Linzer Volksblatt 19. Januar 1890
Die Influenza.Michaelnbach, 17. Jänner. Diese heimtückische Krankheit ist auch hier in Ausbreitung begriffen. Ein Viertel der hiesigen Bevölkerung leidet mehr oder weniger an derselben, darunter die Herren: Pfarrer, Arztund Schulleiter. Gestern wurde das brave Volksvereinsmitglied Josef Lindmair, Besitzer des Petermairgutes inMairdopl, im Alter von 43 Jahren zu Grabe getragen. Influenza war die Ursache des Todes.
Linzer Volksblatt 9. März 1890
Grieskirchen, 7. März. (Unglücksfälle.) Die Meisten sind jetzt mit der Holzarbeit beschäftigt, wobei sich jedoch ein paar sehr traurige Unfälle ereigneten. So wurde einem Knechte, bedienstet beim Wintershofer in Fürth, einFuss abgeschlagen, einem anderen, bedienstet beim Amershofer in Michaelnbach, ein Fuß zerquetscht. Auch hier herrscht ein Wetter, das ein wahres Influenzawetter genannt werden kann.
(Neuigkeits) Welt Blatt 12. April 1890
Feuerwehr. Neue freiwillige Feuerwehr in Oberösterreich. Die k. k. Statthalterei in Linz hat den rechtlichen Bestand der freiwilligen Feuerwehr in Michaelnbach nach Inhalt der vorgelegten Statuten bescheinigt.
Linzer Volksblatt 29. April 1890
Sammelstelle für den Thurmbau des Mariä Empfängnisdomes. Bisher ausgewiesen : 2034 fl. 69 kr.: Durch Hochw. Herrn M. Putz, Pfarer in Michaelnbach, von Theresia Hendlmair und ihren Söhnen: Josef, Johann, Leopold, Franz und Alois als Kranz auf das Grab ihres resp. Bruders Karl Hendlmair 6 fl. Die Familie Mühlböck ebenfalls als Kranz auf das Grab ihres Velters Karl Hendlmair 3 fl.
Linzer Volksblatt 13. Mai 1890
Grieskirchen, 9. Mai. Der gestern den 8. Mai abgehaltene Pferdemarkt war nicht nur gut besucht, sondern auch von einer stattlichen Anzahl schöner Pferde beschickt. Preise er erhielten folgende Besitzer: Für zweijährige Pferde, gewidmet von der Stadtgemeinde Grieskirchen : 3. Karl Schick, Stöger in Haus, Pfarre Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 14. Mai 1890
Pötting, 12. Mai. (Brand.) Heute um halb 9 Uhr vormittags brach in der Ortschaft Holzhäuseln, Gem. Kallham, aus unbekannter Ursache Feuer aus, welchem zwei Objecte (Pointler) zum Opfer fielen. Gerettet konnte infolge Abwesenheit der Besitzer fast nichts werden. Hiebei verdient bemerkt zu werden, daß die noch jugendliche Feuerwehr Michaelnbach sehr rasch unter Führung des Obmannes Herrn Lehrer Brandmair mit Geräthe und Mannschaft bis Pötting kam, wo sie von der unnützen Weiterfahrt Kenntnis erhielt und infolge dessen kehrtmachte. Obgenannte Feuerwehr scheint ihre wichtige Aufgabe voll zu erfassen.
Linzer Volksblatt 21. Mai 1890
Volksvereins-Versammlungen. Der katholische Volksverein wird, wie uns heute mitgetheilt wird, Dienstag den
27. Mai (Pfingstdienstag) um 2 Uhr nachmittags in Michaelnbach bei Grieskirchen eine Wanderversammlung abhalten. An derselben werden der Reichsrathsabgeordnete Zehetmayr und die Landtagsabgeordneten Huber, Dechant Klammbauer und Zehetmayr (Wels) teilnehmen.
Linzer Volksblatt 31. Mai 1890
Michaelnbach, 28. Mai. (Volksvereins-Versammlung.) Die gestern hier abgehaltene 235. Versammlung des katholischen Volksvereines nahm einen glänzenden Verlauf. Trotz des regnerischen Wetters waren bei 500 Männer erschienen und harrten drei Stunden aus bei der Versammlung, welche der hochw. Herr Pfarrer Putz alsHausherr begrüßte und die Landtags-Abgeordneten Zehetmayr (Wels), Huber und Klambauer durch ihre Gegenwart und Reden beehrten. Schließlich wurde folgende Resolution angenommen: „Die am 27. Mai 1890 zu Michaelnbach bei Grieskirchen versammelten Volksvereins-Mitglieder fühlen sich verpflichtet, dem hochwürdigsten Episcopate für sein mannhaftes Eintreten zugunsten der sehnlichst verlangten confessionellen Schule den ehrerbietigsten Dank auszusprechen." Mit einem begeisterten Hoch auf Papst und Kaiser schloss sodann der Vorsitzende die recht animierte Versammlung.
Waizenkirchen, 25. Juni. (Pferdeprämiierung.) Bei der heute von Staats wegen stattgefundenen Pferdeprämierung, bei welcher sich Se. Erlaucht Graf Harrach von Aschach, Oberst Van der Decken und Herr Dosch von Schärding betheiligten, wurden unter den zahlreich erschienenen Ausstellern folgende Besitzer mit nachstehenden Prämien ausgezeichnet: Für Mutterstuten mit Saugfohlen: -5. Preis: Josef Aichinger von Michaelnbach, 2 Ducaten. -9. Preis: Anton Lindmair von Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med. -11. Preis: Mathias Weinzirl von Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med. Für Stutfohlen: -8. Preis: Josef Lehner von Krumbach-Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med.
Linzer Volksblatt 20. Juli 1890
Mit Gott für unseren heiligen Glauben, für Kaiser und Vaterland! Linz, am 17. Juli 1890.
Für das conservative Landes-Central-Wahl-Comite: Michaelnbach. Michael Putz, Pfarrer und GA. Math. Kaltenböck, GA. Johann Muggenhumer, GR. Josef Lindmayr. Joh. Hötzeneder. Josef Reitböck. Anton Schatzl.Josef Wohlmayr, GA. Franz Peham, Patronats-Commissär, Josef Lehner. Johann Aichinger. Franz Brunmayr, Johann Lehner, GR. Franz Lindmayr.
Linzer Volksblatt 24. September 1890
Prämiierung der industriellen und gewerblichen Aussteller.8. Johann Hötzeneder, Michaelnbach, Oberösterr., Futterschneidmaschinen, Obstpressen und Mostmühlen.
Linzer Volksblatt 8. Oktober 1890
Landes-Feuerwehrfond. Der h. Landesausschuß hat beschlossen, nachstehenden Gemeinde-Vorstehungen Subventionen aus dem Landes-Feuerwehrfonde zu bewilligen, und zwar: Sanct Georgen bei Tollet 40 fl., Pötting 100 fl., Bruck-Waascn 80 fl. und Michaelnbach 200 fl.;
Linzer Volksblatt 8. November 1890
Zum Punkte: „Grieskirchen — Waizenkirchener Gemeindestraßen-Regulierung und theilweise Umlegung zwischen Waizenkirchen und Michaelnbach am Stroißenberge" stellt derselbe Referent den Antrag, den Berichtdes Landesausschusses zur Kenntnis zu nehmen. Abg. Zaunegger weist darauf hin, daß diese Straße Gegenstand vielfacher Klagen ist, daß sich dort insbesonders über den Stroißenberg bedeutende Terrainhindernisse ergeben. Im Winter ist diese Straße nur mit Gefahr zu befahren, welche um so größer ist, wenn sich zwei Fuhrwerke begegnen. Diese Straße ist viel zu schmal und hat an manchen Stellen nicht einmal die gesetzliche Breite. Dieser Zustand ist um so bedauerlicher, als diese Straße die einzig-Verbindungsader von Waizenkirchen nach Grieskirchen zur Bahnstation bildet. Er kenne diese Uebelstände aus eigener Erfahrung und ersuche um Abhilfe wenigstens nach der Richtung Grieskirchen. Eine weitere Verschleppung wäre eine stiefmütterliche Behandlung der Bevölkerung. Er stelle daher den Antrag: „Der Landesausschuß werde beauftragt, die Bauführung im Jahre 1891 zu besorgen, allfällige Vorschußzahlungen aus den Cassaresten zu entnehmen und für die präliminarmäßige Kostenbedeckung Pro 1892 Bedacht zu nehmen." Dieser Antrag wird vom Abg. Zehetmayr (Wels) wärmstens unterstützt. Abg. Dr. Bahr bestätigt die von dem Vorredner angeführten Uebelstände, bemerkt aber, die Dotation sei schon vergriffen und Cassareste bestehen nicht und-dies habe auch den Landesausschuß veranlasst, für heuer von der Präliminierung eines Betrages abzusehen. Hierauf wird der Antrag des-Referenten, sowie auch der Zusatzantrag Zauneggers angenommen. Für letzteren stimmten außer den Abgeordneten der Rechten auch dieAbg. Dr. Beuerle und Dr. Schauer.
Steyrer Zeitung 4. Dezember 1890
Tagesneuigkeiten. Hohe Spenden Se. Majestät der Kaiser hat den Feuerwehren in Michaelnbach, Oderweißenbach, Eggendorf, Losenstein und Traunkirchen eine Unterstützung von je 80 fl. gespendet, und den Armen in Budapest 4000 fl.
Neue Warte am Inn 6. Dezember 1890
Der Sturm, von welchem anderswoher schon vielfach berichtet wurde, hat auch in Eferding. Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Heiligenberg, Neukirchen im Walde, Michaelnbach, an Waldungen, Obstbäumen, Häusern und Kirchen (nicht überall) Schaden angerichtet. Man erzählt, ein Bauer soll einen Schaden von 1000 Gulden erlitten haben.
Linzer Volksblatt 14. Februar 1891
Dem conservaliven Wahlaufrufe haben sich angeschlossen: in Michaelnbach: Mich. Putz, Pfarrer und GA. Jakob Stieger, GA. Mathias Kaltenböck, GA. Franz Lindmayr, Bauer. Joses Wohlmair, GA. Josef Lindmayr, Bauer. Johann Muggenhumer, GR. Joh. Aichinger, Bauer. Josef Lehner, Bauer Joh. Lehner, GR. Franz Peham, Patronats-Commissär. Joh. Radmayr, Opferseder.
Volkszählung Michaelnbach. Die hiesige Gemeinde zählte 1880: 1452 und 1890: 1335 Einwohner, daher jetztum 117 weniger; die hiesige Pfarre zählte 1880: 1166, 1890: 1113 Einwohner, daher die Abnahme 53 beträgt.
(Linzer) Tages-Post 3. Mai 1891
Fremdenliste vom 2. Mai.(Gästebuch – Übernächtigung im Hotel Goldenes-Schiff: Kaltenböck, Oekonom, sammt Tochter, Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 24. Mai 1891
Stimmen aus dem Publicum. Nachruf. Am 13. Mai hat der hochw. Herr Pfarrer, geistlicher Rath und Ehrenbürger unserer Gemeinde, Franz Duscher, Prambachkirchen, die Stätte seines sechsjährigen seelsorglichen Wirkens verlassen, um in Michaelnbach die wohlverdiente Ruhe zu genießen, die wir ihm, obschon wir ihn ungern aus unserer Mitte scheiden sahen, doch von ganzem Herzen vergönnen. Wir danken dem von unserer Pfarre geschiedenen hochw. Hrn. Pfarrer für sein verdienstvolles Wirken in der hiesigen Pfarrgemeinde als Seelsorger, Prediger und Katechet, wir danken dem treuen Berather und Tröster für seine wohlmeinenden Lehren auf der Kanzel, im Beichtstuhl und auf dem Krankenlager, sowie nicht minder für die Beförderung und Aufrechthaltung des religiösen Lebens, und wünschen, daß dem so hochverdienten Priester noch recht viele ruhige und guteLebenstage beschieden seien. Jene aufrichtige Liebe aber, welche wir Gefertigte durch sechs Jahre zu dem von uns geschiedenen Priester gehabt haben, werden wir ihm für alle Zukunft bewahren, und bitten zugleich, unser öfters im Gebete gedenken zu wollen. Prambachkirchen, am 20. Mai 1891. Paul Berndorfer, Gemeinde-Vorsteher. Mathias Sallaberger, Franz Roider, Johann Lehner, Peter Waselmair, Gemeinderäthe. Johann Wiesinger, Johann Uebleis, Franz Lehner, Anton Leßlhumer, Michael Dittenberger, Johann Floimair, Franz Humer, Johann Mayr, Franz Hintenaus, Gemeinde-Ausschüsse. Franz Böcklinger, Pfarrprovisor. Mathias Rabmair, Zechpropst Johann Breitwieser, Zechpropst.
Neue Warte am Inn 30. Januar 1892
Von der Aschach a d. blauen Donau, 27. Jänner. (Influenza) Auch in unserer Gegend macht die Influenza ihre Macht geltend. Eine merkwürdige Krankheit! Ein Schnupfen oder Sträuchen führt in die dunkle Nacht des Todes. Eine für das menschliche Leben gefährliche Ursache muß in der Luft liegen. Aber was ist das für eine Ursache? Die Gelehrten reden von einem Pneuma und Baccillus! Doch die göttliche Vorsehung läßt sich von der menschlichen Armseligkeit nicht in die Karten schauen! Doch zur Sache. In Eferding waren nacheinander nie so viele Versehgänge wie jetzt. Es werden auch täglich Leichen in das kühle Grab gelegt. In Hartkirchen waren seit
1. Jänner über 26 Versehgänqe und der Todtengräber hat auch hier Dank der heimtückischen Krankheit guten Verdienst. In Aschach, wo nebenbei bemerkt, die Gemeindewahl zur Freude aller Gutgesinnten so gut ausgefallen, ist auch diese Krankheit eingebogen. Die Sterbfälle sind hier nicht so häufig. In Prambachkirchen, Michaelnbach und Waizenkirchen scheint erst jetzt diese Wunderkrankheit Gelegenheit zur Thätigkeit zu finden. In manchen Häusern in der Nähe von Pupping waren alle Bewohner krank, so daß die Inwohner der Nachbarshäuser die Arbeitund Pflege übernehmen mußten. — Das Kloster Pupping blieb, wenige leichte Erkrankungen ausgenommen, bisjetzt von diesem unheimlichen Gaste verschont, während vor 2 Jahren 33 Erklankungungsfälle vorkamen. Merkwürdig ist es auch, daß die Kinder gesund sind und nicht einmal viel husten, während vor zwei Jahren dieKinder am meisten litten. Schreiber dieser Zeilen rauft schon 3 Wochen mit der Influenza. Doch durch Warmhalten der Füße, durch Schwitzen in der Nacht und durch möglichst großes Achtgeben, daß der Magen nichtverdorben wird, kann man den Berufsgeschäften ungehindert nachgehen. Nur ein starker Husten und von Zeit zu Zeit ein Kopfweh stellt sich ein. Achtgeben muß man wenn das Frösteln eintritt; da schnell in das Bett und fleißigaber genau die Kneippsche Kur anwenden. Kommt der Schweiß, ist man in 2 oder 3 Tagen ganz gesund, kommtder Schweiß nach 4 Stunden nicht — die Sacramente empfangen. Alle Leute, welche trotz der kneippschen Kur nicht durch Schweiß den Giftstoff dieser Allerweltskrankheit ausschwitzen, bleiben krank und werden innerhalb eines Jahres sterben. Junge sollen wie sie die Krankheit merken, eine sehr harte Arbeit unternehmen und sich, wenn sie in Schweiß gekommen, drei Stunden in das Bett legen; sie stehen ganz gesund auf. Sierning, 27. Jänner.
Linzer Volksblatt 1. März 1892
Volkswirtschaftliche Mittheilungen. — Pferdemärkte Am Donnerstag den 17. März findet in Eferding der erstediesjährige Pferdemarkt mit Preisvertheilung statt Es gelangen 2 Ehrenpreise mit je 2 Ducaten und 25 Preise imGesamtbetrage von 109 fl. zur Vertheilung.
Aus Grieskirchen wird berichtet: Der diesjährige erste Pferdemarkt wurde am 25. Februar abgehalten. Die Herren Pferdebesitzer betheiligten sich zahlreich mit schönen Pferden, so daß die Preiscommission manches hübsche Pferd nicht prämiieren konnte. Nachstehenden Herren Pferdebesitzern wurden folgende Preise zuerkannt. Für 2jährige Pferde: 7. Preis: Andreas Oberhumer, Eberlseder in, Schömlahn, Pfarre Michaelnbach. 8. Preis: JosefDoplbaur, Mair in Bulsam, Pf. Taufkirchen. Der nächste Pferdemarkt in Wels findet am 3. März auf dem geräumigen Vorstadtplatze statt.
Linzer Volksblatt 8. April 1892
Volkswirtschaftliche Mittheilungen. Waizenkirchen. 5. April. (Pferdemarkt.) Bei dem heute abgehaltenen Pferdemarkte wurden nachstehende Herren Pferdebesitzer mit Preisen betheilt, und zwar erhielten: Für den besten Hengst: Josef Lindmair, Parzer in Michaelnbach, für die beste Stute (vom Landes-Culturrath gespendet) 8. Anton Lindmair in Reichenau (Michaelnbach) 3 fl ; 13. Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach (Michaelnbach) Es war viele-schöne-Material hier, aber wenig Käufer und ist nur zu bedauern, daß Pferdehändler und Käufer bei derleiGelegenheit nur immer bloß bis — Wels und nicht bis Waizenkirchen kommen.
Linzer Volksblatt 20. April 1892
— Folgende Warnung vor einem Schwindler findet sich in der jüngsten Nummer der „Welser Zeitung: „Am 6. d. um die Mittagsstunde kam zum Gefertigten ein 23 bis 25 Jahre alter, gut gekleideter Bauernbursche von großer Statur und brünettem Aussehen, welcher angab, ein Sohn des Mairgutsbesitzers von Schwabenhub, Pfarre Diersbach, zu sein, dessen Vater ihn schicke, bezüglich Ankaufes verschiedener landwirtschaftlicher Maschinen mit mir in Unterhandlung zu treten. Da ich die Verhältnisse des benannten Besitzers als sehr günstige weiß, konnteich auch keinen Augenblick zweifeln, ein größeres Geschäft mit demselben abzuschließen. Zudem sprach auch das ganze Aussehen, sowie die zutreffenden Mittheilungen über das Befinden meiner dort lebenden Verwandten für die Identität des vermeintlichen Mairsohnes von Schwabenhub. Doch es sollte anders kommen. Nach Abschluss des Handels hieß ich denselben in das Wohnzimmer kommen, allwo er nach eingenommenem Mittagsmahle mir mittheilte, daß mich dessen Vater ersuchen lasse, behufs Zahlung eines gestern gekauften Pferdes ihm Geld borgen zu wollen, da er am gestern stattgehabten Waizenkirchner Pferdemarkte zwei Pferde kaufte und nicht soviel Geld bei sich gehabt habe, um beide zahlen zu können, mit dem einen bezahlten Pferde aber bereits auf dem Heimwege sei. Auf mein Befragen, wie viel Geld er wünsche, sagte mir der Bursche, anzunehmen, was ich halt zu borgen beliebe. Ich äußerte mich, dem Mair in Schwabenhub Geld zu borgen, so viel ich entbehren kann, weil mir dieser Mann Bürgschaft genug ist. Auf mein weiteres Befragen, wo das Pferd abzuholen sei, sagte mir fraglicher Bursche, daß dasselbe bis gegen 2 Uhr zum Wirt in Bruck bei Peuerbach bestellt sei. Die ganze Situation schien mir aber schon bedenklich, als der Bursche keinen bestimmten Betrag verlangte und als ich vernahm, daß der Bursche nach Bruck zu gehen beabsichtige, entschloss ich mich rasch, mitihm gehen zu wollen, angeblich ohnehin daselbst geschäftlich zu thun zu haben. Plötzlich bemerkte ich an dem Burschen, daß ihm meine angetragene Begleitung nicht gut komme, indem er durch verschiedene Redewendungen mich von meinem Antrage abzuhalten versuchte. Ich ließ mich jedoch nicht beirren, kleidete mich rasch an, lud mir den Revolver, nahm Geld, um bei richtigem Sachverhalte dann dasselbe borgen zu können, und so giengs dahin nach Bruck, meine zweifelhafte Kundschaft immer etwas vor mir treibend. Daselbst angelangt, lud ich den Burschen ein, mit mir ins Gasthaus zu kommen, um vorerst noch ein Glas Bier zu trinken. Er lehnte dies jedoch ab und gieng direct dem Stalle zu, angeblich um nachzusehen, ob das bestellte Pferd schon dort sei. Während ich im Gasthause frug, ob jemand ein Pferd für den Mair in Schwabenhub brachte, was verneint wurde, hat meine Kundschaft sich weiter auf die Suche gemacht, denn als ich nach kaum drei Minuten hinauskam in den Stall, war der Bursche spurlos verschwunden und ich konnte trotz sofortiger Nachforschung nichts mehr von ihm erfahren. Durch dieses Verschwinden habe ich nun vollkommen Klarheit in dieser Sache erlangt und säumte nicht, sogleich dem k. k. Gendarmerie-Posten in Peuerbach die Anzeige hierüber zu erstatten. Anderen Tages fuhr ich nach Diersbach zum Mair in Schwabenhub, um mit demselben Rücksprache zu halten. Dort erfuhr ich, daß dieser Schwindler wahrscheinlich der nämliche Bursche ist, welcher aus Kallham sein soll und in Siegharting, Taufkirchen, Raab, Andorf und anderweitig ähnlichen Schwindel mit sehr gutem Erfolge betrieb. Ich übergebe dieses hiemit der Oeffentlichkeit, um das Pl. Tit. Publicum vor diesem Schwindler zu warnen. Möchte doch der Arm der Gerechtigkeit der beispiellosen Frechheit dieses Zuchthausaspiranten bald das Handwerk legen. Joh. Hötzeneder, Fabrikant landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach." — (Es wäre zu wünschen, daß solche Warnungen immer möglichst schnell der Presse bekanntgegeben würden, um Schwindlern rasch das Handwerk zu legen. D. R.)
Taufkirchen bei Schärding. (Geriebener Gauner eingefangen.) Endlich wurde die Gendarmerie gestern, am 18. d., des gefährlichen Gauners habhaft, von dem dieses Blatt berichtete, daß er dem hiesigen Arzte Herrn JosefWislinger 25 fl. heraus schwindelte. Wie man vernimmt, soll dieser geriebene Schwindler einem Bauer von Diersbach 100 fl., ebenso in der Pfarre Andorf mehreren größere und kleinere Geldbeträge herausgelockt haben. Es ist derselbe, der sich auch an Hrn. Hötzeneder, Maschinenfabrikanten in Michaelnbach, mit einem schwindelhaften Pumpversuch heran machte, aber gewaltig abblitzte. Er war, wie man sagt, früher ein ganz ordentlicher Bursche und arbeitete in einem Steinbruch, bis er die Tochter von Inwohnersleuten in Füchsledt,Pfarre Diersbach, kennen lernte und mit ihr im offenkundigen Einverständnisse der Eltern ein Liebesverhältnisführte. Zu einem gemüthlichen und idyllischen Leben gehört aber auch Geld und dies suchte der 25jährige Bursche auf verbrecherischem Wege zu verschaffen. Die Verhaftung erfolgte unter Umständen, die vermuthen ließen, es handle sich zum mindesten um einen Räuberhauptmann. Nicht weniger als vier Gendarmen und eine Schar Leute umzingelten das Haus, in dem er mit seiner Geliebten und deren Eltern wohnte, fiengen ihn heraus und transportierten ihn vorläufig nach Münzkirchen.
Linzer Volksblatt 2. Juni 1892
Waizenkirchen. (Bezirks-Feuerwehrtag.) Ein reges, munteres, aber dabei in anerkennenswerter Weise die rechten Grenzen nicht überschreitendes Treiben herrschte gestern Sonntag nachmittags in unserem schönen Markte durch die Abhaltung des Bezirks-Feuerwehrtages Waizenkirchen-Peuerbach. Nach feierlichem Empfang jeder der dreiauswärtigen Feuerwehr-Deputationen von Peuerbach, Waldkirchen und Michaelnbach, welch letztere besonders stark vertreten war und zugleich eine gutgeschulte Capelle mitsendete, fand die Delegiertensitzung statt und zwar laut Programm in nach nachahmenswerter Rücksicht noch vor dem nachmittägigen Gottesdienste. Daß die von der hiesigen löbl. freiwilligen Feuerwehr abgehaltene Hauptübung von einem zahlreichen Publicum mit Interesse angesehen wurde, braucht wohl keiner weiteren Erwähnung. Die darauffolgende gemüthliche Unterhaltung, die sich vorzüglich auf das in H. Längs Garten von der Michaelnbacher Capelle ausgeführte Concert koncentrierte, gab reiche Gelegenheit, wieder ein paar schöne, fröhliche Stunden der vielfachen Kümmernisse dieses Lebens zu vergessen.
Linzer Volksblatt 1. September 1892
Waizenkirchen, 30. August. (Großer Brand.) Heute Dienstag, nach 2 Uhr Nachmittag, Feueralarm. Es brannte inEsthofen; zwei Objecte, Hansmair und Fischer, sind ein Raub der Flammen geworden. Bei Fischer ist alles Vieh, beim Hansmair sind die Schweine mit zugrunde gegangen. Das Feuer ist im Stadel des Fischer, unbekannt wie, ausgebrochen. An der Unglücksstätte waren sieben Feuerspritzen erschienen: von Heiligenberg, Waizenkirchen, Neukirchen, Peuerbach, Prambachkirchen und Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 14. September 1892
Waizenkirchen, 11. September. (Wieder Feuer.) Heute, 1 Uhr nachmittags, neuerdings vom Thurme unheimliches Feuersignal. In Niederspaching ward ein Häuschen aus bisher unbekannter Ursache ein Raub der Flammen. Dank den schnell erscheinenden Feuerwehren von Waizenkirchen und Michaelnbach ward der Brand localisiert.
Linzer Volksblatt 17. September 1892
Landwirtschaftliche Ausstellung. In der Maschinen-und landwirtschaftlichen Ausstellung erhielten Anerkennungen: 4. J. Hötzeneder in Michaelnbach, für ausgestellte Futterschneidemaschinen, die bronzene Staatsmedaille.
Linzer Volksblatt 1. Januar 1893
Katholische Vereine. Waizenkirchen, 29. December. (Katholischer Universitätsverein.) Die bereits auf etwa 90 Mitglieder angewachsene hiesige Pfarrgruppe des katholischen Universitätsvereines Salzburg hielt gestern unter zahlreicher Anteilnahme die statutenmäßige Jahresversammlung ab. Wurden durch die mit dem Rechenschaftsbericht verbundenen Auseinandersetzungen des Cassiers, hochw. Herrn Cooperators Hittenberger, die Bedenken zerstreut, die sich in das Herz des einen oder anderen Mitgliedes in Betreff der wirklichen, nicht allzu fernen Realisierung des heißersehnten Projectes eingeschlichen haben mochten, so fanden darauf reichlichen Beifall und fruchtbaren Boden die packenden und herzlichen Worte des hochw. Herrn Pfarrers Putz von Michaelnbach, die in jenes bekannte Wort ausklangen: „zamhalten und aushalten." Ja, „zamhalten und aushalten!" Möge das immer mehr die Devise sein und bleiben für unseren erhabenen Zweck, wie auch auf allen Gebieten katholischen Wirkens.
Waizenkirchen Eben während ich gegen Ende des Berichtes bin, halb 9 Uhr abends, verkünden Glockengeläute, Hornsignal und unheimliche Röte am nächtlichen Himmel ein Feuer. Wo — ist noch unbekannt; man vermuthetim benachbarten Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 12. Januar 1893
Michaelnbach, 10. Jänner. (B r a n d.) Gestern abends um halb 9 Uhr gerieth eines unserer größten Bauerngüter, der Ameshof, in Brand, der so schnell um sich griff, daß binnen einer halben Stunde das ganze Gehöft in hellen Flammen stand. Die Feuerwehr von Michaelnbach, die mit ihren zwei Spritzen bald am Brandplatze stand, dieMannschaft der Feuerspritze von Pötting, die Feuerwehr von Waizenkirchen, die ebenfalls mit ihrer Spritze angefahren kamen, sowie die Gendarmen von Waizenkirchen und sehr viele thatkräftige Männer von der Pfarre und Umgebung zeigten bei der Rettung der Hausthiere und der Einrichtungsstücke einen fast todesverachtenden Heldenmuth. Durch dieses einmüthige Zusammenwirken wurde es möglich, daß die vielen Hausthiere bis auf 12 Schafe, und die meisten Einrichtungsstücke gerettet werden konnten. Möge das erst seit einem Vierteljahre glücklich verheiratete Ehepaar wegen dieses Unglücksfalles den Muth nicht verlieren! Mit Gottes und guter Menschen Hilfe wird Alles wieder recht werden. Entstehungsursache ist unbekannt; wahrscheinlich wurde das Feuer von ruchloser Hand gelegt.
Feuerwehr-Signale 20. Januar 1893
Eines der größten und weitläuftgsten Bauerngüter der Gegend, der Ameshof in Michaelnbach nächstWeizenkirchen, gerieth am 10. d. M. Abends in Brand, welcher so schnell um sich griff, daß in kürzester Zeit das Haupt-, die Nebengebäude, die Scheunen und Stallungen in hellen Flammen standen. Der Brand, der von ruchloser Hand gelegt worden sein dürfte, hat einen sehr großen Schaden zur Folge.
Neue Warte am Inn 21. Januar 1893
Michaelnbach, 18. Jänner. (Todfall und Leichenbegängniß.) Unaufgeklärt und dunkel liegen die Geheimnisse eines „Neujahres" vor uns und schon scheint es, als hätte der Unheilsengel im heurigen Jahre seine Fittiche über unsere friedliche Pfarrgemeinde ausgebreitet, denn erst in der letzten Samstagnummer dieses geschätzten Blattes meldete ich den großen, verheerenden Brand des Ameshofergutes und heute, nach kam acht Tagen, bin ich schon wieder der Sendbote eines höchst betrübenden Familienunglückes.
Am Samstag den 15. d. gegen 12 Uhr Nachts ist die erst 42 Jahre alte Gattin unseres allverehrten Herrn Gemeinde-Vorstehers und Ortsschulinspektors Joses Lindmair, Besitzer des Parzergutes in Michaelnbach, nach 3 tägigem, schmerzhaftem Krankenlager, aus dem Leben geschieden. Mit dem Hingange der Verstorbenen hat ein edles Herz für immer zu schlagen aufgehört. Wie sie dem nun tieftrauernden Gatten stets eine liebevolle, treue Stütze ehelichen Glückes war, war sie auch der Dienstboten gegenüber eine Perle der Hausfrauen und in Wahrheit eine Mutter der vielen Bedrängten und Armen, die heute schmerzerfüllt dem Vergelter alles Guten, ihre Fürbitte für die Seelenruhe der dahingeschiedenen Wohlthäterin darbringen.
Von der großen Beliebtheit der Dahingeschiedenen gab daher auch das gestern Dienstag den 17. d. stattgehabte, großartige Leichenbegängniß beredten Ausdruck; denn nicht nur die Verwandten der theuren Verblichenen, sondern auch eine Menge anderer Bewohner gaben der edlen Verstorbenen auf ihrem letzten Gange das Geleite. Den Condukt führte der hochw. Herr Pfarrer Michael Putz unter den Trauerklängen der hiesigen Musikkapelle, während in pietätvollster Welse auch der gesamte Gemeinde-Ausschuß, der Ortsschulrath, der Armenrath, dielöbl. k. k. Gendarmerie von Waizenkirchen, die freiwillige Feuerwehr, sowie der Lehrkörper mit der Schuljugend denselben begleiteten. Kein Auge blieb trocken, als die irdische Hülle dieser braven edlen Hausfrau in die Erde gesenkt wurde. Möge die großartige Betheiligung und die allgemeine Antheilnahme dem schwergeprüften Gatten einigen Trost bringen in seinem unsäglichen Seelenschmerze, der durch den Tod seiner innigstgeliebten Gattinüber ihn hereingebrochen ist. Die gute edle „Parzerin" ruht nun in Götter heiligen Frieden, sich der himmlischen Lorbeeren erfreuend, deren sie sich hier im Thränenthale so reichlich verdient gemacht hat.
Linzer Volksblatt 8. April 1893
Waizenkirchen, 4. April. (Pferdemarkt.) Was das schlechte Wetter in der Passionswoche dem hiesigen Pferdemarkt verdorben hatte, hat das schöne Wetter dem auf gestern verlegten Markte wieder hereingebracht. Der Besuch war ein äußerst reger und wirklich schöne Ware zu sehen. Die Preise wurden folgendermaßen zuerkannt:Die Preise in Kronen für zwei zweiährige Pferde: 3. Preis: Mathias Schalzl, Holzinger in Michaelnbach 14 Kronen. 5. Preis: Franz Aichinger, Englhofer in Michaelnbach 10 Kronen. 13. Hendlmair, Pöll in Waiking, Michaelnbach 2 Kronen. — Für dreijährige Pferde: 4. Preis: Anton Schatzl, Zauner in Minithal, Michaelnbach 4 Kronen. 5. Preis: Josef Huber, Bauer in Vaterham, Michaelnbach 2 Kronen. 6. Preis: Josef Voglmair Ortner inDamrath, Michaelnbach 2 Kronen. 7. Preis: Mathias Hintenaus, Seuflmair in Egg, Michaelnbach 2 Kronen.
Vom oberösterr. Landesausschusse. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen: (Schule.) Die Unterlehrerinstellean der Mädchenvolksschule in der Stadt Ried der Unterlehrerin in Michaelnbach Therese Herkner zu verleihen;
Linzer Volksblatt 6. Mai 1893
Grieskirchen, 4. Mai. (Pferdemarkt. — Verunglückt.) Trotz des wochenlang ersehnten Regens, welcher endlich heute morgens über unsere Gegend befruchtend niedergieng, war der Pferdemarkt sehr gut besucht und von schönen Pferden beschickt. Leider ereignete sich bei demselben auch ein allseitig bedauerter Unfall. Es wurde nämlich der allgemein geachtete Herr Adam Haberfellner sen. (Davidbauer) von einem Pferde zusammengestoßen und so unglücklich auf den Kopf geschlagen, daß er eine Gehirnerschütterung erlitt und sogleich mit den hl.Sterbesacramenten versehen werden musste. Bei der stattgefundenen Prämiierung wurden 19 Preise vertheilt und erhielten dieselben: Den Landesculturraths-Preis für die schönste Zuchtstute: Anton Schatzl, Bauer in Minithal,Pfarre Michaelnbach. — Für 2jährige Pferde: 1. Preis: Franz Eichinger, Englhofer, Pfarre Michaelnbach.
Neue Warte am Inn 1. Juli 1893
(Vom CleruS.) Jubelpriester Franz Duscher, pens Pfarrer von Prambachkirchen, derzeit Messelefer inMichaelnbach, wurde mit den hl. Sterbesakramenten versehen. Derselbe wird dem Gebete der Mitbrüder empfohlen.
Linzer Volksblatt 2. Juli 1893
Vom Clerus. Aus Michaelnbach, 1. Juli wird uns telegraphisch mitgetheilt: „Geistlicher Rath Duscher ist heutefrüh gestorben; Beerdigung: Montag 9 Uhr vorm." (Der Hochw. Herr Franz Duscher, Jubelpriester, geistlicher Rath, Pens. Pfarrer und Ehrenbürger von Prambachkirchen, wurde zu Linz am 15. November 1810 geboren und 1838 zum Priester geweiht. In der Seelsorge wirkte er an folgenden Orten: Reichenau, Desselbrunn, Stroheim und Prambachkirchen. Der edle Jubilar ruhe im Frieden des Herrn!)
(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1893
(Pferdeprämiierung.) Man schreibt uns aus Peuerbach 6. d. M.: Bei der für Montag den 3. d. M anberaumten Vertheilunng von Staatspreisen für gute Zucht und Pflege erhielten Anerkennungen und Presse: Für Mutterstuten mit Saug-und Abspänfohlen Josef Eichinger, Ortmayr in Oberreitbach. Pfarre Michaelnbach;
Linzer Volksblatt 8. Juli 1893
Michaelnbach, 3. Juli. (Leichenfeier.) Heute wurde der hiesige Messeleser, hochwürdige geistliche Rath, Jubelpriester, pens. Pfarrer und Ehrenbürger von Prambachkirchen, Fr. Duscher, zur geweihten Erde bestattet.Dem edlen Jubelgreis gaben vierzehn Priester das Geleite zum Grabe, darunter die hochwürdigen Herren Canonicus Josef Hangl von Grieskirchen, Consistorialrath und Dechant Grienberger von Eferding, geistlicher Rath und Dechant Visconti von St. Marienkirchen, geistlicher Rath und Pfarrer Michael Klambauer von Waizenkirchen, die beiden Amtsnachfolger Pfarrer Franz Hager von Prambachkirchen mit dem früheren und dem gegenwärtigen Gemeindevorstande und mehreren dortigen Pfarrangehörigen, Pfarrer Franz Rothauer von Stroheim mit dem Gemeindevorstande. Schuljugend, Feuerwehr, Musikkapelle und eine große Menge Pfarrkinder betheiligten sich am Leichenzuge. Hinter dem Sarge schritten der allverehrte Herr k. k. Bezirksrichter Dr. Schrottvon Waizenkirchen und einige Verwandte aus Linz. Die Mitglieder der hiesigen Gemeindevertretung trugen dieLeiche zu Grabe. Den Conduct führte der hochwürdige Herr Consistorialrath und Dechant Franz Schmidt von Peuerbach, welcher nach der Einsegnung am Grabe eine ergreifende Trauerrede hielt. Alles und jedem, die an diesem schönen Leichenbegängnisse theilnahmen, sei vielmals gedankt. Der edle Jubelpriester ruhe im Frieden!
(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1893
Aus Waizenkirchen, 26. d. M., wird uns geschrieben: Heute abends ½ 5 Uhr kam aus bisher unbekannter Ursache im Stadel des Bäckers in Tabor, rückwärts vom Schulhause, Feuer zum Ausbruche, welches bei völliger Windstille durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr auf das brennende Object beschränkt werden konnte trotzder Nähe von Strohdächern. Die Feuerwehren von Michaelnbach und Heiligenberg erschienen am Platze.
Linzer Volksblatt 23. August 1893
Waizenkirchen—Michaelnbach. (Dank.) Für die äußerst liebevolle Aufnahme und Bewirtung beziehungsweise Behandlung in Eferding und Hinzenbach anlässlich der Bequartierung am 19. August l. I. des Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 2 sprechen die Unterofficiere dieses Regimentes den geehrten Bürgern und Bewohnern genannter Orte den herzlichsten Dank aus. Die Unterofficiere des 2. Landwehr-Infanterie-Regimentes.
Von den Manövern. Aus Peuerbach, 22. d. M., wird der „L. Tgpst." berichtet: Montag den 21. d. M. begannen dieDivisionsübungen, welche bei der enormen Hitze große Anforderungen an alle Truppenkörper stellten. HeuteDienstag erstreckte sich die Uebung in die Gegend von Michaelnbach bis gegen Hochholz. Trotz der trophischen Hitze gab es am ersteren Tage nur einige Marode. Einem Artilleristen fiel ein. Pferd auf die Füße und wurde derselbe ziemlich schwer verletzt. Abends war Gartenmusik im Ziegler-Keller, woselbst die Regimentskapelle ingewohnter unermüdlicher, vorzüglicher Weise konzertierte.
(Linzer) Tages-Post 12. September 1893
Publizierung der zuerkannten Preise für die Aussteller der Abtheilung „Industrie und Gewerbe". Die goldene Ausstellungsmedaille: J. Hötzeneder, Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 3. Oktober 1893
Oberwang, 27. September. (Jubiläum). Gestern feierte Oberwang ein schönes Priesterfest, nämlich das 25jährige Priesterjubiläum des hochwürdigen Herrn Michael Putz, Pfarrers von Michaelnbach. Derselbe kam von der weiten Ferne in seine Heimat um im Kreise seiner zahlreichen Anverwandten und seiner lieben Oberwanger die Freuden seines 25jährigen Priesterjubiläums mit ihnen zu theilen. Was das Fest besonders merkwürdig machte, war der Umstand, daß die Höllensteiner und Stadler, zu welchem einem der hochgeehrte Herr Jubilant ein Onkel und zu dem anderen ein Bruder ist, gerade am nämlichen Tage auch ihr 25jähriges Ehejubiläum begehen konnten. So gieng auch das Wort in Erfüllung, welches der hochwürdige Herr Jubilant am Tage seiner Primiz zu dem Stadler-Brautpaare, welches er selbst copulierte (das Höllensteiner-Brautpaar wurde kurz vor seiner Priesterweihe getraut)sprach: Wenn uns der liebe Gott auch nach 25 Jahren das Leben schenkt, so wollen wir wieder zusammenkommen, wie wir jetzt beisammen sind. Nach dem Einzuge und der Predigt des Ortspfarrers hielt nun der Jubilant mitAssistenz ein solennes Hochamt mit „Te Deum“, bei welchem unter der Leitung des um die ganze Festlichkeitsehr verdienten Herrn Organisten und Schulleiters, Heinrich Pinsger, die St. Antonius -Messe von Gregor Zangl,das „Te Deum“ nach Kemptner, in bewunderungswürdiger Präcision aufgeführt wurde. Am meisten aber muss hervorgehoben werden, was beide Gemeinden Oberwang und Oberaschau gethan haben: sie haben dadurch sich selbst geehrt — beide Gemeinde-Vorsteher und -Räthe überreichten dem Herrn Jubilanten nach dem Auszuge aus der Kirche im Pfarrhofe das Diplom der Ernennung zum Ehrenbürger beider Gemeinden. Bei der Abend-Unterhaltung war auch betheiligt ein Nachbarslehrer, Herr Berlinger Josef, Schulleiter von Loibichl, der nie inOberwang fehlt, wenn es etwas zur geselligen Unterhaltung beizutragen gibt. Bei den musikalischen Productionen
— Quartette mit gemischtem Chor — nahm hervorragenden Antheil Herr Pötsch Hubert, Förster in Oberwang. Möge Gott den Wunsch erfüllen, welchen der hochw. Herr Ortspfarrer, gewiss aus dem Herzen aller Pfarrkinder von Oberwang kommend, aussprach: „Es wöge der hochw. Herr Jubilant nach 25 Jahren ebenso frisch und gesund in seinem lieben Oberwang sein goldenes Priester, Jubiläum feiern."
Linzer Volksblatt 10. August 1894
Michaelnbach. (Fahnenweihfest.) Das Fahnenweihfest der freiw. Feuerwehr Michaelnbach findet Sonntag den
26. d. statt. Wie man versichert, wird der k. k. Bezirkshauptmann von Wels, Herr C. Binder, das Fest mit seinem Besuche auszeichnen. Durch die Nähe der Bahnstationen Grieskirchen, beziehungsweise Neumarkt begünstigt,dürften nicht nur recht viele Feuerwehrvereine, sondern auch ein Gros von Freunden der Feuerwehr unseren rührigen Ort anlässlich dieses hehren Festes besuchen. Die Bewohner Michaelnbachs werden gewiss alles aufbieten, den Aufenthalt der kl. Tit. Festgäste recht angenehm zu machen. Schön Wetter sei unser Geleit!
Kinzer Volksblatt 11. Dezember 1894
Waizenkirchen. (Versammlungen.) Am 6. December fand im Gasthause des Herrn Lehner in Waickhartsberg dieGeneralversammlung der Genossenschaft der Landwirte in Waizenkirchen statt; der bisherige Obmann, Herr Landesausschuß Zehetmayr, legte seine Stelle zurück. Als Obmann wurde Herr Johann Lehner, Wirt inWaikhartsberg, als Obmannstellvertreter Herr Pfarrer von Michaelnbach, Michael Putz gewählt.
Daran schloss sich eine Versammlung der Pfarrgruppe Waizenkirchen zur Gründung einer freien, katholischen Universität. Herr Cooperator Obernhumer sprach über den zunehmenden Unglauben in den sogenannt gebildeten Kreisen und dessen Folgen; Herr Pfarrer Putz von Michaelnbach zog einen Vergleich zwischen den Studentenleben in alter und in neuer Zeit und wies dadurch in recht drastischer Weise auf die Nothwendigkeit einer katholischen Universität hin. Als Obmann wurde Herr Bezirksgerichtsadjunct Dr. Radolf Bsteh gewählt; alsObmannstellvertreter Herr Anton Konrad, Uhrmachermeister und Hausbesitzer in Waizenkirchen, als Cassier und Schriftführer Mkd. Dr. Josef Hintner.
(Ein diebischer Gepäcksträger.) Man schreibt uns aus Grieskirchen: Am 24. Dezember 1894 vergaß ein über dieWeihnachtsfeiertagen nach Hause reisender Lehrer aus Michaelnbach im hiesigen Bahnhofwartesaale seinen versperrt gewesenen Handkoffer. Diesen herrenlosen Koffer entwendete der hier als Gepäcksträger gut bekannte, beschäftigungslose Drechslergehilfe August Schneider, vulgo „Fallot-Gustl-, erbrach selben und verkaufte die imKoffer befindlichen Kleider, Bücher, Musikalien rc. im Gesamtwerte von ungefähr 12 fl. um Spottpreise an mehrere Stadtbewohner, welche selbstverständlich von der Herkunft dieser Effecten umso weniger Kenntnishatten, als dieser diebische Mensch zu mehreren Parteien sich dahin äußerte, dass er die aus dem Koffer gestohlenen Waren geschenkweise von einem seiner Brüder erhalten hat. Schneider, welcher nebenbei bemerkt ein arbeitsscheues Individuum ist, wurde am 1. d. M. durch die hiesige Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte Grieskirchen eingeliefert. Hoffentlich wird derselbe nicht mehr so schnell als Gepäcksträger seines Amtes walten können.
Linzer Volksblatt 24. Februar 1895
Grieskirchen, 24. Februar. (Pferdemarkt.) Der am 21. d. M. abgehaltene diesjährige Pferdemarkt war, den hiesigen Verhältnissen entsprechend, gut besucht. Die jüngeren Pferde konnten infolge der gestrigen Kälte nicht zu Markte gebracht werden. Der Handel im allgemeinen war ein reger zu nennen, vorzugsweise bei den schweren Pferden. Auch ausländische Händler waren erschienen. Für zweijährige Pferde die Herren: 1. Mathias Jungreithmayr in Unterfreindorf, Gemeinde St. Marienkirchen. 2. Mathias Muggenhuber, Willant in Michaelnbach. 6. Anton Floimayr, Mair in Aichet, Pfarre St. Thomas. Ehrenpreis des hohen Landesculturrathes für die schönste Stute: Anton Schätzl, Zauner in Minithal. -Johann Haberfellner, Amer zu St. Marienkirchen. -Anton Wassermayr, Gastwirt in Michaelnbach.
Neue Warte am Inn 6. April 1895
Waizenkirchen, 2. April. (Pferdemarkt.) Bei dem heute stattgefundenen zahlreich besuchten Pferdemarkte fand folgende Betheilung statt: Die vom hohen Landesculturrath gespendeten 4 Stück silb. Medaillen erhielten dieHerren: Leopold Humer, Bauer in Watzenbach, 1 silberne Medaille und 10 Kronen für den schönsten Zuchthengsten; für die schönste Zuchtstute Mathias Aichinger, Häusl in Aschach, 1 silberne Medaille und zehn Kronen; für den zweitschönsten Zuchthengsten, Math. Gruber Großwagn in Prambachkirchen, 1 silberne Medailleund acht Kronen; für die zweitschönste Stute, Johann Doppelbauer, Mair in Weg, 1 silberne Medaille und 8 Kronen. Für zweijährige Pferde: 2. Preis: Ortner in Obereitbach, Michaelnbach 12 Kr.; 9. Preis: Holzinger inHolzing, Michaelnbach 4 Kr.; 10. Preis: Maria Wagner, Hörmansederin in Michaelnbach 3Kr.; 12. Preis: Hochw. Herr Pfarrer Mich. Putz von Michaelnbach 3 Kr. Für dreijährige Pferde: 1. Preis: Hochwürden Herr Dechant Franz Schmid in Peuerbach 12 Kr.
Linzer Volksblatt 12. Mai 1895
Todtenbeschaugebüren Nachfolgenden Gemeinden wurde die Einhebung von Todtenbeschaugebüren innebenstehender Höhe bewilliget: Attersee, Neukirchen bei Zipf, Pernau, Taiskirchen und Dorf je 2 fl., Schwanenstadt 2 fl., 1 fl. 50 kr. je nach der Begräbnisclasse, und ebenso Michaelnbach
Neue Warte am Inn 6. Juli 1895
Heiligenberg, 3. Juli. (Feuerwehrfest.) Am 30. Juni wurde das Geburtsfest der vom sehr thätigen Herrn Lehrer Ferdinand Brüggl in das Leben gerufenen Feuerwehr festlich begangen. In so kurzer Zeit einen Feuerwehrverein mit einer gut geschulten Musikkapelle ins Leben zu rufen, zeigt vom großen Geschicke. Das kleine Heiligenberg war im Festschmucke lieblich anzuschauen und bot alles im Kleinen, was größere Orte im Großen bieten. Beleuchtung, Triumphbögen, Fähnlein, Festzüge n. s. w. sah man auch in Heiligenberg. Das stille Heiligenberg war sehr lebhaft; viel Volk fand sich dort ein. Nahezu 9 Feuerwehrvereine, Waizenkirchen und Michaelnbach mitihren schönen Fahnen, waren in Heiligenberg erschienen. Das war ein schönes Volksfest sagten Alle, welche nach Heiligenberg geeilt.
Wels 18. December. (Ein diebisches Brüderpaar.) Paul Lehner, in Waizenkirchen geboren, 22 Jahre alt, zweimalwegen Übertretung des Diebstahles und Franz Lehner. in Hinzenbach geboren, 18 Jahre alt, einmal wegen Übertretung des Diebstahles bestraft, bei ihren Eltern in Michaelnbach wohnhaft, sind von der StaatsanwaltschaftWels wegen einer Reihe von Diebstählen von Enten angeklagt worden. Die beiden Angeklagten find der ihnen zur Last gelegten Diebstähle geständig, obwohl anfangs Paul Lehner den Unschuldigen spielte und die ganze Schuld auf seinen Bruder Franz wälzen wollte, dagegen Franz von allen Anfange ein umfassendes Geständnisablegte und angab, dass ihm Paul sogar mit Beuteln drohte, weil er sich anfangs weigerte, mit ihm stehlen zu gehen. Den Verkauf der gestohlenen Enten besorgte größtenteils Paul Lehner, und da sie auch annehmbare Preise machten, so fanden sie stets Abnehmer für dieselben. Wenn öfter jemand dennoch gegen ihr EntengeschäftBedenken hegte und sie über deren Provenienz befragte, so wussten sie immer einen Bauer oder eine Bäuerin zu nennen, für die sie den Verkauf besorgten. — Am 13. d. M. hatten sich dieselben bei dem Kreis-alsErkenntnisgerichte Wels ihrer Diebstähle zu verantworten und wurden auch beide der Anklage gemäß schuldigerkannt und Paul Lehner zu acht und Franz Lehner zu sechs Monaten schweren und verschärften Kerker verurtheilt.
Linzer Volksblatt 16. Februar 1896
Ein Mord bei Grieskirchen. Man schreibt dem „Linzer Volksblatt" aus Grieskirchen, 14. d.: Heute vormittags wurde die Schusterin in Gießhübl beim Holzsammeln im nächstgelegenen Pollhammerwalde ermordet. Sie stand in den Vierziger-Jahren und wurde, da sie von ihrem Manne zu Mittag vergebens erwartet wurde, von ihm mitdurchschnittener Kehle todt aufgefunden. Sogleich ward nach dem Mörder gefahndet und schon um 4 Uhr nachmittags war ein äußerst verdächtiges Individuum in der Person eines herumziehenden Zigeuners von der hiesigen Gendarmerie in Michaelnbach aufgegriffen und in Sicherheit gebracht. Allem Anscheine nach dürfte einLustmord vorliegen.
(Neuigkeits) Welt Blatt 25. Februar 1896
Mord an einer Holzsammlerin. Wie aus Grieskirchen in Oberösterreich berichtet wird, wurde am 13. d. M. von dem Insassen Johann Muckenhumer in Schappenedt seine mit Holzsammeln beschäftigt gewesene EhegattinFranziska mit durchschnittenem Kehlkopfe im sogenannten Pollhamer Walde, Gemeinde Tollet, ermordet aufgefunden. Der That verdächtig, wurde am Abende des 13. d. M. in der Gemeinde Michaelnbach, der Zigeuner Franz Daniel arretirt und an das Bezirksgericht Grieskirchen eingeliefert, weil dessen Kleider und sein Hemd blutbefleckt gefunden wurden und man ihn zur kritischen Zeit in der Nähe des Tatortes gesehen hat; derselbe leugnet aber entschiedenst die That.
Linzer Volksblatt 29. Mai 1896
Trauung. Wie man uns mittheilt, wird die Tochter des Herrn Reichsrathsabgeordneten Zehetmayr, Frl. MariaZehetmayr, am 2. Juni vormittags 10 Uhr in der Pfarrkirche zu Michaelnbach mit Herrn Franz Egger, Gasthausbesitzer in Michaelnbach, getraut werden.
(Neuigkeits) Welt Blatt 4. Juni 1896
Personal -Nachrichten! Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. Herr Josef Fink, Kooperator in Michaelnbach, wurde Kooperator in Hellmonsödt,
Linzer Volksblatt 9. Juni 1896
Pollham, 6. Juni. (Abermals ein Brand.) Bei einem heute 5 Uhr abends von Südost herangezogenen Gewitter setzte ein Blitzschlag das Pointmörtlhaus im Pollhamerwald in Brand, der den Hausstock verheerte und dieScheuern vernichtete. Die Besitzerin wollte vom Oberzimmer Sachen retten, fiel aber im Rauche nieder. Vom Manne und dem wackeren Kramerberger ward ein Fensterstock ausgewogen und die Bewusstlose gerettet, diewohl innerlich stark verletzt war, dann aber doch versehen werden konnte. Die seitwärts stehende Zeughüttewurde gerettet, denn gerade noch kam die Spritze von Pollham zurecht, vom Feuerwehrhauptmann selbst rasch befördert, was der Anerkennung wert ist, da derselbe von den Anstrengungen beim drohenden Unglück am Fronleichnamstage im eigenen Wolfmairhause sehr angegriffen, auch am 5. Juni bei dem nahe geglaubten Brandunglücke in Haiding eine Strecke weit die Spritze geführt hatte. In dankenswerter Eile waren dieFeuerwehren von Michaelnbach, Tollet und Grieskirchen sammt Spritzen gekommen. Das Vieh wurde großentheils gerettet, aber etwa 100 fl. Bargeld vom Oberzimmer konnte nicht mehr gerettet werden.
(Brand infolge Blitzschlages.) Man schreibt uns aus Peuerbach, 9. d. M.: Am Samstag den 6. d. M. um etwa 5 Uhr nachmittags brannte das Pointmörtlgut in Unternfurth, Gemeinde Haus, Pfarre Michaelnbach, infolge Blitzschlages nieder.
Linzer Volksblatt 19. Juni 1896
Michaelnbach (Abschieds fei er.) Die ganze Pfarrgemeinde Michaelnbach war hocherfreut, als vor zwei Jahren nach langer Zeit wieder ein Cooperator hierher admittiert wurde. Diese Freude sollte jedoch nicht von langer Dauer sein, denn der Herr Cooperator Josef Fink musste infolge des noch immer herrschenden Priestermangelsnach Hellmondsödt sich begeben. Obwohl er kein Valete halten wollte, fand sich zu seiner größten Überraschung am Vorabende seines Scheidens eine große Anzahl Männer und auch Frauen in Wohlmairs Gastgarten ein, der bald gedrängt voll wurde. Nachdem der Herr Pfarrer Michael Putz einige Worte an den Scheidenden und an dieVersammelten gerichtet, ergriff der von hier schwer scheidende Herr Cooperator das Wort, dankte tief gerührten Herzens dem Pfarrhof, der ihm wie ein zweites Vaterhaus geworden und der braven Pfarrgemeinde, die er wie seine zweite Heimat lieben und schätzen lernte. Unsere Glück-und Segenswünsche begleiten ihn auf seinen Posten. Möge er in Hellmondsödt, in dessen Nähe der Curort Kirchschlag liegt, seine durch vorhergegangene große Leiden geschwächte Gesundheit bald wieder erlangen und das ihm so liebgewordene Michaelnbach stetsin freundlicher Erinnerung bewahren!
Linzer Volksblatt 20. Juni 1896
Schulnachrichten. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen : Die erledigte Schulleiterstelle in Frankenmarktdem Leopold Brandmayer, Lehrer in Michaelnbach, und die erledigte Stelle eines Religionslehrers an den Knabenbürgerschulen in Linz dem Stadtpfarr-Cooperator Franz Webinger zu verleihen;
Linzer Volksblatt 8. Juli 1896
Vom Clerus Aus Neumarkt bei Kallham erhalten wir folgendes Telegramm: „Dechant Prinzinger ist heute gestorben. Leichenbegängnis Donnerstag um 10 Uhr in Kallham." Mit Dechant Prinzinger ist der Senior der Diöcese gestorben. Tit. Josef Prinzinger wurde am 19. Jänner 1807 zu St. Agatha geboren, am 19. Juli 1830 ordiniert und wirkte als Seelsorger in Neukirchen, Raab, Michaelnbach, Waizenkirchen, St. Agatha, St. Willibald, St. Marienkirchen bei Ried, Andorf Neumarkt bei Kallham, Großraming, wurde 1862 geistl. Rath und Schuldistrictsaufseher des Dekanats Weyer, dann Stadtpfarrer in Gmunden, 1872 Pfarrer in Kallham, war Jubelpriester (seit 1880) und Consistorialralh. R. I. P.
Michaelnbach. (Abschiedsfeier.) Nachdem der hiesige Herr Schulleiter, Leopold Brandmair, auf den Oberlehrer-und Schulleiterposten Frankenmarkt befördert wurde, sollte demselben über allgemeinen Wunsch eine Abschiedsfeier veranstaltet werden. Am Sonntag, 28. Juni, versammelten sich um 7 Uhr abends der gesamteOrtschulrath, die ganze Gemeinde Vertretung, die Kirchenvermögens -Verwaltung, die freiwillige Feuerwehr und die Musikkapelle, um den Herrn Valetanten vom Schulhause abzuholen und ihn mit seiner geschätzten Frau in Wohlmairs Gastgarten zu begleiten. Unter klingendem Spiele wurde in den mit Girlanden und Lampions geschmückten Gastgarten gezogen, der wegen der großen Menge von Theilnehmern sich zu klein erwies. Daselbstangekommen, richtete Hochw. Herr Michael Putz als Ortspfarrer, Obmann des Ortsschulrathes, Gemeindeausschuß, Ehrenmitglied der freiwilligen Feuerwehr und unterstützendes Mitglied der Musikkapelle, einige Worte an den Herrn Valetanten, in welchen er die Verdienste schilderte, die sich derselbe während seines 18jährigen Wirkens in Michaelnbach gesammelt hatte. Stets erbaute Herr Brandmair durch Leitung des Chores, durch seinen und seiner Frau Gemahlin schönen Gesang, durch sein vortreffliches Orgelspiel die ganze Gemeinde. In der Schule bewahrte er strenge Zucht und gute Disciplin, übte aber auch, wenn nothwendig, die größtmögliche Nachsicht. Er trug Sorge für eine Suppenanstalt, der er alljährlich durch Aufführung sehr besuchter und schöner Kindertheater einen namhaften Geldbetrag zuführte. Für dieses ersprießliche Wirken wurde ihm als Schulleiter, und seiner Frau Gemahlin als Arbeitslehrerin von dem k. k. Bezirksschulrate Wels schriftlich das Lob und dieAnerkennung ausgedrückt. Der freiwilligen Feuerwehr stand er vom Anfange bis zu seinem Scheiden als strebsamer und strammer Hauptmann vor. Die Musikkapelle verdankt ihm als ehemaligen Kapellmeister ihr Heranbildung und sehr gute Schulung. Instructiv und selbstthätig wirkte er in der Anleitung einer rationellen Obstbaumzucht und Veredlung der Bäume, sowie auch in der Bienenzucht. Für dieses sein langjähriges und segensreiches Wirken wurde ihm ein von sämtlichen Vertretungskörpern unterfertigtes Dank-und Anerkennungsschreiben überreicht. Alle Versammelten stimmten begeistert ein in das „Lebe wohl" und „GutHeil", das ihm als Abschiedsgruß ausgebracht wurde. Tief gerührt durch diese Ovation ergriff der Scheidende das Wort. Er freue sich wohl, sagte er, auf seinen neuen Posten Frankenmarkt, jedoch scheide er sehr schwer von hier, nachdem er es erst jetzt erkenne, wie er sich der Sympathien, der Liebe und Freundschaft so Vieler erfreue. Für alles dieses und für das ihm und seiner Familie erwiesene Gute sprach er seinen innigsten Dank aus, sowohl den einzelnen Körperschaften als auch speciell einzelnen Persönlichkeiten und allen Theilnehmern an seinem Abschiedsfeste. Tiefergreifend und Viele bis zu Thränen rührend, sollte erst die Schluss -Scene werden. Nach 9 Uhr trug ein weißgekleidetes, braves Schulmädchen, Tochter des Gastwirtes Wassermair, im Namen der Schulkinder ein Gedicht vor, in welchem es den Dank aussprach für alle seine Mühen in der Schule und um Verzeihung bat wegen der Kränkungen, die dem Herrn Schulleiter etwa häufig nur aus Unverstand dieSchulkinder verursacht haben sollten. Nachdem das Mädchen noch ein kindliches Gebet mit Glück-und Segens-Wünschen ausgesprochen hatte, erstrahlte der Gastgarten im feenhaften Lichte eines bengalischen Feuerwerkes. Herr Schulleiter Brandmair lebe recht wohl! Unsere Glück-und Segenswünsche begleiten ihn auf seinen neuen schönen Posten Frankenmarkt. Möge er Michaelnbach ein gutes und freundliches Andenken bewahren, sowieauch wir seiner nie vergessen werden.
Linzer Volksblatt 28. Juli 1896
Vom Clerus. Neuangestellt wurden die Alumnatspriester, bzw. neugeweihten Priester: Herr Anton Winkler alsCooperator in Michaelnbach;
Neue Warte am Inn 8. August 1896
Von der Aschach, 2. August. (Das glich ja einer Völkerwanderung) zur Sterbestätte des hl. Wolfgang nach Pupping. Es galt ja den in seiner Entstehung, Geschichte und Wirksamkeit so ausgezeichneten Portiunkula-Ablaß zu gewinnen. 3000 Beichten sind vom 30. Juli bis 2. August in Pupping von 7 Franziskanern, 1 Jemiten und 2 Weltpriester aufgenommen worden. Um 3 Uhr früh wurde die erste und um 12 Uhr die letzte Communion am 2. August gereicht. Auch von Neukirchen am Wald, Waizenkirchen, Peuerbach und Natternbach, welche durch Vermittlung unseres hochwgst. Bischofes von Rom dieses beim Volke so beliebten St. Franziski-Ablasses
erfreuen, kommen erfreuliche Nachrichten. In Michaelnbach gingen die Leute trotz der dringendsten Feldarbeiten schon am Donnerstag zur hl. Beicht, welche am Samstag die hochheilige Communion empfingen. 5 Priester waren als Beichtväter thätig, über 1000 Communionen.
Waizenkirchen, 10. August. (Unwetter und Brand.) Schon in den letzten Tagen hat das Wetter mit der sonst reichen Getreideernte nicht gut mitgespielt. Gestern abends wars aber ganz aus — es war, als wollten uns der Wolken Ströme hinwegschwemmen, dabei zuckten die Blitze und krachten die Donner. Gegen Ende des Gewitters kam ein Bauer geritten und meldete, dass das Obermair-Gut in Reichenau, Pf. Michaelnbach, in Flammen stehe. Schnell sammelte sich die Feuerwehr und harrte ungeduldig der Bespannung. Die guten Pferde brachten dieVerspätung bald wieder ein. So konnte noch manches gerettet werden. Einiges Kleinvieh soll verbrannt" sein.
Linzer Volksblatt 13. August 1896
Michaelnbach, 10. August. (Brand.) Gestern ist infolge Blitzschlages das Wohn-und Wirtschaftsgebäude des Johann Hendlmayr in der Ortschaft Reichenau, Haus -Nr. 6, abgebrannt. Durch die vielen Anstrengungen der hierortigen Feuerwehr wurde das Presshaus und die Holzhütte gerettet. Die Wohn-und Wirtschaftsgebäude, sowiedie bereits eingeernteten Futter-und Strohvorräthe konnten nicht gerettet werden. Das Anwesen ist versichert.
(Linzer) Tages-Post 23. August 1896
(Von den Manövern.) Aus Grieskirchen 21. d. M., wird uns geschrieben: Gestern nachmittags rückte das 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment nebst dem 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 14 und mehrere Eskadronen Dragoner samt Artillerie unter klingendem Spiele der Kaiserjägermusik in unsere Stadt ein. An der Spitze des 4. Bataillons der Kaiserjägcr ritt Erzherzog Franz Salvator, dem zu Ehren die Stadt Grieskirchen festlich beflaggtist. Der Erzherzog hat hier im Hause des Bezirksarztes Herrn Dr. Stockbammer Wohnung bezogen und unternahm gestern abends mit einigen Offizieren eine Promenade durch die Stadt. Während das 2. und 3. Bataillon des Kaiserjäger-Regiments, sowie die Dragoner und ein Theil der Artillerie gestern sogleich wieder nach Hofkirchen, St. Georgen und Umgebung abrückten verblieben das 1. und 4. Bataillon der Kaiserjäger, sowie das 2. Bataillon der Hessen und vier Batterien Artillerie nebst der Regimentsmusik in Grieskirchen. Da Herr Kapellmeister Schebek beurlaubt ist, leitet diesmal die Musikkapelle der Regimentstambour. Nun haben die Bewohner von Grieskirchen wie im Vorjahre wieder durch einige Tage den Genuss, täglich eine Regimentsmusik zu hören. HeuteMorgens begann die Brigadeübung in der Richtung gegen Pichl.
Aus Grieskirchen 22. d. M., wird uns geschrieben: Gestern rückten die hier stationierten Truppen mittags um 12 Uhr ein, nachdem dieselben in der Richtung Gallspach-St. Georgen-Meggenhofen ihre Uebungen beendet hatten. Nachmittags von 5 bis ½ 7Uhr fand durch die Kaiserjäger-Regimentsmusik eine Platzmusik statt, deren Programm trotz des bedeutenden Sprühregens vollständig durchgespielt wurde. Da heute das Geburtsfest des Erzherzogs Franz Salvator ist, wurde selben gestern abends 8 Uhr vor seiner Wohnung im villenartigen Hause des Herrn Dr. Stockhammer in Anwesenheit sämmtlicher hier stationierten Bataillone von der Regimentskapelle ein Ständchen dargebracht; am Schluss brachten alle anwesenden Soldaten ein dreimaliges, brausendes Hoch auf den Erzherzog aus wobei die Regimentsmusik die Volkshymne anstimmte. Heute morgens 5 Uhr rückten die Truppen zur Manöverübung in der Gegend von Pollheim und Michaelnbach aus.
Linzer Volksblatt 29. August 1896
Wels-(Nimmervoll und Schmalvogel), so schreiben sich die zwei Strolche, welche am 3. Juni d. I. dem Häusler Johann Stieger zu Hilpertsberg, Gern. Michaelnbach, am hellen Tage verschiedene Gegenstände im Werte von circa 17 fl. entwendeten. Der Gerichtshof, welcher sich von der Schuld der beiden Angeklagten durch die vorliegenden Zeugenaussagen trotz des Leugnens der Angeklagten die vollste Überzeugung verschaffte, verurtheilte Schmalvogel zu acht und Nimmervoll zu sieben Monat schweren, alle Monat mit einem Fasttage verschärften Kerker, sowie zum Strafkosten-und Schadensersatze. Beide Verurtheilten haben ihre Strafe sofort angetreten.
Linzer Volksblatt 1. Oktober 1896
Ehrenbürger. Aus Michaelnbach wird uns geschrieben: Die löbliche Gemeinde-Vertretung hat Hochwürden Herrn Pfarrer Michael Putz und den Gemeindearzt Herrn Heinrich Hamann, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, inAnerkennung ihrer großen Verdienste um die Pfarrgemeinde Michaelnbach zu Ehrenbürgern ernannt.
Linzer Volksblatt 2. Oktober 1896
Vom Clerus. Versetzt wurden die hochwürdigen Herren:., Johann Sigl, Cooperator in Waizenkirchen, alsPfarrprovisor nach Michaelnbach
Michaelnbach. Die hiesige Gemeinde-Vertretung hat den Herrn Pfarrer Michael Putz und der Gemeindearzt Herrn Heinrich Hamann, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, in Anerkennung ihrer großen Verdienste um diePfarrgemeinde Michaelnbach zu Ehrenbürgern ernannt.
Linzer Volksblatt 25. Oktober 1896
Uttendorf, 22. October. (Installation.) Mittwoch den 21. d. fand die feierliche Installation des hochw. Herrn Pfarrer Michael Putz auf die Pfarre Helpfau-Uttendorf statt. Wider Erwarten schenkte uns der Himmel, trotzdem noch tags vorher echtes, nasskaltes Herbstwetter geherrscht, einen wundervollen Tag und konnte, gleich wie beimEinzuge am 8. d. M. wieder alles, was zur Hebung des Festes förderlich war, aufgeboten werden. Beim Festzuge, welcher sich 9 Uhr vormittags vom Pfarrhofe nach Helpfau bewegte, beteiligten sich außer Sr. Gnaden hochw. Herrn Propst Bauer aus Mattighofen, noch 17 Priester, die gesamte Schuljugend mit ihren Fahnen, geführt vom Lehrkörper, mehr als hundert weißgekleidete Mädchen, die in Parade sammt Fahnen ausgerückten Vereine, dieMusik, in corpore die Gemeinde-Vertretung und Marktverwaltung, der Ortsschulrath, die Vertreter des Post-, Bahn-und Gemeindeamtes, eine Deputation der Gemeinde Michaelnbach und die Verwandten des hochw. Herrn Pfarrers. In der Pfarrkirche Helpfau nahm P. T. hochw. Herr Propst Bauer die Installation vor, worauf derselbe die Festpredigt in schwungvollen, kernigen Worten hielt. Hochw. Herr Pfarrer celebrierte sodann unter großer Assistenz ein feierliches Hochamt. Die erhabene Feier schloss mit einem De Deus. Am Chor wurde die Caffians Messe aufgeführt und zeigte sich wiederum unsere Kirchenmusik unter Leitung des Herrn Chorregenten Eder sehr leistungsfähig. Nachmittags fand im Saale des Herrn Schmidhammer die Festtafel statt, während welcher dieMusik unermüdlich ihre fröhlichen Weisen ertönen ließ. Daß es bei allen Theilnehmern an der heitersten Stimmung nicht fehlte, lässt sich denken, wozu Toaste, Festreden und Männerquartetten, sowie auch diebestbekannte Bedienung obenerwähnten Gasthofes beitrug. Möge das Wirken unseres neuen Herrn Pfarrers einrecht langes und gesegnetes sein !
Linzer Volksblatt 31. Oktober 1896
Landessanitäts-Gesetz. Der oberösterreichische Landesausschuß hat beschlossen: Dem Ansuchen der Gemeinde St. Thomas, Bezirk Wels, um Abtrennung von der Sanitätsgemeinde St. Marienkirchen und Zuweisung zur Sanitätsgemeinde Michaelnbach nicht zu willfahren
Linzer Volksblatt 25. November 1896
Vom Clerus. Herr Anton Winkler, Cooperator in Michaelnbach, kam als solcher nach Gaflenz;
Linzer Volksblatt 15. Dezember 1896
Michaelnbach, 11. December. (Weidmanns-und Schüler-Heil.) Mit genau 99facher Beute beladen kehrten gestern unsere wackeren Schützen vom Felde zurück, um im ganz nett geschmückten Gastzimmer des Herrn Egger der letzten Jagd ein feierliches Ende zu geben. Hier wurde aber noch einmal eine förmliche Jagd, und zwar eine Jagd auf Geld zugunsten unserer Suppenanstalt ins Werk gesetzt; doch wurde diese neu ausgesuchte Beute nicht mitGewalt erjagt, sondern vielmehr in der angenehmsten Weise aus den Taschen der zahlreich Anwesenden gelockt;es gab eine Tombola mit Juxbesten, die Versteigerung aller Mütter einer Spielkarte, mit denen man auch noch manche Gewinste hätte machen können, was einigen auch wirklich passierte, dann erst einen Guckkasten, in welchem den Neugierigen die traurigen, aber wahren Worte entgegenleuchteten, daß sie um den Einblickspreisleichter geworden seien. Alles war in fröhlicher Stimmung, am meisten aber können sich die armen Schulkinder freuen, denn es wurden für sie bei 30 fl. erjagt. Im Namen dieser appetitvollen Esser sei darum auch auf diesem Wege allen Veranstaltern und Gebern, besonders Herrn Schulleiter Peither und insbesondere Herrn Jagdpächter Greinegger aufrichtiger Dank gesagt.
Linzer Volksblatt 29. Dezember 1896
Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 28. December 1896. Vom Clerus. Herr Anton Nöbauer, bisher Pfarrer in Schönau bei Wels, wurde heute auf die Pfarre Michaelnbach investiert.
Linzer Volksblatt 8. Januar 1897
Volksbewegung im Jahre 1896. — Michaelnbach: In unserer Pfarre kamen im verflossenen Jahre vor: 10 Trauungen, 39 Geburten, 24 Todesfälle; letztere waren also wenige, dagegen haben uns aber voriges Jahr lebend verlassen: Ein Pfarrer, zwei Cooperatoren und ein Schulleiter. Es war somit ein Wanderjahr.
Michaelnbach, 8. Jänner. (Ankunft des neuen Herrn Pfarrers.) Es gereicht der Pfarrgemeinde Michaelnbach zur eigenen Ehre, daß sie gestern ihrem neuen hochw. Herrn Pfarrer einen möglichst festlichen Empfang bereitete. Gemeindevertretung, Ortsschulrath und Armenrath, die Lehrerschaft mit der Schuljugend, die Feuerwehr mitFahne und Musik und eine überallzahlreiche Volksmenge hatten sich außerhalb des Pfarrdorfes versammelt, um den neuen Pfarrherrn zu begrüßen. Es bewegte sich von da ein langer Zug zur Kirche, wo unser neuer Seelenhirt eine herzliche Ansprache hielt über des Friedenfürsten ewig schönen Gruß: „Der Friede sei mit euch." — DieHäuser hatten Flaggenschmuck und Kränzezier angelegt: alles war in festlicher Stimmung und einig in dem Wunsche: der Herr segne unsern neuen Herrn Pfarrer und seine Wirksamkeit.
Linzer Volksblatt 14. Januar 1897
Uttendorf im Innkreis, 12. Jänner. (Ehrung.) Gestern (Montag) traf aus Michaelnbach eine aus acht wackeren Männern bestehende Deputation in Uttendorf ein, um ihrem ehemaligen Herrn Pfarrer Michael Putz das Ehrenbürgerdiplom zu überreichen. Dieser feierliche Act vollzog sich abends in Herrn Ambergers Gastlocalitäten durch Herrn Bürgermeister von Michaelnbach und es hatten sich die Bewohner unseres Marktes äußerst zahlreich hiezu eingefunden, um Zeugen der Ehrung ihres hochw. Herrn Pfarrers zu sein. Die Liedertafel sorgte in exacter Weise für fröhliche Stimmung, während Toaste und Festreden reichlichst sich aneinander reihten. Das Diplom istsehr geschmackvoll ausgeführt und trägt an den oberen Ecken je das Bild von Pfarrkirche und Pfarrhof von Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 15. Januar 1897
Michaelnbach, 12. Jänner. (Frühlingsboten.) Das „Linzer Volksblatt" berichtet heute aus Arco, daß dort schon Schneeglöckchen und Primeln vorkommen, und zwar bereits auf bedeutenderen Höhen, was dahin gedeutetwerde, daß heuer der Frühling auch in den nördlichen Gegenden bald einziehen werde. Kann nun berichten, daß auch hier dieser Tage bereits Schlüsselblumen gefunden wurden.
Neue Warte am Inn 16. Januar 1897
Michaelnbach, 11. Jänner. (Triduum,) Vom 3. -6. Jänner d. Js. wurde in Michaelnbach vom hochw. Herrn Johann Sigel, einem Franziskaner ein Triduum zu Ehren des 6. Säkulums des gar heiligen Todes der -heiligen Margaretha von Kontona gehalten. Die Theilnahme von der Gemeinde und Umgebung war eine sehr rege. 500 empfingen diehochheiligen Sakramente. Möchten dort überall solche Triduum veranstaltet werden, wo III. Ordensgemeinden sind. Die Fürbitte der heiligen Margaretha würde sicherlich viele Gnaden den Gemeinden erflehen. In Michaelnbach zog am 7. Jänner der neuernannte Herr Pfarrer Nöbauer ein. Der Empfang war ein herzlicher, ein großartiger, besonders erfreut ist Michaelnbach, daß ihnen der liebenswürdige und seeleneifrige Herr Sigel als Cooperator erhalten bleibt
Neue Warte am Inn 16. Januar 1897
Uttendorf, 13 Jänner. (Ehrung.) Die Gemeinde Michaelnbach hatte im September v. J. anläßlich der Ernennung ihres hochw. Herrn Pfarrers Michael Putz zum Pfarrer in Uttendorf-Helpfau, in Anerkennung seiner, sich um das Wohl der Gemeinde, der Restaurierung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes u. s. w. erworbenen Verdienste, selben einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. — Montag den 11. d. M traf nun von dort eine, aus acht wackeren Männern, mit ihren Herrn Bürgermeister an der Spitze, bestehende Deputation hier ein, um die Überreichung des Ehrenbürger Diplom zu besorgen, welche sich auch am selben Abend in Herrn Ainbergers Gastlokalitäten infeierlicher Weise vollzog. — Das äußerst zahlreiche Erscheinen der hiesigen Bevölkerung zu der würdigen Feier, gab Zeugnis genug, welch freudigen Antheil Alle an der Ehrung unseres hochw. Herrn Pfarrers nahmen. Von Simbach und Braunau waren gleichfalls Gäste erschienen. Die Liedertafel ließ unermüdlich in exakter Weise ihre fröhlichen Lieder erschallen, Toaste und Festreden kamen reichlichst zur Geltung, während auch durch mehrere humoristische Vorträge die Unterhaltung gewürzt wurde. Das Diplom ist sehr geschmackvoll ausgestattet und trägt an den oberen Ecken je das Bild der Pfarrkirche und des Pfarrhofes von Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 19. Februar 1897
Wahlmännerwahlen.Michaelnbach, 17. Februar. Gemeinde Michaelnbach und St. Thomas: V. Curie: 4Wahlmänner, conservativ. — Gemeinde Michaelnbach: IV. Curie (Landgemeinden) 3 Wahlmänner, conservatio.
Grieskirchen. (Pferdemarkt.) Bei dem am 25. d. abgehaltenen Pferdemarkte erhielten folgende Herren Pferdebesitzer Preise: Für zweijährige Pferde: 8. Josef Rabmayr, Ammerseder, Michaelnbach. 14. Mathias Sattelberger, Federbauer in Reichenau, Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 13. März 1897 -Inserat
Offene Stellen. Ein Schmiedegehilfe findet als erster Feuerarbeiter in der Werkstätte landwirtschaftlicher Maschinen des Johann Hötzeneder in Michaelnbach bei Grieskirchen, Oberösterreich, dauernde Beschäftigung. Es wolle sich nur ein solcher melden, welcher von gut katholischer Gesinnung ist.
Linzer Volksblatt 20. März 1897
Eferding, 18. März. (Pferdemarkt.) Der heute stattgefundene Frühjahrs-Pferdemarkt wär von vortrefflichem Pferdemateriale beschickt. Es waren auch viele auswärtige Händler anwesend. Es hätte mehr gehandelt werden können und gestaltete sich der Besuch vielleicht auch infolge des in den ersten Vormittagsstunden anhaltenden schlechten Wetters nicht so rege wie im Vorjahre. Preise erhielten für zweijährige Pferde:8. 6 Kronen Preis M. Wagner, Hartmanseder, Schölmlahn, Gemeinde Michaelnbach. 14 Preis 2 Kronen: Math. Sattlberger,
Linzer Volksblatt 31. März 1897
Vom Clerus Herr Felix Brandstötter, Cooperator in Schardenberg, kommt als solcher nach Michaelnbach. — Herr Johann Sigl, Cooperator in Michaelnbach, wurde Provisor in Altenberg.
Linzer Volksblatt 1. April 1897
Michaelnbach, 29. März. (Feuerwehr.) Gestern fand hier in Wohlmayers Gasthaus die Jahresversammlung unserer freiwilligen Feuerwehr statt. Mitglieder und Freunde derselben hatten sich zahlreich eingefunden. Der Ortspfarrer, Hochw. Herr Nöbauer, sprach schöne Worte über den vielfachen Nutzen der Feuerwehren und forderte zu eifriger, allseitiger Unterstützung unseres Vereines auf. Es wurden die verschiedenen Vereins-Angelegenheiten erledigetund der Verwaltungs-Ausschuß wieder gewählt, worauf der Hauptmann, Herr Hendlmayr, die Versammlung passend schloss mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät, dem „Vater und größten Unterstützer der Feuerwehren". Gut Heil!
Linzer Volksblatt 8. April 1897
Schardenberg. (Abschied.) Heute am 5. April verließ hochw. Herr Cooperator Felix Brandstötter Schardenberg, um seinen neuen Posten Michaelnbach anzutreten. Am Vorabende, als es galt, Abschied von dem Scheidenden zu nehmen, zeigte sich, welche Sympathie und Hochachtung sich Herr Cooperator während seines 4 ½ jährigen Wirkens in Schardenberg erworben hatte. Aus allen Theilen der Pfarre und Gemeinde, sowie aus Nachbarpfarren kamen Leute in großer Zahl, trotz der schlechten Witterung, herbei, um von dem allen lieb und theuer gewordenen Herrn Abschied zu nehmen, um mit ihm das letzte Stündlein beisammen zu sein. Aus all den Abschiedsworten leuchtete heraus, daß allen recht leid ist einen Priester zu verlieren, der viel Gutes in Kirche und Schule und Gemeinde wirkte.
(Linzer) Tages-Post 24. April 1897
(Ehrung.) Man schreibt uns aus Michaelnbach. 22. d. M.: Am 20. d. M. wurde in der Gemeinde Michaelnbach ein solennes Fest gefeiert. Es galt, den sehr geehrten und verdienstvollen Gemeindearzt. Herrn Heinrich Hamann, zu ehren. Die Gemeindevertretung von Michaelnbach ernannte Herrn Heinrich Hamann zu ihrem Ehrenbürger und in Anwesenheit des Gemeindeausschusses, der Geistlichkeit, des Lehrkörpers und der Feuerwehr wurde ihm ein sehr hübsch ausgestaltetes Ehrenbürgerdiplom überreicht. Herr H. Hamann hat durch eine lange Reihe von Jahren als Mitglied des Gemeindeausschusses, als Obmann des Ortsschulrathes und besonders alsOrtsschulinspector in ausgezeichneter Weise gewirkt. Als gerader, kernig deutscher Charakter und fortschrittlich gesinnter Mann war Herr Hamann jederzeit bestrebt, den Gemein-und Wohlthätigkeitssinn zu wecken. Unter den schwierigsten Verhältnissen gelang es ihm, den Bau eines neuen Schulhauses zu fördern und wurde er daher auch für feine hervorragenden Verdienste um die Schule vom Kaiser durch die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet. Möge es noch lange der Gemeinde Michaelnbach vergönnt sein, ihren strebsamen und verdienstvollen Arzt Herrn Heinrich Hamann in ihrer Mitte zu behalten.
Ehrung. Dienstag, 20. April, erhielt Herr Heinrich Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, das Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Michaelnbach. Die feierliche Ueberreichung desselben fand im Gasthause des Georg Floimayr zu Grub statt, woselbst die Musikkapelle der hiesigen freiwilligen Feuerwehr concertierte. Von nah und fern war die Bevölkerung herbeigeeilt, um an der Feier des allseits beliebten Mannes mit theilzunehmen. Manch kerniges Wort feierte dessen Verdienste als Arzt durch 40 Jahre und seine fruchtbringende Thätigkeit als ehemaliger Schulinspector und Schulobmann durch 17 Jahre, und so blieb man im fröhlichen Vereine beisammen bis in späte Nachtstunde. Möge er der Gemeinde noch recht lauge erhalten bleiben
Linzer Volksblatt 11. Mai 1897
Michaelnbach. (Feuerwehr. — Scheibenschießen.) Wie alljährlich, so beging auch heuer die hiesige Ortsfeuerwehr am Florianitag das Fest ihres Patrones in festlicher Weise. Nachdem dieselbe früh in der Pfarrkirche einem feierlichen Gottesdienste beigewohnt und so Gott die Ehre gegeben und das Fest ihres Patrones gefeiert hatte, zog dieselbe mittags nach Furth, wo ein rühriges Comite ein Scheibenschießen veranstaltete, dessen Reinertrag der Feuerwehr gewidmet war. Von herrlichem Wetter begünstigt, strömten viele Leute, liebwerte Gästeaus nah und fern auf den reich geschmückten Festplatz des Herrn Schatzl in Furth. Viele Schüsse wurden von kundigen Schützen abgegeben, um eine Probe ihrer Treffsicherheit zu geben. Winken ja 18 Preise die besten Schützen. Ein Glückshafen lud wieder andere ein, ihr Glück da zu versuchen und die gutgeschulteFeuerwehrkapelle trug fröhliche Weisen vor. Kurz, ein rechtes Volksfest war es und die fröhlichste Stimmung herrschte allenthalben. Herrn Schatzls Küche und Keller leisteten Vorzügliches. War es ja trefflich mundender Gerstensaft aus der renommierten Brauerei von Grieskirchen und alter goldiger Äpfelmost, der den Durstbezwang, den die heiß herniederscheinende Sonne erzeugte. Doch es wäre ja kein Feuerwehrfest gewesen, zum Feuer gehört das Wasser. Nachdem die Sonne, das Symbol des Feuers, das ihrige geleistet, sollte auch das Wasser zu seinem Rechte kommen in Form eines Gewitterregens, der um 6 Uhr abends dem schönen Gartenfeste ein gar jähes Ende bereitete und die zahlreich anwesenden Gäste unter das schützende Dach trieb. Inzwischen hatte das Comite die schwierige Aufgabe, ihres Preisrichteramtes zu walten. Das Resultat desselben war folgendes: 1. PreisHerr Hötzeneder in Michaelnbach. 2. Preis Herr Stepau in Wels. 3., 7. und-9. Preis Herr Hinterleitner in Wödling.
4. Preis Herr Dopler in Grieskirchen. 5. Preis Herr Grabmair in Pollham. 6., 10. und 12. Preis Herr Hart inGrieskirchen. 8. Preis Herr Hintenaus in Pollham. 11. Preis Herr Hötzeneder in Haus. 13. Preis Herr Holzinger inHolzing. 14. Preis Herr Schatzl in Michaelnbach. 15. Preis Herr Wiesinger in Tollet. 16. Preis Herr Augerhofer in Taufkirchen. 17. Preis Herr Thiel in Grieskirchen. 18. Preis Herr Sterzenbauer in Grieskirchen. Auch unter dem schützenden Dache blieb man noch geraume Zeit vereint und trug die Versteigerung von Tauben noch das ihrige zur Belustigung bei. Ein nettes Sümmchen war der klingende Ersatz des schönen Festes zugunsten der Feuerwehr.
(Linzer) Tages-Post 13. Juni 1897
Unterlehrerstelle an der zweiclassigen Volksschule in Michaelnbach; Gesuche bis 26. Juni an den Bezirksschulrath Weis,
Linzer Volksblatt 30. September 1897
Schulnachrichten. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen : Die Unterlehrerstelle in Michaelnbach der MarieWartner, provisorischen Unterlehrerin in Michaelnbach zu verleihen;
Linzer Volksblatt 9. Oktober 1897
Als am Sonntag den 3. d., abends, der hiesige Hafnermeister Herr Josef Wartner und der hiesige Viktualienhändler Herr Johann Uttenthaler vom Kirchtage in Michaelnbach nachhause fuhren, wurde im sogenannten Gattererberge nächst Parz bei Gattern das Pferd scheu und beide stürzten so unglücklich vom Wagen, daß Uttenthaler sich dem Fuß und einen Finger gebrochen, ferners auch im Gesichte schwer verletzt hatte, während Wartner Hautabschürfungen rc. davongetragen hat. Auch der Wagen wurde zertrümmert. Das Pferd blieb unverletzt.
(Linzer) Tages-Post 27. Oktober 1897
(Brand.) Aus Peuerbach wird uns geschrieben: Am Samstag den 23. d. M. brannte in der Ortschaft Haid, Pfarre Michaelnbach, das sogenannte Haidweberhaus nieder.
(Linzer) Tages-Post 15. Dezember 1897
Vom Kreis-als Handelsgerichte Wels wurde in das diesgerichtliche Genossenschafts-Register eingetragen dieFirma „Vorschusscassenverein für die Orts-und Pfarrgemeinde Michaelnbach, registrierte Genossenschaft mitunbeschränkter Haftung".
Michaelnbach, 13. December Bemühungen unseres Jagdinhabers, des Mairs in Schmiedgraben, kam auch heuer anlässlich des Jagdschlussses ein gemütlicher Jagdabend in den Gastlokalitäten des Herrn Egger zum Besten der hiesigen Suppenanstalt zustande, bei dem eine besondere Überraschung die Teilnehmer erwartete; es erschienen nämlich die Mitglieder des Streichorchesters Grieskirchen mit ihrem vortrefflichen Capellmeister, dem Herrn Franz Mittermayer, und erfreuten alle Anwesenden durch ihre Vorträge. Unser hochw. Herr Pfarrer verstand es auch, durch eine launige, mit besonderem Beifalle aufgenommenen Anrede die Börsen der Anwesenden zu öffnen, so daß zugunsten der Suppenanstalt wieder eine bedeutende Summe erzielt wurde. Auch der hochgeborne Herr Graf und die Frau Gräfin von Waizenkirchen beehrten durch ihre Anwesenheit dieses schöne und heilere Fest. Dem Veranstalter dieses Festes, Herrn Mathias Greinegger, und insbesondere dem freundlichen und opferwilligen Entgegenkommen des Herrn Franz Mittermayer mit seiner vortrefflichen Streichcapelle der herzlichste Dank. Allen Spendern, Förderern und Gönnern der Suppenanstalt Michaelnbach sei aber im Namen der hungernden Schuljugend ein herzliches „VergeltS Gott" zugerufen.
Linzer Volksblatt 22. Januar 1898
Volksbewegung in Jahre 1897. Michaelnbach. Seelenzahl 1166. Im Jahre 1897 waren 6 Trauungen, 37 Geburten, 19 Sterbefälle
Linzer Volksblatt 31. März 1898
Waizenkirchen, 30. März. (Pferdemarkt.) Den 29. März war hier Pferdemarkt; infolge der günstigen Witterung kamen aus der ganzen Umgebung sehr viele Pferdebesitzer. Nachstehende wurden mit Preisen betheilt: Für dieschönste Stute: Mathias Doppelbauer aus Schickened, gleichfalls die silberne Ehrenmedaille und 8 Kronen. Für 2jährige Pferde: 8. Preis: Josef Eschlböck, Ebner in Michaelnbach 4 Kronen.
Linzer Volksblatt 22. Juli 1898
Promotion Freitag den 22. d. M. findet im großen Festsaale der k. k. Universität in Wien die Promotion des Herrn Heinrich Hamann von Michaelnbach zum Doctor der gesamten Heilkunde statt.
(Linzer) Tages-Post 7. August 1898
(Brände.) Aus Peuerbach, 5. August, wird uns
geschrieben: Gestern, etwa.2 Uhr nachmittags, brannte in der
Ortschaft Furth, Piarre Mtchaelnbach, das sogenannte
„KrameSv erg erg nt" nieder. Hiebei soll der Besitzer des
Gutes durch eine abstürzende Dachrinne schwer verletzt
worden sein. —
Linzer Volksblatt 9. August 1898
Michaelnbach, 7. August. (Brand.) Donnerstag den 4. d. M., 2 Uhr nachmittags, brannte das Kramerbergergut inOberschmidtgraben, wahrscheinlich verursacht durch eine im Betriebe gewesen-Dampfdreschmaschine, nieder;das Vieh wurde gerettet, aber alle Fahrnisse, Futtervorräthe und der größte Theil der Erntefechsuug gingen zugrunde. Am Brandplatze waren erschienen, die wackeren Feuerwehren von Michaelnbach, Pollham, Grieskirchen, Pötting und Waizenkirchen und ist dank ihres Erscheinens, die mit Stroh gedeckte Holzhütte, in der Holz, Getreid-und Fässer aufbewahrt sind, gerettet worden. (Bereits kurz gemeldet. A. d. R)
(Neuigkeits) Welt Blatt 11. August 1898
Bedauernswerther Abbrändler. Aus Waizenkirchen in Oberösterreich wird uns geschrieben: Am Nachmittag des
4. d. M. fing das Strohdach der Scheuer des Kramerberger Anwesens der Eheleute Franz und Theresia Schauer inSchmidtgraben, Gemeinde Michaelnbach, durch einen daraus gefallenen Funken aus der Dampfdreschmaschine Feuer und wurde dieses Anwesen sammt den größentheils eingeheimsten Fechsungen, sowie der sonstigen Wirthschaftsgeräthe in kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Leider hat sich bei diesem Brande der Abbrändler Franz Schauer bei der Bergung von Habseligkeiten, nachdem eine brennende hölzerne Dachrinne auf ihn fiel,derartige Brandwunden zugezogen, daß er mit der heiligen Oehlung versehen werden mußte und derzeit bei seinem Nachbarn im Freiberger Anwesen untergebracht ist. Der Abbrändler erleidet einen beiläufigen Schaden von 7000 fl., dem nur eine geringe Assekuranzsumme von 3500 fl. entgegensteht.
Profess und Einkleidung Der 31. August war für das ehrwürdige Ursulinenkloster in Linz ein Freudentag. Nicht weniger als 4 Novizinnen legten die feierliche Ordensprofess ab und 5 Candidatinnen erhielten das Ordenskleid. Unter denjenigen, welche das Kleid der hl. Angela empfingen, befinden sich zwei, welche kürzlich den 4jährigen Lehrcurs am hiesigen Pädagogium mit gutem Erfolge absolviert haben. Maria, jetzt Schwester Martina Windhager aus Michaelnbach, und Maria, nunmehr Schwester Ignatia Trappt aus Linz
Linzer Volksblatt 4. September 1898
Michaelnbach, 2 September. (Manöver. — Brand.) Im Verlaufe dieser Woche wurden in unmittelbarer Nähe von Michaelnbach von den in der Umgebung einquartierten Truppen zwei größere Treffen abgehalten, deren Gang und Verlauf für die Beobachter von großem Interesse waren.
Gestern Donnerstag, halb 10 Uhr abends, brannte aus bisher unbekannter Ursache das Mitterbauerauwesen inItzling, Pfarre Peuerbach, total nieder. Die hiesige Feuerwehr sammt Spritze war rasch beim Brande erschienen und arbeitete im Vereine mit mehreren Feuerwehren und einer Pionier-Abtheilung des in Peuerbach einquartierten Tiroler Landesschützen-Regimentes unter dem Commando von Oberleutnant Sittenberger in rastloser Thätigkeit
Linzer Volksblatt 29. Januar 1899
Michaelnbach (Jagdabend. — Suppenanstalt.) Wie alljährlich, so wurde auch Heuer wieder von dem hiesigen Jagdpächter Herrn Math. Greinegger, Besitzer des Mayrgutes in Schmiedgraben, ein recht animierter Jagdabend veranstaltet. Ist es ja seinen Bemühungen gelungen, daß eben dieser Jagdabend durch erin Concert verherrlichtwurde, ausgeführt von der vortrefflich geschulten Streichmusikcapelle unter der tüchtigen Leitung des Herrn Mittermaier. Es wurden da nicht allein Musikstücke in exacter Weise zum Vortrage gebracht und von Mitgliedern genannter Musikkapelle überdies noch mehrere komische Vorträge gehalten, welche die fröhliche Stimmung noch mehr erhöhten, sondern das alles wurde, was noch besonders hervorzuheben ist, von der genässten MusikkapelleGrieskirchen zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt unentgeltlich geleistet. Die vom Herrn Pfarrer und dem Herrn Jagdpächter bei den zahlreich erschienenen Gästen vorgenommene Sammlung ergab die ansehnliche Summe von 56 fl. 25 kr. Der hiestge Ortsschulrath erlaubt sich auf diesem Wege dem Herrn Mittermaier und allen Mitgliedern der Musikkapelle von Grieskirchen, sowie Herrn Jagdpächter Greinegger und den erschienenen Gästen hiefür den geziemenden Dank auszusprechen.
Linzer Volksblatt 19. Februar 1899
Vom Clerus. Herr Johann Schwinner, bisher Cooperator in St. Martin, wurde Cooperator in Michaelnbach.
Linzer Volksblatt 13. Mai 1899
Michaelnbach, 10 . Mai. (Eine heilige Mission) wird in dieser Woche hier durch die drei Hochwürdigen Patres Franciscaner P. Paulin Grauder, P. Josef a Leonissa Brexl, Pater Casimir Andergasser abgehalten.
Neue Warte am Inn 17. Juni 1899
14. Juni Heinrich hamann Geminderath in Michaelnbach – Ehrenmedaile für 40 Jahre treue Dienste
Linzer Volksblatt 21. Juli 1899
Volkswirtschaftliche Mittheilungen. Grieskirchen. (Pferde-Prämiierung.) Am 15. Juli wurde die bereits in diesem Blatte angekündigte Pferde-Prämiierung zum erstenmale in unserer Stadt abgehalten. Reges Interesse gab sich für dieselbe kund und es fanden sich auch viele Pferdeliebhaber ein. Vormittags wurden die Pferde der Commission vorgeführt und nachmittags um 2 Uhr fand die Preisvertheilung statt. Unmittelbar vor derselben hielt Herr Commissionsleiter Major Graf Hoyn aus Stadl-Lambach eine Ansprache über den Nutzen der Pferdezucht.Derselbe gab auch einige Gesichtspunkte an, von welchen sich die Commission bei der Beurtheilung der Preiswürdigkeit der Pferdes leiten ließ. Mit der Aufforderung, gleich den Innviertlern Interesse für Pferdezuchtzu haben und mit der Bemerkung, daß das vorgeführte Pferdematerial ein gutes war, schloss derselbe dieAnsprache. Möge dieser Pferde-Prämiierung bald wieder eine folgen, dies der lebhafte Wunsch. Nachstehend nun das Verzeichnis jener Herren Pferdebesitzer, welche so glücklich waren, mit Preisen betheilt zu werden. Bei der Pferde-Prämiierung am 15. Juli in Grieskirchen wurden vorgeführt: 33 Mutterstuten mit Fohlen. Davon wurden mit Staatspreisen betheilt: Josef Schatzl von Michaelnbach 40 Kr. Michael Rumpfhuber von Michaelnbach 20 Kr. -Pferdezuchtsmedaille. —Mit Vereinspreisen vom oberösterreichischen Pferdezuchtsverein wurden betheilt:Mathias Doplbauer von Michaelnbach 15 Kr. Martin Aichinger von Michaelnbach, Von 10 vorgeführten ein-und zweijährigen Hengstfohlen wurden mit Staatspreisen betheilt: Josef Muckenhuber von Michaelnbach 40 Kr.
Neue Warte am Inn 5. August 1899
(Vom Clerus.) Der hochw. Herr Cooperator Abrecht Renner, als Cooperator nach Michaelnbach; Zu kaufen wird gesucht ein gebrauchtes, noch gut erhaltenes, 3 bis 4pferdekräftiges Lokomobil Zuschriften erbeten an Joh. Hötzeneder. Maschinenwerkstätte in Michaelnbach bei Grieskirchen.
(Linzer) Tages-Post 29. August 1899
Volkswirtschaftlicher Theil. Thierschau mit Preisvertheilung des landwirtschaftl. Bezirks-Vereines und der Bezirksgenossenschaft der Landwirte. Grieskirchen, 25. August. Für Jungrinder beiderlei Geschlechts: 3. Preis mit 10 Kr. Math. Doppelbauer in Pulsham, Gemeinde Michaelnbach für einen Simmenthaler Stier, 35 Punkte. Medaillen der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft erhielten: Pfarrer Nöbauer in Michaelnbach eine silberne Medaille.
(Linzer) Tages-Post 1. September 1899
(Diphtheritis.) Aus Grieskirchen wird uns unterm 30. August berichtet: Seit einer Woche tritt hier die Diphtheritis auf und hat bereits drei Opfer gefordert, darunter auch einen Erwachsen. Nach ärztlichem Gutachten ist Gefahr vorhanden, dass die tückische Krankheit nach Umständen besonders im Oberösterreichischen Hausruckviertelbedeutende Dimensionen annehmen könne.— In Michaelnbach bei Waizenkirchen ist seit zwei Tagen wegen epidemischen Auftretens der Diphtheritis die dortige Schule gesperrt.
(Linzer) Tages-Post 2. September 1899
Am 12. September um 9 Uhr vormittags Verhandlung gegen Leopold Rechendorfer, 27 Jahre alt, von Michaelnbach, wegen Verbrechens der schweren Körperbeschädigung. Vorsitzender: Landesgerichtsrath Dr. Brunner, Vertheidiger: Dr. Greiter.
(Linzer) Tages-Post 1. Oktober 1899
Landwirtschaftliche Abtheilung. silberne Medaille vom Ackerbau-Ministerium; Hötzeneder in Michaelnbach
Linzer Volksblatt 31. Oktober 1899
Tagesneuigkeiten -Linz, 30 October 1899.Ein Pfarrer auf der Jagd erschossen. Eine sehr traurige Nachrichtkommt uns unter dem 29. d. M. aus dem oberen Innviertel zu. Sie lautet: „Bei der gestern nachmittags inHandenberg stattgefundenen Jagd entlud sich das Gewehr eines Jagdschützen auf bis jetzt nicht erklärte Weise;es gieng der Schuss in das Haupt des dortigen Herrn Pfarrers Franz Wilflingseder, der auch an der Jagd theilnahm, so daß derselbe sogleich seinen Geist aufgab. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag um 9 Uhr statt." — Ein zweiter Bericht lautet: „Am 28. d. M. wurde der hochwürditze Herr Franz S. Wilflingseder bei der Jagd von einem alten Auszügler erschossen. Allgemeines Bedauern herrscht über den guten Herrn Pfarrer. Ein Herr aus Linz, welche, gestern in Braunau weilte, erzählt uns, daß der verunglückte Pfarrer bei seiner Gemeinde überaus beliebt war und der Schmerz der Leute ein grenzenloser sei. — Der Verblichene wurde zu Peuerbach am 29. August 1840 geboren und 1865 zum Priester geweiht. Er wirkte in der Seelsorge an folgenden Orten: Ostermiething, Altmünster, Michaelnbach, Prambachkirchen, Treubach und zuletzt in Handenberg, wo er in so beklagenswerter Weise ein plötzliches Ende fand. Gott gebe ihm die ewige Ruhe!Nachschrift: Aus einem weiteren Berichte über das Unglück sei noch folgendes erwähnt: Das Geschoss traf den Hochw. Herrn Pfarrer am Hinterhaupt, so daß derselbe augenblicklich todt zusammenstürzte. R. I. P.
Linzer Volksblatt 3. November 1899
Linz, 2. November 1899.Herr Albrecht Renner, Cooperator in Michaelnbach, kommt als Cooperator nach Lembach.
(Linzer) Tages-Post 28. November 1899
Aus Grieskirchen schreibt man unterm 26. d. M.: Gestern kam gegen 4 Uhr nachmittags in der Ortschaft Mödling nächst Grieskirchen aus bis jetzt unbekannter Ursache Feuer zum Ausbruche, dem in obgenannter Ortschaft dieHäuser Nr. 4 und 10 zum Opfer fielen. Das verheerende Element griff rasch um sich, da alles trocken und dieObjecte mit Stroh eingedeckt waren. Das Feuer, welches in einem rückwärtigen Nebengebäude Schönbergers ausbrach, äscherte das Anwesen des Schönlettner (Schönberger) und das benachbarte Krämerhaus vollständigein. An Fahrnissen und Fechsung konnte nichts ausgebracht werden; außerdem verbrannten einige Stück Schweine und ein Schaf. Dank dem raschen Eingreifen der Feuerwehren von Michaelnbach, Grieskirchen. Pollham, Pötting und Tolledt konnte der Brand lokalisiert werden und das kaum 30 Schritte vom brennenden Objecte befindliche Anwesen des Huemer, das gleichfalls Strohdach hatte und vollständig hölzern war, gerettetwerden. Der verursachte Schade beziffert sich auf circa 6000 fl., dem eine Versicherungssumme von 3900 fl.gegenübersteht. Schönleitner war bei der „Fonciere" mit 3400 fl. und der Krämer bei der „Generale in Triest" mitnur 500 fl. versichert.
Michaelnbach, 27. November. (Brand.) Samstag den 25. d., halb 5 Uhr abends, kam im Krämerhause und Schönbergerhause in Niederwödling Feuer zum Ausbruche, welches beide Objecte bis auf einen kleinen Theil einäscherte. Ursache des Brandes unbekannt. Am Brandplatze erschienen die Feuerwehren von Michaelnbach, Pollham, Grieskirchen und Tolled. Es konnten dadurch die anderen nahestehenden Häuser des Dorfes gerettetwerden.
Linzer Volksblatt 29. Dezember 1899
Michaelabach 24 December. (Concert. — Suppen-Anstalt.) Am 19. d. M. anlässlich der diesjährigen Schlussjagd veranstaltete unser allseits geachteter Jagdpächter Herr Greinegger in Herrn Eggers Gasthaus zu Michaelnbach einen Unterhaltungsabend zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt, wobei die löbl. Musikcapelle aus Grieskirchen unter der bewährten Leitung ihres Capellmeisters, des Herrn Mittermaier, in der uneigennützigsten Weise concertierte und durch ihre vorzüglichen Leistungen allgemeinen Beifall erntete. Für die Suppenanstalt ist hiebei ein namhafter Betrag eingeflossen.