieser Woche die erste größere Jagd veranstaltet. Der freundlichen Einladung des Herrn Jagdpächters Matthäus Greinegger von Schmidgraben folgten einige zwanzigwackere Schützen von hier und der Umgebung, darunter die Herren Professor Reiter und Dr. Engl von Grieskirchen, Dr. Janko von Peuerbach, Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt hierorts u. a. Gejagt wurde in den Ortschaften Grub, Aichet, Reichenau, Niederspaching und Schölmlahn. Es wurden 74 Hasen, einige Fasanen und einige Rebhühner erlegt.
Linzer Volksblatt 15. Oktober 1911
Michaelnbach, 13. Oktober. (Trauung. — Jagd. — Eine Seltenheit.) Nächsten Dienstag werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Anton Kaltenbäck, Bauerssohn und angehender Besitzer des Angerergutes in Minithal,hiesiger Pfarre, und Maria Brunnmayr, Bauerstochter vom Wofelbauerngute in Haus. Die Braut ist eine Nichtedes verstorbenen Herrn geistl. Rates und Pfarrers Anton Brunnmayr von Julbach. Der außerkirchliche Teil findetin Herrn Wohlmayrs Gasthaus statt. — In dieser Woche wurde im hiesigen Gemeindegebiete die sogenannteKirchbergjagd abgehalten, an der sich bei 30 Schützen von hier und der Umgebung beteiligten, darunter dieHerren Prosessor Reiter aus Grieskirchen, Oberleutnant Vogl von Innsbruck, Förster Brabander von Tollet u. s.
w. Es wurden zur Strecke gebracht: 1 Bock, 146 Hasen, 48 Fasanen, 6 Rebhühner und 2 Schnepfen, im ganzen 201 Stück. Nächsten Mittwoch ist die sogenannte Bergholzjagd. — Im hiesigen Pfarrhof steht ein Birnbaum, der auch heuer wieder Früchte von kolossaler Größe trug. Die größte Birne, ein Prachtexemplar, hat das stattliche Gewicht von 80 Deka.
Linzer Volksblatt 20. Oktober 1911
— Vereinsnachricht. Die k. k. oberösterreichische Satthalterei hat die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach und Ort im Innkreis des Vereines „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher in Linz, nicht untersagt.
Linzer Volksblatt 21. Oktober 1911
Michaelnbach, 19. Oktober. (Jagd.) Gestern wurde bei prächtigem Herbstwetter die Bergholzjagd abgehalten, woran bei 70 Schützen von hier und der Umgebung teilnahmen, darunter die Herren Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt, Oberleutnant Vogl aus Innsbruck, Brauereibesitzer Leopold Schatzl aus Raab, Oberlehrer Brandmayr aus Zell u. v. a. Erlegt wurden 6 Böcke, 84 Hasen, 31 Fasanen und einige Rebhühner. Abends war gemütliche Unterhaltung beim „unteren Wirt", welche zahlreich besucht war. Die wackere Sängergesellschaft aus Raab erfreute die zahlreichen Besucher des gemütlichen Abends mit heiteren Liedern und komischen Vorträgen. Nächsten Mittwoch ist die Jagd im Pollhamerwald.
(Linzer) Tages-Post 18. November 1911
Am 21. d. M. findet in der Pfarrkirche in Pollham bei Grieskirchen die Vermählung des Herrn Matthias Greinöcker, Besitzer des Maiergutes in Oberschmidgraben, Gemeinde Michaelnbach, mit Fräulem Therese Schatzl, Mühlen-und Realitätenbesitzers-Tochter aus Manglburg bei Grieskirchen, statt.
(Linzer) Tages-Post 23. November 1911
Am 21. d. M. fand in der Pfarrkirche in Pollham bei Grieskirchen die Vermählung des Herrn Matthias Greinöcker, Realitätenbesitzer in Oberschmidgraben, Gemeinde Michaelnbach, mit Frl. Theresia Schatzl, Mühlen-und Realitätenbesitzerstochter aus Manglburg, statt.
Linzer Volksblatt 24. November 1911
Michaelnbach, 21. November. (Gründungsversammlung der „Ostmark".) Am nächsten Sontag, 26. November, findet um 3 Uhr nachmittags im Gasthaus des Herrn Josef Wohlmayr die Gründungsversammlung der „Ostmark"Ortsgruppe in Michaelnbach statt, wozu der bestverdiente Herr Reichsrats und Landtags-Abgeordnete Johann Eisterer von Peuerbach als Redner erscheinen wird. Es ergeht hiemit an alle Freunde und Gönner der für das deutsche Volk so wohltätig wirkenden „Ostmark" die freundlichste Einladung zur Teilnahme.
Michaelnbach, 21. November. (Hochzeiten.) In dieser Woche hielten ihre Hochzeit: Herr Matthäus Greinegger, angehender Besitzer des ansehnlichen Mairgntes in Schmidgraben, hiesiger Pfarre, und Fräulein Theresia Schatzl,Müllerstochter von Manglburg, Pfarre Grieskirchen. Der Vater des Bräutigams ist Pächter der hiesigen Gemeindejagd und als solcher weit und breit bekannt.Ferners wurden heute in Peuerbach getraut: Johann Lachner, Maurer und Hausbesitzer in Itzling, Pfarre Peuerbach, und Maria Geßl, Hausbesitzerstochter in Schölmlahn, hiesiger Pfarre.
Linzer Volksblatt 2. Dezember 1911
Michaelnbach. 28. Nov. (Gründungsversammlung der Ostmark.) Letzten Sonntag nachmittags fand bei ungemeingroßer Beteiligung der hiesigen Bevölkerung die Gründungsversammlung der Ostmarkortsgruppe Michaelnbach statt. Der große Saal in Herrn Wohlmayers Gasthause war überfüllt, viele waren im Nebenzimmer, viele mussten stehen. Von der Nachbarschaft erschienen Vertreter der Ostmark-Ortsgruppen von Peuerbach und Waizenkirchen, darunter Herr Oberlehrer Brückl und Herr Lehrer Maier aus Waizenkirchen; Herr Bürgermeister Lugmair von Bruck-Waasen u. a. Von der hiesigen Gemeindevertretung erschienen Herr Bürgermeister Johann Hötzeneder und einige Ausschüsse. Es herrschte eine große Begeisterung und ein großes Interesse. Alles lauschte in gespannter Aufmerksamkeit dem hier wohlbekannten, bestverdienten Herrn Reichsrats-und Landtags-Abg. Johann Eisterer von Peuerbach, der von der Hauptleitung als Redner entsendet wurde. Sein herrlicher Vortag über Zweck und Ziel der Ostmark kam vom Herzen und ging zu Herzen. Die leichtverständliche Rede erntete reichlichen Beifall. Gleich bei der ersten Versammlung meldeten über 60 Mitglieder ihren Beitritt an, gewiss einschöner Anfang. In die Leitung der jungen Ostmark-Ortsgruppe Michaelnbach wurden einstimmig gewählt dieHerren: Pfarrer Rud. Gimplinger als Obmann; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister und Hausbesitzer, alsObmannstellvertreter; M. Wagner, Pointlerssohn von Kiesenberg, als Schriftführer; Karl Hendlmayr, Bauerssohn vom Pöllngute in Weiking als Kassier; P. Kaltenböck, .Humer in Minithal; Franz Brunnmair, Wofelbauer in Haus;Josef Reitböck, Hausbesitzer in Schönlahne und Franz Lindmair, Bemmer in Oberreitbach,. als Beiräte. Auch der hiesige, ungemein tüchtige und allseits beliebte Herr Gemeindearzt Dr. Otto Hamann ist der Ostmark alshochherziger Gönner Und Mitglied beigetreten.
(Linzer) Tages-Post 17. Dezember 1911
In Hilpetsberg, Pfarre Michaelnbach, starb Frau Rostna Lindmaier, Realitätenbesitzerin, im 81. Lebensjahre.
Linzer Volksblatt 21. Dezember 1911
Michaelnbach, 19. Dezember. Am nächsten Sonntag Wird in der hiesigen Schule für die 162 Kinder des Alltagsunterrichtes eine Christbaumfeier veranstaltet werden, bei welcher sämtliche Kinder mit Geschenken bestellt werden können. Viele Kinderfreunde haben dazu ihr Scherfleins beigetragen.
(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1911
(Ehrenbürger-Ernennnng.) Herr Dr. Josef Schrott, Oberlandesgerichtsrat i. P. in Waizenkirchen. wurde von der Gemeinde Waizenkirchen zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Die Überreichung des bezüglichen Diplomes findet Sonntag in festlicher Weise statt. — Hierzu sei noch mitgeteilt, dass Dr. Schrott von sämtlichen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, als St. Agatha, Helligenherg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen/ St. Thonras und Waizenkirchen zum Ehrenbürger ernannt wurde. Am 20. d. M. starb in Michaelnbach Herr Johann Burgstaller, Realitätenbesitzer, im Alter von 63 Jahren.
(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1911
(Seltene Ehrung.) Man schreibt uns aus Waizenkirchen, 25. d. M.: Sonntag den 24. d. M. brachten die Vertreter der -Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, St. Agatha, Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen und St. Thomas unter Führung des Landesgerichtsrates Dr. Josef Heinrich dem hochverdienten Oberlandesgerichtsrat i. P. Dr. Josef Schrott als Christgeschenk und Angebinde zu seinem 89. Geburtstags, welcher auf den 28. Dezember 1911 fällt, das Ehrenbürgerdiplom von sämtlichen genannten Gemeinden. An der Feier, welche in der Wohnung des Herrn Oberlandesgerichtsrates im Schlosse Weidenbolz stattfand, beteiligten sich auch die Geistlichkeit unter Führung des Dechants und Landtags-Abgeordneten LambertSchmidbauer, Herr Botho Graf Coreth als ehemaliger Bürgermeister von Waizenkirchen, eine Deputation des Veteranenvereines Waizenkirchen, dessen Obmann und Ehrenmitglied der Gefeierte ist, dann die Sparkasse Waizenkirchen, bei welcher er gleichfalls Obmann und Ehrenmitglied ist, die Marktkommune-Vorstehung Waizenkirchen, sowie sämtliche Amtspersonen und Honoratioren. Landesgerichtsrat Dr. Josef Heinrich hob in einer kurzen markigen Ansprache die Verdienste hervor, die sich der Gefeierte während seiner 56jährigen Dienstzeit erworben hat. Die Hälfte seiner Dienstzeit, also ein Menschenalter, habe er als Leiter des Bezirksgerichtes Waizenkirchen verbracht, in welcher Eigenschaft er nicht nur ein gerechter Richter, sondern auch ein gütiger, allzeit hilfsbereiter Berater war. Im Laufe der langen Jahre habe sich das schönste patriarchalische Verhältnis zwischen den Bewohnern des Gerichtsbezirkes und dessen Leiter gebildet, er sei schon lange in der Wertschätzung und im Vertrauen der zum Gerichtsbezirke gehörigen Gemeinden ein Ehrenbürger gewesen — die Gemeinde Waizenkirchen habe ihn bereits im Jahre 1894 zu ihrem Ehrenbürger ernannt — es seidaher das gegenwärtige gemeinsame Ehrenbürgerdiplom nur die äußerliche Beurkundung eines schon lange faktisch bestandenen Verhältnisses, was beweist, dass die Verdienste des Gefeierten trotz seines Scheidens aus dein Amte noch in dankbarer Erinnerung sind. Nach Überreichung des Diplomes, das in sinniger Weise mitAnsichten von Waizenkirchen und dem alten Schlosse Weidenbolz geschmückt ist, in welchem sich dieAmtsräume des Bezirksgerichtes und die Wohnung des Gefeierten durch die ganze Dauer seines .Hierseins bestanden, dankte Herr Oberlandesgerichtsrat gerührt in gediegener Ansprache für die ihm erwiesene Ehre, sowiefür die Unterstützung, die seinem Wirken seitens der Beamtenschaft, der geistlichen und weltlichen Behörden und insbesondere auch seitens der Gemeindevorstehungen zuteil geworden sei, mit den herzlichsten Wünschen für ein stetes Gedeihen des ihm so liebgewordenen Bezirkes. Hiebei konnten alle Anwesenden mit Freude konstatieren, dass der Herr Oberlandesgerichtsrat trotz seines hohen Alters körperlich und geistig frisch ist. DieFestteilnehmer schieden mit dem Wunsche, dass der neuen Ehrenbürger für seine lange, arbeitsreiche Dienstzeitauch noch eine Reihe von Jahren der Ruhe in guter Gesundheit beschieden sein möge.
(Linzer) Tages-Post 20. Januar 1912
(Umlagenbewilligungen.) Der Landesausschuß bewilligte laut Sitzungsbeschlusses vom 18. d. M. nachstehenden Gemeinden die Einhebung einer Gemeinde-, beziehungsweise Bierumlage pro 1912 in folgender Höhe:Michaelnbach 20 Prozent und 2 K Bierumlage pro Hl
Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 5. Februar 1912
Am 10. d .M. werden in Linz getraut: Herr Walter Vogl, Hauptmann beim 5. Feldjäger-Bataillon in Tarvis, und Frl. Therese Hamann. Die Braut ist die Tochter des verstorbenen Gemeindearztes von Michaelnbach Herrn Heinrich Hamann. —
Linzer Volksblatt 6. Februar 1912
Michaelnbach, 2. Februar. (Ostmark. — Überführung ins Spital. — Trauungen.) Am letzten Sonntag hielt diehiesige junge Ortsgruppe der Ostmark in Herrn Wohlmairs Gasthaus eine gut besuchte Versammlung ab, bei der Herr Dr. Aigner, Landesbeamter in Linz, eine vortreffliche Rede über Zweck und Ziel der Ostmark hielt. Über fünf Viertelstunden lauschten die reichen Zuhörer der großartigen Rede mit gespannter Aufmerksamkeit.Während der Abwicklung des geschäftlichen Teiles meldeten sich sechs neue Mitglieder, so dass die
hiesige Ortsgruppe bereits 80 Mitglieder zählt obwohl sie erst zwei Monate alt ist. In den Faschingstagen ist eine gemütliche Zusammenkunft geplant, zu der die wackeren Sänger des katholischen Burschenvereines vom freundnachbarlichen St. Thomas geladen werden.
Linzer Volksblatt 10. Februar 1912
Michaelnbach, 8. Februar. (Todesfall.) Heute um 5 Uhr früh wurde der alte Tischler Joh. Meindlhumer in Stocket,hies. Pfarre, tot im Bette aufgefunden Der so unerwartet Verstorbene stand im 83. Lebensjahre und war seit 1897 Witwer. Das Leichenbegängnis findet Samstag um 10 Uhr vormittag statt.
Linzer Volksblatt 18. Februar 1912
Michaelnbach, 16. Februar. (Faschingsunterhaltungen.) Die Jungfrauen-Kongregation veranstaltet am Faschingssonntag in Herrn Josef Wohlmayrs Gasthause eine kleine Faschingsunterhaltung, wobei Gedichte und Lieder zum Vortrage kommen werden. Dazu sind besonders die Freundinnen der Kongregation geziemend eingeladen. — Auch die hiesige rührige Ostmarkgruppe hält ihre Faschingsunterhaltung am Faschingsdienstag, um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Georg Floimayr in Grub ab. Die strammen Sänger des Burschenvereines in St. Thomas haben dazu ihr Erscheinen in freundnachbarlicher Weise zugesagt. Alle Gönner der „Ostmark" von hier und von der Umgebung seien hiemit zur Teilnahme freundlichst eingeladen.
(Linzer) Tages-Post 23. Februar 1912
Wels, 21. Februar. (Geschwornenanslosung.) Beim hiesigen Kreisgerichte fand heute nachmittags die Auslosung der Geschwornen für die am Montag den 11. März beginnende erste diesjährige Schwurgerichtssession statt. Den Vorsitz führte Kreisgerichtspräsident Karl Emerstorfer und als Vertreter der Staatsbehörde wohnte StaatsanwaltDr. Domingo der Auslosung an. Es wurden ausgelost als Hauptgeschworne:. . . . Matthias Greinegger, Bauer inSchmiedgraben, Gemeinde Michaelnbach; . . . .
Linzer Volksblatt 9. März 1912 -Inserat
Zwei anständige tüchtige Eisendreher, mit guten Zeugnissen, werden sofort aufgenommen für dauernde Arbeit,bei Johann Hötzeder, Maschinenfabrik, Michaelnbach bei Grieskirchen, O.-Oe.
Linzer Volksblatt 11. April 1912
19. Feuerwehr-Bezirksobmännertag und Zentralausschußsitzung. Aus Wels, 8. April, wird uns geschrieben: Heute 9 Uhr vormittags versammelten sich im hiesigen Rathaussitzungssaale fast alle Obmänner der in Oberösterreich bestehenden 44 Feuerwehrbezirksverbände; es war jedenfalls seit Einführung der Obmännertage die besuchteste dieser Versammlungen, die sozusagen einen Generalrapport der Bezirksobmänner bilden. Der Vorsitzende, .Herr Dr. J. Schauer begrüßte die Versammelten, teilte mit, dass wieder 11 neue Feuerwehren sich gebildet haben, rügte, dass von 5 Bezirksverbänden noch immer die statistischen Ausweise fehlen und zeigte an, dass er und Herr Dr. Lampl am 9. Feuerwehrtage in Wien imOktober 1911 teilgenommen haben. . . . . . . .Bezüglich der Teilung des Bezirksverbandes Peuerbach-Waizenkirchen wurde Nach Befürwortung der Teilung durch Herrn Karl Schachinger einstimmig beschlossen, der beabsichtigten Teilung in den Bezirksverband Peuerbach und dem neuen Bezirksverband Waizenkirchen bedingungslos zuzustimmen. Der neue Bezirksverband erhält die Nummer 43 und wird die Feuerwehren Waizenkirchen, St. Agatha, .Heiligenberg, St. Thoma, Prambachkirchen, Michaelnbach in sich schließen. . . .
Linzer Volksblatt 24. April 1912
Michaelnbach, 22. April. (Fahnenweihe.) Am Sonntag den 5. Mai wird die hiesige Jungfrauen-Kongregation das Fest der Fahnenweihe begehen. Das Programm ist folgendes: Um ½ 2 Uhr feierlicher Einzug vom Pfarrhofe aus in die Kirche. Nach einem Marienliede ist Festpredigt, gehalten von einem hochw. Franziskanerpater von Pupping. Hierauf wird Herr Kanonikus und Dechant Msgr. Schmid von Peuerbach die Weihe der neuen Fahne vornehmen. Sodann werden einige Kandidatinnen aufgenommen, ein Marienlied und Te Deum mitsakramentalem Segen bilden den Schluss. Zu diesem Freudenfeste sind die hochwürdige Geistlichkeit und dieSchwesterkongregationen aus der Umgebung auf das freundlichste eingeladen.
Linzer Volksblatt 3. Mai 1912
Michaelnbach, 30. April. (Todesfall.) Gestern abends starb nach längerer Krankheit und Empfang der heil.Sterbesakramente Herr Johann Floimayr, verehelichter Privat am Brunnergute in Grub, im 84. Lebensjahre. Der Verstorbene, eine weitbekannte Persönlichkeit, war früher Besitzer des beliebten Einkehrgasthauses in Grub und durch einige Zeit auch Gemeindevorsteher von Michaelnbach. Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.
Linzer Volksblatt 9. Mai 1912
Michaelnbach, 6. Mai. (Feuerwehrversammlung.) Am Samstag abends fand die gut besuchteGeneralversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Der Rechenschaftsbericht weist einen erfreulichen Aufschwung der Wehr aus und wurde von den Anwesenden mit Befriedigung zur Kenntnisgenommen. Der bisherige Hauptmann der Wehr, Herr Johann Ertl, der geschäftlich vielfach verhindert ist, sah sich genötigt, seine Stelle niederzulegen. Die vorgenommene Chargenwahl ergab folgendes Resultat: Hauptmann:Josef Burgstaller, Parzer; Stellvertreter: Math. Greinegger Mair in Schmidgraben; Fähnrich Josef Hendelmayr, Bauerssohn von Reichenau. Erfreulicherweise traten der Wehr wieder einige neue Mitglieder bei. Die Kasse weist einen sehr günstigen Stand auf, ein Umstand, der den vielen unterstützenden Mitgliedern zu verdanken ist. Mit einem dreifachen „Gut Heil" auf den Kaiser wurde die animiert verlaufene Versammlung geschlossen.
Linzer Volksblatt 12. Mai 1912
— Vermählungen. Am Dienstag, 7. Mai, wurden in St. Oswald bei Freistadt Herr Michael Haugeneder, gräflich Thürheimscher Revierförster in St. Oswald bei Freistadt und Frl. Anna Wiesinger getraut. Die Braut ist eine Schwester des Mesners in Michaelnbach und war über 10 Jahre bei Herrn Dr. Anderl in St. Oswald bedienstet.
(Linzer) Tages-Post 14. Mai 1912
(Pferdemarkt.) Aus Grieskirchen wird uns geschrieben: Auf dem am 9. d. M. hierabgehaltenen Pferdemarkte erhielten nachstehende Pferdebesitzer Preise, und zwar:Für zweijährige Pferde: Johann Eschelböck in Pollersbach (Michaelnbach);
Linzer Volksblatt 22. Mai 1912
Michaelnbach, 19. Mai. (Firmung.) Am nächsten Donnerstag, 23. Mai, wird der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Rudolf Hittmair von Linz hier kanonische Visitation halten und das Sakrament der Firmung spenden. Der Einzug in die Kirche erfolgt um ¾ 7Uhr früh. Der hoch hochwürdigste Oberhirte wird am Vorabends um 5 Uhr von Neukirchen am Walde über Peuerbach hier eintreffen.
Linzer Volksblatt 29. Mai 1912
Michaelnbach, 24. Mai. (Firmung.) Nach 18 Jahren hatte das stille Pfarrdorf Michaelnbach wieder die Ehre, den hochwürdigsten Herrn Bischof anlässlich der Visitation und Firmung begrüßen zu dürfen. Derselbe kam am Mittwoch um 5 Uhr Abends in Begleitung des Herrn Kanonikus Kolda hier an. Beim Schulhause fand der feierliche Empfang statt, an dem sich die gesamte Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Hötzeneder, der Ortsschulrat, der Armenrat, die Kirchenvermögensverwaltung, der Lehrkörper mit der Schuljugend, dieFeuerwehr und die Jungfrauenkongregation mit der prächtigen Fahne beteiligten. Der Ort war festlich beflaggtund bekränzt. Nach dem feierlichen Einzuge in die festlich geschmückte Kirche sprach der hochwürdigsteOberhirt den Dank für den feierlichen Empfang aus und spendete besonders der Marianischen Kongregation hohes Lob. Nach der Religionsprüfung war sodann die Maiandacht, der auch der hochwürdigste Herr Bischof beiwohnte. Am Donnerstag, dem Firmungstage, hielt Hochw. Herr Bischof eine ergreifende Predigt, die einen tiefen Eindruck auf die zahlreichen Zuhörer machte und spendete 206 Firmlingen aus 27 Pfarreien das hl. Sakrament der Firmung. Die Weitfahne hatte ein Firmling aus Amstetten in Niederösterreich. Wie überall, so war auch hier die gute und priesterfreundliche Bevölkerung erfreut und entzückt über die große Leutseligkeit und Liebenswürdigkeit des Oberhirten. Eine hohe Ehre und eine außerordentliche Freude wurde dem Nachbarshause des Pfarrhofes zu Teil.Am Mittwochabend machte der Hochwürdigste einen kleinen Spaziergang und machte beim Brunner in Minital einen kurzen Besuch. Diese Ehre und Freude werden wir unser Lebtag nicht vergessen, äußerte sich der biedere Bauersmann und seine brave Familie. Am Donnerstag um 2 Uhr verließ der Bischof wieder das stille PfarrdorfMichaelnbach, um über Eferding nach Linz zu fahren. Anstatt der abendlichen Häuserbeleuchtung wurde in der Ortschaft Michaelnbach eine Sammlung für den Dombau veranstaltet und das Ergebnis derselben per 103 Kronen dem Hochwürdigsten überreicht. Die Michaelnbacher werden sich wohl noch lange in dankbarer Freude an den hohen Besuch erinnern.
Linzer Volksblatt 13. Juni 1912
Michaelnbach, 11. Juni. (Hochzeit.) Heute um 10 Uhr wurde in hiesiger Pfarrkirche der ledige Besitzer des Bäckermaiergutes in Michaelnbach Ignaz Burgstaller mit Juliaua Eichelseder, einer Bauerstochter vom Lichteneggergute in Aigen, Pfarre Pollham, getraut. Dem Brautpaare zu Ehren rückte die Feuerwehr mit der Fahne zum Kirchenzug und Hochzeitsamte aus, zu dem sich auch eine große Anzahl von Zuschauern einfand. Dieaußerkirchliche Feier fand im Gasthaus des Herrn Josef Wohlmayr statt.
Linzer Volksblatt 27. Juni 1912 -Inserat
Achtung! Haus gut und schön gebaut mit Gemischtwarenhandlung u. Hufschmiede, die auch verpachtet werden kann. 1 Joch Grund mit schönem Garten, ist aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft erteilt: Andreas Wagner inMichaelnbach bei Grieskirchen, O -Oe.
Linzer Volksblatt 28. Juni 1912
Linz, den 27. Juni 1912.
— Kaiserlicher Dank. Der Kaiser hat mit Entschließung vom 17. Juni 1912 die von Dr. Otto Hamann, prakt. Arztund Gutsbesitzer in Grub, Gemeinde Michaelnbach. in Vorlage gebrachte, vom Landschaftsminiaturmaler Johann Huber ausgeführte Oelminiatur des Schlosses Possenhofen mit See huldvoll angenommen und anbefohlen, dass dem Einsender aus diesem Anlasse der Allerhöchste Dank bekannt zugeben sei.
Linzer Volksblatt 2. Juli 1912
Michaelnbach, 30. Juni. Die heutige Nacht vom St. Peterstag auf den Sonntag war eine Schreckensnacht für Michaelnbach. Gegen 12 Uhr zog ein furchtbares Gewitter heran, dar von einem starken Hagelschlag begleitetwar. Mehrmals fuhr der Blitz zur Erde nieder, ohne jedoch glücklicherweise Schaden anzurichten, so inHilpertsberg, Grub, Reitbach und Saiblberg. Das Gewitter dauerte bis in den Morgen hinein. Umso schrecklicher wütete aber der Hagelschlag bald nach 13 Uhr um Mitternacht. Einige Minuten nur und der Boden war dichtübersäet mit Hagelkörnern von denen viele die Größe einer Walnuß hatten. Noch heute Sonntag mittags lagen Hagelkörner aus dem Boden. Der Schaden, den dieses Unwetter anrichtete, ist für einen großer Teil der Bewohner der hiesigen Pfarre empfindlich groß. Traurig schaut der Landmann auf seine Felder, das Getreide ist fast vollständig vernichtet, die Gärten sind verwüstet, von den Obstbäumen wurden die Zweige samt den Blättern und Früchten herabgeschlagen, das Erdreich wurde vielfach von den Feldern abgeschwemmt, überall die traurigen Spuren des verheerenden Unwetters. In vielen Häusern wurden durch den Hagel zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Am ärgsten wurden die Ortschaften Michaelnbach, Minithal, Haus, Grub und Hilpertsberg heimgesucht. Der Schaden ist groß, rasche Hilfe tut not. Vertrauensvoll sehen die getroffenen Besitzer dem Wohlwollen der Steuerbehörde entgegen. Über 40 Jahre ist es, seit besonders in den Ortschaften Michaelnbach und Minithal ein ähnliches Hagelwetter ebenfalls großen Schaden angerichtet hat.
Linzer Volksblatt 3. Juli 1912
Michaelnbach, 30. Juni. (Todesfall. — Ueberführung.) Freitag nachmittags starb nach langem Leiden Magdalena Schwabeneder, Pointlersgattin in Armau im 69. Lebensjahre. Heute um 9 Uhr fand das Leichenbegängnis statt. Der Ehegatte der Verstorbenen war früher Gemeindesekretär von Michaelnbach und versieht dieses Amt mit emsigem Fleiß trotz seines hohen Alters schon seit vielen Jahren in St. Thomas. —Heute früh, 6 Uhr, wurde mit dem Rettungswagen von Waizenkirchen Herr Leopold Wassermayr von Grub, vulgo Schmiedpoldl, in schwer krankem Zustande ins Krankenhaus nach Wels überführt, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Der Genannte ist schon über ein halbes Jahr krank, ein heftiges Magen-und Darmleiden hat ihn schon beinahe ganz entkräftet.
Linzer) Tages-Post 5. Juli 1912
Michaelnbach, (Güterschlächterei)den 2. d. M. schreibt man uns: Der Gasthausbesitzer Josef Wohlmayer inMichaelnbach, welcher erst kürzlich in Kreuz, Gemeinde Natternbach, ein Anwesen zerstückelte, hat nunmehr wiederum ein Reale, und zwar das Hangweirergut zu Haus angekauft. Das Gur zu welchem 25 Joch Gründe gehören, wird gleichfalls zerstückelt werden.
Linzer Volksblatt 6. Juli 1912
Michaelnbach, 4. Juli. (Besitzverändeungen. — Todesfall.) Das untere Wirtshaus in Michaelnbach, bisher imBesitze des Herrn Brauereibesitzers Leop. Schatzl in Raab, kaufte dieser Tage der ledige Bauerssohn AloisKatzlberger vom Haghofergute in Mairdoppl, hies. Pfarre, um den Preis von etwa 40.000 K". Der obere Wirt,Herr Josef Wohlmayr, kaufte das Hangweirergut in Haus um 32.000 Der bisherige Besitzer dieses schönen Anwesens, Jakob Stieger, will seinen Lebensabend im nebenstehenden Äuszugshause verbringen, das er sich mitbeiläufig vier Joch Grund zurückbehielt. — Heute früh starb nach längerer Lungenkrankheit der ungemein strebsame und arbeitsfreudige Tischlermeister Johann Steiner in Haid Nr. 12, hiesiger Pfarre. Der allseits beliebteTischler auf der Haid war Volksvereinsmann und stand im 33. Lebensjahre. Bei ihm kann man wirklch sagen, daß er sich sein Leiden durch seinen Uebereifer bei der Arbeit zugezogen hat. Das Leichenbegängnis findet am Samstag um 10 Uhr vormittags statt.
Linzer Volksblatt 7. Juli 1912
Gemeindeausschusswahlen. Michaelnbach, 5. Juli. Am letzten Sonntag nachmittags wählte beim unteren Wirt der 3. Wahlkörper:
Gewählt wurden die Herren: Anton Wagner, Ribauer in Wödling ; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister in Michaelnbach; Johann Kutzenberger, Haghofermüller in Mairdoppl; Matthias Buchegger, Schuhmachermeister in Haid; als Ersatzmänner: Anton Pichler, Tischler in Schickenedt und Jösef Zistler, Hanslbauer in Armau. Gestern Donnerstag, nachmittags und abends, wählten beim oberen Wirt der 2. und 1. Wahllörper. Im 2. Wahlkörper wurden gewühlt die Herren: Paul Kaltenböck, Patronatskommissär, Humer in Minichal; Matthäus Muckenhuber, Wilwart in Gaisedt; Josef Zistler, Hanslbaner in Armau; Rudolf Gimplinger, Pfarrer; Ersatzmänner sind:
Matthäus Wagner, Hartmanser in Schölmlahn und Paul Amesberger, Angerer in Oberspaching. Im 1. Wahlkörper wurden gewählt die Herren: Martin Aichinger, Ortmair in Oberreitbach; Matthäus Schauer, Radwallner inKrumbach und durch das Los Josef Burgstaller, Parzer in Michaelnbach und Josef Rathmayr, Sigl inSchmidgraben; als Ersatzmänner: Matthäus Furtmoser, Irinseder in Krumbach und Georg Floimayr, Wirt in Grub.
Linzer Volksblatt 19. Juli 1912
Michaelnbach, 17. Juli. (Die erste Hilfeleistung) für die durch das schreckliche Hagelwetter in der Petersnachtschwer Geschädigten ist von der „Ostmark" gekommen. Seit dem Vorjahre besteht hier eine rührige Ortsgruppe. Auf Ansuchen derselben hat nun die Hauptleitung in Linz für die am härtesten betroffenen Mitglieder dieser Gemeinde einen Betrag von 200 K bewilligt und sofort zur Verteilung angewiesen Für das bewiesene Wohlwollen sei auch an dieser Stelle der geziemende Dank an die löbliche Hauptleitung im Namen der Beteilten ausgesprochen.
Linzer Volksblatt 31. Juli 1912
Linz, 27 Juli. (Ein betrügerischer Agent.) Der am 24. September 1874 in Wolkenstein, Niederösterreich, geborne nach Wenufer in Böhmen zuständige Raimund Maier, Vater von sechs Kindern, in Kleinmünchen wohnhaft hatte sich heute vor dem hiesigen Landesgerichte wegen des Verbrechens des Betruges und wegen der Übertretung der Veruntreuung zu verantworten. Maier war bei dem Maschinenhändler Johann Ehrenletzberger in Ried Agent. Inden Monaten Oktober und Dezember 1909 langten bei diesem Bestellungen ein, denen zufolge dieFabrikarbeiterin Theresia Hummer in Kleinmünchen eine Nähmaschine um 84 Kronen, die Fabrikarbeiterin Anna Guttenberger in St. Peter eine solche im gleichen Preise, die Taglöhnerin Franziska Pausch in Nettingsdorf eine Nähmaschine um 80 K und der Schiffmann Johann Mayer in St. Martin ein Fahrrad um 180 Kronen bestellten. Die bestellten Gegenstände wurden nun an Raimund Mater zur Übergabe an die Besteller übersendet. Von Johann Mayer langte an Ehrenletzberger eine Ratenzahlung von 35 Kronen ein, während von den übrigen Bestellern keinHeller gezahlt wurde, Ehrenletzberger schickte nun an diese Mahnschreiben, wodurch sich herausstellte, dass Hummer, Guttenberger und Mayer nichts bestellt hatten und die Nähmaschine der Franziska Pansch abgenommen und an eine andere Partei um einen geringeren Preis verkauft wurde. Bis Mai 1911 war Raimund Maier auch Agent bei dem Maschinenfabrikanten J. Hötzeneder in Michaelnbach. Als solcher verkaufte er dem Bauer AdolfHabelka in Hofkirchen bei St. Florian einen Kartoffeldünster um 120 Kronen. Nachdem schon ein Jahr seit der Lieferung und ein halbes Jahr seit dem Austritts Raimund Maiers bei der Firma verflossen wär, zahlte Habelka auf ein Mahnschreiben, die 120 Kronen dem Raimund Maier, welchen er für den Kompagnon des Hötzeneder hielt. Raimund Maier behielt den Betrag für sich. Als Habelka von Hötzeneder nochmals um den Betrag gemahntwurde, kam der Betrug auf. Maier redet sich, dahin aus, dass er noch ein-Provisionsguthaben von 130 Kronen 36 Heller an Hötzeneder habe. Dieses Guthaben wurde aber vom Bezirksgerichte Waizenkirchen Mit Urteil vom 5. April als unbegründet abgewiesen. Seine Angabe, dass er von dem Wirte Schaffranek in Wartberg ein Guthaben von 200 Kronen habe, wurde durch die heute abgelegte beeidete Aussage desselben hinfällig. Habelka war bemüßigt, den Betrag von 120 K ein zweites Mal zu zahlen. Aus den Erhebungen ging auch hervor, dass Maier die Bestellscheine selbst unterschrieb und sie nicht von den Bestellern unterfertigen ließ, welche Handlungsweise Maier als usuell bezeichnete. Er bekennt sich in keiner Weise schuldig. Zeuge Johann Hötzeneder gibt an, dass Maier zum Inkasso nicht berechtigt war und keine Forderungen mehr an ihn hatte. Habelka gibt an, dass er zweimal 120 K zahlen musste und ihm Maier vormachte, dass, er von Hötzeneder noch ein Provisionsguthaben von 130 K 36 h habe, womit er ihn bezahlen werde. Johann Ehrenletzberger, nun Gastwirt in Werfen, aber auch Theresia Hummer, Franziska Pansch und Johann Mayer bestätigen die in der Anklage enthaltenen Tatsachen. Der Gerichtshof verurteilte Raimund Maier nur wegen Uebertretung des Betruges (Faktum Habelka) zu sechs Wochen strengen Arrestes, verschärft mit einem Fasttage wöchentlich. Von den Fakten Ehrenletzberger, Hummer, Pansch und Mayer wurde er freigesprochen. Er nahm die Strafe an und es wurde ihm ein sechswöchentlicher Strafaufschub gewährt. Den Vorsitz führte LGR. Ginther, die Anklage vertrat StASt. Schwelle und dieVerteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Lampl.
Linzer Volksblatt 30. August 1912
—Michaelnbach, 28. August. (Beerdigung. — In der Hauslache ertrunken.) Gestern wurde am hiesigen Friedhofein der Familiengrabstätte das 5 Monate alte Töchterchen Margarete Greinegger der Maireheleute in Schmidgraben unter zahlreicher Beteiligung beerdigt.
— Ein trauriger Unfall ereignete sich gestern Dienstag 6 Uhr abends beim Viehböck auf der Haid. Das im 4. Lebensjahre stehende Kind Maria der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Aichinger fiel, auf einem Brette spielend, in die Hauslache und ertrank. Als Mutter nach dem Kinde Umschau hielt, war dasselbe bereits tot. Das verunglückte Kind wird am Freitag früh beerdigt.—Aus Michaelnbach, 28. d., schreibt man uns: In den vergangenen Tagen konnte man auch hier mehrmals Militär sehen. Besonders lebhaft ging es am letzten Montag vormittags zu. Es war an diesem Tage große Brigadeübung des 2. und 21. Landwehr-Infanterie. Regimentes. Fast die ganze Pfarre war von Militär besetzt. Auf allen Anhöhen um Michaelnbach, , beim Hüterberger, am Angererberg, in Stocket und Armau, am Kirchberg usw. wären teilweise Kanonen und Maschinengewehre aufgestellt. Die Übungen dauerten etwa drei Stunden, worauf dieTruppen gegen halb 12 Uhr nach Waizenkirchen und Peuerbach abmarschierten. Die Besprechung über dieÜbungen, an der Herr Generalmajor v. Krauß und beiläufig 60 Offiziere teilnahmen, war auf dem Geirhoferfelde zwischen Grub und Hilpertsberg. Anerkennend muss hervorgehoben werden, dass das Militär die Kulturen, so weit es eben möglich war, geschont hat.
Linzer Volksblatt 8. September 1912
— Michaelnbach. Heute Freitag, 3 Uhr nachmittags, wurde hier ein Luftballon bemerkt. Derselbe kam von Westen und eilte in beträchtlicher Höhe zwischen Michaelnbach und Grub in nordöstlicher Richtung fort und verschwand nach kurzer Zeit gegen das Mühlviertel hin. Die Gondel war ziemlich deutlich sichtbar.
Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1912
In Schmiedgraben, Pfarre Michaelnbach, starb Frau Therese Thallermaier, Besitzerin des sogenannten Pühringergutes, im 68. Lebensjahre.
Linzer Volksblatt 16. Oktober 1912
Michaelnbach, 14. Oktober. (Todesfall.) Lauttelegraphischer Nachricht ist heute um 8 Uhr früh im Krankenhause in Wels der verehelichte Bauer Franz Aichinger vom Englhofergute in Krumbach, hiesiger Pfarre, an den Folgen eines Gehirnabszesses gestorben. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente wurde derselbe vorigen Donnerstag nach Wels ins Allgemeine Krankenhaus überführt, eine Operation wurde jedoch nicht mehr vorgenommen. Der Verstorbene stand erst im
43. Lebensjahre und hinterläßt eine tiefgebeugte Gattin und zehn Kinder, von denen das älteste erst 13 Jahre altist. Die Leiche wird hieher zur Beerdigung in der Familiengrabstätte im neuen Friedhose überführt.
Linzer Volksblatt 25. Oktober 1912
Peuerbach, 19. Oktober. (Ostmark.) Am Sonntag, 13. Oktober, fand im Gasthause des Herrn Joh. Hofer inStefansdorf eine Versammlung von Ostmärkern aus Michaelnbach, Waizenkirchen und Peuerbach statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Pfarrer Gimplinger herrschte alsbald eine recht gemütliche Stimmung, welche diehumoristischen Vortrage des Herrn Torsinger, Buchbinder in Peuerbach, noch erhöhten, wofür dem ulkigen Deklamator reichlicher Beifall gespendet wurde. Viele Anwesende sprachen sich, dafür aus, daß in Zukunft öfters solche zwanglose Zusammenkünfte veranstaltet werden mögen.
(Linzer) Tages-Post 8. November 1912
Am 18. D. M. findet in der Stadtpfarrkirche in Grieskirchen die Vermählung des., Herrn Franz Doppler Hausbesitzer,. Fahrräder-und Nähmaschinenhändler in Grieskirchen, mit Frl. Theresia Aschauer, Amwesenbesitzersstochter in Stocket, Gemeinde Michaelnbach, statt.
Linzer Volksblatt 30. November 1912
Volksvereinsversammlungen finden statt: um 3 Uhr nachmittag,s im Gastbause des Herrn Josef Wohlmayr inMichaelnbach eine § 2-Versammlung; Mlchaelnbach, 27. November. (Nachtwandeln. -Versammlung. -Besitzwechel.) Ein Beispiel des Nachtwandelns hat Michaelnbach aufzuwehen, indem das 9 ½ .jährige Töchterchen Maria Humcr vom Holzjaklhause inMichaelnbach in einer der letzteren Nächte unbemerkt aufgestanden und fortgewandert ist. Die Eltern, bemerkten alsbald den Abgang des Kindes, das bei der Mutter geschlafen hatte, und machten sich sofort auf die Suche. Doch alles Suchen war vergebens. In der etwa 10 Minuten entfernten Ortschaft Hilgertsberg beim Badmann holte man in der Frühe Holz aus der Holzhütte und dort fand man das Kind in der Streu schlafend. Es war barfuß und nur mit Hemd und Unterrock bekleidet. Zuhause erzählte das Kind, es habe geträumt, daß die Mutter gestorben seiund daß man es deshalb nicht mehr im Hause behalten würde, und so sei es fortgegangen. Obwohl in der Nacht eine ziemliche Kälte geherrscht hatte, nahm das Kind doch keinen weiteren Schaden und besucht jetzt wieder frisch und munter die Schule.
Linzer Volksblatt 5. Dezember 1912
Michaelnbach, 2. Dezember. Am gestrigen Sonntag, Uhr nachmittags, wurde eine z 2-Versammlung des katholischen Volksvereines behufs Bildung einer Ortsgruppe in Herrn Wohlmayers Gasthaus abgehalten. Der Besuch, war ein großartiger, der große Saal war überfüllt und dichtgedrängt standen die Volksvereinsmänner und Gäste im Vorzimmer und auf dem Gange. Der Ortspfarrer begrüßte die zahlreich erschienenen Männer und besonders die Herren Abgeordneten des Bezirkes, nämlich den hochw. Herrn Dechant und KonsistorialratLambert Schmidbauer von Waizenkirchen, ferners die Herren Reichsratsabgeordneten Karl Schachinger von Eferding und Johann Eisterer von Peuerbach. Zum Vorsitzenden der Versammlung wurde einstimmig der Ortspfarrer gewählt. Sodann ergriff der hochw. Herr Dechant und Landtagsabgeordnete Schmidbauer das Wortund sprach über die Entstehung und Bedeutung und die Notwendigkeit des kath. Volksvereines in herrlicher und eindrucksvoller Weise. Die Herren Reichsratsabgeordneten Schachinger und Eisterer sprachen über das Parlamentund wichtige Ereignisse der gegenwärtigen Zeit in vorzüglicher Weise. Mit gespanntester Aufmerksamkeitlauschten die Anwesenden den herrlichen Worten der unermüdlichen Volksvertreter. In der Pause meldeten sich zehn Männer als neue Mitglieder. In die Ortsgruppenleitung wurden folgende Herren gewählt: Zum Obmann und Schriftführer der Ortspfarrer Rudolf Gimplinger; zum Kassier Joh. Wiesinger, Mesner; zu Vertrauensmännern:Bürgermeister Matthäus Muckenhuber, Wilwart; Gemeinderat M. Schaur, Radwallner; Franz Brunnmair, Wofelbauer; Karl Hendlmayr, Bauerssohn; Franz Mühlböck, Schuhmacher; Franz Lindmair, Bemmer; Johann Stelzhammer, .Krämer; Josef Reitböck, Hausbesitzer; Johann Wiesinger, Mesner. Hierauf wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen :
„Die am 1. Dezember in Wohlmairs Gasthaus versammelten Volksvereinsmänner und Gesinnungsgenossen sprechen der christlichsozialen Partei im allgemeinen und besonders den verehrten Vertretern unseres Wahlbezirkes das vollste Vertrauen aus. Die Versammlung ersucht dieseelen, auch in Zukunft mit ganzer Kraft einzutreten für die Rechte der katholischen Religion und des Volkes. Die Versammlung dankt ferner der verehrten Leitung des katholischen Volksvereines für die Umsicht und den Eifer zur Förderung der Vereinsziele und verspricht, den: katholischen Volksverein in Liebe und unwandelbarer Treue anzuhängen und auch die zu diesem edlen Zwecke nötigen Opfer zu bringen, zur Ehre Gottes, zum Wähle und Segen der Kirche und des Volkes, eingedenk des Wahlspruches: „Mit Gott, für unsern Glauben für Kaiser und Vaterland!“. Mit herzlichem Dank an die Herren Abgeordneten und alle Erschienenen und mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Papst und Kaiser schloss sodann der Vorsitzende nach mehr als dreistündiger Dauer die schöne Versammlung.
Gleichzeitig in Waizenkirchen
Waizenkirchen 1. Dezember. Am Sonntag den 1. Dezember fand eine Versammlung des katholischen Volksverveines im Gasthause des Herrn Nachbauer statt, die sich trotz der schlechten Witterung eines sehr guten Besuches erfreute. Die
Versammlung leitete der als Gastredner hieher geeilte Reichsratsabgeordnete J. Kreilmeir. Auch mehrere Herren aus Prambachkirchen, Heiligenberg, St. Agatha usw. sind gekommen. Die Versammlung nahm einen erhebenden Verlauf. Im Namen des zu einer Volksvereinsversammlung nach Michaelnbach als Redner erbetenen hochwürdigen Herrn Dechants Lambert Schmidbauer begrüßte Hochw. Herr Kooperator Ecker die Versammlung. Hierauf ergriff Reichsratsabgeordneter Kreilmeir zu längeren, wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ausführungen, das Wort. Beruhigend wirkten dessen Aufklärungen bezüglicher umlaufenden Kriegsgerüchte. Die packenden Schilderungen der gegenwärtigen Notlage des Bauernstandes wegen des Dienstbotenmangels, wegen der Folgen der Viehseuche, der für die Landwirtschaft notwendigen Bedarfsartikel, der Militärlasten usw. gaben zu lauten Kundgebungen Anlaß. Daß hiebei die ärgsten Gegner des Bauernstandes, die Sozialdemokratieund das Pharisäertum des Bauernvereines nicht am besten wegkamen, ergab sich aus den Darlegungen des Redners. Ebenso zwingend waren dessen Beweisführungen über die unbedingte Notwendigkeit der Organisation des Landvolkes auch aus dem Gebiete der Politik, der Unterstützung der guten Presse und Hochhaltung der christlichen Grundsätze. Als zweiter Redner wies der inzwischen zurückgekehrte hochwürdige .Herr DechantLambert Schmidbauer verschiedene Angriffe im Bauernvereinsblatte zurück und forderte als Gegendemonstration zum Beitritte zum katholischen Volksverein auf. Diesem Rufe wurde gleich Folge gegeben und es meldeten sich nach Schluss; der Versammlung acht neue Mitglieder zum Volksverein an. Auf die beiden Herren Redner wurde von den Versammelten ein dreifaches Hoch ausgebracht, ihnen in der beifälligst angenommenen Resolution der Dank und das vollste Vertrauen ausgesprochen und das Versprechen gegeben, stets treu zur Sache des katholischen Volksverein zu stehen. Mit einem Hoch auf die beiden höchsten Gewalten wurde sodann dieVersammlung vom Vorsitzenden Kreilmeir nach drei dreistündiger Dauer geschlossen.
(Linzer) Tages-Post 22. Dezember 1912
— In Auing, Gemeinde Kallham, ist Herr Jakob Mayer, ehemaliger Realitätenbesitzer in Pollesbach. Gemeinde Michaelnbach im 67. Lebensjahre verschieden.
(Linzer) Tages-Post 25. Dezember 1912
(Verlobungen.) Herr Med.Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, hat sich mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter dees Herrn Franz Wieninger, Brauerei-und Gutsbesitzer in Fürstenzell in Bayern verlobt.
Linzer Volksblatt 12. Januar 1913
Michaelnbach, 9. Jänner. (Verschiedenes.) Zur Christbaumseier der Schuljugend am 24. Dezember sei noch nachträglich bemerkt, daß es durch die hochherzigen Spenden zahlreicher Kinderfreunde von hier und der Umgebung auch heuer wieder möglich wurde, sämtliche 155 Kinder der Alltagsschule mit nützlichen Gegenständen zu beschenken. Die Kinder armen Eltern erhielten, wie voriges Jahr, Schuhe und Kleiderstoffe. Der große Christbaum wurde von der kundigen Hand der Frau Oberlehrer Peither wieder aufs prächtigste hergerichtet.
Linzer Volksblatt 14. Januar 1913
— Volksbewegung 1912. Michaelnbach: Geburten -29 (davon 17 männlich und 12 weiblich), Trauungen 7, Todesfälle 16 (9 Kinder und 7 Erwachsene).
Linzer Volksblatt 16. Januar 1913
Pötting bei Neumarkt-Kallham, 14. Jänner. (Von der Schule.) Die hiesige Volksschule wird dermalen von 138 Schülern besucht. Auf die Untergruppe entfallen 16 Knaben und 19 Mädchen, die Obergruppe zählt 36 Knaben und 40 Mädchen, den gek. Unterricht besuchen 18 Knaben und 10 Mädchen. Auch aus fremden Schulsprengelnbesuchen Kinder hier die Schule. Hievon entfallen auf den Schulsprengel Michaelnbach 2 Knaben und 1 Mädchen, auf den Schulsprengel Kallham 3 Mädchen, auf den Schulsprengel Taufkirchen a. d. Tr. 8 Knaben und 10 Mädchen, zusammen 24 Schüler, 10 Knaben und 14 Mädchen. Somit zählt der Schulsprengel Pötting allein 59 Knaben und 55 Mädchen, zusammen 114 Schüler.
Linzer Volksblatt 23. Januar 1913
Hofkirchen der Trattnach Am Montag den 27. Jänner werden in der hiesigen Pfarrkirche getraut werden: Anton Geiselbrechtinger, gebürtig von Schölmlahn Nr. 5, Pfarre Michaelnbach, bedienstet in der Mühle in Brunnham, hiesige Pfarre und Josefa Polzinger, Besitzerin des Strickermörtlhauses in Regnersdorf, hiesige Pfarre.
Linzer Volksblatt 26. Januar 1913
Michaelnbach, 24. Jänner. (Hochzeit. – Todesfälle.) Am Faschingmontag, 3. Februar, werden in hiesiger Pfarrkirche Herr Josef Steiner, derzeit Privat im Markte Peuerbach, und Antonia Katzlberger, ledige Bauerstochter vom Haghofergute in Mairdoppl und Besitzerin des unteren Gasthauses in Michaelnbach, getraut. Der Bräutigam ist ein Bauerssohn von Eidenedt, Pfarre Haag am Hausruck. Die außerkirchliche Feier findet im eigenen Gasthause der Braut statt.
— Letzten Montag wurde die älteste Person der hiesigen Pfarre, der verw. Auszügler Andreas Buchegger, gew. Maurerpolier in Haid, welcher im 90. Lebensjahre an Herzlähmung gestorben ist, beerdigt. Letzten Mittwoch starb nach kurzer Krankheit an Lungenentzündung der ledige Private -Franz Obermayr in Schmidgraben, vulgo Sigl. Franz Obermayr war von Meggenhofen gebürtig und stand im 36. Lebensjahre. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Samstag um 10 Uhr statt.
Linzer Volksblatt 2. Februar 1913
— Vereinsnachricht. Die k. k. Statthalterei hat die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach des Deutschen Schulvereines nicht untersagt. „L. Ztg."
(Linzer) Tages-Post 6. Februar 1913
(Vermählungen.)— In der Pfarrkirche in Michaelnbach wurde am 3. d. M. Herr Josef Steiner Gastwirt inMichaelnbach. mit Fräulein Antonie Katzlberger getraut.
Linzer Volksblatt 6. März 1913
Michaelnbach, 4. März. (Todesfälle.) Letzten Samstag wurde die 26 Jahre alte, ledige Dienstmagd Cäcilia Lang, Schneiderstochter von Schölmlahn, beerdigt welche nach kurzer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente am Donnerstag früh starb. — .Heute früh starb nach Empfang der letzten Oelung der im 27. Lebensjahre stehende Bauerssohn Ludwig Leßlhumer vom Bauernschmidgute in Unterreitbach. Der Verstorbene, für den der Tod wirklich ein Erlöser war, war von Kindheit an stumm und mußte immer wie ein Kind behandeltwerden. Das Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.
(Linzer) Tages-Post 30. März 1913
(Vermählungen.) Am 8. April wird in der Pfarrkirche in Michaelnbach Herr Josef Würzl, Realitätenbesitzer inHaus, Gemeinde Michaelnbach, mit Fräulein Josefa Pehringer getraut.
Linzer Volksblatt 13. April 1913
Michaelnbach, 11. April. (Hochzeiten.) Vorige Woche wurden in der Stadtpfarrkirche in Linz getraut Johann Pichler, Knecht beim Bauer in Grub, und Anna Hummer, Magd beim Humer in Minithal. Letzten Dienstag wurden hier getraut Josef Würzl, Bauerssohn vom Priewagnergute in Usting, Pfarre Kallham, und Josefa Pehringer, Hausbesitzerstochter von Aschau, Pfarre Kallham. Diese Brautleute haben vor einiger Zeit das Hangweirergut inHaus, hiesiger Pfarre, käuflich erworben. Zur außerkirchlichen Feier in Herrn Wohlmayrs Gasthause erschienen viele Gäste aus Kallham. Die Hochzeitsmusik besorgte in strammer Weise die Kallhamer Musikkapelle unter
der Leitung des dortigen Herrn Organisten Mayrhuber. Nächsten Dienstag werden hier getraut werden Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, und Agnes Wiesinger, Näherin in Michaelnbach. Die Braut ist eine Mesnerstochter von hier und seit Jahren eine eifrige und tüchtige Chorsängsrin. Diese Brautleute haben sich von Matthäus Mayrhuber das Haus in Haid Nr. 4, hiesiger Pfarre, gekauft und dasselbe fast vollständig neu ausbauen lassen. Der außerkirchliche Teil dieser Hochzeit ist ebenfallsin Herrn Josef Wohlmayrs Gasthaus. Montag den 21. April werden hier getraut werden Franz Sedlmayr, Schmied in der bestbekannten Maschinenwerkstätte des Herrn Altbürgermeisters Johann Hötzeneder, und Maria Leßlhumer, Zauerstochter vom Bauernschmidgute in Unterreitbach, hiesiger Pfarre. Die außerkirchliche Hochzeitsfeier dieser Brautleute wird inHerrn Josef Steiners Gasthaus stattfinden.
Linzer Volksblatt 23. April 1913
— Eine diebische Magd. Aus Wels, 22. April, schreibt man uns: Die 18jährige Bauernmagd Anna Schneglberger aus Michaelnbach, die schon seit einiger Zeit bei Herrn Matthias Ecker, Besitzer der Abrahamhieslsölde inSchafwiesen Nr. 26, Gemeinde Pernau bei Wels, in Diensten stand, mißbrauchte am vergangenen Samstag abends das ihr im ganzen Hause geschenkte Vertrauen in gröblicher Weise. Sie stahl nämlich dem dortigen Wirtschafter, Herrn Josef Neubauer in der Kammer aus seinem Koffer eine Brieftasche mit dem Inhalte von 110 Kronen. DieBrieftasche war in der Weste verwahrt. Als am Sonntag der Diebstahl aufkam, zerriß die diebische Magd eine 50 Kronennote und versteckte die einzelnen Teile im Brunnenrohr, wo sie später vorgefunden wurden. Sie will nach ihrer Angabe die erwähnte Note nicht zerrissen haben, sondern glauben machen, daß. diese Note beimWasserpumpen beschädigt worden wäre. Die Brieftasche und die zweite 50 Kronennote will die Diebin in den Mühlbach geworfen haben. Das übrige hatte die Magd bis auf 7 Kronen verausgabt. Die diebische Magd wurde gestern Montag durch den Gendarmerieposten Marchtrenk in die Fronfeste nach Wels eingeliefert.
(Linzer) Tages-Post 15. Juni 1913
Mittwoch den 18. d. M. findet in der Pfarrkirche zu Fürstenzell in Bayern die Trauung des Herrn Dr. Otto Hamann, prakt. Arzt und Realitätenbesitzer in Michaelnbach. mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter des Brauerei-und Gutsbesitzers Franz Wieninger in Fürstenzell, statt.
(Linzer) Tages-Post 18. Juni 1913
Am 17. d. fand in der Pfarrkirche in Michaelnbach die Vermählung des Herrn Leopold Schatzl. Gasthausbesitzer in Unternfurth, Gemeinde Michaelnbach. mit Fräulein Marie Voraberger, Realitätenbesitzers-Tochter von Maierhof, Gemeinde Gaspoltshofen. statt.
Linzer Volksblatt 20. Juni 1913
Briefkasten der Redaktion. Bitte. Der Müller Johann Gimplinger soll eine Mühle in der Nähe von Linz oder Enns in Pacht genommen haben. Es wird höflichst gebeten, dessen Adresse dem Pfarramte Michaelnbach beiGrieskirchen bekannt geben zu wollen.
Linzer Volksblatt 13. Juli 1913
Vereinsnachrichten. — Piusverein. Am Sonntag den 20. Juli findet zu Michaelnbach um 3 Uhr nachmittags imGasthause des Herrn Floimayr zu Grub eine Piusvereins-Versammlung statt zur Gründung einer Ortsgruppe. Redner: Herr Expeditor Schwarz.
Linzer Volksblatt 25. Juli 1913
Michaelnbach, 82. Juli. (Gründung einer Ortsgruppe des Piusvereines. — Todesfall.) Letzten Sonntag fand um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Floimair in Grub eine recht gut besuchte Versammlung behufsGründung einer Ortsgruppe des Piusvereines statt. Auch von auswärts waren Gäste erschienen, darunter Herr Kooperator Falkensteiner von Waizenkirchen. Als Redner erschienen Herr Expeditor Schwarz von: „Linzer Volksblatt" und .Herr Dechant Wagnleithner von Grieskirchen, der schon bei der Versammlung des dritten Ordens einen herrlichen Vortrag gehalten hatte. Beide Herren Redner ernteten für ihre klaren und überzeugenden Ausführungen wohlverdienten Beifall. In den Vorstand der neuen Ortsgruppe wurden gewählt die Herren: Pfarrer Rudolf Gimplinger als Obmann; Bürgermeister Muckenhuber als Stellvertreter; Postmeister Franz Wohlmair alsSchriftführer; Mesner Johann Wiesinger als Kassier; ferner
Herr Altbürgermeister .Hötzeneder, Matthäus Schaur und Paul Kaltenböck als Vorstandsmitglieder. Bei der Versammlung, der auch eine Anzahl Frauen und Mädchen beiwohnte, herrschte eine große Begeisterung für den edlen Zweck des Piusvereines, welcher derzeit der wichtigste nichtpolitische Verein ist.
— Gestern um ½ 11 Uhr war hier das feierliche Leichenbegängnis des Matthäus Kaltenböck, verwitweten Auszüglers vom Angerergute in Minithal, welcher am Samstag um 12 Uhr mittags nach längerer Krankheit im
70. Lebensjahre gestorben ist. Die Leiche wurde mit dem Leichenwagen von Waizenkirchen zur Kirche geführt.Von da trugen nach dem Trauergottesdienste die sechs Söhne des Verstorbenen ihren guten Vater in die Kapelledes neuen Friedhofes, worauf nach abermaliger Einsegnung die Beerdigung in der eigenen Familiengrabstätte erfolgte. Der gute alte Angerer war ein treuer Volksvereinsmann.
(Linzer) Tages-Post 26. Juli 1913
(Silberne Hochzeit.) Am 24. d. M. feierte Herr Gustav Peither, Oberlehrer in Michaelnbach, mit seiner GattinMarie im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar sind zahlreiche Glückwünsche zugekommen.
Linzer Volksblatt 11. Oktober 1913
— Dr. Heinrich Hamann †. Aus Waizenkirchen, 10. d. M., wird uns telephoniert: Heute um 7 Uhr früh während des Frühstückes wurde Herr Dr. H. Hamann, gewesener Gemeindearzt von Waizenkirchen, vom Schlage getroffen. Der Tod trat in wenigen Augenblicken ein. Dr. Hamann ist im Jahre 1873 in Grub, Pfarre Michaelnbach, geboren. Vor längerer Zeit erkrankte er schwer. Im Jänner d. J. unterzog er sich bei Dr. Fuchsig in Schärding einer Darmoperation. Als ihn im Mai ein Schlagfluß traf und sich als unmittelbare Folge Lähmung einstellte, trat Dr. Hamann als Gemeindearzt in den Ruhestand. Das Leichenbegängnis findet am Montag, 13. d., um 10 Uhr vormittags statt. Die Teilnahme mit dem traurigen Schicksal des berufseifrigen und noch jungen Arztes ist hier groß.
(Linzer) Tages-Post 12. Oktober 1913
(Plötzlich gestorben.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Freitag den 10. d. M. ist Herr Doktor Heinrich Hamann, Gemeinde-und Bahnarzt in Waizenkirchen, 40 Jahre alt, plötzlich gestorben. Der Verstorbene, welcher bereits über ein Jahr leidend war, wurde beim Friihstücke vom Schlage getroffen und ist kurze Zeit daraufverschieden. Dr. Hamann, welcher sich in allen Schichten der Bevölkerung ob seiner beispiellosen Opferwilligkeitder größten Beliebtheit erfreute, stammte aus Grub bei Michaelnbach, war in Waizenkirchen seit dem Jahre 1905 tätig und hatte eine ausgedehnte Praxis. Nicht nur als Arzt war der Verschiedene hoch geschätzt, sondern auch um
das gesellschaftliche Leben hatte er sich große Verdienste erworben. Viele Vereine zählten ihn zu ihrem Mitgliede; die hiesigen deutschen Schutzvereine, Südmark und Schuldverein, wurden von ihm ins Leben gerufen und es bedeutet sein Hinscheiden einen großen Verlust der deutschfreiheitlichen Sache. Die Witwe und fünf im zartesten Alter stehende Kinder trauern um ihren Ernährer. Die Beerdigung findet Montag den 13. d. M., vormittags um 10 Uhr, statt.
(Linzer) Tages-Post 30. Oktober 1913
(Vermählungen.)— -In der Pfarrkirche in Waizenkirchen fand Dienstag den 28. d. die Vermählung des Herrn Alois Gerstberger, Besitzer des Edergutes in Gstocket, Gemeinde Michaelnbach mit der Bauerstochter AloisiaZaun er aus Punzing statt.
Linzer Volksblatt 1. November 1913 Inserat
Oeffentliche Versteigerung der Gemeindejagd in Michaelnbach.
Die Ortsgemeinde Michaelnbach verpachtet das Jagdrecht auf dem Gemeindegebiete von Michaelnbach imGesamtflächenmaße von 2316 ha, 7 a im Wege der öffentlichen Versteigerung auf die Dauer von 6 Jahren, d. i.vom 1. Jänner 1914 bis 3l. Dezember 1919. Die öffentliche Versteigerung findet statt am Martinitag, Dienstag den 11. November 1913 um 2 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Joses Wohlmayer in Michaelnbach. Der Ausrufpreis beträgt 1050 K. Vor dem Beginn des Aufrufes hat jeder Lizitant das Vadium im Betrage von 105 K zu erlegen, welches nach endgültiger Zuweisung der Jagd durch die politische Bezirksbehörde dem Erleger zurückgestellt wird. Die weiteren Jagdverpachtungs-Bedingungen können in der Gemeindekanzlei und vor der Versteigerung im Lizitationslokale (Gasthof Wohlmayr) eingesehen werden.
Gemeindevorstehung Michaelnbach am 29. Oktober 1913. 830S Matthäus Muüenhttber m. p., Gemeindevorsteher.
Linzer Volksblatt 9. November 1913
Rückflug der deutschen Militärflieger. Die Annahme, daß es sich bei dem gestern gesichteten Aeroplan um die
deutschen Militärflieger Carganico und Friedberg handle, hat sich bestätigt. Die beiden Flieger haben gestern um
11 Uhr vormittags vom Flugfelde Aspern aus den Rückflug nach ihrer Garnisonsstadt Straßburg angetreten und
zwischen 2 und 3 Uhr Oberösterreich überflogen. Die Flugbahn des Aeroplans ist aus nachstehenden Meldungen
zu entnehmen:
Perg. Am Freitag, gegen halb 2 Uhr nach nachmittags, sah man von Nordosten kommend, einen Aeroplan in der Richtung nach St. Valentin fliegen. Die .Höhe dürfte ungefähr 700 Meter betragen haben. Das Arbeiten des Motor konnte man sehr deutlich vernehmen. Den Aeroplan konnte man ungefähr fünf Minuten beobachten. Pasching. Gestern, Freitag, gegen ¾ 2 Uhr hörte man plötzlich das Rattern eines Motores. Aus der Richtung von Linz kam ein Aeroplan geflogen, der in einer ziemlichen Höhe fuhr. Er nahm die Richtung gegen Alkoven zu. Der Aeroplan war nur ab und zu sichtbar, da er wiederholt in den Wolken verschwand. Es hatten sich sehr viele Neugierige angesammelt. Das Rattern der Motore war noch lange vernehmbar. Schönering. Heute gegen 2 Uhr nachmittags wurde hier ein Aeroplan beobachtet. Derselbe flog in großer Höhe über den Wilheringer Wald kommend, gegen Westen. Das Surren des Motores war deutlich hörbar.
-Michaelnbach. Einige Minuten nach 2 Uhr nachmittags, wurde heute, Freitag, wieder ein Aeroplan in gewaltiger Höhe gesichtet, der von Osten kommend, direkt über Michaelnbach nach Westen mit riesiger Geschwindigkeit dahinflog: : Er hatte ungefähr die Größe einer großen Wildente.
Peuerbach. Heute, 2 Uhr nachmittags, sind die beiden deutschen Flieger, die Leutnants Carganiro und Friedberg, auf ihrer Rückreise von Aspern nach Straßburg in bedeutender Höhe über unseren Markt geflogen. Der Aeroplan nahm sich mit freiem Auge wie ein großer Vogel aus. Das Surren der Motore war sehr deutlich vernehmbar.
Ort im Innkreis. Heute nach 21/4 Uhr nachmittags flog ein Aeroplan in nicht großer Höhe und mit mäßiger Geschwindigkeit über unsere Hofmark in der Richtung von Osten nach Westen.
St. Georgen bei Obernberg. Freitag gegen halb 3 Uhr nachmittags überflog in der Richtung nach Braunau ein Luftschiff St. Georgen. Bon allen bis jetzt gesehenen Luftschiffen flog keines so nieder. -Braunau. Zwischen halb gegen 8 48 Uhr nachmittags überflog heute ein Aeroplan (Zweidecker) in ungefähr 300 Meter Höhe unsere Stadt. Der Flieger kam aus östlicher Richtung und nahm seinen Kurs gegen Westen. Als das Gesurre des Motors hörbar wurde, eilten die Bewohner aus den Häusern und verfolgten mit Operngläsern den Aeroplan, der in fünf Minuten den Blicken entschwunden war. Es istdies der sechste Aeroplan, der seit zwölf Tagen unsere Stadt überquerte.
München, 8. November. Die Leutnants Carganico und Friedberg sind gestern auf dem Rückfluge Wien-Straßburg gegen 4 Uhr nachmittags hier glatt gelandet. Sie haben trotz des ungünstigen Wetters dieStrecke in fünf Stunden durchflogen.
Linzer Volksblatt 18. November 1913 (Gewitter im November.)
Linz, 17. November. Die Wetterpropheten haben den beiden Feiertagen kein günstiges Horoskop gestellt und damit auch Recht behalten. Der Westwind am Freitag ließ auf einen baldigen Wetterumschwung schließen. Doch konnte man mit der Witterung am Samstag noch zufrieden sein. Es war wenigstens Vormittag und bis in die Mittedes Nachmittages erträglich, bis um 3 Uhr ein plötzlicher Gußregen einsetzte.
Passau, 16. November. Ein sehr heftiges Gewitter zog heute, Sonntag, nachmittags nach halb 3 Uhr herauf und verfinsterte das Firmament derart, daß in den engen Gäßchen der Alstadt die Leute das Licht brennen mußten. Gegen 3 Uhr entlud sich das Gewitter unter grellen Blitzen, denen sofort heftige Donnerschläge folgten. Dabei ging ein furchtbarer Sturm mit kleinen Hagelkörnern, sog. Riesel, nieder. Alles, was auf den Straßen war, flüchtetein die Häuser. Die Temperatur ist sehr kühl.
Waizenkirchen, 16. November. Um ½ 4 Uhr nach nachmittags ging ein heftiges Gewitter von Nordwesten kommend, über unsern Markt. .Dasselbe war von starkem Hagel begleitet und hielt länger als 20 Minuten an. Dasselbe verzog sich gegen St. Thomas und Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 20. November 1913
Spenden-Ausweise. Zum Piusverein: Herr Aug. Ritter v. Grimburg, k. u. k. Hofrat 50 K — Mitqliedsbeiträge:Durch Hochw. Herrn Pfarrer Rudolf Gimplinger für Ortsgruppe Michaelnbach 73 K 99 h; durch hochw. PfarramtMehrnbach für Ortsgruppe Mehrnbach 67 K 52 hl. Teilnehmerbeiträge: Durch Frau Ferihumer, Urfahr 32 K 96 hl; von den Ortsgruppen: Garsten 50 K, Peterskirchen 30 K, Neumarkt-Kallham 91 K 20 h; Potting 86 K 38 h.
(Linzer) Tages-Post 16. Dezember 1913
Ein Erzessiver-I Am 13. d. M. wurde in Urfahr der 1882 geborene, nach Michaelnbach, Bezirk Eferding, zuständige Agent Johann Mahr deshalb verhaftet, weil er die Gäste in einem Gasthause belästigte und, auf dieStrasse befördert, auch dort durch sein Schreien arges Aufsehen verursachte. Der Verhaftung widerstrebte sich Mahr derart, daß ein zweiter Wachmann zur Eskortierung gerufen werden mußte.
Linzer Volksblatt 10. Januar 1914
Michaelnbach, 8. Februar,-. (Frau Anna Hamann †.) Nach längerem Leiden und wiederholten, Empfange der heil.Sterbesakramente ist heute Sonntag um 4 ¼ Uhr früh, Frau Anna Hamann im 74. Lebensjahre gestorben. DieVerstorbene, eine ungemein gute und edle Frau, war die Witwe des am 6. Februar 1910 verstorbenen Herrn Gemeindarzts und Realiätenbesitzers, Heinrich Hamann, welcher hier durch 52 Jahre Gemeindearzt war. Um diefürsorgliche und umsichtige Mutter trauern Herr Dr. Otto Hamann, seit dem Tode seines Vaters hier viel gesuchter und allseits hochgeschätzter Gemeindearzt, Herr Ferdinand Hamann, angestsellt in Münster in Westfalen, und Frau Theres Vogl, Hauptnannsgattin in Tarvis in Kärnten. Der älteste Sohn, Herr Dr. Heinrich Hamann, Gemeindearzt von Waizenkirchen, ist seiner Mutter voriges Jahr in die Ewigkeit vorausgegangen. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Dienstag um 10 Uhr statt. Der sehr verehrten Familie Hamann wird allseits die größteTeilnahme entgegengebracht.
Linzer Volksblatt 23. Januar 1914
Gemeindeumlagenbewilligungen. Der Landesausschuß bewilligte in seiner Sitzung am 19. Jänner 1914 folgenden Gemeinden die Einhebung einer Gemeinde-, beziehungsweise Bierumlage pro 1914 in nachstehender Höhe:Michaelnbach 2,--K pro hl
Linzer Volksblatt 19. Februar 1914
Michaelnbach, 12. Februar. (Hochzeit. —Leichenbegängnis. — Schlittenfahren.)
Am letzten Dienstag hielten hier ihre Hochzeit Herr Ferdinand Grabner vom Stögergute in Haus und FräuleinAloisia Freilinger vom Pointmannhaufe in Niedenqwaiding, Pfarre Peuerbach. Die Brautleute übernehmen das elterliche Anwesen des Bräutigams in Haus Nr. 7, hiesiger Pfarre.
Nach dem Hochzeitsamte, welches Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas hielt, war das feierliche Leichenbegängnis der Frau Anna Hamann, Gemeindearztenswitwe von Grub bei Michaelnbach. Um ¾ 11 Uhr wurde die Leiche der edlen Frau beim Trauerhaufe in Grub ausgesegnet und dann setzte sich der schöne Leichenzug in Bewegung auf den neuen Friedhof, wo die gute Frau Hamann nach, nochmaliges Einsegnung an der Seite ihres genau vor vier Jahren verstorbenen Ehegatten in der eigenen Familiengrabstätte beigesetzt wurde. Am Leichenbegängnisse beteiligten -sich: die löbliche Feuerwehr von Michaelnbach, deren Fahnenpatin dieVerstorbene war, die gesamte Gemeindevertretung von Michaelnbach mit Herrn Bürgermeister Matthäus Muckenhuber an der Spitze, zahlreiche Verwandte und Nachbarsleute, darunter Herr .Hauptmann Walter Voglvon Tarvis, Frau Brauereibesitzersgattin Wieniger von Fürstenzell in Bayern, Herr Oberlehrer Fattinger von St.Agatha. Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas leistete in pietätvoller Hochschätzung gegen die edle Verstorbene dem kandidierenden Ortspfarrer Assistenz. Die gute Frau Hamann, eine Mairtochter von Weikertsberg bei,Waizenkirchen, war eine tiefreligiöse Frau und ihre ungeheuchelte Frömmigkeit ließ sie die harten Prüfungen, die sie durchzumachen halte, mit Ergebung und Vertrauen ertragen.
Am letzten Sonntag, nachmittags, wurde hier ein Gemeinde-Schlittenfahren veranstaltet. -Dasselbe fiel zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Eine große Zuschauermenge war anwesend. Stramme Waizenkirchener besorgten die Musik. Eine stattliche Anzahl Kommiteeschlitten folgten dem Vorreiter Leopold Huber und den Schlitten mitden Musikanten und Fahnenträgern. Die ausgesetzten acht Preise erhielten der Reihe nach die Herren: Johann Hötzeneder, Emer in Pollesbach, Pfarrer Rudolf Gimplinger. Pulsamer in Pulsam, Gastwirt Steiner, Mittiner inReichenau, Gastwirt Wohlmair und Mair in Prambeckenhof. Trotz der anonymen Briefchen ists doch gegangen und schön ists auch gewesen.
Linzer Volksblatt 27. Februar 1914
Michaelnbach, 23. Februar. (Leichenüberführung.)In Pola starb am letzten Donnerstag Herr Stephan Frisch, Schiffszimmermann i. P., im 74. Lebensjahrs. Derselbe ist von Dubne bei Budweis gebürtig und ein Vetter des Schmiedemeisters Jakob Frisch in Unterreitbach, hiesiger Pfarre. Die Leiche wird nach letztwilliger Anordnung des Verstorbenen hieher überführt und das feierliche Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr (eigenen Familiengrabstätte) am hiesigen neuen Friedhofe statt. Am Dienstag früh kam die Leiche in Grieskirchen an, wo sie auswaggoniert und in die dortige Leichenballegebracht wurde. Am Donnerstag um 8 Uhr früh wird die Leiche dortselbst ausgesegnet und dann zur Beerdigung nach Michaelnbach überführt.
Linzer Volksblatt 1. März 1914
Grieskirchen, 27. Februar. (Todesfälle.) Donnerstag den 26. d. wurde durch die Leichenbestattnng Pöttinger inGrieskirchen die Leiche des am Samstag in Pola verschiedenen Schiffmeisters bei der k. k. Kriegsmarine Stefan Frisch nach Michaelnbach überführt, woselbst um 10 Uhr das Leichenbegängnis stattfand.
Linzer Volksblatt 7. März 1914
Michaelnbach, 5. März. (Todesfall. — Verunglückt.)Gestern, 2 Uhr früh, starb die verwitwete Frau Anna Bichlmann, geborne Furtmair, Taufpatin des Krämers KarlSckörgenhumer im Wagnerschmiedhause, im 82. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist am Freitag um 10 Uhr nach erfolgter Hausaussegnung. Letzten Montag, l Uhr nachts, stürzte der 56jährige Bauerssohn Paul Wagner vom Hartmannsedergute inSchölmlahn infolge eines Schwindelanfalles über die Stiege auf den Boden des Vorhauses herab. Anscheinend hat er ziemlich schwere Verletzungen davongetragen und wurde noch in der Nacht versehen.
Linzer Volksblatt 8. März 1914
Ein jugendlicher Brandstifter. Aus St. Thomas bei Waizenkirchen, 6. März, wird uns berichtet: Heute Vormittag halb 10 Uhr ist im großen Anwesen des Herrn Alois Doplmair, Gastwirt in St. Thomas, Feuer ausgebrochen, dem das ganze Haus bis auf die Mauern zum Opfer fiel. Der gemauerte Hausstock ist erhalten geblieben. DieOrtsfeuerwehr St. Thomas, die unter dem Kommando des Herrn Hauptmannes sogleich zur Stelle war, hatgroßartige Leistungen aufgebracht. Nacheinander kamen die Feuerwehren von Michaelnbach und Pollham, diedie hiesige Feuerwehr tatkräftig unterstützten. Die Wehr von St. Marienkirchen konnte nicht mehr in Aktion treten, da man infolge des äußerst ungünstigen Wetters selbst in der nächsten Umgebung den Brand nicht sogleich bemerkte. Das Vieh wurde alles ausgebracht; Fahrnisse in der Nebenhütte blieben verschont. Der Schaden ist sehr groß; wohl ist der Besitzer versichert, aber der Schaden ist bei weitem nicht gedeckt, weshalb ausgiebige Hilfe nottut. Man vermutet Brandlegung
Linzer Volksblatt 10. März 1914
Vom Wetter. Die starken Niederschläge der Vorwoche haben am gestrigen Sonntag eine ergiebige Fortsetzung gefunden. Wohl versprachen die Morgenstunden eine Ausheiterung, aber gegen ½ 9 Uhr setzte neuerlich der Regen ein und hielt mit ganz kurzen Unterbrechungen bis gegen 5 Uhr abends an. Auch vom Lande laufen zahlreiche Berichte über fortwährendes Steigen der Gewässer ein. Am Samstag gegen Abend zog vom Innviertelher ein ziemlich, heftiges Gewitter über die Gegend von Neumarkt, Grieskirchen, Michaelnbach, eine Erscheinung, die um diese Jahreszeit wohl ziemlich selten zu beobachten ist. Heute, Montag, ist endlich wieder Ausheiterung eingetreten und läßt hoffen, daß der drohende Schade einer Überschwemmung noch rechtzeitigabgehalten wird.
Linzer Volksblatt 11. März 1914
Eine Gewohnheitsdiebin (3. Schwurgerichtsfall.)
Vor den Geschworenen stand heute Josefa Mittermayr, am 12. März 1867 in Gramastetten geboren, nach Wilhering zuständig, angeklagt wegen Verbrechens des Diebstahles, das sie sich nach der Anklage zur Gewohnheit gemacht haben sollte. Der Anklage ist zu entnehmen: Josefa Mittermayr hat in der Nacht vom 7. aus
8. November 1913 in Aichet zum Nachteil des Bauers Josef Schmiedsberger Gegenstände im Werte von zusammen 33 K 68 h entwendet. Beim genannten Bauer war sie am 21. Oktober 1913 ohne Dienstbotenbuch alsMagd eingestanden. Vom Bauer aufgefordert, ein Dienstbotenbuch beizubringen, blieb sie fünf Tage fort,angeblich, um sich das Dienstbotenbuch in ihrer Heimatsgemeinde Epping zu besorgen. Als sie wieder ohne Dienstbotenbuch zurückkam, schickte sie Schmiedsberger zur Gemeindevorstehung Michaelnbach behufsAusstellung eines Dienstbotenbuches. Tags darauf verschwand sie aus dem Hause Schmiedsbergers. Nach ihrem Verschwinden entdeckte Schmiedsberger den Abgang folgender Gegenstände: einer silbernen Remontoiruhr, Wert 20 K, dreier weißer Männerhemden, eines schwarzen Sonnenschirmes, eines Frauenunterrockes, 30 Stück Eier, 1 Kilo Zucker, eines Paketes Feigenkaffee und zwei Stück Seife. Josefa Mittermayr wurde: am 5. Dezember 1913 in Linz ausgegriffen und gestand den Diebstahl auch ein, nur behauptet sie, keine Männerhemden, keine Seife, und nur zirka 24 Stück Eier entwendet zu haben. Sie ist aber des Diebstahles dieser Gegenstände durch dieAussage des Bauers Josef Schmiedsberger zu überweisen. Josefa Mittermayr hat sich das Stehlen zur Gewohnheitgemacht. Sie ist nicht weniger als 13mal wegen Diebstahls vorbestraft. Auch ihre Heimatsgemeinde stellt ihr einschlechtes Zeugnis aus und bezeichnet sie als eine unverbesserliche diebische Person. Ihre erste Abstrafung wegen Uebertretung des Diebstahls erhielt sie im Jahre 1893. Ihres erste Strafe wegen Verbrechens des Diebstahls imJahre 1897, worauf sie in der Folgezeit noch, viermal wegen Verbrechens des Diebstahls mit Strafen von 6 bis 13 Monaten schwerem Kerker bestraft wurde. Aus der Strafhaft entlassen, stahl sie sofort wieder. Nach ihrer Entlassung aus der letzten Strafhaft im Sommer 1913 hielt sie sich in der Gemeinde Waizenkirchen auf und beging anfangs November v. J. den jetzt angeklagten Diebstahl.
(Drahtbericht.)Ohne Pause wurde gleich nach Erledigung des vorhergehenden Falles in die Verhandlung gegen JosefaMittermayr wegen Verbrechens des Gewohnheitsdiebstahles ein gegangen. Die Gerichtsfunktionäre waren die gleichen wie im vorhergehenden Falle, nur fungierte StASt. Doktor Schwarz als öffentlicher Ankläger. DieAngeklagte, welche in der Voruntersuchung einige der ihr zur Last gelegten Diebstahle -leugnete, ist nun vor den Geschworenes vollkommen geständig. Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage einstimmig, woraus der Gerichtshof über Mittermayr eine schwere Kerkerstrafe in der Dauer von 5 Jahren verhängte
Linzer Volksblatt 12. März 1914
Vereinsnachrichten. Die k. k. Statthalters hat die Bildung des Militärveteranenvereines in St. Pantaleon, Bezirk Braunau a. I., die Bildung der Pfarrgruppe Traun des „Kathol. Schulvereines für Oesterreich, die Bildung des Bezirksverbandes Kirchdorf a. d. Kr. des „Deutschen Schulvereines", endlich die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach des „Piusvereines zur Förderung der kath. Presse in Oesterreich" nicht untersagt. -L. Ztg.
Linzer Volksblatt 18. März 1914
Hofkirchen a. d. Trattnach, 16. März. Heute wurde die verwitwete Frau Theresia Zauner, die am 14. d. in ihrem
76. Lebensjahre nach Empfang der hl, Sterbesakramente gestorben war, beerdigt. Dieselbe starb imBerghumerhause in Strötting, dem Besitztums ihrer dort verehelichten Tochter Obergottsberger. Die Verblichene hielt sich bis in die letzte Zeit, etwa 27 Jahre hindurch, in der Pfarre Michaelnbach auf und war dort unter dem Namen. „Dalmatinerin" bekannt, da ihr längst verstorbener Mann als Soldat viele Jahre in Dalmatien zubrachte.
Linzer Volksblatt 25. März 1914
Michaelnbach, 23. März. (Todesfall.) Heute wurde hier nach der feierlichen Hausaussegnung die ledige Bauerstochter Maria Schörgenhumer vom Schöberl ute in Prambacherholz, Pfarre Waizenkirchen, beerdigt,welche am Samstag um 4 Uhr nachmittags im 48. Lebensjahre nach langer und schmerzlicher Krankheit gestorben ist. Schörgenhumer, eine ungemein fromme und bescheidene Person, kam im Advente hieher zu ihrem Bruder Karl Schörgenhumer, Krämer und Hausbesitzer in Michaelnbach, um dessen Frau während ihrer Krankheit zu pflegen. Bald darauf erkankte sie selbst und mußte viel leiden. Mit einer erstaunlichen Geduld ertrug sie ihre schwere Krankheit fast drei Monate hindurch, kein Wort der Klage kam über ihre Lippen. Am heutigen Leichenbegängnisse beteiligten sich zahlreiche Verwandte von Waizenkirchen und, da sie Mitglied des Jungfrauenbundes in Waizenkirchen war, auch mehrere Bundesjungfrauen von dort und die hiesige Marianische Jungfrauenkongregation mit der schönen Fahne. Hinter dem Kreuze wurde die Myrtenkrone getragen. Bundesschwestern von Waizenkirchen trugen ihre geliebte Mitschweier zum Grabe. Ein schönes Begräbnis wurde der guten Schörgenhumer Mirzl zuteil, sie hats auch verdient.
(Linzer) Tages-Post 4. April 1914
Ober-Österreich:--Maul-und Klauenseuche: Bezirk Steyr: in Kremsmünster (Land) und Pfarrkirchen; in der StadtLinz. --Schweinepest: Bezirk Gmunden: in Altmünster und Bad Ischl; Bezirk Ried i. I.: in Ried i. I. : Bezirk Rohrbach: in Ulrichsberg ; Bezirk Wels: in Edt, Lambllch und Pennewang. --Rotlauf: Bezirk Eferding: inMichaelnbach; Bezirk Freistadt: in Freistadt ; Bezirk Wels: in Thallheim.
Anzeige Nr. 6097Wer auf anständige Weise leicht und viel Geld verdienen will, wolle sich bei mir melden. K. K. in Grub Nr. 3, Post Michaelnbach bei Grieskirchen.
Linzer Volksblatt 17. April 1914
Michaelnbach, 15. April. (Verpachtung. — Diebstahl. — Schwindler.)
Wie man hört, wird am Sonntag den 26. April, nachmittags 3 Uhr, das Fischwasser in der hiesigen Gemeinde neu verpachtet werden. Die Zusammenkunft ist in Herrn Steiners Gasthaus.
Ein frecher Diebstahl geschah beim Angerer in Minithal. Ein mit den örtlichen Verhältnissen jedenfalls genau vertrauter Dieb nahm aus dem Schweinestall ein erst 14 Tage altes Ferkel heraus und entkam durch das Fenster des Schweinestalles. Ein solcher Diebstahl ist umso unvernünftiger, je mehr man zweifeln muß, ob der Dieb das Tierchen wird am Leben erhalten können.
Kam da gestern ein großer Mann in den dreißiger Jahren (besonderes Kennzeichen ein langer Schnurrbart) in den hiesigen Pfarrhof, stellte sich vor als der bei dem bedauerlichen Brande in St. Thomas bestohlene Knecht und bat um ein Almosen mit der Bemerkung, daß der Wirt in St. Thomas ihn herumschicke, um Almosen zu sammeln, da er beim Brande um seine ganze Habe gekommen sei. Wie sich bald darauf herausstellte, waren alle Angaben erlogen, der mit Rücksicht auf seine traurige Lage außergewöhnlich Beschenkte war ein Schwindler. So wird das Unglück eines Menschen sogar zum Schwindel ausgenützt.
(Linzer) Tages-Post 17. April 1914
(Brände.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Mittwoch 15. D. M. um zirka 6 Uhr abends brannte das Dem Friedrich Schwarz gehörige Krämerhaus in Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach. bis auf den gemauerten Stall vollständig nieder. Das Vieh und einige Fahrnisse konnten noch rechtzeitig gerettet werden, doch erleidet der Pächter des abgebrannten Objektes Andlinger, welcher in diesem Hause eine Krämerei betreibt, durch das Verbrennen von Waren, Futtervorräten usw. da er nur gering versichert ist, einen bedeutenden Schaden. Der Pächter weilte bei Ausbruch des Brandes in Peuerbach. An der beteiligten sich die rasch erschienenen Feuerwehren von Stephansdorf, Michaelnbach, und Oberndorf, während die Feuerwehren von Waizenkirchen und Peuerbach nicht mehr in Tätigkeit traten, Für die Aufrechterhaltung der Ordnung am Brandplatze sorgteGendarmerie-Wachtmeister Weigelsbcrger von Waizenkirchen. Die Brandursache ist unbekannt, jedoch dürftedas Feuer aller Wahrscheinlichkeit nach infolge Schadhaftigkeit des Kamins zum Ausbruch gekommen sein.
Linzer Volksblatt 18. April 1914
Michaelnbach, 16. April. (Todesfall.) Heute früh starb hier nach längerem Leiden an den Folgen eines Schlag anfalles die Zimmermannsgattin Magdalena Kaisermair, geborene Moser, im 77. Lebensjahre, wohnhaft imZaunerhäusl in Minithal. Die Verstorbene, eine Weberstochter von Schönau, war in den letzten Jahren ganz gekrümmt und ging mit tief gebeugtem Körper einher; verrichtete aber die häuslichen Arbeiten bis vor ungefähr drei Wochen. Das Leichenbegängnis ist am Samstag um 10 Uhr.
Brand. Aus Peuerbach, 16. d., schreibt man uns: Mittwoch, 15. d., 6 Uhr abends, brannte das dem Friedrich Schwarz, Maier in Blindenau, gehörige, an Alois Antlinger, Krämer und Viehhändler, verpachtete Pointhaus inSeibelberg, Pfarre Peuerbach, Gemeinde Michaelnbach, bis auf die Mauern vollständig nieder. Das Vieh, dieEinrichtungsgegenstände und die Fahrnisse konnten bis auf einen Wagen gerettet werden. Auch das Warenlager blieb erhalten, das hölzerne Wohnzimmer hingegen brannte aus. Das Feuer entstand am Heuboden. Man vermutetBrandlegung, da vor ungefähr 14 Tagen am Heuboden eingebrochen wurde und daselbst Zündhölzchen gefunden wurden. Der Versicherungssumme von 4000 Kronen dürfte der Schadensumme ziemlich nahe kommen. Am Brandplatze erschienen die Feuerwehren von Stefansdorf, Michaelnbach, Bruck und Pötting. Die Feuerwehren von Penerbach und Wanenkirchen brauchten nicht mehr in Aktion zu treten. Da Windstille herrschte und das Haus abseits des Dorfes steht, bestand für die Nachbarhäuser keine Gefahr.
Linzer Volksblatt 1. Mai 1914
Peuerbach, 28. April. (Todesfall.)Gestorben ist im 83. Lebensjahre Josef Humer, wohnhaft am Mairgute zu Thomasberg, ehemaliger Hausbesitzer auf der Haid, Pfarre Michaelnbach
Linzer Volksblatt 10. Februar 1914
Michaelnbach, 8. Februar,-. (Frau Anna Hamann †.) Nach längerem Leiden und wiederholten, Empfange der heil.Sterbesakramente ist heute Sonntag um 4 ¼ Uhr früh, Frau Ann: Hamann im 74. Lebensjahre gestorben. DieVerstorbene, eine ungemein gute und edle Frau, war die Witwe des am 6. Februar 1910 verstorbenen Herrn Gemeindarztes und Realiätenbesitzers, Heinrich Hamann, welcher hier durch 52 Jahre Gemeindearzt war Um diefürsorgliche und umsichtige Mutter trauern Herr Dr. Otts Hamann, seit dem Tode seines Vaters hier vielgesuchter und allseits hochgeschätzter Gemeindearzt, Herr Ferdinand Hamann, angestellt in Münster in Westfalen, und Frau Theres Vogl, Hauptmannsgattin in Tarvis in Kärnten. Der älteste Sohn, Herr Dr. Heinrich Hamann, Gemeindeamt von Waizenkirchen, ist seiner Mutter voriges Jahr in die Ewigkeit vorausgegangen. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Dienstag um 10 Uhr statt. Der sehr verehrten Familie Hamann wird allseits die größteTeilnahme entgegengebracht.
Linzer Volksblatt 28. Mai 1914 -Inserat
Öffentlicher Dank. Anläßlich des Brandes am Sonntag den 24. Mai 7 Uhr abends durch Blitzschlag am Mödlbauerngute in Oberwegbach Gemeinde Waizenkirchen, bestand für uns Nachbarn die größte Gefahr, und sprechen wir allen jenen, welche sich zur Hilfeleistung der bedrohten Objekte, sowie zur Lokalisierung des Brandes beteiligten und dem k. k. Gendarmerieposten Waizenkirchen für die Umsicht unseren besten Dank aus. Insbesonders danken wir der löblichen Feuerwehr Waizenkirchen, welche mit der Motorspritze am Brandplatze erschienen ist, ferner den löblichen Feuerwehren Michaelnbach, St. Thomas und Heiligenberg. -Oberwegbach,
25. Mai 1914.-Die Nachbarn.
Linzer Volksblatt 4. Juni 1914
Michaelnbach, 2. Juni. (Todesfälle. — Besitzveränderung.) Wie telephonisch bereits gemeldet wurde, ist am Freitag gegen 5 Uhr abends der verehelichte Besitzer des Erlingergutes in Haus Nr. 1, Johann Lehner, im Alter von 56 Jahren, ganz plötzlich ins Jenseits abberufen worden. Einer unserer Besten ist dahingegangen, einEhrenmann durch und durch, ein edler Charakter, wie man ihn selten findet, ein tiefreligiöser Mann, begeistertfür alles Gute und Edle, ein ungemein tätiger und arbeitsamer Mann, der buchstäblich bis zu seinem plötzlichen Tode gearbeitet hat, gerade zu ein leuchtendes Vorbild für uns alle in jeder Hinsicht. Wohl schon längere Zeitherzleidend, fühlte sich der edle Verstorbene in der letzteren Zeit ganz wohl, am Freitag nachmittags arbeitete er noch fleißig auf dem Felde. Etwas nach 5 Uhr wollte er von der Wiese ins nahegelegene Wohnhaus zurückgehen, doch er erreichte dasselbe nicht mehr, er setzte sich nieder, seine Frau und die Kinder eilten herbei und bemühten sich um ihn, doch mit den Worten: „Jetzt wirds zum Sterben", war er in wenigen Minuten eine Leiche. Der guteErlinger war ein Geßlsohn von Waasen bei Peuerbach und war durch seinen edlen Charakter und durch seine Arbeitsamkeit zu Ehren und Ansehen und zu Wohlstand gekommen. Er war früher Zechpropst und Gemeinderatund alle hiesigen Vereine fanden an ihm einen eifrigen Freund und Gönner. Er war Vorstandsmitglied des Vorschußkassenvereines, Vertrauensmann des katholischen Volksvereines, Beirat der Ostmarkortsgruppe, Mitglied des Piusvereines.Neben der guten Bäuerin, mit der er 21 Jahre in glücklichster Ehe lebte, trauern vier erwachsene Töchter und zwei Söhne mit 17 und 12 Jahren um ihren herzensguten Vater. Am gestrigen Pfingstmontage um 10 Uhr wurde der Mann, um den die ganze Gemeinde trauert, unter ungemein zahlreicher Beteiligung der Freunde und Nachbarsleute im neuen Friedhofe in der eigenen Familiengrabstätte beerdigt. Dem konduzierenden Ortspfarrer assistierten hiebei die Herren Alnmnatspriester Karl Huemer und Alumnus des 1. Jahrganges Ludwig Muggenhnmer, ein Vetter des Verstorbenen.
Heute Dienstag nach dem zweiten Konduktamte für den verstorbenen Erlinger wurde einem anderen achtbaren Mann der Pfarre das Zügenglöcklein geläutet, dem Matthias Buchmayr, verehelichtem Bauer von Mörtlhiaslgutein Schölmlahn, welcher im 55. Lebensjahre gestorben ist. Er ist einem Leber-und Nierenleiden erlegen. Noch am Samstag hat er gearbeitet, am gestrigen Montag wurde er versehen und heute um 4 Uhr früh verschied er. Erst vor drei Jahren hat er sich zum zweitenmale verehelicht mit Maria Willerstorfer von Oberhaching, die nun mit zweikleinen Kindern tieftrauernd an der Bahre ihres guten Ehemannes steht. Der Ver storbene war von Kiesenberg gebürtig und war ebenfalls treuer Volksvereinsmann. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.
Matthäus Mayrhuber, lediger Besitzer der Häuser in Haid Nr. 12 und 14, verkaufte das Haus Nr. 12 an Franz Bauer jun., verehelichten Schuhmacher in Haid, um ungefähr 4000 K und vertauschte sein Haus Nr. 14 mit dem Hause des Paul Heinzinger in Pfarrhofheuberg bei Peuerbach. Weiters kaufte sich Matthäus Mayrhuber mit seiner Braut Maria Stieger, einer Tochter des früheren Hangweirer in Haus, das ansehnliche Mair-Wirtshaus im MarkteWaizenkirchen um den Preis von 52.200 K vom bisherigen Besitzer Herrn Ozlberger.
Enthüllung eines Denkmales für Maler Hueber. Aus Waizenkirchen, 1. Juni, wird uns berichtet: Heute um 3 Uhr nachmittags fand die feierliche Enthüllung des Denkmales für Maler Hueber statt. Der sonst gewöhnlich gewitterschwanger umhüllte Himmel zeigte ein gütiges Angesicht. Das Komitee hatte unter Leitung des Arztes Doktor Otto Hamann von Grub bei Michaelnbach, eines Verwandten des Künstlers, alle Vorbereitungen zur Feier der Enthüllung in umsichtigster Weise getroffen. Die Beteiligung der Bevölkerung war eine sehr große. Außer den Komiteemitgliedern, mit Dr. Hamann an der Spitze, waren zur Feier erschienen: Der Bezirkshauptmann von Eferding v. Messina, Graf und Gräfin Coreth und deren Sohn, Frau Dr. Hamann und deren Schwester die Nichtedes Künstlers Fräulein Elisabeth Hueber, Landtagsabgeordneter, Dechant und Pfarrer Lambert Schmidbauer, Vertreter der Heimatkunde aus Eferding, die Vertretungen der Gemeinde-und Marktkommune Waizenkirchen, Hochw. Herr Atzgerstorfer, Kooperator in Peuerbach, als Vertreter des Hochw. Herrn Kanonikus Franz Schmidund der aus weiter Ferne" herbeigeeilte bekannte Wiener Künstler Johannes Mayerhofen, der die Gedenktafel aus weißem Marmor mit dem Bronze-Medaillon des Meisters in gelungener Weise hergestellt hat. Der Künstler hat aus mittelbarer Freundschaft und Hochschätzung den Entwurf und die Ausführung des Denkmales kostenlos übernommen. Der Dank Waizenkirchens ist ihm für immer gesichert. Die Festrede hielt Herr Dr. Otto Hamann. Zum Schlüsse stellte er an Bezirkshauptmann v. Messina das Ansuchen die Enthüllung vorzunehmen, worauf das enthüllte Medaillon besichtigt und das Lob ob der gelungenen Arbeit dem Künstler Mayerhofer gegenüber ausgesprochen wurde. Herr Dr. Hamann sprach seinen Dank an alle aus, die durch intellektuelle und materielleBeihilfe die Herstellung der Gedenktafel und die heutige Feier ermöglicht haben. An deren Spitze steht Seine Majestät Kaiser Franz Josef; hatte ja Maler Hueber im Schlosse Possenhofen am Starnbergersee die bayerischen Prinzessinnen, darunter auch Elisabeth, die nachmalige Kaiserin, im Zeichnen und Malen unterrichtet. Begeistert stimmten daher alle Teilnehmer der Feier in das von Otto Hamann auf Se. Majestät ausgebrachte „Hoch" ein. Hierauf ging man auf den Friedhof, um das bescheidene Grab Huebers, der am 15. Nov. 1889 gestorben war und hier begraben wurde, zu besuchen. Im Namen und in Vertretung des o.-ö. Kunstvereines wurde ein prachtvoller Naturblumenkranz am Grabe des Künstlers niedergelegt. So endigte die Ehrung unseres Landsmannes Johannes Hueber, der am 10. Dez. 1913 als Sohn eines Spenglermeisters im Markte Nr. 7 geboren wurde, in pietätvoller Weise. Möge dessen Sinn für das Schöne in Kunst und Leben im Herzen seiner Landsleute ewig fortleben.
Linzer Volksblatt 10. Juni 1914
Michaelnbach, 8. Juni. (Von der Schule. — Versammlungen.)
Frläulem Maria Priesner, Lehrerin zweiter Klasse an der hiesigen Volksschule, hat wegen Krankheit einen Urlaub angetreten, von dem sie jedoch, wie man hört, nicht mehr zurückkehren wird, da sie sich in einigen Monaten verehelichen wird. Recht unangenehm hat es hier allseits berührt, daß das Fräulein eigenmächtig und vorzeitigauf Urlaub gegangen ist. In der vorigen Woche waren die Kinder der ersten Klasse hier, das Fräulein kam nicht,so daß der .Herr Oberlehrer abwechselnd bald in der ersten, bald in der zweiten Klasse unterrichten mußte. Von heute an ist der hiesigen Schule als Aushilfslehrer Herr Wilhelm Schmiedhuber zugeteilt, ein Schulleiterssohn von Sankt Thomas, dem ein recht guter Ruf vorausgeht.
Gestern wurde in .Herrn Steiners Gasthause die diesjährige Generalversammlung des hiesigen Vorschußkassenvereiues bei zahlreicher Beteiligung abgehalten. Herr Vorstandsobmann Franz Mühlböck hieltdem so plötzlich verstorbenen, eifrigen Obmannstellvertreter einen tiefempfundenen Nachruf und leitete dieVersammlung in bekannt vorzüglicher Weise. Herr Buch-und Kassenführer Oberlehrer Peither erstattete in klarer und verständlicher Weise den Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres, der mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. An Stelle des verstorbenen Erlinger wurde Herr Franz Brunnmair, Wofelbauer-Haus, zum Obmannstellvertreter, Franz Aichinger, Mitter in Reitbach, zum Vorstandsmitglied und Mesner Johann Wiesinger zum Ersatzmann gewählt. Der Verein zählte am Schlüsse des letzten Jahres 78 Mitglieder. Der Zinsfuß für Spareinlagen ist 4 ¼ % für Darlehen 4 ½ %.
Hierauf fand die Generalversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt, welche Herr Hauptmann JosefBurgstaller und Herr Kassier Dr. Otto Hamann in interessanter und anregender Weise leiteten. In ehrenden Worten wurde der verstorbenen Fahnenpatin Frau Anna Hamann gedacht und dann bekannt gegeben, daß Frau Doktor Johanna Hamann in bereitwilligster Weise Fahnenpatin unserer wackeren Wehr geworden ist. Mit Befriedigung wurde der Reingewinn per 230 K vom letzten Feuerwehrkränzchen in Furth zur Kenntnis genommen. DieVersammlung verlief in schönster Eintracht und Harmonie. Alle Feuerwehrmänner sind sich wohl bewußt, daß die Feuerwehr ein humanitärer Verein ist, der den Zweck hat, dem Nächsten in der Zeit der Gefahr in nüchterner Opfer-Willigkeit zu Hilfe zu kommen.
Linzer Volksblatt 19. Juni 1914
Michaelnbach, 17. Juni. (Die geplante Rückbeförderung der Leiche) des von Pola hieher überführten und hier am
26. Februar beerdigten Stephan Frisch ist unterblieben. Alles war dazu vorgesorgt. Der Waggon war bestellt und bezahlt, ein riesiger Sarg stand bereit zur Aufnahme des Doppelsarges, in dem die Leiche ruht, der Grieskirchner Leichenwagen war auch da. Am Montag zeitlich früh wurde mit der Ausgrabung begonnen. Zirka 9 Uhr war der Doppelsarg bloßgelegt. Als er gehoben werden sollte, zeigte es sich, daß beide Särge stark beschädigt waren. Alsum 10 Uhr der Herr Bezirksarzt von Eferding kam, erklärte er, daß unter den gegebenen Umständen dieÜberführung der Leiche, die bereits in hochgradige Verwesung übergeht, einstweilen nicht möglich sei. Auf seine Anordnung hin wurde nun das Grab wieder zugeschüttet und so bleibt Herr Frisch einstweilen wieder im schön gelegenen Friedhofe in Michaelnbach, wie er es ja zu seinen Lebzeiten gewünscht hatte. Die ganze Geschichtevon der geplanten Rückbeförderung der Leiche hat unter der hiesigen Bevölkerung eine große Erregung hervorgerufen und die überlebende Frau Frisch mußte so manche nicht besonders schmeichelhafte Reden anhören. Sie ist bereits am Samstag nach Pola abgereist, um dort die Leiche ihres Mannes zu erwarten. Doch einstweilen wartet sie dort vergeblich auf deren Ankunft.
(Linzer) Tages-Post 22. Juni 1914
(Sistierte Exhumierung.) Aus Waizenkirchen, 21. d., schreibt man uns: Am 26. Februar d. J. starb In Pola der Schiffszimmermann Stephan Frisch. Der Leichnam wurde nach Michaelnbach überführt und dort beerdigt. Ueber Verlangen der Gattin des Verstorbenen sollte nun der Leichnam exhumiert und abermals nach Bola zur Beisetzung überführt werden. Es waren bereits alle Vorbereitungen zur Ueberführung getroffen. Als der Leichnam ausgegraben wurde, stellte sich heraus, daß der Doppelsarg stark beschädigt war. Da der Leichnam schon inVerwesung übergegangen war, wurde über Anordnung des Amtsarztes Dr. Ferdinand Reinhardt in Eferding dieAusgrabung des Leichnams vorläufig verboten.
(Linzer) Tages-Post 30. Juni 1914
(Besitzwechsel.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Herr Hans Ozlberger verkaufte das Mayr-Wirtshaus inWaizenkirchen an die Brautleute Matthäus Mairhuber und Marie Stieger von Michaelnbach, um 52.200 K.
Linzer Volksblatt 11. Juli 1914
Michaelnbach, 9. Juli. (Hochzeiten.) Nächste Woche ist hier Heiratswoche. Am Montag um ¾ 7 Uhr früh werden getraut werden: Johann Schatzl, Bauerssohn vom Holzingergute in Holzing, und Theresia Aichinger, verwitweteBäuerin am ansehnlichen Englhofergute in Unterreitbach. Der Bräutigam war über vier Jahre Baumann imhiesigen Pfarrhofe und führte dem jetzigen Pfarrer die Wirtschaft in musterhafter und gewissenhaftester Weise.
Zur gleichen Zeit werden getraut werden: Franz Lehner, lediger Bauer am Tischlergute in Krumbach, und Anna Lindmayr, Bauerstochter vom Wimmergute in Unterreitbach und bisher Dienstmagd beim hies. Mesner. Diebeiden Brautpaare machen nach dem Hochzeitsamte eine kleine Reise nach Passau und von dort mit dem Schiffenach Linz.
Am Dienstag um 1O Uhr werden ihre Hochzeit feiern: der ledige Besitzer des oberen Wirtshauses inMichaelnbach August Zehetmayr und Juliana Lehner, Bauerstochter vom Erlingergute in Haus. Der Bräutigam ist ein Enkel des ehemaligen Landtags-und Reichsratsabgeordneten Johann Zehetmayr von Gattern bei Peuerbach. Das genannte Gasthaus wurde in der letzteren Zeit durch einen Zubau bedeutend vergrößert, Gastgarten und Kegelbahn wurden neu angelegt und so macht das ganze Gasthaus jetzt einen recht freundlichen Eindruck.
Ferners werden Ende Juli heiraten: Leopold Huber, Wagnermeistersohn von Michaelnbach, und Wilhelmine Kastner von Erleinsdorf bei Peuerbach, welche sich das Hans Nr. 73 in Neukirchen am Walde gekauft haben.
(Linzer) Tages-Post 13. Juli 1914
(Vermählungen.) Am 13. d. M. fand in der Pfarrkirche in Michaelnbach die Vermählung des Herrn Johann Schatzl. Realitätenbesitzerssohn aus Holzing, mit Frau Thersse Eichinger. Anwesenbesitzerin in Unterreitbach, Gemeinde Michaelnbach, statt.
Ferner wurden am gleichen Tage und in derselben Kirche getraut Herr Franz Lehner. Anwesenbesitzer inKrumbach, mit Anna Lindmaier, ealitätenbesitzerstochter von Reitbach. Pfarre Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 11. August 1914
Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch Hochw. Pfarrer Rudolf Gimplinger in Michaelnbach: Kirchensammlung 5573, Familie Hötzmeder 10, FamilieZehetner 10, Franz Watzenböck 2, eine Sodalin 3, Aloisia Käser 1, Josef Trübinqer 1, Franz Lindmair 1, FamilieAchleitner 1, Anna Entholzer 1, vom dritten Orden in Michaelubach 3070, Pfarrer Rudolf Gimplinger 10, zus. 12643.
(Linzer) Tages-Post 16. September 1914
Reservespital in der Dragoner-Kaserne in Wels (Besuchsstunden von 1 bis ½ 4 Uhr nachmittags): Unter den 960 im Reservespital in Wels befindlichen verwundeten Kriegern vom russischen Kriegsschauplatze gehören dem 14. Infanterie-Regimente an: . . . . . Georg Dobresberger (Michaelnbach), , , , ,
Linzer Volksblatt 22. September 1914
Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch das Pfarramt Michaelnbach von Franz Lindmair, Unterreitbach 20; Franz Aichinger, Oberreitbach 10; MariaHuber, Kiesenberg 3; Theresia Lehner, Hilpertsberg 20; Johann Muggenhumer, Oberreitbach 5; Anna Lindmair, Oberreitbach 5, Maria Kaltenböck, Minithal 2; Matthäus Schaur, Krumbach 10; Josef Aschauer, Stocket 5; Elise Kronlachner, Michaelnbach 2; Johann Roiter, Reichenau 1; Familie Breitwieser, Hilpertsberg 10; TheresiaSteiner, Haid 4; Bartholomäus Lanschützer, Grub 10; Kirchensammlung vom 8. und 13. Sept. 36.41, zusammen
143.41.
(Linzer) Tages-Post 26. September 1914
(Ein betrügerischer Agent.) Aus Enns schreibt man uns: Bereits Mitte Juni 1914 kam zu dem Besitzer JosefMauhart in Raffelstetten der Agent Raimund Mayer aus Kleinmünchen, um den Bauer zum Kaufe einer neuen Mostpresse zu überreden. Es wurde vereinbart, daß Mauhart eine neue Presse um 180 K kauft. Hieraus mußte er 60 K Angabe zu Händen des Mayer leisten. Trotz wiederholter Urgenz seitens des Bauers kam aber keine neue Presse. Endlich redete sich der Agent darauf aus, daß die Firma Johann Hötzensder in Michaelnbach die Presse nicht liefere. Diese Firma gab jedoch über Anfrage an, daß sie mit Leuten wie Mayer keine Geschäfte mache. Offenbar war es ihm bei Mauhart bloß darum zu tun, 60 K herauszulocken. Gegen Raimund Mayer, geboren am
27. September 1874 in Wolkenstein, N.-Oe., zuständig nach Böhmen, wurde die Strafanzeige erstattet. Er istbereits dreimal wegen Verbrechens und fünfmal wegen Uebertretung des Betruges vorbestraft. Vor diesem Betrüger wird gewarnt.
Reichspost 30. September 1914
Wir bitten um Wäsche!
Diejenigen unserer verehrten Leser, die bisher noch nicht Zeit gefunden haben, in ihren Schränken wegen entbehrlicher Leibwäschestücke Musterung zu halten, bitten wir herzlich, sich dieser Mühe zu unterziehen. Vornehmlich Hemden, Unterbeinkleider und Socken werden für die Verwundeten in großer Zahl benötigt. So reichlich bisher das Ergebnis der von uns in Angriff genommenen Sammlung war, so genügt es doch bei weitem nicht dem Bedürfnisse.
Wir wenden uns besonders auch an alle Hausfrauen mit dem bittenden Rufe: Helfet!
Es gilt für unsere braven Soldaten, die Söhne unseres Volkes! Wer kein Bargeld zur Verfügung hat, kann aus den Vorräten seiner Schränke helfen, ein großes Samariterwerk zu vollbringen. Jetzt vermag jeder einzelne Großherzigkeit und Gemeinsinn zu zeigen. Helfen wir, helfen wir!Bis heute sind eingelangt: 13468 Hemden, 6759 Hosen, 6095 Paar Socken. Alle Sendungen durch die Post oder Bahn (Eilgut) unter genauer Benützung der Ausschrift: „Rotes Kreuz"-Sammelstelle „Reichspost", Franz Färber, Wien, 8. Bez., Strozzigasse 8, werden unentgeltlich und portofrei befördert.
III. Verzeichnis der Wäschespenden. . . . . . . . .Schatzl Michaelnbach, . . . . . . .
Linzer Volksblatt 7. Oktober 1914
Michaelnbach. 5. Oktober. (Todesfall, — Trauung eines verwundeten Kriegers.) Letzten Samstag wurde hier dieverehelichte Private Magdalena Listberger, geborene Schneglberger beerdigt, welche am Donnerstag nach kurzer Krankheit im 74. Lebensjahre gestorben ist. Die Verstorbene war hier über 42 Jahre Hebamme.
Dienstag, 5. d. M., wurden hier Josef Winkler, Besitzer des Michlhauses in Zelly, und Barbara Mitter, Hausbesitzerstochter von Waizenkirchen, getraut. Die Brautleute hätten am 4. August Hochzeit gehalten, der Bräutigam mußte aber am 2, August einrücken und so wurde die Trauung verschoben. Der Bräutigam wurde am 6.September bei Krasnik durch einen Kugelschuß im Fuß verwundet und ist jetzt auf Krankenurlaub zuhause. Am Samstag muß er wieder einrücken.
Aus Michaelnbach 5. Oktober, berichtet man uns: Von den von hier eingerückten Kriegern sind Verwundet: KarlStöhringer, Tischlermeister in Haid, derzeit zu Hause, Schuß in die Schulter und auf die Patronentasche die ihm das Leben gerettet; Bindersohn Friedwagner in Haid, derzeit zu Hause, Schrapnellsplitter im Gesichte; Georg Dopetsberger, Schmidpächter in Schölmlahn, im Spitale zu Wels. Ebner in Pollesbach, Schuß in die Hand, KarlHendlmayr, Pöllsohn in Weiking bekam wegen Erschöpfung acht Tage Urlaub. An Franz Sallaberger vom Holzseppenhaus sandten seine Angehörigen eine Karte Mitte August, dieselbe kam vor einigen Tagen mit dem Bemerken „Vermißt“ zurück.
Linzer Volksblatt 8. Oktober 1914
Spenden zur Labung der Verwundeten und durchziehenden Krieger am Linzer Staatsbahnhofe.Für das RoteKreuz:Pfarramt Michaelnbach von mehreren Spendern 92,70.
Linzer Volksblatt 10. Oktober 1914
Aus Waizen lirchen, 8. Okt., berichtet man uns: Auch die Gemeinde Waizenkirchen sieht schon gar manche Leichtverwundete in ihrer Mitte. Da war einmal Herr Matthäus Mairhuber, der Mairwirt, welcher seine Anwesenheit hier schnell benützte, um seine Ehe mit Maria Stieger, einer Hangweyrertochter von Haus, Pfarre Michaelnbach, zu schließen, und der schon wieder einrücken mußte. Dann ist hier noch Karl Küpper, der bis zu seiner Einberufung im bischöflichen Petrinum bedienstet war, ferner ein Sohn vom großen Steindl inKronawetten, ein Schauersohn von Eitzenberg, der junge Besitzer des Simandlgutes in Grillparz und mehrere andere, deren Namen dem Schreiber dieses gerade nicht bekannt sind.
Linzer Volksblatt 16. Oktober 1914
Nachrichten über Verwundete und Kranke: Johann Pucher, Inf., 2. LstIR-, Michaelnbach, Schuß in den linken Unterschenkel, Krankenhaus Wieden in Wien
Verlustliste 17. Oktober 1914
Höftberger Johann, Inft., IR. Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, verw. . ,
(Linzer) Tages-Post 21. Oktober 1914
(Vermählungen.) In Thalheim bei Wels fand am Montag die Vermählung des Frauleins Mizzi Priesner, Lehrerinin Michaelnbach, mit Herrn Ed. Schreyer, Adjunkt der Staatsbahnen in Lambach, statt. Die Braut ist eine Tochter des in Thalheim im Ruhestands lebenden Schulleiters Priesner.
Linzer Volksblatt 11. November 1914
Michaelnbach, 6. November. (Von der Schule.) Nachdem Fräulein Maria Priesner infolge der Verehelichung mitHerrn Eduard Schreier, Assistenten der Staatsbahnen in Lambach, endgültig vom Schuldienste enthoben ist, und nachdem Herr Wilhelm Schmidhuber, der einige Zeit hier zur Aushilfe angestellt war, wieder an die Schule nach St. Thomas zur provisorischen Leitung berufen worden ist, kam hieher als Aushilfslehrerin die absolvierteLehramtskandidaten Fräulein Ernestine Hiegelsperger von Leonding, eine Nichte des Herrn Kanonikus Matthias Hiegelsperger in Linz.
Linzer Volksblatt 17. Dezember 1914
Michaelnbach, 16. Dezember. Am 27. November ist im Kaiserin Elisabethspital in Wien der Infanterist des 2. Landwehrinfanterieregimentes, Franz Baumgartner, gebürtig von Michaelnbach, infolge der Verletzungen im 31. Lebensjahre gestorben und am Zentralfriedhofe in der Heldengrabstätte beerdigt worden. Ferner wurde in den Schlachten am San der Sohn des hiesigen Gemeindedieners Josef Mair verwundet und befindet sich derzeit noch in häuslicher Pflege.
Linzer Volksblatt 18. Dezember 1914
Kirchliches. Michaelnbach, 16. Dezember. (Mission.) Vom 6. bis 13. Dezember wurde hier von den Hochw. Jesuitenpatres Beatus Wismer und Kaspar Sanktjohanser eine hl. Mission abgehalten. Die Teilnahme der Bevölkerung war eine allgemeine, so daß man sagen muß, gerade in der Kriegszeit zeitigt eine solche Mission dieherrlichsten Früchte. Sämtliche Predigten, wahre Meisterstücke der geistlichen Beredsamkeit, machten den tiefsten Eindruck. Bei einer Bevölkerungszahl von 1100 Seelen wurden bei 900 Beichten gehört und 1100 heilige Kommunionen gespendet. Auch der Hochw. Nachbarsklerus nahm hervorragenden Anteil, an der Spitze der Hochw. Diözesansenior Kanonikus und Dechant Mons. Schmid von Peuerbach, der trotz seiner 86 Jahre zur Schlußandacht am Sonntag erschien, den päpstlichen Segen erteilte und das Te Deum, sowie den feierlichen Segen und eine herrliche Ansprache hielt. Möge diese hl. Mission bleibende gute Früchte für die ganze Pfarrgemeinde bringen, das ist der Wunsch aller gutgesinnten!
Verlustliste 19. Dezember 1914 (mittlerweile 96 Seiten lang)
Winkler Josef, Tamb., k. k. LstlR. Nr. 2, 1. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1879, verw.
Linzer Volksblatt 29. Dezember 1914
Michaelnbach, 28. Dezember. Als Opfer des Krieges ist im Reservespitale Nr. 7 in Kagran bei Wien, wie die vorgestern eingelangte Nachricht meldet, der Infanterist des Inf..Reg. Nr. 2 Anton Krößwagn vom Hausmairgutein Haus, hiesiger Pfarre, im 32. Jahre fürs Vaterland gestorben. Von Krößwagn fehlte seit 27. September jede Nachricht.