Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1800 bis 1849

Vaterländische Blätter 28. Mai 1817

Eine erfreuliche Erscheinung im Gebiethe der Tonkunst ist die Komposition des hoffnungsvollen Stift St.Peterschen Musikers, Wolfgang Joseph Lanz-Eine seiner gelungensten Proben lieferte er unlängst mit der Eantatezum Wahltag des hoch w. Hrn. Prälaten von St. Peter, gedichtet von dem k. k. Hrn. Professor, Joh. Peter Hölzl.Lanz wurde zu Michaelnbach im k. k. Hausruckviertel am 20. Jänner 1797 geboren. Als Sohn eines Schullehrers hatte er schon in frühester Jugend Gelegenheit und Aufmunterung genug, sich in musikalischer Hinsichtanzuregen. Weitere Vervollkommnung eignete er sich in Grießkirchen bey dem dortigen Schullehrer, Hrn. Fischer, an, obwohl er seine bereits erworbenen Kenntnisse im Gebiethe der Harmonie größten Theils seinem eigenen, unermüdeten Fleiße, seinem angestrengten Studium musikalischer Werke und seiner steten Übung zu danken hat. Am 24. März 1815 trat er im Stifte St. Peter dahier als erster Violinist ein, und erwarb sich von diesem Zeitpunkte an durch sein Violin-und treffliches Flötenspiel, besonders aber durch seine sehr gelungenen musikalischen Compositionen den Beyfall der Kenner. Mit bewundernswürdiger Fertigkeit behandelt er auch den Flügel und alle blasenden Instrumente. Sein Styl in der Composition drückt vorzüglich den Geist des Großen und Heroischen aus. Solch einem rühmlichen Auskeimen und Streben ist sowohl die möglichste Unterstützung und Gelegenheit zum Vollendeten zu wünschen

Linzer Zeitung, 9. Mai 1836

Oeffentliche Versteigerung.(Holzschusterhäusel in Minnichthal, Pfarre Michaelnbach, sammt Fahrnissen.)(3 1)— Von dem Pfleggerichte Weidenholz wird bekannt gemacht: Es sey aus Ansuchen der MariaWieshoferschen Erben in den öffentlichen Verkauf des gemauerten, auf 350 fl, CM. geschäzten Holzschusterhäusels zu Minnichthal, bey welchem sich ein mit mehreren tragbaren Obstbäumen besezter Garten von 478 Q. Klafter befindet, gewilliget worden. Zum Verkaufe dieses Häusels wird eine Tagsazung den 24. May d.J., um 9 Uhr Vormittags, auf dem Holzschusterhäusel angeordnet. Nach Verkauf des Häusels werden auch sogleich die Fahrnissen, gegen sogleiche bare Bezahlung, an die Meistbiethenden licitando verkauft. DieKaufsbedingnisse und Lasten können in der hiesigen Amtskanzelley eingesehen werden. Weidenholz, den 27. Aprill ,1836 Saxinger,Pfleger.

Linzer Zeitung, 15. April 1839 und 22. April 1839

Licitation.(Baureparaturs -Herstellungen bey den Pfarrhofs-Wohn-und Wirthschafts-Gebäuden zu Michaelnbach.)

(3) Mit hoher Regierungs-Genehmigung dd.14. März d. J., Zahl 7756, intimirt durch das wohllöbl. k k. Hausruckkreisamt Wels dd. 19.obigen Monathes, Nr. 3279, wurde in die Bau-Reparaturs-Herstellungen bey den Pfarrhofs-Wohn -und Wirthschafts -Gebäuden zu Michaelnbach gewilliget, und angeordnet, daß diese Herstellungen im Wege der öffentlichen Versteigerung auf Kosten des abgetretenen Hrn. Pfarrers bewerkstelligetwerden sollen. Diese adjustirten Kosten betragen nach dem Kosten-Anschlage

an Maurer-Arbeiten 7 fl. 53 kr. an Maurer -Materiale sammt Zufuhr 10 fl. 21 kr. an Zimmermanns-Arbeiten 58 fl. 41 kr. an Zimmermanns -Materiale sammt Zufuhr 161 fl. 44 kr. Zusammen in CM. WW. 238 fl. 39 kr.

Die Versteigerung dieser Bau-Reparaturen wird am 30. d. M.,10 Uhr Vormittags, im Loco PfarrhofeMichaelnbach vorgenommen, wozu die Licitationslustigen mit dem Beysaze eingeladen werden, daß dieselben die vorgeschriebene Caution vor Anfang der Licitation zu erlegen haben. Vorausmaß und Kosten-Anschlag können täglich zu den gewöhnlichen Amtsstunden in hiesiger Vogtev-Kanzelley und auch am Tage der Licitation eingesehen werden. Vogtey -Herrschaft Peuerbach, am 8.April 1839.

Linzer Zeitung, 8. Februar 1841

Licitations-Kundmachung. (Bauherstellungen bei der Pfarrkirche Michaelnbach) Die hohe k. k. Landesregierung hat, mit Decret dd. 28. August 1839 und 8. August 1840,Z.24705 und 22606, die Herstellung von Baureparaturen bei der Pfarrkirche Michaelnbach im Wege der Abminderungs-Licitation bewilligt, welche Baureparaturen nach den adjustirten Kostenanschlägen:

an Maurer-Professionisten – Arbeiten 35 fl. 6 kr.

an Maurer-Materialien 17 fl. 57 kr.

an Handlanger und Fuhren 30 fl. 15 kr.

an Zimmermanns-Professionisten-Arbeiten 26 fl. 36 kr.

an Zimmermanns-Materialien 36 fl. 23 kr.

an Handlanger u. Fuhren 10 fl. 50 kr.

betragen zus. in CM.WW.. 137 fl. 12 kr.

CM =Conventionsmünze WW= Wiener Währung Zur Versteigerung dieser Baureparaturen wird der 19. Februar d. J. bestimmt. Das am Tag, der Licitation zu erlegende Vadium besteht in 10 Percent der Ausrufspreise. Vorausmaß und Kostenanschläge können täglich zu den gewöhnlichen Amtsstunden in hiesiger Kanzlei eingesehen werden. Vogtei Peuerbach, am 24. Jänner 1841.

Oeffentliche Versteigerung des Jodlbauerngutes in Parz, dreier Grundstücke und der Fahrnisse.

(1) Ueber Ansuchen des Vaters und des Vormundes des einzigen, nur 12jährigen Erben der Magdalena Brunthaller'schen Verlassenschaftsmasse, und mit Zustimmung des Wittwers, Mitbesitzer des zu dieser Masse gehörigen Gutes, so wie der löbl. Pupillar-Obrigkeit, wurde die öffentliche Versteigerung des Jodlbauerngutes, dreier Ueberländäcker und der Fahrnisse bewilliget, und hierzu der 8. März 1841 bestimmt, 9 Uhr früh.

1. Das Bauerngut in Parz liegt in der Ortschaft Haus H. Nr. 2, Pfarre Michaelnbach, im äußern Hausruckkreise.

Hierzu gehören nach neuer Vermessung 18 Joch 400 Q.Klft. Aecker, 3 Joch 1020 Q.Klft. Wiesen,

441 Q.Klft. Wiesen mit Obstbäumen, 1 Joch 1344 Q.Klft. Hutweiden 300 Q.Klft. Hutweiden mit Obstbäumen 1 Joch 395 Q.Klft. Niederwald zus. 25 Joch 700 Q.Klft.

  1. Die zur löblichen Herrschaft Parz gehörigen drei Landacker sind lehenbar, und messen das 1. Land 432 Q.Klft., das 2. Land 331, das 3. Land 228, zusammen 1041 Q.Klft.
  2. Sämmtliche Haus-und Baumanns-Fahrnisse werden gleich nach verkauften Realitäten und in dem darauf folgenden Tage, gegen gleich bare Bezahlung, veräußert. Das Bauerngut wird um den gerichtlichen Schätzungswerth pr. 1375 fl. CM., und die ledigen Gründe um 125 fl. ausgerufen, wovon das 10pctg. Vadium zu erlegen ist, und die Kaufbedingnisse täglich in hiesiger Amtskanzlei eigesehen werden können. Die Licitation wird auf dem Gute vorgenommen. Herrschaft Daxberg'sche Unterthans-Parzellen zu Grieskirchen, am 3. Februar 1341. Waizhofer, Justiziär.

Linzer Zeitung, 14. Und 21. Juni 1841

Vorladung militärpfl. Individuen. Von dem Distrikts-Commissariate Erlach, im Hausruckkreise, werden nachbenannte theils mit, theils ohne Wanderbewilligung abwesende, bei der heurigen Recrutenstellung nicht erschienene Individuen hiermit aufgefordert, binnen 4 Wochen sich hieramts zu stellen, widrigens selbe als Recrutirungs-Flüchtlinge behandelt werden würden: Johann Steinberger, Riemergesell von Neumarkt, geboren 1814 -, Anton Erlach, Riemergesell von Neumarkt geboren 1817-Bernhard Walter, Mühljung von Neumarkt, geb, 1820; Heinrich Stubäck, Handlungs-Commis von Neumarkt, geb, 1820 -, Mathias Enzlmüllner, Schustergesell von Neumarkt geb. 1814 -, Jgnaz Enzlmüllner, Schustergesell von Neumarkt, geb. 1816; Franz Aschauer,'Bauernsknecht von Neumarkt, geb. 1820-, Michael Hattinger, Müller von Oberndorf, Pfarre Kalham, Flüchtling, geboren 1807, Mathias Pointner, Bauernknecht von Kalham, geboren 1819; Joseph Mayer, von Emling, Pfarre Kalham, Bauernknecht, geboren 1811, Paul Weinmülner, Tischler von Aschach, Pfarre Pötting, geb, 1817 , Joseph Eiblhuber, von Eggertroith, Pfarre Pötting, geboren1815-, Anton Schmidsberger, Bauernknecht von Grumbach, Pfarre Michaelnbach, geboren 1821 Joseph Greifeneder, Schneider von Haid, Pfarre Michaelnbach, geb. 1820-, Andreas Lestlbauer Bauernknecht von Unterreitbbach, Pfarre Michaelnbach, geb. 1816-, Jacob Lindenbaur, von Haus Pfarre Michaelnbach, geb, 1816 -, Martin Zellinger, von Geßwagn, Pfarre Kalham, Bauernknecht, geb. 1821-, Georg Macherhammer, Bauernknecht von Oberndorf, Pfarre Kalham, geb. 1819. Districts Commissariat Erlach, am 2. Juni1841.

Linzer Zeitung, 30. Juni 1842

Wels. Am 14. Mai d. J., wurde zu Wels die öffentliche Pferdeprämien. Vertheilung für den Hausruckkreisvorgenommen, bei welcher 9 Stutenfohlen als preiswürdig erkannt wurden. Den ersten Preis mit 16 Stück Dukaten erhielt der Landmann Mathias Aichinger von Reitbach, Pfarre Michaelnbach, Commissariats. Bezirk Erlach; mitdem zweiten Preis pr. 7 Stück k. k. Dukaten wurde Franz Doppler von Parzham, Pfarre Weitzenkirchen, Commissariat Weidenbolz, betheilt. Die übrigen 7 Prämien zu 5 Stück k. k. Dukaten erhielten in nachfolgender Ordnung: Franz Gruber von Hacking, Pfarre Hartkirchen, Commissariat Aschach; Andreas Stiglhuber von Kranawitten, Pfarre Weigenkirchen, Districts-Commissariat Weidenholz; Joseph Riedlberger von Stocket, Pfarre Stroheim, Distrikts-Commissariat Eferding; Johann Zauner von Stephansdorf, Pfarre und Distrikts-CommissariatPeuerbach; Joseph Steindl von Assing, Pfarre und Districts-Commissariat Peuerbach; Joseph Moser von Parschall, Pfarre, Grieskirchen, Districts-Commissariat Parz; Johann Ominger von Regensdorf, Pfarre Hofkirchen, Districts-Commissariat Roth.

Linzer Zeitung, 27. Februar 1843

Licitations-Kundmachung (2)über das neu zu erbauende Schulhaus zu Michaelnbach, sammt Oekonomie-Gebäude. Zufolge hoher k. k. Regierungs-Verordnung vom 9. December 1842, Zahl 32266, wurde die Erbauung eines neuen Schulhauses zu Michaelnbach, sammt einem hierzu gehörigen Oekonomie-Gebäude auf Kosten der gesetzlichen Concurrenz bewilligt. Die Kosten betragen, und zwar!

Beim Schulhause: | Beim Oekonomie-Gebäude:

Professionisten-Arbeit 948 fl. 56 kr., | Professionisten 87 fl. 49 kr.,

Material 1321 fl. 33 kr., | Material 215 fl. 39 kr.,

Handlanger und Fuhren 929 fl. 2 kr., | Handlanger 143fl. 36kr.,

zusammen 3199 fl. 31 kr. | zusammen 447 fl, 4 kr., wovon jedoch die Gemeinde die Handlanger und Fuhren vom Schulhause in Natura übernommen hat Zugleich hat die hohe Landesstelle zufolge obiger Verordnung angeordnet daß der Bau im Licitaiionswege an den Mindestfordernden zu überlassen sei. Diese Licitation wird am 6. März d. J,, früh 9 Uhr, im Orte Michaelnbach abgehalten. Eben an diesem Tage wird auch Nachmittags 2 Uhr das Materiale des alten Schulhauses und Oekonomie-Gebäudes an den Meistbietenden hintan gegeben. Die Licitations -Bedingnisse, so wie der Bauplan, Vorausmaaß und Kosten-Anschläge können täglich hieramts eingesehen werden. Vogtei Peuerbach, am 16. Februar 1843.

Linzer Zeitung, 3. März 1845

Vorladung des über 30 Jahre abwesenden Philipp Huermer, Bauerssohn vom Brunnergut zu Minithal, Pfarre Michaelnbach.

(1) Vom Pfleggerichte der Herrschaft Tolleter Parzellen zu Roith wird hiemit der bereits seit dem Jahre 1812 unbekannten Aufenthalts abwesende hiesige Curand Philipp Huermer, vom Brunnergut zu Minithal, Pfarre Michaelnbach, gebürtig, hiermit aufgefordert, binnen Einem Jahre so gewiß dieses Gericht oder den für ihn bestell, ten Curator Joseph Gugeneder, Bräuer zu Reith, von seinem Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, als er im Widrigen nach Verlauf dieser Frist auf weiteres Anlangen seiner Geschwister für todt und sein imhiesigen Waisenamte befindlichen Vermögen für vereblich erklärt werden würde. Pfleggericht Tollerer Parzellen zu Roith, am 23. Februar 1345. Postl, Pfleger.

Linzer Zeitung, 25. April 1845

Vorladung Militärpflicht. Individuen. (2)Von dem Diftricts -Commissariat Erlach imHausruckkreise werden hiemit nachbenannte Militärpflichtige theils mit, theils obne Paß abwesende Individuen aufgefordert, sich binnen 4 Wochen bei dem Commissariate so gewiß zustellen, als sie sonst als Recrutirungs-Flüchtlinge den bestehenden Gesetzen gemäß behandelt werden würden, und zwar:Mathias Huber, von Oberndorf Nr. 10, Pfarre Kalham, Dienstknecht; Mathias Zellinger, von Flenkengrnb Nr. 2 do., Schmidgesell; Michael Greifeneder, von Haidt Nr. 9 , Pf. Michaelnbach, Mühljung; Franz Aschauer, von Neumarkt Nr. 41, Weber. D.C. Erlach, am 19. April 184S.

Linzer Zeitung, 4. Mai 1846 und 11. Mai 1846

Todes ' Erklärung des Philipp Huermer.

(3) Vom Pfleggerichte der Herrschaft Tolleter Parzellen zu Roith wird hiemit der seit dem Jahre 1812 abwesende hiesige Curand Philipp Huermer, gebürtig vom Bauerngut zu Minithal, Pfarre Michaelnbach, nachdem er auf diehierämtliche Vorladung, dd. 23. Februar 1844, Z. 111/civ., weder erschienen, noch dieses Gericht oder den für ihn bestellten Curator Joseph Gugeneder von seinem Leben Nachricht gegeben hat, über Anlangen seiner Geschwister und nach Einvernehmung des Curators für todt, und sein in diesiger Obsorge befindliches Vermögen für vererblich erklärt.Pfleggericht Tolleter Parzellen zu Roith, am 24. April 1846. -Postl, Pfleger.

Linzer Zeitung, 2. November 1846

Executive Versteigerung. (Theresia Zauner'sche Fahrnisse.) (2) Von dem Pfleggerichte der gräflich Revertera'schen Herrschaften Erlach und Tollet zu Erlach wird hiermit öffentlich bekannt gemacht: Es sei über Einschreiten der Elisabeth und Anna Maria Wagner, ledig großjährigen Bauerstöchter vom Christlmavrgute zu Mayrdopl, Pfarre Michaelnbach, wegen Zahlung von 400 fl. CM. sammt Zinsen und Executionskosten in dieöffentliche Feilbietung der auf 521 fl. 30 kr. CM. geschätzten, und der Theresia Zauner, am Wolfbauerngute zu Addenbruck, Pfarre Peuerbach, gehörigen Fahrnisse, als:Stiere, Kälber, Kühe, Schweine, Schafe, Futterei, Wägen, Einrichtungsstücke und Brennholz rc. gewilliget, und hiezu der 11. November 1846 für den ersten, der 27. November 1846 für den zweiten, der 11. December 1346 für den dritten Termin, mit dem Beisaze bestimmt worden, daß, wenn diese Fahrnisse weder bei der ersten noch zweiten Tagsatzung über oder um den Schätzungswerth an Mann gebracht werden könnten, selbe bei der dritten Tagsatzung auch unter dem Schätzungswerthe hintangegeben werden würden. Die Kauflustigen haben sich daher an den benannten Tagen im Wolfbauerngute jedesmal um 10 Uhr Vormittags, einzufinden, und wird noch bemerkt, daß diese Fahrnisse gegen gleich bare Bezahlung hintangegeben werden. Erlach, am 10. October 1846. R. v. Schinnern, Pfleger.

Linzer Zeitung, 14. Dezember 1846

Vorladung Militärpflicht. Individuen. (1)Von dem Districts» Commissariat Erlach im Hausruckkreise werden nachbenannte Individuen aufgefordert, Behufs ihrer Militärnachstellung am 15. December 1846, früh 8 Uhr, inder k. f. Werbbezirkskanzlei zu Leig so gewiß zu erscheinen, als sie sonst als Recrutirungsflüchtlinge angesehen und nach den Gesetzen behandelt werden müßten. Ignaz Wampl von Kimpling, geboren 1826; Johann Burgstaller von Schilddorf, geb. 1823; Johann Gruber von Erlach, geb. 1821 ; Joseph Stiegelbauer von Putzenbach do.; Anton Zehetner von Minithal do.; Mathias Kaltenbek do. do,-,Georg Endmeyr von Moos, geb. 1820; Johann Kirchberger von Peuerbach, 1820; Johann Ringler von Aspet, geb. 1819; Franz Aschauer von Neumarkt do.; Vinzenz Aumeyr von Wendling do,; Gottfried Kaufmann von Zupfing do,; Michael Greifeneder von Usting, geb. 1818; Johann Wimmer von Obersameting do.; Mathias Puchmeyr von Kiesenberg do.; Johann Schatz! von Schmidtgraben do.; Peter Meggauer do, do.; Anton Engelsberger von Geißedt do.; Anton Kaltenbek von Grub do.; Philipp Laßlhuemer von Peuerbach do.; Anton Erlacher von Neumarkt, geb. 1817; Martin Eder von Zupfing do Leopold Mayr von Michaelnbach, geb. 1816;Jakob Lindenbauer von Haus do.; Andreas Kristlhuemer von Ramesedt do,-, Ignaz Engelmühler von Neumarktdo. Erlach, am 9. December 1846.

Linzer Zeitung, 31. Mai 1847

Oeffentliche Versteigerung des Natternbäcker-Zehents zu Grub Nr. 10. Pfarre Michaelnbach. (1) Von dem Pfleggerichte der Herrschaft Weidenholz wird hiemit bekannt gemacht: Es werde auf Anlangen des löbl. Magistrates Wels. (dd. 9. Februar l, J.. Nr. 35„ die öffentliche Feilbietung des dahin gehörigen, von hier auf 210 fl. geschäzten ganzen Zehents auf dem Natternbäckergute zu Grub und Peching, Pfarre Michaelnbach, ex delegatione der löbl. Realbehörde vorgenommen. und hiezu der 24. Juni. Und der 22. Juli 1847, mit der Bemerkung angeordet daß. wenn dieser Zehent bei der ersten Tagsazung nicht an den Mann gebracht werden solltwe, bei der zweiten auch unter demselben hintangegeben werden würde. Es haben daher alle, die gedachten Zehent an sich zu bringen wünschen, an dem obigen Tagen, und zwar jedesmal um 10 Uhr Vormittags, in der hhierortigen Atskanzlei zu erscheinen. Pfleggericht Weidenholz, den 25. Mai 1847

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1850 bis 1879

(Linzer) Tages-Post 22. September 1865

Der Beschwerde der Gemeinde-Vorstehung Michaelnbach wider den Beschluss des Gemeinde-Ausschusses St.Thomas, womit ausgesprochen wurde, dass der Hausbesitzer J. Sch. in der Gemeinde Michaelnbach für seine imGemeinde-Bezirke St, Thomas liegende Gründe Handdienste für die Gemeinde St. Thomas zu leisten habe, keine Folge zu geben, da nach § 77 G. O. für Gemeinde-Erfordernisse mit Beachtung der Vorschriften der §§. 71 – 74 Dienste gefordert werden können, und nach h. G. O. Zuschläge zu den direkten Steuern auf alle in der Gemeinde vorgeschriebenen Steuern dieser Art ohne Unterschied, ob der Steuerpflichtige Gemeindeglied ist oder nicht,gleichmäßig umzulegen sind, daher es keinem Zweifel unterliegt, dass die in der Gemeinde Michaelnbach ansässigen Grundbesitzer der Gemeinde St, Thomas, ebenso wie die Bewohner letzterer Gemeinde zu Naturalleistungen in der Gemeinde St, Thomas nach dem Maßstabe der direkten Steuern daselbst verpflichtetwerden können.

(Linzer) Tages-Post 25. Oktober 1865

Zaunschmidgut Nr. 4 in Schmidgraben, Pfarre Michaelnbach, Schätzwert 5690 fl., fundus instructus, Schätzwert92 fl. 10 kr., 30. Oktober, 30. November, 30. Dezember U. B., B.-A. Waitzenkirchen

(Linzer) Tages-Post, 31. Oktober 1866

Landtags-Vorlagen des Landesausschusses. Von Seite des oberösterreichischen Landesausschusses werden nachstehende wichtigere Vorlagen für die nächste Landtagssession vorbereitet.

4. Aufnahme der Gemeindestraße von Waizenkirchen nach Grieskirchen über Michaelnbach unter dieBezirksstraßen, dagegen Auflassung der Straße von Prambachkirchen nach Wallern.

(Linzer) Tages-Post, 28. Februar 1868

Fremden-Liste. Gasthof zum bairischer Hof: I. Olzinger, Schullehrer von Michaelnbach. — K. Beyr, Schullehrer von Steyr. — T. Oberreutter, Privat von Stuttgart. — F. Brunhuber, Bürger von Efferding.

(Linzer) Tages-Post 27. Juli 1869

Linz, am 22. Juli 1869. K. k. Postdirektion für Oberösterreich und Salzburg. H Am 1. August 1869 tritt inMichaelnbach im Bezirke Waizenkirchen ein Postamt in Wirksamkeit, welches seine Verbindung durch die zwischen Waizenkirchen und Grieskirchen verkehrenden Postbotenfahrten erhält.

Linzer Volksblatt 20. Juni 1870

Montag den 20. Juni 1870. Zur Wahlbewegung. -Wahl der Wahlmänner. In der Gemeinde Michaelnbach zweiWahlmänner, beide Mitglieder des katholischen Volksvereins. (Obwohl die Seelenzahl der Gemeinde 1600 übersteigt, durften diesmal nur zwei Wahlmänner gewählt werden; warum? um gütige Antwort wird gebeten.)

Linzer Volksblatt 1. August 1870

Linz, 1. August. Veränderungen im geistlichen Personalstande. Hr. Anton Prinzinger, Deficient, wurde zum 2. Consistorial -Sekretär ernannt. -Hr. Franz Wilflingseder von Michaelnbach nach Offenhausen.

Linzer Volksblatt 3. September 1870

Linz, 3. September. Veränderungen im geistlichen Personalstand. Befördert wurden: Herr Josef Prinzinger, Cons.-Rath, Dechant und Pfarrer in Großraming, auf die Stadtpfarre Gmunden. Herr Franz Wilflingseder wurde alsCoop. in Michaelnbach belassen; statt seiner kam der Alumnatspriester Herr Joh. N, Enzendorfer als Coop. nach Offenhausen.

Linzer Volksblatt 30. September 1870

Linz, 29. September. Versetzt wurden: Hr. Franz Wilflingseder, Coop. von Michaelnbach nach Prambachkirchen. — Hr. Josef Berger, Coop. von Altenfelden, nach Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 9. Oktober 1870

Landes-und Gemeinde – Angelegenheiten (Auszug aus dem Sitzungsprotokolle des Landes-Ausschusses vom 15 September 1870.) -Referent Dr. R v. Kremer: Genehmigte Anträge:

In Ausführung des Landtagsbeschlusses vom 24. August l. J., den Thomas Olzinger, Oberlehrer in Michaelnbach, über dessen Ansuchen um Entscheidung, wem das Recht der letzten Fechsung auf den Schulgründen zustehe, zu bedeuten, daß Lehrer und Unterlehrer, außer den in den HZ. 15 bis 26 des Gesetzes vom 13. Jänner 1870, betreffend die Rechtsverhältnisse des Lehrstandes, bezeichneten Ansprüchen kein Recht auf Nebenbezüge haben und daß nach H. 23 dieses Gesetzes das Erträgniß jener Grundstücke, welche Eigenthum der Schule, aber inGemäßheit des Reichsgesetzes vom 14. Mai 1369 zu Schulzwecken nicht erforderlich sind, zur Bestreitung jener Schulauslagen zu verwenden ist, welche den Schulgemeinden zur Last fallen.

Linzer Volksblatt 13. Oktober 1870

Aus dem Landes-Ausschuße. (Sitzung vom 15. Sept. 1870.) Die Grundstücke der Schule zu Michaelnbach betreffend, wird auf die Anfrage des dortigen Lehrers entschieden, daß das Erträgniß davon der Gemeinde zukomme zur Bestreitung der ihr obliegenden Schulauslagen.

Linzer Volksblatt 16. Dezember 1870

Aus dem Protokolle des Landes-Ausschusses. (12. Sitzung am 24, November.) Ueber Antrag des Herrn Referenten Seyrl wird beschlossen:

3. Den Gemeinde -Vorstehung Waizenkirchen und Michaelnbach in Betreff ihrer Eingaben um Abänderung des Projektes zur Umlegung des Bauernberges auf der Grieskirchen—Waizenkirchener Bezirksstraß-zu eröffnen, daß der Landesausschuß mit Rücksicht auf die Lokalverhältnisse hierauf nicht einzugehen finde, sondern dieUmlegung nach dem ursprünglichen technischen Projekte zur Ausführung bringen lasse.

Linzer Volksblatt 24. Januar 1871 _Anzeige!

Das Wirthshaus Nr. l0 zu Michaelnbach, im Bez. Waizenkirchen mit Wirths-und Fleischhauer-gerechtsame, mitsehr guter Lage und im besten Betriebe stehend und etwas mehr als 4 Joch ausgezeichneter Grundstücke wird unter günstigen Bedingungen sogleich verpachtet. Nähere Auskünfte ertheilt Dr. Ferdinand Hele, „Advokat inWaizenkirchen."

(Linzer) Tages-Post 5. April 1871

Es wurde ferners die erste Quinquennalzulage folgenden Lehrern angewiesen . . Thomas Olzinger in Michaelnbach, . . . . die Quinquennalzulage jährlicher 25 fl.

Linzer Volksblatt 16. Mai 1871 Veränderungen im geistlichen Personalstande. Herr Josef Racher, Pfarrer in Michaelnbach, Jubelpriester, resignirte auf seine Pfarre; Erledigt sind: Die lf. Pfarre Michaelnbach, Termin bis 5 Juni.

Linzer Volksblatt 6. August 1871

Linz 5. August -Angestellt wurden die Alumnats Priester: Hr. Michael Kröswang als Coop. in Michaelnbach;Todfälle: Hr. Josef Racher, Jubelpriester, resignirter Pfarrer von Michaelnbach, -†14. Juli zu Heiligenberg; -Hr. Adalbert Auinger, Pfarrer in Pötting, † 30. Juli. R. i. p.

Linzer Volksblatt 28. November 1871 Versetzt wurden: Hr. Josef Berger, Pfarrprovisor von Michaelnbach als solcher nach Engelszell;

Linzer Volksblatt 3. Januar 1872

Grieskirchen. Letzhin versetzte der Wirthssohn in Furt, Pfarre Michaelnbach, einem gewesenen Bauer, mit dem er schon längere Zeit in Zwist gewesen sein soll, ein paar Messerstiche. Der Beschädigte erlag bereits seinen Wunden. Der Thäter war bisher ein unbescholtener Mensch; namentlich sein Vater ist als Ehrenmann bekannt und geachtet.

Linzer Volksblatt 23. August 1873

Am Montag den 18. August, geschah ein Unglück beim Pulsamer durch eine Dreschmaschine vom Bräuer inSpielmansberg, wo einem Taglöhner von Haid, Pf. Michaelnbach, ein Arm zermalmt wurde und abgenommen werden mußte.

Linzer Volksblatt 27. September 1873

Aus dem oberösterreichischen Landesausschusse. Auszug aus dem Sitzungsprotokolle 28. August 1873 über dieBeschwerde der Gemeinde Michaelnbach bezüglich des Weges durch den Pollhamer Wald. Commission unter der Leitung des Landessecretärs Scheda ist anzuordnen;

Linzer Volksblatt 13. November 1873

Michaelnbach bei Grieskirchen, 11. Nov. In einem Hause der Ortschaft Michaelnbach ist die Rinderpest ausgebrochen. Von Seite der Behörde jedoch sind alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, um eine weitere Verschleppung derselben zu verhindern.

(Linzer) Tages-Post 14. November 1873

Nachrichten aus Linz und Oberösterreich. Linz, am 13 November 1373. -Rinderpest. Nachdem der Ausbruch der Rinderpest in den Ortschaften Schleißheim und Michaelnbach im politischen Bezirke Wels, konstytirt ist, so hat gemäß H. 27 des Gesetzes vom 29. Juni 1868, (R. G. Bl, Nr. 118), der Umkreis von drei Meilen von den Seuchenorten als Seuchengrenzbezirk zu gelten. In diese Seuchengrenzbezirke werden einbezogen: Die Landeshauptstadt Linz, die Bezirke Linz Urfahr, der Gerichtsbezirk St. Florian, Rohrbach, Schärding, Ried, Steyr, Kirchdorf, Gmunden, Wels, Kremsmünster und Neuhofen.

(Linzer) Tages-Post 14. Dezember 1873

Erlöschung der Rinderpest. Da in den Seuchenorten Michaelnbach und Haus in der Gemeinde Michaelnbach, Obergschwendt und Stilfüssing in der Gemeinde Waizenkirchen, Schafwiesen in der Gemeinde Pernau und Kitzing in der Gemeinde Wallern seit 21 Tagen nach der letzten Tödtung wegen der Rinderpest kein neuer verdächtiget Erkrankungsfall vorgekommen und die Desinfektion in den bezüglichen Seuchenhöfen durchgeführtist, wird die Seuche in den genannten Orten amtlich als erloschen erklärt.

(Linzer) Tages-Post 14. Mai 1874

Schulangelegenheiten. Vom oberösterreichischen Landesschulrathe. In der letzten Sitzung am 8. d. wurden vorbehaltlich der Zustimmung des oberösterreichischen Landesausschusses die Pläne für den Neubau der Schulhäuser in Kreuzen und in Seewalchen und für die Erweiterung des Schulhauses in Michaelnbach genehmigt;an den Schulen Michaelnbach, Attnang und Schärding je eine weitere Lehrkraft systemisirt und dem Ansuchen des Ortsschulrathes Ottnang um Beibehaltung des halbtägigen Unterrichtes keine Folge gegeben: hingegen aus die beantragte Erweiterung der Schule Weyer (Bezirk Steyr) wegen Nichteignung des hiefür vorgeschlagenen Lokales nicht eingegangen.

Linzer Volksblatt 16. Mai 1874

Nachrichten aus Oberösterreich. Linz, 15. Mai. -Sitzung des k. k. oberösterreichischen Landesschulrates vom 8. Mai. Vorbehaltlich der Zustimmung des oberösterreichischen Landesausschusses wurden die Pläne

für den Neubau der Schulhäuser in Kreuzen und Seewalchen und für die Erweiterung des Schulhauses inMichaelnbach genehmigt, an den Schulen Michaelnbach, Attnang und Scheerding je eine weitere Lehrkraft systemisirt und dem Ansuchen des Ortsschulrathes Attnang um Beibehaltung des halbtägigen Unterrichtes keine Folge gegeben; auf die beantragte Erweiterung der Schule Weyer (Bezirk Steyr) wurde wegen Nichteignung des hiefür vor geschlagenen Lokales nicht eingegangen. Unter der gleichen Voraussetzung beschloß der k. k. Landesschulrath die Vervollständigung des Lehrkörpers an der Mädchenbürgerschule in der Altstadt zu Linz und Umwandlung der Volksschule auf der Landstraße in je eine in der Nähe des Marktplatzes zu errichtende 5klassige Volksschule für Knaben und für Mädchen und beantragte beim o. d. e. Landtage in Vereinigung mit diesen Volksschulen je eine dreiklassige Bürgerschule neu zu errichten.

Linzer Volksblatt 30. Mai 1874

Waizenkirchen, 28. Mai. (Brand.) Ja der vergangenen Nacht wüthete, wie wir bereits gemeldet haben, eingroßer Brand im Markte; innerhalb 3 Stunden hat er 10 Häuser mit Nebengebäuden ganz oder theilweise vernichtet. Der Brand begann etwas vor 11 Uhr im Hintergebäude des Gasthauses zum „Toni Vater." Vom Krämer Gsotbaur an bis einschließlich zum Mairwirth wurden alle Häuser auf der einen Seite des Marktplatzes vom Feuer ergriffen — die Apotheke mitten darinnen ausgenommen; diese ist mit Ziegeln gedeckt, während die übrigen Gebäude mit Schindeln, die Nebengebäude sogar theilweise mit Stroh gedeckt waren. Was den Brand verursachte, ist noch nicht bekannt, und wird wahrscheinlich auch nicht bekannt werden. Vielleicht irren diejenigen nicht, diedem verwünschten Tabakrauchen in der Nähe von Heu und Stroh die Schuld beimessen; vielleicht haben aber nicht minder diejenigen Recht, welche befürchten, es habe eine gewisse Art von Internationale auch hier ihre Vertreter. Mit diesem Feuer wird wohl auch die liberale Versammlung in Flammen aufgegangen sein, die man hier abhalten wollte im Saale gerade jedes Hauses, wo das Feuer seine Anfang nahm. Am Brandplatze wirkten außer den 2 Spritzen des Ortes und der Gemeinde die Spritze von Michaelnbach, Prambachkirchen und 2 von Peuerbach. Selbst eine Saugspritze von Grieskirchen mit einer Abtheilung Feuerwehr traf am Brandplatze ein. Alle gutherzigen Menschen haben nun wieder Gelegenheit genug, ihre Liebeswerke zu verrichten.

Linzer Volksblatt 11. Juni 1874

Pötting, 9. Mai. (Brandunglück.) Heute um halb zwei Uhr Nachmittags entstand im Baumgartergute zu Untereibach, hiesiger Pfarre, Gemeinde Bruck-Waasen, aus bisher unbekannter Ursache Feuer, und wurde sowohl dieses als das nächstgelegene Holzingergut innerhalb einer Stunde fast vollständig eingeäschert. Besonders zu beklagen ist, daß der Besitzer des ersteren Gutes, als er eben eine Kuh retten wollte, von der unbändigen Hitze übermannt, im Hofraume stürzteund später halb gebraten, halb verkohlt herausgeholt wurde. Zwei Feuerspritzen, die von Michaelnbach und Peuerbach erschienen am Platze.

Nachrichten aus Linz und Oberösterreich. Linz, am 12. Juni 1874.

§ Brände, Aus Peuerbach wird uns geschrieben: Am 9. d. M. um 1 Uhr Nachmittags sind zu Untereibach, Gemeinde Bruck-Wasen, zwei Bauernhäuser, nämlich das Baumgartnergut Nr. 1. des Franz Anzengruber und das Holzingergut Nr. 2 des Joses Gaisberger aus bisher unbekannter Ursache ein Raub der Flammen geworden. Leider ist hiebei auch ein Menschenleben zu beklagen, indem der 50jährige Besitzer des Baumgartnergutes Franz Anzengruber, welcher aus dem brennenden Hause noch Vieh holen wollte, verbrannte. Im letzterem Hause verbrannten 16 Stück Vieh. Der Schade ist ein bedeutender, obwohl beide Verunglückten auskuriert sind. Am Brandplatze waren die Feuerspritzen von Peuerbach. Michaelnbach, sowie zwei Handspritzen von Pötting anwesend.

Am 10. d. M. Nachmittags 2 Uhr während eines über unsere Gegend hinziehenden Gewitters schlug der Blitz indas Wirthschaftsgebäude des dem Alois Brandstätter gehörigen Albergergutes Nr. 2 zu Obererlensbach, Gemeinde Stegen, hiesigen Bezirkes, ein und griff das Feuer so schnell um sich, daß nur der Hausstock gerettetwerden konnte. Es verbrannten 18 Stück Rindvieh und zwei junge Pferde. Der Schaden beträgt 12 000 fl. und istder Besitzer mit 3000 fl. auskuriert. Von Spritzen war jene von Peuerbach als die erste am Brandplatze, zu welcher später noch jene von Altschwendt kam.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1874

Waizenkirchen. (Vertheilung der ärarischen Preise für Pferde am 24.Juni.) Vorgeführt wurden 26 Mutterstuten mit Saugfohlen. Preise für ihre Pferde erhielten folgende Herren:

3. Preis mit 5 D. Anton Lindmair, Obermair zu Reichenau, Pf. Michaelnbach, für einen Lichtfuchs mit braunem Fohlen.

(Neuigkeits) Welt Blatt 17. Dezember 1874

Den oberösterreichischen Lehrern, Herren . . . . . Sigmund Schinnerl in Michaelnbach, . . . . . und Josef Lanz inWaizenkirchen, welche Vorträge über das meterische System gehalten hatten, wurde hiefür die Befriedigung Seitens des k.

k. Landesschulrathes ausgedrückt.

Linzer Volksblatt 23. Dezember 1874

Correspondenzen vom Lande. J.H. Michaelnbach, 21. Dez. (Schlittenrennen.) Bei dem heute abgehaltenen Erstfahren für die Bezirke Peuerbach, Weizenkirchen und Grieskirchen erhielten Preise folgende Herren: 1. Weinleitner in Weiding, Pfarre Peuerbach, Los Nr. 1 ; 2. Wirt im Thal, Pfarre Weizenkirchen, Los-Nr. 9; 3. Wagner in Kepling, Pfarre Weizenkirchen Los Nr. 2; 4. Mair in Lengau, Pfarre St. Thomas, Los-Nr. 7 – 5. Santberger von Neukirchen am Wald, Los-Nr. 5;6. Sumadinger von Grieskirchen, Los-Nr. 4.

(Neuigkeits) Welt Blatt 16. Februar 1875

Aus den Landes-Ausschüssen. Oberösterreich. Der Landesausschuß hat der Gemeinde Obernberg pro 1375 die Einhebung einer 35perzentigen Umlage auf die direkten Steuern und einer 17 ½ perzentigen Umlage auf die Verzehrungssteuer, der Gemeinde Mondsee pro 1875 die Einhebung einer 60perzentigen Umlage auf die direkten Steuern und der .Gemeinde Michaelnbach zur Bestreitung der Auslagen für den Erweiterungsbau des Schulhauses Michaelnbach ein unverzinsliches, in 20 Jahresraten rückzahlbares Darlehen per 3000 fl, aus dem Landesschulden Tilgungsfonds bewilligt.

Linzer Volksblatt 2. Mai 1875

Linz, l. Mai. Veränderungen im geistlichen Personalstande. Befördert wurden: Hr. Johann Neißer, Pfarrer in Michaelnbach, auf die Pfarre Enzenkirchen; Versetzt wurden: Hr. Johann Lorenz, Kooperator in Diersbach, als solcher nach St. Ulrich für den erkrankten Kooperator Hrn. Michael Kröswang; Hr. Josef Haberleitner, Kooperator in Michaelnbach, Zur Bewerbung sind ausgeschrieben: Die landesfürstliche Pfarre Michaelnbach, Termin 11. Juni l. Js.

(Neuigkeits) Welt Blatt 16. März 1876

Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. Versetzt wurden : Hr. Anton Schauer, Aushilfspriester in Stroheim, wurde Kooperator in Michaelnbach;

Volksblatt für Stadt und Land 23. März 1876

Hr. Anton Schauer, Aushilfspriester in Stroheim, wurde Cooperator in Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 16. Juli 1876

Peuerbach, am 13. Juli 1876. (G ) Am 10. d. M. erlag Herr Ernest Lanz, pensionierter Oberlehrer zu Peuerbach, einem Schlaganfalle, welcher in wenigen Stunden den Tod herbeiführte. Der Verblichene war im Jahre 1801 zu Michaelnbach geboren und widmete sich im Jahre 1818 dem Schulfache. Nur kurze Zeit diente er als Unterlehrer, denn schon im Jahre 1828 wurde er als Schullehrer in Michaelnbach angestellt. Im Jahre 1846 kam er als solcher nach Peuerbach, woselbst er bis zu seiner im Jahre 1872 erfolgten Pensionierung im Lehrfache thätig war. Die Schulbehörden haben während dieser langen Dienstzeit seinen Pflichteifer und seine Lehrerfolge stets gewürdigt, seinen Kollegen war er immer ein Muster treuer Pflichterfüllung und mancher junge Lehrer wurde von ihm zum Fortschritte angespornt. Anspruchslos in seinem Auftreten gewann er sich überall die Achtung und Liebe der Bevölkerung.

(Linzer) Tages-Post 26. August 1876

§ Brand im Schlosse Weidenholz. Hierüber wird uns aus Waizenkirchen geschrieben: Am 22. August um ½ 3 Uhr Nachmittags bei einer sengenden Glühhitze brach aus unbekannter Ursache auf dem Düngerhaufen im Stallhofe des Schlosses Weidenholz bei Waizenkirchen Feuer aus, welches bei der großen Trockenheit das Schindeldach eines Thorbogens und das Schindeldach des nördlichen Schloßtraktes ergriff, von wo es sich pfeilschnell auch auf die übrigen Trakte und sogar auch auf das alte mit Ziegeln gedeckte Schloßgebäude durch die Staubböden fortpflanzte. Die junge, aber tüchtig geschulte Feuerwehr von Waizenkirchen war mit ihren Löschapparaten schnell am Brandorte, konnte aber wegen großer Hitze nur langsam über die Schloßbrücke,

in den Schloßhof vordringen, um vor Allem die Amtslokalitäten, des k. k. Bezirksgerichtes und Steueramtes vor dem Eindringen des Feuers zu bewahren, was auch vollständig erreicht wurde. Während dieser Zeit bemerkten Leute vom Schloßhofe aus, die Gerichtsbeamten und Diener noch in ihren Kanzleien, welche eifrigst bemüht waren die wichtigsten Gerichtsakten in die Schloßkeller zu übertragen. -In der Meinung nun, daß diesen Beamten Gefahr drohe, was aber gar nicht der Fall war, bestiegen einige Feuerwehrmänner den alten Waschfloß im Teiche und holten die Gerichtsdiener von einem, Fenster, dabei wurde der Waschfloß überlastet, sank unter und Alle waren im Wasser. Gerichtsdiener Hage wurde von entschlossenen Schwimmern aus dem Wasser gezogen und liegt noch krank darnieder, der Seilergeselle Franz Pucher, Bruder des hiesigen Seilermeisters und Realiätenbesitzers Karl Pucher (nicht, wie es in der vorletzten Nummer der „Tagespost" hieß. Sohn des hiesigen Arztes und Realitätenbesitzers Franz Pucher) aber sank schnell unter, und als man ihn auffand, war sein Leben erloschen, alle Rettungsversuche umsonst. Mittlerweile fing auch das Dach des Brauhauses Feuer, wurde aber schnell gelöscht. -Die noch junge hiesige Feuerwehr hat sich wacker gehalten, und die neue Saugspritze durch eine Vermittlung mit 2 Schläuchen gehend, hat Vorzügliches geleistet. Alle Anerkennung verdienen auch die Gemeinden von Prambachkirchen, Peuerbach, Michaelnbach und ‚Neukirchen, welche mit ihren Feuerspritzen rasch herbeieilten, Von anderer Seite wird uns über diesen Brand geschrieben: Entstanden an der Nordwestseite der Zubauten machte das zerstörende Element seinen Rundgang nach Nord, Ost und Süd und steckte nachdem es die Holzdächer der einstöckigen Zubauten vernichtet hatte, das drei Stock hohe, thurmartige Hauptgebäude in Flammen. Da das Schloß Weidenholz der Sitzdes Bezirksgerichtes ist, so waren die Archive aller Aemter mehr oder weniger in Gefahr just diese trat zuerst an das k. k. Steueramt heran, das den nördliches Trakt der Zubauten bewohnt. Mit welcher Hingebung und Todesverachtung das k. k. Steueramtspersonale sich bemühte, aller von Werthe zu retten und sicher zu bergen, davon sprachen alle Augenzeugen mitAnerkennung und Lob. Dasselbe war auch der Fall beim k. k. Bezirksgerichte, wo der verdienstvolle Bezirksrichter Dr. August Berger und ihm zur Seite der k. k. Notar Dr. Ferd. v. Sammern nebst einem Theile des übrigen Gerichtspersonales die Grundbücher und alle Gerichtsakten in Sicherheit brachten. Nach geschehener Arbeit strebten diese Herren (sei es, daß sie ein Gefühl von Unbehaglichkeit anwandelte, sei es, daß ihnen eine in Aussicht stehende längere Haft in den sichern Räumen des Haupttraktes überhaupt nicht behagte, oder sei es schließlich, daß durch die zaghaften Zurufe der Außenstehenden die sonst wahlberechtigten Sicherheitsgefühle etwas ins Wanken kamen) hinaus ins Freie und setzten sich dadurch der äußersten Gefahr aus. Einige stiegen mittelst Leiter von erstem Fenster des ersten Stockes herab und gingen der Mauer entlang bis zur Brücke über den Schloßgraben während hoch oben das Ziegeldach lichterloh brannte und einige Minuten später einen wahren Hagel glühender Dachziegel herabsandte. Einige Minuten später — und die Herren wären erschlagen gewesen. (Wer kann da Schicksals Tücke mit Sicherheit ermitteln?) Der übrige Theil derer vom Schlosse eilten in ein Gewölbe des Erdgeschosses, brachen das eisernes Fenstergitter aus und sprangen auf einen alten kleinen Floß hinab und wollten ans andere Ufer des Grabens flüchten. Der Floß schlug um und die sieben Passagiere lagen im Wasser.

(Linzer) Tages-Post 3. November 1876

Schulangelegenheiten. Ernennungen. Herr Wilhelm Albrecht, provisorischer. Unterlehrer in Michaelnbach, zum Unterlehrer daselbst;

(Linzer) Tages-Post 6. Mai 1877

Ernennungen: Frl. Amalie Hamann, Chirurgenstochter in Grub, zur Arbeitslehrerin an der Volksschule inMichaelnbach.

Linzer Volksblatt 27. Juni 1877

Waizenkirchen. Am 25. Juni fand hier bei sehr günstiger Witterung die Preisvertheilung für gute Zucht und Pflege der Pferde statt. Es wurden diesmal nicht sehr viele, aber sehr gute Pferde schweren Schlages vorgeführt.

Für Mutterstuten und Saugfohlen erhielten Preise die Herren: VII. 6 fl.: Anton Schatzl Zauner in Minithal, Pf.Michaelnbach, Dunkelfuchs. -Für 3-und 4jährige belegte Stuten: I. 20 Silbergulden: Michael Lehner, Bauer zu Grueb, Pf.Michaelnbach, Weichselbraun.

Linzer Volksblatt 15. Juli 1877

Herr Anton Schauer, Cooperator in Michaelnbach, kam als solcher nach Königswiesen;

Linzer Volksblatt 1. August 1877

Referent Herr Dr. Ritter von Peßler: Nach Antrag wird einstimmig beschlossen: auf das Einschreiten des Ortsschulrathes Michaelnbach um Widerrufung der Ernennung des Frl. Amalie Hamann zur Arbeitslehrerin an der Volksschule in Michaelnbach, weil dort eine Arbeitslehrerin nicht nothwendig sei, nicht einzugehen;

(Neuigkeits) Welt Blatt 18. Oktober 1877

Realitäten -Verkauf in Oberösterreich. Die Häuser 3, 3 ½ , 4 u. 4 ½ zu Schmiedgraben, Gemeinde Michaelnbach sind zu verkaufen. Zu jedem dieser Häuser kann nebst einem Garten mit vielen schönen Obstbäumen von ½ -1 ½ Joch, noch ¼ Joch Aecker dazugegeben werden. Die Zahlungsbedingnisse sind günstig und kann die Hälfte des Kaufschillings liegen bleiben. Nähere Auskünfte ertheilt Eras Brunner, wohnhaft Nr. 4 dieser Häuser zu Schmiedgraben, letzte PostMichaelnbach, O.-Oest.

Linzer Volksblatt 30. Dezember 1877

Herr Ignaz Kästner, Kooperator in Hörsching, kam als solcher nach Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 18. Januar 1878

Auszug aus dem Linzer Amtsblatte. Lehrerstellen: Lehrerstelle an der Volksschule zu Michaelnbach, 600 fl. Gehalt, Gesuche binnen 3 Wochen (vom 12. Jänner an) beim k. k. Bez.-Schulr. Wels.

Linzer Volksblatt 17. Februar 1878

(Vom Landesschulrathe.) Auszug aus dem Sitzungs-Protocolle vom 8. Februar:Vorbehaltlich der Zustimmung des Landesausschußes wurden die Pläne für die Schulerweiterungsbauten in Julbach und Steinhaus, dann für den Neubau eines Schulhauses in Taufkirchen (Bezirk Schärding) genehmigt. Die definitive Besetzung der 3. Lehrerstelle an der Volksschule Vöcklamarkt wurde von der Herstellung der Schulaborte für 5 Classen und dieErweiterung der Volksschule in Alkoven auf 4 Classen, von der Vollendung der im Bau begriffenen Schullocalitäten abhängig gemacht, dagegen von der Umsetzung der Heizanlage im neuen Lehrzimmer und von der Herstellung einer Turnhalle in Michaelnbach nicht abgegangen.

(Neuigkeits) Welt Blatt 19. März 1878

Personal -Nachrichten. Veränderungen im Lehrerstande. Von Seite des oberösterreichischen Landesschulrathes wurden angestellt : Leopold Brandmayr, Unterlehrer in Grieskirchen, als Lehrer in Michaelnbach;

Steyrer Zeitung 2. Mai 1878

Wie dem Arbeitermangel auf dem Lande abzuhelfen? Diese Frage beantwortet der Bürgermeister von Michaelnbach, Herr Josef Greinegger in der Linzer Landwirthschaftl.Zeitschrift in folgender Weise:Kaufen wir uns gut erprobte, dauerhafte Maschinen (wo es einzeln nicht geht, in Consortien oder Genossenschaften).Geben wir keinem arbeitsfähigen Herumziehenden oder Bettler, wenn er bei unseren Thüren bettelt, eine Gabe. sondern machen wir ihm den Antrag, bei uns in Arbeit einzutreten, zuerst um geringen Lohn, und wenn er sich ordentlich, treu und fleißig beträgt, um so viel Lohn, daß er sich einen Sparpfennig zurücklegen könnte. (Selbstverständlich müssen wir ihm auch im Winter Arbeit geben.) Kaufen wir keinem Hausierer, welcher Gattung er sein möge, etwas ab, damit auch diese meist kräftigen Leute zur Handarbeit greifen müssen, anstatt zu faullenzen und nebenbei zu betteln. Es sind ohnehinKaufleute und Krämer genug da, bei welchen man billiger und bessere Waren kaufen kann, wie bei einem Hausierer. Dies gilt insbesondere von den sogenannten Rastelbindern. Es gibt bei uns Schlosser und Spengler genug, welche diebetreffende Arbeit billiger und besser herrichten, als sie. Finden diese Leute in ihrer Heimat keinen Verdienst, so sollen siebei hierortigen Landwirthen in Arbeit eintreten und sich ordentlich verhalten. Sollten die löblichen Gemeinde-Vorstehungen auf dem flachen Lande auf alle arbeitsfähigen, arbeitslosen, herumziehenden Leute durch ihre Polizei-Organe ein wachsames Auge haben und selbe so viel wie möglich zum Eintritt in einen Dienst zu bewegen suchen, auch von arbeitsfähigen Individuen keinen Bettel dulden und namentlich die Dienstboten-Ordnung strenge handhaben. Also helfen wir Landwirthe zusammen und thun wir Obgesagtes; fürchten wir nicht, es werden uns die Häuser angezündet, wenn wir so vorgehen; es werden dadurch Arbeitskräfte erspart und viele Individuen zur Arbeit gezwungen. Es geht jedoch nur mit vereinten Kräften. Also Alle! Alle!

Linzer Volksblatt 8. Mai 1878

Vom Landesausschusse. (Auszug aus dem Sitzungsprotokoll vom 4. April 1878.) (Fortsetzung.) Herr Referent Herr Dr. Alois Bahr stellt nachstehende Anträge aus dem eigenen Referat und zwar: A. dem Rekurse des Josef Mair und Genossen gegen den Beschluß des Gemeinde-Ausschußes Michaelnbach, womit die Herstellung der die Srallusgasse genannten Straßenstrecke und der auf selber befindlichen Brücke auf Kosten der Gemeinde Michaelnbach verweigert worden ist,Folge zu geben und der genannten Gemeinde die Herstellung derselben aufzutragen;

(Linzer) Tages-Post 20. Juli 1878

Auszug ans der Linzer Zeitung und dem Amtsblatte. -Exekutive Feilbietungen. Gasthaus Nr. 11 in Michaelnbach, Bez. Waizenkirchen, sammt 6 Joch 838 Quadrat -Klftr. Grund und Fahrnisse pr. 824 fl. 10 kr., 10. August, 14. September 12. Oktober. 9 Uhr Vorm.

Linzer Volksblatt 24. Juli 1878

Waizenkirchen, 22. Juli. (Brand. — Ernte.)Der heutige Kirchtag erlitt eine unliebsame Störung. Um halb 10 Uhr Vorm, ertönte das Feuersignal der Feuerwehr, eine gewaltige Rauchwolke stieg im Südwesten auf. Der Platz war von Käuferinnen, die Wirthshäuser von Gästen alsbald geleert, Alles eilte, um nach dem Feuer zu schauen. Mitrühmenswerther Schnelligkeit war die Feuerwehr bereitet und fuhr in der Richtung des Rauches ab — es branntedas Eberlsedergut in der Gemeinde Michaelnbach. Ein Strohhaufen in der Mitte des Hofes war in Brand gerathen, während die Hausleute auf dem Felde waren.

Die Ernte der Getreidefrüchte ist in unserer Gegend nun in vollem Gauge. Es haben denn auch die Ernteferien für die Volksschüler begonnen, und es ist zu wünschen, daß in indessen die verschiedenen Krankheiten unter den Kindern ihr Ende nehmen. Der Scharlach tritt jetzt in Heiligenberg und Stroheim unter den Kindern gefährlich auf.

Linzer Volksblatt 27. Oktober 1878

(Veränderungen im geistl. Personalstande.) Versetzt wurden: Herr Ignaz Kästner, Kooperator in Michaelnbach, kam als solcher nach Sandl; Herr Gottlieb Leopoldsberger, Kooperator in St. Ulrich, kam als solcher nach Michaelnbach;

Linzer Volksblatt 26. November 1878

Vom Hausrucke. (Hochw. H. Raschko †) Am Mittwoche den 20. d. M. fand zu Taufkirchen a. d. Trattnach das Leichenbegängniß des hochwürdigen Herrn Franz Raschko, Cooperator daselbst, statt. Vierzehn Priester begleiteten die Leiche desselben zu Grabe, und eine große Menge Volkes von der Pfarre Taufkirchen sowie von den Pfarreien Michaelnbach und Rottenbach, wo das Wirken des Verblichenen im gesegneten Andenken steht,hatte sich dabei eingefunden. In Gegenwart der Leiche in der Kirche wurde das Todtenofficium gebetet, das feierliche Requiem und ein Lobamt gehalten, unterdessen an den Seitenaltären 9 hl. Beimessen gelesen. Als nach Beendigung der Gottesdienste die Leiche ins Grab gesenkt wurde, war wohl Alles zu Thränen gerührt. Bitter weinten der alte Vater, ein Bruder und eine Schwester; es waren die Priester gerührt über den Hingang eines edlen, liebenswürdigen Freundes und betrauerten die Gläubigen den Verlust eines hoffnungsvollen Seelsorgers, und wer hätte nicht die Thränen der Kinder für selbstverständig gehalten, wenn man wußte, daß der Verstorbene einbesonderer Kinderfreund war, der bei Ertheilung des Religionsunterrichtes ebenso viel Geschick als Eifer entwickelte. Noch in den letzten Tagen seines Lebens hat er sich auf dem Krankenbette sogar in seiner Phantasie mit dem Religionsunterrichte beschäftiget, Kinder aufgerufen, ihnen etwas versprochen u. s. w. Jesus, der göttliche Kinderfreund, lohne ihm Alles, was er geleistet hat und noch leisten wollte, tausendfach in der anderen Welt! Lobend verdient erwähnt zu werden die herrliche Musik bei den 2 hl. Aemtern und der ergreifende Grabgesang. Es war dieselbe zu Stande gebracht durch die Umsicht des dortigen H. Schulleiters und durch freundliche Mitwirkung benachbarter H. Lehrer und anderer Musikfreunde.

Linzer Volksblatt 9. März 1879

Versetzungen: Hr. Gottlieb Leopoldsberger, Coop. in Michaelnbach, kam als solcher nach Natternbach;

Linzer Volksblatt 30. März 1879

Hr. Gottlieb Leopoldsberger verbleibt wieder als Cooperator in Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 1. Mai 1879

Dank. Der löbliches, ö. Volksbildungs-Verein hat über gütige Vermittlung des k. k. Bezirksschul-Inspektors Herrn Joh. Plaichinger in Wels der Schule Michaelnbach 41 Bände Jugendchristen gespendet. Für diese edle Spende wird sowohl diesem gemeinnützigen Vereine, als auch dem Herrn k. k. Inspektor für seine gütige Verwendung, von dem Gefertigten im Namen der Schulgemeinde der wärmste Dank ausgedrückt. Michaelnbach, am 18. April 1879.Leopold Brandmayr, Schulleiter.

Linzer Volksblatt 4. Mai 1879

Waizenkirchen. (Kaiserfeier.) Steht von uns noch nichts im Volksblatt? Wieder nichts! Hm! von den kleinsten Orten har man schon gelesen, von uns noch nichts, — wir werden schon die letzten. So und in ähnlichen Ausdrücken erging sich der patriotische Eifer der Volksblattleser in diesen Tagen. Nur gemach! Das Volksblattkann nicht alle Berichte auf einmal bringen, und daran zweifelt ohnehin gewiß Niemand, daß auch Waizenkirchen sein Möglichstes gethan zur Verherrlichung der Kaiserfeier. Alles, was musiciren und beflaggen konnte und alles, was beleuchten wollte, hat zu dieser Verherrlichung beigetragen, und alles, was beten konnte vom Kinde bis zum Greise, hat die Gnade des Himmels über die Allerhöchsten Majestäten herabgefleht. Einen sehr würdigen Abschluß fand die Feier in Weickhartsberg. Es wurde nämlich im Gasthaussaale daselbst aufgeführt: „DieGlocke" und mehrere Stücke aus der Oper: „Das Nachtlager von Granada". Diesen Genuß, zu dem uns diefreundliche Einladung der Gemeindevorstehung den Zutritt schaffte, verdanken wir dem freundlichen Zusammenwirken der Gesangskräfte von Michaelnbach und hier unter der unermüdlichen Leitung und Mitwirkung der Herren Lehrer. Diesem Festtage und dieser Feier werden alle, die daran theilgenommen haben, eine angenehme Erinnerung bewahren.

Linzer Volksblatt 24. Juni 1879

Michaelnbach, 20. Juni. Bei der heute stattgehabten Wahlmännerwohl für die bevorstehende Reichsrathswahlwurden gewählt: Hochw. Herr Pfarrer Anton Langer; Johann Floimayr , Wirth und Oekonom zu Grub; MichaelLindmair, Bauer in Hilpertsberg, Volksvereinsmänner.

(Linzer) Tages-Post 7. September 1879

Schulangelegenheiten. Ernennungen: Herr Wilhelm Albrecht, prov. Lehrer in Meggenhofen (Unterlehrer von Michaelnbach), zum Lehrer in Meggenhofen;

(Linzer) Tages-Post 10. Oktober 1879

Erledigungen. Unterlehrerstelle an der zweiklassigen Volksschule in Michaelnbach mit 400 fl., eventuell 500 fl.Gehalt rc., Gesuche bis 30. Oktober an den k. k. Bezirksschulrath Wels.

Linzer Volksblatt 19. Dezember 1879

Linz, 18. Dezember. (Veränderungen in: oberöst. Schullehrer-Personale.) Anstellungs-Decrete wurden aus ausgefertigt: für den provisorischen Unterlehrer in Michaelnbach Rudolph Lippert als Unterlehrer daselbst;

Steyrer Zeitung 3. April 1879

Herr Ignaz Kastner, Cooperator in Sandl und P. Robert Lettmayr, Benedictiner von Kremsmünster und Cooperator inPettenbach, wurden Pfarrprovisoren in den Orten ihrer Anstellung; Herr Gottlieb Leopoldsberger verbleibt wieder alsCooperator in Michaelnbach;

Linzer Volksblatt 16. Dezember 1879

Michaelnbach, 10. Dezember. (St. Josef-Statue.) Unsere freundliche Pfarrkirche hat unter Anderem einen schönen Schmuck bekommen in der Statue des heiligen Josefs, welche am linken Seitenaltare ihre Aufstellung findet. Dieselbe ist hervorgegangen aus der kirchlichen Kunstanstalt -des J. B. Purger in Gröden (Tirol) und machtihrem Meister alle Ehre; es ist dieses Werk, was ideale Auffassung, Schönheit und Eleganz der Ausführung und Ausstattung betrifft, ein wahres Kunstwerk zu nennen. Jedermann, der es sieht, wird zur Bewunderung hingerissen und besonders ist es das allerliebste Jesulein auf dem Arme seines hl. Nähr-und Pflegevaters, das die Blicke des Beschauers so fesselt, daß man sich nicht satt genug sehen kann. Der Preis ist verhältnismäßig billig gestellt und wäre somit obige Firma für derlei Arbeiten sehr empfehlenswert. Der Opferwilligkeit der Pfarrgemeinde, welche bei einiger Anregung keine Kosten scheut, zur Ehre Gottes und für das Haus des Allerhöchsten etwas beizufügen, verdankt diese schöne St. Josef-Statue ihre Entstehung. Möge der hl. Josef ihnen als Lohn hiefür ein treuer Führer und Beschützer sein im Leben und im Streben!

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1880 bis 1889

(Neuigkeits) Welt Blatt 2. März 1880

Durch 46 Jahre krank im Bette! Aus Michaelnbach in Oberösterreich wird geschrieben : In der Nacht zum 25. Febr. verschied die Bauerstochter Anna Aichinger am Mittergut in Oberreitbach. Sie war geboren am 18. April 1813 und hatte seit 28. Oktober 1833 nicht mehr ihr schmerzhaftes Krankenbett verlassen können; also mehr als 46 Jahre trug sie in be bewunderungswürdiger Geduld, ohne Murren, ihr schweres Kreuz, bis sie endlich der Tod erlöste.

Steyrer Zeitung 22. Juli 1880

Vom Lehrerpersonale. Anstellungsdecrete wurden ausgefertigt: für Rudolf Lippert, Unterlehrer in Michaelnbach, als Unterlehrer in Waizenkirchen;

(Neuigkeits) Welt Blatt 29. Oktober 1880

Lehrer-Posten in Oberösterreich. An der 2klassigen Volks-Schule zu Michaelnbach ist die Unterlehrerstelle zu besetzen. Mit derselben ist außer freier Wohnung oder dem entsprechenden Ouartiergelde ein Jahresgehalt von 100 fl, eventuell von 500 fl. nebst den gesetzlichen Quinquennalzulagen verbunden, Bewerber und Bewerberinnen um diesen Posten haben ihre gehörig instruierten Gesuche im Wege der vorgesetzten k, k, Bezirksschulbehörde bis zum 3, November l. J, hieramts einzubringen, K, k. Bezirksschulrath Wels. Der Vorsitzende: Fischer.

Linzer Volksblatt 13. Januar 1881

Michaelnbach. (Weihnachtskrippe.) Hier gelangte in den verflossenen Feiertagen eine Weihnachtskrippe zur Aufstellung, welche bei Jung und Alt vollste Anerkennung findet und dem Verfertiger Hrn. Bildhauer Neudecker in Gmunden alle Ehre macht.

(Linzer) Tages-Post 18. Januar 1881

Schulangelegenheiten. Vom oberösterreichischen Landesschulrathe. Ernennungen: Frl. Zäzilie Leidl, prov. Unterlehrerin inMichaelnbach, zur Unterlehrerin daselbst;

Linzer Volksblatt 5. August 1881

Sitzung des Laudesausschusses in Oberösterreich am 2. Juni 1881 . Einhellige Beschlüsse: über den Rekurs des Josef Marhard und Genossen wegen seitens des Gemeindeausschusses Bruck-Waasen verweigerten Herstellung und Herhaltung des von Pötting nach Stefansdorf führenden Weges zu erkennen, daß dieser Weg auch im Gebieteder Gemeinden Bruck Waasen und Michaelnbach von diesen beiden Gemeinden herzustellen und herzuhalten ist;

Linzer Volksblatt 8. April 1882

Michaelnbach, 5. April. (Mission.) Vom 24. März bis 2. April wurde hier von den hochw. PP Redemptoristen Mathias Paprian, Johann Töchterle und Otto Dilgskron eine hl. Mission abgehalten. Am Feste MariaVerkündigung wurden die hochw. Herren Patres in die festlich geschmückte Kirche einbegleitet. Nach der Anrede des hochw. Herrn Pfarrers war die Eingangspredigt, bei welcher schon ungewöhnlich viel Leute anwesend waren. Gleich Anfangs wurde Alles für die Mission begeistert und es war rührend zu sehen, wie die Leute die Arbeiten stehen ließen, um dem wichtigeren Geschäfte ihres Seelenheiles zu ob obliegen. Die Beichtstühle waren von früh Morgens bis spät Abends umlagert, die Standeslehren waren vollzählig besucht, die Hauptpredigten zogen eine solche Menschenmenge heran, daß die Kirche dieselbe nicht fassen konnte. Eine besonders erhebende Feierlichkeit war die Schlußprocession und die Schlußpredigt, welche. Dank der günstigen Witterung, im Freien gehalten werden konnte. Noch nie hat unser Ort eine so große Menschenmenge gesehen, welche sich an der Procession betheiligte. Mit der gespanntesten Aufmerksamkeit hörte die vieltausendköpfige Menge den Worten des Predigers der mit meisterhafter Gewandtheit das Thema durchführte „in hoc signo vinces“ (In diesem Zeichen wirst Du siegen). Den hochw. Herren Missionaren sei unser herzlichster Dank gesagt, möge Gott ihnen ihre Mühen reichlich belohnen!

(Linzer) Tages-Post 18. April 1882

Am 5. d. M., gegen /,2 Uhr Nachts, kam im Bauernhause des Johann Pichler, Besitzer des Mayrgutes zu Schappenedt, Gemeinde Michaelnbach, Feuer zum Ausbruche, welches das Gebäude bis auf das Mauerwerk ein einäscherte. Menschenleben ist keines zu beklagen. Es sind 20 Stück Rindvieh, 20 Schweine und sämtliche Fahrnisse, Futter-und Getreidevorräthe zu Grunde gegangen. Da die im Mayrgute befindlichen Personen imSchlafe lagen, war nicht jede Gefahr ausgeschlossen. Der Bauer Pichler war der erste, der durch den verursachten Lärm des Feuers erwachte, schnell die anderen Personen weckte und seine alte blinde Mutter aus dem brennenden Hause trug, da schon glühende Trümmer in den Hofraum flogen. Nach Aussage des Pichler muß das Feuer am hinteren Theile des Gebäudes, der sognannten Stadlseite, ausgebrochen und gelegt worden sein. Der Besitzer erleidet einen Schaden von zirka 11.000 fl., ist aber nur mit 3000 fl. versichert. Die Feuerspritzen von Grieskirchen und Michaelnbach erschienen zwar am Brandplatze, doch konnte nicht mehr viel gerettet werden.

Linzer Volksblatt 11. Mai 1882

Am 8. d. M. wurde in Michaelnbach der Schmied in Furth, Jakob Reitböck, zur geweihten Erde bestattet. Die erste Ursache seines Todes war eine scheinbar unbedeutende. Er hatte sich nämlich einen „Schiefer" in die Hand eingezogen und suchte denselben mittelst eines Nagels, der wahrscheinlich rostig war, herauszuziehen; er brachtedenselben heraus, aber bald darauf zeigten sich die Spuren einer Blutvergiftung, an welcher er starb.

Linzer Volksblatt 20. Mai 1882

(Landesausschuß.) In der 32. Sitzung hat der hohe Landesausschuß beschlossen: Die Gemeindevorstehung Michaelnbach aufzufordern, wegen Erweiterung des Weges durch den Pollhamer Wald oder wenigstens Anlegung von mehreren Ausweichplätzen und wegen Ueberlassung des hiezu erforderlichen Grundes mit den Grundanrainern zu verhandeln und eventuell um Einleitung des Expropriationsverfahrens einzuschreiten;

(Neuigkeits) Welt Blatt 18. Juni 1882

Gasthaus-Verkauf in Oberösterreich. Das Gasthaus in Furth, Pfarre und Gemeinde Michaelnbach, an der Grieskirchen-Waitzenkirchner Bezirksstraße gelegen, mit 42 Joch arrondirtem Grunde ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt Hr. Weinbergmaier , Gastwirth in Krenglbach, Post Michaelnbach in Oberösterreich.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1882

Waizenkirchen, 21. Juni. Preisverleihung -II. Für Mutterstuten mit Saugfohlen: Jakob Mayr von Pollesbach beiMichaelnbach, eine silberne Medaille.

(Linzer) Tages-Post 23. September 1882

Die Unterlehrerinnen Zäzilie Leidl in Michaelnbach und Josefine Rohr in Vöcklabruck wurden über ihr Ansuchen vom Dienste enthoben.

(Linzer) Tages-Post 1. Oktober 1882

Franz Lauber, absolv. Lehramtskandidat, wurde prov. Unterlehrer in Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 15. Oktober 1882

Unterlehrerstellen mit je 400 fl. eventuell 500 fl. Gehalt rc. an den zweitklassigen Volksschulen in Wallern und Michaelnbach, Gesuche bis 29. Oktober an den k. k. Bezirksschulrath Wels.

(Linzer) Tages-Post 13. Dezember 1882

Schulangelegenheiten. Ernennungen. Herr Franz Lauber, provisorischer Unterlehrer in St. Michaelnbach, zum Unterlehrer daselbst;

Linzer Volksblatt 13. Januar 1883

Waizenkirchen, 11. Jänner. (Brand. Schlechte Wirthschaft.) Gestern Vormittag brannte das Stögergut zu Reichenau, Pfarre Michaelnbach, ab. Ursache, wie gewöhnlich, unbekannt. Da die Hausleute den Brand erstmerkten, sie saßen bei der Morgenjause, als sich die Flammen schon ausgebreitet hatten, ging auch das Vieh zu Grunde.

Gestern setzte es in Niederndorf viele Hiebe ab, die besonders dem lustig klangen, der sie versetzen ließ. Es istdort das Ortnergut in gerichtlicher Pfändung. Ehe nun die Commission kam, um auch das, was auf dem Boden steht, zu verpfänden, ließ der Besitzer an einem Tage seine Waldparzelle abschlagen, kein Stamm blieb neben dem anderen -Alles wurde weggeschleppt. Und um seine Gläubiger recht zum Besten zu haben, ließ er auch, so wird erzählt, tragfähige Obstbäume umhauen. — Der eine vertrinkt, der Andere verspielt, der andere verschießt sein Gut. Wem es da zu langsam geht, der treibt Alles miteinander. Für solche Wirthschaften gibt es keine Rettung, auch wenn der Weiz nicht ausgewachsen wäre. Die „Gescheidten" werden immer mehr; die „Dummen", nämlich diejenigen, die arbeiten und sparen und zahlen, damit auch die Gescheidten leben können, werden immer weniger. Wie dann, wenn einmal die meisten Leute gescheidt sind? Ein Rückschritt in dieser Gscheidtheit — und zwar eingroßer — thäte wirklich noth.

Steyrer Zeitung 15. Juli 1883

Brand durch Blitzschlag. Dem „Linzer Volksblatt" schreibt man aus Pötting, 11. Juli: Gestern Abends zündeteder Blitz im Getreidekasten des Tobiasgutes Nr. 3 in Holzleithen, legte diesen vollständig in Asche, desgleichen auch das daranstoßende Wohnhaus sammt den dazugehörigen Wirthschaftsgebäuden. Vieh und Einrichtungsstücke konnten vollständig gerettet werden. Auch ist kein Menschenleben zu beklagen, indeß hatteder Schrecken die alte und kränkliche Mutter des Besitzers derartig erfaßt, daß dieselbe gegen Mitternacht wievom Schlage getroffen zusammenfiel und bald darauf, ohne versehen werden zu können, verschied. Den vereinten Anstrengungen der Feuerspritzen von Peuerbach, Bruck-Wasen, Michaelnbach und Pötting ist es zu danken, daß nicht die ganze Ortschaft abbrannte.

(Linzer) Tages-Post 24. Juli 1883

§ Hoffnungsvoll. Am 5. b. M. wurde in Urfahr durch die dortige Sicherheitswache ein ausweisloses Mädchen aufgegriffen, welches sich bei der Arretirung, sowie bei der darauffolgenden Einvernahme den Namen Katharina Hinterberger beilegte, später aber doch eingestand, Maria Auinger zu heißen, 16 Jahre alt und nach Michaelnbach, Bezirk Wels, zuständig zu sein. Auch stellte sich heraus, daß sie aus dem Kloster der Ordensschwestern inBaumgartenberg, wo sie sich zur Besserung befand, heimlich entwich und darauf bei einem Bauer im Bezirke Urfahr ein paar Tage bedienstet war. Sie wurde wegen falscher Angaben dem k. k. Bezirksgerichte übergeben. Während ihrer Haft erschien ein Polizei-Blatt, in welchem sie vom k. k. Bezirksgerichte Urfahr wegen eines imvorerwähnten Dienstorte verübten Kleiderdiebstahls beschrieben ist. Die Kleider wurden zum Theile noch bei ihr vor vorgefunden.

Linzer Volksblatt 14. Oktober 1883

Herr Gottlieb Leopoldsberger, Cooperator in Michaelnbach, kam als solcher nach Perg.

Linzer Volksblatt 7. November 1883

Nachruf! Unser vielgeliebter hochwürdiger Herr Cooperator Gottlieb Leopoldsberger, welcher volle 5 Jahre inunserer Pfarrgemeinde als Seelsorger gewirkt und nach dem Maße seiner schwächlichen Gesundheit seine Pflichten eifrig und pünktlich erfüllt hat, wurde zu unserem größten Schmerze von hier versetzt und nach Perg befördert. Wir wollen besonders hervorheben, daß Herr Leopoldsberger ein wahrer Freund und Lehrer der Jugend ist, indem er, obwohl meist kränklich mit großem Erfolge die Wahrheiten der heil. Religion tief in die Herzen der Kinder pflanzte. Die Kranken und Trostlosen beweinen den Verlust ihres Trösters. Möge der hochwürdige Herr aus seinem neuen Posten ebenso die Liebe genießen wie er sie hier genoßen hat. Die Pfarrgemeinde Michaelnbach: Johann Floimayr, Gemeindevorsteher. -Hamann, pr. Arzt und Schulobmann. — Josef Kaltenböck, Gemeinderath. — Johann Schörgendorfer, Gemeinderath und Schulinspector. — Josef Lindmayr, Ortsschulinspector. — Johann Burgstaller, Ortsschulrath. — Mathias Wagner, Ortsschulrath. — Franz Peham, Zechprobst. — Josef Lehrer, Zechprobst.

(Neuigkeits) Welt Blatt 20. November 1883

Die Jagd wurde von der Gemeinde selbst ausgeführt, da über das Lizitations-Ergebniß der Jagd noch nicht entschieden ist.

Bei den Jagden in der Gemeinde Michaelnbach wurden erlegt:

Revier Bergholz: 75 Hasen, 2 Böcke, 1 Dachs;

Revier Wödlinger Felderkreis : 64 Hasen, 13 Hühner ;

Revier Kirchberg-Ameshoferholz: 93 Hasen, 7 Fasanen;

Revier Ämholz: 96 Hasen, 5 Schnepfe, 7 Fasanen, 1 Bock. 3 Dachse;

Revier Aiglsbergerleithen: 93 Hasen, 5 Fasanen, 2 Schnepfen.

Zusammen: 3 Böcke, 4 Dachse, 421 Hasen, 19 Fasanen, 13 Rebhühner, 7 Schnepfe.

(Linzer) Tages-Post 20. Januar 1884

Schulangelegenheiten. Ernennungen. Frau Rosa Brandmayr, Lehrers-Gattin in Michaelnbach, zur Handarbeitslehrerin an der Volksschule in Michaelnbach;

Linzer Volksblatt 12. Februar 1884

Veränderungen im o. ö. Schullehrer -Personale. Die Anstellungsdecrete wurden ausgefertigt für die Lehrersgattin Rosa Brandmayr in Michaelnbach als Handarbeitslehrerin an der Volksschule in Michaelnbach,

Linzer Volksblatt 30. März 1884

Linz, 29. März 1884. Vom Clerus. Hr. Alois Schusterbauer, Pfarrprovisor in Windhaag, wurde Coop. in Michaelnbach.

(Neuigkeits) Welt Blatt 12. Juni 1884

Anna Greinegger, Verw. Auszüglerin am Amesedergute Haus Nr. 12 in Schmiedgraben, Gemeinde und Pfarre Michaelnbach, Bez. Waizenkirchen, Oberösterreich. Erbsansprüche bis 19. Mär; 1885 an das k. k. BezirksgerichtWaizenkirchen.

Linzer Volksblatt 3. August 1884

Das Katholisch-conservative Wahlcomite: Michaelnbach : Josef Aichinger, Ortmaier. -Joh. Aichinger, Mitter. -Leop. Kaltenböck, Huemer in Minichthal. -Josef Lindmayr, Bauer in Hippoltsberg. -Mich. Lehner, Bauer in Grub. -Franz Lindmayr, Mair in Aichet.

Linzer Volksblatt 19. Dezember 1884

Michaelnbach. (Trauergottesdienst.) Hier wurde am 3. Dezember für den sel. hochw. Herrn Bischof ein feierliches Requiem mit Libero abgehalten. Bei demselben waren der sämmtliche Gemeindeausschuß, die Schuljugend mitdem Lehrpersonale und zahlreiches trauerndes Volk zugegen.

(Linzer) Tages-Post 27. März 1885

Waizenkirchen, 24. März. Bei dem heute stattgehabten Pferdemarkte mit Prämienvertheilung, der sowohl von Pferdebesitzern als auch insbesondere von Händlern aus Wien und Baiern gut besucht war, wurden folgende Herren mit Prämien bedacht: Für zweijährige Pferde: Radwallner in Krumbach, Pfarre Michaelnbach für eine Tiger-Stute.;

Linzer Volksblatt 10. Mai 1885

Wahl-Aufruf. -Katholische Männern, welche Gott geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was der Kaisers ist,welche die Fahne der Religion und die Fahne Oesterreichs hochhalten — diesen können wir vertrauen — diese nur können Gutes schaffen. So wollen wir zu den Wahlen gehen! Wählet also! — Wählet Alle, die wahlberechtigt sind. Diese Wahl ist wichtiger als jedes andere Geschäft! auf jede Stimme kommt es an! Eine Stimme gibt oft den Ausschlag, manchmal nicht blos für eine Wahl, sondern für eine Entscheidung, die das ganze Reich, die alleVölker für lange Zeit trifft. Wählet gewissenhaft ohne Furcht und menschliche Rücksichten! Jeder ist dafür verantwortlich auch vor Gott. — Vereiniget euch über die Wahl der Wahlmänner und wählet einig und einstimmig. Durch Zersplitterung der Stimmen hilft man nur den Gegnern. Wählet durch Thaten erprobte Männer als Abgeordnete, welche das katholisch-conservative Wahl-Comite in Vorschlag bringen wird. Wenn wir unsere Pflicht gewissenhaft erfüllen, so wird auch Gott mit uns sein und uns zum Siege führen. Wählen wir nach unserem Wahlspruch: Mit Gott, für unseren Glauben, für Kaiser und Vaterland!

Michaelnbach: Josef Kaltenböck. Johann Aichinger, Michael Lehner, Josef Lehner, Franz Beham, LeopoldKaltenböck, Josef Lindmayr und Franz Lindmayr.

St. Thomas: Michael Putz, Pfarrer, Josef Dopler Gemeindevorstand, Johann Kaltenböck, Michael Jungreitmair, Anton Loipetseder, Mathias Wörister, Josef Roither, Franz Listberger, Simon Huemer, Peter Roither, Johann Kapsammer, Anton Zaininger, Peter Wildfellner, Leopold Giglleithner, Josef Huemer.

Linzer Volksblatt 21. Mai 1885

Telegramme des „Linzer Volkblatt." Bei der Wahlmännerwahl am 20. Mai wurden in Michaelnbach 3 Conservative. gewählt(Bravo! D. R.)

Linzer Volksblatt 29. Juli 1885

Brand. Gestern brannte das Mayrgut zu Schmidgraben Gemeinde Michaelnbach mit eingebrachter Fechsung totalab. Ein Roß, ein paar Stück Rind und einige Schweine sind ebenfalls zu Grunde gegangen,

(Linzer) Tages-Post 29. Juli 1885

Brand. Aus Grieskirchen wird uns Mittwoch dem 27. d. geschrieben: Gestern nachts 10 Uhr brannte das dem Matthäus Greinegger gehörige Mayrgut zu Schmiedgraben, eines der größten Bauernhöfe der Umgebung, ab. Sämmtliche Oekonomiegeräthe, dann ein Pferd, 2 Ochsen und 3 Schweine und die ganze bis jetzt eingebrachteheurige Ernte verbrannten. Auch ein Menschenleben -ist zu beklagen, indem der 70jährige Einleger Paul N. inden Flammen seinen Tod fand. Anwesend am Brandorte waren die Gemeinde-Feuerspritzen von Pollham und Michaelnbach, der Landtrain der Feuerwehr Grieskirchen mit der ausgezeichneten neuen Fahrspritze, und aufkurze Zeit eine Abtheilung der Feuerwehr Weizenkirchen, diese jedoch ohne Spritze.

(Linzer) Tages-Post 7. August 1885

Brand. Aus Peuerbach wird uns unterm 5. d. geschrieben: Kurz nach 4 Uhr nachmittags wurde unsere Feuerwehr ob eines in der Gegend von Niederspaigen sichtbaren Brandes alarmiert und rückte der Landtrain sofort dahin ab. In Niederspaigen angelangt, wurde die Wahrnehmung gemacht, daß das Brunergut zu Grub, Pfarre Michaelnbach, bereits ganz niedergebrannt ist, weshalb der Feuerwehr wegen der noch bedeutenden Entfernung ein erfolgreiches Eingreifen nicht mehr in Aussicht stand und dieselbe wieder nach Hause fuhr.

Linzer Volksblatt 8. August 1885

Eingesendet aus Waizenkirchen. Brand des Mayrgutes im Schmiedgraben und der Feuerwehrhauptmann inWaizenkirchen. Wie bekannt, brannte am 26. Juli gegen 10 Uhr abends das Mayrgut in Schmiedgraben, Pfarre Michaelnbach, ab. Da dasselbe wie schon der Name sagt, in einem — und zwar tiefen Graben liegt, so war dieEntfernung des Brandes so schwer zu beurtheilen, daß selbst die Michaelnbacher keinen Feueralarm machten und sich nur zaudernd entschlossen, mit der Spritze abzufahren und daß viele Michaelnbacher, darunter der Herr Gemeinde-Vorsteher, erst am andern Tage erfuhren, daß das Feuer in der eigenen Gemeinde war. In Waizenkirchen sah man das Feuer, doch, obwohl der Brand nur auf anderthalb Stunden entfernt war, herrschtedie Ansicht daß dahin gegen 3 Stunden seien. Indeß stieß die Feuerwehr ins Horn, die Spritze wurde bespannt.Da ließ der Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter, der von einer Höhe aus den Brand beobachtet hatte, durch den Gemeindediener melden, es solle das Blasen eingestellt werden und durch den selben ließ er dem Herrn Gemeinderathe im Markte, dem Uhrmacher Konrad, sagen er solle das Ausfahren der Feuerspritze nicht gestatten, damit nicht unnütze Auslagen gemacht werden, der Brand sei zu weit entfernt. Der Herr Gemeinderath handeltedanach.Was hat denn aber ein Gemeinderath der freiwillgen Feuerwehr zu verbieten? Nach den Statuten, die sich imJahre 1875 die Feuerwehr selbst gegeben hat, darf dieselbe mit den Geräthschaften in eine auswärtige Gemeinde nicht abfahren ohne Einvernehmen mit dem Bürgermeister. ! Den Bürgermeister aber, der etwas entfernt vom Markte wohnt, vertritt in allen Fällen, die einer plötzlichen Entscheidung bedürfen, der zunächst wohnende Gemeinderath, also der im Markte. So wurde es immer gehalten; so ists hier Jedermann bekannt; so fand es auch bei den k. k. Behörden nie den geringsten Anstand. Nur zeitweilig, so lange er nämlich selbstFeuerwehrhauptmann war, konnte Herr Konrad für den Fall eines Brandes nicht entscheiden; da wurden zu diesem Zwecke zu Stellvertretern des Bürgermeisters Gemeindeausschüsse im Markt ernannt. Somit hatte Herr Konrad das volle Recht, das Ausfahren mit der Spritze zu verbieten, und eventuell die Bestreitung der Bespannungskosten von Seite der Gemeinde zu verweigern. Der Herr Hauptmann aber, anstatt sich mit dem Gemeinderathe ins Einvernehmen zu setzen, setzte sich ans die Spritze, wo er umgeben von der Mannschaft beim nächtlichen Dunkel nicht erkennbar war, und machte sich erst bemerkbar mit dem Ausrufe: Wer ist Commandant? Wenn dieGemeinde nicht zahlt, so zahlen wir, rief es von der Spritze her. Und so fuhr der Hauptmann fort, eine halbe Stunde weit, wo er nun doch das widerwillige Opfer des Irrthums wurde, daß der Brand weit weg sei — wenigsten noch zwei Stunden, sagten die Begegnenden. So kam die Spritze unverrichteter Sache bei Zeiten wieder heim. Das Zerwürfniß aber war geschehen, der Hauptmann hatte nicht beachtet, was er zu beachten schuldig war. Was hätte der Hauptmann nun thun sollen? Entweder sein Vorgehen mit seinem Diensteifer zu entschuldigen, und alles wäre beigelegt gewesen; oder, wenn er sich beeinträchtigt fühlte, sich gehörigen Ortes beschweren.

Was aber hat er gethan? Er ging zu einem übelwollenden Rathgeber und dieser machte ihm alsbald für „Tagespost" und „Welser Anzeiger" einen mehrfach unwahren, beleidigenden Artikel gegen Herrn Konrad. Und diesen unterfertigte der Hauptmann mit: „Das Feuerwehr -Commando", als wären auch die übrigen Mitglieder der Vorstehung an diesem ordnungswidrigen Schritte betheiliget. Er hätte noch Zeit gehabt, eines besseren sich zu besinnen, da der Herr Bürgermeister in Begleitung des ersten Herrn Gemeinderathes sich Herabgelassen hatte, den jungen Herrn im eigenen Hause zu besuchen und ihm in gewohnter Milde den Standpunct klar zu machen;doch der Artikel wird halt schon fertig gewesen sein und so erschien er denn auch wenige Tage darnach in der „Tagespost" Nr. 174, und im „Welser Anzeiger" Nr. 31. Dies der objective Sachverhalt. Weil in dem Artikel der genannten Blätter so verächtlich mit dem „Uhrmacher Konrad" hin-und hergeworfen wird, so müssen wir auch sagen, wer der Feuerwehrhauptmann ist und wie er heißt; er ist, wir vermelden dieses aber mit Respect: der k. k. Postmeister und heißen thut er: Wieshofer. Daß es den Weizenkirchnern nicht der Mühe werth gewesen sei, am Brandplatze zu eischeinen, oder daß es ihnen an Opferwilligkeit gefehlt habe für verunglückte Bauern in der Nachbargemeinde Michaelnbach, diese Meinung hat kein Michaelnbacher. Michaelnbach und Waizenkirchen kennen sich schon länger und haben sich im Unglück gegenseitig nie im Stiche gelassen. Da es nun aber schon einmal so weit gekommen ist, daß uns zur Steuer der Wahrheit die Feder in dieHand gezwungen wurde, so wollen wir auch eines Stückleins Erwähnung thun, das sich in diesem Winter zugetragen hat. Am Sonntag vor der Fasten war es, daß in Langstögen in der Nachbarsgemeinde Prambachkirchen ein Brand entstand. Der Frühgottesdienst war zu Ende, die Leute gingen aus der Kirche, und der Feuerwehrhauptmann-Stellvertreter trat zum Herrn Gemeinderath Konrad hin und sprach : Es heißt, daß es inLangstögen brennt; sollen wir fortfahren oder nicht? Darauf Herr Konrad: Es versteht sich von selbst, daß, wenn es in Langstögen brennt, sogleich fortgefahren wird. Und es wurde fortgefahren. Als Spritze und Mannschaft aufdem Pfarrerberg waren, stand auf einmal der Hauptmann da und schrie: Wer hat das Einspannen anbefohlen? Sogleich umkehren! Der Rosselenker aber erwiderte: Jetzt sind wir schon über dem Berge heraus, ich kehr nichtmehr um! Und Spritze und Mannschaft eilten fort, um den bedrängten Bauern in der Nachbarsgemeinde zu Hilfezu kommen. So! Die Nutzanwendung auf das Vorige kann sich der geneigte und auch der ungeneigte Leser selber machen.

(Linzer) Tages-Post 8. August 1885

Brände. Mittwoch den 5. d. M. um ½ 5 Uhr nachmittags bei einem schwachen Wetter schlug der Blitz in das dem

N. Hu einer gehörige Brunnerhaus in Grub bei Michaelnbach und setzte das Haus in Brand, welches bis auf den gemauerten Hausstock niederbrannte, so daß die ganze heurige Fechsung ein Raub der Flammen wurde und außerdem infolge Erstickung 3 Stück Rinder zugrunde giengen. In Mitleidenschaft wird die Michaelnbacher Bauern-Assekuranz durch Zahlung einer Versicherungssumme von 1000 fl. an den Abgebrannten gezogen Der Schade dürfte sich auf 4-bis 5000 fl. beziffern. Von Feuerwehren waren am Brandplatze jene von Michaelnbach und die von Waizenkirchen erschienen.

Linzer Volksblatt 11. September 1885

Linz, 10. September 1885. — Der Hochwürdigste Herr Bischof Ernest Maria wird nächsten Samstag früh von Gleink aus wieder in Linz eintreffen und Sonntag mittags die angekündigte Visitationsreise zunächst nach Heiligenberg mit der Bahn nach Grieskirchen, dann mit Wagen über Michaelnbach und Waizenkirchen antreten.

Steyrer Zeitung 13. September 1885

Der Hochwürdigste Herr Bischof von Linz ist heute (Samstag) früh 8 Uhr von Gleink über Steyr nach Linz zurückgekehrt, wird im dortigen Dome morgen früh 6 Uhr zwei Diakonen das hl. Sakrament der Priesterweihe ertheilen, und Mittags die (bereits von uns mittgetheilte) Visitations-und Firmungsreise nach Heiligenberg, Grieskirchen, Michaelnbach und Weizenkirchen antreten.

(Linzer) Tages-Post 18. November 1885

Brandlegung. Aus Weizenkirchen wird uns unter dem 16. d. M. geschrieben: Heute früh zwischen 5 und 6 Uhr brannte das Gehöfte des Kerschbaumergutsbesitzers in Schmiedgraben, Pfarre Michaelnbach, sammt allen Fruchtvorräthen und sämtlichem Vieh, darunter zwei Pferde, vollständig ab, so daß sich der Schade auf weit über 5000 fl. beziffern dürfte, dem eine Versicherung von 2000 fl., zahlbar von der Michaelnbacher Feuer-Assekuranz, gegenübersteht, welche aber schwerlich zur Auszahlung gelangen dürfte, nachdem gegründeter Verdacht vorliegt,daß der Besitzer selbst, namens Johann Lindinger, das Feuer gelegt hat und daher aus diesem Grunde auch bereitsum die heutige Mittagsstunde von zwei Gendarmen des Postens Grieskirchen gefesselt in das Gefängnis des Bezirksgerichtes Weizenkirchen eingeliefert wurde. Da derselbe erst gestern in der Kanzlei des Herrn Notars inWeizenkirchen einen größeren Bettag, man spricht von 6000 fl., als Kaufpreisrate für das von ihm im heurigen Frühjahre erkaufte Gut hätte erlegen sollen, dies nicht geschehen ist und er somit auch sehr verschuldet sein soll,so liegt die Vermuthung auch sehr nahe, daß er, um sich gewissermaßen moralisch eine weitere Zahlungsfrist seitens seiner Gläubiger zu erzwingen, auch sein Anwesen selbst in Brand gesetzt hat.

(Neuigkeits) Welt Blatt 28. November 1885

Jagd des Mair in Schmiedgraben am 19. d.. Revier Michaelnbach. 97 Hasen, 5 Fasanen und 4 Rephühner.

Linzer Volksblatt 26. Januar 1886

Michaelnbach. (Erkrankt.) Der hiesige hochwürdige Herr Pfarrer Anton Langer ist schwer erkrankt. Derselbe wird seinen hochwürdigen Herren Collegen und Freunden im Gebete empfohlen.

Linzer Volksblatt 29. Januar 1886

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 28. Jänner 1886. Vom Clerus. Aus Michaelnbach wird uns vom 28.

d. telegraphirt: Herr Pfarrer Langer ist heute früh gestorben. Das Leichenbegängnis findet am Samstag, 30. Jänner, 10 Uhr vormittags, statt. — Pfarrer Langer wurde 1822 zu Salzburg geboren und 1846 zum Priester geweiht. Er ruhe im Frieden!

Linzer Volksblatt 4. Februar 1886

Michaelnbach (Nachruf.) Die traurige Feierlichkeit, welche der 30. Jänner der Pfarre Michaelnbach gebracht hat,das Begräbnis ihres guten Pfarrherrn, soll nicht in der Oeffentlichkeit unerwähnt bleiben, da sie ein Beweis war und bleibt, wie anhänglich das Volk seinem gottgesetzten Hirten ist, wie sehr die Pfarre — sagen wir — das ganze Michaelnbach seinem nun in Gott ruhenden Pfarrer Anton Langer zugethan war. Waren ja die Angehörigen der Pfarre fast vollzählig herzugekommen, die letzte Ehre dem Seelsorger zu erweisen, der sie 10 Jahre lang in Güteund Milde geleitet, der ihnen in seinen besseren Tagen mit der seinem Wesen entsprechenden kurzen und bündigen, aber auch herzgewinnenden Weise, die das Zeugnis eines unter einem unbeachteten Aeußern verborgenen edlen Gemüthes war, die Wahrheiten des Glaubens gelehret hat und der eben in seinem hl. Dienst,dem er bis ins letzte Jahr hinein vielfach allein obliegen musste, nämlich bei einer eiligen Versetzung eines Kranken den ersten Keim der tödtlichen Krankheit sich geholt hatte. Im öffentlichen Leben wohl wenig in den Vordergrund tretend, unterließ er doch zur gegebenen Zeit seine Schuldigkeit nicht; kurz, väterlich warnend erhob er seine Stimme, als die großartige Verführung durchs Land gieng. Im Tode noch ist er ein katholischer Prediger seinem Volke geblieben, welches er, indem er den überbleibenden Theil seines Vermögens zum Dome Mariens testierte, so laut zur mächtigen Schützerin hinweiset, in deren Verehrung er, wie es sein Rosenkranz-Beten in den letzten Tagen noch weiset, leben und sterben wollte. Wir wollten hiemit ein Büschlein Vergissmeinnicht auf des Freundes Grab legen, wir stehen aber gerne mit unserem Sträußchen zurück vor der Gemeindevertretung Michaelnbach, welche ihrem guten Pfarrer einen prachtvollen Kranz auf den Sarg legte und welche auch zur letzten Ehrenerweisung, an der Herr Dechant Geienberger von Eferding als Führer des Conductes, PI. Tit.Canonicus Hangl, Dechant Visconti von St. Marienkirchen, 9 andere Priester und der Herr Bezirksrichter von Waizenkirchen u. a. theilnahmen, aus Eigenem die Musikkapelle von Grieskirchen beigestellt hat. In der Ehrenerweisung gegen ihren geistlichen Hirten hat sie sich selbst aller Ehre würdig gemacht

Linzer Volksblatt 10. Februar 1886

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 9. Februar 1886. — Vom Clerus. Das neueste Diöcesanblatt enthältfolgende Personalnachrichten: Herr Alois Schusterbauer, Cooperator in Michaelnbach, wurde Pfarrprovisor daselbst am 30. Jänner 1886.

(Neuigkeits) Welt Blatt 13. Februar 1886

Personal -Nachrichten. Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. Herr Alois Schusterbauer, Kooperator inMichaelnbach, wurde Pfarrprovisor daselbst. Zur Bewerbung ist die durch den Tod des Herrn Pfarrers Anton Langer erledigte unter dem Patronate des a. h. Landesfürsten stehende Pfarre Michaelnbach ausgeschrieben. Termin bis 20. Mär; 1886.

Linzer Volksblatt 31. Juli 1886

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 30. Juli 1886. — Investiert. Gestern wurde der Hochw. Hr. MichaelPutz, bisher Pfarrer in St. Thomas, auf die Pfarre Michaelnbach investiert.

Linzer Volksblatt 4. August 1886

Ausschreibung zur Bewerbung. Das durch die Beförderung des Herrn Michael Putz auf die Pfarre Michaelnbach erledigte Pfarrvicariat St. Thomas im Decanate Peuerbach, worauf dem Pfarrer von Peuerbach das Präsentationsrecht zusteht.

Linzer Volksblatt 7. Oktober 1886

St. Thomas -Nachruf. Am 21. September d. I. verließ uns der hochwürdige Herr Pfarrer Michael Putz, um sich auf seinen Bestimmungsort Michaelnbach zu begeben. Auf Anordnung des Herrn Schulobmannes versammelten sich die Kinder um 4 .Uhr abends bei der neuerbauten „Votiv-Kapelle", wo der Scheidende noch eine kleine Andacht verrichtete. Volk und Kinder strömten aus Liebe und Dankbarkeit zum Abschiede des geliebten Seelsorgers herbei. Allen war der Abschied sehr schmerzlich. Die Pfarrgemeinde kann es daher nicht übergehen, dem von hier geschiedenen hochw. Herrn Pfarrer Michael Putz für den vielen Eifer in Forderung alles Guten, für die Anerbaung der Lourdes Kapelle an der südlichen Seite des Gotteshauses, für den religiösen Unterricht der Schulkinder, den fleißigen Besuch der Kranken und den unermüdlichen Eifer als Seelsorger im Beichtstühle inder Zeit von drei Jahren und sieben Monaten den innigstgefühlten Dank auszusprechen. St. Thomas, 8. October 1886. Im Namen aller Pfarrkinder unterzeichnen: Peter Roither, Gemeinde-Vorstand, Simon Huemer, Gem.-Ausschuß, Johann Kaltenböck, Gem.-Rath. Franz Listberger, Gem.-Ausschuß, Anton Loipetseder, Gem.-Ausschuß, Josef Roither, Gem.-Ausschuß, Paul Dittenberger, Obmann des Ortsschulrathes, Michael Jungreithmair, Zechpropst, Josef Schwabeneder, Gemeinde-Sekretär.

Linzer Volksblatt 12. Oktober 1886

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 11. October 1886. — Vom Clerus Hr. Alois Schusterbauer, Pfarrprovisor in Michaelnbach, wurde Cooperator in Alkoven.

Linzer Volksblatt 15. Oktober 1886

Mit 30. September l. J. schieb von Michaelnbach ein Mann, welcher ob. seiner biederen Rechtlichleit und musterhaften Pflichterfüllung die vollste Achtung der Pfarrinsassen sich erworben hat: es ist dies der Hochw. Herr Alois Schusterbauer welcher durch 2 ½ Jahre als Cooperator resp. als Pfarrprovisor in hiesiger Pfarr wirkte und nun über Auftrag des bischöflichen Confistoriums als Cooperator nach Alkoven übersiedelte. Er war ein gewissenhafter Seelenhirt, ein liebevoller, strebsamer Katechet und eine mächtige Stutze der Armen, denn keinArmer ging unbeschenkt von seiner Thüre weg. Herr Alois Schusterbauer hat sich auch dadurch des Danks der ganzen Pfarrgemeinde verdient gemacht, dass er in unablässiger Weise mit Daransetzung eigener materieller Opfer für die Beibehaltung eines zweiten Gottesdienstes an Sonn-und Feiertagen sorgte; und sowie er in allen seinen Verrichtungen ein wahrer Apostel des Herrn zu nennen ist fiel denn auch die Trennung schwer was ihm so manche Thräne seiner Pfarrkinder gelegentlich der Abschiedspredigt sagen mochte. — Möge Herr AloisSchusterbauer in seinem neuen Pfarrorte recht glücklich sein und uns gestatten, ihm nachzurufen: Lebewohl edler Seelenhirt und behalte uns auch in der Ferne ein warmes Andenken, sowie wir Euer Hochwürden nie vergessen werden. ,Gemeinde-, Schul-und Pfarr-Vertretung Michaelnbach den 8. October 1886. Leopold Brandmayr, Schulleiter. Franz Lindmayr, Gemeindevorsteher Josef Wohlmayr, Schulobmann. Michael Lehner, GemeinderathFranz Beham, Zächprobst, Josef Lindmayr, Gemeinderath und Ortsschulinspector Josef Lehner, Zöchprobst, JosefKaltenböck Patronats-Commissär, Josef Reitböck Gemeinderath

(Linzer) Tages-Post 14. November 1886

Ein Zechpreller. Der vatterende Flattscherbursche Anton Dopler aus Michaelnbach, Bez. Wels, kam gestern indas Hotel „zur Stadt Frankfurt", aß und trank, und hätte sich ohne zu zahlen entfernt, wenn er nicht von dem Zählkellner bemerkt worden wäre. Dopler wurde festgehalten und einem herbeigeholten Wachmanne übergeben. Derselbe war ohne Kreuzer Geld.

Neue Warte am Inn 2. April 1887

Grieskirchen, 25. März. (Faustrecht.) In Michaelnbach kamen kürzlich zwei Bauern in Streit und wurde der eine von seinem Gegner so lange bei den Ohren gebeutelt, bis ihm ein Ohr in den Händen blieb, das andere sozusagen an einem Faden hienq.

Linzer Volksblatt 16. April 1887

Waizenkirchen. (Pferdemarkt.) Wegen Ungunst der Witterung wurde der diesjährige Pferdemarkt auf den Osterdienstag verlegt. Wie alljährlich, so wurden auch diesmal nur schöne, junge Pferde vorgeführt. Es war daher den Preisrichtern im Amt wieder schwer gemacht. Preise erwarben: Für 2jährige Pferde -Humer in Minithal,Michaelnbach, für einen Braunhengst. -Für 3jährige Pferde: 3. Zauner in Minithal, Michaelnbach, für einen Braun-Wallach.

Wiener Zeitung 24. April 1887

Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. April d. J. dem praktischen Arzte und Obmanne des Ortsschulrathes zu Michaelnbach in Ober-Oesterreich Heinrich Hamann in Anerkennung seines schulfreundlichen Wirkens das goldene Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht.

Linzer Volksblatt 11. Juni 1887

Michaelnbach. Am Pfingstmontag, 30. Mai, wurde nachmittags mit hochwürdigster bifchöfl.Ordinariatsbewilligung eine von einem braven Ehepaare gespendete Maria Lourdes-Statue unter Assistenz von 3 fremden Priestern feierlich eingeweiht, welche bei der hierauf folgenden Maiprocession von 12 Weißgekleideten Jungfrauen herumgetragen und nach der Zurückkunft in die in einer Seitenkapelle der Pfarrkirche neu errichteteGrotte zur öffentlichen Verehrung eingesetzt wurde. Eine weit über 2000 Menschen zählende Volksmenge von nah und fern nahm an der feierlichen Procession theil. Die hiesige wohl noch junge, aber sehr gut geschulteMufikcapelle ließ zum erstenmale zur allgemeinen Freude und Erbauung ihre Töne erschallen, die abwechselnd, mit den Pöllersalven viel zur Verherrlichung der Feierlichkeit beitrugen. Nachdem die Maria Lourdes-Statue indie Felsengrotte eingesetzt war, wurde ein 4stimmiges Marienlied: „Gruß an Maria" von Kempter so schön und rührend gesungen, dass fast kein Auge trocken blieb. Möge Maria von Lourdes die brave Pfarrgemeinde von Michaelnbach sammt ihrem Seelsorger in Schutz nehmen. (Wir ersuchen, die unliebsame Verspätung zu entschuldigen. D. R.)

(Neuigkeits) Welt Blatt 8. November 1887

Bei der Kirchbergholz-Jagd, Revier Michaelnbach des Herrn Mair in Schmidgraben am 27. Oktober wurden 128 Hasen. 11 Fasanen, 3 Schnepfen und 1 Rephuhn erlegt.

Linzer Volksblatt 24. März 1888

Waizenkirchen. (Ochsen-und Pferdemarkt.) Am verflossenen Dienstage wurde hier der Ochsen-und Pferdemarktbei günstiger Witterung abgehalten. Schon seit längerer Zeit war kein Markt mehr so gut betrieben und so gutbesucht. Es war aber auch das aufgetriebene Materiale sehenswert. Es wäre auch kaufenswert gewesen, wenn sich nur mehr Käufer eingefunden hätten. Den Bayern ist der Weg in unser Land wieder von ihrer Regierung versperrt,welche die Stallhexe „Klauenseuche" im oberösterreichischen Grenzgebiete herumschleichen gesehen. Wie wiraus dem „Volksblatte" entnahmen, haben die Obernberger bereits nach dem Aufenthalte dieses Plaggeistes gefahndet, haben ihn aber in ihrem Bezirke nicht angetroffen. Hier hat er sich auch nicht eingeschlichen. MitPreisen für ihre tüchtigen Pferde wurden folgende Herren betheilt: Für 3-und 4jährige Pferde: 9. Preis: Zauner in Minithal bei Michaelnbach, braune Stute 2 fl

(Neuigkeits) Welt Blatt 12. April 1888 -Inserat

Gesucht wird zu kaufen eine übernützte Egsalisir-Drehbank. — Zuschriften sind zu richten an Joh. Hötzeneder, Maschinenbauer in Michaelnbach, O.-Oest.

Neue Warte am Inn 7. Juli 1888

Grieskirchen, 4. Juli. (Verunglückt.) In Michaelnbach stürzte am vergangenen Samstag ein Zimmermann und Hausbesitzer in der Pfarre Michaelnbach, Johann Ringer, von einem Gerüste und war sofort todt.

Neue Warte am Inn 21. Juli 1888

Grieskirchen (Verschiedenes.) Vor etlichen Wochen wurde der hiesige Linzerbote, da er sich eben anschickte, seine gewöhnliche Linzerfahrt zu unternehmen, von einem seiner Pferde derartig geschlagen, daß man das Äußerste befürchten konnte. Das böse Pferd wurde auf der Stelle erschossen. Der Bote hat sich indessen soweiterholt, daß er binnen Kurzem seine allwöchentliche Linzerreise wieder aufnehmen kann.

Kürzlich erreignet; sich auch in der Ortschaft Maximilian ein trauriger Vorfall, es stürzte nämlich beim „Maxl", daselbst ein Arbeiter vom Dache und war sofort todt. Da derselbe in Haid", Pfarre Michaelnbach, seine Heimstättehat, so wurde er dorthin überführt und zur geweihten Erde bestattet.

Linzer Volksblatt 26. September 1888

Michaelnbach. (Kirchenrenovierung.) Von Peter Pitzmann, Maler in Feldkirchen im Innkreis, ist die alte und gothische Kirche des heiligen Erzengels Michael sinnig um bescheidenen Lohn ausgemalt worden. Die Kosten dafür, sowie für drei neue Lampen und ein goldgesticktes Messkleid haben Wohlthäter der löblichen Gemeinde aufgebracht und angeschafft. Der beharrliche Eifer für die Zierde des Hauses Gottes von Seite des hochwürdigen Herrn Pfarrers und der braven Gemeinde berechtiget zur Hoffnung, dass nach einigen Jahren drei gothische Altäre den Schmuck des lieben Kirchleins vervollständigen werden.

Linzer Volksblatt 15. November 1888

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, den 14. November 1888. — Kränze auf das Bischofsgrab. Von den Mitgliedern des III. Ordens in Michaelnbach durch Pfr. M. Putz 6 fl

Linzer Volksblatt 21. November 1888

Michaelnbach. (Patriotische Kundgebung.) Der 15. November war für unsere Gemeinde ein besonderes Freudenfest. Am Feste des hl. Leopold wollte Groß und Klein in und außer der Kirche sich freudig der 40jährigen Regierung Sr. apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef erinnern. Alle, welche als Militaristen dem Kaiser gedient haben oder noch dienen, versammelten sich im Pfarrhofe, wo ihnen Abzeichen von österreichischen Farben angeheftet wurden. In Reih und Glied gestellt, zog der imposante Zug von Männern und Jünglingen unter klingendem Spiel der gut geschulten Musiker zum Schulhause und von dort in die sehr alte Kirche des heiligen Michaels. Herr Pfarrer Michael Putz hielt einen begeisterten Kanzelvortrag, in dem der hochw. Redner zeigte, wie die Tugenden unseres erlauchten Herrschers ein Wiederschein der Tugenden des hl. Leopold sind. Nachmittag versammelten sich die Schulkinder in der Schule, um vor dem sinnig geschmückten Bilde Sr. Majestät passende Gedichte zu declamieren, die Kaiserhymne zu singen, den patriotischen Vorträgen zu lauschen und ein Büchlein(von Panholzer) als dauernde Erinnerung an die patriotische Kundgebung für ihr künftiges Leben in Empfang zu nehmen. Noch sei erwähnt, dass von den Häusern viele Fahnen wehten, und dass Herr Brandmeier, Schulleiter und Organist, den Chor während des Hochamtes meisterhaft dirigirte.

Neue Warte am Inn 24. November 1888

Michaelnbach, 20. Nov. (Patriotische Kundgebung.) „Der Oesterreicher hat ein Vaterland und liebts und hat auch Ursach, es zu lieben!" Dieser markige Ausspruch des großen Dichter-Schiller erfüllt Oesterreichs Völker mitStolz und Freude und gibt der unerschütterliche Treue Ausdruck, mit welcher die Völker Oesterreichs ihren glorreichen Landesvater und ihr Land lieben. Deswegen fleht auch jetzt gerade in diesen Tagen das ganze österreichische Volk zum Könige aller Könige, auf daß Seine Majestät unser allergnädigsten Kaiser Franz JosefI., der gütige Vater unseres schönen Heimatlandes, noch viele Jahre seinem treuergebenen Volke erhalten bleiben möge. Auch unsere Pfarrgemeinde, stets einig und thatenreich, wenn es gilt, hehre Feste auszuschmücken, blieb nicht zurück, das hohe Fest des Gedenktages der Allerhöchsten Thronbesteigung festlich zu begehen und so kam es, daß am Festtage des heiligen Leopold das Regierungs-Jubiläumsfest Seiner Majestät solonne gefeiert wurde. Schon am Vorabende verkündete der musikalische Zapfenstreich der hiesigen Musikkapelle, sowie die herrliche Beleuchtung des Schulhauses, daß mit dem Morgen des nächsten Tages für die Pfarrgemeinde Michaelnbach ein seltenes Fest erstehe. Am Morgen des Festtages erdröhnten Pöller und der ganze Ort hatte bereits seinFesttaggewand angezogen, da fast sämmtliche Häuser beflaggt waren. Um 8 Uhr Früh versammelten sich vor dem Pfarrhofe alle seit dem Jahre 1848 unter der Fahne gestandenen Mannschaften, d. i. alle Verabschiedeten, Reserve-und Landwehrmänner der hiesigen Pfarre, um unter dem Commando eines ausgedienten k. k. Feldwebelsund dem Trommelschlage eines ausgedienten k. k. Bataillons-Tambour den Festzug zur Kirche mitzumachen und dadurch ihrem obersten Kriegsherrn ihre Huldigung und Ergebenheit darzubringen. So mancher alte Krieger aus den Jahren 1848, 1859, !1864, 1866, 1878 das Zeichen seiner Tapferkeit und die Anerkennung Seiner Majestätan der muthentflammten Brust tragend, war in den Reihen zu sehen und stramm marschierte diese 120 Mann zählende Abtheilung unter den Klängen des Radetzky-Marsches dem Dorfe zu, wo sie vor dem Schulhause Aufstellung nahm. Daselbst hat sich auch die Gemeindevertretung, der Ortsschulrath, der Herr Pfarrer, dieSchuljugend mit dem Lehrkörper versammelt, um von da aus den Festzug zu formieren. Unter Vorantritt der Musikkapelle, den Radetzky-Marsch spielend, folgten die militärische Abtheilung, dieser zunächst dieSchuljugend und dann die Gemeindevertretung. In der Kirche fand feierlicher Gottesdienst mit Te Deum statt.Der hochw. Herr Pfarrer hielt eine herrlich durchgeführte patriotische Festpredigt und aus dem Chore kam einwohleinstudierter Ciklus von Hubert und Schöpf unter der Leitung des Herrn Oberlehrers L. Brandmayr zur erbaulichen Aufführung. Während der Hauptmomente des Gottesdienstes wurden Pöllersalven abgegeben. Nach dem Nachmittagsgottesdienste versammelte sich die Schuljugend, Gemeindevertretung und viele Schulfreunde im dekorirten Lehrzimmer der II. Klasse, wo ganz besonders der sinnigen Dekorirung des Bildes Sr. Majestät zu erwähnen ist, um nach einer vom Schulleiter L. Brandmayr gehaltenen Festrede, sowie der patriotischen Auseinandersetzungen des hochw. Herr Pfarrers M. Putz und den begeisternden Ansprache des hochw. Herrn P. Josef, wechselweise patriotische Gedichte und Lieder zum Vortrage zu bringen. Als Andenken an dieses Festerhielt jedes Kind die Festschrift von J. Panholzer „Unser Kaiser". Den Schluß bildete ein vom Schulleiter auf Se. Majestät ausgebrachtes dreifaches Hoch, in welches alle Anwesenden begeisternd einstimmten und die österr. Volkshymne, welche stehend und mit entblößtem Haupte gesungen wurden. Nach Abschluß dieser Feier versammelten sich die ausgerückten Mannschaften im Gasthause des Herrn J. Wohlmair, allwo es an festsinnigen Toasten nicht fehlte und ungezwungene Geselligkeit alle Anwesenden in begeisterter Stimmung lange beisammen hielt. Gott erhalte, Gott beschütze Unsern Kaiser, unser Land!

Linzer Volksblatt 6. März 1889

Grieskirchen. (Pferdemarkt.) Der für den .28. Februar angesetzte Pferdemarkt war — Dank der günstigen Witterung sehr besucht sowohl in Beziehung der von der ganzen Umgebung herbeigeeilten Bevölkerung als auch der aufgeführten Pferde. Für zweijährige Pferde erhielten Preise: 1. Preis Joh. Rathmaier, Opfezeder inMichaelnbach;

Linzer Volksblatt 14. April 1889

Waizenkirchen, 9. April (Pferdemarkt.) Bei dem heute abgehaltenen Pferdemarkt wurden nachstehende Herren für ihre Pferde mit Preisen betheilt: Für 2jährige Pferde erhielten Preise -2. Johann Wagner, Besitzer des Hartmannsedergutes zu Schölmlahn, Gem. Michaelnbach, 8 fl.;

Neue Warte am Inn 27. April 1889

Michaelnbach, 24. April, Auf einer kleinen Urlaubsreise kam ich am Charsamstage kurz vor Beginn der Auferstehung in Michaelnbach an und benützte diese Gelegenheit, um die dortige Kirche nach vielen Jahren wieder einmal zu sehen. Wie war ich beim Eintritte in dieselbe erstaunt über die Pracht, mit welcher dieser ehrwürdige Gotteshaus gegen früher jetzt ausgestattet ist und noch mehr setzte mich die Abhaltung der Auferstehungsfeierlichkeit in Staunen, da ich noch in keiner Dorfkirche selbe so herrlich abhalten sah, wie sie im genannten Orte durch den hochw. Herrn Pfarrer M. Putz abgehalten wurde. Nachdem dieser bei dem reich mitBlumen gezierten Grabe das „Christus resurrexit" angestimmt hatte, wurde das Sanctissimum in Prozession um die Kirche herumgetragen, wobei die erst seit ein paar Jahren aus durchwegs jungen Leuten bestehende, zahlreiche Ortsmusikcapelle unter Leitung des ebenso tüchtigen als eifrigen Herrn Brandtmaier die erhebendsten Weisen mitder größten Präcision vortrug, war auf die sehr zahlreichen Theilnehmer, mit der Gemeinde-Vertretung an der Spitze, welche Wachslichter trug, einen sichtlich erhebenden Eindruck machte. Wie ich erfahren habe, ist dieprachtvolle Ausstattung der Kirche und die wirklich erhebende Abhaltung der kirchlichen Feier das Werk der äußerst eifrigen und liebevollen Herrn Pfarrers, dem auch in Folge seiner Beliebtheit die Gemeinde-Vertretung, sowie die Pfarrangehörigen gerne zur Seite stehen. Nach Schluß der Auferstehung gab die Kapelle am Ortsplatze noch einige heitere Weisen den Bewohnern zum Besten.

Neue Warte am Inn 17. August 1889

(Brände.) In der Ortschaft Zwicklbruck bei Prambachkirchen brach am 10. August Vormittag im Hause Nr. 3 einFeuer zum Ausbruch, das sowohl dieses Haus wie auch das Nachbarhaus zum „Bauer" vollkommen in Asche legte. Die Prambachkirchner Feuerspritze leistete viel bei großartiger Bedienung, weshalb allgemein der Wunsch nach einer Saugspritze rege wurde. Mit überraschender Schnelligkeit kam auch die Feuerwehr von Waizenkirchen angefahren, welche mit großer Präcision die Lösch-und Abräumungs-Arbeiten begann. Auch die Feuerwehr von Michaelnbach erschien, ohne jedoch mehr in Action treten zu können.

(Neuigkeits) Welt Blatt 11. September 1889

Gerichts-Verhandlungen. Durchs Fensterln. Am 11. v. M. 1 Uhr Nachts wollten sich die Bauernknechte KarlBauer und Anton Panzer, dann die Bauerssöhne Alois Hanglmaier und Johann Moser, sämmtlich in der OrtschaftMayrdoppl, Gemeinde Michaelnbach, mit der bei ihren Eltern wohnenden Näherin Maria Listberger inOberreitbach durch das Fensterln unterhalten. Da sie ihnen aber kein Gehör schenkte, fingen Bauer und Panzer, darüber erzürnt, an zu schimpfen und recht unsittliche Reden zu führen, worauf sie die Listberger ersuchte, siedoch in Ruhe zu lassen. Aber anstatt sich zu entfernen, lärmten die Ruhestörer noch mehr, bis der Maid die Geduld ausging und selbe die Burschen mit einem Krug Wasser beschüttete. Selbstverständlich ging nun ihr Zorn darüber in Wuth über. Wiederholt zündeten sie Zündhölzchen an, mit denen sie in die Kammer hineinleuchteten. Die alteMutter der Listberger, welche auch in derselben Kammer schlief, fürchtete, daß durch dieses Gebühren das dürre Reisig, welches neben dem Fenster aufgeschichtet war, leicht Feuer fangen könnte und fing laut zu schreien an, so daß ihr 70jähriger Gatte, der im anstoßenden Zimmer lag, aus dem Schlafe geweckt wurde. Da sich jedoch auch auf sein Geheiß die Burschen nicht entfernten, begab er sich, mit einem Stocke versehen, aus dem Hause, inder Absicht, die Stänkerer zu verjagen. Nachdem diese aber auch jetzt nicht wichen, ging Listberger auf dieselben zu und versetzte mit seinem Stocke dem ihm nächststehenden Karl Bauer einen Schlag auf die Schulter. Der Getroffene wartete aber einen zweiten Schlag nicht ab, sondern schlug dem alten Manne seinen Stock aus der Hand und brachte gleichzeitig dem Greise mehrere so wuchtige Hiebe bei, daß derselbe zurücktaumelte und nichtmehr im Stande war, sich zu wehren. Erst als die Tochter aus dem Hause eilte, ließ Bauer von dem Alten ab. Dessen Knecht kam ihr hiebei zu Hilfe, worauf die Beiden den alten Listberger in die Wohnstube brachten, um ihm seine Verletzungen, und zwar oberhalb des linken Auges, an den beiden Unterarmen, wie an einem Finger, vom Blute zu reinigen. Der ganze Vorgang dauerte zirka anderthalb Stunden. Bei der am 5. d. M. durchgeführten Hauptverhandlung vor dem Kreisgerichte in Wels wurde Karl Bauer, welcher nur allein von seinen Kameraden angeklagt wurde, zu sechs Monaten schweren Kerker verurtheilt, in welchem ihm die Gelegenheit geboten ist, einhalbes Jahr über sein Benehmen beim Fensterln nachzudenken.

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1890 bis 1899

Linzer Volksblatt 19. Januar 1890

Die Influenza.Michaelnbach, 17. Jänner. Diese heimtückische Krankheit ist auch hier in Ausbreitung begriffen. Ein Viertel der hiesigen Bevölkerung leidet mehr oder weniger an derselben, darunter die Herren: Pfarrer, Arztund Schulleiter. Gestern wurde das brave Volksvereinsmitglied Josef Lindmair, Besitzer des Petermairgutes inMairdopl, im Alter von 43 Jahren zu Grabe getragen. Influenza war die Ursache des Todes.

Linzer Volksblatt 9. März 1890

Grieskirchen, 7. März. (Unglücksfälle.) Die Meisten sind jetzt mit der Holzarbeit beschäftigt, wobei sich jedoch ein paar sehr traurige Unfälle ereigneten. So wurde einem Knechte, bedienstet beim Wintershofer in Fürth, einFuss abgeschlagen, einem anderen, bedienstet beim Amershofer in Michaelnbach, ein Fuß zerquetscht. Auch hier herrscht ein Wetter, das ein wahres Influenzawetter genannt werden kann.

(Neuigkeits) Welt Blatt 12. April 1890

Feuerwehr. Neue freiwillige Feuerwehr in Oberösterreich. Die k. k. Statthalterei in Linz hat den rechtlichen Bestand der freiwilligen Feuerwehr in Michaelnbach nach Inhalt der vorgelegten Statuten bescheinigt.

Linzer Volksblatt 29. April 1890

Sammelstelle für den Thurmbau des Mariä Empfängnisdomes. Bisher ausgewiesen : 2034 fl. 69 kr.: Durch Hochw. Herrn M. Putz, Pfarer in Michaelnbach, von Theresia Hendlmair und ihren Söhnen: Josef, Johann, Leopold, Franz und Alois als Kranz auf das Grab ihres resp. Bruders Karl Hendlmair 6 fl. Die Familie Mühlböck ebenfalls als Kranz auf das Grab ihres Velters Karl Hendlmair 3 fl.

Linzer Volksblatt 13. Mai 1890

Grieskirchen, 9. Mai. Der gestern den 8. Mai abgehaltene Pferdemarkt war nicht nur gut besucht, sondern auch von einer stattlichen Anzahl schöner Pferde beschickt. Preise er erhielten folgende Besitzer: Für zweijährige Pferde, gewidmet von der Stadtgemeinde Grieskirchen : 3. Karl Schick, Stöger in Haus, Pfarre Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 14. Mai 1890

Pötting, 12. Mai. (Brand.) Heute um halb 9 Uhr vormittags brach in der Ortschaft Holzhäuseln, Gem. Kallham, aus unbekannter Ursache Feuer aus, welchem zwei Objecte (Pointler) zum Opfer fielen. Gerettet konnte infolge Abwesenheit der Besitzer fast nichts werden. Hiebei verdient bemerkt zu werden, daß die noch jugendliche Feuerwehr Michaelnbach sehr rasch unter Führung des Obmannes Herrn Lehrer Brandmair mit Geräthe und Mannschaft bis Pötting kam, wo sie von der unnützen Weiterfahrt Kenntnis erhielt und infolge dessen kehrtmachte. Obgenannte Feuerwehr scheint ihre wichtige Aufgabe voll zu erfassen.

Linzer Volksblatt 21. Mai 1890

Volksvereins-Versammlungen. Der katholische Volksverein wird, wie uns heute mitgetheilt wird, Dienstag den

27. Mai (Pfingstdienstag) um 2 Uhr nachmittags in Michaelnbach bei Grieskirchen eine Wanderversammlung abhalten. An derselben werden der Reichsrathsabgeordnete Zehetmayr und die Landtagsabgeordneten Huber, Dechant Klammbauer und Zehetmayr (Wels) teilnehmen.

Linzer Volksblatt 31. Mai 1890

Michaelnbach, 28. Mai. (Volksvereins-Versammlung.) Die gestern hier abgehaltene 235. Versammlung des katholischen Volksvereines nahm einen glänzenden Verlauf. Trotz des regnerischen Wetters waren bei 500 Männer erschienen und harrten drei Stunden aus bei der Versammlung, welche der hochw. Herr Pfarrer Putz alsHausherr begrüßte und die Landtags-Abgeordneten Zehetmayr (Wels), Huber und Klambauer durch ihre Gegenwart und Reden beehrten. Schließlich wurde folgende Resolution angenommen: „Die am 27. Mai 1890 zu Michaelnbach bei Grieskirchen versammelten Volksvereins-Mitglieder fühlen sich verpflichtet, dem hochwürdigsten Episcopate für sein mannhaftes Eintreten zugunsten der sehnlichst verlangten confessionellen Schule den ehrerbietigsten Dank auszusprechen." Mit einem begeisterten Hoch auf Papst und Kaiser schloss sodann der Vorsitzende die recht animierte Versammlung.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1890

Waizenkirchen, 25. Juni. (Pferdeprämiierung.) Bei der heute von Staats wegen stattgefundenen Pferdeprämierung, bei welcher sich Se. Erlaucht Graf Harrach von Aschach, Oberst Van der Decken und Herr Dosch von Schärding betheiligten, wurden unter den zahlreich erschienenen Ausstellern folgende Besitzer mit nachstehenden Prämien ausgezeichnet: Für Mutterstuten mit Saugfohlen: -5. Preis: Josef Aichinger von Michaelnbach, 2 Ducaten. -9. Preis: Anton Lindmair von Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med. -11. Preis: Mathias Weinzirl von Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med. Für Stutfohlen: -8. Preis: Josef Lehner von Krumbach-Michaelnbach, 1 silb. Staats-Med.

Linzer Volksblatt 20. Juli 1890

Mit Gott für unseren heiligen Glauben, für Kaiser und Vaterland! Linz, am 17. Juli 1890.

Für das conservative Landes-Central-Wahl-Comite: Michaelnbach. Michael Putz, Pfarrer und GA. Math. Kaltenböck, GA. Johann Muggenhumer, GR. Josef Lindmayr. Joh. Hötzeneder. Josef Reitböck. Anton Schatzl.Josef Wohlmayr, GA. Franz Peham, Patronats-Commissär, Josef Lehner. Johann Aichinger. Franz Brunmayr, Johann Lehner, GR. Franz Lindmayr.

Linzer Volksblatt 24. September 1890

Prämiierung der industriellen und gewerblichen Aussteller.8. Johann Hötzeneder, Michaelnbach, Oberösterr., Futterschneidmaschinen, Obstpressen und Mostmühlen.

Linzer Volksblatt 8. Oktober 1890

Landes-Feuerwehrfond. Der h. Landesausschuß hat beschlossen, nachstehenden Gemeinde-Vorstehungen Subventionen aus dem Landes-Feuerwehrfonde zu bewilligen, und zwar: Sanct Georgen bei Tollet 40 fl., Pötting 100 fl., Bruck-Waascn 80 fl. und Michaelnbach 200 fl.;

Linzer Volksblatt 8. November 1890

Zum Punkte: „Grieskirchen — Waizenkirchener Gemeindestraßen-Regulierung und theilweise Umlegung zwischen Waizenkirchen und Michaelnbach am Stroißenberge" stellt derselbe Referent den Antrag, den Berichtdes Landesausschusses zur Kenntnis zu nehmen. Abg. Zaunegger weist darauf hin, daß diese Straße Gegenstand vielfacher Klagen ist, daß sich dort insbesonders über den Stroißenberg bedeutende Terrainhindernisse ergeben. Im Winter ist diese Straße nur mit Gefahr zu befahren, welche um so größer ist, wenn sich zwei Fuhrwerke begegnen. Diese Straße ist viel zu schmal und hat an manchen Stellen nicht einmal die gesetzliche Breite. Dieser Zustand ist um so bedauerlicher, als diese Straße die einzig-Verbindungsader von Waizenkirchen nach Grieskirchen zur Bahnstation bildet. Er kenne diese Uebelstände aus eigener Erfahrung und ersuche um Abhilfe wenigstens nach der Richtung Grieskirchen. Eine weitere Verschleppung wäre eine stiefmütterliche Behandlung der Bevölkerung. Er stelle daher den Antrag: „Der Landesausschuß werde beauftragt, die Bauführung im Jahre 1891 zu besorgen, allfällige Vorschußzahlungen aus den Cassaresten zu entnehmen und für die präliminarmäßige Kostenbedeckung Pro 1892 Bedacht zu nehmen." Dieser Antrag wird vom Abg. Zehetmayr (Wels) wärmstens unterstützt. Abg. Dr. Bahr bestätigt die von dem Vorredner angeführten Uebelstände, bemerkt aber, die Dotation sei schon vergriffen und Cassareste bestehen nicht und-dies habe auch den Landesausschuß veranlasst, für heuer von der Präliminierung eines Betrages abzusehen. Hierauf wird der Antrag des-Referenten, sowie auch der Zusatzantrag Zauneggers angenommen. Für letzteren stimmten außer den Abgeordneten der Rechten auch dieAbg. Dr. Beuerle und Dr. Schauer.

Steyrer Zeitung 4. Dezember 1890

Tagesneuigkeiten. Hohe Spenden Se. Majestät der Kaiser hat den Feuerwehren in Michaelnbach, Oderweißenbach, Eggendorf, Losenstein und Traunkirchen eine Unterstützung von je 80 fl. gespendet, und den Armen in Budapest 4000 fl.

Neue Warte am Inn 6. Dezember 1890

Der Sturm, von welchem anderswoher schon vielfach berichtet wurde, hat auch in Eferding. Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Heiligenberg, Neukirchen im Walde, Michaelnbach, an Waldungen, Obstbäumen, Häusern und Kirchen (nicht überall) Schaden angerichtet. Man erzählt, ein Bauer soll einen Schaden von 1000 Gulden erlitten haben.

Linzer Volksblatt 14. Februar 1891

Dem conservaliven Wahlaufrufe haben sich angeschlossen: in Michaelnbach: Mich. Putz, Pfarrer und GA. Jakob Stieger, GA. Mathias Kaltenböck, GA. Franz Lindmayr, Bauer. Joses Wohlmair, GA. Josef Lindmayr, Bauer. Johann Muggenhumer, GR. Joh. Aichinger, Bauer. Josef Lehner, Bauer Joh. Lehner, GR. Franz Peham, Patronats-Commissär. Joh. Radmayr, Opferseder.

Linzer Volksblatt 21. Februar 1891

Volkszählung Michaelnbach. Die hiesige Gemeinde zählte 1880: 1452 und 1890: 1335 Einwohner, daher jetztum 117 weniger; die hiesige Pfarre zählte 1880: 1166, 1890: 1113 Einwohner, daher die Abnahme 53 beträgt.

(Linzer) Tages-Post 3. Mai 1891

Fremdenliste vom 2. Mai.(Gästebuch – Übernächtigung im Hotel Goldenes-Schiff: Kaltenböck, Oekonom, sammt Tochter, Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 24. Mai 1891

Stimmen aus dem Publicum. Nachruf. Am 13. Mai hat der hochw. Herr Pfarrer, geistlicher Rath und Ehrenbürger unserer Gemeinde, Franz Duscher, Prambachkirchen, die Stätte seines sechsjährigen seelsorglichen Wirkens verlassen, um in Michaelnbach die wohlverdiente Ruhe zu genießen, die wir ihm, obschon wir ihn ungern aus unserer Mitte scheiden sahen, doch von ganzem Herzen vergönnen. Wir danken dem von unserer Pfarre geschiedenen hochw. Hrn. Pfarrer für sein verdienstvolles Wirken in der hiesigen Pfarrgemeinde als Seelsorger, Prediger und Katechet, wir danken dem treuen Berather und Tröster für seine wohlmeinenden Lehren auf der Kanzel, im Beichtstuhl und auf dem Krankenlager, sowie nicht minder für die Beförderung und Aufrechthaltung des religiösen Lebens, und wünschen, daß dem so hochverdienten Priester noch recht viele ruhige und guteLebenstage beschieden seien. Jene aufrichtige Liebe aber, welche wir Gefertigte durch sechs Jahre zu dem von uns geschiedenen Priester gehabt haben, werden wir ihm für alle Zukunft bewahren, und bitten zugleich, unser öfters im Gebete gedenken zu wollen. Prambachkirchen, am 20. Mai 1891. Paul Berndorfer, Gemeinde-Vorsteher. Mathias Sallaberger, Franz Roider, Johann Lehner, Peter Waselmair, Gemeinderäthe. Johann Wiesinger, Johann Uebleis, Franz Lehner, Anton Leßlhumer, Michael Dittenberger, Johann Floimair, Franz Humer, Johann Mayr, Franz Hintenaus, Gemeinde-Ausschüsse. Franz Böcklinger, Pfarrprovisor. Mathias Rabmair, Zechpropst Johann Breitwieser, Zechpropst.

Neue Warte am Inn 30. Januar 1892

Von der Aschach a d. blauen Donau, 27. Jänner. (Influenza) Auch in unserer Gegend macht die Influenza ihre Macht geltend. Eine merkwürdige Krankheit! Ein Schnupfen oder Sträuchen führt in die dunkle Nacht des Todes. Eine für das menschliche Leben gefährliche Ursache muß in der Luft liegen. Aber was ist das für eine Ursache? Die Gelehrten reden von einem Pneuma und Baccillus! Doch die göttliche Vorsehung läßt sich von der menschlichen Armseligkeit nicht in die Karten schauen! Doch zur Sache. In Eferding waren nacheinander nie so viele Versehgänge wie jetzt. Es werden auch täglich Leichen in das kühle Grab gelegt. In Hartkirchen waren seit

1. Jänner über 26 Versehgänqe und der Todtengräber hat auch hier Dank der heimtückischen Krankheit guten Verdienst. In Aschach, wo nebenbei bemerkt, die Gemeindewahl zur Freude aller Gutgesinnten so gut ausgefallen, ist auch diese Krankheit eingebogen. Die Sterbfälle sind hier nicht so häufig. In Prambachkirchen, Michaelnbach und Waizenkirchen scheint erst jetzt diese Wunderkrankheit Gelegenheit zur Thätigkeit zu finden. In manchen Häusern in der Nähe von Pupping waren alle Bewohner krank, so daß die Inwohner der Nachbarshäuser die Arbeitund Pflege übernehmen mußten. — Das Kloster Pupping blieb, wenige leichte Erkrankungen ausgenommen, bisjetzt von diesem unheimlichen Gaste verschont, während vor 2 Jahren 33 Erklankungungsfälle vorkamen. Merkwürdig ist es auch, daß die Kinder gesund sind und nicht einmal viel husten, während vor zwei Jahren dieKinder am meisten litten. Schreiber dieser Zeilen rauft schon 3 Wochen mit der Influenza. Doch durch Warmhalten der Füße, durch Schwitzen in der Nacht und durch möglichst großes Achtgeben, daß der Magen nichtverdorben wird, kann man den Berufsgeschäften ungehindert nachgehen. Nur ein starker Husten und von Zeit zu Zeit ein Kopfweh stellt sich ein. Achtgeben muß man wenn das Frösteln eintritt; da schnell in das Bett und fleißigaber genau die Kneippsche Kur anwenden. Kommt der Schweiß, ist man in 2 oder 3 Tagen ganz gesund, kommtder Schweiß nach 4 Stunden nicht — die Sacramente empfangen. Alle Leute, welche trotz der kneippschen Kur nicht durch Schweiß den Giftstoff dieser Allerweltskrankheit ausschwitzen, bleiben krank und werden innerhalb eines Jahres sterben. Junge sollen wie sie die Krankheit merken, eine sehr harte Arbeit unternehmen und sich, wenn sie in Schweiß gekommen, drei Stunden in das Bett legen; sie stehen ganz gesund auf. Sierning, 27. Jänner.

Linzer Volksblatt 1. März 1892

Volkswirtschaftliche Mittheilungen. — Pferdemärkte Am Donnerstag den 17. März findet in Eferding der erstediesjährige Pferdemarkt mit Preisvertheilung statt Es gelangen 2 Ehrenpreise mit je 2 Ducaten und 25 Preise imGesamtbetrage von 109 fl. zur Vertheilung.

Aus Grieskirchen wird berichtet: Der diesjährige erste Pferdemarkt wurde am 25. Februar abgehalten. Die Herren Pferdebesitzer betheiligten sich zahlreich mit schönen Pferden, so daß die Preiscommission manches hübsche Pferd nicht prämiieren konnte. Nachstehenden Herren Pferdebesitzern wurden folgende Preise zuerkannt. Für 2jährige Pferde: 7. Preis: Andreas Oberhumer, Eberlseder in, Schömlahn, Pfarre Michaelnbach. 8. Preis: JosefDoplbaur, Mair in Bulsam, Pf. Taufkirchen. Der nächste Pferdemarkt in Wels findet am 3. März auf dem geräumigen Vorstadtplatze statt.

Linzer Volksblatt 8. April 1892

Volkswirtschaftliche Mittheilungen. Waizenkirchen. 5. April. (Pferdemarkt.) Bei dem heute abgehaltenen Pferdemarkte wurden nachstehende Herren Pferdebesitzer mit Preisen betheilt, und zwar erhielten: Für den besten Hengst: Josef Lindmair, Parzer in Michaelnbach, für die beste Stute (vom Landes-Culturrath gespendet) 8. Anton Lindmair in Reichenau (Michaelnbach) 3 fl ; 13. Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach (Michaelnbach) Es war viele-schöne-Material hier, aber wenig Käufer und ist nur zu bedauern, daß Pferdehändler und Käufer bei derleiGelegenheit nur immer bloß bis — Wels und nicht bis Waizenkirchen kommen.

Linzer Volksblatt 20. April 1892

Folgende Warnung vor einem Schwindler findet sich in der jüngsten Nummer der „Welser Zeitung: „Am 6. d. um die Mittagsstunde kam zum Gefertigten ein 23 bis 25 Jahre alter, gut gekleideter Bauernbursche von großer Statur und brünettem Aussehen, welcher angab, ein Sohn des Mairgutsbesitzers von Schwabenhub, Pfarre Diersbach, zu sein, dessen Vater ihn schicke, bezüglich Ankaufes verschiedener landwirtschaftlicher Maschinen mit mir in Unterhandlung zu treten. Da ich die Verhältnisse des benannten Besitzers als sehr günstige weiß, konnteich auch keinen Augenblick zweifeln, ein größeres Geschäft mit demselben abzuschließen. Zudem sprach auch das ganze Aussehen, sowie die zutreffenden Mittheilungen über das Befinden meiner dort lebenden Verwandten für die Identität des vermeintlichen Mairsohnes von Schwabenhub. Doch es sollte anders kommen. Nach Abschluss des Handels hieß ich denselben in das Wohnzimmer kommen, allwo er nach eingenommenem Mittagsmahle mir mittheilte, daß mich dessen Vater ersuchen lasse, behufs Zahlung eines gestern gekauften Pferdes ihm Geld borgen zu wollen, da er am gestern stattgehabten Waizenkirchner Pferdemarkte zwei Pferde kaufte und nicht soviel Geld bei sich gehabt habe, um beide zahlen zu können, mit dem einen bezahlten Pferde aber bereits auf dem Heimwege sei. Auf mein Befragen, wie viel Geld er wünsche, sagte mir der Bursche, anzunehmen, was ich halt zu borgen beliebe. Ich äußerte mich, dem Mair in Schwabenhub Geld zu borgen, so viel ich entbehren kann, weil mir dieser Mann Bürgschaft genug ist. Auf mein weiteres Befragen, wo das Pferd abzuholen sei, sagte mir fraglicher Bursche, daß dasselbe bis gegen 2 Uhr zum Wirt in Bruck bei Peuerbach bestellt sei. Die ganze Situation schien mir aber schon bedenklich, als der Bursche keinen bestimmten Betrag verlangte und als ich vernahm, daß der Bursche nach Bruck zu gehen beabsichtige, entschloss ich mich rasch, mitihm gehen zu wollen, angeblich ohnehin daselbst geschäftlich zu thun zu haben. Plötzlich bemerkte ich an dem Burschen, daß ihm meine angetragene Begleitung nicht gut komme, indem er durch verschiedene Redewendungen mich von meinem Antrage abzuhalten versuchte. Ich ließ mich jedoch nicht beirren, kleidete mich rasch an, lud mir den Revolver, nahm Geld, um bei richtigem Sachverhalte dann dasselbe borgen zu können, und so giengs dahin nach Bruck, meine zweifelhafte Kundschaft immer etwas vor mir treibend. Daselbst angelangt, lud ich den Burschen ein, mit mir ins Gasthaus zu kommen, um vorerst noch ein Glas Bier zu trinken. Er lehnte dies jedoch ab und gieng direct dem Stalle zu, angeblich um nachzusehen, ob das bestellte Pferd schon dort sei. Während ich im Gasthause frug, ob jemand ein Pferd für den Mair in Schwabenhub brachte, was verneint wurde, hat meine Kundschaft sich weiter auf die Suche gemacht, denn als ich nach kaum drei Minuten hinauskam in den Stall, war der Bursche spurlos verschwunden und ich konnte trotz sofortiger Nachforschung nichts mehr von ihm erfahren. Durch dieses Verschwinden habe ich nun vollkommen Klarheit in dieser Sache erlangt und säumte nicht, sogleich dem k. k. Gendarmerie-Posten in Peuerbach die Anzeige hierüber zu erstatten. Anderen Tages fuhr ich nach Diersbach zum Mair in Schwabenhub, um mit demselben Rücksprache zu halten. Dort erfuhr ich, daß dieser Schwindler wahrscheinlich der nämliche Bursche ist, welcher aus Kallham sein soll und in Siegharting, Taufkirchen, Raab, Andorf und anderweitig ähnlichen Schwindel mit sehr gutem Erfolge betrieb. Ich übergebe dieses hiemit der Oeffentlichkeit, um das Pl. Tit. Publicum vor diesem Schwindler zu warnen. Möchte doch der Arm der Gerechtigkeit der beispiellosen Frechheit dieses Zuchthausaspiranten bald das Handwerk legen. Joh. Hötzeneder, Fabrikant landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach." — (Es wäre zu wünschen, daß solche Warnungen immer möglichst schnell der Presse bekanntgegeben würden, um Schwindlern rasch das Handwerk zu legen. D. R.)

Linzer Volksblatt 21. April 1892

Taufkirchen bei Schärding. (Geriebener Gauner eingefangen.) Endlich wurde die Gendarmerie gestern, am 18. d., des gefährlichen Gauners habhaft, von dem dieses Blatt berichtete, daß er dem hiesigen Arzte Herrn JosefWislinger 25 fl. heraus schwindelte. Wie man vernimmt, soll dieser geriebene Schwindler einem Bauer von Diersbach 100 fl., ebenso in der Pfarre Andorf mehreren größere und kleinere Geldbeträge herausgelockt haben. Es ist derselbe, der sich auch an Hrn. Hötzeneder, Maschinenfabrikanten in Michaelnbach, mit einem schwindelhaften Pumpversuch heran machte, aber gewaltig abblitzte. Er war, wie man sagt, früher ein ganz ordentlicher Bursche und arbeitete in einem Steinbruch, bis er die Tochter von Inwohnersleuten in Füchsledt,Pfarre Diersbach, kennen lernte und mit ihr im offenkundigen Einverständnisse der Eltern ein Liebesverhältnisführte. Zu einem gemüthlichen und idyllischen Leben gehört aber auch Geld und dies suchte der 25jährige Bursche auf verbrecherischem Wege zu verschaffen. Die Verhaftung erfolgte unter Umständen, die vermuthen ließen, es handle sich zum mindesten um einen Räuberhauptmann. Nicht weniger als vier Gendarmen und eine Schar Leute umzingelten das Haus, in dem er mit seiner Geliebten und deren Eltern wohnte, fiengen ihn heraus und transportierten ihn vorläufig nach Münzkirchen.

Linzer Volksblatt 2. Juni 1892

Waizenkirchen. (Bezirks-Feuerwehrtag.) Ein reges, munteres, aber dabei in anerkennenswerter Weise die rechten Grenzen nicht überschreitendes Treiben herrschte gestern Sonntag nachmittags in unserem schönen Markte durch die Abhaltung des Bezirks-Feuerwehrtages Waizenkirchen-Peuerbach. Nach feierlichem Empfang jeder der dreiauswärtigen Feuerwehr-Deputationen von Peuerbach, Waldkirchen und Michaelnbach, welch letztere besonders stark vertreten war und zugleich eine gutgeschulte Capelle mitsendete, fand die Delegiertensitzung statt und zwar laut Programm in nach nachahmenswerter Rücksicht noch vor dem nachmittägigen Gottesdienste. Daß die von der hiesigen löbl. freiwilligen Feuerwehr abgehaltene Hauptübung von einem zahlreichen Publicum mit Interesse angesehen wurde, braucht wohl keiner weiteren Erwähnung. Die darauffolgende gemüthliche Unterhaltung, die sich vorzüglich auf das in H. Längs Garten von der Michaelnbacher Capelle ausgeführte Concert koncentrierte, gab reiche Gelegenheit, wieder ein paar schöne, fröhliche Stunden der vielfachen Kümmernisse dieses Lebens zu vergessen.

Linzer Volksblatt 1. September 1892

Waizenkirchen, 30. August. (Großer Brand.) Heute Dienstag, nach 2 Uhr Nachmittag, Feueralarm. Es brannte inEsthofen; zwei Objecte, Hansmair und Fischer, sind ein Raub der Flammen geworden. Bei Fischer ist alles Vieh, beim Hansmair sind die Schweine mit zugrunde gegangen. Das Feuer ist im Stadel des Fischer, unbekannt wie, ausgebrochen. An der Unglücksstätte waren sieben Feuerspritzen erschienen: von Heiligenberg, Waizenkirchen, Neukirchen, Peuerbach, Prambachkirchen und Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 14. September 1892

Waizenkirchen, 11. September. (Wieder Feuer.) Heute, 1 Uhr nachmittags, neuerdings vom Thurme unheimliches Feuersignal. In Niederspaching ward ein Häuschen aus bisher unbekannter Ursache ein Raub der Flammen. Dank den schnell erscheinenden Feuerwehren von Waizenkirchen und Michaelnbach ward der Brand localisiert.

Linzer Volksblatt 17. September 1892

Landwirtschaftliche Ausstellung. In der Maschinen-und landwirtschaftlichen Ausstellung erhielten Anerkennungen: 4. J. Hötzeneder in Michaelnbach, für ausgestellte Futterschneidemaschinen, die bronzene Staatsmedaille.

Linzer Volksblatt 1. Januar 1893

Katholische Vereine. Waizenkirchen, 29. December. (Katholischer Universitätsverein.) Die bereits auf etwa 90 Mitglieder angewachsene hiesige Pfarrgruppe des katholischen Universitätsvereines Salzburg hielt gestern unter zahlreicher Anteilnahme die statutenmäßige Jahresversammlung ab. Wurden durch die mit dem Rechenschaftsbericht verbundenen Auseinandersetzungen des Cassiers, hochw. Herrn Cooperators Hittenberger, die Bedenken zerstreut, die sich in das Herz des einen oder anderen Mitgliedes in Betreff der wirklichen, nicht allzu fernen Realisierung des heißersehnten Projectes eingeschlichen haben mochten, so fanden darauf reichlichen Beifall und fruchtbaren Boden die packenden und herzlichen Worte des hochw. Herrn Pfarrers Putz von Michaelnbach, die in jenes bekannte Wort ausklangen: „zamhalten und aushalten." Ja, „zamhalten und aushalten!" Möge das immer mehr die Devise sein und bleiben für unseren erhabenen Zweck, wie auch auf allen Gebieten katholischen Wirkens.

Linzer Volksblatt 11. Januar 1893

Waizenkirchen Eben während ich gegen Ende des Berichtes bin, halb 9 Uhr abends, verkünden Glockengeläute, Hornsignal und unheimliche Röte am nächtlichen Himmel ein Feuer. Wo — ist noch unbekannt; man vermuthetim benachbarten Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 12. Januar 1893

Michaelnbach, 10. Jänner. (B r a n d.) Gestern abends um halb 9 Uhr gerieth eines unserer größten Bauerngüter, der Ameshof, in Brand, der so schnell um sich griff, daß binnen einer halben Stunde das ganze Gehöft in hellen Flammen stand. Die Feuerwehr von Michaelnbach, die mit ihren zwei Spritzen bald am Brandplatze stand, dieMannschaft der Feuerspritze von Pötting, die Feuerwehr von Waizenkirchen, die ebenfalls mit ihrer Spritze angefahren kamen, sowie die Gendarmen von Waizenkirchen und sehr viele thatkräftige Männer von der Pfarre und Umgebung zeigten bei der Rettung der Hausthiere und der Einrichtungsstücke einen fast todesverachtenden Heldenmuth. Durch dieses einmüthige Zusammenwirken wurde es möglich, daß die vielen Hausthiere bis auf 12 Schafe, und die meisten Einrichtungsstücke gerettet werden konnten. Möge das erst seit einem Vierteljahre glücklich verheiratete Ehepaar wegen dieses Unglücksfalles den Muth nicht verlieren! Mit Gottes und guter Menschen Hilfe wird Alles wieder recht werden. Entstehungsursache ist unbekannt; wahrscheinlich wurde das Feuer von ruchloser Hand gelegt.

Feuerwehr-Signale 20. Januar 1893

Eines der größten und weitläuftgsten Bauerngüter der Gegend, der Ameshof in Michaelnbach nächstWeizenkirchen, gerieth am 10. d. M. Abends in Brand, welcher so schnell um sich griff, daß in kürzester Zeit das Haupt-, die Nebengebäude, die Scheunen und Stallungen in hellen Flammen standen. Der Brand, der von ruchloser Hand gelegt worden sein dürfte, hat einen sehr großen Schaden zur Folge.

Neue Warte am Inn 21. Januar 1893

Michaelnbach, 18. Jänner. (Todfall und Leichenbegängniß.) Unaufgeklärt und dunkel liegen die Geheimnisse eines „Neujahres" vor uns und schon scheint es, als hätte der Unheilsengel im heurigen Jahre seine Fittiche über unsere friedliche Pfarrgemeinde ausgebreitet, denn erst in der letzten Samstagnummer dieses geschätzten Blattes meldete ich den großen, verheerenden Brand des Ameshofergutes und heute, nach kam acht Tagen, bin ich schon wieder der Sendbote eines höchst betrübenden Familienunglückes.

Am Samstag den 15. d. gegen 12 Uhr Nachts ist die erst 42 Jahre alte Gattin unseres allverehrten Herrn Gemeinde-Vorstehers und Ortsschulinspektors Joses Lindmair, Besitzer des Parzergutes in Michaelnbach, nach 3 tägigem, schmerzhaftem Krankenlager, aus dem Leben geschieden. Mit dem Hingange der Verstorbenen hat ein edles Herz für immer zu schlagen aufgehört. Wie sie dem nun tieftrauernden Gatten stets eine liebevolle, treue Stütze ehelichen Glückes war, war sie auch der Dienstboten gegenüber eine Perle der Hausfrauen und in Wahrheit eine Mutter der vielen Bedrängten und Armen, die heute schmerzerfüllt dem Vergelter alles Guten, ihre Fürbitte für die Seelenruhe der dahingeschiedenen Wohlthäterin darbringen.

Von der großen Beliebtheit der Dahingeschiedenen gab daher auch das gestern Dienstag den 17. d. stattgehabte, großartige Leichenbegängniß beredten Ausdruck; denn nicht nur die Verwandten der theuren Verblichenen, sondern auch eine Menge anderer Bewohner gaben der edlen Verstorbenen auf ihrem letzten Gange das Geleite. Den Condukt führte der hochw. Herr Pfarrer Michael Putz unter den Trauerklängen der hiesigen Musikkapelle, während in pietätvollster Welse auch der gesamte Gemeinde-Ausschuß, der Ortsschulrath, der Armenrath, dielöbl. k. k. Gendarmerie von Waizenkirchen, die freiwillige Feuerwehr, sowie der Lehrkörper mit der Schuljugend denselben begleiteten. Kein Auge blieb trocken, als die irdische Hülle dieser braven edlen Hausfrau in die Erde gesenkt wurde. Möge die großartige Betheiligung und die allgemeine Antheilnahme dem schwergeprüften Gatten einigen Trost bringen in seinem unsäglichen Seelenschmerze, der durch den Tod seiner innigstgeliebten Gattinüber ihn hereingebrochen ist. Die gute edle „Parzerin" ruht nun in Götter heiligen Frieden, sich der himmlischen Lorbeeren erfreuend, deren sie sich hier im Thränenthale so reichlich verdient gemacht hat.

Linzer Volksblatt 8. April 1893

Waizenkirchen, 4. April. (Pferdemarkt.) Was das schlechte Wetter in der Passionswoche dem hiesigen Pferdemarkt verdorben hatte, hat das schöne Wetter dem auf gestern verlegten Markte wieder hereingebracht. Der Besuch war ein äußerst reger und wirklich schöne Ware zu sehen. Die Preise wurden folgendermaßen zuerkannt:Die Preise in Kronen für zwei zweiährige Pferde: 3. Preis: Mathias Schalzl, Holzinger in Michaelnbach 14 Kronen. 5. Preis: Franz Aichinger, Englhofer in Michaelnbach 10 Kronen. 13. Hendlmair, Pöll in Waiking, Michaelnbach 2 Kronen. — Für dreijährige Pferde: 4. Preis: Anton Schatzl, Zauner in Minithal, Michaelnbach 4 Kronen. 5. Preis: Josef Huber, Bauer in Vaterham, Michaelnbach 2 Kronen. 6. Preis: Josef Voglmair Ortner inDamrath, Michaelnbach 2 Kronen. 7. Preis: Mathias Hintenaus, Seuflmair in Egg, Michaelnbach 2 Kronen.

Linzer Volksblatt 28. April 1893

Vom oberösterr. Landesausschusse. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen: (Schule.) Die Unterlehrerinstellean der Mädchenvolksschule in der Stadt Ried der Unterlehrerin in Michaelnbach Therese Herkner zu verleihen;

Linzer Volksblatt 6. Mai 1893

Grieskirchen, 4. Mai. (Pferdemarkt. — Verunglückt.) Trotz des wochenlang ersehnten Regens, welcher endlich heute morgens über unsere Gegend befruchtend niedergieng, war der Pferdemarkt sehr gut besucht und von schönen Pferden beschickt. Leider ereignete sich bei demselben auch ein allseitig bedauerter Unfall. Es wurde nämlich der allgemein geachtete Herr Adam Haberfellner sen. (Davidbauer) von einem Pferde zusammengestoßen und so unglücklich auf den Kopf geschlagen, daß er eine Gehirnerschütterung erlitt und sogleich mit den hl.Sterbesacramenten versehen werden musste. Bei der stattgefundenen Prämiierung wurden 19 Preise vertheilt und erhielten dieselben: Den Landesculturraths-Preis für die schönste Zuchtstute: Anton Schatzl, Bauer in Minithal,Pfarre Michaelnbach. — Für 2jährige Pferde: 1. Preis: Franz Eichinger, Englhofer, Pfarre Michaelnbach.

Neue Warte am Inn 1. Juli 1893

(Vom CleruS.) Jubelpriester Franz Duscher, pens Pfarrer von Prambachkirchen, derzeit Messelefer inMichaelnbach, wurde mit den hl. Sterbesakramenten versehen. Derselbe wird dem Gebete der Mitbrüder empfohlen.

Linzer Volksblatt 2. Juli 1893

Vom Clerus. Aus Michaelnbach, 1. Juli wird uns telegraphisch mitgetheilt: „Geistlicher Rath Duscher ist heutefrüh gestorben; Beerdigung: Montag 9 Uhr vorm." (Der Hochw. Herr Franz Duscher, Jubelpriester, geistlicher Rath, Pens. Pfarrer und Ehrenbürger von Prambachkirchen, wurde zu Linz am 15. November 1810 geboren und 1838 zum Priester geweiht. In der Seelsorge wirkte er an folgenden Orten: Reichenau, Desselbrunn, Stroheim und Prambachkirchen. Der edle Jubilar ruhe im Frieden des Herrn!)

(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1893

(Pferdeprämiierung.) Man schreibt uns aus Peuerbach 6. d. M.: Bei der für Montag den 3. d. M anberaumten Vertheilunng von Staatspreisen für gute Zucht und Pflege erhielten Anerkennungen und Presse: Für Mutterstuten mit Saug-und Abspänfohlen Josef Eichinger, Ortmayr in Oberreitbach. Pfarre Michaelnbach;

Linzer Volksblatt 8. Juli 1893

Michaelnbach, 3. Juli. (Leichenfeier.) Heute wurde der hiesige Messeleser, hochwürdige geistliche Rath, Jubelpriester, pens. Pfarrer und Ehrenbürger von Prambachkirchen, Fr. Duscher, zur geweihten Erde bestattet.Dem edlen Jubelgreis gaben vierzehn Priester das Geleite zum Grabe, darunter die hochwürdigen Herren Canonicus Josef Hangl von Grieskirchen, Consistorialrath und Dechant Grienberger von Eferding, geistlicher Rath und Dechant Visconti von St. Marienkirchen, geistlicher Rath und Pfarrer Michael Klambauer von Waizenkirchen, die beiden Amtsnachfolger Pfarrer Franz Hager von Prambachkirchen mit dem früheren und dem gegenwärtigen Gemeindevorstande und mehreren dortigen Pfarrangehörigen, Pfarrer Franz Rothauer von Stroheim mit dem Gemeindevorstande. Schuljugend, Feuerwehr, Musikkapelle und eine große Menge Pfarrkinder betheiligten sich am Leichenzuge. Hinter dem Sarge schritten der allverehrte Herr k. k. Bezirksrichter Dr. Schrottvon Waizenkirchen und einige Verwandte aus Linz. Die Mitglieder der hiesigen Gemeindevertretung trugen dieLeiche zu Grabe. Den Conduct führte der hochwürdige Herr Consistorialrath und Dechant Franz Schmidt von Peuerbach, welcher nach der Einsegnung am Grabe eine ergreifende Trauerrede hielt. Alles und jedem, die an diesem schönen Leichenbegängnisse theilnahmen, sei vielmals gedankt. Der edle Jubelpriester ruhe im Frieden!

(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1893

Aus Waizenkirchen, 26. d. M., wird uns geschrieben: Heute abends ½ 5 Uhr kam aus bisher unbekannter Ursache im Stadel des Bäckers in Tabor, rückwärts vom Schulhause, Feuer zum Ausbruche, welches bei völliger Windstille durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr auf das brennende Object beschränkt werden konnte trotzder Nähe von Strohdächern. Die Feuerwehren von Michaelnbach und Heiligenberg erschienen am Platze.

Linzer Volksblatt 23. August 1893

Waizenkirchen—Michaelnbach. (Dank.) Für die äußerst liebevolle Aufnahme und Bewirtung beziehungsweise Behandlung in Eferding und Hinzenbach anlässlich der Bequartierung am 19. August l. I. des Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 2 sprechen die Unterofficiere dieses Regimentes den geehrten Bürgern und Bewohnern genannter Orte den herzlichsten Dank aus. Die Unterofficiere des 2. Landwehr-Infanterie-Regimentes.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 25. August 1893

Von den Manövern. Aus Peuerbach, 22. d. M., wird der „L. Tgpst." berichtet: Montag den 21. d. M. begannen dieDivisionsübungen, welche bei der enormen Hitze große Anforderungen an alle Truppenkörper stellten. HeuteDienstag erstreckte sich die Uebung in die Gegend von Michaelnbach bis gegen Hochholz. Trotz der trophischen Hitze gab es am ersteren Tage nur einige Marode. Einem Artilleristen fiel ein. Pferd auf die Füße und wurde derselbe ziemlich schwer verletzt. Abends war Gartenmusik im Ziegler-Keller, woselbst die Regimentskapelle ingewohnter unermüdlicher, vorzüglicher Weise konzertierte.

(Linzer) Tages-Post 12. September 1893

Publizierung der zuerkannten Preise für die Aussteller der Abtheilung „Industrie und Gewerbe". Die goldene Ausstellungsmedaille: J. Hötzeneder, Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 3. Oktober 1893

Oberwang, 27. September. (Jubiläum). Gestern feierte Oberwang ein schönes Priesterfest, nämlich das 25jährige Priesterjubiläum des hochwürdigen Herrn Michael Putz, Pfarrers von Michaelnbach. Derselbe kam von der weiten Ferne in seine Heimat um im Kreise seiner zahlreichen Anverwandten und seiner lieben Oberwanger die Freuden seines 25jährigen Priesterjubiläums mit ihnen zu theilen. Was das Fest besonders merkwürdig machte, war der Umstand, daß die Höllensteiner und Stadler, zu welchem einem der hochgeehrte Herr Jubilant ein Onkel und zu dem anderen ein Bruder ist, gerade am nämlichen Tage auch ihr 25jähriges Ehejubiläum begehen konnten. So gieng auch das Wort in Erfüllung, welches der hochwürdige Herr Jubilant am Tage seiner Primiz zu dem Stadler-Brautpaare, welches er selbst copulierte (das Höllensteiner-Brautpaar wurde kurz vor seiner Priesterweihe getraut)sprach: Wenn uns der liebe Gott auch nach 25 Jahren das Leben schenkt, so wollen wir wieder zusammenkommen, wie wir jetzt beisammen sind. Nach dem Einzuge und der Predigt des Ortspfarrers hielt nun der Jubilant mitAssistenz ein solennes Hochamt mit „Te Deum“, bei welchem unter der Leitung des um die ganze Festlichkeitsehr verdienten Herrn Organisten und Schulleiters, Heinrich Pinsger, die St. Antonius -Messe von Gregor Zangl,das „Te Deum“ nach Kemptner, in bewunderungswürdiger Präcision aufgeführt wurde. Am meisten aber muss hervorgehoben werden, was beide Gemeinden Oberwang und Oberaschau gethan haben: sie haben dadurch sich selbst geehrt — beide Gemeinde-Vorsteher und -Räthe überreichten dem Herrn Jubilanten nach dem Auszuge aus der Kirche im Pfarrhofe das Diplom der Ernennung zum Ehrenbürger beider Gemeinden. Bei der Abend-Unterhaltung war auch betheiligt ein Nachbarslehrer, Herr Berlinger Josef, Schulleiter von Loibichl, der nie inOberwang fehlt, wenn es etwas zur geselligen Unterhaltung beizutragen gibt. Bei den musikalischen Productionen

Quartette mit gemischtem Chor — nahm hervorragenden Antheil Herr Pötsch Hubert, Förster in Oberwang. Möge Gott den Wunsch erfüllen, welchen der hochw. Herr Ortspfarrer, gewiss aus dem Herzen aller Pfarrkinder von Oberwang kommend, aussprach: „Es wöge der hochw. Herr Jubilant nach 25 Jahren ebenso frisch und gesund in seinem lieben Oberwang sein goldenes Priester, Jubiläum feiern."

Linzer Volksblatt 10. August 1894

Michaelnbach. (Fahnenweihfest.) Das Fahnenweihfest der freiw. Feuerwehr Michaelnbach findet Sonntag den

26. d. statt. Wie man versichert, wird der k. k. Bezirkshauptmann von Wels, Herr C. Binder, das Fest mit seinem Besuche auszeichnen. Durch die Nähe der Bahnstationen Grieskirchen, beziehungsweise Neumarkt begünstigt,dürften nicht nur recht viele Feuerwehrvereine, sondern auch ein Gros von Freunden der Feuerwehr unseren rührigen Ort anlässlich dieses hehren Festes besuchen. Die Bewohner Michaelnbachs werden gewiss alles aufbieten, den Aufenthalt der kl. Tit. Festgäste recht angenehm zu machen. Schön Wetter sei unser Geleit!

Kinzer Volksblatt 11. Dezember 1894

Waizenkirchen. (Versammlungen.) Am 6. December fand im Gasthause des Herrn Lehner in Waickhartsberg dieGeneralversammlung der Genossenschaft der Landwirte in Waizenkirchen statt; der bisherige Obmann, Herr Landesausschuß Zehetmayr, legte seine Stelle zurück. Als Obmann wurde Herr Johann Lehner, Wirt inWaikhartsberg, als Obmannstellvertreter Herr Pfarrer von Michaelnbach, Michael Putz gewählt.

Daran schloss sich eine Versammlung der Pfarrgruppe Waizenkirchen zur Gründung einer freien, katholischen Universität. Herr Cooperator Obernhumer sprach über den zunehmenden Unglauben in den sogenannt gebildeten Kreisen und dessen Folgen; Herr Pfarrer Putz von Michaelnbach zog einen Vergleich zwischen den Studentenleben in alter und in neuer Zeit und wies dadurch in recht drastischer Weise auf die Nothwendigkeit einer katholischen Universität hin. Als Obmann wurde Herr Bezirksgerichtsadjunct Dr. Radolf Bsteh gewählt; alsObmannstellvertreter Herr Anton Konrad, Uhrmachermeister und Hausbesitzer in Waizenkirchen, als Cassier und Schriftführer Mkd. Dr. Josef Hintner.

(Linzer) Tages-Post 4. Januar 1895

(Ein diebischer Gepäcksträger.) Man schreibt uns aus Grieskirchen: Am 24. Dezember 1894 vergaß ein über dieWeihnachtsfeiertagen nach Hause reisender Lehrer aus Michaelnbach im hiesigen Bahnhofwartesaale seinen versperrt gewesenen Handkoffer. Diesen herrenlosen Koffer entwendete der hier als Gepäcksträger gut bekannte, beschäftigungslose Drechslergehilfe August Schneider, vulgo „Fallot-Gustl-, erbrach selben und verkaufte die imKoffer befindlichen Kleider, Bücher, Musikalien rc. im Gesamtwerte von ungefähr 12 fl. um Spottpreise an mehrere Stadtbewohner, welche selbstverständlich von der Herkunft dieser Effecten umso weniger Kenntnishatten, als dieser diebische Mensch zu mehreren Parteien sich dahin äußerte, dass er die aus dem Koffer gestohlenen Waren geschenkweise von einem seiner Brüder erhalten hat. Schneider, welcher nebenbei bemerkt ein arbeitsscheues Individuum ist, wurde am 1. d. M. durch die hiesige Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte Grieskirchen eingeliefert. Hoffentlich wird derselbe nicht mehr so schnell als Gepäcksträger seines Amtes walten können.

Linzer Volksblatt 24. Februar 1895

Grieskirchen, 24. Februar. (Pferdemarkt.) Der am 21. d. M. abgehaltene diesjährige Pferdemarkt war, den hiesigen Verhältnissen entsprechend, gut besucht. Die jüngeren Pferde konnten infolge der gestrigen Kälte nicht zu Markte gebracht werden. Der Handel im allgemeinen war ein reger zu nennen, vorzugsweise bei den schweren Pferden. Auch ausländische Händler waren erschienen. Für zweijährige Pferde die Herren: 1. Mathias Jungreithmayr in Unterfreindorf, Gemeinde St. Marienkirchen. 2. Mathias Muggenhuber, Willant in Michaelnbach. 6. Anton Floimayr, Mair in Aichet, Pfarre St. Thomas. Ehrenpreis des hohen Landesculturrathes für die schönste Stute: Anton Schätzl, Zauner in Minithal. -Johann Haberfellner, Amer zu St. Marienkirchen. -Anton Wassermayr, Gastwirt in Michaelnbach.

Neue Warte am Inn 6. April 1895

Waizenkirchen, 2. April. (Pferdemarkt.) Bei dem heute stattgefundenen zahlreich besuchten Pferdemarkte fand folgende Betheilung statt: Die vom hohen Landesculturrath gespendeten 4 Stück silb. Medaillen erhielten dieHerren: Leopold Humer, Bauer in Watzenbach, 1 silberne Medaille und 10 Kronen für den schönsten Zuchthengsten; für die schönste Zuchtstute Mathias Aichinger, Häusl in Aschach, 1 silberne Medaille und zehn Kronen; für den zweitschönsten Zuchthengsten, Math. Gruber Großwagn in Prambachkirchen, 1 silberne Medailleund acht Kronen; für die zweitschönste Stute, Johann Doppelbauer, Mair in Weg, 1 silberne Medaille und 8 Kronen. Für zweijährige Pferde: 2. Preis: Ortner in Obereitbach, Michaelnbach 12 Kr.; 9. Preis: Holzinger inHolzing, Michaelnbach 4 Kr.; 10. Preis: Maria Wagner, Hörmansederin in Michaelnbach 3Kr.; 12. Preis: Hochw. Herr Pfarrer Mich. Putz von Michaelnbach 3 Kr. Für dreijährige Pferde: 1. Preis: Hochwürden Herr Dechant Franz Schmid in Peuerbach 12 Kr.

Linzer Volksblatt 12. Mai 1895

Todtenbeschaugebüren Nachfolgenden Gemeinden wurde die Einhebung von Todtenbeschaugebüren innebenstehender Höhe bewilliget: Attersee, Neukirchen bei Zipf, Pernau, Taiskirchen und Dorf je 2 fl., Schwanenstadt 2 fl., 1 fl. 50 kr. je nach der Begräbnisclasse, und ebenso Michaelnbach

Neue Warte am Inn 6. Juli 1895

Heiligenberg, 3. Juli. (Feuerwehrfest.) Am 30. Juni wurde das Geburtsfest der vom sehr thätigen Herrn Lehrer Ferdinand Brüggl in das Leben gerufenen Feuerwehr festlich begangen. In so kurzer Zeit einen Feuerwehrverein mit einer gut geschulten Musikkapelle ins Leben zu rufen, zeigt vom großen Geschicke. Das kleine Heiligenberg war im Festschmucke lieblich anzuschauen und bot alles im Kleinen, was größere Orte im Großen bieten. Beleuchtung, Triumphbögen, Fähnlein, Festzüge n. s. w. sah man auch in Heiligenberg. Das stille Heiligenberg war sehr lebhaft; viel Volk fand sich dort ein. Nahezu 9 Feuerwehrvereine, Waizenkirchen und Michaelnbach mitihren schönen Fahnen, waren in Heiligenberg erschienen. Das war ein schönes Volksfest sagten Alle, welche nach Heiligenberg geeilt.

(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1895

Wels 18. December. (Ein diebisches Brüderpaar.) Paul Lehner, in Waizenkirchen geboren, 22 Jahre alt, zweimalwegen Übertretung des Diebstahles und Franz Lehner. in Hinzenbach geboren, 18 Jahre alt, einmal wegen Übertretung des Diebstahles bestraft, bei ihren Eltern in Michaelnbach wohnhaft, sind von der StaatsanwaltschaftWels wegen einer Reihe von Diebstählen von Enten angeklagt worden. Die beiden Angeklagten find der ihnen zur Last gelegten Diebstähle geständig, obwohl anfangs Paul Lehner den Unschuldigen spielte und die ganze Schuld auf seinen Bruder Franz wälzen wollte, dagegen Franz von allen Anfange ein umfassendes Geständnisablegte und angab, dass ihm Paul sogar mit Beuteln drohte, weil er sich anfangs weigerte, mit ihm stehlen zu gehen. Den Verkauf der gestohlenen Enten besorgte größtenteils Paul Lehner, und da sie auch annehmbare Preise machten, so fanden sie stets Abnehmer für dieselben. Wenn öfter jemand dennoch gegen ihr EntengeschäftBedenken hegte und sie über deren Provenienz befragte, so wussten sie immer einen Bauer oder eine Bäuerin zu nennen, für die sie den Verkauf besorgten. — Am 13. d. M. hatten sich dieselben bei dem Kreis-alsErkenntnisgerichte Wels ihrer Diebstähle zu verantworten und wurden auch beide der Anklage gemäß schuldigerkannt und Paul Lehner zu acht und Franz Lehner zu sechs Monaten schweren und verschärften Kerker verurtheilt.

Linzer Volksblatt 16. Februar 1896

Ein Mord bei Grieskirchen. Man schreibt dem „Linzer Volksblatt" aus Grieskirchen, 14. d.: Heute vormittags wurde die Schusterin in Gießhübl beim Holzsammeln im nächstgelegenen Pollhammerwalde ermordet. Sie stand in den Vierziger-Jahren und wurde, da sie von ihrem Manne zu Mittag vergebens erwartet wurde, von ihm mitdurchschnittener Kehle todt aufgefunden. Sogleich ward nach dem Mörder gefahndet und schon um 4 Uhr nachmittags war ein äußerst verdächtiges Individuum in der Person eines herumziehenden Zigeuners von der hiesigen Gendarmerie in Michaelnbach aufgegriffen und in Sicherheit gebracht. Allem Anscheine nach dürfte einLustmord vorliegen.

(Neuigkeits) Welt Blatt 25. Februar 1896

Mord an einer Holzsammlerin. Wie aus Grieskirchen in Oberösterreich berichtet wird, wurde am 13. d. M. von dem Insassen Johann Muckenhumer in Schappenedt seine mit Holzsammeln beschäftigt gewesene EhegattinFranziska mit durchschnittenem Kehlkopfe im sogenannten Pollhamer Walde, Gemeinde Tollet, ermordet aufgefunden. Der That verdächtig, wurde am Abende des 13. d. M. in der Gemeinde Michaelnbach, der Zigeuner Franz Daniel arretirt und an das Bezirksgericht Grieskirchen eingeliefert, weil dessen Kleider und sein Hemd blutbefleckt gefunden wurden und man ihn zur kritischen Zeit in der Nähe des Tatortes gesehen hat; derselbe leugnet aber entschiedenst die That.

Linzer Volksblatt 29. Mai 1896

Trauung. Wie man uns mittheilt, wird die Tochter des Herrn Reichsrathsabgeordneten Zehetmayr, Frl. MariaZehetmayr, am 2. Juni vormittags 10 Uhr in der Pfarrkirche zu Michaelnbach mit Herrn Franz Egger, Gasthausbesitzer in Michaelnbach, getraut werden.

(Neuigkeits) Welt Blatt 4. Juni 1896

Personal -Nachrichten! Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. Herr Josef Fink, Kooperator in Michaelnbach, wurde Kooperator in Hellmonsödt,

Linzer Volksblatt 9. Juni 1896

Pollham, 6. Juni. (Abermals ein Brand.) Bei einem heute 5 Uhr abends von Südost herangezogenen Gewitter setzte ein Blitzschlag das Pointmörtlhaus im Pollhamerwald in Brand, der den Hausstock verheerte und dieScheuern vernichtete. Die Besitzerin wollte vom Oberzimmer Sachen retten, fiel aber im Rauche nieder. Vom Manne und dem wackeren Kramerberger ward ein Fensterstock ausgewogen und die Bewusstlose gerettet, diewohl innerlich stark verletzt war, dann aber doch versehen werden konnte. Die seitwärts stehende Zeughüttewurde gerettet, denn gerade noch kam die Spritze von Pollham zurecht, vom Feuerwehrhauptmann selbst rasch befördert, was der Anerkennung wert ist, da derselbe von den Anstrengungen beim drohenden Unglück am Fronleichnamstage im eigenen Wolfmairhause sehr angegriffen, auch am 5. Juni bei dem nahe geglaubten Brandunglücke in Haiding eine Strecke weit die Spritze geführt hatte. In dankenswerter Eile waren dieFeuerwehren von Michaelnbach, Tollet und Grieskirchen sammt Spritzen gekommen. Das Vieh wurde großentheils gerettet, aber etwa 100 fl. Bargeld vom Oberzimmer konnte nicht mehr gerettet werden.

(Linzer) Tages-Post 11. Juni 1896

(Brand infolge Blitzschlages.) Man schreibt uns aus Peuerbach, 9. d. M.: Am Samstag den 6. d. M. um etwa 5 Uhr nachmittags brannte das Pointmörtlgut in Unternfurth, Gemeinde Haus, Pfarre Michaelnbach, infolge Blitzschlages nieder.

Linzer Volksblatt 19. Juni 1896

Michaelnbach (Abschieds fei er.) Die ganze Pfarrgemeinde Michaelnbach war hocherfreut, als vor zwei Jahren nach langer Zeit wieder ein Cooperator hierher admittiert wurde. Diese Freude sollte jedoch nicht von langer Dauer sein, denn der Herr Cooperator Josef Fink musste infolge des noch immer herrschenden Priestermangelsnach Hellmondsödt sich begeben. Obwohl er kein Valete halten wollte, fand sich zu seiner größten Überraschung am Vorabende seines Scheidens eine große Anzahl Männer und auch Frauen in Wohlmairs Gastgarten ein, der bald gedrängt voll wurde. Nachdem der Herr Pfarrer Michael Putz einige Worte an den Scheidenden und an dieVersammelten gerichtet, ergriff der von hier schwer scheidende Herr Cooperator das Wort, dankte tief gerührten Herzens dem Pfarrhof, der ihm wie ein zweites Vaterhaus geworden und der braven Pfarrgemeinde, die er wie seine zweite Heimat lieben und schätzen lernte. Unsere Glück-und Segenswünsche begleiten ihn auf seinen Posten. Möge er in Hellmondsödt, in dessen Nähe der Curort Kirchschlag liegt, seine durch vorhergegangene große Leiden geschwächte Gesundheit bald wieder erlangen und das ihm so liebgewordene Michaelnbach stetsin freundlicher Erinnerung bewahren!

Linzer Volksblatt 20. Juni 1896

Schulnachrichten. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen : Die erledigte Schulleiterstelle in Frankenmarktdem Leopold Brandmayer, Lehrer in Michaelnbach, und die erledigte Stelle eines Religionslehrers an den Knabenbürgerschulen in Linz dem Stadtpfarr-Cooperator Franz Webinger zu verleihen;

Linzer Volksblatt 8. Juli 1896

Vom Clerus Aus Neumarkt bei Kallham erhalten wir folgendes Telegramm: „Dechant Prinzinger ist heute gestorben. Leichenbegängnis Donnerstag um 10 Uhr in Kallham." Mit Dechant Prinzinger ist der Senior der Diöcese gestorben. Tit. Josef Prinzinger wurde am 19. Jänner 1807 zu St. Agatha geboren, am 19. Juli 1830 ordiniert und wirkte als Seelsorger in Neukirchen, Raab, Michaelnbach, Waizenkirchen, St. Agatha, St. Willibald, St. Marienkirchen bei Ried, Andorf Neumarkt bei Kallham, Großraming, wurde 1862 geistl. Rath und Schuldistrictsaufseher des Dekanats Weyer, dann Stadtpfarrer in Gmunden, 1872 Pfarrer in Kallham, war Jubelpriester (seit 1880) und Consistorialralh. R. I. P.

Linzer Volksblatt 11. Juli 1896

Michaelnbach. (Abschiedsfeier.) Nachdem der hiesige Herr Schulleiter, Leopold Brandmair, auf den Oberlehrer-und Schulleiterposten Frankenmarkt befördert wurde, sollte demselben über allgemeinen Wunsch eine Abschiedsfeier veranstaltet werden. Am Sonntag, 28. Juni, versammelten sich um 7 Uhr abends der gesamteOrtschulrath, die ganze Gemeinde Vertretung, die Kirchenvermögens -Verwaltung, die freiwillige Feuerwehr und die Musikkapelle, um den Herrn Valetanten vom Schulhause abzuholen und ihn mit seiner geschätzten Frau in Wohlmairs Gastgarten zu begleiten. Unter klingendem Spiele wurde in den mit Girlanden und Lampions geschmückten Gastgarten gezogen, der wegen der großen Menge von Theilnehmern sich zu klein erwies. Daselbstangekommen, richtete Hochw. Herr Michael Putz als Ortspfarrer, Obmann des Ortsschulrathes, Gemeindeausschuß, Ehrenmitglied der freiwilligen Feuerwehr und unterstützendes Mitglied der Musikkapelle, einige Worte an den Herrn Valetanten, in welchen er die Verdienste schilderte, die sich derselbe während seines 18jährigen Wirkens in Michaelnbach gesammelt hatte. Stets erbaute Herr Brandmair durch Leitung des Chores, durch seinen und seiner Frau Gemahlin schönen Gesang, durch sein vortreffliches Orgelspiel die ganze Gemeinde. In der Schule bewahrte er strenge Zucht und gute Disciplin, übte aber auch, wenn nothwendig, die größtmögliche Nachsicht. Er trug Sorge für eine Suppenanstalt, der er alljährlich durch Aufführung sehr besuchter und schöner Kindertheater einen namhaften Geldbetrag zuführte. Für dieses ersprießliche Wirken wurde ihm als Schulleiter, und seiner Frau Gemahlin als Arbeitslehrerin von dem k. k. Bezirksschulrate Wels schriftlich das Lob und dieAnerkennung ausgedrückt. Der freiwilligen Feuerwehr stand er vom Anfange bis zu seinem Scheiden als strebsamer und strammer Hauptmann vor. Die Musikkapelle verdankt ihm als ehemaligen Kapellmeister ihr Heranbildung und sehr gute Schulung. Instructiv und selbstthätig wirkte er in der Anleitung einer rationellen Obstbaumzucht und Veredlung der Bäume, sowie auch in der Bienenzucht. Für dieses sein langjähriges und segensreiches Wirken wurde ihm ein von sämtlichen Vertretungskörpern unterfertigtes Dank-und Anerkennungsschreiben überreicht. Alle Versammelten stimmten begeistert ein in das „Lebe wohl" und „GutHeil", das ihm als Abschiedsgruß ausgebracht wurde. Tief gerührt durch diese Ovation ergriff der Scheidende das Wort. Er freue sich wohl, sagte er, auf seinen neuen Posten Frankenmarkt, jedoch scheide er sehr schwer von hier, nachdem er es erst jetzt erkenne, wie er sich der Sympathien, der Liebe und Freundschaft so Vieler erfreue. Für alles dieses und für das ihm und seiner Familie erwiesene Gute sprach er seinen innigsten Dank aus, sowohl den einzelnen Körperschaften als auch speciell einzelnen Persönlichkeiten und allen Theilnehmern an seinem Abschiedsfeste. Tiefergreifend und Viele bis zu Thränen rührend, sollte erst die Schluss -Scene werden. Nach 9 Uhr trug ein weißgekleidetes, braves Schulmädchen, Tochter des Gastwirtes Wassermair, im Namen der Schulkinder ein Gedicht vor, in welchem es den Dank aussprach für alle seine Mühen in der Schule und um Verzeihung bat wegen der Kränkungen, die dem Herrn Schulleiter etwa häufig nur aus Unverstand dieSchulkinder verursacht haben sollten. Nachdem das Mädchen noch ein kindliches Gebet mit Glück-und Segens-Wünschen ausgesprochen hatte, erstrahlte der Gastgarten im feenhaften Lichte eines bengalischen Feuerwerkes. Herr Schulleiter Brandmair lebe recht wohl! Unsere Glück-und Segenswünsche begleiten ihn auf seinen neuen schönen Posten Frankenmarkt. Möge er Michaelnbach ein gutes und freundliches Andenken bewahren, sowieauch wir seiner nie vergessen werden.

Linzer Volksblatt 28. Juli 1896

Vom Clerus. Neuangestellt wurden die Alumnatspriester, bzw. neugeweihten Priester: Herr Anton Winkler alsCooperator in Michaelnbach;

Neue Warte am Inn 8. August 1896

Von der Aschach, 2. August. (Das glich ja einer Völkerwanderung) zur Sterbestätte des hl. Wolfgang nach Pupping. Es galt ja den in seiner Entstehung, Geschichte und Wirksamkeit so ausgezeichneten Portiunkula-Ablaß zu gewinnen. 3000 Beichten sind vom 30. Juli bis 2. August in Pupping von 7 Franziskanern, 1 Jemiten und 2 Weltpriester aufgenommen worden. Um 3 Uhr früh wurde die erste und um 12 Uhr die letzte Communion am 2. August gereicht. Auch von Neukirchen am Wald, Waizenkirchen, Peuerbach und Natternbach, welche durch Vermittlung unseres hochwgst. Bischofes von Rom dieses beim Volke so beliebten St. Franziski-Ablasses

erfreuen, kommen erfreuliche Nachrichten. In Michaelnbach gingen die Leute trotz der dringendsten Feldarbeiten schon am Donnerstag zur hl. Beicht, welche am Samstag die hochheilige Communion empfingen. 5 Priester waren als Beichtväter thätig, über 1000 Communionen.

Linzer Volksblatt 12. August 1896

Waizenkirchen, 10. August. (Unwetter und Brand.) Schon in den letzten Tagen hat das Wetter mit der sonst reichen Getreideernte nicht gut mitgespielt. Gestern abends wars aber ganz aus — es war, als wollten uns der Wolken Ströme hinwegschwemmen, dabei zuckten die Blitze und krachten die Donner. Gegen Ende des Gewitters kam ein Bauer geritten und meldete, dass das Obermair-Gut in Reichenau, Pf. Michaelnbach, in Flammen stehe. Schnell sammelte sich die Feuerwehr und harrte ungeduldig der Bespannung. Die guten Pferde brachten dieVerspätung bald wieder ein. So konnte noch manches gerettet werden. Einiges Kleinvieh soll verbrannt" sein.

Linzer Volksblatt 13. August 1896

Michaelnbach, 10. August. (Brand.) Gestern ist infolge Blitzschlages das Wohn-und Wirtschaftsgebäude des Johann Hendlmayr in der Ortschaft Reichenau, Haus -Nr. 6, abgebrannt. Durch die vielen Anstrengungen der hierortigen Feuerwehr wurde das Presshaus und die Holzhütte gerettet. Die Wohn-und Wirtschaftsgebäude, sowiedie bereits eingeernteten Futter-und Strohvorräthe konnten nicht gerettet werden. Das Anwesen ist versichert.

(Linzer) Tages-Post 23. August 1896

(Von den Manövern.) Aus Grieskirchen 21. d. M., wird uns geschrieben: Gestern nachmittags rückte das 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment nebst dem 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 14 und mehrere Eskadronen Dragoner samt Artillerie unter klingendem Spiele der Kaiserjägermusik in unsere Stadt ein. An der Spitze des 4. Bataillons der Kaiserjägcr ritt Erzherzog Franz Salvator, dem zu Ehren die Stadt Grieskirchen festlich beflaggtist. Der Erzherzog hat hier im Hause des Bezirksarztes Herrn Dr. Stockbammer Wohnung bezogen und unternahm gestern abends mit einigen Offizieren eine Promenade durch die Stadt. Während das 2. und 3. Bataillon des Kaiserjäger-Regiments, sowie die Dragoner und ein Theil der Artillerie gestern sogleich wieder nach Hofkirchen, St. Georgen und Umgebung abrückten verblieben das 1. und 4. Bataillon der Kaiserjäger, sowie das 2. Bataillon der Hessen und vier Batterien Artillerie nebst der Regimentsmusik in Grieskirchen. Da Herr Kapellmeister Schebek beurlaubt ist, leitet diesmal die Musikkapelle der Regimentstambour. Nun haben die Bewohner von Grieskirchen wie im Vorjahre wieder durch einige Tage den Genuss, täglich eine Regimentsmusik zu hören. HeuteMorgens begann die Brigadeübung in der Richtung gegen Pichl.

Aus Grieskirchen 22. d. M., wird uns geschrieben: Gestern rückten die hier stationierten Truppen mittags um 12 Uhr ein, nachdem dieselben in der Richtung Gallspach-St. Georgen-Meggenhofen ihre Uebungen beendet hatten. Nachmittags von 5 bis ½ 7Uhr fand durch die Kaiserjäger-Regimentsmusik eine Platzmusik statt, deren Programm trotz des bedeutenden Sprühregens vollständig durchgespielt wurde. Da heute das Geburtsfest des Erzherzogs Franz Salvator ist, wurde selben gestern abends 8 Uhr vor seiner Wohnung im villenartigen Hause des Herrn Dr. Stockhammer in Anwesenheit sämmtlicher hier stationierten Bataillone von der Regimentskapelle ein Ständchen dargebracht; am Schluss brachten alle anwesenden Soldaten ein dreimaliges, brausendes Hoch auf den Erzherzog aus wobei die Regimentsmusik die Volkshymne anstimmte. Heute morgens 5 Uhr rückten die Truppen zur Manöverübung in der Gegend von Pollheim und Michaelnbach aus.

Linzer Volksblatt 29. August 1896

Wels-(Nimmervoll und Schmalvogel), so schreiben sich die zwei Strolche, welche am 3. Juni d. I. dem Häusler Johann Stieger zu Hilpertsberg, Gern. Michaelnbach, am hellen Tage verschiedene Gegenstände im Werte von circa 17 fl. entwendeten. Der Gerichtshof, welcher sich von der Schuld der beiden Angeklagten durch die vorliegenden Zeugenaussagen trotz des Leugnens der Angeklagten die vollste Überzeugung verschaffte, verurtheilte Schmalvogel zu acht und Nimmervoll zu sieben Monat schweren, alle Monat mit einem Fasttage verschärften Kerker, sowie zum Strafkosten-und Schadensersatze. Beide Verurtheilten haben ihre Strafe sofort angetreten.

Linzer Volksblatt 1. Oktober 1896

Ehrenbürger. Aus Michaelnbach wird uns geschrieben: Die löbliche Gemeinde-Vertretung hat Hochwürden Herrn Pfarrer Michael Putz und den Gemeindearzt Herrn Heinrich Hamann, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, inAnerkennung ihrer großen Verdienste um die Pfarrgemeinde Michaelnbach zu Ehrenbürgern ernannt.

Linzer Volksblatt 2. Oktober 1896

Vom Clerus. Versetzt wurden die hochwürdigen Herren:., Johann Sigl, Cooperator in Waizenkirchen, alsPfarrprovisor nach Michaelnbach

(Neuigkeits) Welt Blatt 3. Oktober 1896

Michaelnbach. Die hiesige Gemeinde-Vertretung hat den Herrn Pfarrer Michael Putz und der Gemeindearzt Herrn Heinrich Hamann, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, in Anerkennung ihrer großen Verdienste um diePfarrgemeinde Michaelnbach zu Ehrenbürgern ernannt.

Linzer Volksblatt 25. Oktober 1896

Uttendorf, 22. October. (Installation.) Mittwoch den 21. d. fand die feierliche Installation des hochw. Herrn Pfarrer Michael Putz auf die Pfarre Helpfau-Uttendorf statt. Wider Erwarten schenkte uns der Himmel, trotzdem noch tags vorher echtes, nasskaltes Herbstwetter geherrscht, einen wundervollen Tag und konnte, gleich wie beimEinzuge am 8. d. M. wieder alles, was zur Hebung des Festes förderlich war, aufgeboten werden. Beim Festzuge, welcher sich 9 Uhr vormittags vom Pfarrhofe nach Helpfau bewegte, beteiligten sich außer Sr. Gnaden hochw. Herrn Propst Bauer aus Mattighofen, noch 17 Priester, die gesamte Schuljugend mit ihren Fahnen, geführt vom Lehrkörper, mehr als hundert weißgekleidete Mädchen, die in Parade sammt Fahnen ausgerückten Vereine, dieMusik, in corpore die Gemeinde-Vertretung und Marktverwaltung, der Ortsschulrath, die Vertreter des Post-, Bahn-und Gemeindeamtes, eine Deputation der Gemeinde Michaelnbach und die Verwandten des hochw. Herrn Pfarrers. In der Pfarrkirche Helpfau nahm P. T. hochw. Herr Propst Bauer die Installation vor, worauf derselbe die Festpredigt in schwungvollen, kernigen Worten hielt. Hochw. Herr Pfarrer celebrierte sodann unter großer Assistenz ein feierliches Hochamt. Die erhabene Feier schloss mit einem De Deus. Am Chor wurde die Caffians Messe aufgeführt und zeigte sich wiederum unsere Kirchenmusik unter Leitung des Herrn Chorregenten Eder sehr leistungsfähig. Nachmittags fand im Saale des Herrn Schmidhammer die Festtafel statt, während welcher dieMusik unermüdlich ihre fröhlichen Weisen ertönen ließ. Daß es bei allen Theilnehmern an der heitersten Stimmung nicht fehlte, lässt sich denken, wozu Toaste, Festreden und Männerquartetten, sowie auch diebestbekannte Bedienung obenerwähnten Gasthofes beitrug. Möge das Wirken unseres neuen Herrn Pfarrers einrecht langes und gesegnetes sein !

Linzer Volksblatt 31. Oktober 1896

Landessanitäts-Gesetz. Der oberösterreichische Landesausschuß hat beschlossen: Dem Ansuchen der Gemeinde St. Thomas, Bezirk Wels, um Abtrennung von der Sanitätsgemeinde St. Marienkirchen und Zuweisung zur Sanitätsgemeinde Michaelnbach nicht zu willfahren

Linzer Volksblatt 25. November 1896

Vom Clerus. Herr Anton Winkler, Cooperator in Michaelnbach, kam als solcher nach Gaflenz;

Linzer Volksblatt 15. Dezember 1896

Michaelnbach, 11. December. (Weidmanns-und Schüler-Heil.) Mit genau 99facher Beute beladen kehrten gestern unsere wackeren Schützen vom Felde zurück, um im ganz nett geschmückten Gastzimmer des Herrn Egger der letzten Jagd ein feierliches Ende zu geben. Hier wurde aber noch einmal eine förmliche Jagd, und zwar eine Jagd auf Geld zugunsten unserer Suppenanstalt ins Werk gesetzt; doch wurde diese neu ausgesuchte Beute nicht mitGewalt erjagt, sondern vielmehr in der angenehmsten Weise aus den Taschen der zahlreich Anwesenden gelockt;es gab eine Tombola mit Juxbesten, die Versteigerung aller Mütter einer Spielkarte, mit denen man auch noch manche Gewinste hätte machen können, was einigen auch wirklich passierte, dann erst einen Guckkasten, in welchem den Neugierigen die traurigen, aber wahren Worte entgegenleuchteten, daß sie um den Einblickspreisleichter geworden seien. Alles war in fröhlicher Stimmung, am meisten aber können sich die armen Schulkinder freuen, denn es wurden für sie bei 30 fl. erjagt. Im Namen dieser appetitvollen Esser sei darum auch auf diesem Wege allen Veranstaltern und Gebern, besonders Herrn Schulleiter Peither und insbesondere Herrn Jagdpächter Greinegger aufrichtiger Dank gesagt.

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1896

Tagesneuigkeiten aus Stadt und Land. Linz, 28. December 1896. Vom Clerus. Herr Anton Nöbauer, bisher Pfarrer in Schönau bei Wels, wurde heute auf die Pfarre Michaelnbach investiert.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1897

Volksbewegung im Jahre 1896. — Michaelnbach: In unserer Pfarre kamen im verflossenen Jahre vor: 10 Trauungen, 39 Geburten, 24 Todesfälle; letztere waren also wenige, dagegen haben uns aber voriges Jahr lebend verlassen: Ein Pfarrer, zwei Cooperatoren und ein Schulleiter. Es war somit ein Wanderjahr.

Linzer Volksblatt 12. Januar 1897

Michaelnbach, 8. Jänner. (Ankunft des neuen Herrn Pfarrers.) Es gereicht der Pfarrgemeinde Michaelnbach zur eigenen Ehre, daß sie gestern ihrem neuen hochw. Herrn Pfarrer einen möglichst festlichen Empfang bereitete. Gemeindevertretung, Ortsschulrath und Armenrath, die Lehrerschaft mit der Schuljugend, die Feuerwehr mitFahne und Musik und eine überallzahlreiche Volksmenge hatten sich außerhalb des Pfarrdorfes versammelt, um den neuen Pfarrherrn zu begrüßen. Es bewegte sich von da ein langer Zug zur Kirche, wo unser neuer Seelenhirt eine herzliche Ansprache hielt über des Friedenfürsten ewig schönen Gruß: „Der Friede sei mit euch." — DieHäuser hatten Flaggenschmuck und Kränzezier angelegt: alles war in festlicher Stimmung und einig in dem Wunsche: der Herr segne unsern neuen Herrn Pfarrer und seine Wirksamkeit.

Linzer Volksblatt 14. Januar 1897

Uttendorf im Innkreis, 12. Jänner. (Ehrung.) Gestern (Montag) traf aus Michaelnbach eine aus acht wackeren Männern bestehende Deputation in Uttendorf ein, um ihrem ehemaligen Herrn Pfarrer Michael Putz das Ehrenbürgerdiplom zu überreichen. Dieser feierliche Act vollzog sich abends in Herrn Ambergers Gastlocalitäten durch Herrn Bürgermeister von Michaelnbach und es hatten sich die Bewohner unseres Marktes äußerst zahlreich hiezu eingefunden, um Zeugen der Ehrung ihres hochw. Herrn Pfarrers zu sein. Die Liedertafel sorgte in exacter Weise für fröhliche Stimmung, während Toaste und Festreden reichlichst sich aneinander reihten. Das Diplom istsehr geschmackvoll ausgeführt und trägt an den oberen Ecken je das Bild von Pfarrkirche und Pfarrhof von Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 15. Januar 1897

Michaelnbach, 12. Jänner. (Frühlingsboten.) Das „Linzer Volksblatt" berichtet heute aus Arco, daß dort schon Schneeglöckchen und Primeln vorkommen, und zwar bereits auf bedeutenderen Höhen, was dahin gedeutetwerde, daß heuer der Frühling auch in den nördlichen Gegenden bald einziehen werde. Kann nun berichten, daß auch hier dieser Tage bereits Schlüsselblumen gefunden wurden.

Neue Warte am Inn 16. Januar 1897

Michaelnbach, 11. Jänner. (Triduum,) Vom 3. -6. Jänner d. Js. wurde in Michaelnbach vom hochw. Herrn Johann Sigel, einem Franziskaner ein Triduum zu Ehren des 6. Säkulums des gar heiligen Todes der -heiligen Margaretha von Kontona gehalten. Die Theilnahme von der Gemeinde und Umgebung war eine sehr rege. 500 empfingen diehochheiligen Sakramente. Möchten dort überall solche Triduum veranstaltet werden, wo III. Ordensgemeinden sind. Die Fürbitte der heiligen Margaretha würde sicherlich viele Gnaden den Gemeinden erflehen. In Michaelnbach zog am 7. Jänner der neuernannte Herr Pfarrer Nöbauer ein. Der Empfang war ein herzlicher, ein großartiger, besonders erfreut ist Michaelnbach, daß ihnen der liebenswürdige und seeleneifrige Herr Sigel als Cooperator erhalten bleibt

Neue Warte am Inn 16. Januar 1897

Uttendorf, 13 Jänner. (Ehrung.) Die Gemeinde Michaelnbach hatte im September v. J. anläßlich der Ernennung ihres hochw. Herrn Pfarrers Michael Putz zum Pfarrer in Uttendorf-Helpfau, in Anerkennung seiner, sich um das Wohl der Gemeinde, der Restaurierung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes u. s. w. erworbenen Verdienste, selben einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. — Montag den 11. d. M traf nun von dort eine, aus acht wackeren Männern, mit ihren Herrn Bürgermeister an der Spitze, bestehende Deputation hier ein, um die Überreichung des Ehrenbürger Diplom zu besorgen, welche sich auch am selben Abend in Herrn Ainbergers Gastlokalitäten infeierlicher Weise vollzog. — Das äußerst zahlreiche Erscheinen der hiesigen Bevölkerung zu der würdigen Feier, gab Zeugnis genug, welch freudigen Antheil Alle an der Ehrung unseres hochw. Herrn Pfarrers nahmen. Von Simbach und Braunau waren gleichfalls Gäste erschienen. Die Liedertafel ließ unermüdlich in exakter Weise ihre fröhlichen Lieder erschallen, Toaste und Festreden kamen reichlichst zur Geltung, während auch durch mehrere humoristische Vorträge die Unterhaltung gewürzt wurde. Das Diplom ist sehr geschmackvoll ausgestattet und trägt an den oberen Ecken je das Bild der Pfarrkirche und des Pfarrhofes von Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 19. Februar 1897

Wahlmännerwahlen.Michaelnbach, 17. Februar. Gemeinde Michaelnbach und St. Thomas: V. Curie: 4Wahlmänner, conservativ. — Gemeinde Michaelnbach: IV. Curie (Landgemeinden) 3 Wahlmänner, conservatio.

Linzer Volksblatt 2. März 1897

Grieskirchen. (Pferdemarkt.) Bei dem am 25. d. abgehaltenen Pferdemarkte erhielten folgende Herren Pferdebesitzer Preise: Für zweijährige Pferde: 8. Josef Rabmayr, Ammerseder, Michaelnbach. 14. Mathias Sattelberger, Federbauer in Reichenau, Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 13. März 1897 -Inserat

Offene Stellen. Ein Schmiedegehilfe findet als erster Feuerarbeiter in der Werkstätte landwirtschaftlicher Maschinen des Johann Hötzeneder in Michaelnbach bei Grieskirchen, Oberösterreich, dauernde Beschäftigung. Es wolle sich nur ein solcher melden, welcher von gut katholischer Gesinnung ist.

Linzer Volksblatt 20. März 1897

Eferding, 18. März. (Pferdemarkt.) Der heute stattgefundene Frühjahrs-Pferdemarkt wär von vortrefflichem Pferdemateriale beschickt. Es waren auch viele auswärtige Händler anwesend. Es hätte mehr gehandelt werden können und gestaltete sich der Besuch vielleicht auch infolge des in den ersten Vormittagsstunden anhaltenden schlechten Wetters nicht so rege wie im Vorjahre. Preise erhielten für zweijährige Pferde:8. 6 Kronen Preis M. Wagner, Hartmanseder, Schölmlahn, Gemeinde Michaelnbach. 14 Preis 2 Kronen: Math. Sattlberger,

Linzer Volksblatt 31. März 1897

Vom Clerus Herr Felix Brandstötter, Cooperator in Schardenberg, kommt als solcher nach Michaelnbach. — Herr Johann Sigl, Cooperator in Michaelnbach, wurde Provisor in Altenberg.

Linzer Volksblatt 1. April 1897

Michaelnbach, 29. März. (Feuerwehr.) Gestern fand hier in Wohlmayers Gasthaus die Jahresversammlung unserer freiwilligen Feuerwehr statt. Mitglieder und Freunde derselben hatten sich zahlreich eingefunden. Der Ortspfarrer, Hochw. Herr Nöbauer, sprach schöne Worte über den vielfachen Nutzen der Feuerwehren und forderte zu eifriger, allseitiger Unterstützung unseres Vereines auf. Es wurden die verschiedenen Vereins-Angelegenheiten erledigetund der Verwaltungs-Ausschuß wieder gewählt, worauf der Hauptmann, Herr Hendlmayr, die Versammlung passend schloss mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät, dem „Vater und größten Unterstützer der Feuerwehren". Gut Heil!

Linzer Volksblatt 8. April 1897

Schardenberg. (Abschied.) Heute am 5. April verließ hochw. Herr Cooperator Felix Brandstötter Schardenberg, um seinen neuen Posten Michaelnbach anzutreten. Am Vorabende, als es galt, Abschied von dem Scheidenden zu nehmen, zeigte sich, welche Sympathie und Hochachtung sich Herr Cooperator während seines 4 ½ jährigen Wirkens in Schardenberg erworben hatte. Aus allen Theilen der Pfarre und Gemeinde, sowie aus Nachbarpfarren kamen Leute in großer Zahl, trotz der schlechten Witterung, herbei, um von dem allen lieb und theuer gewordenen Herrn Abschied zu nehmen, um mit ihm das letzte Stündlein beisammen zu sein. Aus all den Abschiedsworten leuchtete heraus, daß allen recht leid ist einen Priester zu verlieren, der viel Gutes in Kirche und Schule und Gemeinde wirkte.

(Linzer) Tages-Post 24. April 1897

(Ehrung.) Man schreibt uns aus Michaelnbach. 22. d. M.: Am 20. d. M. wurde in der Gemeinde Michaelnbach ein solennes Fest gefeiert. Es galt, den sehr geehrten und verdienstvollen Gemeindearzt. Herrn Heinrich Hamann, zu ehren. Die Gemeindevertretung von Michaelnbach ernannte Herrn Heinrich Hamann zu ihrem Ehrenbürger und in Anwesenheit des Gemeindeausschusses, der Geistlichkeit, des Lehrkörpers und der Feuerwehr wurde ihm ein sehr hübsch ausgestaltetes Ehrenbürgerdiplom überreicht. Herr H. Hamann hat durch eine lange Reihe von Jahren als Mitglied des Gemeindeausschusses, als Obmann des Ortsschulrathes und besonders alsOrtsschulinspector in ausgezeichneter Weise gewirkt. Als gerader, kernig deutscher Charakter und fortschrittlich gesinnter Mann war Herr Hamann jederzeit bestrebt, den Gemein-und Wohlthätigkeitssinn zu wecken. Unter den schwierigsten Verhältnissen gelang es ihm, den Bau eines neuen Schulhauses zu fördern und wurde er daher auch für feine hervorragenden Verdienste um die Schule vom Kaiser durch die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet. Möge es noch lange der Gemeinde Michaelnbach vergönnt sein, ihren strebsamen und verdienstvollen Arzt Herrn Heinrich Hamann in ihrer Mitte zu behalten.

Linzer Volksblatt 27. April 1897

Ehrung. Dienstag, 20. April, erhielt Herr Heinrich Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, das Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Michaelnbach. Die feierliche Ueberreichung desselben fand im Gasthause des Georg Floimayr zu Grub statt, woselbst die Musikkapelle der hiesigen freiwilligen Feuerwehr concertierte. Von nah und fern war die Bevölkerung herbeigeeilt, um an der Feier des allseits beliebten Mannes mit theilzunehmen. Manch kerniges Wort feierte dessen Verdienste als Arzt durch 40 Jahre und seine fruchtbringende Thätigkeit als ehemaliger Schulinspector und Schulobmann durch 17 Jahre, und so blieb man im fröhlichen Vereine beisammen bis in späte Nachtstunde. Möge er der Gemeinde noch recht lauge erhalten bleiben

Linzer Volksblatt 11. Mai 1897

Michaelnbach. (Feuerwehr. — Scheibenschießen.) Wie alljährlich, so beging auch heuer die hiesige Ortsfeuerwehr am Florianitag das Fest ihres Patrones in festlicher Weise. Nachdem dieselbe früh in der Pfarrkirche einem feierlichen Gottesdienste beigewohnt und so Gott die Ehre gegeben und das Fest ihres Patrones gefeiert hatte, zog dieselbe mittags nach Furth, wo ein rühriges Comite ein Scheibenschießen veranstaltete, dessen Reinertrag der Feuerwehr gewidmet war. Von herrlichem Wetter begünstigt, strömten viele Leute, liebwerte Gästeaus nah und fern auf den reich geschmückten Festplatz des Herrn Schatzl in Furth. Viele Schüsse wurden von kundigen Schützen abgegeben, um eine Probe ihrer Treffsicherheit zu geben. Winken ja 18 Preise die besten Schützen. Ein Glückshafen lud wieder andere ein, ihr Glück da zu versuchen und die gutgeschulteFeuerwehrkapelle trug fröhliche Weisen vor. Kurz, ein rechtes Volksfest war es und die fröhlichste Stimmung herrschte allenthalben. Herrn Schatzls Küche und Keller leisteten Vorzügliches. War es ja trefflich mundender Gerstensaft aus der renommierten Brauerei von Grieskirchen und alter goldiger Äpfelmost, der den Durstbezwang, den die heiß herniederscheinende Sonne erzeugte. Doch es wäre ja kein Feuerwehrfest gewesen, zum Feuer gehört das Wasser. Nachdem die Sonne, das Symbol des Feuers, das ihrige geleistet, sollte auch das Wasser zu seinem Rechte kommen in Form eines Gewitterregens, der um 6 Uhr abends dem schönen Gartenfeste ein gar jähes Ende bereitete und die zahlreich anwesenden Gäste unter das schützende Dach trieb. Inzwischen hatte das Comite die schwierige Aufgabe, ihres Preisrichteramtes zu walten. Das Resultat desselben war folgendes: 1. PreisHerr Hötzeneder in Michaelnbach. 2. Preis Herr Stepau in Wels. 3., 7. und-9. Preis Herr Hinterleitner in Wödling.

4. Preis Herr Dopler in Grieskirchen. 5. Preis Herr Grabmair in Pollham. 6., 10. und 12. Preis Herr Hart inGrieskirchen. 8. Preis Herr Hintenaus in Pollham. 11. Preis Herr Hötzeneder in Haus. 13. Preis Herr Holzinger inHolzing. 14. Preis Herr Schatzl in Michaelnbach. 15. Preis Herr Wiesinger in Tollet. 16. Preis Herr Augerhofer in Taufkirchen. 17. Preis Herr Thiel in Grieskirchen. 18. Preis Herr Sterzenbauer in Grieskirchen. Auch unter dem schützenden Dache blieb man noch geraume Zeit vereint und trug die Versteigerung von Tauben noch das ihrige zur Belustigung bei. Ein nettes Sümmchen war der klingende Ersatz des schönen Festes zugunsten der Feuerwehr.

(Linzer) Tages-Post 13. Juni 1897

Unterlehrerstelle an der zweiclassigen Volksschule in Michaelnbach; Gesuche bis 26. Juni an den Bezirksschulrath Weis,

Linzer Volksblatt 30. September 1897

Schulnachrichten. Der hohe Landesausschuß hat beschlossen : Die Unterlehrerstelle in Michaelnbach der MarieWartner, provisorischen Unterlehrerin in Michaelnbach zu verleihen;

Linzer Volksblatt 9. Oktober 1897

Als am Sonntag den 3. d., abends, der hiesige Hafnermeister Herr Josef Wartner und der hiesige Viktualienhändler Herr Johann Uttenthaler vom Kirchtage in Michaelnbach nachhause fuhren, wurde im sogenannten Gattererberge nächst Parz bei Gattern das Pferd scheu und beide stürzten so unglücklich vom Wagen, daß Uttenthaler sich dem Fuß und einen Finger gebrochen, ferners auch im Gesichte schwer verletzt hatte, während Wartner Hautabschürfungen rc. davongetragen hat. Auch der Wagen wurde zertrümmert. Das Pferd blieb unverletzt.

(Linzer) Tages-Post 27. Oktober 1897

(Brand.) Aus Peuerbach wird uns geschrieben: Am Samstag den 23. d. M. brannte in der Ortschaft Haid, Pfarre Michaelnbach, das sogenannte Haidweberhaus nieder.

(Linzer) Tages-Post 15. Dezember 1897

Vom Kreis-als Handelsgerichte Wels wurde in das diesgerichtliche Genossenschafts-Register eingetragen dieFirma „Vorschusscassenverein für die Orts-und Pfarrgemeinde Michaelnbach, registrierte Genossenschaft mitunbeschränkter Haftung".

Linzer Volksblatt 19. Dezember 1897

Michaelnbach, 13. December Bemühungen unseres Jagdinhabers, des Mairs in Schmiedgraben, kam auch heuer anlässlich des Jagdschlussses ein gemütlicher Jagdabend in den Gastlokalitäten des Herrn Egger zum Besten der hiesigen Suppenanstalt zustande, bei dem eine besondere Überraschung die Teilnehmer erwartete; es erschienen nämlich die Mitglieder des Streichorchesters Grieskirchen mit ihrem vortrefflichen Capellmeister, dem Herrn Franz Mittermayer, und erfreuten alle Anwesenden durch ihre Vorträge. Unser hochw. Herr Pfarrer verstand es auch, durch eine launige, mit besonderem Beifalle aufgenommenen Anrede die Börsen der Anwesenden zu öffnen, so daß zugunsten der Suppenanstalt wieder eine bedeutende Summe erzielt wurde. Auch der hochgeborne Herr Graf und die Frau Gräfin von Waizenkirchen beehrten durch ihre Anwesenheit dieses schöne und heilere Fest. Dem Veranstalter dieses Festes, Herrn Mathias Greinegger, und insbesondere dem freundlichen und opferwilligen Entgegenkommen des Herrn Franz Mittermayer mit seiner vortrefflichen Streichcapelle der herzlichste Dank. Allen Spendern, Förderern und Gönnern der Suppenanstalt Michaelnbach sei aber im Namen der hungernden Schuljugend ein herzliches „VergeltS Gott" zugerufen.

Linzer Volksblatt 22. Januar 1898

Volksbewegung in Jahre 1897. Michaelnbach. Seelenzahl 1166. Im Jahre 1897 waren 6 Trauungen, 37 Geburten, 19 Sterbefälle

Linzer Volksblatt 31. März 1898

Waizenkirchen, 30. März. (Pferdemarkt.) Den 29. März war hier Pferdemarkt; infolge der günstigen Witterung kamen aus der ganzen Umgebung sehr viele Pferdebesitzer. Nachstehende wurden mit Preisen betheilt: Für dieschönste Stute: Mathias Doppelbauer aus Schickened, gleichfalls die silberne Ehrenmedaille und 8 Kronen. Für 2jährige Pferde: 8. Preis: Josef Eschlböck, Ebner in Michaelnbach 4 Kronen.

Linzer Volksblatt 22. Juli 1898

Promotion Freitag den 22. d. M. findet im großen Festsaale der k. k. Universität in Wien die Promotion des Herrn Heinrich Hamann von Michaelnbach zum Doctor der gesamten Heilkunde statt.

(Linzer) Tages-Post 7. August 1898

(Brände.) Aus Peuerbach, 5. August, wird uns

geschrieben: Gestern, etwa.2 Uhr nachmittags, brannte in der

Ortschaft Furth, Piarre Mtchaelnbach, das sogenannte

„KrameSv erg erg nt" nieder. Hiebei soll der Besitzer des

Gutes durch eine abstürzende Dachrinne schwer verletzt

worden sein. —

Linzer Volksblatt 9. August 1898

Michaelnbach, 7. August. (Brand.) Donnerstag den 4. d. M., 2 Uhr nachmittags, brannte das Kramerbergergut inOberschmidtgraben, wahrscheinlich verursacht durch eine im Betriebe gewesen-Dampfdreschmaschine, nieder;das Vieh wurde gerettet, aber alle Fahrnisse, Futtervorräthe und der größte Theil der Erntefechsuug gingen zugrunde. Am Brandplatze waren erschienen, die wackeren Feuerwehren von Michaelnbach, Pollham, Grieskirchen, Pötting und Waizenkirchen und ist dank ihres Erscheinens, die mit Stroh gedeckte Holzhütte, in der Holz, Getreid-und Fässer aufbewahrt sind, gerettet worden. (Bereits kurz gemeldet. A. d. R)

(Neuigkeits) Welt Blatt 11. August 1898

Bedauernswerther Abbrändler. Aus Waizenkirchen in Oberösterreich wird uns geschrieben: Am Nachmittag des

4. d. M. fing das Strohdach der Scheuer des Kramerberger Anwesens der Eheleute Franz und Theresia Schauer inSchmidtgraben, Gemeinde Michaelnbach, durch einen daraus gefallenen Funken aus der Dampfdreschmaschine Feuer und wurde dieses Anwesen sammt den größentheils eingeheimsten Fechsungen, sowie der sonstigen Wirthschaftsgeräthe in kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Leider hat sich bei diesem Brande der Abbrändler Franz Schauer bei der Bergung von Habseligkeiten, nachdem eine brennende hölzerne Dachrinne auf ihn fiel,derartige Brandwunden zugezogen, daß er mit der heiligen Oehlung versehen werden mußte und derzeit bei seinem Nachbarn im Freiberger Anwesen untergebracht ist. Der Abbrändler erleidet einen beiläufigen Schaden von 7000 fl., dem nur eine geringe Assekuranzsumme von 3500 fl. entgegensteht.

Linzer Volksblatt 2. September 1898

Profess und Einkleidung Der 31. August war für das ehrwürdige Ursulinenkloster in Linz ein Freudentag. Nicht weniger als 4 Novizinnen legten die feierliche Ordensprofess ab und 5 Candidatinnen erhielten das Ordenskleid. Unter denjenigen, welche das Kleid der hl. Angela empfingen, befinden sich zwei, welche kürzlich den 4jährigen Lehrcurs am hiesigen Pädagogium mit gutem Erfolge absolviert haben. Maria, jetzt Schwester Martina Windhager aus Michaelnbach, und Maria, nunmehr Schwester Ignatia Trappt aus Linz

Linzer Volksblatt 4. September 1898

Michaelnbach, 2 September. (Manöver. — Brand.) Im Verlaufe dieser Woche wurden in unmittelbarer Nähe von Michaelnbach von den in der Umgebung einquartierten Truppen zwei größere Treffen abgehalten, deren Gang und Verlauf für die Beobachter von großem Interesse waren.

Gestern Donnerstag, halb 10 Uhr abends, brannte aus bisher unbekannter Ursache das Mitterbauerauwesen inItzling, Pfarre Peuerbach, total nieder. Die hiesige Feuerwehr sammt Spritze war rasch beim Brande erschienen und arbeitete im Vereine mit mehreren Feuerwehren und einer Pionier-Abtheilung des in Peuerbach einquartierten Tiroler Landesschützen-Regimentes unter dem Commando von Oberleutnant Sittenberger in rastloser Thätigkeit

Linzer Volksblatt 29. Januar 1899

Michaelnbach (Jagdabend. — Suppenanstalt.) Wie alljährlich, so wurde auch Heuer wieder von dem hiesigen Jagdpächter Herrn Math. Greinegger, Besitzer des Mayrgutes in Schmiedgraben, ein recht animierter Jagdabend veranstaltet. Ist es ja seinen Bemühungen gelungen, daß eben dieser Jagdabend durch erin Concert verherrlichtwurde, ausgeführt von der vortrefflich geschulten Streichmusikcapelle unter der tüchtigen Leitung des Herrn Mittermaier. Es wurden da nicht allein Musikstücke in exacter Weise zum Vortrage gebracht und von Mitgliedern genannter Musikkapelle überdies noch mehrere komische Vorträge gehalten, welche die fröhliche Stimmung noch mehr erhöhten, sondern das alles wurde, was noch besonders hervorzuheben ist, von der genässten MusikkapelleGrieskirchen zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt unentgeltlich geleistet. Die vom Herrn Pfarrer und dem Herrn Jagdpächter bei den zahlreich erschienenen Gästen vorgenommene Sammlung ergab die ansehnliche Summe von 56 fl. 25 kr. Der hiestge Ortsschulrath erlaubt sich auf diesem Wege dem Herrn Mittermaier und allen Mitgliedern der Musikkapelle von Grieskirchen, sowie Herrn Jagdpächter Greinegger und den erschienenen Gästen hiefür den geziemenden Dank auszusprechen.

Linzer Volksblatt 19. Februar 1899

Vom Clerus. Herr Johann Schwinner, bisher Cooperator in St. Martin, wurde Cooperator in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 13. Mai 1899

Michaelnbach, 10 . Mai. (Eine heilige Mission) wird in dieser Woche hier durch die drei Hochwürdigen Patres Franciscaner P. Paulin Grauder, P. Josef a Leonissa Brexl, Pater Casimir Andergasser abgehalten.

Neue Warte am Inn 17. Juni 1899

14. Juni Heinrich hamann Geminderath in Michaelnbach – Ehrenmedaile für 40 Jahre treue Dienste

Linzer Volksblatt 21. Juli 1899

Volkswirtschaftliche Mittheilungen. Grieskirchen. (Pferde-Prämiierung.) Am 15. Juli wurde die bereits in diesem Blatte angekündigte Pferde-Prämiierung zum erstenmale in unserer Stadt abgehalten. Reges Interesse gab sich für dieselbe kund und es fanden sich auch viele Pferdeliebhaber ein. Vormittags wurden die Pferde der Commission vorgeführt und nachmittags um 2 Uhr fand die Preisvertheilung statt. Unmittelbar vor derselben hielt Herr Commissionsleiter Major Graf Hoyn aus Stadl-Lambach eine Ansprache über den Nutzen der Pferdezucht.Derselbe gab auch einige Gesichtspunkte an, von welchen sich die Commission bei der Beurtheilung der Preiswürdigkeit der Pferdes leiten ließ. Mit der Aufforderung, gleich den Innviertlern Interesse für Pferdezuchtzu haben und mit der Bemerkung, daß das vorgeführte Pferdematerial ein gutes war, schloss derselbe dieAnsprache. Möge dieser Pferde-Prämiierung bald wieder eine folgen, dies der lebhafte Wunsch. Nachstehend nun das Verzeichnis jener Herren Pferdebesitzer, welche so glücklich waren, mit Preisen betheilt zu werden. Bei der Pferde-Prämiierung am 15. Juli in Grieskirchen wurden vorgeführt: 33 Mutterstuten mit Fohlen. Davon wurden mit Staatspreisen betheilt: Josef Schatzl von Michaelnbach 40 Kr. Michael Rumpfhuber von Michaelnbach 20 Kr. -Pferdezuchtsmedaille. —Mit Vereinspreisen vom oberösterreichischen Pferdezuchtsverein wurden betheilt:Mathias Doplbauer von Michaelnbach 15 Kr. Martin Aichinger von Michaelnbach, Von 10 vorgeführten ein-und zweijährigen Hengstfohlen wurden mit Staatspreisen betheilt: Josef Muckenhuber von Michaelnbach 40 Kr.

Neue Warte am Inn 5. August 1899

(Vom Clerus.) Der hochw. Herr Cooperator Abrecht Renner, als Cooperator nach Michaelnbach;

Neue Warte am Inn 12. August 1899

Zu kaufen wird gesucht ein gebrauchtes, noch gut erhaltenes, 3 bis 4pferdekräftiges Lokomobil Zuschriften erbeten an Joh. Hötzeneder. Maschinenwerkstätte in Michaelnbach bei Grieskirchen.

(Linzer) Tages-Post 29. August 1899

Volkswirtschaftlicher Theil. Thierschau mit Preisvertheilung des landwirtschaftl. Bezirks-Vereines und der Bezirksgenossenschaft der Landwirte. Grieskirchen, 25. August. Für Jungrinder beiderlei Geschlechts: 3. Preis mit 10 Kr. Math. Doppelbauer in Pulsham, Gemeinde Michaelnbach für einen Simmenthaler Stier, 35 Punkte. Medaillen der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft erhielten: Pfarrer Nöbauer in Michaelnbach eine silberne Medaille.

(Linzer) Tages-Post 1. September 1899

(Diphtheritis.) Aus Grieskirchen wird uns unterm 30. August berichtet: Seit einer Woche tritt hier die Diphtheritis auf und hat bereits drei Opfer gefordert, darunter auch einen Erwachsen. Nach ärztlichem Gutachten ist Gefahr vorhanden, dass die tückische Krankheit nach Umständen besonders im Oberösterreichischen Hausruckviertelbedeutende Dimensionen annehmen könne.— In Michaelnbach bei Waizenkirchen ist seit zwei Tagen wegen epidemischen Auftretens der Diphtheritis die dortige Schule gesperrt.

(Linzer) Tages-Post 2. September 1899

Am 12. September um 9 Uhr vormittags Verhandlung gegen Leopold Rechendorfer, 27 Jahre alt, von Michaelnbach, wegen Verbrechens der schweren Körperbeschädigung. Vorsitzender: Landesgerichtsrath Dr. Brunner, Vertheidiger: Dr. Greiter.

(Linzer) Tages-Post 1. Oktober 1899

Landwirtschaftliche Abtheilung. silberne Medaille vom Ackerbau-Ministerium; Hötzeneder in Michaelnbach

Linzer Volksblatt 31. Oktober 1899

Tagesneuigkeiten -Linz, 30 October 1899.Ein Pfarrer auf der Jagd erschossen. Eine sehr traurige Nachrichtkommt uns unter dem 29. d. M. aus dem oberen Innviertel zu. Sie lautet: „Bei der gestern nachmittags inHandenberg stattgefundenen Jagd entlud sich das Gewehr eines Jagdschützen auf bis jetzt nicht erklärte Weise;es gieng der Schuss in das Haupt des dortigen Herrn Pfarrers Franz Wilflingseder, der auch an der Jagd theilnahm, so daß derselbe sogleich seinen Geist aufgab. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag um 9 Uhr statt." — Ein zweiter Bericht lautet: „Am 28. d. M. wurde der hochwürditze Herr Franz S. Wilflingseder bei der Jagd von einem alten Auszügler erschossen. Allgemeines Bedauern herrscht über den guten Herrn Pfarrer. Ein Herr aus Linz, welche, gestern in Braunau weilte, erzählt uns, daß der verunglückte Pfarrer bei seiner Gemeinde überaus beliebt war und der Schmerz der Leute ein grenzenloser sei. — Der Verblichene wurde zu Peuerbach am 29. August 1840 geboren und 1865 zum Priester geweiht. Er wirkte in der Seelsorge an folgenden Orten: Ostermiething, Altmünster, Michaelnbach, Prambachkirchen, Treubach und zuletzt in Handenberg, wo er in so beklagenswerter Weise ein plötzliches Ende fand. Gott gebe ihm die ewige Ruhe!Nachschrift: Aus einem weiteren Berichte über das Unglück sei noch folgendes erwähnt: Das Geschoss traf den Hochw. Herrn Pfarrer am Hinterhaupt, so daß derselbe augenblicklich todt zusammenstürzte. R. I. P.

Linzer Volksblatt 3. November 1899

Linz, 2. November 1899.Herr Albrecht Renner, Cooperator in Michaelnbach, kommt als Cooperator nach Lembach.

(Linzer) Tages-Post 28. November 1899

Aus Grieskirchen schreibt man unterm 26. d. M.: Gestern kam gegen 4 Uhr nachmittags in der Ortschaft Mödling nächst Grieskirchen aus bis jetzt unbekannter Ursache Feuer zum Ausbruche, dem in obgenannter Ortschaft dieHäuser Nr. 4 und 10 zum Opfer fielen. Das verheerende Element griff rasch um sich, da alles trocken und dieObjecte mit Stroh eingedeckt waren. Das Feuer, welches in einem rückwärtigen Nebengebäude Schönbergers ausbrach, äscherte das Anwesen des Schönlettner (Schönberger) und das benachbarte Krämerhaus vollständigein. An Fahrnissen und Fechsung konnte nichts ausgebracht werden; außerdem verbrannten einige Stück Schweine und ein Schaf. Dank dem raschen Eingreifen der Feuerwehren von Michaelnbach, Grieskirchen. Pollham, Pötting und Tolledt konnte der Brand lokalisiert werden und das kaum 30 Schritte vom brennenden Objecte befindliche Anwesen des Huemer, das gleichfalls Strohdach hatte und vollständig hölzern war, gerettetwerden. Der verursachte Schade beziffert sich auf circa 6000 fl., dem eine Versicherungssumme von 3900 fl.gegenübersteht. Schönleitner war bei der „Fonciere" mit 3400 fl. und der Krämer bei der „Generale in Triest" mitnur 500 fl. versichert.

Linzer Volksblatt 29. November 1899

Michaelnbach, 27. November. (Brand.) Samstag den 25. d., halb 5 Uhr abends, kam im Krämerhause und Schönbergerhause in Niederwödling Feuer zum Ausbruche, welches beide Objecte bis auf einen kleinen Theil einäscherte. Ursache des Brandes unbekannt. Am Brandplatze erschienen die Feuerwehren von Michaelnbach, Pollham, Grieskirchen und Tolled. Es konnten dadurch die anderen nahestehenden Häuser des Dorfes gerettetwerden.

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1899

Michaelabach 24 December. (Concert. — Suppen-Anstalt.) Am 19. d. M. anlässlich der diesjährigen Schlussjagd veranstaltete unser allseits geachteter Jagdpächter Herr Greinegger in Herrn Eggers Gasthaus zu Michaelnbach einen Unterhaltungsabend zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt, wobei die löbl. Musikcapelle aus Grieskirchen unter der bewährten Leitung ihres Capellmeisters, des Herrn Mittermaier, in der uneigennützigsten Weise concertierte und durch ihre vorzüglichen Leistungen allgemeinen Beifall erntete. Für die Suppenanstalt ist hiebei ein namhafter Betrag eingeflossen.

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1900 bis 1909

Linzer Volksblatt 11. Januar 1900

Volksbewegung im Jahr 1899, Michaelnbach: Seelenzahl 1134, Trauungen 6, Geburten 41, Sterbefälle 39.

Linzer Volksblatt 25. April 1900

Vom Blitze erschlagen. Die in Itzling, Bezirk Peuerbach, bedienstet gewesene 34 Jahre alte Magd Rosa Burgstaller, aus Baumgartsau in Mühlkreis gebürtig und dorthin zuständig, wurde den 22. d. M., abends, bei dem stattgehabten heftigen Gewitter, vom Blitze in der Nähe der Ortschaft Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach, erschlagen.

(Linzer) Tages-Post 27. April 1900

(Todesfälle.) Am 24. d.M. starb in Schärding Herr Franz Aigner, emerit. Dechant des Decanates Schärding, bischöfl. geistlicher Rath, zuletzt Pfarrer in Taufkirchen bei Schärding. Dechant Aigner war 1832 zu SanctGeorgen im Attergau geboren und 1857 zum Priester geweiht. Als Cooperator wirkte er in Michaelnbach und Peuerbach, in letzterer Pfarre auch als Administrator, Provisor und Curatbeneficiat, als Pfarrer in Münzkirchen und Taufkirchen. Der Verstorbene war Ehrenbürger der Gemeinden Peuerbach, Bruck-Waasen und Steegen. Das Leichenbegängnis fand heute statt.

Linzer Volksblatt 21. Juni 1900

Ried (Innkreis. (Unterschiedliche Händel.) Der Kranzlsonntag, wie hier der Sonntag nach dem Fronleichnamsfeste allgemein genannt wird, gilt seit jeher als kritischer Tag erster Ordnung. An diesem geben sich die Mädchen und Burschen vom Lande ein Stelldichein, um da zu singen, zu tanzen und zu — raufen. Selten aber gieng es so lebhaft zu, wie am letzten Sonntag. Gerauft wurde von der Frühe bis spät in die Nacht und diedurch Gendarmerie verstärkte Sicherheitswache hatte vollauf zu thun, die Excedenten hinter Schloss und Riegelzu bringen. Schon während der Procession fand im Sommerkeller des Herrn Jungreithmayr die erste Schlägerei statt, die aber durch das energische Einschreiten des Wirtes bald ein Ende fand.

Um halb 2 Uhr nachmittags gieng es im Gasthause „zum goldenen Stern" los. Zwischen zwei Wippenhamer Zechen war eine Rauferei entstanden, in derem Verlaufe der Mairsohn von Neuratting, Johann Bögel, von Matthias Penninger, Knecht beim Stiglbrunner in Mairing, und Ludwig Schachinger, Knecht beim Reisetbauern in Reiset, mit diversen Raufinstrumenten fürchterlich zugerichtet wurde.

Um 8 Uhr abends kam es im gleichen Locale abermals zu einer Rauferei, die mit der Arretierung der beiden Knechte Ignaz Hüller und Franz Kainzl aus Bankham, Gemeinde Eitzing, endete.

Um 10 Uhr abends war der Gasthof Scharsching der Schauplatz eines solchen Raufhandels. Dortselbst wurde der Knecht Michael Doppler, beim Spitzer in Weierfing, Gem. Aurolzmünster, bedienstet, vom Knechte MichaelKleinpölzl, bedienstet beim Liesenbauer in Murau, Gemeinde Aurolzmünster, blutig geschlagen. Nach der Verhaftung fand man bei dem rauflustigen Burschen außer einer Messingkette, an der ein zerrissenes Brieftäschchen die Stelle einer Uhr vertreten musste, noch ganze 4 kr. Bargeld. Zwei Burschen wurden wegen versuchter Vereitlung der Arretierungen, die verehelichte, nach Michaelnbach zuständige Marie Zauner wegen beschäftigungslosen Herumvagierens verhaftet.

Mitleidige Passanten der Bahnhofstraße sahen dortselbst einen anscheinend vollbetrunkenen Mann liegen. Sie zerrten ihn auf einer Zweiradler und fuhren ihn zur Wachstube, wo sich derselbe wie leblos vom Gefährte nehmen und in das Zimmer tragen ließ. Als ihn der dort anwesende Gendarm beim Namen nannte, kam er jedoch schnellzur Besinnung, und machte sich zur allgemeinen Heiterkeit eiligst auf die Beine.

(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1900

Im Genossenschafts-Register des Kreisgerichtes Wels wurde bei der Firma: „Vorschusscassenverein für die Ortsund Pfarrgemeinde Michaelnbach, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung," 1. das Vorstandsmitglied Anton Nöbauer gelöscht, und 2. die Wahl des Franz Egger, Wirt und Fleischer inMichaelnbach, zum Vorstandsmitglied und des Josef Lindmayr, Besitzer des Parzergutes zu Michaelnbach. zum Ersatzmann, sowie der bishengen Vorstandsmitglieder Josef Muggenhumer zum Obmann und Johann Lehner zum Obmannstellvertreter eingetragen

Linzer Volksblatt 10. Juli 1900

Michaelnbach, 6. Juli. (Wiederum ein Zehner-Jäger gestorben.) Ein wackerer Kämpfer des ruhmreichen 10. Feldjäger-Bataillons, namens Jakob Wagner, welcher vom März 1847 bis Juli 1852 activ bei genannter Truppe diente, ist am 4. d. M. gestorben. Derselbe hatte im Jahre 1848 in Italien an den Gefechten bei Santa Lucia, MonteBarito, bei der Porta Romana in Mailand, bei welch letzterem die von Mailands Bürgern hergestellten 12 Kanonen, die 12 Aposteln benannt, welche sich derzeit im k. k. Arsenal in Wien befinden, von den Zehner-Jägern erbeutetwurden, sowie im Jahre 1849 an der Schlacht bei Novara und anderen theilgenommen. Glücklich kam er aus diesen Gefahren davon. Gerne sprach er von den Ereignissen und Erlebnissen dieses Feldzuges und mitbesonderer Begeisterung von dem geliebten Oberfeldherrn Radetzky, sowie dem heldenmüthigen Obersten Kopal. Nun ist der wackere, biedere und selbst in Trübsalen und Unglück gottergebene und heitere Jakob Wagner, vulgo Naderböck Jakl zur großen Armee eingerückt. Wie beliebt und geachtet derselbe war, zeigte die große Theilnahme an seinem heute stattgefundenen Leichenbegängnisse. Die Gemeinde Michaelnbach bereitete ihrem geliebten Veteranen, ihrem Zehner-Jäger ein so feierliches Leichenbegängnis, wie es eben in einer Landgemeinde nur möglich ist.

Eine Episode aus seinem Leben sei noch erwähnt. Vor Jahren, als er noch in der Pfarre Natternbach war, wurde er von einem wilden Stiere mit den Hörnern im Unterleibe schwer verletzt.-Jakob verband sich die schwere Wunde einigermaßen und gieng, so gut es eben gehen mochte, zu dem eine gute Wegstunde entfernten Arzte. Es war abends. Der Arzt meinte, er brauche jemanden, der das Licht halte, damit er zum Zunähen der Wunde sehe. Der Verwundete erklärte, er thue dies selber, er brauche und wolle keinen Zuseher und thatsächlich hielt er dieKerze und leuchtete dem Arzte, während ihm derselbe die Wunde vernähte. Als der Arzt damit fertig war, sagteer, dies sei ihm noch nie vorgekommen; mir auch noch nie, erwiderte der verwundete Jakob. Jetzt wollte der Arztdurchaus, er solle sich nach Hause fahren lassen. Doch Jakob war dagegen, er erklärte zu Fuß nach Hause zu gehen, denn als Zrißner sei er hergangen, als Gflickter wird er wohl heim können, außer es hätte er (der Arzt)seine Arbeit, die Flickerei schlecht gmacht. Sprachs und führte seinen Vorsatz auch aus, seine-Willensstärke überwand Alles.

Linzer Volksblatt 22. Juli 1900

Michaelnbach, 20. Juli. (Wahl.) Bei der am Donnerstag den 19. d. M. stattgefundenen Constituierung der neuen Gemeindevertretung wurde Herr Josef Hendlmair, Besitzer des Liplmairgutes in Michaelnbach, zum Gemeindevorstand (zum drittenmal); die Herren: Heinrich Hamann, Gemeindearzt; Johann Hötzeneder, Maschinenfabrikant, und Josef Wohlmair, Gastwirt, zu Gemeinderäthen; Anton Nöbauer, Pfarrer; Franz Wohlmair, Postmeister; Johann Hendlmair, Obermair; Matthias Doppelbauer, Pulsamer; Michael Rumpfhuber, Wiedeneder; Franz Aichinger, Mitter; Matthias Schörgendorfer, Mair in Seiblberg, und Stephan Wagner, Eiglseder, zu Ausschüssen erwählt.

(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1900

(Kindesmord.) Die 24 Jahre alte Magd Katharina Pfaffinger, nach Neukirchen a. W. zuständig, war bei den Bauerseheleuten Mathias und Maria Wagner vulgo Hartmannseder in Schölmlachen, Gemeinde Michaelnbach, seit Lichtmess d. J. bedienstet. Pfaffinger, welche sich im hochschwangeren Zustande befand, verließ am 14. d. M ihren Dienstort, um angeblich zu ihrem Onkel nach Neukirchen zu gehen, um daselbst zu entbinden. Am 17. Juli kam Pfaffinger wieder in ihren Dienste zurück und gab über Befagen ihrer Dienstgeberin bezüglich der Entbindung an, dass das Kind todt zur Welt gekommen und dieses von der Hebamme sofort weggeschafft worden sei. Bezüglich des Ortes, wo die Geburt stattfand, gab dieselbe ausweichende Antworten. Da dies den Eheleuten Wagner bedenklich vorkam, so entließen sie die Pfaffinger aus dem Dienste, welche zu dem Bauer Johann Schörgendorfer vulgo Brunner in Mairdoppl kam. Am 21. Juli begab sich die Bäuerin Therese Schörgendorfer vulgo Mairin in Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach, zu ihrem in der Nähe des Hauses befindlichen Teich, um Wäsche zu waschen, und bemerkte zu ihrem Entsetzen in demselben eine Kindesleiche herumschwimmen, die sie mit Hilfe ihres Mannes und mehrer Nachbarsleute herausfischte. Als die Mutter dieses Kindes wurde dieerwähnte Pfaffinger eruiert und am 22. d. M. von der Gendarmerie verhaftet. Dieselbe gestand nach vorherigen ausflüchtigen Reden ein, am 14. d. in der Nähe des besagten Teiches In einem Gesträuche von einem lebenden Kinde männlichen Geschlechtes entbunden zu sein und dasselbe eine Viertelstunde nach der Gehurt in den Teich geworfen zu haben, welchen Entschluss sie schon etliche Wochen vorher gefasst habe, da sie obendrein für ein zwei Jahre altes außereheliches Kind zu sorgen habe.

(Linzer) Tages-Post 15. Dezember 1900

(Raubversuch.) Man schreibt uns aus Grieskirchen unterm 13. d. M.: In den gestrigen Nachmittagsstunden kam in der Gemeinde Michaelnbach ein Zigeuner in ein Bauernhaus und forderte unter gefährlichen Androhungen von der zufällig allein anwesenden Bäuerin Geld. Als die Bäuerin den unheimlichen Eindringling barsch abwies, wurde er thätlich und versuchte das Weib zu würgen. Glücklicherweise kam ein Knecht vom Felde in die Stube, worauf das Individuum durch eine Nebenthür Reißaus nahm und seinem Verfolger, da es zu dunkeln begann, entkam.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 29. November 1901

(Insolvenzen.) Der Kreditorenverein veröffentlicht nachstehende Insolvenzen: Johann Kronlachner. Krämer inMichaelnbach (Bezirk Waizenkirchen)

Linzer Volksblatt 3. Januar 1906

Michaelnbach, 31. Dezember. (Schlußjagd. -Konzert.) Am Mittwoch den 27. Dezember wurde hier dieSchlußjagd abgehalten. Das Wetter war äußerst günstig und es haben sich zahlreiche Schützen eingefunden, die ein sehr günstiges Jagdergebnis erzielten. Abends versammelte man sich in Hrn. Eggers Gastlokalitäten zu einer recht gemütlichen Unterhaltung, die außerordentlich gut besucht war, war ja doch der Zweck ein edler, nämlich die Unterstützung der hiesigen Suppenanstalt. An Stelle eines Eintrittsgeldes wurde eine kleine Verlosung veranstaltet, die eine Summe von 70 K für die Suppenanstalt abwarf. Großer Dank gebührt der bewährten Pollheimer Streichkapelle, die in uneigennütziger Weise ihre Kräfte für diesen Abend zur Verfügung stellte und unter der kundigen Leitung des Herrn Schulleiters Müller wirklich vorzüglichen bot. Es hatten sich liebe Gäste eingefunden aus Zell a. d. Pram, Raab, Enzenkirchen, Willibald, Pötting, Peuerbach, Grieskirchen, Waizenkirchen, St. Thomas und so weiter; nur zu schnell verflogen die Stunden. All den Gästen, die gekommen, rufen wir zu: Auf Wiedersehen in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 27. Januar 1906

Dienstag den 23. Jänner feierten in der hiesigen Pfarrkirche Herr Johann Niederhauser, Schneiderssohn zu Bruck a. d. Aschach, mit Fräulein Juliana Kalliauer, Oekonomstochter von Michaelnbach, ihre Vermählung. Die Neuvermählten hielten die außerkirchliche Feier im Gasthause des Herrn Joh. Zehetmaier zu Bruck. Von der großen Beliebtheit des Brautpaares zeigte die riesige Beteiligung. Schon seitlangem nimmer waren anläßlich einer Hochzeit soviel Leute beisammen. Die beiden Neuvermählten wollen sich das Schneiderhaus zu Inzing, Pfarre Peuerbach, kaufen. Mögen sie recht glücklich und zufrieden sein!

Linzer Volksblatt 9. Februar 1906

Michaelnbach, 7. Februar. (Verschiedenes.) Heute wurde Franz Peham, lediger Auszügler vom Holzingergute inKrumbach, beerdigt. Er war ein eifriger Katholik, tüchtiger Volksvereismann und Förderer wohltätiger und nützlicher Vereine und wegen seines biederen Charakters allseitig beliebt. Durch viele Jahre war er Zechpropstund Patronatscommissär der Pfarrkirche Und ein großer Wohltäter derselben. Nach langem Leiden starb er im 75. Lebensjahre -Endlich bereitet sich eine Schlittenbahn, selbe ist den Oekonomen zu allerlei Wirtschaftsfuhren sehr erwünscht.-Am 18. Februar hält die hiesige Grünobergesellschaft in Wohlmairs Gasthaus ihren Ball ab. -Am 19. Februar veranstaltet die bestbekannte Oberinnviertler Sängergesellschaft in Eggers Gasthaus einKonzert. Somit wäre auch hier für Faschingsunterhaltung gesorgt.

Linzer Volksblatt 25. März 1906

Der schon öfter abgestrafte Josef Stieger, geboren am 30. Oktober 1877 zu Prambachkirchen und nach Michaelnbach zuständig, war Hausknecht beim Eisenhändler Otto Eysn in Mauthausen. Als solcher entwendete er im vorigen Jahre 24 Kronen, weshalb er vom Landesgerichte Linz am 16. August v.J. zu 6 Monaten Kerker verurteilt wurde. Nach Verbüßung der Strafe wurde er am 17. Februar d. J. entlassen. Am 28. Februar d. J. wurde beim Kaufmanne Eysn zur Nachtzeit im Gewölbe eingebrochen und aus einer Geldlade 20 Kronen und aus einer zweiten Lade zum Nachteile des Alois Eysn, Bruder des Kaufmannes, 55 Kronen 23 Heller und ein Messer mit einer Hirschhornschale gestohlen. Der Verdacht, diesen Diebstähl begangen zu haben, lenkte sich auf den erst wenige Tage vorher aus der Strafhaft entlassenen Stieger, welcher mit den Verhältnissen im Hause bekannt war. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung seiner Geliebten in Obergaumberg wurden auch mehrere Küchengeräte gefunden, welche aus dem Eysnschen Geschäfte stammten und welche Stieger derselben schenkte. Selbe wurden auf 12 Kronen 70 Heller bewertet. Stieger leugnete in der Voruntersuchung hartnäckig den Diebstahl. Als ihm jedoch heute der Vorsitzende LGR. Dr. Taub die Anklage vorlas, worin ihm bewiesen wurde, daß nur er allein der Täter sein könne und er aufmerksam gemacht wurde, daß er durch ein aufrichtiges Geständnis eine mildere Strafe bekommen könne, gestand er den Einbruch und die Diebstähle unumwunden ein. Er entschuldigt sich dahin, daß er seine Geliebte heiraten wollte und kein Geld hatte. Er wurde zu einer Kerkerstrafein der Dauer von 7 Monaten, verschärft mit einem Fasttage monatlich, verurteilt; auch wurde über Antrag der Staatsanwaltschaft die Stellung unter Polizeiaufsicht über ihn ausgesprochen.

(Neuigkeits) Welt Blatt 3. Mai 1908

Michaelnbach in Oberösterreich wird uns berichtet: Am 26. April feierte der hiesige Gemeindearzt .Heinrich Hamann zwei Jubiläen zugleich, nämlich sein 70. Wiegenfest und sein 50jähriges Arztjubiläum. Aus diesem Anlas; war der greise Jubilar Gegenstand mannigfacher Sympathiekundgebungen. Zur Beglückwünschung hatten sich die Gemeindevertretung, Ortspfarrer Nöbauer, die verschiedenen Vereine und die hiesige freiwillige Feuerwehr korporativ eingefunden. Die Feuerwehr benutzte diese Gelegenheit, den verdienten Gemeindearzt alslangjährigen Kassier der Wehr und seine Gattin als ehemalige Fahnenmutter zu ihren Ehrenmitglieder, zu ernennen. Ortspfarrer Anton Nöbauer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und würdigte inschwungvoller Rede die vielen Verdienste des menschenfreundlichen Arztes. Sichtlich gerührt dankte der Jubilar, welcher der Vertreter eines altehrwürdigen oberösterreichischen Aerztegeschlechtes ist, das schon vier Generationen hindurch dieser Wissenschaft dient.

Linzer Volksblatt 16. Mai 1906

Michaelnbach, 14. Mai. (Hochzeit.) Heute wurden in der hiesigen Pfarrkirche Anna Muggenhumer, Bauerstochter vom Böhmergute in Oberreitbach, mit Franz Lindmayr, Ebnersohn in Unterreitbach, getraut. Den Trauungsakt vollzog Herr Redakteur Kienbauer, ein naher Verwandter der Braut. Die außerkirchliche Hochzeitsfeier wurde im Gasthause zu Furt abgehalten.

Linzer Volksblatt 17. Mai 1906

Michaelnbach, 15. Mai. (Hochzeiten.) Am Sonntage wurden 3 Paare ausgekündet, und es heißt von diesen dreiPaaren jeder Bräutigam Franz und jede Braut Anna. Zwei Paare hielten am Montag den 14. Mai Hochzeit. Um 9 Uhr wurde Franz Rößlhumer, Knecht, mit Anna Schönbauer, Magd, getraut. Deren Hochzeitstafel war in Georg Floimairs Gasthause in Grub. Um 10 Uhr war, wie schon gemeldet, die Trauung des Herrn Franz Lindmair, Bauerssohn vom Emergute in Unterreitbach, mit Anna Muggenhumer, Bauerstochter vom Böhmergute inOberreitbach. Die Brautleute übernahmen das väterliche Anwesen der Braut, das Böhmergut in Oberreitbach. Und damit der Michaelnbacher Brauch eingehalten werde, „Entweder lange nichts oder gleich mehr auf einmal", war am Montag zwischen den zwei Trauungen um ½ 10 Uhr die Beerdigung der Agnes Schamberger, Bauerskind vom Christlmairgute in Mairdopl. Das dritte Brautpaar: Franz Kutzenberger, Besitzer des Ortnergutes inStefansdorf, Pfarre Peuerbach. und Anna Breitwieser, Bauerstochter vom Loiplgute in Hilpertsberg, hiesiger Pfarre, hat am Dienstag in Peuerbach seine Hochzeit. Viel Glück und Segen den drei Brautpaaren.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 9. August 1906

(Der Sturz von der Leiter.) Am 10. Juli fuhr der Kutscher Ludwig Schneglberger, bedienstet in Ruhlands Selcherei, mit seinem einspännigen Fuhrwerke so rasch und unvorsichtig durch die Bäckergasse, dass er eine an der Straßenkante stehende Malerleiter umstieß und der 26jährige Malergehilfe Ferdinand Schilder beinahe aus 2 Stockhöhe zur Erde stürzte, wodurch er sich schwere Verletzungen am rechten Fuße, Arm und .Hüften zuzog. Schneglberger, der 1880 in Buch geboren und nach Michaelnbach zuständig ist, wurde wegen Schnellfahrens und Übertretung gegen die körperliche Sicherheit zu vierzehn Tagen strengen Arrestes mit zwei Fasttagen verurteiltund hat an Schilder 60 K an Schmerzensgeld und 123 K 20 h an Verdienstentgang zu leisten.

Linzer Volksblatt 17. Oktober 1906

St. Marienkirchen a. d. Polsenz, 15. Oktober, (Unglücksfall — Doppelhochzeit.) Der Bauerssohn auf dem Untermairhofergute in Valtau Herr Johann Ortmayr erhielt am letzten Samstag durch das Ausschlagen eines Pferdes am rechten Unterarm eine nicht unbedeutende Verletzung. Zum Glücke wurde gerade durch den Arm der Schlag gemildert, sonst wäre der Magen oder der Unterleib getroffen worden, was ein trauriges Ende hätte nehmen können. — Herr Karl Litzlbauer, Uhrmacher in Furth, hält am Dienstag seine Vermählung mit Frl. Rosa Sallaberger von Michaelnbach; seine Schwester, Fräulein Anna Litzlbauer, wird am gleichen Tage unserem Mesner Herrn Ignaz Huemer die Hand zum ehelichen Bunde reichen.

Neue Warte am Inn 13. Juli 1907

Palting. 10. Juli.(Todesfall.j Am 7. d. M. starb in Enzenkirchen unser einstiger Pfarrer, Hochw. Herr JosefHaberleitner. Der Verstorbene war geboren zu Enns am 26. Februar 1850, wurde am 1. September 1872 zum Priester geweiht und wirkte als Kooperator in Michaelnbach, Roitham, Niederneukirchen, Vöcklamarkt, alsPfarrprovisor in Frankenmarkt und als Pfarrer in Palting, Oberhofen, Mörschwang und seit dem Jahre 1905 inEnzenkirchen.

(Linzer) Tages-Post 5. Oktober 1907

(Todschlag.) Man schreibt uns aus Peuerbach: In der Nacht vom 29. zum 30. September, zirka 6 Uhr früh, brach zwischen Teilnehmern an dem Rekrutenkränzchen in Bruck a. Asch ach ein Streit aus, in dessen Verlauf der eben vom Militärpräsenzdiensr zurückgekehrte Karl Weidringer vom Mitinergute in Reichenau bei Michaelnbach erstochen wurde. Die Wunden sollen an und für sich nicht tödlich gewesen sein, doch war der Verletzte infolge Verblutung gestorben, da er durch mehrere Stunden unbeachtet liegen gelassen wurde. Der Täter heißt Johann Standhartinger und ist ein 17jähriges Bürschchen aus Bruck a. Aschach.

Linzer Volksblatt 11. Dezember 1907

Die Interessenten in Eferding, Alkoven, Wilhering und Umgebung erhalten statt der jetzigen nur einmaligen eine täglich zweimalige bequeme und schnelle Straßenpostverbindung mit der Landeshauptstadt und sind auch gegen Eferding hin günstig verbunden. Ebenso ist den Interessenten von Linz täglich zweimal die Möglichkeit geboten, die Postautomobilfahrt nach Wilhering. Alkoven oder Eferding zu benützen und sich dort kürzere oder längere Zeit aufzuhalten. Allenfalls wird ja auch der Versuch gemacht werden können, an einzelnen Tagen mit stärkerem Personenverkehr beide Autos verkehren zu lassen. Abgesehen von der Personenbeförderung wird vom 15. Dezember l. J. Wilhering und Alkoven die Früh-und besonders die Mittagspost von Linz wesentlich früher als jetzt erhalten; es wird eine täglich zweimalige unmittelbare Postabfertigung nach Linz ermöglicht und die nachmittägige Postausgabezeit wesentlich verlängert.Für Eferding ergibt sich unter anderem der Vorteil, dass die in Linz; nach Abgang des Personenzuges Nr. 17 (um 11 Uhr 25 Min. vorm.) aufgelieferten Postsendungen noch mit der Postautomobilfahrt um 1 Uhr 45 Min. nachmittags nach Eferding abgefertigt werden können. Das Postamt Prambachkirchen erhält zwar die Nachtpost ungefähr um die gleiche Zeit wie jetzt, aber die Frühpost noch am selben, Tage um 5 Uhr nachmittags, statt wiejetzt erst am folgenden Morgen um 9 Uhr 15 Min. Das Postamt Waizenkirchen wird die Nachtpost um ungefähr ¾ Stunden früher als jetzt erhalten; die Frühpost wird dagegen etwas später einlangen. Auch wird inWaizenkirchen nachmittags die Schusszeit für die Annahme der Postsendungen um eine Stunde verlängert. InSankt Agatha wird die Post um eine Stunde früher eintreffen. Michaelnbach wird die Nachtpost (mit den, Linzer Zeitungen) schon um 8 Uhr vormittags, statt wie jetzt um 3 Uhr nach nachmittags empfangen. Die Ankunft und Abfertigung der Post in Peuerbach wird durch dieKursänderungen nicht berührt.Wenn also auch noch nicht alles, was von dem Automobilkurse erwartet wurde, erreicht wird, so möge vorläufignicht das gewünschte Bessere der Feind des erreichten Guten sein. Nach Eintreffen des dritten Automobils ist dieAusdehnung des Kurses bis Peuerbach leicht möglich.

Linzer Volksblatt 4. Februar 1908

Verhaftungen. In der Nacht vom 1. zum 2 . wurden von der städtischen Sicherheitswache der nach Michaelnbach, Bez. Wels zuständige, 24 Jahre alte, ledige Fabrikarbeiter Josef Krennbauer, wegen Landstreicherei und Reversion, der nach Urfahr zuständige, 19 Jahre alte, ledige Taglöhner Josef Sauer, wegen Landstreicherei.Reversion und Ausschreibung im Linzer Polizeiblatte, der nach Waizenkirchen, Bezirk Vöcklabruck zuständige, 47 Jahre alte verehelichte Taglöhner Johann Monick wegen Falschmeldung und die nach Alkoven, Bezirk Eferding zuständige, 20 Jahre alt, ledige Dienstmagd Katharina Lehner, wegen Unterstands-und Mittellosigkeitverhaftet.

Linzer Volksblatt 20. März 1908

(Neumarkt bei Kallham, 18. März. (Hornviehmarkt.) Bei noch ziemlich günstiger Witterung konnte heute der erste diesjährige Hornviehmarkt stattfinden. Der Auftrieb war namentlich an Ochsen heuer ein ziemlich starker, der Handel jedoch ging recht flau vor sich. Nachstehende Viehbesitzer erhielten Preise:Für die schönsten Schimmelochsen: 1. Preis Humer in Minithal, Pfarre Michaelnbach, 6 K, für die schönsten Blaßochsen: 2. Preis Ekelseder in Schönlahn, Pfarre Michaelnbach, 5 K

Linzer Volksblatt 15. April 1908

Vom k. k. Landes-Schulrate. In der Sitzung vom 27. März 1908 gelangten folgende Gegenstände zur Beratung und Beschlussfassung: -Ansuchen wegen Fortbestandes des Halbtagsunterrichtes in der I.Kl. der Volksschule in Michaelnbach;

Linzer Volksblatt 26. April 1908

Michaelnbach, 23. April. (Neuer Hochaltar.) Am Osterdienstag wurde der an Altersschwäche leidende morsche Hochaltar abgetragen, um einem neuen Platz zu machen, der Freitag und Samstag aufgestellt werden wird. Der neue Hochaltar ist im gotischen Stile erbaut, und geht aus dem weit über die Grenzen unseres engen Heimatlandes rühmlichst bekannten Bildhaueratelier des Herrn Simon Raweder in Ottensheim als wahrhaft kunstvolles und schönes Werk hervor. Vorläufig wird nur der Tabernakelbau errichtet, der auf einer schon früher aufgestellten Mensa aus Marmor ruht. Der Tabernakel ist mit einem prachtvollen und reich geschnitzten Doppeltürchen versehen; zu beiden Seiten stehen zwei betende Engel. Neben diesen sieht man auf der Evangelienseite: DieAuferstehung Christi; auf der Epistelseite: die Anbetung der heiligen drei Könige; beide Gruppen in Reliefgeschnitzt. Die beiden Außenseiten laufen in zwei schlanken Türmchen aus, unter welchen sich die Apostelfürsten Petrus und Paulus befinden. Ober dem Tabernakel ist eine Aussetzungsnische angebracht. Darüber thront einKruzifix, das den ganzen Altar überragt. Der ganze Altar ist in Naturfarbe gehalten und nur mit

Schellack gestrichen. Die Figuren sind polychromiert. Der Hochbau mit dem alten Bilde des Kirchenpatrones, des heiligen Michael, wird im Laufe des heurigen Sommers aufgestellt werden. Unsern Hochw. Herrn Pfarrer und allen Wohltätern sei gedankt, dass dieses schöne Werk zu Stande kam.

Linzer Volksblatt 30. April 1908

Jubiläum eines Arztes. Aus Michaelnbach wird uns geschrieben: Am 26. April feierte der Gemeindearzt von Michaelnbach, Heinrich Hamann, ein seltenes Fest, zwei Jubiläen zugleich, nämlich sein 70. Wiegenfest und sein50jährigks Aerztejubiläum im Kreise seiner Familie gefeiert von seinen Söhnen, von denen der ältesteGemeindearzt in Waizenkirchen, der jüngste eben im Begriffe steht, in Wien den Doktorhut zu erwerben, während der Zweitälteste auch im Dienste der Heilkunde steht als medizinischer Buchhändler bei Lehmann in München. Weit und breit beliebt als Arzt und bekannt als urwüchsiger Gesellschafter, haben ihn auch seine 70 Jahre noch nicht gebrochen; immer noch obliegt er der aufreibenden Tätigkeit eines Landarztes. Der Jubilar ist der Vertreter eines altehrwürdigen oberösterr. Aerztegeschlechtes, das schon durch vier Generationen hindurch dieser Wissenschaft dient. Schon vor vielen Jahren wurde der Genanntedurch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet, hauptsächlich wegen seiner Verdienste um die Schule. Die Gemeindevertretung, die Ortsvereine und die freiwillige Feuerwehr waren korporativ erschienen, letztere benützte diese Gelegenheit, den Jubilar als langjährigen Kassier und seine getreue Gattin als ehemalige Fahnenmutter zu ihren Ehrenmitgliedern zu ernennen. In erster Linie ergriff der hochw. Herr Ortspfarrer Anton Nöbauer das Wort, er überbrachte in herzlicher Weise die Glückwünsche der Gemeinde und würdigte in beredten Worten die Verdienste des menschensredlichen Arztes, der all seine Kräfte durch fünfzig Jahre in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt hatte. Der würdige Verlauf der Feier und die dargebrachten Ehrungen wögen dem Gefeierten ein Beweis der Wertschätzung der ihm nahestehenden Kreise sein. Mit dem Wunsche, dass seine ersprießliche Tätigkeit von einem recht langen sonnigen Lebensabend gekrönt werde, schloss das Jubelfest, das wohl jedem Teilnehmer in schöner und dauernder Erinnerung bleiben wird.

Linzer Volksblatt 16. Juni 1908

Die Gemeinden Pötting und Michaelnbach haben bereits im Monate März l. J. um die Ausgestaltung einer Verladestelle bei der Haltestelle Pötting beim

k. k. Eisenbahnministerium angesucht. Obwohl der Bahnbau Neumarkt—Waizenkirchen und Peuerbach schon längst in Angriff genommen ist und der Warteraum für die Haltestelle Pötting bereits in Herstellung begriffen ist,ist noch keinerlei Erledigung des Ansuchens erfolgt. Ganz abgesehen von den bedeutenden Opfern, welche von Seite der Grundbesitzer der Gemeinde Pötting bereits gebracht worden sind, hat die Gemeinde Pötting den Bahnbau in jeher Hinsicht gefördert und es hat die Gemeindevertretung in der Sitzung am 29. Mai 1908 den Beschluss gefasst, falls in Pötting eine Verladestelle errichtet werden sollte hierzu einen Beitrag von 600 K zu leisten. Die Gefertigten richten daher an Se. Excellenz den Eisenbahnminister die Anfrage: Ist derselbe geneigt,dahin zu wirken, dass das Ansuchen der .Gemeinden Pötting und Michaelnbach um die Ausgestaltung einer Verladestelle bei der Haltestelle Pötting baldigst in einem günstigen Sinne erledigt werde.

Linzer Volksblatt 1. Juli 1908

Aus St. Thomas bei Waizenkirchen, 29. Juni, schreibt man uns: Zwei kritische Montage! Am 22. d. M. heftige Gewitter nacheinander mit wolkenbruchartigem Regen, der großen Schaden verursachte und Hochwasser, wie dieältesten Personen in der Pfarre noch nie erlebt haben, heute um 29. Juni, 10 Uhr vormittags, wütete ein Brand Es brannte das Panholzergut nieder. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. Die heurige Fechsung an Heu, Klee, ebenso die Ökonomie-Gerätschaften. Die Rettung des Viehs ist nur dem schnellen und umsichtigen Eingreifen der Ortsfeuerwehr zu verdanken. In kürzester Zeit erschienen auch die Wehren von Michaelnbach, Pollham, Grieskirchen, Prambachkirchen, St. Marienkirchen, Waizenkirchen (2 Spritzen) und Obergallspach. Allen geehrten Wehren sei wegen ihres schnellen Erscheinens und ihrer so notwendigen Hilfeleistung der wärmste Dank von Seite der Gemeinde St. Thomas ausgesprochen.

(Linzer) Tages-Post 1. Juli 1908

Aus Grieskirchen, 29. Juni, wird uns geschrieben: Heute vor vormittags sah man um 10 ¼ Uhr in der Richtung nach Pollham Rauch aufsteigen. Sofort rückte die freiwillige Feuerwehr Grieskirchen unter dem .Kommando ihres

Hauptmannes Hugo Purtscher dahin ab, musste aber in Pollham umkehren, da sich herausstellte, dass ein allein stehendes Haus bei St. Thomas in Flammen stehe, ohne weitere Gefahr für andere Häuser. Wie man nachmittags erfuhr, brannte das Panholzer-Anwesen in Naichet, welches fast ganz aus Holz bestand, nieder. Das Vieh wurde ausgebracht. Von Feuerwehren erschienen jene aus St. Thomas, Weizenkirchen mit zwei Spritzen, Pollham, Gallspach bei Dachsberg und Michaelnbach, während die neugegründete Feuerwehr in Wödling, sowie die von Grieskirchen umkehrten.

Linzer Volksblatt 10. Juli 1908

Dringlichkeitsantrag des Abgeordneten Karl Schachinger und Genossen in Notstandsangelegenheiten betreffend die Hagelkatastrophe in den Gemeinden Waizenkirchen, Prambachkirchen, Heiligenberg, Hinzenbach, Fraham und Scharten am 5. Juli l. J. In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhaus brachten die Wg. KarlSchachinger und Genossen folgenden Dringlichkeitsantrag ein: Am 6. Juli l. J. zwischen 11 und 12 Uhr mittags entlud sich über die Gemeinden Heiligenberg, Waizenkirchen, Prambachkirchen, Hinzenbach, Fraham und teilweise Scharten, des politischen Bezirkes Eferding in Oberösterreich ein fürchterliches Hagelwetter, in dessen Verlaufe die Kulturen entsetzlich verwüstet wurden, Korn, Weizen, Gerste, Hafer, Gemüse und Obst wurden totalzerschlagen, so dass mancher Besitzer gar keine Ernte zu erwarten hat und am Rande des finanziellen Ruines steht. Der angerichtete Schade beträgt nach den vorläufigen Schätzungen weit über 350.000 K in der Gemeinde Prambachkirchen allein über 100.000 K Am allerärgsten hauste das Unwetter in der Gemeinde Hinzenbach, wo die Hagelkörner in der Größe von Taubeneiern teilweise über 50 Zentimeter Hoch den Boden bedeckten, wo dieLandschaft am 5. Juli abends noch einem Winterbilde glich. Die Obstbäume wurden aber nicht allein durch den Hagel ihrer Früchte beraubt, es wurden auch die Fruchtansätze heruntergeschlagen, so dass für mehrere Jahre keine Obsternte zu erwarten steht. Die Wucht des Hagelschlages war so stark, dass Hühner, Tauben, Stare, Fasan und anderes kleines Tier den Tod fanden, dass die Körner des Getreides buchstäblich in die Erde geschlagen wurden. Die Gemeinden Heiligenberg, Waizenkirchen Prambachkirchen und Michaelnbach, welche am 22. Juni
l.
J. durch den niedergegangenen Wolkenbruch so schwer betroffen wurden, sind nunmehr mit Ausnahme der letzteren Gemeinde durch den Hagelschlag ganz fürchterlich in Mitleidenschaft gezogen worden,

Linzer Volksblatt 18. August 1908

Von den Manövern. Aus Neumarkt bei Grieskirchen, 14. d. wird uns geschrieben: Heute wurde das hier bequartierte 2. Landwehr-Infanterie-Regiment (Linz) während einer Manöverübung gegen Michaelnbach vom Korpskommandanten Erzherzog Eugen inspiziert. Der Erzherzog erschien früh morgens auf einer Anhöhe beiMichaelnbach in der Position des Gegners und verfolgte von da aus die Übung, die übrigens wegen des strömenden Regens vorzeitig abgebrochen wurde. Der Erzherzog soll sich über die Leistungen des Regimentssehr befriedigt geäußert haben. Am 20. d. beginnen die Brigade-Manöver mit dem in Grieskirchen lagernden 21. Landwehr-Regiment (St. Pölten). Das 2. Regiment verbleibt bis 24. August in Neumarkt. Am 25. d. erfolgt der Abmarsch nach Haag zu den Divisions-Manövern im Innviertel.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 25. August 1908

Beim Manöver verunglückt. Am letzten Samstag vormittags verunglückte der einzige Sohn des verstorbenen Bürgermeisters J. E. Wimhölzel von Linz, Herr Arnold Wimhölzel, welcher als nichtaktiver Oberleutnant der Landwehrkavallerre die Manöver beim 6. Landwehr-Ulanen-Regiment mit mitmachte, in der Nähe von Michaelnbach indem er mit dem Pferde stürzte und unter dieses zu liegen kam. Er erlitt schwere innere Verletzungen und wurde bewusstlos vom Platze getragen. Noch am selben Tage wurde er mittelst Bahn nach Linz überführt und in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen dürften, wenn auch schwere, doch nicht lebensgefährliche sein. Es dürfte nebst anderen Verletzungen am Rumpfe ein Bruch des Beckens vorliegen. Montag nachmittags erfolgte die Untersuchung mittelst Röntgenstrahlen.

Linzer Volksblatt 15. Oktober 1908

Michaelnbach, 12. Oktober. (Ehrung.) Fünfundzwanzig Jahre sind verflossen, seit unser Hochw. Herr Pfarrer diePriesterweihe empfangen hat. Aus diesem Anlasse wurde am 15. August eine Gemeindeausschußsitzung einberufen und Herr Pfarrer Anton Nöbauer einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. Gestern versammelte sich dieGemeindevertretung, der Ortsschulrat, der Armenrat, die hiesige Feuerwehr und viele Gemeindeangehörigen imschön dekorierten Saale im Gasthause des Herrn Obernhamer, um dem neuen Hochw. Ehrenbürger das schön ausgestattete Diplom zu überreichen. Der Bürgermeister Hendlmair hielt eine schöne Ansprache an den Gefeierten, in der er die Verdienste erwähnte, welche sich der Herr Pfarrer in den 12 Jahre seines Wirkens in der Gemeinde erworben hat. Insbesonders gedachte er des Friedhofbaues, des neuen Turmes mit dem neuen herrlichen Geläute, der Turmuhr, des neuen Hochaltares, und schloss mit einem dreimaligen Hoch auf den tüchtigen Bauherrn. Der Herr Pfarrer dankte gerührt für diese Auszeichnung, die größte, die eine Gemeinde geben kann und führte in einer herrlichen Rede aus, dass diese Auszeichnung nicht nur für seine Person, sondern für den ganzen Priesterstand eine Ehre sei. Redner schließt mit einem dreifachen Hoch auf die Einigkeit. Herr Schulleiter Peither besprach noch in gediegener Weise das Zusammenwirken zwischen dem Pfarrer und Schule und schloss mit einem Hoch auf den Gefeierten. Möge der liebe Gott die Wünsche der ganzen Pfarrgemeinde in Erfüllung gehen lassen, daß der hochw. Jubilar sein 50jähriges Priesterjubiläum in guter Gesundheit feiern könnte. Das gebe Gott.

Linzer Volksblatt 13. November 1908

Veränderungen im Lehrstande. In der heutigen Sitzung des Landesausschußes wurden ernannt: zur Lehrerin zweiter Klasse in Alkoven Alma Hlach, Lehrerin zweiter Klasse in Michaelnbach,

Linzer Volksblatt 15. November 1908

Waizenkirchen/ 18.November,(Eisenbahn -Hochzeiten.)An unserer Bahn wird mit einem Eifer jetzt gearbeitet,dass, wenn immer so wäre gearbeitet worden, die Bahn im August fertig gewesen wäre. Sehr interessant sind die elektrischen Anlagen im Bahnhof zu Spaching und gehen viele Leute dahin, um sie anzustaunen. Wie man hört,soll am 2. Dezember die Eröffnung der Bahn stattfinden.

Dass hier jemand heiratet, gehört zu den Seltenheiten, aber der Kathrein-Fasching scheint manchen in die Glieder gefahren zu sein, oder werden die Leute so elektrisch, weil ja der Starkstrom unserer Eisenbahn schon bisWaizenkirchen läuft. Mit dem Heiraten hat Ende Oktober der Schmidsohn von Edt angefangen, der dieWirtstochter von Wölflhof geheiratet hat. Derselbe ist als Athlet weit bekannt und hat einst bei einem großen Preisringen in München alle Gegner auf den Rücken gelegt; dann kam der Fischer Toni von Sittling, der Wirt inOttensheim wurde, und auf Kathrein heiratet dessen Bruder August, welcher Wirt in Weinberg, Pfarre Prambachkirchen wird. Am 17, November ist die Hochzeit des Alois Doppelbauer, Besitzer am Gasperlgut zu Stilfüßing, der eine Brunnbauerntochter von Moospelling heiratet. Am 23. November wird der Besitzer des Wolflgehergutes in Gmein Josef Christenberger mit Julians Schmidsberger, Springltochter vom Aichet, Pfarre Michaelnbach getraut und so viel bis jetzt bekannt ist, werden die Trauungen des Joh. Sonnleitner, Hausknechtbeim Mair-Wirt im Markte mit Katharina Mikschl, Dienstmagd bei Herrn Maurermeister Wögerbauer und des Franz Schlager, Taglöhner, beim Hofer-Wirt, jetzt Reisegger mit Julie Frahhumer, Magd beim Schöfdopler inHolzing, den Schluss machen. Auf der Kanzel sind noch 2 Paare Karl Scharf, Taglöhner beim Eisenbahnbau hier, welcher eine Magd beim Gastwirt Stingl in Obernberg am Inn heiratet und Andreas Sallaberger, Müllerssohn von Breitenaich, welcher die Franziska Oberlehner, Hausbesitzerstochter von Lindbruck ehelicht.

Linzer Volksblatt 28. November 1908

Die Postpotenfahrt Grieskirchen—Waizenkirchen hat vom 1. Dezember d. J. an in der nachstehenden geänderten Kursordnung zu verkehren: ab Grieskirchen Postamt 6.45 vorm., an Michaelnbach 7.45, ab Michaelnbach 7.50, an Waizenkirchen 8.45 vorm., ab Waizenkirchen 3.45 nachm., an Michaelnbach 4.45 nachm., ab Michaelnbach 4.50 nachm., an Grieskirchen Postamt 5.40 nachm., ab Grieskirchen Postamt 5.55 nachmittags, an Grieskirchen Bahnhof 6.05 abends. ab Grieskirchen Bahnhof 6.15 abends, an Grieskirchen Postamt 6.25 abends,

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1908

Das Goldene Verdienstkreuz wurde verliehen: dem Gemeindevorsteher in Michaelnbach J. Hendelmayr;

Linzer Volksblatt 6. Dezember 1908

Auszug aus dem Linzer Amtsblatte. Lehrerstellen: Lehrerstelle 2. Kl. an der 2kl. Volksschule in Michaelnbach. Gehalt 1200 K rc. Gesuche bis 22. Dezember 1908 an den k.k. Bezirksschulrat Eferding.

Linzer Volksblatt 9. Februar 1909

In den Stand der Ehe begeben sich: Johann Moser, led. Sattlergeselle in St. Veit, zuständig nach Michaelnbach, Bez. Eferding, und Maria Pöchtrager, led. Hausbesitzers-und Schneidermeisterstochter von St. Veit.

(Linzer) Tages-Post 27. Februar 1909

(Zum Aerztemangel auf dem Lande,) worüber wir kürzlich aus Prambachkirchen und Attnang-Puchheim Berichtebrachten, wird uns von ärztlicher Seite aus Grund statistischen Materials folgendes zur Aufklärung über dietatsächlichen Verhältnisse mitgeteilt: Wenn man die Einwohnerzahl von Waizenkirchen, St. Agatha, Heiligenberg, St. Thomas, Stroheim und Prambachkirchen zusammenzählt, so haben diese sechs Gemeinden über 9600 Einwohnern nicht nur zwei in Waizenkirchen sesshafte Ärzte, sondern, wenn man die nächsten Nachbarorte, wohin ja sicher die Hälfte dieses Bezirkes an den angrenzenden Teilen naturgemäß gravitiert, dazu nimmt, sogar zwölf Ärzte zur Verfügung, und zwar für Heiligenberg, das an Neukirchen a. W. angrenzt, dortselbst ein Arzt. inPeuerbach. das gegen Heiligenberg und Waizenkirchen sich ausdehnt, zwei Ärzte, für die südliche HälfteWaizenkirchens in Michaelnbach einen Arzt, für den Südosten in Sankt Marienkirchen einen Arzt und für den Osten und Nordosten drei Ärzte in Eferding, für den nördlichen Teil von Strohheim in Hartkirchen ein Arzt,abgesehen von dem Arzte in Aschach a. D. und für den Norden von St. Agatha in Haibach ein Arzt, während imHerzen dieser Gegend, in Waizenkirchen zwei Aerzte tätig sind; also kann von einem Aerztemangel inWirklichkeit wohl nicht gesprochen werden, wenn man den minimalen Aktionsradius für die Tätigkeit eines Arztes bloß auf fünf Kilometer, durchschnittlich anzunehmen braucht, ein Umkreis, den ein Arzt wohl leichtversehen kann. Ja, als Beweis, dass der Aerzte genug in dieser Gegend sind, ist wohl hinreichend, dass gerade z. B eine dauernde Niederlassung zweier Aerzte, d. h. je eines in Prambachkirchen und in St. Marienkirchen, sich in letzter Zeit als unmöglich erwies; die Praxis war zu klein-sie konnten sich dauernd nicht halten. Und da seivon ärztlicher Seite neuerdings bemerkt, dass von den Gemeinden die Möglichkeit einer ärztlichen Existenzgründung stets überschätzt wird, man wünscht sich einen Arzt überall, aber ob er leben kann fragt keinMensch. Man spricht von lohnender Praxis, der Arzt findet sie aber nicht.

Linzer Volksblatt 7. Mai 1909

Trauung. Aus Enzenkircheu, 4. d., schreibt man uns: Dienstag, 4. d., wurde Franz Killigseder, Besitzer des Nöbauerngutes in Schwarzenberg, mit Cäcilia Braidt, von Hindertsberg getraut. Die Trauung hielt einVerwandter, Hochw. Herr Anton Nöbauer, Pfarrer in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 2. Juni 1909

Michaelnbach, 31. Mai. Heute wurde in ziemlicher Höhe von ½ 11 bis ½ l2 Uhr mittags ein Luftballon gesichtet.Mit freiem Auge konnte man wohl die Gondel wahrnehmen, von den Insassen konnte man nichts bemerken. Der Ballon segelte von Osten nach Südwesten, und zwar in der Richtung zwischen Braunau am Inn und Salzburg.

Linzer Volksblatt 6. Juni 1909

Gegen die Biersteuer. Aus Wien, 4. Juni, wird uns geschrieben: Reichsratsabgeordneter Karl Schachinger überreichte beute im Reichsrate eine Anzahl Petitionen um Ablehnung der Erhöhung der Biersteuer, und zwar von den Gemeinden: Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen, St. Thomas, Waizenkirchen, Alkoven, Aschach an der Donau, Eferding, Fraham, Haibach, Stroheim, Altenfelden. St. Johann am Windberg, Kirchberg, Kleinzell, Neufelden, Niederwaldkirchen, St. Peter am Windb., St. Ulrich, St. Veit imMühlkreis.

(Linzer) Tages-Post 10. Juni 1909 -Inserat

Näherin wird sofort aufgenommen bei Agnes Wiesinger Näherin, Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 29. Juni 1909

Bei der am 26. d. M. in Waizenkirchen stattgefundenen Stellung wurden von 63 Vorgeführten 19 als tauglich befunden. Aus Michaelnbach: 1. 2. und 3. Altersklaffe: 6 Mann

Linzer Volksblatt 6. Juli 1909

Ballonaufstieg. Gestern, Sonntag, 4. d. M., unternahm der Luftschiffer Herr Oberleutnant Franz Mannsbarthin Begleitung der Herren Dr. Robert Lenz, Ministerialkonzipiet und Fritz Kraßl, Gesellschafter der Firma C. T. Petzold & Comp., beide aus Wien — mit dem Ballon „Salzburg" eine Fernfahrt. Um 9 Uhr stieg der Ballon auf,blieb ungefähr eine Stunde sichtbar, nahm dann eine südwestliche Richtung und verschwand über den Freinberg. Eine große Menge Schaulustiger hatte sich beim Gaswerke eingefunden. — Michaelnbach, 4. Juli. Der imheutigen Volksblatte gemeldete Ballon „Salzburg" wurde hier von ½ll Uhr bis 12½ Uhr in mäßiger Höhe gesichtet. Er hatte einen Kurs von Osten nach Westen. In der Richtung über Waizenkirchen begann er zu sinken, ging aber nach Abgabe eines Sandes wieder in die Höhe. Der fallende Sand konnte mit freiem Auge beobachtetwerden und bot das Bild eines Rauches. Der Ballon nahm dann die Richtung über Braunau am Inn.
Zell a. d. Pram. Heute, Sonntag, gegen 11 Uhr vormittags wurde hier ein Luftballon, wahrscheinlich der Ballon „Salzburg", der in Linz dem Zeitungsbericht gemäß um 9 Uhr vorm. aufgestiegen ist, gesichtet. Er kam von Südost, schlug anfangs südwestliche, schließlich aber entschieden westliche Richtung ein. Die Gondel sowie niederfallender Sand waren mit freiem Auge sichtbar. — Obernberg, 4. Juli. Heute mittags 1 Uhr 20 Min. wurde hier ein Ballon gesichtet.Die Gondel war mit dem Binokle sehr gut zu sehen. Der Ballon nahm die Richtung über den Inn. — Wie uns mitgeteilt wird, ist gestern nachmittags ein Telegramm eingelangt, das besagt, dass der Ballon „Salzburg" gestern nachmittags um 2 Uhr in Pocking in Bayern glatt gelandet ist. Die Herren sind um 9 Uhr hier durchgefahren. Herr Ingenieur Sedlaczek hat sie am Bahnhöfe erwartet. Sämtliche Herren sprachen sich über die Fahrt bei dem herrlichen Wetter sehr lobend aus, nur sei etwas zu wenig Wind vorhanden gewesen. Der Ballon erreichte eine Höhe von 2000 m. Die Teilnehmer hätten die Fahrt leicht fortsetzen können, zogen es aber vor, bei Pocking zu landen, um nicht zu weit von der Bahn entfernt zu sein.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1909

Wels, 5. Juli. (Eine gestörte Hochzeitsfeier.) Bei einer Hochzeitsfeier im heurigen Frühjahr gab es in dem von Paul Obernhumer gepachteten Wohlmeierschen Gasthause in Grub, Gemeinde Michaelnbach, eine unheilvolleStörung. Das Gasthaus war im ersten Stocke und ebenerdig mit Hochzeitsgästen und Schaulustigen dicht besetzt,als ebenerdig im Gastzimmer plötzlich eine brennende Petroleumlampe vom Plafond auf einen Tisch herabfiel.Die beim Tische sitzende Gemeindedieners-Tochter Anna Maier von Michaelnbach erlitt im Gesichte und an der Hand so schwere Brandwunden, dass sie noch heute krank ist. Der Unfall traf die Maier um so mehr, als sie in 14 Tagen ebenfalls hätte Hochzeit halten sollen und nun diese verschieben musste. Paul Obernhumer wurde vom Bezirksgerichte Waizenkirchen infolge dieses Vorkommnisses wegen Übertretung gegen die körperliche Sicherheit zu 40 K Geldstrafe verurteilt. Damit war aber die Anklagebehörde nicht zufrieden und am letzten Freitag beschäftigte dieser Fall das Kreisgericht Wels. Das Berufungsgericht erkannte Obernhumer, der es unterlassen hatte, die Lampe an einen ganz sicheren Haken zu hängen, der Übertretung gegen die Sicherheit des Lebens schuldig und verurteilte ihn zu einer Woche Arrest, verschärft mit einem Fasttage. Johann Maier, der Vater der Beschädigten, wurde mit den privaten Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg beschieden.

Linzer Volksblatt 13. August 1909

Michaelnbach, 11. August. (Todesfall.) Heute wurde Frau Anna Friedwagner, Binderin auf der Haid, unter zahlreichem Geleite zu Grabe getragen. Die Verstorbene stand im 56. Lebensjahre und war des Binders dritteGemahlin und eine gute Mutter der Kinder. Sie ruhe im Frieden des Herrn.

Aus Michaelnbach, 11 . August, schreibt man uns: Heute nachts zwischen 12 und 1 Uhr ging über die hiesige Gegend ein außerordentlich heftiges Gewitter nieder, begleitet von einem gewaltigen Gussregen. In der Richtung gegen Neukirchen sah man eine Feuerröte. Heute ist trübes Wetter,

Die im vollen Gange befindlichen Erntearbeiten sind wieder aufgehalten.

Linzer Volksblatt 10. September 1909

Michaelnbach, 5. September. (Ein erschütternder Todesfall. -Güterverkehr.) Heute wurde Johann Lindmeir, Mairsohn in Aichet, hiesiger Pfarre, in Wels beerdigt. Sein aus erschütternden Ursachen erfolgter Tod hatnachstehenden Hergang. Vergangenen Sonntag kam in etwas später Stunde der 22 Jahre alte Franz Parzer, Bauernknecht in Grub, in das Gasthaus des Herrn Gimplinger. Da sich Parzer alsbald renitent benahm, setzte ihn der Besitzer ins Freie, worauf derselbe den anwesenden irrsinnigen Andreas Lindmeir aufreizte, der ihm auch zu Hilfe eilte. Seine beiden ebenfalls anwesenden Brüder Johann und Alois Lindmeir wollten ihren geisteszerrütteten Bruder beschwichtigen, deren Einschreiten aber das gerade Gegenteil zur Folge hatte. Der durch Parzer aufgereizte Irre stürzte sich auf seine beiden Brüder, die vergeblich versuchten, sich seiner wütenden Angriffe zu erwehren. Johann Lindmeir klagte sofort über innere Schmerzen und nahm sogleich ärztliche Hilfe in Anspruch. Am Dienstag wurde über Anordnung der behandelnden Ärzte der Schwerverletzte in das Krankenhaus mittels des

Rettungswagens von Waizenkirchen nach Wels überführt. Doch alle angewandte Kunst der Ärzte war nichtimstande, ihm das entfliehende Leben zu erhalten; am Donnerstag, ½ 3 Uhr nachmittags, gab er nach so grässlichen, jedoch mit bewunderungswürdiger Geduld ertragenen Schmerzen, wohlvorbereitet seine Seele in dieHände seines Schöpfers zurück. Der unter so tragischen Verhältnissen Verblichene zählte ein Alter von 41 Jahren. Möge Gott den schmerzgebeugten alten Vater und Geschwistern in ihrem schweren Leide beistehen und trösten. Wie es heißt, wird maßgebendenorts die Einführung der Sperrstunde in Erwägung gezogen, was wohl sehr zu begrüßen wäre, wie der jüngste traurige Fall wieder lehrt.

— Die Schmiede in Niederndorf erstand bei der am Freitag erfolgten Versteigerung Franz Grausgruber, ehemaliger Schmied in Reineck, um den Preis von 11.400 K. Die Schmiede stand seit einiger Zeit inZwangsverwaltung. Wir wünschen dem neuen Besitzer, dass es ihm gelinge, die Schmiede wieder in den alten guten Ruf zu bringen.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 13. September 1909

Ein geisteskranker Totschläger. Aus Wels wird uns vom 11. ds. geschrieben: Mit dem Zuge um 11.19 Uhr mittags ab Wels wurde heute der 33 Jahre alte Bauerssohn Andreas Lindemayr von Aichet Nr. 1, Gem. Michaelnbach beiWaizenkirchen, durch zwei Mann der städt. Sicherheitswache in Wels aus dem hiesigen Kreisgerichte an dieLandesirrenanstalt in Niedernhart überstellt. Lindemayr, der schon länger etwas geistesgestört ist, wurde am 28. August, spät abends, im Gasthause Gimplinger in Michaelnbach anlässlich eines Zwischenfalles mit dem KnechteFranz Parzer aus Grub rabiat. Seine beiden Bruder Joh. und Alois Lindemayr merkten seinen gefährlichen Zustand und bemühten sich vergebens, den Bruder zu beschwichtigen. Wütend stürzte er sich dabei auf seine Brüder und brachte dem 40 Jahre alten Johann Lindemayr schwere innere Verletzungen durch Stöße am Bauch bei. Johann Lindemayr wurde ins Welser Krankenhaus überführt, starb aber dort am Donnerstag der Vorwoche an Bauchfellentzündung. Gegen Andreas Lindemayr wurde nun seitens der Staatsanwaltschaft Wels dieUntersuchung wegen Verbrechens des Totschlages eingeleitet. Die durch die hiesigen Gerichtsärztevorgenommene Untersuchung des Geisteszustandes des Andreas Lindemayr bestätigte aber, dass er geisteskrank ist, daher für seine Tat nicht verantwortlich gemacht werden kann. Über Verfügung der Gerichtsbehörde erfolgtenunmehr die Abgabe des Genannten an die Irrenanstalt. Lindemayr ist zeitweise ganz ruhig und folgte willigseinen Begleitern.

Linzer Volksblatt 14. September 1909

Von oberösterreichischen Ausstellern verdienen noch lobende Erwähnung die hohen, doppelten Obstpressen Schreiners (St. Georgen a. d. Gussn), mit Schaltwerk, eigene Erfindung, Zimmermeister Scheinecker in Traun (Mostpresse), Hötzeneder zu Michaelnbach (Mostpressen, Obst-, Schrot-und Putzmühlen), in gleicher Ware Leopold Mittermair in Schwanenstadt, Schwarz und Weigl in Oberwegbach bei Waizenkirchen (Obstmühle, mahlt 65 Metzen in der Stunde, Most läuft über kein Eisen, Vorrichtung zum Stockauswerfer).

Linzer Volksblatt 26. September 1909

Michaelnbach, 20. September. (Geschäfts-Erweiterung.) Zur größeren Bequemlichkeit für seine Abnehmer wird Herr Johann Höhen oder auch in Grieskirchen eine Niederlage seiner landwirtschaftlichen Maschinen errichten, und zwar wird zu diesem Behufe unweit des Bahnhofes Grieskirchen am Baugrunde des Herrn Gastwirtes JosefKloß ein Magazin errichtet werden. Mit den Vorarbeiten zum Baue desselben wurde bereits begonnen. DieErzeugnisse des Herrn Johann Hötzeneder, Maschinenbauer zu Michaelnbach, erfreuen sich eines großen Absatzes.

Linzer Volksblatt 6. Oktober 1909

Silberne Medaille der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft: Karl Schwarz u. Anton Weigl, Oberwegbach; Johann Hötzeneder, Michaelnbach; Jgnaz Gatzner, Großraming; Van Gülpen L Komp-, Wien; K. u. L. Keplinger, Wartberg.

Linzer Volksblatt 26. Oktober 1909

Luftballon. Aus Michaelnbach, 24. d., schreibt man uns: Heute um 2 Uhr nachmittags wurde hier in ziemlicher Höhe ein Luftballon gesichtet. Er nahm im schnellen Fluge die Richtung über Eferding.

Linzer Volksblatt 13. November 1909

Michaelnbach, 11. November. (Verschiedenes.) Am verflossenen Dienstag feierten Franz Mair, Besitzer des Staudingergutes in Krumbach, und Theresia Schatzl, Holzingertochter in Holzing, ihre Vermählung. Auch Jgnaz Gröbner und Franziska Scholl gedenken einander zu heiraten. — Am Sonntag wurde Elisabeth Furthmoser, Auszugbäuerin vom Irringsedergute in Wimbach, zur ewigen Ruhe bestattet. Sie war Mitglied des dritten Ordens und erreichte ein Alter von 78 Jahren. — Das Bächlein längst des Fiedhofweges wird nun einer gründlichen Regulierung unterzogen.

Linzer Volksblatt 14. November 1909

In Furt bei Michaelnbach findet am 14. November ein Vortrag über die „7. landwirtschaftliche Studienreise" von .Herrn Franz Schatzl, Gastwirt dortselbst, statt.

Linzer Volksblatt 21. November 1909

Lehrer-(Lehrerin-) stelle 2. Kl. an der 2kl. Volksschule in Michaelnbach. Gehalt 1200 K rc. Gesuche bis 6. Dezember 1909 an den k. k. Bezirksschulrat Eferding.
Vom Klerus. Hochw. Herr Anton Nöbauer, Pfarrer in Michaelnbach, wurde auf die Pfarre Andorf präsentiert.

Linzer Volksblatt 17. Dezember 1909 Linzer Volksblatt 31. Dezember 1909

morgen, 31. Dezember, wird der hochw. Herr Anton Nöbauer, Pfarrer in Michaelnbach, auf die Pfarre Andorfinvestiert; Pfarrprovisor in Michaelnbach wurde hochw. Herr Albert Böhmdörfler, Stadtpfarrkooperator in Wels

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1910 bis 1914

Neue Warte am Inn 1. Januar 1910

Kirchdorf am Inn, 29. Dezember(Von der Wallfahrt.) Von gewisser Seite erfährt man, dass am künftigen Ostersonntag eine Prozession von Michaelnbach hierher kommt.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 3. Januar 1910

am 31. Dezember wurde Anton Nöbauer, Pfarrer in Michaelnbach, auf die Pfarre Andorf investiert; Pfarrprovisor in Michaelnbach wurde Albert Böhmdörfler, Stadtpfarrkooperator in Wels; als Stadtpfarrkooperator nach Welskommt Josef Mamold, Pfarrprovisor in Andorf.

Linzer Volksblatt 6. Januar 1910

Michaelnbach, 4. Jänner. (Abschiedsfeier.) Zu einer recht seltenen Feier haben sich gestern abends Michaelnbachs Bewohner zusammengefunden; galt es doch Abschied zu nehmen vom scheidenden hochwürdigen Pfarrer Anton Nöbauer, um ihm öffentlich den Dank zu bezeugen für alles Gute, dass er während seiner dreizehnjährigen seelsorglichen Tätigkeit in Michaelnbach gewirkt und geschaffen. Bis auf das letzte Plätzchen füllten sich dieLokalitäten im Gasthause Gimplinger, wo bald eine harmonische Abschiedsstimmung herrschte. Unser neuer Gemeindearzt. Herr Dr. Hamann feierte in gewählten Worten den Scheidenden und dankte ihm namens der ganzen Pfarrgemeinde, besonders für sein umsichtiges Wirken in Kirchenbauangelegenheiten. An den Mienen der Anwesenden konnte man ersehen, wie sehr der Redner jedem aus der Seele gesprochen. Zu Herzen drangen dieAbschiedsworte, die hierauf der hochw. Herr Valetant an uns richtete. In bewegten Worten er dankte für die ihm erwiesene Anhänglichkeit und knüpfte daran die Bitte, die selbe auf den bereits erschienen H.H. Provisor und besonders auch auf den zukünftigen Herrn Pfarrer zu übertragen. Nachdem Herr Schulleiter Paither im Namen der Schule gesprochen, richtete noch unser jetziger H. H. Pfarrprovisor Albert Böhmdörfler herzliche Worte an die Erschienenen und hat sich durch sein gewinnendes Auftreten Zuneigung aller erworben. Heute ist der hochw. Herr Pfarrer von uns geschieden. Viel Gutes hat er in der Zeit seines Hierseins geschaffen. Durch seine Umsichtbeim Bau des Kirchturmes und bei der damit verbundenen Neuanschaffung der Glocken, Kirchenuhr rc, durch die kunstsinnige Auswahl bei Beschaffung des neuen Hochaltars, eine Zierde unseres Gotteshauses und nicht zuletzt durch seinen Eifer bei der Errichtung und Ausgestaltung des neuen Friedhofes, der mit Recht einer der schönsten im weiten Umkreise bezeichnet wird, hat sich der von uns geschiedene hochwürd. Herr Pfarrer inbesonderer Weise um Michaelnbach verdient gemacht. Die Gemeinde hat die Verdienste dadurch gewürdigt, dass sie ihn zum Ehrenbürger ernannte. Wir sind alle einig in dem Wunsche, es möge ihm in Andorf recht wohlergehen.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1910

Michaelnbach, 5. Jänner. (Unser neuer Gemeindearzt.) Durch mehr als 50 Jahre hat nun Herr Heinrich Hamann als Gemeindearzt in Michaelnbach im Dienste der leidenden Menschheit gewirkt. Wer zählt die Fälle, in denen Herr Hamann noch Rettung brachte obwohl jede Hoffnung schon geschwunden schien? Und trotz der großen Anforderungen, die seine weit ausgedehnte Praxis an ihn stellte, erübrigte Herr Hamann noch Zeit, um durch eine lange Reihe von Perioden im Gemeinderate, Ortsschulrate u. s. w. zu wirken. Für seine vielseitigen Verdienstewurde ihm auch des öfteren Dank und Anerkennung zuteil. Seine Majestät der Kaiser ehrte ihn durch dieVerleihung des goldenen Verdienstkreuzes, die Gemeinde Michaelnbach ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Dass jetzt nach einer so langjährigen angestrengten Tätigkeit das Alter seine Rechte zu fordern beginnt und das Ruhebedürfnis sich geltend macht, ist sehr begreiflich. Möge es nun Herrn Hamann vergönnt sein, nach seiner so segensreichen Tätigkeit, noch recht lange wohlverdienten Ruhestand genießen zu können. Infolge dieses Rücktrittes war die Neubesetzung der Gemeindearztenstelle schon seit einiger Zeit der Gegenstand der Sorge für unsere Gemeindeväter. Alle hatten den Wunsch, den jüngsten Sohn der Familie Hamann, Herrn Dr. Otto Hamann als Nachfolger seines Vaters zu bekommen. Zur Freude aller Michaelnbacher erklärte sich Herr Hamann jun. nach längeren Verhandlungen zur Annahme der Gemeindearztenstelle bereit. Herr Dr. Otto Hamann traf am 29. Dez.

v. J. aus Wien hier ein und hat seine Tätigkeit bereits begonnen. Er hat in Wien und München seine Studien gemacht und war zuletzt Sekundararzt an der Frauenklinik in Wien. Durch die freudige Erledigung dieser Angelegenheit ist sowohl dem dringenden Bedürfnisse abgeholfen und auch einem lange gehegten Wunsche der Bevölkerung entsprochen worden, die dem neuen Gemeindearzte das größte Vertrauen entgegenbringt.

Linzer Volksblatt 28. Januar 1910

Trauungen. Aus Michaelnbach, 26. d., schreibt man uns: Gestern feierten Ferdinand Hötzeneder, Teilhaber an der Johann Hötzenederschen landwirtschaftlichen Maschinenfabrik in Michaelnbach, und Theresia Heppner, Besitzerin des Jodlbauerngutes in Haus, ihre Vermählung. Die Feuerwehr gab ihrem Hauptmann das Ehrengeleitezum Traualtar. Die außerkirchliche Feier fand in Obernhumers Gasthaus statt, zu der sich sehr vieleHochzeitsgäste einfanden.

— Am 7. Februar (Faschingmontag) werden Maria Hendlmeir, Bölntochter in Waiking, hiesiger Pfarre, und JosefSandmair, Bauernguts-und Steinbruchbesitzer in Elersdorf, Pfarre Peuerbach, in der dortigen Pfarrkirche getrautwerden.

(Neuigkeits) Welt Blatt 29. Januar 1910

Personal -Nachrichten. Veränderungen im Klerus. Diözese Linz. — Ausgeschrieben wurden die Pfarreien Pichl (Patr. Landesfürst). Lohnsburg (Patr. Religionsfonds) und Michaelnbach (Patr. Landesfürst). Die Bewerbungsfrist endigt mit 24. Februar.

Linzer Volksblatt 2. Februar 1910

Michaelnbach, 31. Jänner. (Scharlach.) Ein unheimlicher Feind der Kinder, der Scharlach, hat sich in unserer Pfarre eingenistet. Heute wurde als erstes Opfer Theresia Wagner, .Hartmansederkind in Schömlahn, beerdigt. Es stand im 3. Lebensjahre. Möchte es bei diesem einen Opfer bleiben.

Linzer Volksblatt 8. Februar 1910

Aus Michaelnbach schreibt man uns: Heute Sonntag, 6. d., starb um halb 11 Uhr vormittags in Grub unser langjähriger verdienstvoller Gemeindearzt Herr Heinrich Hamann. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den

8. d. um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 15. Februar 1910

Michaelnbach, 9. Februar. (Heinrich Haman †.)Gestern wurde des prakt. Arztes Heinrich Hamans irdische Hülle zur letzten Ruhe bestattet. Das Begräbnis gestaltete sich zu einem imposant feierlichen. Um 9¾ Uhr wurden die letzten Vorbereitungen zum Aufbruch inGrub gemacht. Noch ein kurzes Gebet, ein letztes Lebewohl — und dann schloss sich der Sarg über den teuren Verblichenen, der uns allen im Leben so nahe gestanden. Unser hochw. Herr Pfarrprovisor Albert Böhmdörfler nahm unter Assistenz des hochw. Herrn Pfarrers von St. Thomas, Karl Lackner die Aussegnung der Leiche aus dem Trauerhause vor, worauf dieselbe in den bereitstehenden Leichenwagen gebracht wurde. Hernach wurde zu Herrn Hamans letzter Fahrt auf aufgebrochen. Der Leichenzug wurde in nachstehender Weise gebildet: Voraus die Schuljugend, dann kam der größere Teil der freiwilligen Feuerwehr, die Musikkapelle von Waizenkirchen, die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, die Kirchenmusik, die Geistlichkeit, sodann der Leichenwagen, zu beiden Seiten ein Teil der Steigermannschaft der Feuerwehr, der auch das Leichenträgeramt oblag. Unmittelbar hinter dem Wagen trug ein Sohn des Gastwirtes Floimair auf einem Polster zwei kaiserliche Auszeichnungen, deren Besitzer Herr Haman gewesen. Dem Wagen folgte die Familie des Verstorbenen, nämlich: Frau Anna Haman, Herr Dr. med. Heinrich Haman und seine Gattin Pauline, Herr Ferdinand Haman, Herr Dr. med. OttoHaman, Frl. Resi Haman sowie viele aus dem Verwandten-und Bekanntenkreise des Verstorbenen, unter denen man Herrn Dr. med. Ferdinand Stockhammer, Herrn Dr. med. Oskar Pafil, Herrn Pleninger aus Linz, Frau Dir. Dückelmann aus Tragwein Frau Wieninger aus Schärding, die Frauen Anna und Marie Haman aus Krems u. a.

m. bemerkte. Um zirka 10½ Uhr langte der Zug bei der Kirche an, wo der Sarg vom Wagen gehoben und in die Kirche getragen wurde. Bei dem folgenden feierlichen Konduktamt brachte unser neuverstärkter Kirchenchor ein Requiem von Günther in präziser Form zur Aufführung. Als die Feier in der Kirche beendet war, setzte sich der Leichenzug in der oben geschilderten Ordnung zum Friedhof in Bewegung, wo der Verstorbene in der eigenen Familiengruft beigesetztwurde und sich der Zug auflöste. Herr Heinrich Haman war durch 62 Jahre ununterbrochen als Gemeindearzt tätig und versah bis Neujahr trotz seiner 71 Lebensjahre, obwohl selbst schon leidend, die Obliegenheiten eines solchen. In letzter Zeitverschlimmerte sich sein Befinden zusehends und am Sonntag um 10½ Uhr vormittags gab er nach Empfang der heil. Sterbesakramente seine Seele in die Hände ihres Schöpfers zurück. Das Grab hat sich zwar über ihm geschlossen, doch sein Andenken bleibt ein gesegnet unvergessliches. Kurz gesprochen: seine engere Familie verliert an ihm einen wahren Vater, die armen Kranken einen Freund und Helfer, die Gemeinde Michaelnbacheinen angenehmen Mit-und langjährigen Ehrenbürger, und die Welt einen Ehrenmann. Möge der Familie Haman die allseitige Teilnahme zu einigem Trost in ihrem Schmerz um den Verblichenen gereichen. Er ruhe in Frieden!

(Anm. d. Red.: Der Bericht wurde laut Poststempel am 9. d. aufgegeben und ist am 10. d. in Linz angekommen, wurde uns aber erst gestern, Sonntag den 13. d., zugestellt.)

Linzer Volksblatt 23. Februar 1910

Straßenbau -Augüegenheiten. (Aus dem Landtage.)In der 48. Sitzung am 16. Februar d. J. hat der oberösterreichische Landtag nachstehende Verkehrs-und Bauangelegenheiten erledigt:Der Landtag beschloß: (Ref. Abg. Waldl.) Der Gemeinde-Michaelnbach dieKorrektion der Pötting — Michaelnbacher Gemeindestraße nächst Michaelnbach zu bewilligen und zu den mit5762 K 76 h veranschlagten Kosten einen Beitrag von im Maximum 2800 K zu gewähren.

Linzer Volksblatt 25. Februar 1910

Umlagenbewilligung: Der Landesausschuß hat in seiner heutigen Sitzung nachstehenden Gemeinden dieEinhebung einer Gemeinde-beziehungsweise Bierumlage in folgender Höhe für das Jahr 1910 bewilligt:Michaelnbach 2 K pro Hl.

Linzer Volksblatt 12. März 1910

Michaelnbach, 8. März. (Von der Schule.) Am verflossenen Sonntag hat die provisorische Lehrerin an unserer Schule, Fräulein Jofefine Münker unseren Ort verlassen, um in gleicher Eigenschaft an der Schule in Scharten zu wirken. Am gleichen Tage traf Fräulein Maria Priesner, bisher an der Schule in Haibach tätig, als neuernannteLehrerin an unserer Schule hier ein.

Linzer Volksblatt 13. April 1910

Vom Klerus. Herr Rudolf Gimplinger, Pfarrprovisor in Mühlheim, wurde auf die Pfarre Michaelnbach und Herr Josef Baumgartner, Stadtpsarrkooperator in Freistadt, auf die Pfarre St. Georgen bei Obernberg präsentiert.

Neue Warte am Inn 23. April 1910

Kirchdorf 17. April.(Der Gnadenort.)Kaum hält der Frühling seinen Einzug in das Land als auch schon der weitbekannte Wallfahrtsort Kirchdorf am Inn seine bewährte Anziehungskraft ausübt, auf die vielen Verehrer der Muttergottes und die dieselben in großen Scharen herbeieilen um Trost und Hilfe zu finden. So kam am Ostersonntag der erste größere Zug von Wallfahrern unter Führung des Herrn Stieger, Prozessionsleiter aus Michaelnbach hier an. Weicher auf der Rückreise von Altötting den hiesigen Gnadenort besuchte. Ungemein gut gefiel die stilvolle, schöne Kapelle, in welch: unter Gebet und Gesang eingezogen wurde, ebenso der freundliche Ort selbst und das gefällige Entgegenkommen der Ortsbewohner. Nach vollendeter Andacht wurde in dem allen Wallfahrern bestens bekannten Marienhofe Mittag gemacht, und war es nicht zu verwundern, dass nach den dreivorhergegangenen Fasttagen, die bei guter und schneller Bedienung vorgesetzten Fleischspeisen, großen Abgang hatten. Nach Besichtigung des kleinen Ortes rc. wurde die Schlußandacht in der Kapelle gehalten, worauf diefrommen Wallfahrer unter Gebeten und schönem Schlussgesang den lieblichen Gnadenort mit dem Vorsatz: verließen, im Marienmonat Mai in größerer Anzahl wieder zu kommen.

Linzer Volksblatt 7. Mai 1910

Michaelnbach, 4. Mai. (Empfang des neuen Herrn Pfarrers. — Abschied des Herrn Provisors.) Gestern kam unser neuer hochw. Herr Pfarrer Rudolf Gimplinger mit dem Gefährte des Herrn Hötzeneder, welcher ihm bisGrieskirchen entgegengefahren war, hier an. Zum Empfang hatten sich außerhalb des Ortes trotz des denkbar schlechtesten Wetters der hochw. Herr Provisor Böhmdörfler, Gemeindearzt Herr Dr. Otto Hamann, dieKirchenverwaltung, die Gemeindevertretung, der Ortsschulrat, der Lehrkörper mit der Schuljugend, dieFeuerwehr und viele Pfarrangehörige eingefunden. Drei weißgekleidete Mädchen trugen schöne Gedichte des Willkomms vor, worauf der Herr Provisor als den neuen Seelsorger der Pfarre Michaelnbach begrüßte und ihm zu seiner ersten Pfarre gratulierte. Nach kurzer Vorstellung der Honoratioren bewegte sich der stattliche Zug der Kirche zu, wo der neue Herr Pfarrer eine bewegte Ansprache hielt und mit dem Allerheiligsten den Segen erteilte. Wir wünschen dem neuen Herrn Pfarrer eine langjährige und für Michaelnbach recht segensreiche Tätigkeit.

Ungern und mit schwerem Herzen sahen wir heute den hochw. Herrn Provisor Albert Böhmdörfler Michaelnbach verlassen, nachdem er noch um halb 6 Uhr früh die hl. Messe für Michaelnbach Jugend aufgeopfert, um gemäß dem Willen des Oberhirten nach Taufkirchen bei Schärding zu übersiedeln. In der verhältnismäßig kurzen Zeit seines Wirkens hat der Herr Provisor besonders als Katechet großes geleistet. Daher war denn auch der Abschied in der Schule ein überaus herzlicher, es gab reichlich Tränen um den lieben Katecheten. Nicht minder rührend war der Abschied von den Großen. Michaelnbach hat gewiss schon so manche schöne Abschiedsfeier gesehen, aber eine herzlichere gewiss nicht. Mehrere von kundiger Hand angebrachte Transparente schmückten Obernhumers Saal, wo sich am Montag abends Michaelnbachs Bewohner zum Valet zusammenfanden. Herr Dr. Otto Hamann und Herr Schulleiter Peither richteten herzliche Abschiedsworte an den hochw. Herrn Provisor. DieGemeindevertretung überreichte ihm eine schöne schriftliche Dankadresse. Der hochw. Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas feierte in gewählten Worten das einmütige Zusammenwirken zwischen Priester und Volk. Der hochw. Herr Valetant sprach noch mehrmals recht herzliche Worte des Abschiedes zu seinen das letzte mal um ihn versammelten Pfarrkindern. Möge ihm Gott im Himmel all das Gute lohnen, was er uns erwiesen und mögen ihm gleich wie hier, so auch in Taufkirchen die Herzen im gleichen Vertrauen und in gleicher Liebe entgegenschlagen.

Linzer Volksblatt 14. Mai 1910

Vom Landeskullurrate. (Landwirtschaftliche Versammlungen.)Am Dienstag den 17. Mai l. J. (Pfingstdienstag) finden statt u. zw.: In St. Agatha um halb 9 Uhr vormittags imLachnerschen Gasthause und um 2 Uhr nachmittags im Gimplingerschen Gasthause in Michaelnbach landwirtschaftliche Versammlungen der Bezirksgenossenschaft der Landwirte von Waizenkirchen, in welcher Bezirksobertierarzt Eppinger in St. Agatha und Landeskulturratssekretär Werkowitsch in Michaelnbach Vortrage halten werden. — Alle Genossenschaftsmitglieder und Landwirte der Umgebungen sind zu diesen Versammlungen freundlichst eingeladen.

Linzer Volksblatt 3. Juni 1910

Am 31. Mai besuchten unseren hochw. Herrn Pfarrer 19 Ökonomen aus Michaelnbach und nahmen aus Andorfdie besten Eindrücke mit nach Hause. Besonders lobend äußerten sie sich über Qualität und Preis des Bieres.

Linzer Volksblatt 18. Juni 1910

Michaelnbach, 16. Juui. (Todesfall.) Heute früh 8 Uhr starb nach längerem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente Frl. Anna Wohlmayr, k. k. Postexpedientin i. P., im 62. Lebensjahre. Obwohl schon längere Zeit kränklich, starb die gute „Postmeister-Nani", wie sie gewöhnlich genannt wurde, ganz unerwartet schnell an Herzlähmung. Sie ruhe im Frieden!

Linzer Volksblatt 22. Juli 1910

Michaelnbach, 19. Juli. (Beerdigung.) Gestern erfolgte die Beerdigung des, wie schon kurz gemeldet, am 16. d.

M. um ½ 2 Uhr früh verstorbenen Herrn Ferdinand Hötzeneder. Er war Hausbesitzer in Haus und Teilhaber an der Johann Hötzenederschen landwirtschaftlichen Maschinenfabrik. Neben vielen anderen Leidtragenden gab ihm auch die freiw. Feuerwehr das letzte Geleite. Die Feuerwehr hat an Ferd. Hötzeneder eines der tüchtigsten Mitglieder verloren. Voriges Jahr wurde er auch zum Hauptmann gewählt. Doch zwang ihn vor kurzem seine zerrüttete Gesundheit das Kommando niederzulegen Möge jeder Wehrmann in Erfüllung der freiwilligübernommenen Wehrmannspflichten ihm nachzukommen trachten. Zu erwähnen ist noch, dass sich auch das Kommando der Feuerwehr Wölling in sehr anerkennenswerter Weise am Leichenzuge beteiligte.

Linzer Volksblatt 24. Juli 1910

Vom k. k. Landesschulrate. In der Sitzung am 17. Juni gelangten folgende Gegenstände zur Beratung und Beschlussfassung:Das Ansuchen des Ortsschulrates Michaelnbach (Bezirk Eferding) um Fortbestand des Halbtagsunterrichtes inder 1. Klasse wird für die Schuljahre 1910/11 und 1911/12 bewilligt mit dem Auftrage bis zum Ablaufe dieser Zeit das geeignete zur Beschaffung ausreichend großer Schulräume zu veranlassen. Unter der gleichen Vorschreibung wird das Ansuchen des Ortsschulrates Utzenaich (Bezirk Ried) um Beibehaltung des Halbtags Unterrichtes in beiden Klassen für das Schuljahr 1910/11 bewilligt.

(Linzer) Tages-Post 18. August 1910

Josefa Haas von Langenfeldsche Heiratsausstattungen

Im Sitzungssaale der oberösterreichischen Statthalterei fand am 15. d. M., vormittags 9 Uhr, die Verlosung der pro 1910 ausgeschriebenen 27 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Hauptstiftung von je 1680 K und der gleichzeitig ausgeschriebenen 18 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Nebenstiftung von je 1400 K statt. Als Leiter der Ziehung fungierte der Statthalterei-Konzeptspraktikant Dr. Friedrich Wilhelm von Helmfeld. Zur Verlosung für die Hauptstiftung wurden 1463 Mädchen und zur Verlosung für die Nebenstiftung 1630 Mädchen zugelassen. Ausgelost wurden nachbenannte Bewerberinnen: Hauptstiftung von je 1680 -20. Marie Friedwagner aus Michaelnbach, Bezirk Eferding;

Linzer Volksblatt 2. September 1910

Michaelnbach, 31. August. (Todesfälle.) Gestern fand um 10 Uhr unter zahlreicher Beteiligung das feierliche Leichenbegängnis des am Sonntag um 9 Uhr vormittags verstorbenen Herrn Franz Schatzl, Gastwirtes und Oekonomiebesitzers in Furth, hiesiger Pfarre, statt. Den Kondukt führte der Neffe und Firmpate des Verstorbenen, nämlich der hochw. Herr Pfarrer Johann Schatzl von Freinberg bei Passau unter Assistenz des Herrn KarlKienbauer, Stadtpfarrseniors in Linz und des hiesigen Ortspfarrers. Der verstorbene Wirt in Furth war eine weitbekannte Persönlichkeit. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Bayern, Wittemberg, Baden, an den Rhein sowienach Steiermark, Triest, Fiume und Venedig u. s. w. Seit ungefähr zwei Monaten war er bettlägerig, ein akutes Magenleiden zehrte schließlich seine Kräfte auf und so starb er am Sonntag nach wiederholtem Empfange der hl.Sterbesakramente im Alter von 63 Jahren. Nebst der trauernden Witwe hinterlässt er drei erwachsene Söhne, von denen zwei beim Militär dienen.

Heute um 10 Uhr wurde das 4 Monate alte Kind Otto des Herrn Gastwirtes Gimplinger beerdigt. Das Kind fiel einem tragischen Unfall zum Opfer. Am Sonntag circa 5 Uhr abends fuhr die ältere Schwester des Kindes mitdem Kindswagen auf die Straße, die von Michaelnbach nach Grieskirchen führt, als plötzlich in schnellem Tempo ein Radfahrer nachkam und so unglücklich mit dem Rad an den Kindswagen stieß, dass der Wagen umgestoßen und das Kind auf die Straße geschleudert wurde. An den erlittenen Verletzungen im Kopfe (Schädelbasisbruch)starb das Kind, das alsbald nach Hause gebracht wurde, nach wenigen Minuten in den Armen der entsetzten Mutter. Gestern fand in der Leichenhalle des neuen Friedhofes die gerichtsärztliche Obduktion statt, die unter Assistenz des Herrn Gerichtsarztes Dr. Heinrich Hamann von Waizenkirchen der hiesige Gemeindearzt Herr Dr. Otto Hamann vornahm. Die Waghalsigkeit eines unvorsichtigen Radfahrers ist Schuld an diesem traurigen Falle. Die Anzeige wurde sofort gemacht. Den tieftrauernden Eltern wird allseits die größte Teilnahme entgegengebracht.

(Linzer) Tages-Post 8. September 1910

Welser Volksfest und Ausstellungen Johann Hötzeneder in Michaelnbach eine Kollektion landwirtschaftlicher Maschinen und einen Benzinmotor,

Linzer Volksblatt 18. September 1910

Aus Michaelnbach, 18. September, wird uns geschrieben: In unserem sonst so stillen Pfarrdorfe ging es in dieser Woche gar lebhaft zu. Es war nämlich seit zirka dreizehn Jahren wieder einmal ein Manöver im größeren Stile indieser Gegend. Schon am Sonntag mußten von der Gemeinde Michaelnbach allein 27 Zweispänner und 4 Einspänner nach Neumarkt, um Vorspann zu leisten. Am Montag marschierten zwei Regimenter Tiroler Kaiserjäger hier durch, die zwischen Michaelnbach und Waizenkirchen nächtigten. Am Dienstag standen den ganzen Tag am hiesigen Kirchenplatz bis hinaus zum Hause des Herrn Bürgermeisters Hötzeneder über 40 Wägen samt den Pferden und der Mannschaft. Unterdessen gab es hauptsächlich in der Gegend zwischen Michaelnbach, Waizenkirchen, St. Thomas und Pollham ein Gefecht nach dem anderen. In der Pfarre Michaelnbach waren besonders die Ortschaften Hilpertsberg. Armau, Geisedt, Stocket und Schmidgraben von Soldaten völlig überfüllt.Am Mittwoch war das Hauptgefecht beim Freinberger und Krammerberger zwischen Michaelnbach und Pollham. Am Mittwoch zirka 1 Uhr nachmittags wurde abgeblasen, worauf die meisten Truppen in Pollham einzogen, um von dort teils nach Grieskirchen, teils nach Wallern zur Bahn zu marschieren. Ein Teil marschierte in der Richtung nach Eferding ab. Im Ganzen waren bei 16.000 Mann in dieser Gegend auf Manöver. Unter den zahlreichen Generälen konnte man auch des öfteren Herrn Erzherzog Josef Ferdinand bemerken, der mit der Bevölkerung äußerst huldvoll und leutselig konverstirte. Auch Offiziere fremder Staaten wurden bemerkt. Auffallend groß war die Anzahl der Geschütze, die mächtigen Kanonen und die Maschinengewehre. Besonderes Interesse fanden auch die fahrenden Feldküchen und die Musikkapellen. Die verschiedensten Waffengattungen konnte man hier indiesen Tagen sehen: Tiroler Kaiserjäger, Hessen, Ramer, Dragoner, Artillerie. Train, Sanität usw. Dass bei solchen Gelegenheiten auch mancher Schaden angerichtet wird, ist selbstverständlich, so besonders in Äckern und Wiesen, an Grummet, Klee, Kartoffeln u. s. f. Den Soldaten ist es in dieser Gegend verhältnismäßig nichtschlecht gegangen. In den meisten Häusern hat man. was halbwegs entbehrlich war, den Soldaten gegeben. Auch sonst begegnete man dem Militär freundlich und zuvorkommend. Das sei besonders hervorgehoben zur Ehre der biederen und braven Bevölkerung von Michaelnbach und Umgebung.

(Linzer) Tages-Post 5. Oktober 1910

(Gatte und Hausfreund im Kampfe.) Aus Wels schreibt man uns unterm 3. d. M.: Dem Agenten Johann Mahr inLinz macht seine Frau, die es anscheinend mit der ehelichen Treue nicht allzu genau nimmt, viele Sorgen. DieFrau ist zu dem in Wels bediensteten Schmiedgehilfen Eduard Fritz in Liebe entbrannt und erst vor einigen Tagen überraschte Mahr das Pärchen in einem hiesigen Gasthofe. Über Meldung des Gatten wurde die Frau auf diePolizei zitiert und nach einem strengen Verweis dem Gatten in die Arme geführt. Die Strafpredigt hatte aber wenig Wirkung. Heute, Montag, weilte sie wieder in Gesellschaft des Schmiedgehilfen in Wels und für nachmittags hatte das Pärchen einen Ausflug ins Almtal geplant. Fritz stand noch am Schalter des Welser Lokalbahnhofes, während Frau Mahr bereits den Zug bestiegen hatte, als ihr Gatte unvermutet auftauchte. Das Wiedersehen war kein herzliches. Mahr stürzte in den Waggon hinein, wo seine Frau war, und zerrte sie unter Schlägen und Beschimpfungen wieder auf den Bahnsteig heraus. Ihr Galan, der Schmiedgehilfe, stürzte sich, dies bemerkend, auf Mahr und prügelte ihn mit seinem Stocke tüchtig durch. Sowohl die Frau als auch ihr Gatte hatten blutende Wunden im Gesichte. Es wurde um die Sicherheitswache telephoniert und sowohl Mahr, als Fritzverhaftet. Letzterer wegen körperlicher Beschädigung und Mahr deshalb, weil er den Hausfreund mit dem erstechen bedroht hatte. Mahr war am Kopfe derart zugerichtet, dass ihm ärztlicherseits ein Verband angelegtwerden musste. Sodann wurden Mahr und Fritz dem hiesigen Gerichte eingeliefert. Johann Mahr ist 28 Jahre alt,in Michaelnbach geboren und dahin zuständig, Eduard Fritz ist 26 Jahre alt, in Thuma im Bezirke Waidhofen an der Thaya zuständig. Nur die Frau ließ man des Weges ziehen. Die schöne Landpartie ins Almtal dürfte sie aber kaum allein unternommen haben.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 8. Oktober 1910

Aus dem Gerichtssaale. Wels. 7. Oktober. (Ein Kind durch einen Radfahrer getötet.) Der am 13. Oktober 1893 inAschach a. d. Steyr geborene und nach Prambachkirchen zuständige Bauernknecht Johann Aichinger fuhr am Sonntag den 28. August l. I. mit seinem Rade auf der Straße von Michaelnbach gegen seinen Dienstort in Niedertalin solch schneller Fahrt, dass er an einem Kinderwagen, den die acht Jahre alte Gastwirtetochter Anna Gimplinger lenkte, und in dem deren vier Monate altes Brüderlein Otto lag, derart anfuhr, dass das kleine Knäblein aus dem Wagen geschleudert wurde und durch den Sturz infolge eines erlittenen Schädelbruches sofort sein Leben einbüßte. Heute, Freitag nachmittags, stand nun Aichinger wegen Verbrechens gegen die Sicherheit des Lebens vor dem Kreisgerichte Wels. Aichinger gibt zu, dass er an dem Unglücke die Schuld trägt, glaubt aber, dass auch das Kindsmädchen mitschuldig sei. Er will ein Glockenzeichen gegeben und auch geschrien haben. Schließlich wurde Aichinger konform der Anklage schuldig erkannt und zu zwei Monaten strengen Arrestes verurteilt.

Linzer Volksblatt 12. Oktober 1910

Wels, 7. Oktober. (Eine unselige Radpartie.)Am Sonntag den 28. August fuhr der Bauernknecht Johann Aichinger mit einem neuen Freilauf-Fahrrad über die Straße durch Michaelnbach. Aichinger blickte statt in die Richtung der Fahrt, nach dem Wohlmeierhaus. Auf der Straße fuhren zwei Mädchen mit je einem Kinderwagen. Als dieMädchen die Radfahrer (hinter Aichinger fuhr Leopold Beham) daherkommen sahen, fuhren sie rechts und links an den Straßenrand. Aichinger, durch sein Seitwärtsblicken aus der Fahrtrichtung gekommen, fuhr in den von der 9jährigen Anna Gimplinger geführten Kinderwagen hinein. Die Anna Gimplinger sprang zur Seite, der Kinderwagen stürzte um und das 4 Monate alte Kind Otto Gimplinger kollerte heraus. Aichinger fluchte und schimpfte, sprang auf sein Rad und fuhr davon. Leopold Beham, der ca. 60 Schritte hinter Aichinger gefahren war, sprang vom Rad und blieb an der Unfallstelle stehen. Die Anna Gimplinger hob ihr Brüderchen, das ganz blau war, auf und eilte heim. Der herbeigeholte Arzt konnte nur noch den Tod des Kindes konstatieren. Am 7. d. hatte sich Johann Aichinger, am 13. Oktober 1893 in Aschach an der Steyr geboren, nach Prambachkirchen zuständig, Knecht in St. Thomas, vor dem hiesigen Kreisgericht zu verantworten. Der Angeklagte war im wesentlichsten geständig, er behauptet, geläutet zu haben, doch keiner der Zeugen hat etwas gehört. Festgestelltwurde, dass Aichinger sehr rasch fuhr und mit dem neuen Rade, das ein Freilauf war, den er nicht gewohnt war, sich nicht ganz sicher fühlte. Der Vater des durch die Schuld des Angeklagten getöteten Kindes ist Gastwirt inMichaelnbach. Er stellte keine Ersatzansprüche. StUSt. v. Sponner erblickte die Hauptschuld darin, dass der Angeklagte statt in der Fahrtrichtung nach dem Wohlmeierhause blickte. Verteidiger Dr. v. Ziperrer bezeichnetedu Schuld an dem Unfall als einen unglückseligen Zufall. Wenn der Angeklagte, das Läuten unterlassen hat, so geschehe dies regelmäßig von allen Radfahrern, die von rückwärts kommen und zwar nach Angabe der Radfahrer aus Rücksicht auf die Sicherheit der Passanten, die durch das Signal verwirrt, den Fahrer in das Rad laufen. Der Gerichtshof verurteilte Joh. Aichinger zu zwei Monat strengen Arrest, wobei als erschwerend nichts, als mildernd das Geständnis und das jugendliche Alter angenommen wurde. Aichinger entgegnete auf die Ermahnung des Vorsitzenden, in Zukunft vorsichtiger zu fahren: „Ich fahr nimmer mit dem Rad." Worauf ihm bedeutet wurde, daß dies das Beste sein dürfte.

(Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1910

Vom Klerus. Heute früh starb in Gmunden Hochw. Herr Pfarrer i. P. Gottlieb Leopoldsberger. Er wurde am 29. August 1841 in Timelkam geboren und am .30. Juli 1876 -um Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator inWolfern, St. Ulrich, Geretsberg, Michaelnbach, Uttendorf, dann als Provisor in Moosdorf, Zell am Moos, Oberhosen, Palting. dann als Pfarrer in Palting und Buchkirchen. Am 15. Oktober 1905 trat er in den Ruhestand und ließ sich dauernd in Gmunden nieder.

(Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1910

(Todesfälle.)

Am 11. d. M. starb in Gmunden Herr Pfarrer i. P. Gottlieb Leopoldsberger. Er wurde am 29. August 1841 inTimelkam geboren und am 30. Juli 1876 zum Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator in Wolfern, St. Ulrich, Geretsberg. Michaelnbach. Uttendorf, dann als Provisor in Moosdorf, Zell am Moos, Oberhofen, Palting, dann als Pfarrer in Palting und Buchkirchen. Am 15. Oktober 1905 trat er in den Ruhestand und ließ sich dauernd inGmunden nieder.

Linzer Volksblatt 16. Oktober 1910

Michaelnbach, 14. Oktober. (Obsternte. — Jagd.)Im hiesigen Pfarrhof steht ein Birnbaum, der Heuer, wenn auch wenige, so doch Birnen von ganz außergewöhnlicher Größe getragen hat. Die zwei größten davon hatten ein Gewicht von 74 und 65 Dekagramm. Was die heurige Obsternte im Allgemeinen anbelangt, so ist zu sagen, dass die Äpfel größtenteils recht gut, dieBirnen meistenteils weniger gut gediehen sind. Dieser Tage wurde im hiesigen Gemeindegebiete eine große Treibjagd veranstaltet, an der sich von hier und der Umgebung über 30 Schützen beteiligten, darunter ein Major von der Landwehr, welcher derzeit in Schärding weilt. Es wurden zur Strecke gebracht 4 Böcke, 69 Hasen, 17 Fasanen, 3 Rebhühner und 1 Schnepfe. Weidmanns Heil!

Linzer Volksblatt 25. Dezember 1910

Michaelnbach, 23. Dez. (Todesfall.) Gestern abends starb eine der ältesten Personen der Pfarre, nämlich Andreas Beham, verehelichter Hausbesitzer in Schölmlahn im hohen Alter von 86 Jahren. Der Verstorbene ist von Ezenkirchen gebürtig und wird Sonntag vor dem Hochamte beerdigt werden. Es ist dies seit 5. Okt. der ersteTodesfall.

Linzer Volksblatt 1. Januar 1911

Michaelnbach, 30. Dezember. (Verschiedenes.)Die Weihnachtswoche ist bei uns zu einer förmlichen Konduktwoche geworden. Am hohen Festtage wurde der Weber in der Schölmlahn Andreas Beham beerdigt. Er starb im hohen Alter von 86 Jahren. Am Stephanitag trug man die gewesene Schmiedin in Aichet Eva Wassermayrzu Grabe. Sie starb, 79 Jahre alt, an ihrem Namenstage am hl. Abend. Gestern war das feierliche Leichenbegängnis des Franz Angermair, Bauernsohnes vom Schmidgutein Weiking. Er stand im 29. Lebensjahre und litt bei 10 Jahre an Lungentuberkulose. — Am letzten Dienstag war hier bei günstiger Witterung die Schlußjagd. An derselben beteiligten sich über 30 Schützen von Michaelnbach und Umgebung. Es wurden 96 Hasen und 15 Fasanen zur Strecke gebracht. Weidmanns Heil!

Am Abend desselben Tages war gemütliche Zusammenkunft in Herrn Wohlmayrs Gasthaus. Man unterhielt sich in der angenehmsten Weise. Es wurde auch eine Sammlung freiwilliger Spenden zu Gunsten der hiesigen Suppenanstalt für arme Schulkinder vorgenommen. Über 117 K war das erfreuliche Resultat. Einige wackere Sänger von Kaltenbach brachten mehrere Lieder zum gelungerten Vortrag. Dieser Jagdabend war sehr gutbesucht. Außer den zahlreichen Gästen von Michaelnbach waren solche erschienen von Grieskirchen, Pötting, Peuerbach und St. Thomas. Für die Unterhaltung und für die Suppenanstalt haben sich sehr verdient gemacht der Jagdpächter Herr Greinegger von Schmidgraben und der Herr Gemeindearzt Dr. Otto Hamann. Den genannten Herren und allen Gönnern der Suppenanstalt sei auch an dieser Stelle der wohlverdiente Dank ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 13. Januar 1911

Waizenkirchen, 11. Jänner. (Hochzeiten.) Am 24. Jänner feiert hier Herr Alois Hinterberger, Hausbesitzer inWeidenholz und Holz-und Kohlenhändler seine Vermählung mit Therese Schauer. Die außerkirchliche Hochzeitsfeier wird beim Wirt in Grub. Pfarre Michaelnbach, dem Elternhaus der Braut gehalten. Sonst rührt sich bis jetzt nicht viel. Dafür gab es noch vor Advent mehrere Trauungen

Allgemeine Automobil-Zeitung 15. Januar 1911

Verzeichnis der für den Automobilverkehr gesperrten Reichs-, Bezirks-und Gemeindestraßen in Oberösterreich (1910).Bezirkshauptmannschaft Eferding.

Gemeinde Hainbach: Steinwand—Schlögen, und zwar: von der (Grenze Hartkirchen (Reisingerbrückel) bisSchlögen. — Silberstall—Kobling, und zwar: von Silberstall durch die Ortschaft Hainbach bis Kobling.

— Hochstraße, von der Grenze St. Marienkirchen an der Polsenz bis zur Grenze St. Thomas.

— Hundswiesstraße: vom Kuhwagner über die Hundswies bis zum Somdeckhaus.

Gemeinde Prambachkirchen: Pratsstorferstraße, von der Reichsstraße in Pratsstorf bis zur Bezirksstraße inGroßsteingrub. – Weinberg -Galsbacherstraße, von der Bezirksstraße in Großsteingrub über Weinberg, Ober-und Untergalsbach bis zur Gemeindegrenze Hinzenbach.

— Kirnbergerstraße, von der großen Teichwiese über Kirnberg bis zur Gemeindegrenze Hinzenbach.

— Langstögnerstraße, von der Reichsstraße in Unterbruck über Langstögen und Windhaag bis zur Gemeindegrenze Stroheim.

— Gallhamerstraße, vom Sattler in Mairing über Galham, Reith, Oberstockmair und Iglseder bis zur Gemeindegrenze in Michaelnbach.

— Mairingerstraße, vom Ortsplatz in Prambachkirchen über Mairing, Unterprambach bis zur Grenze St. Thomas.

— Pertmannshuberstraße, von Gallham über Pertsmannshub bis zum Stillfüßingerfeld, Gemeindegrenze Waizenkirchen.

— Winklingerstraße, vom Strubelmann über Mitter und Niederwinkels bis zur Gemeindegrenze Waizenkirchen.

— Bezirksstraße Prambachkirchen—Wallern, von der Reichsstraße in Prambachkirchen über Dachsberg bis zur Gemeindegrenze St. Marienkirchen.

Linzer Volksblatt 19. Januar 1911

Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 17. d., schreibt man uns: Am nächsten Mittwoch, 25. Jänner (PauliBekehrung) finden auf der Parzerwiese in Michaelnbach zwei Schlittenfahren statt, und zwar bei fahrbarer Bahn. Das „Grüne Fahren" ist um 12 Uhr mittags und das „Neulingsfahren" um 3 Uhr nachmittags. Näheres die Plakate.

Linzer Volksblatt 27. Januar 1911

Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 25. Jänner, schreibt man uns: Heute fanden hier bei günstiger Witterung die beiden angekündigten Schlittenfahren statt. Das grüne Fahren begann etwas nach 12 Uhr. Bei demselben liefen 5 Pferde. Preise gewannen folgende Herren:

  1. Preis: Josef Wagner, Oekonom in St. Marienkirchen, mit Schimmelstute;
  2. Preis: Albert Thaller, Oekonom in Taufkirchen an der Trattnach, mit braunem Wallach;
  3. Preis: Pfarrhofbaumann Johann Schatzl mit Schimmelwallach;
  4. Preis: Heinrich Grabner, Gastwirt in Pollham, mit dunkelbrauner Stute; Franz Roitter, Fleischhauer inWaizenkirchen, musste wegen Schlittenbeschädigung während des Fahrens ausscheiden. Um 3 Uhr war das Neulingsfahren, bei dem 6 Pferde um die Wette liefen.
  1. Preis: Johann Mair, Realitätenbesitzer in Steinerkirchen am Innbach, mit brauner Stute;
  2. Preis: Matth. Haböck, Gastwirt in Spielmannsberg bei Pötting, mit Schimmelstute;
  3. Preis: Josef Wagner, Oekonom in St. Marienkirchen, mit Schimmelstute; 4. Preis: Michael Feitzlmair. Oekonom in Dachsberg, mit dunkelbraunem Wallach; 5. Preis: Matthäus Angermair Oekonom in Raab, mitFuchsstute;

6. Preis: Pfarrhofbaumann Johann Schatzl mit Schimmelwallach. Bei beiden Fahren war eine große Volksmenge von Michaelnbach und Umgebung anwesend. Die Preisverteilung wurde nachmittags um ½ 4 Uhr in Herrn Wohlmayrs Gasthaus durch das ungemein rührige Rennkomitee mitHerrn Dr. Otto Hamann an der Spitze vorgenommen. Beim grünen Fahren betrug der 1. Preis 35 beimNeulingsfahren 50 K. Aufsehen erregte das gelungene Komiteefahren, wobei zwei Vorreiter vorausritten, nach welchen der Musikschlitten und der Schlitten mit den lustigen Buben folgte, welche die Preisfahnen trugen und heitere Lieder sangen. Die Musik besorgten wie am Vortag bei der Hochzeit in Grub die wackeren Peuerbacher Musikanten in vorzüglicher Weise.

Linzer Volksblatt 5. Februar 1911

Versteigerungen. Laut Edikt des k. k. Bezirksgerichtes Waizenkirchen findet am 24. März 1911, vormittags ½ 12 Uhr, bei diesem Gerichte, Zimmer Nr. 2, die Versteigerung des Wirtshauses Nr. 11 in Michaelnbach und der ledigen Gründe samt Zubehör, bestehend aus der Wirtshauseinrichtung, Grummet, Haferstroh und Wirtschaftsgeräten, statt. Schätzungswert 41.721 K 79 h, des Zubehörs 760 K 66 h. Mindestbot 28.308 K 30 h.

Linzer Volksblatt 8. Februar 1911

Michaelnbach, 6. Februar. (Todesfälle.) In der letzteren Zeit sind hier zwei Todesfälle vorgekommen. Es starb an den Folgen eines Gehirnschlages Paul Greinegger, lediger Knecht bei seinem Bruder in Mairdoppl, im 62. Lebensjähre. Er wurde am Blasiustage beerdigt. Es stürmte und schneite an diesem Tage so sehr, dass die Wege stellenweise ganz mit Schnee verweht waren. Das Leichenbegängnis war insofern interessant, als an demselben wegen der argen Schneeverwehungen kein einziger weiblicher Trauergast teilnehmen konnte. — In anscheinend heiterer Laune und mit der Bemerkung, dass er bald wieder zurückkehren werde, ging am letzten Montag der 10jähr Jos. Leopoldsberger, Tischlergehilfe beim Meister Meindlhumer in Stocket in das allgemeine Krankenhaus nach Wels, um sich einer Blinddarmoperation zu unterziehen. Doch der brave und fleißige Bursche, der inPollham gebürtig war, hatte zu lange zugewartet. Am Samstag starb er im Krankenhaus und heute Montag wurde er in Wels beerdigt.

Linzer Volksblatt 9. Februar 1911

Aus Michaelnbach, 7. d., wird uns geschrieben: Nach der durchgeführten Volkszählung leben in der Gemeinde Michaelnbach zur Zeit 1360 Personen. Im Jahre 1900 betrug die Einwohnerzahl 1374 daher eins Abnahme von 14 Personen.

Linzer Volksblatt 17. Februar 1911

Michaelnbach, 15. Februar. (Todesfall.) Dieser Tage haben wir die große Dulderin von Kiesenberg begraben. Es ist dies Anna Radwallner, verw. Hausbesitzerin, welche nach oftmaligem Empfang der hl. Sterbesakramente im

72. Lebensjahre gestorben ist. Der Ehegatte und zwei erwachsene Stiefkinder sind ihr vor Jahren im Tode vorangegangen. Seit 5 Jahren litt die gute Häuslin, wie sie allgemein genannt wurde, an einer sehr schmerzlichen Krankheit (Brustkrebs), die sie jedoch mit größter und bewundernswerter Geduld ertrug, bis sie endlich der Tod vom schrecklichen Leiden erlöste.

Linzer Volksblatt 28. Februar 1911

Aus Michaelnbach, 26. d., schreibt man uns: Ganz unverhofft raffte der Tod die Hausbefitzersgattin AloisiaSchickinger vom Weudlhause in Aichet bei Kiesenberg dahin. Diese arbeitete gestern noch bis 5 Uhr wiegewöhnlich, als sie plötzlich über Kopfschmerzen klagte, worauf sie sofort ins Bett gebracht wurde. Der Priester konnte ihr nur mehr die letzte Oelung spenden und zirka 10 Uhr abends starb sie, ohne das Bewußtsein noch einmal erlangt zu haben. Die so plötzlich Dahingeschiedene stand im 56. Lebensjahre und wird am Dienstag, 28. d., um 10 Uhr vormittags beerdigt werden.

Linzer Volksblatt 5. März 1911

Michaelnbach, 3. März. (Todesfall.) Heute um ¼ 11 Uhr mittags starb nach langem Leiden und öfteren Empfang der hl. Sterbesakramente die Auszugsbäuerin Magdalena Kaltenböck vom Mörtlmairgute in Michaelnbach im 72. Lebensjahre. Die Verstorbene war eine gute und fromme Person. Das Leichenbegängnis findet nach erfolgter Aussegnung bei dem Trauerhause am Montag um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 10. März 1911

Michaelnbach, 7. März. Zwei Leichenbegängnisse fanden hier am gestrigen Montag statt. Um 10 Uhr wurde beerdigt Anton Krautgartner, gewesener Schneider und zuletzt Privat beim Gemeindediener Mahr in Grub, der am Samstag nach längerem Leiden im 79. Lebensjahre verschieden ist. Um 10 Uhr wurde die verwitweteAuszugsbäuerin Magdalena Kaltenböck vom Mörtlmairgute in Michaelnbach unter zahlreicher, ehrenvoller Beteiligung zu Grabe getragen. Die alte Mörtlmairin war eine herzensgute und ungemein wohltätige Person, eine wahre Mutter der Armen.

Linzer Volksblatt 12. März 1911

Wels, 10. März. (Den Freund bestohlen.) Franz Humer, am 2. Februar 1893 in St. Thomas, Gemeinde Pollham, geboren, gegenwärtig Knecht bei Anna Schatzl, Wirtin in Unterfuhrt, war früher im Holzingergut in Krumbach bei Michaelnbach bedienstet, Am 31. Jänner l. J. kam Humer nach Krumbach und besuchte dort am Holzingergutden Knecht Paul Wagner. Dieser war vor kurzem so unvorsichtig, dem Humer 150 K erspartes Geld zu zeigen. Humer benützte anlässlich seines Besuches eine günstige Gelegenheit und stahl dem Wagner aus versperrter Truhe eine Brieftasche mit 260 K. Wegen dieser Tat hatte sich Franz Humer heute vor einem Erkenntnissenatedes hiesigen Kreisgerichtes zu verantworten. Der Angeklagte war der Tat geständig. Er sollte zu Lichtmeß dem Schneider für einen Anzug 64 K bezahlen, hatte jedoch seinen Lohn schon im Vorhinein behoben. Mit dem gestohlenen Gelde bezahlte er den Schneider, kaufte sich Hut, Uhr, Stoff u.s.w. 103 K erhielt Paul Wagner zurück, ebenso die von dem gestohlenen Gelde gekauften Gegenstände. Das Geld, das dem Paul Wagner von dem Angeklagten gestohlen wurde, war das Ersparnis zweijähriger Arbeitstätigkeit. Der Gerichtshof verurteilte Franz Humer zu drei Monate einfachen Kerkers.

Linzer Volksblatt 19. April 1911

Aus Michaelnbach, 18. d.. schreibt man uns: Ein Luftballon wurde am heutigen Ostersonntage von hier aus rechtdeutlich gesehen. Derselbe segelte mit großer Schnelligkeit von Westen nach Osten scheinbar über Grieskirchen gegen Wels. Es war kurz vor 9 Uhr vormittags. Man konnte deutlich sehen, wie Gegenstände aus dem Ballon geworfen wurden.

Linzer Volksblatt 21. April 1911

Michaelnbach, 19. April. (Todesfall.) Ganz unerwartet schnell starb heute nachts nach einem Schlaganfalle PaulEnzlberger, verehelichter Bauer am Laubergute in Schölmlahn, im 53. Lebensjahre. Er war gestern abends noch ganz gesund und wohlauf und unterhielt sich im Kreise seiner Familie bis gegen 10 Uhr. Darauf begab er sich zur Ruhe und nach kurzer Zeit fand man ihn tot im Bette auf. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Freitag um 10 Uhr vormittags.

Waizenkirchen, 19. April. (Todesfall. — Wetter.)

Soeben läuft aus Michaelnbach die Nachricht ein, dass der Besitzer des Laubergutes in der Schölmlahn plötzlich gestorben sei. Lauber war ein rüstiger Mann und ging heute nach Mittag seiner Arbeit nach, gesund und frisch. Als er nach kurzer Zeit nach Hause kam, stürzte er plötzlich vom Schlage getroffen tot zusammen.

Die heißen und zugleich trockenen, windigen Tage haben große Trockenheit zur Folge. Große Staubwolken aufden von Wägen und Automobilen befahrenen Straßen sind eine leidige Folge der schönen Witterung. Feld und Flur sehnt sich nach Regen.

(Linzer) Tages-Post 29. April 1911

(Assentierungen.) Bei der Stellung in Raab (O.-Oe.) wurden am 27. d. M. Stellungspflichtige vorgeführt aus der Gemeinde Michaelnbach: -1. Altersklasse 11 Mann -tauglich 3;

  1. Altersklasse 6 Mann. tauglich —;
  2. Altersklaffe 8 Mann, tauglich —;

Linzer Volksblatt 9. Mai 1911

Michaelnbach, 6. Mai. (Hochzeiten.) Montag, 8. Mai werden in hiesiger Pfarrkirche getraut:Matthias Buchmayr, verwitweter Bauer am Mörtlhiasgütl in Schölmlahn und Maria Willerstorfer, ledige Bauerstochter von Oberspaching. Am Dienstag feiern in Waizenkirchen ihre Hochzeit Rudolf Mair, Besitzer des ansehnlichen Stiglhubergutes inUnter-Viehbach, Pfarre Waizenkirchen und Maria Lehner, Bauerstochter vom Erlingergute in Haus, hiesiger Pfarre.

Linzer Volksblatt 23. Mai 1911

Aus Michaelnbach. 21. d., schreibt man uns: Der heute im „Volksblatt" gemeldete Ballon „ErzherzoginMargaretha" wurde um Mittag über Grieskirchen gesichtet. Der Ballon entschwand in der Richtung über Neumarkt in den Wolken.

Linzer Volksblatt 25. Mai 1911

Hundediebstahl. Aus Traun, 23. Mai, schreibt man uns: Vor einigen Wochen wurde der Bäuerin Rosa Leitner, Gemeinde St. Thomas, ein sehr wertvoller Haushund gestohlen. Der Dieb verkaufte den Hund noch am selben Tage dem Häusler Josef Hummer in Michaelnbach. Gestern gelang es dem Gendarmeriepostenführer Franz Königin Hörsching, den Täter in der Person des im Jahre 1877 geborenen, nach Kuschwarda in Böhmen zuständigen Bahnarbeiter Julius Gibis auszuforschen und zu verhaften. Gibis, der geständig ist, wurde dem Bezirksgerichte inLinz eingeliefert.

Linzer Volksblatt 4. Juni 1911

Diersbach, 2. Juni. (Todesfall.) Heute wurde hier die verwitwete Auszugsbäuerin vom Parzergute in Obered, Magdalena Hötzeneder, zu Grabe getragen, welche eine Lungenentzündung im 86. Lebensjahre dahingerafft hat,nachdem sie sich bis einige Tage vor ihrem Tode noch einer seltenen Frische und Rüstigkeit erfreut hatte. Ihre Kinder — darunter der Bürgermeister von Michaelnbach, Maschinenfabrikant Hötzeneder — und Enkel, sowie eine große Zahl Leidtragender, gaben der allgemein geachteten Frau das Ehrengeleite zum Grabe.

Linzer Volksblatt 15. Juni 1911

Michaelnbach, 13. Juni (Todesfall.) Heute nach 4 Uhr früh starb unerwartet schnell der verwitwete Auszügler Josef Wimmer von Kiesenberg im 76. Lebensjahre, Der Verstorbene war früher Zimmerpolier und ist von Hofkirchen gebürtig. Gestern abends war er noch bis 9 Uhr imKreise der Familie ziemlich wohl und begab sich dann zur Ruhe. Heute früh dürfte er bei einem Hustenanfalle einer Herzlähmung erlegen sein. Das Leichenbegängnis ist am heiligen Fronleichnamstage vor dem Hochamte.

Linzer Volksblatt 20. Juni 1911

Michaelnbach, 18. Juni. (Hochzeit.) Am Dienstag feiern in hiesiger Pfarrkirche ihre Hochzeit Michael Taubinger, derzeit Privat beim Wirt in Furth, und Maria Steiner, Dienstmagd beim Habermair in Furth. Der Bräutigam ist einBauersiohn vom Reizengute in Aichet bei Grub, und ein Bruder des Jostf Taubinger, Besitzers des genannten Gutes, der an Stelle des † Leopold Hendlmayr zum Zechpropste an der hiesigen Pfarrkirche bestimmt wurde. Der Bräutigam hat auch die Pilgerfahrt ins heilige Land im Jahre 1904 mitgemacht, bei der er der 4. Gruppe zugeteiltwar und die Pilgernummer 352 hatte.

Linzer Volksblatt 23. Juli 1911

Trauungen. Aus Michaelnbach, 31. d., schreibt man uns: Nächsten Dienstag werden in Pollham getraut: Johann Kaltenböck, led. Bauerssohn vom Angerergute in Minital, hiesiger Pfarre, und Katharina Doppler vom Oberhaimbuchergute in Haimbuch, Pf.

Pollham. Die Brautleute übernehmen das letztgenannte Anwesen. Der Bräutigam war ein eifriger Sänger am hiesigen Kirchenchore.

Nächsten Montag feiern in hiesiger Pfarrkirche ihre Vermählung: Matthias Muckenhuber, led. Bauerssohn vom Stockbauerngute in Stocket, hiesiger Pfarre. Die Braut ist ebenfalls eine eifrige Chorsängerin. Diese Brautleuteübernehmen von einer Verwandten des Bräutigams das ansehnliche Edergut in Katzbach in der Pfarre Krenglbach. Der Bräutigam ist ein Mann mit großem Talent und einer strammen Gesinnung. Der hochw. Herr Redakteur Danzer aus Linz, ein Schulkamerad des Bräutigams, wurde gebeten, die Trauung vorzunehmen.

Am Dienstag, 1. August, werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Johann Riegler, ein Bauerssohn von Ort an der Straß und derzeit wohnhaft in _Schieferhub, Pfarre Peuerbach, und Anna Schörgendorfer, led. Bauerstochter vom Brunnergute in Mairdoppl, hiesiger Pfarre. Diese Brautleute übernehmen das Elternhaus der Braut.

Am Montag, 7. August, werden hier getraut: Matthias Weinzierl, derzeit Knecht in Kehrbach, Pfarre Grteskirchen, früher Besitzer des Mittinergutes in Reichenau, hiesiger Pfarre, und Theresia Moser, geb. Steiner, verw. Hausbesitzerin in Armau, hiesiger Pfarre. Allen Brautpaaren viel Glück für die Zukunft!

(Linzer) Tages-Post 25. Juli 1911

Am 25. d. M. findet in der Pfarrkirche in Pollham die Vermählung des Herrn Joh. Kaltenböck, Hausbesitzer in Minithal mit Fräulein Katharina Doppler aus Hainbuch statt. In der Pfarrkirche in Michaelnbach fand am 24 d. M. die Trauung des Herrn Matthias Muckenhuber, Realitätenbesitzer in Katzbach, Gemeinde Krenglbach, mit Fräulein Juliana Aschauer, Anwesenbesitzerstochter von Stocket, statt.

Linzer Volksblatt 8. August 1911

Aus Michaelnbach, 5. August, schreibt man uns: Nach einer langen Trockenheit und einer fast unerträglichen Hitze kam am gestrigen Freitag eine angenehme Abkühlung. Schon vormittags setzte ein leichter Regen ein, der bis gegen Mittag dauerte. Um 4 Uhr nachmittags kam dann ein ziemlich heftiger Sturmwind, dem ein Gewitter folgte, das mit einer Unterbrechung von 6 bis 8 Uhr abends bis in die Nacht hinein dauerte. Auch fiel ein ziemlich ausgiebiger Regen. Es war höchste Zeit für Grummet und Klee, Obst und Kraut, denn alles das hatte durch diebedeutende Dürre schon stark gelitten. Heute ist wieder schönes Wetter mit einer drückenden Schwüle. Die Ernteist bis auf wenig Hafer eingebracht und seit voriger Woche sind auch schon die Dreschmaschinen in Tätigkeit.

Linzer Volksblatt 2. September 1911

Waizenkirchen, 30. August. (Versammlung. — Genossenschaftswahl.) Die am 27. August in Herrn Floimeiers Gasthaus abgehaltene Burschenvereinsversammlnug erfreute sich trotz des ins Freie lockenden, sonnigen Tages eines guten Besuches. Nach einer kurzen Ansprache seitens des Herrn Präses, ergriff Herr Oberlehrer Brückl zu den sehr interessanten Ausführungen über „Heimatkunde" das Wort. In gespanntester Aufmerksamkeit lauschten alle seinem Vortrage. Rauschender Beifall lohnte die interessanten Ausführungen. Herrn Brückl sei der besteDank für die Mühe ausgesprochen. Endlich leisteten noch zwei Burschen den Handschlag und meldeten sich mehrere Teilnehmer. Eine Vollversammlung der Genossenschaft der Kaufleute, Krämer rc fand am 28. August in Mayrhubers Gasthaus statt. Es fanden Genossenschaftswahlen statt und zwar wurde zum Obmann gewählt: Karl Fehrer, Kaufmann inWaizenkirchen; zum Obmann-Stellvertreter: Anton Haslehner, Kaufmann in Waizenkirchen; zu Ausschüssen:Michael Bigl von Heiligenberg, Franz Lehner von Prambachkirchen, Ludwig Kraml von Waizenkirchen, KarlHötzmannseder von St. Agatha. Zu Ersatzmännern wurden gewählt: Peter Wildfellner von Sankt Thomas, Franz Wohlmayer von Michaelnbach, Joh. Ecker von Weidenholz und Alois Hinterberger von Weidenholz.

Linzer Volksblatt 13. September 1911

Michaelnbach, 9. September. (Gründungsfest der Jungfrauenkongregation.) Der gestrige Festtag war für unsere Pfarrgemeinde ein besonderer Freudentag. Die vom Herrn Pfarrer mit mancher Mühe ins Leben gerufene Jungfrauenkongregation feierte ihr Gründungsfest, an dem die Schwestervereine der Umgebung und die ganze Pfarre einen ungemein regen Anteil nahmen. Die Kongregationen von Grieskirchen, Waizenkirchen, Peuerbach, Kallham (mit Neumarkt), Prambachkirchen und Heiligenberg hatten stattliche Vertretungen mit den Fahnen entsendet, außerdem waren die Vereine von Natternbach und Neukirchen a. W. vertreten. Im ganzen waren 170 auswärtige Sodalinnen mit 6 Fahnen erschienen. Zur größten Freunde aller beehrte Kanonikus Dechant Schmidvon Peuerbach das Fest mit seinem Besuche. Um 2 Uhr nachmittags erfolgte der Einzug vom Pfarrhof aus

in die Pfarrkirche. Voran gingen 50 weißgekleidete Mädchen unter der Führung der Frau Schulleiter Peither, dann folgten die auswärtigen Vertretungen, die Kandidatinnen aus Michaelnbach, die Geistlichen — neun an der Zahl — und die fast vollzählig erschienene Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Hötzeneder an der Spitze. Eine unabsehbare Volksmenge bildete Spalier. Seit der letzten Primiz waren sicher nie mehr so vieleMenschen zu einem Feste in Michaelnbach zusammengekommen als beim gestrigen Gründungsfeste. Die ganze Pfarrgemeinde hat damit ihr richtiges Verständnis für die Wichtigkeit der neuen Gründung bewiesen. Die Kirche erwies sich für eine solche Menschenmenge als viel zu klein. Die Festpredigt hielt P. Urban Holzmeister S.J., Pvivatdozent an der Universität in Innsbruck, der auch vormittags beim Erntedankfest die Predigt übernommen hatte. Nach der feierlichen Aufnahme der neuen Mitglieder der Michaelnbacher Kongregation und dem darauffolgendem Tedeum hielt der neuernannte Kanonikus und Dechant Schmid von Peuerbach zur Freude aller Anwesenden eine markige Ansprache an die Pfarrgemeinde, in der er sie zu der eben erfolgten segensreichen Gründung beglückwünschte. Die herzlichen Worte des edlen Priestergreises machten auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck. Nach einer photographischen Aufnahme fanden sich die Festteilnehmer im Saale des Wohlmairschen Gasthauses zu einer gemütlichen Unterhaltung zusammen, bei der einheimische und auswärtige Sodalinnen durch Deklamationen zur Erheiterung beitrugen. Herr Schulleiter Peither sorgte unter Mitwirkung des Herrn Reitböck für den gesanglichen Teil. Der ungeahnt schöne und erhebende Verlauf des Festes lässt daraufhoffen, dass in Zukunft noch recht viele sich der Schar der Soldalinen anschließen werden. Großer Dank gebührtdem Hochw. Herrn Ortspfarrer R. Gimplinger dafür, dass er die Gründung der Kongregation in die Wege geleitethat.

Michaelnbach, 11. Sept. (Todesfall.) Samstag, 9. d., abends starb nach längerer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente Michael Mayr, verwitweter Auszügler vom Aiglsedergute in Aichet bei Kiesenberg, im 82. Lebensjahre. Er war ein treues Mitglied des katholischen Volksvereines. Heute um 10 Uhr fand das feierliche Leichenbegängnis statt.

(Linzer) Tages-Post 20. September 1911

In .Kiesenberg, Pfarre Michaelnbach, ist Herr Michael Mayer, Privat, im Alter von 83 Jahren verschieden. —

Linzer Volksblatt 29. September 1911

Michaelnbach, 26. September. (Todesfall.) Gestern, Montag 9 Uhr abends starb nach kurzer Krankheit und Empfang der hl. Sterbesakramente die verehelichte Bäuerin Juliana Burgstaller vom Bäckermairgute inMichaelnbach in ihrem 57. Lebensjahre. Die Verstorbene, die allzu früh ihrem tiefgebeugten Gatten, und den trostlosen Kindern entrissen wurde, war eine treubesorgte und ungemein arbeitsame Hausfrau. Das Leichenbegängnis ist nach der feierlichen Aussegnung aus dem Trauerhause am Donnerstag um 10 Uhr.

Linzer Volksblatt 30. September 1911

Michaelnbach, 28. Sept. (Todesfall.) Nach dem feierlichen Leichenbegängnisse der verstorbenen Bäckermaierin, das unter sehr zahlreicher Anteilnahme heute stattfand, wurde schon wieder das Zügenglöckchen geläutet; es galtdem Josef Schmidtsberger, verwitweten Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub, welcher gestern mittags nach kurzer Krankheit im 80. Lebensjahre verschieden ist. Das feierliche Leichenbegängnis ist Freitag um 10 Uhr.

Linzer Volksblatt 7. Oktober 1911

Michaelnbach, 5. Oktober. (Rarität. — Jagd.) Beim Bauernanwesen des Huterberger in Minithal steht ein mittelgroßer Apfelbaum, an dem reife Äpfel sind, seit zirka vier Wochen in schönster Blüte. Der ganze Baum ist mit Blüten übersäet, ein schöner Anblick und gewiss eine Rarität im Monat Oktober!Im Jagdgebiete der hiesigen Gemeinde wurde in dieser Woche die erste größere Jagd veranstaltet. Der freundlichen Einladung des Herrn Jagdpächters Matthäus Greinegger von Schmidgraben folgten einige zwanzigwackere Schützen von hier und der Umgebung, darunter die Herren Professor Reiter und Dr. Engl von Grieskirchen, Dr. Janko von Peuerbach, Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt hierorts u. a. Gejagt wurde in den Ortschaften Grub, Aichet, Reichenau, Niederspaching und Schölmlahn. Es wurden 74 Hasen, einige Fasanen und einige Rebhühner erlegt.

Linzer Volksblatt 15. Oktober 1911

Michaelnbach, 13. Oktober. (Trauung. — Jagd. — Eine Seltenheit.) Nächsten Dienstag werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Anton Kaltenbäck, Bauerssohn und angehender Besitzer des Angerergutes in Minithal,hiesiger Pfarre, und Maria Brunnmayr, Bauerstochter vom Wofelbauerngute in Haus. Die Braut ist eine Nichtedes verstorbenen Herrn geistl. Rates und Pfarrers Anton Brunnmayr von Julbach. Der außerkirchliche Teil findetin Herrn Wohlmayrs Gasthaus statt. — In dieser Woche wurde im hiesigen Gemeindegebiete die sogenannteKirchbergjagd abgehalten, an der sich bei 30 Schützen von hier und der Umgebung beteiligten, darunter dieHerren Prosessor Reiter aus Grieskirchen, Oberleutnant Vogl von Innsbruck, Förster Brabander von Tollet u. s.

w. Es wurden zur Strecke gebracht: 1 Bock, 146 Hasen, 48 Fasanen, 6 Rebhühner und 2 Schnepfen, im ganzen 201 Stück. Nächsten Mittwoch ist die sogenannte Bergholzjagd. — Im hiesigen Pfarrhof steht ein Birnbaum, der auch heuer wieder Früchte von kolossaler Größe trug. Die größte Birne, ein Prachtexemplar, hat das stattliche Gewicht von 80 Deka.

Linzer Volksblatt 20. Oktober 1911

Vereinsnachricht. Die k. k. oberösterreichische Satthalterei hat die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach und Ort im Innkreis des Vereines „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher in Linz, nicht untersagt.

Linzer Volksblatt 21. Oktober 1911

Michaelnbach, 19. Oktober. (Jagd.) Gestern wurde bei prächtigem Herbstwetter die Bergholzjagd abgehalten, woran bei 70 Schützen von hier und der Umgebung teilnahmen, darunter die Herren Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt, Oberleutnant Vogl aus Innsbruck, Brauereibesitzer Leopold Schatzl aus Raab, Oberlehrer Brandmayr aus Zell u. v. a. Erlegt wurden 6 Böcke, 84 Hasen, 31 Fasanen und einige Rebhühner. Abends war gemütliche Unterhaltung beim „unteren Wirt", welche zahlreich besucht war. Die wackere Sängergesellschaft aus Raab erfreute die zahlreichen Besucher des gemütlichen Abends mit heiteren Liedern und komischen Vorträgen. Nächsten Mittwoch ist die Jagd im Pollhamerwald.

(Linzer) Tages-Post 18. November 1911

Am 21. d. M. findet in der Pfarrkirche in Pollham bei Grieskirchen die Vermählung des Herrn Matthias Greinöcker, Besitzer des Maiergutes in Oberschmidgraben, Gemeinde Michaelnbach, mit Fräulem Therese Schatzl, Mühlen-und Realitätenbesitzers-Tochter aus Manglburg bei Grieskirchen, statt.

(Linzer) Tages-Post 23. November 1911

Am 21. d. M. fand in der Pfarrkirche in Pollham bei Grieskirchen die Vermählung des Herrn Matthias Greinöcker, Realitätenbesitzer in Oberschmidgraben, Gemeinde Michaelnbach, mit Frl. Theresia Schatzl, Mühlen-und Realitätenbesitzerstochter aus Manglburg, statt.

Linzer Volksblatt 24. November 1911

Michaelnbach, 21. November. (Gründungsversammlung der „Ostmark".) Am nächsten Sontag, 26. November, findet um 3 Uhr nachmittags im Gasthaus des Herrn Josef Wohlmayr die Gründungsversammlung der „Ostmark"Ortsgruppe in Michaelnbach statt, wozu der bestverdiente Herr Reichsrats und Landtags-Abgeordnete Johann Eisterer von Peuerbach als Redner erscheinen wird. Es ergeht hiemit an alle Freunde und Gönner der für das deutsche Volk so wohltätig wirkenden „Ostmark" die freundlichste Einladung zur Teilnahme.

Michaelnbach, 21. November. (Hochzeiten.) In dieser Woche hielten ihre Hochzeit: Herr Matthäus Greinegger, angehender Besitzer des ansehnlichen Mairgntes in Schmidgraben, hiesiger Pfarre, und Fräulein Theresia Schatzl,Müllerstochter von Manglburg, Pfarre Grieskirchen. Der Vater des Bräutigams ist Pächter der hiesigen Gemeindejagd und als solcher weit und breit bekannt.Ferners wurden heute in Peuerbach getraut: Johann Lachner, Maurer und Hausbesitzer in Itzling, Pfarre Peuerbach, und Maria Geßl, Hausbesitzerstochter in Schölmlahn, hiesiger Pfarre.

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1911

Michaelnbach. 28. Nov. (Gründungsversammlung der Ostmark.) Letzten Sonntag nachmittags fand bei ungemeingroßer Beteiligung der hiesigen Bevölkerung die Gründungsversammlung der Ostmarkortsgruppe Michaelnbach statt. Der große Saal in Herrn Wohlmayers Gasthause war überfüllt, viele waren im Nebenzimmer, viele mussten stehen. Von der Nachbarschaft erschienen Vertreter der Ostmark-Ortsgruppen von Peuerbach und Waizenkirchen, darunter Herr Oberlehrer Brückl und Herr Lehrer Maier aus Waizenkirchen; Herr Bürgermeister Lugmair von Bruck-Waasen u. a. Von der hiesigen Gemeindevertretung erschienen Herr Bürgermeister Johann Hötzeneder und einige Ausschüsse. Es herrschte eine große Begeisterung und ein großes Interesse. Alles lauschte in gespannter Aufmerksamkeit dem hier wohlbekannten, bestverdienten Herrn Reichsrats-und Landtags-Abg. Johann Eisterer von Peuerbach, der von der Hauptleitung als Redner entsendet wurde. Sein herrlicher Vortag über Zweck und Ziel der Ostmark kam vom Herzen und ging zu Herzen. Die leichtverständliche Rede erntete reichlichen Beifall. Gleich bei der ersten Versammlung meldeten über 60 Mitglieder ihren Beitritt an, gewiss einschöner Anfang. In die Leitung der jungen Ostmark-Ortsgruppe Michaelnbach wurden einstimmig gewählt dieHerren: Pfarrer Rud. Gimplinger als Obmann; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister und Hausbesitzer, alsObmannstellvertreter; M. Wagner, Pointlerssohn von Kiesenberg, als Schriftführer; Karl Hendlmayr, Bauerssohn vom Pöllngute in Weiking als Kassier; P. Kaltenböck, .Humer in Minithal; Franz Brunnmair, Wofelbauer in Haus;Josef Reitböck, Hausbesitzer in Schönlahne und Franz Lindmair, Bemmer in Oberreitbach,. als Beiräte. Auch der hiesige, ungemein tüchtige und allseits beliebte Herr Gemeindearzt Dr. Otto Hamann ist der Ostmark alshochherziger Gönner Und Mitglied beigetreten.

(Linzer) Tages-Post 17. Dezember 1911

In Hilpetsberg, Pfarre Michaelnbach, starb Frau Rostna Lindmaier, Realitätenbesitzerin, im 81. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 21. Dezember 1911

Michaelnbach, 19. Dezember. Am nächsten Sonntag Wird in der hiesigen Schule für die 162 Kinder des Alltagsunterrichtes eine Christbaumfeier veranstaltet werden, bei welcher sämtliche Kinder mit Geschenken bestellt werden können. Viele Kinderfreunde haben dazu ihr Scherfleins beigetragen.

(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1911

(Ehrenbürger-Ernennnng.) Herr Dr. Josef Schrott, Oberlandesgerichtsrat i. P. in Waizenkirchen. wurde von der Gemeinde Waizenkirchen zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Die Überreichung des bezüglichen Diplomes findet Sonntag in festlicher Weise statt. — Hierzu sei noch mitgeteilt, dass Dr. Schrott von sämtlichen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, als St. Agatha, Helligenherg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen/ St. Thonras und Waizenkirchen zum Ehrenbürger ernannt wurde. Am 20. d. M. starb in Michaelnbach Herr Johann Burgstaller, Realitätenbesitzer, im Alter von 63 Jahren.

(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1911

(Seltene Ehrung.) Man schreibt uns aus Waizenkirchen, 25. d. M.: Sonntag den 24. d. M. brachten die Vertreter der -Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, St. Agatha, Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen und St. Thomas unter Führung des Landesgerichtsrates Dr. Josef Heinrich dem hochverdienten Oberlandesgerichtsrat i. P. Dr. Josef Schrott als Christgeschenk und Angebinde zu seinem 89. Geburtstags, welcher auf den 28. Dezember 1911 fällt, das Ehrenbürgerdiplom von sämtlichen genannten Gemeinden. An der Feier, welche in der Wohnung des Herrn Oberlandesgerichtsrates im Schlosse Weidenbolz stattfand, beteiligten sich auch die Geistlichkeit unter Führung des Dechants und Landtags-Abgeordneten LambertSchmidbauer, Herr Botho Graf Coreth als ehemaliger Bürgermeister von Waizenkirchen, eine Deputation des Veteranenvereines Waizenkirchen, dessen Obmann und Ehrenmitglied der Gefeierte ist, dann die Sparkasse Waizenkirchen, bei welcher er gleichfalls Obmann und Ehrenmitglied ist, die Marktkommune-Vorstehung Waizenkirchen, sowie sämtliche Amtspersonen und Honoratioren. Landesgerichtsrat Dr. Josef Heinrich hob in einer kurzen markigen Ansprache die Verdienste hervor, die sich der Gefeierte während seiner 56jährigen Dienstzeit erworben hat. Die Hälfte seiner Dienstzeit, also ein Menschenalter, habe er als Leiter des Bezirksgerichtes Waizenkirchen verbracht, in welcher Eigenschaft er nicht nur ein gerechter Richter, sondern auch ein gütiger, allzeit hilfsbereiter Berater war. Im Laufe der langen Jahre habe sich das schönste patriarchalische Verhältnis zwischen den Bewohnern des Gerichtsbezirkes und dessen Leiter gebildet, er sei schon lange in der Wertschätzung und im Vertrauen der zum Gerichtsbezirke gehörigen Gemeinden ein Ehrenbürger gewesen — die Gemeinde Waizenkirchen habe ihn bereits im Jahre 1894 zu ihrem Ehrenbürger ernannt — es seidaher das gegenwärtige gemeinsame Ehrenbürgerdiplom nur die äußerliche Beurkundung eines schon lange faktisch bestandenen Verhältnisses, was beweist, dass die Verdienste des Gefeierten trotz seines Scheidens aus dein Amte noch in dankbarer Erinnerung sind. Nach Überreichung des Diplomes, das in sinniger Weise mitAnsichten von Waizenkirchen und dem alten Schlosse Weidenbolz geschmückt ist, in welchem sich dieAmtsräume des Bezirksgerichtes und die Wohnung des Gefeierten durch die ganze Dauer seines .Hierseins bestanden, dankte Herr Oberlandesgerichtsrat gerührt in gediegener Ansprache für die ihm erwiesene Ehre, sowiefür die Unterstützung, die seinem Wirken seitens der Beamtenschaft, der geistlichen und weltlichen Behörden und insbesondere auch seitens der Gemeindevorstehungen zuteil geworden sei, mit den herzlichsten Wünschen für ein stetes Gedeihen des ihm so liebgewordenen Bezirkes. Hiebei konnten alle Anwesenden mit Freude konstatieren, dass der Herr Oberlandesgerichtsrat trotz seines hohen Alters körperlich und geistig frisch ist. DieFestteilnehmer schieden mit dem Wunsche, dass der neuen Ehrenbürger für seine lange, arbeitsreiche Dienstzeitauch noch eine Reihe von Jahren der Ruhe in guter Gesundheit beschieden sein möge.

(Linzer) Tages-Post 20. Januar 1912

(Umlagenbewilligungen.) Der Landesausschuß bewilligte laut Sitzungsbeschlusses vom 18. d. M. nachstehenden Gemeinden die Einhebung einer Gemeinde-, beziehungsweise Bierumlage pro 1912 in folgender Höhe:Michaelnbach 20 Prozent und 2 K Bierumlage pro Hl

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 5. Februar 1912

Am 10. d .M. werden in Linz getraut: Herr Walter Vogl, Hauptmann beim 5. Feldjäger-Bataillon in Tarvis, und Frl. Therese Hamann. Die Braut ist die Tochter des verstorbenen Gemeindearztes von Michaelnbach Herrn Heinrich Hamann. —

Linzer Volksblatt 6. Februar 1912

Michaelnbach, 2. Februar. (Ostmark. — Überführung ins Spital. — Trauungen.) Am letzten Sonntag hielt diehiesige junge Ortsgruppe der Ostmark in Herrn Wohlmairs Gasthaus eine gut besuchte Versammlung ab, bei der Herr Dr. Aigner, Landesbeamter in Linz, eine vortreffliche Rede über Zweck und Ziel der Ostmark hielt. Über fünf Viertelstunden lauschten die reichen Zuhörer der großartigen Rede mit gespannter Aufmerksamkeit.Während der Abwicklung des geschäftlichen Teiles meldeten sich sechs neue Mitglieder, so dass die

hiesige Ortsgruppe bereits 80 Mitglieder zählt obwohl sie erst zwei Monate alt ist. In den Faschingstagen ist eine gemütliche Zusammenkunft geplant, zu der die wackeren Sänger des katholischen Burschenvereines vom freundnachbarlichen St. Thomas geladen werden.

Der 35jährige Johann Floimayr von Grub musste wegen eines akuten Nervenleidens, das von allzu starkem Rauchen herrühren dürfte, ins allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Hoffentlich kann er bald wieder geheilt in die Heimat zuzukehren.
Am Dienstag wurden hier getraut: Franz Gföllner, Knecht in Mahrdoppl, und Anna Geiselprechtinger, Maurerstochter von Schölmlahn. Ferner werden hier am 13. Februar getraut: Josef Scholl, bisher Knecht imPfarrhofe in Andorf, und Elisabeth Laßl, bisher Magd im Schmidgraben. Das Brautpaar hat imPollhammerwald, Pfarre Pollham, ein Haus käuflich erworben.

Linzer Volksblatt 10. Februar 1912

Michaelnbach, 8. Februar. (Todesfall.) Heute um 5 Uhr früh wurde der alte Tischler Joh. Meindlhumer in Stocket,hies. Pfarre, tot im Bette aufgefunden Der so unerwartet Verstorbene stand im 83. Lebensjahre und war seit 1897 Witwer. Das Leichenbegängnis findet Samstag um 10 Uhr vormittag statt.

Linzer Volksblatt 18. Februar 1912

Michaelnbach, 16. Februar. (Faschingsunterhaltungen.) Die Jungfrauen-Kongregation veranstaltet am Faschingssonntag in Herrn Josef Wohlmayrs Gasthause eine kleine Faschingsunterhaltung, wobei Gedichte und Lieder zum Vortrage kommen werden. Dazu sind besonders die Freundinnen der Kongregation geziemend eingeladen. — Auch die hiesige rührige Ostmarkgruppe hält ihre Faschingsunterhaltung am Faschingsdienstag, um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Georg Floimayr in Grub ab. Die strammen Sänger des Burschenvereines in St. Thomas haben dazu ihr Erscheinen in freundnachbarlicher Weise zugesagt. Alle Gönner der „Ostmark" von hier und von der Umgebung seien hiemit zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

(Linzer) Tages-Post 23. Februar 1912

Wels, 21. Februar. (Geschwornenanslosung.) Beim hiesigen Kreisgerichte fand heute nachmittags die Auslosung der Geschwornen für die am Montag den 11. März beginnende erste diesjährige Schwurgerichtssession statt. Den Vorsitz führte Kreisgerichtspräsident Karl Emerstorfer und als Vertreter der Staatsbehörde wohnte StaatsanwaltDr. Domingo der Auslosung an. Es wurden ausgelost als Hauptgeschworne:. . . . Matthias Greinegger, Bauer inSchmiedgraben, Gemeinde Michaelnbach; . . . .

Linzer Volksblatt 9. März 1912 -Inserat

Zwei anständige tüchtige Eisendreher, mit guten Zeugnissen, werden sofort aufgenommen für dauernde Arbeit,bei Johann Hötzeder, Maschinenfabrik, Michaelnbach bei Grieskirchen, O.-Oe.

Linzer Volksblatt 11. April 1912

19. Feuerwehr-Bezirksobmännertag und Zentralausschußsitzung. Aus Wels, 8. April, wird uns geschrieben: Heute 9 Uhr vormittags versammelten sich im hiesigen Rathaussitzungssaale fast alle Obmänner der in Oberösterreich bestehenden 44 Feuerwehrbezirksverbände; es war jedenfalls seit Einführung der Obmännertage die besuchteste dieser Versammlungen, die sozusagen einen Generalrapport der Bezirksobmänner bilden. Der Vorsitzende, .Herr Dr. J. Schauer begrüßte die Versammelten, teilte mit, dass wieder 11 neue Feuerwehren sich gebildet haben, rügte, dass von 5 Bezirksverbänden noch immer die statistischen Ausweise fehlen und zeigte an, dass er und Herr Dr. Lampl am 9. Feuerwehrtage in Wien imOktober 1911 teilgenommen haben. . . . . . . .Bezüglich der Teilung des Bezirksverbandes Peuerbach-Waizenkirchen wurde Nach Befürwortung der Teilung durch Herrn Karl Schachinger einstimmig beschlossen, der beabsichtigten Teilung in den Bezirksverband Peuerbach und dem neuen Bezirksverband Waizenkirchen bedingungslos zuzustimmen. Der neue Bezirksverband erhält die Nummer 43 und wird die Feuerwehren Waizenkirchen, St. Agatha, .Heiligenberg, St. Thoma, Prambachkirchen, Michaelnbach in sich schließen. . . .

Linzer Volksblatt 24. April 1912

Michaelnbach, 22. April. (Fahnenweihe.) Am Sonntag den 5. Mai wird die hiesige Jungfrauen-Kongregation das Fest der Fahnenweihe begehen. Das Programm ist folgendes: Um ½ 2 Uhr feierlicher Einzug vom Pfarrhofe aus in die Kirche. Nach einem Marienliede ist Festpredigt, gehalten von einem hochw. Franziskanerpater von Pupping. Hierauf wird Herr Kanonikus und Dechant Msgr. Schmid von Peuerbach die Weihe der neuen Fahne vornehmen. Sodann werden einige Kandidatinnen aufgenommen, ein Marienlied und Te Deum mitsakramentalem Segen bilden den Schluss. Zu diesem Freudenfeste sind die hochwürdige Geistlichkeit und dieSchwesterkongregationen aus der Umgebung auf das freundlichste eingeladen.

Linzer Volksblatt 3. Mai 1912

Michaelnbach, 30. April. (Todesfall.) Gestern abends starb nach längerer Krankheit und Empfang der heil.Sterbesakramente Herr Johann Floimayr, verehelichter Privat am Brunnergute in Grub, im 84. Lebensjahre. Der Verstorbene, eine weitbekannte Persönlichkeit, war früher Besitzer des beliebten Einkehrgasthauses in Grub und durch einige Zeit auch Gemeindevorsteher von Michaelnbach. Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.

Linzer Volksblatt 9. Mai 1912

Michaelnbach, 6. Mai. (Feuerwehrversammlung.) Am Samstag abends fand die gut besuchteGeneralversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Der Rechenschaftsbericht weist einen erfreulichen Aufschwung der Wehr aus und wurde von den Anwesenden mit Befriedigung zur Kenntnisgenommen. Der bisherige Hauptmann der Wehr, Herr Johann Ertl, der geschäftlich vielfach verhindert ist, sah sich genötigt, seine Stelle niederzulegen. Die vorgenommene Chargenwahl ergab folgendes Resultat: Hauptmann:Josef Burgstaller, Parzer; Stellvertreter: Math. Greinegger Mair in Schmidgraben; Fähnrich Josef Hendelmayr, Bauerssohn von Reichenau. Erfreulicherweise traten der Wehr wieder einige neue Mitglieder bei. Die Kasse weist einen sehr günstigen Stand auf, ein Umstand, der den vielen unterstützenden Mitgliedern zu verdanken ist. Mit einem dreifachen „Gut Heil" auf den Kaiser wurde die animiert verlaufene Versammlung geschlossen.

Linzer Volksblatt 12. Mai 1912

Vermählungen. Am Dienstag, 7. Mai, wurden in St. Oswald bei Freistadt Herr Michael Haugeneder, gräflich Thürheimscher Revierförster in St. Oswald bei Freistadt und Frl. Anna Wiesinger getraut. Die Braut ist eine Schwester des Mesners in Michaelnbach und war über 10 Jahre bei Herrn Dr. Anderl in St. Oswald bedienstet.

(Linzer) Tages-Post 14. Mai 1912

(Pferdemarkt.) Aus Grieskirchen wird uns geschrieben: Auf dem am 9. d. M. hierabgehaltenen Pferdemarkte erhielten nachstehende Pferdebesitzer Preise, und zwar:Für zweijährige Pferde: Johann Eschelböck in Pollersbach (Michaelnbach);

Linzer Volksblatt 22. Mai 1912

Michaelnbach, 19. Mai. (Firmung.) Am nächsten Donnerstag, 23. Mai, wird der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Rudolf Hittmair von Linz hier kanonische Visitation halten und das Sakrament der Firmung spenden. Der Einzug in die Kirche erfolgt um ¾ 7Uhr früh. Der hoch hochwürdigste Oberhirte wird am Vorabends um 5 Uhr von Neukirchen am Walde über Peuerbach hier eintreffen.

Linzer Volksblatt 29. Mai 1912

Michaelnbach, 24. Mai. (Firmung.) Nach 18 Jahren hatte das stille Pfarrdorf Michaelnbach wieder die Ehre, den hochwürdigsten Herrn Bischof anlässlich der Visitation und Firmung begrüßen zu dürfen. Derselbe kam am Mittwoch um 5 Uhr Abends in Begleitung des Herrn Kanonikus Kolda hier an. Beim Schulhause fand der feierliche Empfang statt, an dem sich die gesamte Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Hötzeneder, der Ortsschulrat, der Armenrat, die Kirchenvermögensverwaltung, der Lehrkörper mit der Schuljugend, dieFeuerwehr und die Jungfrauenkongregation mit der prächtigen Fahne beteiligten. Der Ort war festlich beflaggtund bekränzt. Nach dem feierlichen Einzuge in die festlich geschmückte Kirche sprach der hochwürdigsteOberhirt den Dank für den feierlichen Empfang aus und spendete besonders der Marianischen Kongregation hohes Lob. Nach der Religionsprüfung war sodann die Maiandacht, der auch der hochwürdigste Herr Bischof beiwohnte. Am Donnerstag, dem Firmungstage, hielt Hochw. Herr Bischof eine ergreifende Predigt, die einen tiefen Eindruck auf die zahlreichen Zuhörer machte und spendete 206 Firmlingen aus 27 Pfarreien das hl. Sakrament der Firmung. Die Weitfahne hatte ein Firmling aus Amstetten in Niederösterreich. Wie überall, so war auch hier die gute und priesterfreundliche Bevölkerung erfreut und entzückt über die große Leutseligkeit und Liebenswürdigkeit des Oberhirten. Eine hohe Ehre und eine außerordentliche Freude wurde dem Nachbarshause des Pfarrhofes zu Teil.Am Mittwochabend machte der Hochwürdigste einen kleinen Spaziergang und machte beim Brunner in Minital einen kurzen Besuch. Diese Ehre und Freude werden wir unser Lebtag nicht vergessen, äußerte sich der biedere Bauersmann und seine brave Familie. Am Donnerstag um 2 Uhr verließ der Bischof wieder das stille PfarrdorfMichaelnbach, um über Eferding nach Linz zu fahren. Anstatt der abendlichen Häuserbeleuchtung wurde in der Ortschaft Michaelnbach eine Sammlung für den Dombau veranstaltet und das Ergebnis derselben per 103 Kronen dem Hochwürdigsten überreicht. Die Michaelnbacher werden sich wohl noch lange in dankbarer Freude an den hohen Besuch erinnern.

Linzer Volksblatt 13. Juni 1912

Michaelnbach, 11. Juni. (Hochzeit.) Heute um 10 Uhr wurde in hiesiger Pfarrkirche der ledige Besitzer des Bäckermaiergutes in Michaelnbach Ignaz Burgstaller mit Juliaua Eichelseder, einer Bauerstochter vom Lichteneggergute in Aigen, Pfarre Pollham, getraut. Dem Brautpaare zu Ehren rückte die Feuerwehr mit der Fahne zum Kirchenzug und Hochzeitsamte aus, zu dem sich auch eine große Anzahl von Zuschauern einfand. Dieaußerkirchliche Feier fand im Gasthaus des Herrn Josef Wohlmayr statt.

Linzer Volksblatt 27. Juni 1912 -Inserat

Achtung! Haus gut und schön gebaut mit Gemischtwarenhandlung u. Hufschmiede, die auch verpachtet werden kann. 1 Joch Grund mit schönem Garten, ist aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft erteilt: Andreas Wagner inMichaelnbach bei Grieskirchen, O -Oe.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1912

Linz, den 27. Juni 1912.

Kaiserlicher Dank. Der Kaiser hat mit Entschließung vom 17. Juni 1912 die von Dr. Otto Hamann, prakt. Arztund Gutsbesitzer in Grub, Gemeinde Michaelnbach. in Vorlage gebrachte, vom Landschaftsminiaturmaler Johann Huber ausgeführte Oelminiatur des Schlosses Possenhofen mit See huldvoll angenommen und anbefohlen, dass dem Einsender aus diesem Anlasse der Allerhöchste Dank bekannt zugeben sei.

Linzer Volksblatt 2. Juli 1912

Michaelnbach, 30. Juni. Die heutige Nacht vom St. Peterstag auf den Sonntag war eine Schreckensnacht für Michaelnbach. Gegen 12 Uhr zog ein furchtbares Gewitter heran, dar von einem starken Hagelschlag begleitetwar. Mehrmals fuhr der Blitz zur Erde nieder, ohne jedoch glücklicherweise Schaden anzurichten, so inHilpertsberg, Grub, Reitbach und Saiblberg. Das Gewitter dauerte bis in den Morgen hinein. Umso schrecklicher wütete aber der Hagelschlag bald nach 13 Uhr um Mitternacht. Einige Minuten nur und der Boden war dichtübersäet mit Hagelkörnern von denen viele die Größe einer Walnuß hatten. Noch heute Sonntag mittags lagen Hagelkörner aus dem Boden. Der Schaden, den dieses Unwetter anrichtete, ist für einen großer Teil der Bewohner der hiesigen Pfarre empfindlich groß. Traurig schaut der Landmann auf seine Felder, das Getreide ist fast vollständig vernichtet, die Gärten sind verwüstet, von den Obstbäumen wurden die Zweige samt den Blättern und Früchten herabgeschlagen, das Erdreich wurde vielfach von den Feldern abgeschwemmt, überall die traurigen Spuren des verheerenden Unwetters. In vielen Häusern wurden durch den Hagel zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Am ärgsten wurden die Ortschaften Michaelnbach, Minithal, Haus, Grub und Hilpertsberg heimgesucht. Der Schaden ist groß, rasche Hilfe tut not. Vertrauensvoll sehen die getroffenen Besitzer dem Wohlwollen der Steuerbehörde entgegen. Über 40 Jahre ist es, seit besonders in den Ortschaften Michaelnbach und Minithal ein ähnliches Hagelwetter ebenfalls großen Schaden angerichtet hat.

Linzer Volksblatt 3. Juli 1912

Michaelnbach, 30. Juni. (Todesfall. — Ueberführung.) Freitag nachmittags starb nach langem Leiden Magdalena Schwabeneder, Pointlersgattin in Armau im 69. Lebensjahre. Heute um 9 Uhr fand das Leichenbegängnis statt. Der Ehegatte der Verstorbenen war früher Gemeindesekretär von Michaelnbach und versieht dieses Amt mit emsigem Fleiß trotz seines hohen Alters schon seit vielen Jahren in St. Thomas. —Heute früh, 6 Uhr, wurde mit dem Rettungswagen von Waizenkirchen Herr Leopold Wassermayr von Grub, vulgo Schmiedpoldl, in schwer krankem Zustande ins Krankenhaus nach Wels überführt, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Der Genannte ist schon über ein halbes Jahr krank, ein heftiges Magen-und Darmleiden hat ihn schon beinahe ganz entkräftet.

Linzer) Tages-Post 5. Juli 1912

Michaelnbach, (Güterschlächterei)den 2. d. M. schreibt man uns: Der Gasthausbesitzer Josef Wohlmayer inMichaelnbach, welcher erst kürzlich in Kreuz, Gemeinde Natternbach, ein Anwesen zerstückelte, hat nunmehr wiederum ein Reale, und zwar das Hangweirergut zu Haus angekauft. Das Gur zu welchem 25 Joch Gründe gehören, wird gleichfalls zerstückelt werden.

Linzer Volksblatt 6. Juli 1912

Michaelnbach, 4. Juli. (Besitzverändeungen. — Todesfall.) Das untere Wirtshaus in Michaelnbach, bisher imBesitze des Herrn Brauereibesitzers Leop. Schatzl in Raab, kaufte dieser Tage der ledige Bauerssohn AloisKatzlberger vom Haghofergute in Mairdoppl, hies. Pfarre, um den Preis von etwa 40.000 K". Der obere Wirt,Herr Josef Wohlmayr, kaufte das Hangweirergut in Haus um 32.000 Der bisherige Besitzer dieses schönen Anwesens, Jakob Stieger, will seinen Lebensabend im nebenstehenden Äuszugshause verbringen, das er sich mitbeiläufig vier Joch Grund zurückbehielt. — Heute früh starb nach längerer Lungenkrankheit der ungemein strebsame und arbeitsfreudige Tischlermeister Johann Steiner in Haid Nr. 12, hiesiger Pfarre. Der allseits beliebteTischler auf der Haid war Volksvereinsmann und stand im 33. Lebensjahre. Bei ihm kann man wirklch sagen, daß er sich sein Leiden durch seinen Uebereifer bei der Arbeit zugezogen hat. Das Leichenbegängnis findet am Samstag um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 7. Juli 1912

Gemeindeausschusswahlen. Michaelnbach, 5. Juli. Am letzten Sonntag nachmittags wählte beim unteren Wirt der 3. Wahlkörper:

Gewählt wurden die Herren: Anton Wagner, Ribauer in Wödling ; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister in Michaelnbach; Johann Kutzenberger, Haghofermüller in Mairdoppl; Matthias Buchegger, Schuhmachermeister in Haid; als Ersatzmänner: Anton Pichler, Tischler in Schickenedt und Jösef Zistler, Hanslbauer in Armau. Gestern Donnerstag, nachmittags und abends, wählten beim oberen Wirt der 2. und 1. Wahllörper. Im 2. Wahlkörper wurden gewühlt die Herren: Paul Kaltenböck, Patronatskommissär, Humer in Minichal; Matthäus Muckenhuber, Wilwart in Gaisedt; Josef Zistler, Hanslbaner in Armau; Rudolf Gimplinger, Pfarrer; Ersatzmänner sind:

Matthäus Wagner, Hartmanser in Schölmlahn und Paul Amesberger, Angerer in Oberspaching. Im 1. Wahlkörper wurden gewählt die Herren: Martin Aichinger, Ortmair in Oberreitbach; Matthäus Schauer, Radwallner inKrumbach und durch das Los Josef Burgstaller, Parzer in Michaelnbach und Josef Rathmayr, Sigl inSchmidgraben; als Ersatzmänner: Matthäus Furtmoser, Irinseder in Krumbach und Georg Floimayr, Wirt in Grub.

Linzer Volksblatt 19. Juli 1912

Michaelnbach, 17. Juli. (Die erste Hilfeleistung) für die durch das schreckliche Hagelwetter in der Petersnachtschwer Geschädigten ist von der „Ostmark" gekommen. Seit dem Vorjahre besteht hier eine rührige Ortsgruppe. Auf Ansuchen derselben hat nun die Hauptleitung in Linz für die am härtesten betroffenen Mitglieder dieser Gemeinde einen Betrag von 200 K bewilligt und sofort zur Verteilung angewiesen Für das bewiesene Wohlwollen sei auch an dieser Stelle der geziemende Dank an die löbliche Hauptleitung im Namen der Beteilten ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 31. Juli 1912

Linz, 27 Juli. (Ein betrügerischer Agent.) Der am 24. September 1874 in Wolkenstein, Niederösterreich, geborne nach Wenufer in Böhmen zuständige Raimund Maier, Vater von sechs Kindern, in Kleinmünchen wohnhaft hatte sich heute vor dem hiesigen Landesgerichte wegen des Verbrechens des Betruges und wegen der Übertretung der Veruntreuung zu verantworten. Maier war bei dem Maschinenhändler Johann Ehrenletzberger in Ried Agent. Inden Monaten Oktober und Dezember 1909 langten bei diesem Bestellungen ein, denen zufolge dieFabrikarbeiterin Theresia Hummer in Kleinmünchen eine Nähmaschine um 84 Kronen, die Fabrikarbeiterin Anna Guttenberger in St. Peter eine solche im gleichen Preise, die Taglöhnerin Franziska Pausch in Nettingsdorf eine Nähmaschine um 80 K und der Schiffmann Johann Mayer in St. Martin ein Fahrrad um 180 Kronen bestellten. Die bestellten Gegenstände wurden nun an Raimund Mater zur Übergabe an die Besteller übersendet. Von Johann Mayer langte an Ehrenletzberger eine Ratenzahlung von 35 Kronen ein, während von den übrigen Bestellern keinHeller gezahlt wurde, Ehrenletzberger schickte nun an diese Mahnschreiben, wodurch sich herausstellte, dass Hummer, Guttenberger und Mayer nichts bestellt hatten und die Nähmaschine der Franziska Pansch abgenommen und an eine andere Partei um einen geringeren Preis verkauft wurde. Bis Mai 1911 war Raimund Maier auch Agent bei dem Maschinenfabrikanten J. Hötzeneder in Michaelnbach. Als solcher verkaufte er dem Bauer AdolfHabelka in Hofkirchen bei St. Florian einen Kartoffeldünster um 120 Kronen. Nachdem schon ein Jahr seit der Lieferung und ein halbes Jahr seit dem Austritts Raimund Maiers bei der Firma verflossen wär, zahlte Habelka auf ein Mahnschreiben, die 120 Kronen dem Raimund Maier, welchen er für den Kompagnon des Hötzeneder hielt. Raimund Maier behielt den Betrag für sich. Als Habelka von Hötzeneder nochmals um den Betrag gemahntwurde, kam der Betrug auf. Maier redet sich, dahin aus, dass er noch ein-Provisionsguthaben von 130 Kronen 36 Heller an Hötzeneder habe. Dieses Guthaben wurde aber vom Bezirksgerichte Waizenkirchen Mit Urteil vom 5. April als unbegründet abgewiesen. Seine Angabe, dass er von dem Wirte Schaffranek in Wartberg ein Guthaben von 200 Kronen habe, wurde durch die heute abgelegte beeidete Aussage desselben hinfällig. Habelka war bemüßigt, den Betrag von 120 K ein zweites Mal zu zahlen. Aus den Erhebungen ging auch hervor, dass Maier die Bestellscheine selbst unterschrieb und sie nicht von den Bestellern unterfertigen ließ, welche Handlungsweise Maier als usuell bezeichnete. Er bekennt sich in keiner Weise schuldig. Zeuge Johann Hötzeneder gibt an, dass Maier zum Inkasso nicht berechtigt war und keine Forderungen mehr an ihn hatte. Habelka gibt an, dass er zweimal 120 K zahlen musste und ihm Maier vormachte, dass, er von Hötzeneder noch ein Provisionsguthaben von 130 K 36 h habe, womit er ihn bezahlen werde. Johann Ehrenletzberger, nun Gastwirt in Werfen, aber auch Theresia Hummer, Franziska Pansch und Johann Mayer bestätigen die in der Anklage enthaltenen Tatsachen. Der Gerichtshof verurteilte Raimund Maier nur wegen Uebertretung des Betruges (Faktum Habelka) zu sechs Wochen strengen Arrestes, verschärft mit einem Fasttage wöchentlich. Von den Fakten Ehrenletzberger, Hummer, Pansch und Mayer wurde er freigesprochen. Er nahm die Strafe an und es wurde ihm ein sechswöchentlicher Strafaufschub gewährt. Den Vorsitz führte LGR. Ginther, die Anklage vertrat StASt. Schwelle und dieVerteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Lampl.

Linzer Volksblatt 30. August 1912

—Michaelnbach, 28. August. (Beerdigung. — In der Hauslache ertrunken.) Gestern wurde am hiesigen Friedhofein der Familiengrabstätte das 5 Monate alte Töchterchen Margarete Greinegger der Maireheleute in Schmidgraben unter zahlreicher Beteiligung beerdigt.

Ein trauriger Unfall ereignete sich gestern Dienstag 6 Uhr abends beim Viehböck auf der Haid. Das im 4. Lebensjahre stehende Kind Maria der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Aichinger fiel, auf einem Brette spielend, in die Hauslache und ertrank. Als Mutter nach dem Kinde Umschau hielt, war dasselbe bereits tot. Das verunglückte Kind wird am Freitag früh beerdigt.—Aus Michaelnbach, 28. d., schreibt man uns: In den vergangenen Tagen konnte man auch hier mehrmals Militär sehen. Besonders lebhaft ging es am letzten Montag vormittags zu. Es war an diesem Tage große Brigadeübung des 2. und 21. Landwehr-Infanterie. Regimentes. Fast die ganze Pfarre war von Militär besetzt. Auf allen Anhöhen um Michaelnbach, , beim Hüterberger, am Angererberg, in Stocket und Armau, am Kirchberg usw. wären teilweise Kanonen und Maschinengewehre aufgestellt. Die Übungen dauerten etwa drei Stunden, worauf dieTruppen gegen halb 12 Uhr nach Waizenkirchen und Peuerbach abmarschierten. Die Besprechung über dieÜbungen, an der Herr Generalmajor v. Krauß und beiläufig 60 Offiziere teilnahmen, war auf dem Geirhoferfelde zwischen Grub und Hilpertsberg. Anerkennend muss hervorgehoben werden, dass das Militär die Kulturen, so weit es eben möglich war, geschont hat.

Linzer Volksblatt 8. September 1912

Michaelnbach. Heute Freitag, 3 Uhr nachmittags, wurde hier ein Luftballon bemerkt. Derselbe kam von Westen und eilte in beträchtlicher Höhe zwischen Michaelnbach und Grub in nordöstlicher Richtung fort und verschwand nach kurzer Zeit gegen das Mühlviertel hin. Die Gondel war ziemlich deutlich sichtbar.

Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1912

In Schmiedgraben, Pfarre Michaelnbach, starb Frau Therese Thallermaier, Besitzerin des sogenannten Pühringergutes, im 68. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 16. Oktober 1912

Michaelnbach, 14. Oktober. (Todesfall.) Lauttelegraphischer Nachricht ist heute um 8 Uhr früh im Krankenhause in Wels der verehelichte Bauer Franz Aichinger vom Englhofergute in Krumbach, hiesiger Pfarre, an den Folgen eines Gehirnabszesses gestorben. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente wurde derselbe vorigen Donnerstag nach Wels ins Allgemeine Krankenhaus überführt, eine Operation wurde jedoch nicht mehr vorgenommen. Der Verstorbene stand erst im

43. Lebensjahre und hinterläßt eine tiefgebeugte Gattin und zehn Kinder, von denen das älteste erst 13 Jahre altist. Die Leiche wird hieher zur Beerdigung in der Familiengrabstätte im neuen Friedhose überführt.

Linzer Volksblatt 25. Oktober 1912

Peuerbach, 19. Oktober. (Ostmark.) Am Sonntag, 13. Oktober, fand im Gasthause des Herrn Joh. Hofer inStefansdorf eine Versammlung von Ostmärkern aus Michaelnbach, Waizenkirchen und Peuerbach statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Pfarrer Gimplinger herrschte alsbald eine recht gemütliche Stimmung, welche diehumoristischen Vortrage des Herrn Torsinger, Buchbinder in Peuerbach, noch erhöhten, wofür dem ulkigen Deklamator reichlicher Beifall gespendet wurde. Viele Anwesende sprachen sich, dafür aus, daß in Zukunft öfters solche zwanglose Zusammenkünfte veranstaltet werden mögen.

(Linzer) Tages-Post 8. November 1912

Am 18. D. M. findet in der Stadtpfarrkirche in Grieskirchen die Vermählung des., Herrn Franz Doppler Hausbesitzer,. Fahrräder-und Nähmaschinenhändler in Grieskirchen, mit Frl. Theresia Aschauer, Amwesenbesitzersstochter in Stocket, Gemeinde Michaelnbach, statt.

Linzer Volksblatt 30. November 1912

Volksvereinsversammlungen finden statt: um 3 Uhr nachmittag,s im Gastbause des Herrn Josef Wohlmayr inMichaelnbach eine § 2-Versammlung; Mlchaelnbach, 27. November. (Nachtwandeln. -Versammlung. -Besitzwechel.) Ein Beispiel des Nachtwandelns hat Michaelnbach aufzuwehen, indem das 9 ½ .jährige Töchterchen Maria Humcr vom Holzjaklhause inMichaelnbach in einer der letzteren Nächte unbemerkt aufgestanden und fortgewandert ist. Die Eltern, bemerkten alsbald den Abgang des Kindes, das bei der Mutter geschlafen hatte, und machten sich sofort auf die Suche. Doch alles Suchen war vergebens. In der etwa 10 Minuten entfernten Ortschaft Hilgertsberg beim Badmann holte man in der Frühe Holz aus der Holzhütte und dort fand man das Kind in der Streu schlafend. Es war barfuß und nur mit Hemd und Unterrock bekleidet. Zuhause erzählte das Kind, es habe geträumt, daß die Mutter gestorben seiund daß man es deshalb nicht mehr im Hause behalten würde, und so sei es fortgegangen. Obwohl in der Nacht eine ziemliche Kälte geherrscht hatte, nahm das Kind doch keinen weiteren Schaden und besucht jetzt wieder frisch und munter die Schule.

Zur § 2-Versanrmlung des kath. Volksvereines am Sonntag den 1. Dezember in Herrn Wohlmayrs Gasthaus erscheinen die bestverdienten Abgeordneten des Bezirkes, die Herren Dechant Schmidbauer von Waizenkirchen und Karl Schachinger von Eferding.
Herr Andreas Wagner, Schmiedmeister und Krämer in Michaelnbach, verkaufte sein Haus an KarlSchörgenhumer, zuletzt Privat in Kematen. Der neue Besitzer ist ein Bauersfohn vom Schöberlgute in Prambach, Pfarre Waizenkirchen. Der Kaufpreis ist 16.000 Kronen, ohne Warenlager.

Linzer Volksblatt 5. Dezember 1912

Michaelnbach, 2. Dezember. Am gestrigen Sonntag, Uhr nachmittags, wurde eine z 2-Versammlung des katholischen Volksvereines behufs Bildung einer Ortsgruppe in Herrn Wohlmayers Gasthaus abgehalten. Der Besuch, war ein großartiger, der große Saal war überfüllt und dichtgedrängt standen die Volksvereinsmänner und Gäste im Vorzimmer und auf dem Gange. Der Ortspfarrer begrüßte die zahlreich erschienenen Männer und besonders die Herren Abgeordneten des Bezirkes, nämlich den hochw. Herrn Dechant und KonsistorialratLambert Schmidbauer von Waizenkirchen, ferners die Herren Reichsratsabgeordneten Karl Schachinger von Eferding und Johann Eisterer von Peuerbach. Zum Vorsitzenden der Versammlung wurde einstimmig der Ortspfarrer gewählt. Sodann ergriff der hochw. Herr Dechant und Landtagsabgeordnete Schmidbauer das Wortund sprach über die Entstehung und Bedeutung und die Notwendigkeit des kath. Volksvereines in herrlicher und eindrucksvoller Weise. Die Herren Reichsratsabgeordneten Schachinger und Eisterer sprachen über das Parlamentund wichtige Ereignisse der gegenwärtigen Zeit in vorzüglicher Weise. Mit gespanntester Aufmerksamkeitlauschten die Anwesenden den herrlichen Worten der unermüdlichen Volksvertreter. In der Pause meldeten sich zehn Männer als neue Mitglieder. In die Ortsgruppenleitung wurden folgende Herren gewählt: Zum Obmann und Schriftführer der Ortspfarrer Rudolf Gimplinger; zum Kassier Joh. Wiesinger, Mesner; zu Vertrauensmännern:Bürgermeister Matthäus Muckenhuber, Wilwart; Gemeinderat M. Schaur, Radwallner; Franz Brunnmair, Wofelbauer; Karl Hendlmayr, Bauerssohn; Franz Mühlböck, Schuhmacher; Franz Lindmair, Bemmer; Johann Stelzhammer, .Krämer; Josef Reitböck, Hausbesitzer; Johann Wiesinger, Mesner. Hierauf wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen :

„Die am 1. Dezember in Wohlmairs Gasthaus versammelten Volksvereinsmänner und Gesinnungsgenossen sprechen der christlichsozialen Partei im allgemeinen und besonders den verehrten Vertretern unseres Wahlbezirkes das vollste Vertrauen aus. Die Versammlung ersucht dieseelen, auch in Zukunft mit ganzer Kraft einzutreten für die Rechte der katholischen Religion und des Volkes. Die Versammlung dankt ferner der verehrten Leitung des katholischen Volksvereines für die Umsicht und den Eifer zur Förderung der Vereinsziele und verspricht, den: katholischen Volksverein in Liebe und unwandelbarer Treue anzuhängen und auch die zu diesem edlen Zwecke nötigen Opfer zu bringen, zur Ehre Gottes, zum Wähle und Segen der Kirche und des Volkes, eingedenk des Wahlspruches: „Mit Gott, für unsern Glauben für Kaiser und Vaterland!“. Mit herzlichem Dank an die Herren Abgeordneten und alle Erschienenen und mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Papst und Kaiser schloss sodann der Vorsitzende nach mehr als dreistündiger Dauer die schöne Versammlung.

Gleichzeitig in Waizenkirchen

Waizenkirchen 1. Dezember. Am Sonntag den 1. Dezember fand eine Versammlung des katholischen Volksverveines im Gasthause des Herrn Nachbauer statt, die sich trotz der schlechten Witterung eines sehr guten Besuches erfreute. Die

Versammlung leitete der als Gastredner hieher geeilte Reichsratsabgeordnete J. Kreilmeir. Auch mehrere Herren aus Prambachkirchen, Heiligenberg, St. Agatha usw. sind gekommen. Die Versammlung nahm einen erhebenden Verlauf. Im Namen des zu einer Volksvereinsversammlung nach Michaelnbach als Redner erbetenen hochwürdigen Herrn Dechants Lambert Schmidbauer begrüßte Hochw. Herr Kooperator Ecker die Versammlung. Hierauf ergriff Reichsratsabgeordneter Kreilmeir zu längeren, wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ausführungen, das Wort. Beruhigend wirkten dessen Aufklärungen bezüglicher umlaufenden Kriegsgerüchte. Die packenden Schilderungen der gegenwärtigen Notlage des Bauernstandes wegen des Dienstbotenmangels, wegen der Folgen der Viehseuche, der für die Landwirtschaft notwendigen Bedarfsartikel, der Militärlasten usw. gaben zu lauten Kundgebungen Anlaß. Daß hiebei die ärgsten Gegner des Bauernstandes, die Sozialdemokratieund das Pharisäertum des Bauernvereines nicht am besten wegkamen, ergab sich aus den Darlegungen des Redners. Ebenso zwingend waren dessen Beweisführungen über die unbedingte Notwendigkeit der Organisation des Landvolkes auch aus dem Gebiete der Politik, der Unterstützung der guten Presse und Hochhaltung der christlichen Grundsätze. Als zweiter Redner wies der inzwischen zurückgekehrte hochwürdige .Herr DechantLambert Schmidbauer verschiedene Angriffe im Bauernvereinsblatte zurück und forderte als Gegendemonstration zum Beitritte zum katholischen Volksverein auf. Diesem Rufe wurde gleich Folge gegeben und es meldeten sich nach Schluss; der Versammlung acht neue Mitglieder zum Volksverein an. Auf die beiden Herren Redner wurde von den Versammelten ein dreifaches Hoch ausgebracht, ihnen in der beifälligst angenommenen Resolution der Dank und das vollste Vertrauen ausgesprochen und das Versprechen gegeben, stets treu zur Sache des katholischen Volksverein zu stehen. Mit einem Hoch auf die beiden höchsten Gewalten wurde sodann dieVersammlung vom Vorsitzenden Kreilmeir nach drei dreistündiger Dauer geschlossen.

(Linzer) Tages-Post 22. Dezember 1912

In Auing, Gemeinde Kallham, ist Herr Jakob Mayer, ehemaliger Realitätenbesitzer in Pollesbach. Gemeinde Michaelnbach im 67. Lebensjahre verschieden.

(Linzer) Tages-Post 25. Dezember 1912

(Verlobungen.) Herr Med.Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, hat sich mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter dees Herrn Franz Wieninger, Brauerei-und Gutsbesitzer in Fürstenzell in Bayern verlobt.

Linzer Volksblatt 12. Januar 1913

Michaelnbach, 9. Jänner. (Verschiedenes.) Zur Christbaumseier der Schuljugend am 24. Dezember sei noch nachträglich bemerkt, daß es durch die hochherzigen Spenden zahlreicher Kinderfreunde von hier und der Umgebung auch heuer wieder möglich wurde, sämtliche 155 Kinder der Alltagsschule mit nützlichen Gegenständen zu beschenken. Die Kinder armen Eltern erhielten, wie voriges Jahr, Schuhe und Kleiderstoffe. Der große Christbaum wurde von der kundigen Hand der Frau Oberlehrer Peither wieder aufs prächtigste hergerichtet.

Der Notstandsantrag, den der bestverdiente Herr Abg. Schachinger von Eferding anläßlich des furchtbaren Hagelschlages in der Petersnacht v. J. im Reichsrate einbrachte, wurde zufolge Zuschrift der Bezirkshauptmannschaft Eferding dahin erledigt, daß von der dem Bezirke bewilligten Unterstützung auf dieGemeimde Michaelnbach der Betrag von 1228 Kronen entfällt, der von der Bezirkshauptmannschaft an jene geschädigten Besitzer verteilt wurde, deren Existenz tatsächlich gefährdet erscheint. Die am meisten, geschädigten Besitzer von Minithal bekamen nichts außer einer Steuerabschreibung (ca 1½ Rate). Dem Herrn Reichsrats-Abg. Schachinger von Eferding sowie der Steuerbehörde gebührt der Dank für die eifrige Mühewaltung.
Herr Joh. Ertl, bisher Maschinenbauer in der weitbekannten Maschinenwerkstätte des Herrn Johann Hötzeneder in Michaelnbach, wird in diesen Tagen nach Grieskirchen übersiedeln, um dort in der neuerbauten Fabrik das Geschäft selbstständig zu betreiben. Aus diesem Anlasse kamen vor einigen Tagen zahlreiche Freunde des Herrn Ertl in Wohlmeyrs Gasthaus zusammen, besonders Feuerwehrmänner, um mit ihrem Kameraden und gewesenen Hauptmann noch einige gemütliche Stunden zu verbringen.
Am nächsten Sonntag den 12. d., um 3 Uhr nachmittags, wird die hiesige Ortsgruppe der „Ostmark" in Herrn Wohlmayrs Gasthaus ihre Hauptversammlung abhalten, wozu als Redner Herr Dr. Pfaffenbichler aus Linz erscheinen wird.
Der neugewählte Ortsschulrat von Michaelnbach konstituierte sich folgendermaßen: Zum Obmann wurde mit5 von 7 Stimmen gewählt
Pfarrer Rudolf Gimplinger, als Stellvertreter Herr Fr. Lindmair, Bemmer in Oberreitbach; ferner sind Mitglieder die Herren Bürgermeister Matthäus Muckenhuber, Oberlehrer Gustav Peither, Josef Reitböck (Ortsschulinspektor), Leop. Orthofer, Zauner in Minithal und Franz Furthmoser, Petermair in Mairdoppl. BeimArmenrate wurde Obmann Herr Franz Kaufmann, Wofelbauer in Armau, dessen Stellvertreter Herr Joses Kaltenböck, Mörtlmair in Michaelnbach; als neues Mitglied trat. Herr Franz Aichinger, Mitter in Oberreitbach, in den Armenrat ein.
Letzten Dienstag wurden in Schönau bei Wels der Besitzer Franz Holzinger vom Buxbaumgute in Gebersdorf und Anna Leßlhumer, Bauerstochter vom Bauernschmiedgute in Unterreitbach, hiesige Pfarre getraut. Nächsten Montag; werden hier der abermals verwitwete Gemeindesekretär und Hausbesitzer Josef Schwabeneder in Armau, hies. Pfarre, und Christine Floimair, Bauerstochter vom Panholzergute, in St. Thomas getraut. Die Braut ist eine Schwester des im Jahre 1910 verstorbenen hochw. Herrn Benefiziaten Josef Floimair von Obertraun. Am Sebastianitage werden hier J. Schickinger, Knecht bei Grüllinger in Schmiedgraben, und Anna Wilflingseder, Magd beim Lipplmair in Michaelnbach Hochzeit halten. .

Linzer Volksblatt 14. Januar 1913

Volksbewegung 1912. Michaelnbach: Geburten -29 (davon 17 männlich und 12 weiblich), Trauungen 7, Todesfälle 16 (9 Kinder und 7 Erwachsene).

Linzer Volksblatt 16. Januar 1913

Pötting bei Neumarkt-Kallham, 14. Jänner. (Von der Schule.) Die hiesige Volksschule wird dermalen von 138 Schülern besucht. Auf die Untergruppe entfallen 16 Knaben und 19 Mädchen, die Obergruppe zählt 36 Knaben und 40 Mädchen, den gek. Unterricht besuchen 18 Knaben und 10 Mädchen. Auch aus fremden Schulsprengelnbesuchen Kinder hier die Schule. Hievon entfallen auf den Schulsprengel Michaelnbach 2 Knaben und 1 Mädchen, auf den Schulsprengel Kallham 3 Mädchen, auf den Schulsprengel Taufkirchen a. d. Tr. 8 Knaben und 10 Mädchen, zusammen 24 Schüler, 10 Knaben und 14 Mädchen. Somit zählt der Schulsprengel Pötting allein 59 Knaben und 55 Mädchen, zusammen 114 Schüler.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1913

Hofkirchen der Trattnach Am Montag den 27. Jänner werden in der hiesigen Pfarrkirche getraut werden: Anton Geiselbrechtinger, gebürtig von Schölmlahn Nr. 5, Pfarre Michaelnbach, bedienstet in der Mühle in Brunnham, hiesige Pfarre und Josefa Polzinger, Besitzerin des Strickermörtlhauses in Regnersdorf, hiesige Pfarre.

Linzer Volksblatt 26. Januar 1913

Michaelnbach, 24. Jänner. (Hochzeit. – Todesfälle.) Am Faschingmontag, 3. Februar, werden in hiesiger Pfarrkirche Herr Josef Steiner, derzeit Privat im Markte Peuerbach, und Antonia Katzlberger, ledige Bauerstochter vom Haghofergute in Mairdoppl und Besitzerin des unteren Gasthauses in Michaelnbach, getraut. Der Bräutigam ist ein Bauerssohn von Eidenedt, Pfarre Haag am Hausruck. Die außerkirchliche Feier findet im eigenen Gasthause der Braut statt.

Letzten Montag wurde die älteste Person der hiesigen Pfarre, der verw. Auszügler Andreas Buchegger, gew. Maurerpolier in Haid, welcher im 90. Lebensjahre an Herzlähmung gestorben ist, beerdigt. Letzten Mittwoch starb nach kurzer Krankheit an Lungenentzündung der ledige Private -Franz Obermayr in Schmidgraben, vulgo Sigl. Franz Obermayr war von Meggenhofen gebürtig und stand im 36. Lebensjahre. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Samstag um 10 Uhr statt.

Linzer Volksblatt 2. Februar 1913

Vereinsnachricht. Die k. k. Statthalterei hat die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach des Deutschen Schulvereines nicht untersagt. „L. Ztg."

(Linzer) Tages-Post 6. Februar 1913

(Vermählungen.)— In der Pfarrkirche in Michaelnbach wurde am 3. d. M. Herr Josef Steiner Gastwirt inMichaelnbach. mit Fräulein Antonie Katzlberger getraut.

Linzer Volksblatt 6. März 1913

Michaelnbach, 4. März. (Todesfälle.) Letzten Samstag wurde die 26 Jahre alte, ledige Dienstmagd Cäcilia Lang, Schneiderstochter von Schölmlahn, beerdigt welche nach kurzer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente am Donnerstag früh starb. — .Heute früh starb nach Empfang der letzten Oelung der im 27. Lebensjahre stehende Bauerssohn Ludwig Leßlhumer vom Bauernschmidgute in Unterreitbach. Der Verstorbene, für den der Tod wirklich ein Erlöser war, war von Kindheit an stumm und mußte immer wie ein Kind behandeltwerden. Das Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.

(Linzer) Tages-Post 30. März 1913

(Vermählungen.) Am 8. April wird in der Pfarrkirche in Michaelnbach Herr Josef Würzl, Realitätenbesitzer inHaus, Gemeinde Michaelnbach, mit Fräulein Josefa Pehringer getraut.

Linzer Volksblatt 13. April 1913

Michaelnbach, 11. April. (Hochzeiten.) Vorige Woche wurden in der Stadtpfarrkirche in Linz getraut Johann Pichler, Knecht beim Bauer in Grub, und Anna Hummer, Magd beim Humer in Minithal. Letzten Dienstag wurden hier getraut Josef Würzl, Bauerssohn vom Priewagnergute in Usting, Pfarre Kallham, und Josefa Pehringer, Hausbesitzerstochter von Aschau, Pfarre Kallham. Diese Brautleute haben vor einiger Zeit das Hangweirergut inHaus, hiesiger Pfarre, käuflich erworben. Zur außerkirchlichen Feier in Herrn Wohlmayrs Gasthause erschienen viele Gäste aus Kallham. Die Hochzeitsmusik besorgte in strammer Weise die Kallhamer Musikkapelle unter

der Leitung des dortigen Herrn Organisten Mayrhuber. Nächsten Dienstag werden hier getraut werden Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, und Agnes Wiesinger, Näherin in Michaelnbach. Die Braut ist eine Mesnerstochter von hier und seit Jahren eine eifrige und tüchtige Chorsängsrin. Diese Brautleute haben sich von Matthäus Mayrhuber das Haus in Haid Nr. 4, hiesiger Pfarre, gekauft und dasselbe fast vollständig neu ausbauen lassen. Der außerkirchliche Teil dieser Hochzeit ist ebenfallsin Herrn Josef Wohlmayrs Gasthaus. Montag den 21. April werden hier getraut werden Franz Sedlmayr, Schmied in der bestbekannten Maschinenwerkstätte des Herrn Altbürgermeisters Johann Hötzeneder, und Maria Leßlhumer, Zauerstochter vom Bauernschmidgute in Unterreitbach, hiesiger Pfarre. Die außerkirchliche Hochzeitsfeier dieser Brautleute wird inHerrn Josef Steiners Gasthaus stattfinden.

Linzer Volksblatt 23. April 1913

Eine diebische Magd. Aus Wels, 22. April, schreibt man uns: Die 18jährige Bauernmagd Anna Schneglberger aus Michaelnbach, die schon seit einiger Zeit bei Herrn Matthias Ecker, Besitzer der Abrahamhieslsölde inSchafwiesen Nr. 26, Gemeinde Pernau bei Wels, in Diensten stand, mißbrauchte am vergangenen Samstag abends das ihr im ganzen Hause geschenkte Vertrauen in gröblicher Weise. Sie stahl nämlich dem dortigen Wirtschafter, Herrn Josef Neubauer in der Kammer aus seinem Koffer eine Brieftasche mit dem Inhalte von 110 Kronen. DieBrieftasche war in der Weste verwahrt. Als am Sonntag der Diebstahl aufkam, zerriß die diebische Magd eine 50 Kronennote und versteckte die einzelnen Teile im Brunnenrohr, wo sie später vorgefunden wurden. Sie will nach ihrer Angabe die erwähnte Note nicht zerrissen haben, sondern glauben machen, daß. diese Note beimWasserpumpen beschädigt worden wäre. Die Brieftasche und die zweite 50 Kronennote will die Diebin in den Mühlbach geworfen haben. Das übrige hatte die Magd bis auf 7 Kronen verausgabt. Die diebische Magd wurde gestern Montag durch den Gendarmerieposten Marchtrenk in die Fronfeste nach Wels eingeliefert.

(Linzer) Tages-Post 15. Juni 1913

Mittwoch den 18. d. M. findet in der Pfarrkirche zu Fürstenzell in Bayern die Trauung des Herrn Dr. Otto Hamann, prakt. Arzt und Realitätenbesitzer in Michaelnbach. mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter des Brauerei-und Gutsbesitzers Franz Wieninger in Fürstenzell, statt.

(Linzer) Tages-Post 18. Juni 1913

Am 17. d. fand in der Pfarrkirche in Michaelnbach die Vermählung des Herrn Leopold Schatzl. Gasthausbesitzer in Unternfurth, Gemeinde Michaelnbach. mit Fräulein Marie Voraberger, Realitätenbesitzers-Tochter von Maierhof, Gemeinde Gaspoltshofen. statt.

Linzer Volksblatt 20. Juni 1913

Briefkasten der Redaktion. Bitte. Der Müller Johann Gimplinger soll eine Mühle in der Nähe von Linz oder Enns in Pacht genommen haben. Es wird höflichst gebeten, dessen Adresse dem Pfarramte Michaelnbach beiGrieskirchen bekannt geben zu wollen.

Linzer Volksblatt 13. Juli 1913

Vereinsnachrichten. — Piusverein. Am Sonntag den 20. Juli findet zu Michaelnbach um 3 Uhr nachmittags imGasthause des Herrn Floimayr zu Grub eine Piusvereins-Versammlung statt zur Gründung einer Ortsgruppe. Redner: Herr Expeditor Schwarz.

Linzer Volksblatt 25. Juli 1913

Michaelnbach, 82. Juli. (Gründung einer Ortsgruppe des Piusvereines. — Todesfall.) Letzten Sonntag fand um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Floimair in Grub eine recht gut besuchte Versammlung behufsGründung einer Ortsgruppe des Piusvereines statt. Auch von auswärts waren Gäste erschienen, darunter Herr Kooperator Falkensteiner von Waizenkirchen. Als Redner erschienen Herr Expeditor Schwarz von: „Linzer Volksblatt" und .Herr Dechant Wagnleithner von Grieskirchen, der schon bei der Versammlung des dritten Ordens einen herrlichen Vortrag gehalten hatte. Beide Herren Redner ernteten für ihre klaren und überzeugenden Ausführungen wohlverdienten Beifall. In den Vorstand der neuen Ortsgruppe wurden gewählt die Herren: Pfarrer Rudolf Gimplinger als Obmann; Bürgermeister Muckenhuber als Stellvertreter; Postmeister Franz Wohlmair alsSchriftführer; Mesner Johann Wiesinger als Kassier; ferner

Herr Altbürgermeister .Hötzeneder, Matthäus Schaur und Paul Kaltenböck als Vorstandsmitglieder. Bei der Versammlung, der auch eine Anzahl Frauen und Mädchen beiwohnte, herrschte eine große Begeisterung für den edlen Zweck des Piusvereines, welcher derzeit der wichtigste nichtpolitische Verein ist.

Gestern um ½ 11 Uhr war hier das feierliche Leichenbegängnis des Matthäus Kaltenböck, verwitweten Auszüglers vom Angerergute in Minithal, welcher am Samstag um 12 Uhr mittags nach längerer Krankheit im

70. Lebensjahre gestorben ist. Die Leiche wurde mit dem Leichenwagen von Waizenkirchen zur Kirche geführt.Von da trugen nach dem Trauergottesdienste die sechs Söhne des Verstorbenen ihren guten Vater in die Kapelledes neuen Friedhofes, worauf nach abermaliger Einsegnung die Beerdigung in der eigenen Familiengrabstätte erfolgte. Der gute alte Angerer war ein treuer Volksvereinsmann.

(Linzer) Tages-Post 26. Juli 1913

(Silberne Hochzeit.) Am 24. d. M. feierte Herr Gustav Peither, Oberlehrer in Michaelnbach, mit seiner GattinMarie im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar sind zahlreiche Glückwünsche zugekommen.

Linzer Volksblatt 11. Oktober 1913

Dr. Heinrich Hamann †. Aus Waizenkirchen, 10. d. M., wird uns telephoniert: Heute um 7 Uhr früh während des Frühstückes wurde Herr Dr. H. Hamann, gewesener Gemeindearzt von Waizenkirchen, vom Schlage getroffen. Der Tod trat in wenigen Augenblicken ein. Dr. Hamann ist im Jahre 1873 in Grub, Pfarre Michaelnbach, geboren. Vor längerer Zeit erkrankte er schwer. Im Jänner d. J. unterzog er sich bei Dr. Fuchsig in Schärding einer Darmoperation. Als ihn im Mai ein Schlagfluß traf und sich als unmittelbare Folge Lähmung einstellte, trat Dr. Hamann als Gemeindearzt in den Ruhestand. Das Leichenbegängnis findet am Montag, 13. d., um 10 Uhr vormittags statt. Die Teilnahme mit dem traurigen Schicksal des berufseifrigen und noch jungen Arztes ist hier groß.

(Linzer) Tages-Post 12. Oktober 1913

(Plötzlich gestorben.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Freitag den 10. d. M. ist Herr Doktor Heinrich Hamann, Gemeinde-und Bahnarzt in Waizenkirchen, 40 Jahre alt, plötzlich gestorben. Der Verstorbene, welcher bereits über ein Jahr leidend war, wurde beim Friihstücke vom Schlage getroffen und ist kurze Zeit daraufverschieden. Dr. Hamann, welcher sich in allen Schichten der Bevölkerung ob seiner beispiellosen Opferwilligkeitder größten Beliebtheit erfreute, stammte aus Grub bei Michaelnbach, war in Waizenkirchen seit dem Jahre 1905 tätig und hatte eine ausgedehnte Praxis. Nicht nur als Arzt war der Verschiedene hoch geschätzt, sondern auch um

das gesellschaftliche Leben hatte er sich große Verdienste erworben. Viele Vereine zählten ihn zu ihrem Mitgliede; die hiesigen deutschen Schutzvereine, Südmark und Schuldverein, wurden von ihm ins Leben gerufen und es bedeutet sein Hinscheiden einen großen Verlust der deutschfreiheitlichen Sache. Die Witwe und fünf im zartesten Alter stehende Kinder trauern um ihren Ernährer. Die Beerdigung findet Montag den 13. d. M., vormittags um 10 Uhr, statt.

(Linzer) Tages-Post 30. Oktober 1913

(Vermählungen.)— -In der Pfarrkirche in Waizenkirchen fand Dienstag den 28. d. die Vermählung des Herrn Alois Gerstberger, Besitzer des Edergutes in Gstocket, Gemeinde Michaelnbach mit der Bauerstochter AloisiaZaun er aus Punzing statt.

Linzer Volksblatt 1. November 1913 Inserat

Oeffentliche Versteigerung der Gemeindejagd in Michaelnbach.

Die Ortsgemeinde Michaelnbach verpachtet das Jagdrecht auf dem Gemeindegebiete von Michaelnbach imGesamtflächenmaße von 2316 ha, 7 a im Wege der öffentlichen Versteigerung auf die Dauer von 6 Jahren, d. i.vom 1. Jänner 1914 bis 3l. Dezember 1919. Die öffentliche Versteigerung findet statt am Martinitag, Dienstag den 11. November 1913 um 2 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Joses Wohlmayer in Michaelnbach. Der Ausrufpreis beträgt 1050 K. Vor dem Beginn des Aufrufes hat jeder Lizitant das Vadium im Betrage von 105 K zu erlegen, welches nach endgültiger Zuweisung der Jagd durch die politische Bezirksbehörde dem Erleger zurückgestellt wird. Die weiteren Jagdverpachtungs-Bedingungen können in der Gemeindekanzlei und vor der Versteigerung im Lizitationslokale (Gasthof Wohlmayr) eingesehen werden.

Gemeindevorstehung Michaelnbach am 29. Oktober 1913. 830S Matthäus Muüenhttber m. p., Gemeindevorsteher.

Linzer Volksblatt 9. November 1913

Rückflug der deutschen Militärflieger. Die Annahme, daß es sich bei dem gestern gesichteten Aeroplan um die

deutschen Militärflieger Carganico und Friedberg handle, hat sich bestätigt. Die beiden Flieger haben gestern um

11 Uhr vormittags vom Flugfelde Aspern aus den Rückflug nach ihrer Garnisonsstadt Straßburg angetreten und

zwischen 2 und 3 Uhr Oberösterreich überflogen. Die Flugbahn des Aeroplans ist aus nachstehenden Meldungen

zu entnehmen:

Perg. Am Freitag, gegen halb 2 Uhr nach nachmittags, sah man von Nordosten kommend, einen Aeroplan in der Richtung nach St. Valentin fliegen. Die .Höhe dürfte ungefähr 700 Meter betragen haben. Das Arbeiten des Motor konnte man sehr deutlich vernehmen. Den Aeroplan konnte man ungefähr fünf Minuten beobachten. Pasching. Gestern, Freitag, gegen ¾ 2 Uhr hörte man plötzlich das Rattern eines Motores. Aus der Richtung von Linz kam ein Aeroplan geflogen, der in einer ziemlichen Höhe fuhr. Er nahm die Richtung gegen Alkoven zu. Der Aeroplan war nur ab und zu sichtbar, da er wiederholt in den Wolken verschwand. Es hatten sich sehr viele Neugierige angesammelt. Das Rattern der Motore war noch lange vernehmbar. Schönering. Heute gegen 2 Uhr nachmittags wurde hier ein Aeroplan beobachtet. Derselbe flog in großer Höhe über den Wilheringer Wald kommend, gegen Westen. Das Surren des Motores war deutlich hörbar.

-Michaelnbach. Einige Minuten nach 2 Uhr nachmittags, wurde heute, Freitag, wieder ein Aeroplan in gewaltiger Höhe gesichtet, der von Osten kommend, direkt über Michaelnbach nach Westen mit riesiger Geschwindigkeit dahinflog: : Er hatte ungefähr die Größe einer großen Wildente.

Peuerbach. Heute, 2 Uhr nachmittags, sind die beiden deutschen Flieger, die Leutnants Carganiro und Friedberg, auf ihrer Rückreise von Aspern nach Straßburg in bedeutender Höhe über unseren Markt geflogen. Der Aeroplan nahm sich mit freiem Auge wie ein großer Vogel aus. Das Surren der Motore war sehr deutlich vernehmbar.

Ort im Innkreis. Heute nach 21/4 Uhr nachmittags flog ein Aeroplan in nicht großer Höhe und mit mäßiger Geschwindigkeit über unsere Hofmark in der Richtung von Osten nach Westen.

St. Georgen bei Obernberg. Freitag gegen halb 3 Uhr nachmittags überflog in der Richtung nach Braunau ein Luftschiff St. Georgen. Bon allen bis jetzt gesehenen Luftschiffen flog keines so nieder. -Braunau. Zwischen halb gegen 8 48 Uhr nachmittags überflog heute ein Aeroplan (Zweidecker) in ungefähr 300 Meter Höhe unsere Stadt. Der Flieger kam aus östlicher Richtung und nahm seinen Kurs gegen Westen. Als das Gesurre des Motors hörbar wurde, eilten die Bewohner aus den Häusern und verfolgten mit Operngläsern den Aeroplan, der in fünf Minuten den Blicken entschwunden war. Es istdies der sechste Aeroplan, der seit zwölf Tagen unsere Stadt überquerte.

München, 8. November. Die Leutnants Carganico und Friedberg sind gestern auf dem Rückfluge Wien-Straßburg gegen 4 Uhr nachmittags hier glatt gelandet. Sie haben trotz des ungünstigen Wetters dieStrecke in fünf Stunden durchflogen.

Linzer Volksblatt 18. November 1913 (Gewitter im November.)

Linz, 17. November. Die Wetterpropheten haben den beiden Feiertagen kein günstiges Horoskop gestellt und damit auch Recht behalten. Der Westwind am Freitag ließ auf einen baldigen Wetterumschwung schließen. Doch konnte man mit der Witterung am Samstag noch zufrieden sein. Es war wenigstens Vormittag und bis in die Mittedes Nachmittages erträglich, bis um 3 Uhr ein plötzlicher Gußregen einsetzte.

Passau, 16. November. Ein sehr heftiges Gewitter zog heute, Sonntag, nachmittags nach halb 3 Uhr herauf und verfinsterte das Firmament derart, daß in den engen Gäßchen der Alstadt die Leute das Licht brennen mußten. Gegen 3 Uhr entlud sich das Gewitter unter grellen Blitzen, denen sofort heftige Donnerschläge folgten. Dabei ging ein furchtbarer Sturm mit kleinen Hagelkörnern, sog. Riesel, nieder. Alles, was auf den Straßen war, flüchtetein die Häuser. Die Temperatur ist sehr kühl.

Waizenkirchen, 16. November. Um ½ 4 Uhr nach nachmittags ging ein heftiges Gewitter von Nordwesten kommend, über unsern Markt. .Dasselbe war von starkem Hagel begleitet und hielt länger als 20 Minuten an. Dasselbe verzog sich gegen St. Thomas und Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 20. November 1913

Spenden-Ausweise. Zum Piusverein: Herr Aug. Ritter v. Grimburg, k. u. k. Hofrat 50 K — Mitqliedsbeiträge:Durch Hochw. Herrn Pfarrer Rudolf Gimplinger für Ortsgruppe Michaelnbach 73 K 99 h; durch hochw. PfarramtMehrnbach für Ortsgruppe Mehrnbach 67 K 52 hl. Teilnehmerbeiträge: Durch Frau Ferihumer, Urfahr 32 K 96 hl; von den Ortsgruppen: Garsten 50 K, Peterskirchen 30 K, Neumarkt-Kallham 91 K 20 h; Potting 86 K 38 h.

(Linzer) Tages-Post 16. Dezember 1913

Ein Erzessiver-I Am 13. d. M. wurde in Urfahr der 1882 geborene, nach Michaelnbach, Bezirk Eferding, zuständige Agent Johann Mahr deshalb verhaftet, weil er die Gäste in einem Gasthause belästigte und, auf dieStrasse befördert, auch dort durch sein Schreien arges Aufsehen verursachte. Der Verhaftung widerstrebte sich Mahr derart, daß ein zweiter Wachmann zur Eskortierung gerufen werden mußte.

Linzer Volksblatt 10. Januar 1914

Michaelnbach, 8. Februar,-. (Frau Anna Hamann †.) Nach längerem Leiden und wiederholten, Empfange der heil.Sterbesakramente ist heute Sonntag um 4 ¼ Uhr früh, Frau Anna Hamann im 74. Lebensjahre gestorben. DieVerstorbene, eine ungemein gute und edle Frau, war die Witwe des am 6. Februar 1910 verstorbenen Herrn Gemeindarzts und Realiätenbesitzers, Heinrich Hamann, welcher hier durch 52 Jahre Gemeindearzt war. Um diefürsorgliche und umsichtige Mutter trauern Herr Dr. Otto Hamann, seit dem Tode seines Vaters hier viel gesuchter und allseits hochgeschätzter Gemeindearzt, Herr Ferdinand Hamann, angestsellt in Münster in Westfalen, und Frau Theres Vogl, Hauptnannsgattin in Tarvis in Kärnten. Der älteste Sohn, Herr Dr. Heinrich Hamann, Gemeindearzt von Waizenkirchen, ist seiner Mutter voriges Jahr in die Ewigkeit vorausgegangen. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Dienstag um 10 Uhr statt. Der sehr verehrten Familie Hamann wird allseits die größteTeilnahme entgegengebracht.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1914

Gemeindeumlagenbewilligungen. Der Landesausschuß bewilligte in seiner Sitzung am 19. Jänner 1914 folgenden Gemeinden die Einhebung einer Gemeinde-, beziehungsweise Bierumlage pro 1914 in nachstehender Höhe:Michaelnbach 2,--K pro hl

Linzer Volksblatt 19. Februar 1914

Michaelnbach, 12. Februar. (Hochzeit. —Leichenbegängnis. — Schlittenfahren.)

Am letzten Dienstag hielten hier ihre Hochzeit Herr Ferdinand Grabner vom Stögergute in Haus und FräuleinAloisia Freilinger vom Pointmannhaufe in Niedenqwaiding, Pfarre Peuerbach. Die Brautleute übernehmen das elterliche Anwesen des Bräutigams in Haus Nr. 7, hiesiger Pfarre.

Nach dem Hochzeitsamte, welches Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas hielt, war das feierliche Leichenbegängnis der Frau Anna Hamann, Gemeindearztenswitwe von Grub bei Michaelnbach. Um ¾ 11 Uhr wurde die Leiche der edlen Frau beim Trauerhaufe in Grub ausgesegnet und dann setzte sich der schöne Leichenzug in Bewegung auf den neuen Friedhof, wo die gute Frau Hamann nach, nochmaliges Einsegnung an der Seite ihres genau vor vier Jahren verstorbenen Ehegatten in der eigenen Familiengrabstätte beigesetzt wurde. Am Leichenbegängnisse beteiligten -sich: die löbliche Feuerwehr von Michaelnbach, deren Fahnenpatin dieVerstorbene war, die gesamte Gemeindevertretung von Michaelnbach mit Herrn Bürgermeister Matthäus Muckenhuber an der Spitze, zahlreiche Verwandte und Nachbarsleute, darunter Herr .Hauptmann Walter Voglvon Tarvis, Frau Brauereibesitzersgattin Wieniger von Fürstenzell in Bayern, Herr Oberlehrer Fattinger von St.Agatha. Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas leistete in pietätvoller Hochschätzung gegen die edle Verstorbene dem kandidierenden Ortspfarrer Assistenz. Die gute Frau Hamann, eine Mairtochter von Weikertsberg bei,Waizenkirchen, war eine tiefreligiöse Frau und ihre ungeheuchelte Frömmigkeit ließ sie die harten Prüfungen, die sie durchzumachen halte, mit Ergebung und Vertrauen ertragen.

Am letzten Sonntag, nachmittags, wurde hier ein Gemeinde-Schlittenfahren veranstaltet. -Dasselbe fiel zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Eine große Zuschauermenge war anwesend. Stramme Waizenkirchener besorgten die Musik. Eine stattliche Anzahl Kommiteeschlitten folgten dem Vorreiter Leopold Huber und den Schlitten mitden Musikanten und Fahnenträgern. Die ausgesetzten acht Preise erhielten der Reihe nach die Herren: Johann Hötzeneder, Emer in Pollesbach, Pfarrer Rudolf Gimplinger. Pulsamer in Pulsam, Gastwirt Steiner, Mittiner inReichenau, Gastwirt Wohlmair und Mair in Prambeckenhof. Trotz der anonymen Briefchen ists doch gegangen und schön ists auch gewesen.

Linzer Volksblatt 27. Februar 1914

Michaelnbach, 23. Februar. (Leichenüberführung.)In Pola starb am letzten Donnerstag Herr Stephan Frisch, Schiffszimmermann i. P., im 74. Lebensjahrs. Derselbe ist von Dubne bei Budweis gebürtig und ein Vetter des Schmiedemeisters Jakob Frisch in Unterreitbach, hiesiger Pfarre. Die Leiche wird nach letztwilliger Anordnung des Verstorbenen hieher überführt und das feierliche Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr (eigenen Familiengrabstätte) am hiesigen neuen Friedhofe statt. Am Dienstag früh kam die Leiche in Grieskirchen an, wo sie auswaggoniert und in die dortige Leichenballegebracht wurde. Am Donnerstag um 8 Uhr früh wird die Leiche dortselbst ausgesegnet und dann zur Beerdigung nach Michaelnbach überführt.

Linzer Volksblatt 1. März 1914

Grieskirchen, 27. Februar. (Todesfälle.) Donnerstag den 26. d. wurde durch die Leichenbestattnng Pöttinger inGrieskirchen die Leiche des am Samstag in Pola verschiedenen Schiffmeisters bei der k. k. Kriegsmarine Stefan Frisch nach Michaelnbach überführt, woselbst um 10 Uhr das Leichenbegängnis stattfand.

Linzer Volksblatt 7. März 1914

Michaelnbach, 5. März. (Todesfall. — Verunglückt.)Gestern, 2 Uhr früh, starb die verwitwete Frau Anna Bichlmann, geborne Furtmair, Taufpatin des Krämers KarlSckörgenhumer im Wagnerschmiedhause, im 82. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist am Freitag um 10 Uhr nach erfolgter Hausaussegnung. Letzten Montag, l Uhr nachts, stürzte der 56jährige Bauerssohn Paul Wagner vom Hartmannsedergute inSchölmlahn infolge eines Schwindelanfalles über die Stiege auf den Boden des Vorhauses herab. Anscheinend hat er ziemlich schwere Verletzungen davongetragen und wurde noch in der Nacht versehen.

Linzer Volksblatt 8. März 1914

Ein jugendlicher Brandstifter. Aus St. Thomas bei Waizenkirchen, 6. März, wird uns berichtet: Heute Vormittag halb 10 Uhr ist im großen Anwesen des Herrn Alois Doplmair, Gastwirt in St. Thomas, Feuer ausgebrochen, dem das ganze Haus bis auf die Mauern zum Opfer fiel. Der gemauerte Hausstock ist erhalten geblieben. DieOrtsfeuerwehr St. Thomas, die unter dem Kommando des Herrn Hauptmannes sogleich zur Stelle war, hatgroßartige Leistungen aufgebracht. Nacheinander kamen die Feuerwehren von Michaelnbach und Pollham, diedie hiesige Feuerwehr tatkräftig unterstützten. Die Wehr von St. Marienkirchen konnte nicht mehr in Aktion treten, da man infolge des äußerst ungünstigen Wetters selbst in der nächsten Umgebung den Brand nicht sogleich bemerkte. Das Vieh wurde alles ausgebracht; Fahrnisse in der Nebenhütte blieben verschont. Der Schaden ist sehr groß; wohl ist der Besitzer versichert, aber der Schaden ist bei weitem nicht gedeckt, weshalb ausgiebige Hilfe nottut. Man vermutet Brandlegung

Linzer Volksblatt 10. März 1914

Vom Wetter. Die starken Niederschläge der Vorwoche haben am gestrigen Sonntag eine ergiebige Fortsetzung gefunden. Wohl versprachen die Morgenstunden eine Ausheiterung, aber gegen ½ 9 Uhr setzte neuerlich der Regen ein und hielt mit ganz kurzen Unterbrechungen bis gegen 5 Uhr abends an. Auch vom Lande laufen zahlreiche Berichte über fortwährendes Steigen der Gewässer ein. Am Samstag gegen Abend zog vom Innviertelher ein ziemlich, heftiges Gewitter über die Gegend von Neumarkt, Grieskirchen, Michaelnbach, eine Erscheinung, die um diese Jahreszeit wohl ziemlich selten zu beobachten ist. Heute, Montag, ist endlich wieder Ausheiterung eingetreten und läßt hoffen, daß der drohende Schade einer Überschwemmung noch rechtzeitigabgehalten wird.

Linzer Volksblatt 11. März 1914

Eine Gewohnheitsdiebin (3. Schwurgerichtsfall.)

Vor den Geschworenen stand heute Josefa Mittermayr, am 12. März 1867 in Gramastetten geboren, nach Wilhering zuständig, angeklagt wegen Verbrechens des Diebstahles, das sie sich nach der Anklage zur Gewohnheit gemacht haben sollte. Der Anklage ist zu entnehmen: Josefa Mittermayr hat in der Nacht vom 7. aus

8. November 1913 in Aichet zum Nachteil des Bauers Josef Schmiedsberger Gegenstände im Werte von zusammen 33 K 68 h entwendet. Beim genannten Bauer war sie am 21. Oktober 1913 ohne Dienstbotenbuch alsMagd eingestanden. Vom Bauer aufgefordert, ein Dienstbotenbuch beizubringen, blieb sie fünf Tage fort,angeblich, um sich das Dienstbotenbuch in ihrer Heimatsgemeinde Epping zu besorgen. Als sie wieder ohne Dienstbotenbuch zurückkam, schickte sie Schmiedsberger zur Gemeindevorstehung Michaelnbach behufsAusstellung eines Dienstbotenbuches. Tags darauf verschwand sie aus dem Hause Schmiedsbergers. Nach ihrem Verschwinden entdeckte Schmiedsberger den Abgang folgender Gegenstände: einer silbernen Remontoiruhr, Wert 20 K, dreier weißer Männerhemden, eines schwarzen Sonnenschirmes, eines Frauenunterrockes, 30 Stück Eier, 1 Kilo Zucker, eines Paketes Feigenkaffee und zwei Stück Seife. Josefa Mittermayr wurde: am 5. Dezember 1913 in Linz ausgegriffen und gestand den Diebstahl auch ein, nur behauptet sie, keine Männerhemden, keine Seife, und nur zirka 24 Stück Eier entwendet zu haben. Sie ist aber des Diebstahles dieser Gegenstände durch dieAussage des Bauers Josef Schmiedsberger zu überweisen. Josefa Mittermayr hat sich das Stehlen zur Gewohnheitgemacht. Sie ist nicht weniger als 13mal wegen Diebstahls vorbestraft. Auch ihre Heimatsgemeinde stellt ihr einschlechtes Zeugnis aus und bezeichnet sie als eine unverbesserliche diebische Person. Ihre erste Abstrafung wegen Uebertretung des Diebstahls erhielt sie im Jahre 1893. Ihres erste Strafe wegen Verbrechens des Diebstahls imJahre 1897, worauf sie in der Folgezeit noch, viermal wegen Verbrechens des Diebstahls mit Strafen von 6 bis 13 Monaten schwerem Kerker bestraft wurde. Aus der Strafhaft entlassen, stahl sie sofort wieder. Nach ihrer Entlassung aus der letzten Strafhaft im Sommer 1913 hielt sie sich in der Gemeinde Waizenkirchen auf und beging anfangs November v. J. den jetzt angeklagten Diebstahl.

(Drahtbericht.)Ohne Pause wurde gleich nach Erledigung des vorhergehenden Falles in die Verhandlung gegen JosefaMittermayr wegen Verbrechens des Gewohnheitsdiebstahles ein gegangen. Die Gerichtsfunktionäre waren die gleichen wie im vorhergehenden Falle, nur fungierte StASt. Doktor Schwarz als öffentlicher Ankläger. DieAngeklagte, welche in der Voruntersuchung einige der ihr zur Last gelegten Diebstahle -leugnete, ist nun vor den Geschworenes vollkommen geständig. Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage einstimmig, woraus der Gerichtshof über Mittermayr eine schwere Kerkerstrafe in der Dauer von 5 Jahren verhängte

Linzer Volksblatt 12. März 1914

Vereinsnachrichten. Die k. k. Statthalters hat die Bildung des Militärveteranenvereines in St. Pantaleon, Bezirk Braunau a. I., die Bildung der Pfarrgruppe Traun des „Kathol. Schulvereines für Oesterreich, die Bildung des Bezirksverbandes Kirchdorf a. d. Kr. des „Deutschen Schulvereines", endlich die Bildung der Ortsgruppe Michaelnbach des „Piusvereines zur Förderung der kath. Presse in Oesterreich" nicht untersagt. -L. Ztg.

Linzer Volksblatt 18. März 1914

Hofkirchen a. d. Trattnach, 16. März. Heute wurde die verwitwete Frau Theresia Zauner, die am 14. d. in ihrem

76. Lebensjahre nach Empfang der hl, Sterbesakramente gestorben war, beerdigt. Dieselbe starb imBerghumerhause in Strötting, dem Besitztums ihrer dort verehelichten Tochter Obergottsberger. Die Verblichene hielt sich bis in die letzte Zeit, etwa 27 Jahre hindurch, in der Pfarre Michaelnbach auf und war dort unter dem Namen. „Dalmatinerin" bekannt, da ihr längst verstorbener Mann als Soldat viele Jahre in Dalmatien zubrachte.

Linzer Volksblatt 25. März 1914

Michaelnbach, 23. März. (Todesfall.) Heute wurde hier nach der feierlichen Hausaussegnung die ledige Bauerstochter Maria Schörgenhumer vom Schöberl ute in Prambacherholz, Pfarre Waizenkirchen, beerdigt,welche am Samstag um 4 Uhr nachmittags im 48. Lebensjahre nach langer und schmerzlicher Krankheit gestorben ist. Schörgenhumer, eine ungemein fromme und bescheidene Person, kam im Advente hieher zu ihrem Bruder Karl Schörgenhumer, Krämer und Hausbesitzer in Michaelnbach, um dessen Frau während ihrer Krankheit zu pflegen. Bald darauf erkankte sie selbst und mußte viel leiden. Mit einer erstaunlichen Geduld ertrug sie ihre schwere Krankheit fast drei Monate hindurch, kein Wort der Klage kam über ihre Lippen. Am heutigen Leichenbegängnisse beteiligten sich zahlreiche Verwandte von Waizenkirchen und, da sie Mitglied des Jungfrauenbundes in Waizenkirchen war, auch mehrere Bundesjungfrauen von dort und die hiesige Marianische Jungfrauenkongregation mit der schönen Fahne. Hinter dem Kreuze wurde die Myrtenkrone getragen. Bundesschwestern von Waizenkirchen trugen ihre geliebte Mitschweier zum Grabe. Ein schönes Begräbnis wurde der guten Schörgenhumer Mirzl zuteil, sie hats auch verdient.

(Linzer) Tages-Post 4. April 1914

Ober-Österreich:--Maul-und Klauenseuche: Bezirk Steyr: in Kremsmünster (Land) und Pfarrkirchen; in der StadtLinz. --Schweinepest: Bezirk Gmunden: in Altmünster und Bad Ischl; Bezirk Ried i. I.: in Ried i. I. : Bezirk Rohrbach: in Ulrichsberg ; Bezirk Wels: in Edt, Lambllch und Pennewang. --Rotlauf: Bezirk Eferding: inMichaelnbach; Bezirk Freistadt: in Freistadt ; Bezirk Wels: in Thallheim.

Anzeige Nr. 6097Wer auf anständige Weise leicht und viel Geld verdienen will, wolle sich bei mir melden. K. K. in Grub Nr. 3, Post Michaelnbach bei Grieskirchen.

Linzer Volksblatt 17. April 1914

Michaelnbach, 15. April. (Verpachtung. — Diebstahl. — Schwindler.)

Wie man hört, wird am Sonntag den 26. April, nachmittags 3 Uhr, das Fischwasser in der hiesigen Gemeinde neu verpachtet werden. Die Zusammenkunft ist in Herrn Steiners Gasthaus.

Ein frecher Diebstahl geschah beim Angerer in Minithal. Ein mit den örtlichen Verhältnissen jedenfalls genau vertrauter Dieb nahm aus dem Schweinestall ein erst 14 Tage altes Ferkel heraus und entkam durch das Fenster des Schweinestalles. Ein solcher Diebstahl ist umso unvernünftiger, je mehr man zweifeln muß, ob der Dieb das Tierchen wird am Leben erhalten können.

Kam da gestern ein großer Mann in den dreißiger Jahren (besonderes Kennzeichen ein langer Schnurrbart) in den hiesigen Pfarrhof, stellte sich vor als der bei dem bedauerlichen Brande in St. Thomas bestohlene Knecht und bat um ein Almosen mit der Bemerkung, daß der Wirt in St. Thomas ihn herumschicke, um Almosen zu sammeln, da er beim Brande um seine ganze Habe gekommen sei. Wie sich bald darauf herausstellte, waren alle Angaben erlogen, der mit Rücksicht auf seine traurige Lage außergewöhnlich Beschenkte war ein Schwindler. So wird das Unglück eines Menschen sogar zum Schwindel ausgenützt.

(Linzer) Tages-Post 17. April 1914

(Brände.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Mittwoch 15. D. M. um zirka 6 Uhr abends brannte das Dem Friedrich Schwarz gehörige Krämerhaus in Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach. bis auf den gemauerten Stall vollständig nieder. Das Vieh und einige Fahrnisse konnten noch rechtzeitig gerettet werden, doch erleidet der Pächter des abgebrannten Objektes Andlinger, welcher in diesem Hause eine Krämerei betreibt, durch das Verbrennen von Waren, Futtervorräten usw. da er nur gering versichert ist, einen bedeutenden Schaden. Der Pächter weilte bei Ausbruch des Brandes in Peuerbach. An der beteiligten sich die rasch erschienenen Feuerwehren von Stephansdorf, Michaelnbach, und Oberndorf, während die Feuerwehren von Waizenkirchen und Peuerbach nicht mehr in Tätigkeit traten, Für die Aufrechterhaltung der Ordnung am Brandplatze sorgteGendarmerie-Wachtmeister Weigelsbcrger von Waizenkirchen. Die Brandursache ist unbekannt, jedoch dürftedas Feuer aller Wahrscheinlichkeit nach infolge Schadhaftigkeit des Kamins zum Ausbruch gekommen sein.

Linzer Volksblatt 18. April 1914

Michaelnbach, 16. April. (Todesfall.) Heute früh starb hier nach längerem Leiden an den Folgen eines Schlag anfalles die Zimmermannsgattin Magdalena Kaisermair, geborene Moser, im 77. Lebensjahre, wohnhaft imZaunerhäusl in Minithal. Die Verstorbene, eine Weberstochter von Schönau, war in den letzten Jahren ganz gekrümmt und ging mit tief gebeugtem Körper einher; verrichtete aber die häuslichen Arbeiten bis vor ungefähr drei Wochen. Das Leichenbegängnis ist am Samstag um 10 Uhr.

Brand. Aus Peuerbach, 16. d., schreibt man uns: Mittwoch, 15. d., 6 Uhr abends, brannte das dem Friedrich Schwarz, Maier in Blindenau, gehörige, an Alois Antlinger, Krämer und Viehhändler, verpachtete Pointhaus inSeibelberg, Pfarre Peuerbach, Gemeinde Michaelnbach, bis auf die Mauern vollständig nieder. Das Vieh, dieEinrichtungsgegenstände und die Fahrnisse konnten bis auf einen Wagen gerettet werden. Auch das Warenlager blieb erhalten, das hölzerne Wohnzimmer hingegen brannte aus. Das Feuer entstand am Heuboden. Man vermutetBrandlegung, da vor ungefähr 14 Tagen am Heuboden eingebrochen wurde und daselbst Zündhölzchen gefunden wurden. Der Versicherungssumme von 4000 Kronen dürfte der Schadensumme ziemlich nahe kommen. Am Brandplatze erschienen die Feuerwehren von Stefansdorf, Michaelnbach, Bruck und Pötting. Die Feuerwehren von Penerbach und Wanenkirchen brauchten nicht mehr in Aktion zu treten. Da Windstille herrschte und das Haus abseits des Dorfes steht, bestand für die Nachbarhäuser keine Gefahr.

Linzer Volksblatt 1. Mai 1914

Peuerbach, 28. April. (Todesfall.)Gestorben ist im 83. Lebensjahre Josef Humer, wohnhaft am Mairgute zu Thomasberg, ehemaliger Hausbesitzer auf der Haid, Pfarre Michaelnbach

Linzer Volksblatt 10. Februar 1914

Michaelnbach, 8. Februar,-. (Frau Anna Hamann †.) Nach längerem Leiden und wiederholten, Empfange der heil.Sterbesakramente ist heute Sonntag um 4 ¼ Uhr früh, Frau Ann: Hamann im 74. Lebensjahre gestorben. DieVerstorbene, eine ungemein gute und edle Frau, war die Witwe des am 6. Februar 1910 verstorbenen Herrn Gemeindarztes und Realiätenbesitzers, Heinrich Hamann, welcher hier durch 52 Jahre Gemeindearzt war Um diefürsorgliche und umsichtige Mutter trauern Herr Dr. Otts Hamann, seit dem Tode seines Vaters hier vielgesuchter und allseits hochgeschätzter Gemeindearzt, Herr Ferdinand Hamann, angestellt in Münster in Westfalen, und Frau Theres Vogl, Hauptmannsgattin in Tarvis in Kärnten. Der älteste Sohn, Herr Dr. Heinrich Hamann, Gemeindeamt von Waizenkirchen, ist seiner Mutter voriges Jahr in die Ewigkeit vorausgegangen. Das feierliche Leichenbegängnis findet am Dienstag um 10 Uhr statt. Der sehr verehrten Familie Hamann wird allseits die größteTeilnahme entgegengebracht.

Linzer Volksblatt 28. Mai 1914 -Inserat

Öffentlicher Dank. Anläßlich des Brandes am Sonntag den 24. Mai 7 Uhr abends durch Blitzschlag am Mödlbauerngute in Oberwegbach Gemeinde Waizenkirchen, bestand für uns Nachbarn die größte Gefahr, und sprechen wir allen jenen, welche sich zur Hilfeleistung der bedrohten Objekte, sowie zur Lokalisierung des Brandes beteiligten und dem k. k. Gendarmerieposten Waizenkirchen für die Umsicht unseren besten Dank aus. Insbesonders danken wir der löblichen Feuerwehr Waizenkirchen, welche mit der Motorspritze am Brandplatze erschienen ist, ferner den löblichen Feuerwehren Michaelnbach, St. Thomas und Heiligenberg. -Oberwegbach,

25. Mai 1914.-Die Nachbarn.

Linzer Volksblatt 4. Juni 1914

Michaelnbach, 2. Juni. (Todesfälle. — Besitzveränderung.) Wie telephonisch bereits gemeldet wurde, ist am Freitag gegen 5 Uhr abends der verehelichte Besitzer des Erlingergutes in Haus Nr. 1, Johann Lehner, im Alter von 56 Jahren, ganz plötzlich ins Jenseits abberufen worden. Einer unserer Besten ist dahingegangen, einEhrenmann durch und durch, ein edler Charakter, wie man ihn selten findet, ein tiefreligiöser Mann, begeistertfür alles Gute und Edle, ein ungemein tätiger und arbeitsamer Mann, der buchstäblich bis zu seinem plötzlichen Tode gearbeitet hat, gerade zu ein leuchtendes Vorbild für uns alle in jeder Hinsicht. Wohl schon längere Zeitherzleidend, fühlte sich der edle Verstorbene in der letzteren Zeit ganz wohl, am Freitag nachmittags arbeitete er noch fleißig auf dem Felde. Etwas nach 5 Uhr wollte er von der Wiese ins nahegelegene Wohnhaus zurückgehen, doch er erreichte dasselbe nicht mehr, er setzte sich nieder, seine Frau und die Kinder eilten herbei und bemühten sich um ihn, doch mit den Worten: „Jetzt wirds zum Sterben", war er in wenigen Minuten eine Leiche. Der guteErlinger war ein Geßlsohn von Waasen bei Peuerbach und war durch seinen edlen Charakter und durch seine Arbeitsamkeit zu Ehren und Ansehen und zu Wohlstand gekommen. Er war früher Zechpropst und Gemeinderatund alle hiesigen Vereine fanden an ihm einen eifrigen Freund und Gönner. Er war Vorstandsmitglied des Vorschußkassenvereines, Vertrauensmann des katholischen Volksvereines, Beirat der Ostmarkortsgruppe, Mitglied des Piusvereines.Neben der guten Bäuerin, mit der er 21 Jahre in glücklichster Ehe lebte, trauern vier erwachsene Töchter und zwei Söhne mit 17 und 12 Jahren um ihren herzensguten Vater. Am gestrigen Pfingstmontage um 10 Uhr wurde der Mann, um den die ganze Gemeinde trauert, unter ungemein zahlreicher Beteiligung der Freunde und Nachbarsleute im neuen Friedhofe in der eigenen Familiengrabstätte beerdigt. Dem konduzierenden Ortspfarrer assistierten hiebei die Herren Alnmnatspriester Karl Huemer und Alumnus des 1. Jahrganges Ludwig Muggenhnmer, ein Vetter des Verstorbenen.

Heute Dienstag nach dem zweiten Konduktamte für den verstorbenen Erlinger wurde einem anderen achtbaren Mann der Pfarre das Zügenglöcklein geläutet, dem Matthias Buchmayr, verehelichtem Bauer von Mörtlhiaslgutein Schölmlahn, welcher im 55. Lebensjahre gestorben ist. Er ist einem Leber-und Nierenleiden erlegen. Noch am Samstag hat er gearbeitet, am gestrigen Montag wurde er versehen und heute um 4 Uhr früh verschied er. Erst vor drei Jahren hat er sich zum zweitenmale verehelicht mit Maria Willerstorfer von Oberhaching, die nun mit zweikleinen Kindern tieftrauernd an der Bahre ihres guten Ehemannes steht. Der Ver storbene war von Kiesenberg gebürtig und war ebenfalls treuer Volksvereinsmann. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.

Matthäus Mayrhuber, lediger Besitzer der Häuser in Haid Nr. 12 und 14, verkaufte das Haus Nr. 12 an Franz Bauer jun., verehelichten Schuhmacher in Haid, um ungefähr 4000 K und vertauschte sein Haus Nr. 14 mit dem Hause des Paul Heinzinger in Pfarrhofheuberg bei Peuerbach. Weiters kaufte sich Matthäus Mayrhuber mit seiner Braut Maria Stieger, einer Tochter des früheren Hangweirer in Haus, das ansehnliche Mair-Wirtshaus im MarkteWaizenkirchen um den Preis von 52.200 K vom bisherigen Besitzer Herrn Ozlberger.

Enthüllung eines Denkmales für Maler Hueber. Aus Waizenkirchen, 1. Juni, wird uns berichtet: Heute um 3 Uhr nachmittags fand die feierliche Enthüllung des Denkmales für Maler Hueber statt. Der sonst gewöhnlich gewitterschwanger umhüllte Himmel zeigte ein gütiges Angesicht. Das Komitee hatte unter Leitung des Arztes Doktor Otto Hamann von Grub bei Michaelnbach, eines Verwandten des Künstlers, alle Vorbereitungen zur Feier der Enthüllung in umsichtigster Weise getroffen. Die Beteiligung der Bevölkerung war eine sehr große. Außer den Komiteemitgliedern, mit Dr. Hamann an der Spitze, waren zur Feier erschienen: Der Bezirkshauptmann von Eferding v. Messina, Graf und Gräfin Coreth und deren Sohn, Frau Dr. Hamann und deren Schwester die Nichtedes Künstlers Fräulein Elisabeth Hueber, Landtagsabgeordneter, Dechant und Pfarrer Lambert Schmidbauer, Vertreter der Heimatkunde aus Eferding, die Vertretungen der Gemeinde-und Marktkommune Waizenkirchen, Hochw. Herr Atzgerstorfer, Kooperator in Peuerbach, als Vertreter des Hochw. Herrn Kanonikus Franz Schmidund der aus weiter Ferne" herbeigeeilte bekannte Wiener Künstler Johannes Mayerhofen, der die Gedenktafel aus weißem Marmor mit dem Bronze-Medaillon des Meisters in gelungener Weise hergestellt hat. Der Künstler hat aus mittelbarer Freundschaft und Hochschätzung den Entwurf und die Ausführung des Denkmales kostenlos übernommen. Der Dank Waizenkirchens ist ihm für immer gesichert. Die Festrede hielt Herr Dr. Otto Hamann. Zum Schlüsse stellte er an Bezirkshauptmann v. Messina das Ansuchen die Enthüllung vorzunehmen, worauf das enthüllte Medaillon besichtigt und das Lob ob der gelungenen Arbeit dem Künstler Mayerhofer gegenüber ausgesprochen wurde. Herr Dr. Hamann sprach seinen Dank an alle aus, die durch intellektuelle und materielleBeihilfe die Herstellung der Gedenktafel und die heutige Feier ermöglicht haben. An deren Spitze steht Seine Majestät Kaiser Franz Josef; hatte ja Maler Hueber im Schlosse Possenhofen am Starnbergersee die bayerischen Prinzessinnen, darunter auch Elisabeth, die nachmalige Kaiserin, im Zeichnen und Malen unterrichtet. Begeistert stimmten daher alle Teilnehmer der Feier in das von Otto Hamann auf Se. Majestät ausgebrachte „Hoch" ein. Hierauf ging man auf den Friedhof, um das bescheidene Grab Huebers, der am 15. Nov. 1889 gestorben war und hier begraben wurde, zu besuchen. Im Namen und in Vertretung des o.-ö. Kunstvereines wurde ein prachtvoller Naturblumenkranz am Grabe des Künstlers niedergelegt. So endigte die Ehrung unseres Landsmannes Johannes Hueber, der am 10. Dez. 1913 als Sohn eines Spenglermeisters im Markte Nr. 7 geboren wurde, in pietätvoller Weise. Möge dessen Sinn für das Schöne in Kunst und Leben im Herzen seiner Landsleute ewig fortleben.

Linzer Volksblatt 10. Juni 1914

Michaelnbach, 8. Juni. (Von der Schule. — Versammlungen.)

Frläulem Maria Priesner, Lehrerin zweiter Klasse an der hiesigen Volksschule, hat wegen Krankheit einen Urlaub angetreten, von dem sie jedoch, wie man hört, nicht mehr zurückkehren wird, da sie sich in einigen Monaten verehelichen wird. Recht unangenehm hat es hier allseits berührt, daß das Fräulein eigenmächtig und vorzeitigauf Urlaub gegangen ist. In der vorigen Woche waren die Kinder der ersten Klasse hier, das Fräulein kam nicht,so daß der .Herr Oberlehrer abwechselnd bald in der ersten, bald in der zweiten Klasse unterrichten mußte. Von heute an ist der hiesigen Schule als Aushilfslehrer Herr Wilhelm Schmiedhuber zugeteilt, ein Schulleiterssohn von Sankt Thomas, dem ein recht guter Ruf vorausgeht.

Gestern wurde in .Herrn Steiners Gasthause die diesjährige Generalversammlung des hiesigen Vorschußkassenvereiues bei zahlreicher Beteiligung abgehalten. Herr Vorstandsobmann Franz Mühlböck hieltdem so plötzlich verstorbenen, eifrigen Obmannstellvertreter einen tiefempfundenen Nachruf und leitete dieVersammlung in bekannt vorzüglicher Weise. Herr Buch-und Kassenführer Oberlehrer Peither erstattete in klarer und verständlicher Weise den Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres, der mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. An Stelle des verstorbenen Erlinger wurde Herr Franz Brunnmair, Wofelbauer-Haus, zum Obmannstellvertreter, Franz Aichinger, Mitter in Reitbach, zum Vorstandsmitglied und Mesner Johann Wiesinger zum Ersatzmann gewählt. Der Verein zählte am Schlüsse des letzten Jahres 78 Mitglieder. Der Zinsfuß für Spareinlagen ist 4 ¼ % für Darlehen 4 ½ %.

Hierauf fand die Generalversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt, welche Herr Hauptmann JosefBurgstaller und Herr Kassier Dr. Otto Hamann in interessanter und anregender Weise leiteten. In ehrenden Worten wurde der verstorbenen Fahnenpatin Frau Anna Hamann gedacht und dann bekannt gegeben, daß Frau Doktor Johanna Hamann in bereitwilligster Weise Fahnenpatin unserer wackeren Wehr geworden ist. Mit Befriedigung wurde der Reingewinn per 230 K vom letzten Feuerwehrkränzchen in Furth zur Kenntnis genommen. DieVersammlung verlief in schönster Eintracht und Harmonie. Alle Feuerwehrmänner sind sich wohl bewußt, daß die Feuerwehr ein humanitärer Verein ist, der den Zweck hat, dem Nächsten in der Zeit der Gefahr in nüchterner Opfer-Willigkeit zu Hilfe zu kommen.

Linzer Volksblatt 19. Juni 1914

Michaelnbach, 17. Juni. (Die geplante Rückbeförderung der Leiche) des von Pola hieher überführten und hier am

26. Februar beerdigten Stephan Frisch ist unterblieben. Alles war dazu vorgesorgt. Der Waggon war bestellt und bezahlt, ein riesiger Sarg stand bereit zur Aufnahme des Doppelsarges, in dem die Leiche ruht, der Grieskirchner Leichenwagen war auch da. Am Montag zeitlich früh wurde mit der Ausgrabung begonnen. Zirka 9 Uhr war der Doppelsarg bloßgelegt. Als er gehoben werden sollte, zeigte es sich, daß beide Särge stark beschädigt waren. Alsum 10 Uhr der Herr Bezirksarzt von Eferding kam, erklärte er, daß unter den gegebenen Umständen dieÜberführung der Leiche, die bereits in hochgradige Verwesung übergeht, einstweilen nicht möglich sei. Auf seine Anordnung hin wurde nun das Grab wieder zugeschüttet und so bleibt Herr Frisch einstweilen wieder im schön gelegenen Friedhofe in Michaelnbach, wie er es ja zu seinen Lebzeiten gewünscht hatte. Die ganze Geschichtevon der geplanten Rückbeförderung der Leiche hat unter der hiesigen Bevölkerung eine große Erregung hervorgerufen und die überlebende Frau Frisch mußte so manche nicht besonders schmeichelhafte Reden anhören. Sie ist bereits am Samstag nach Pola abgereist, um dort die Leiche ihres Mannes zu erwarten. Doch einstweilen wartet sie dort vergeblich auf deren Ankunft.

(Linzer) Tages-Post 22. Juni 1914

(Sistierte Exhumierung.) Aus Waizenkirchen, 21. d., schreibt man uns: Am 26. Februar d. J. starb In Pola der Schiffszimmermann Stephan Frisch. Der Leichnam wurde nach Michaelnbach überführt und dort beerdigt. Ueber Verlangen der Gattin des Verstorbenen sollte nun der Leichnam exhumiert und abermals nach Bola zur Beisetzung überführt werden. Es waren bereits alle Vorbereitungen zur Ueberführung getroffen. Als der Leichnam ausgegraben wurde, stellte sich heraus, daß der Doppelsarg stark beschädigt war. Da der Leichnam schon inVerwesung übergegangen war, wurde über Anordnung des Amtsarztes Dr. Ferdinand Reinhardt in Eferding dieAusgrabung des Leichnams vorläufig verboten.

(Linzer) Tages-Post 30. Juni 1914

(Besitzwechsel.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Herr Hans Ozlberger verkaufte das Mayr-Wirtshaus inWaizenkirchen an die Brautleute Matthäus Mairhuber und Marie Stieger von Michaelnbach, um 52.200 K.

Linzer Volksblatt 11. Juli 1914

Michaelnbach, 9. Juli. (Hochzeiten.) Nächste Woche ist hier Heiratswoche. Am Montag um ¾ 7 Uhr früh werden getraut werden: Johann Schatzl, Bauerssohn vom Holzingergute in Holzing, und Theresia Aichinger, verwitweteBäuerin am ansehnlichen Englhofergute in Unterreitbach. Der Bräutigam war über vier Jahre Baumann imhiesigen Pfarrhofe und führte dem jetzigen Pfarrer die Wirtschaft in musterhafter und gewissenhaftester Weise.

Zur gleichen Zeit werden getraut werden: Franz Lehner, lediger Bauer am Tischlergute in Krumbach, und Anna Lindmayr, Bauerstochter vom Wimmergute in Unterreitbach und bisher Dienstmagd beim hies. Mesner. Diebeiden Brautpaare machen nach dem Hochzeitsamte eine kleine Reise nach Passau und von dort mit dem Schiffenach Linz.

Am Dienstag um 1O Uhr werden ihre Hochzeit feiern: der ledige Besitzer des oberen Wirtshauses inMichaelnbach August Zehetmayr und Juliana Lehner, Bauerstochter vom Erlingergute in Haus. Der Bräutigam ist ein Enkel des ehemaligen Landtags-und Reichsratsabgeordneten Johann Zehetmayr von Gattern bei Peuerbach. Das genannte Gasthaus wurde in der letzteren Zeit durch einen Zubau bedeutend vergrößert, Gastgarten und Kegelbahn wurden neu angelegt und so macht das ganze Gasthaus jetzt einen recht freundlichen Eindruck.

Ferners werden Ende Juli heiraten: Leopold Huber, Wagnermeistersohn von Michaelnbach, und Wilhelmine Kastner von Erleinsdorf bei Peuerbach, welche sich das Hans Nr. 73 in Neukirchen am Walde gekauft haben.

(Linzer) Tages-Post 13. Juli 1914

(Vermählungen.) Am 13. d. M. fand in der Pfarrkirche in Michaelnbach die Vermählung des Herrn Johann Schatzl. Realitätenbesitzerssohn aus Holzing, mit Frau Thersse Eichinger. Anwesenbesitzerin in Unterreitbach, Gemeinde Michaelnbach, statt.

Ferner wurden am gleichen Tage und in derselben Kirche getraut Herr Franz Lehner. Anwesenbesitzer inKrumbach, mit Anna Lindmaier, ealitätenbesitzerstochter von Reitbach. Pfarre Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 11. August 1914

Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch Hochw. Pfarrer Rudolf Gimplinger in Michaelnbach: Kirchensammlung 5573, Familie Hötzmeder 10, FamilieZehetner 10, Franz Watzenböck 2, eine Sodalin 3, Aloisia Käser 1, Josef Trübinqer 1, Franz Lindmair 1, FamilieAchleitner 1, Anna Entholzer 1, vom dritten Orden in Michaelubach 3070, Pfarrer Rudolf Gimplinger 10, zus. 12643.

(Linzer) Tages-Post 16. September 1914

Reservespital in der Dragoner-Kaserne in Wels (Besuchsstunden von 1 bis ½ 4 Uhr nachmittags): Unter den 960 im Reservespital in Wels befindlichen verwundeten Kriegern vom russischen Kriegsschauplatze gehören dem 14. Infanterie-Regimente an: . . . . . Georg Dobresberger (Michaelnbach), , , , ,

Linzer Volksblatt 22. September 1914

Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch das Pfarramt Michaelnbach von Franz Lindmair, Unterreitbach 20; Franz Aichinger, Oberreitbach 10; MariaHuber, Kiesenberg 3; Theresia Lehner, Hilpertsberg 20; Johann Muggenhumer, Oberreitbach 5; Anna Lindmair, Oberreitbach 5, Maria Kaltenböck, Minithal 2; Matthäus Schaur, Krumbach 10; Josef Aschauer, Stocket 5; Elise Kronlachner, Michaelnbach 2; Johann Roiter, Reichenau 1; Familie Breitwieser, Hilpertsberg 10; TheresiaSteiner, Haid 4; Bartholomäus Lanschützer, Grub 10; Kirchensammlung vom 8. und 13. Sept. 36.41, zusammen

143.41.

(Linzer) Tages-Post 26. September 1914

(Ein betrügerischer Agent.) Aus Enns schreibt man uns: Bereits Mitte Juni 1914 kam zu dem Besitzer JosefMauhart in Raffelstetten der Agent Raimund Mayer aus Kleinmünchen, um den Bauer zum Kaufe einer neuen Mostpresse zu überreden. Es wurde vereinbart, daß Mauhart eine neue Presse um 180 K kauft. Hieraus mußte er 60 K Angabe zu Händen des Mayer leisten. Trotz wiederholter Urgenz seitens des Bauers kam aber keine neue Presse. Endlich redete sich der Agent darauf aus, daß die Firma Johann Hötzensder in Michaelnbach die Presse nicht liefere. Diese Firma gab jedoch über Anfrage an, daß sie mit Leuten wie Mayer keine Geschäfte mache. Offenbar war es ihm bei Mauhart bloß darum zu tun, 60 K herauszulocken. Gegen Raimund Mayer, geboren am

27. September 1874 in Wolkenstein, N.-Oe., zuständig nach Böhmen, wurde die Strafanzeige erstattet. Er istbereits dreimal wegen Verbrechens und fünfmal wegen Uebertretung des Betruges vorbestraft. Vor diesem Betrüger wird gewarnt.

Reichspost 30. September 1914

Wir bitten um Wäsche!

Diejenigen unserer verehrten Leser, die bisher noch nicht Zeit gefunden haben, in ihren Schränken wegen entbehrlicher Leibwäschestücke Musterung zu halten, bitten wir herzlich, sich dieser Mühe zu unterziehen. Vornehmlich Hemden, Unterbeinkleider und Socken werden für die Verwundeten in großer Zahl benötigt. So reichlich bisher das Ergebnis der von uns in Angriff genommenen Sammlung war, so genügt es doch bei weitem nicht dem Bedürfnisse.

Wir wenden uns besonders auch an alle Hausfrauen mit dem bittenden Rufe: Helfet!

Es gilt für unsere braven Soldaten, die Söhne unseres Volkes! Wer kein Bargeld zur Verfügung hat, kann aus den Vorräten seiner Schränke helfen, ein großes Samariterwerk zu vollbringen. Jetzt vermag jeder einzelne Großherzigkeit und Gemeinsinn zu zeigen. Helfen wir, helfen wir!Bis heute sind eingelangt: 13468 Hemden, 6759 Hosen, 6095 Paar Socken. Alle Sendungen durch die Post oder Bahn (Eilgut) unter genauer Benützung der Ausschrift: „Rotes Kreuz"-Sammelstelle „Reichspost", Franz Färber, Wien, 8. Bez., Strozzigasse 8, werden unentgeltlich und portofrei befördert.

III. Verzeichnis der Wäschespenden. . . . . . . . .Schatzl Michaelnbach, . . . . . . .

Linzer Volksblatt 7. Oktober 1914

Michaelnbach. 5. Oktober. (Todesfall, — Trauung eines verwundeten Kriegers.) Letzten Samstag wurde hier dieverehelichte Private Magdalena Listberger, geborene Schneglberger beerdigt, welche am Donnerstag nach kurzer Krankheit im 74. Lebensjahre gestorben ist. Die Verstorbene war hier über 42 Jahre Hebamme.

Dienstag, 5. d. M., wurden hier Josef Winkler, Besitzer des Michlhauses in Zelly, und Barbara Mitter, Hausbesitzerstochter von Waizenkirchen, getraut. Die Brautleute hätten am 4. August Hochzeit gehalten, der Bräutigam mußte aber am 2, August einrücken und so wurde die Trauung verschoben. Der Bräutigam wurde am 6.September bei Krasnik durch einen Kugelschuß im Fuß verwundet und ist jetzt auf Krankenurlaub zuhause. Am Samstag muß er wieder einrücken.

Aus Michaelnbach 5. Oktober, berichtet man uns: Von den von hier eingerückten Kriegern sind Verwundet: KarlStöhringer, Tischlermeister in Haid, derzeit zu Hause, Schuß in die Schulter und auf die Patronentasche die ihm das Leben gerettet; Bindersohn Friedwagner in Haid, derzeit zu Hause, Schrapnellsplitter im Gesichte; Georg Dopetsberger, Schmidpächter in Schölmlahn, im Spitale zu Wels. Ebner in Pollesbach, Schuß in die Hand, KarlHendlmayr, Pöllsohn in Weiking bekam wegen Erschöpfung acht Tage Urlaub. An Franz Sallaberger vom Holzseppenhaus sandten seine Angehörigen eine Karte Mitte August, dieselbe kam vor einigen Tagen mit dem Bemerken „Vermißt“ zurück.

Linzer Volksblatt 8. Oktober 1914

Spenden zur Labung der Verwundeten und durchziehenden Krieger am Linzer Staatsbahnhofe.Für das RoteKreuz:Pfarramt Michaelnbach von mehreren Spendern 92,70.

Linzer Volksblatt 10. Oktober 1914

Aus Waizen lirchen, 8. Okt., berichtet man uns: Auch die Gemeinde Waizenkirchen sieht schon gar manche Leichtverwundete in ihrer Mitte. Da war einmal Herr Matthäus Mairhuber, der Mairwirt, welcher seine Anwesenheit hier schnell benützte, um seine Ehe mit Maria Stieger, einer Hangweyrertochter von Haus, Pfarre Michaelnbach, zu schließen, und der schon wieder einrücken mußte. Dann ist hier noch Karl Küpper, der bis zu seiner Einberufung im bischöflichen Petrinum bedienstet war, ferner ein Sohn vom großen Steindl inKronawetten, ein Schauersohn von Eitzenberg, der junge Besitzer des Simandlgutes in Grillparz und mehrere andere, deren Namen dem Schreiber dieses gerade nicht bekannt sind.

Linzer Volksblatt 16. Oktober 1914

Nachrichten über Verwundete und Kranke: Johann Pucher, Inf., 2. LstIR-, Michaelnbach, Schuß in den linken Unterschenkel, Krankenhaus Wieden in Wien

Verlustliste 17. Oktober 1914

Höftberger Johann, Inft., IR. Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, verw. . ,

(Linzer) Tages-Post 21. Oktober 1914

(Vermählungen.) In Thalheim bei Wels fand am Montag die Vermählung des Frauleins Mizzi Priesner, Lehrerinin Michaelnbach, mit Herrn Ed. Schreyer, Adjunkt der Staatsbahnen in Lambach, statt. Die Braut ist eine Tochter des in Thalheim im Ruhestands lebenden Schulleiters Priesner.

Linzer Volksblatt 11. November 1914

Michaelnbach, 6. November. (Von der Schule.) Nachdem Fräulein Maria Priesner infolge der Verehelichung mitHerrn Eduard Schreier, Assistenten der Staatsbahnen in Lambach, endgültig vom Schuldienste enthoben ist, und nachdem Herr Wilhelm Schmidhuber, der einige Zeit hier zur Aushilfe angestellt war, wieder an die Schule nach St. Thomas zur provisorischen Leitung berufen worden ist, kam hieher als Aushilfslehrerin die absolvierteLehramtskandidaten Fräulein Ernestine Hiegelsperger von Leonding, eine Nichte des Herrn Kanonikus Matthias Hiegelsperger in Linz.

Linzer Volksblatt 17. Dezember 1914

Michaelnbach, 16. Dezember. Am 27. November ist im Kaiserin Elisabethspital in Wien der Infanterist des 2. Landwehrinfanterieregimentes, Franz Baumgartner, gebürtig von Michaelnbach, infolge der Verletzungen im 31. Lebensjahre gestorben und am Zentralfriedhofe in der Heldengrabstätte beerdigt worden. Ferner wurde in den Schlachten am San der Sohn des hiesigen Gemeindedieners Josef Mair verwundet und befindet sich derzeit noch in häuslicher Pflege.

Linzer Volksblatt 18. Dezember 1914

Kirchliches. Michaelnbach, 16. Dezember. (Mission.) Vom 6. bis 13. Dezember wurde hier von den Hochw. Jesuitenpatres Beatus Wismer und Kaspar Sanktjohanser eine hl. Mission abgehalten. Die Teilnahme der Bevölkerung war eine allgemeine, so daß man sagen muß, gerade in der Kriegszeit zeitigt eine solche Mission dieherrlichsten Früchte. Sämtliche Predigten, wahre Meisterstücke der geistlichen Beredsamkeit, machten den tiefsten Eindruck. Bei einer Bevölkerungszahl von 1100 Seelen wurden bei 900 Beichten gehört und 1100 heilige Kommunionen gespendet. Auch der Hochw. Nachbarsklerus nahm hervorragenden Anteil, an der Spitze der Hochw. Diözesansenior Kanonikus und Dechant Mons. Schmid von Peuerbach, der trotz seiner 86 Jahre zur Schlußandacht am Sonntag erschien, den päpstlichen Segen erteilte und das Te Deum, sowie den feierlichen Segen und eine herrliche Ansprache hielt. Möge diese hl. Mission bleibende gute Früchte für die ganze Pfarrgemeinde bringen, das ist der Wunsch aller gutgesinnten!

Verlustliste 19. Dezember 1914 (mittlerweile 96 Seiten lang)

Winkler Josef, Tamb., k. k. LstlR. Nr. 2, 1. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1879, verw.

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1914

Michaelnbach, 28. Dezember. Als Opfer des Krieges ist im Reservespitale Nr. 7 in Kagran bei Wien, wie die vorgestern eingelangte Nachricht meldet, der Infanterist des Inf..Reg. Nr. 2 Anton Krößwagn vom Hausmairgutein Haus, hiesiger Pfarre, im 32. Jahre fürs Vaterland gestorben. Von Krößwagn fehlte seit 27. September jede Nachricht.

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1915 bis 1919

Linzer Volksblatt 6. Januar 1915

Michaelnbach, 5. Jänner. Nach einer Zuschrift des Militärkommandos in Innsbruck ist auf dem russischen Kriegsschauplatze Leopold Schatzl, Gastwirtssohn von Furth im 23. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Zeitund Ort des Ablebens ist unbekannt. Angeblich hat er in der zweiten Hälfte des Oktober einen Bauchschutzerhalten. Gestern Montag wurde für denselben ein feierliches Requiem mit Libera gehalten, dem außer den Verwandten die Hiesige Gemeindevertretung und die freiwillige Feuerwehr mit der schwarzumflorten Fahne beiwohnten.

Nach der Zuschrift des Spitalskommandos in Kagran bei Wien ist der Hausmairsohn Anton Kröswagn, dessen Ableben bereits gemeldet wurde, daselbst an der Ruhr gestorben. Leicht verwundet ist Josef Kaltenböck, Bauerssohn vom Amesedergute in Schmidgraben. Derselbe ist in einem Spitale in. Bruck an der Leitha.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1915

Michaelnbach, 5. Jänner. (Todesfall.) Heute um 10 Uhr vorm. wurde hier der verehelichte Hausbesitzer JosefOberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Blutvergiftung gestorben ist. Derselbe war von Haibach gebürtig.

Volksbewegung 1914. In Michaelnbach waren 5 Trauungen, 23 Geburten; davon 13 männlich und 10 weibliche, 1 Totgeburt, 22 eheliche und 1 uneheliche; gestorben sind 18 Personen, nämlich 12 Erwachsene und 6 Kinder.

Volkspost 9. Januar 1915

Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Matthias Biermeier, Heiligenberg, Johann Gföllner, Heiligenberg (tot), Josef Ditachmayr, Aschach (tot), Michael Grafenauer, Aschach a. D. (tot), Hambersperger, Hartkirchen, Anton Größwagn, Haus bei Michaelnbach, Johann Lehner, Pupping (tot), Josef Keglinger, Hartkirchen (krank), Johann Brummer, Alkoven (tot), Michael Haberfellner, Alkoven (tot), Ludwig Zehetner, St.Marienkirchen.

Michaelnbach, 6. Jänner. (Beerdigung.) Gestern wurde hier der Hausbesitzer Josef Oberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre an Blutvergiftung gestorben ist.

Linzer Volksblatt 10. Januar 1915

In der Pflegestätte vom Roten Kreuz der Oblatinen vom hl. Franz von Sales in Urfahr: Korp. Alois Probst, 14. IR, Rasdorf, Kopfing, krank; Korp. Ferdinand Humer, 14. IR., Michaelnbach, krank.

(Linzer) Tages-Post 11. Januar 1915

Dank und Bericht über die Weihnachtsbescherung der vereinigten Frauenorganisationen für die für die einheimischen Truppenspitäler. Für die vielseitige Unterstützung, welche wir bei der Durchführung der Weihnachtsbescherung in den einheimischen Truppenspitälern durch sehr bedeutende Spenden an Geld und Liebesgaben fanden, sagen die Unterzeichneten den herzlichsten Dank. Durch diese Spenden wurde es uns ermöglicht: 3000 Wollhemden, ebensoviel Socken, 100 Dutzend Taschentücher, 1500 Pfeifen mit dem entsprechenden Tabak, 100 Stück Taschenmesser, 100 Paar Filzschuhe, Strickwaren, 1 Faß Wein, bedeutende Mengen von Kletzenbrot, Backwerk, Briefpapier, Karten, Bleistifte, Kalender, Feuerzeug, Seifen und verschiedenes andere zu verteilen. Die Auslagen für diese Aktion betrugen Über 10.000 K, welche durch den Beitrag der Organisationen und folgende namhaften Spenden aufgebracht wurden: Landeshilfsverein vom Roten Kreuz 5000 K, Ertrag aus Sammelbüchsen und Sammelkisten 620 K2h, Beitrag der Bediensteten des k, k. Staatsbahndirektionsbezirkes 1300 K, Stadtgemeinde Linz 500 K, Linzer Musikverein 150 K, Reichsverein der Bankbeamten (Linz) 125 K, Pfarramt Michaelnbach 112 K 50 h, je 100 K spendeten fünf Frauen und Herren, je50 K .. . .

Volkspost 16. Januar 1915

Eferding, 16. Jänner. Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Ferdinand Humer, Michaelnbach (krank), Leopold Schatz! Michaelnbach (tot),

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 18. Januar 1915

Baumgartner Franz, Inft., k. k. LIR. Nr. 2, Michaelnbach, 1884, krank, Kaiserin Elisabeth-Spital in Wien XIV, Huglgasse 3.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1915

Michaelnbach, 19. Männer. (Todesfälle.) Nachdem erst vor einigen Tagen die verehelichte Pointlerin TheresiaBrandner von Aichet bei Kiesenberg beerdigt worden ist, hat sich in ihrer Nachbarschaft der Tod schon wieder ein Opfer geholt in der Person des Josef Mayr, verehelichten Pointlers am Oelmannhause in Kiesenberg, welcher heute früh, nach kurzer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente im 74. Lebensjahre gestorben ist.Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1915

Aus Michaelnbach, 22. d., schreibt man uns An die hiesigen Totengräbereheleute Thallermair ist von ihrem Sohne Johann durch die Vermittlung der Fliegerpost aus der belagerten Festung Przemysl ein Brief und eine Feldpostkarte eingelangt, worin derselbe mitteilt, daß es ihm gut gehe und er ganz gesund ist. Im, Briefe schrieb auch eigenhändig Herr Major Ferdinand Kober vom 3. FestungsartillerieregiNent in Przemysl folgende Worte:Geehrter Herr! Freue mich sehr, Ihnen mit einem wackeren Flieger aus der belagerten Festung durch die Lüftedie Nachricht zukommen lassen zu können, daß Ihr Sohn Johann gesund, munter und fidel sich bei meinem Bataillon befindet. So Gott will, wird er auch gesund ins Vaterhaus zurückkehren. Mit Gruß Ihr Kober, Major. Die Eltern sind natürlich über diese Nachricht sehr erfreut, umsomehr, da von ihrem Sohne schon längere Zeitkeine Nachricht mehr eingelangt war.

Linzer Volksblatt 31. Januar 1915

Pollham, 26. Jänner. (Piusverein.) Herzerhebend war die am 24. Jänner in Herrn Kröswangs großen Saaleabgehaltene Piusvereinsversammlung. Es war auch der vom Herrn Oberingenieur Kuchinka gehaltene Vortrag über die tiefer liegenden Ursachen des Krieges und Oesterreichs gerechte Notwehr und über die Wichtigkeit der Presse darnach angetan, nicht bloß manche Augen mit Tränen zu füllen, sondern auch die christliche Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit in dieser großen Zeit zu stärken. Mehrere Gäste aus Michaelnbach samt ihrem Herrn Pfarrer und Herrn Bürgermeister und Hochw. Herrn Söllradl aus Grieskirchen beehrten mit ihrer Gegenwartdie Versammlung die den großen Saal voll ausfüllte, obwohl manche Umstände, wie die Pferdevorführung inGrieskirchen einen minderen Besuch befürchten ließen. „Oesterreichs Krieger soll man ehren" und so wurden der aus Galizien zurückgekehrte Herr Ortmair und der aktiv dienende Herr Weinbergermair wieder als Vertreter bestellt.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 4. Februar 1915

Mühlböck Leopold. Inft.. k. k. LsIR. Nr. 98. 1. Komp.. Michaelnbach, 1874. Schuß i. d. r. Hand, VereinshilfsspitalNr. 3 in Gyulafehérvár.

Volkspost 6. Februar 1915

Die Musterung der in den Jahren 1891 und 1895 geborenen Landsturmpflichtigen und der unter Punkt 3 der Einberufungskundmachung f bezeichneten Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1878, 1879, 1880 und 1881, welche im politischen Bezirke Eferding wohnhaft sind, findet für sämtliche Gemeinden des Gerichtsbezirkes Eferding am 15. und für die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen am 16. Februar 1915 und zwar an jedem dieser Tage um 8 Uhr vormittags im Gasthause der Frau Rosina Franzmair in Eferding in folgender Reihenfolge statt: Montag den 15. Februar für die Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Pupping, Alkoven, Aschach, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach. Dienstag den 16. Februar für dieGemeinden Prambachkirchen, Waizenkirchen, Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas. Die Landsturmpflichtigen werden aufgefordert, unter Vorweisung des von der Heimats-oder Aufenthaltsgemeinde ausgestellten Landsturmlegitimationsblattes, welches bei den heimatszuständigen Landsturmpflichtigen des Jahrganges 1891 vorher noch von der betreffenden Gemeindevorstehung mit der Losnummer zu versehen und welches in reinem Zustande zu erhalten ist, pünktlich bei der Musterung zu erscheinen. Bemerkt wird, daß der Umstand, daß im Jahre 1895 geborene Landsturmpflichtige in einzelnen Bezirken schon im Jahre 1914 der Musterung unterzogen und hiebei zum Landsturmdienste mit der Waffe nicht geeignet befunden worden sind, solche keineswegs von der Verpflichtung befreit, nunmehr neuerlich zur Musterung zu erscheinen. Die Musterung der im Jahre 1896 geborenen Landsturmpflichtigen findet in einem späteren Zeitpunkte statt und wird hierüber eine besondere Kundmachung zur Verlautbarung gelangen.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Reservespital in Wels: Franz Scharinger, 2. IR., Michaelnbach, Schußwunde, gefrorenen linken Fuß;

Linzer Volksblatt 13. Februar 1915

Michaelnbach, 10. Februar. (Von unseren Kriegern.) Am Sonntage wurde für den nach Michaelnbach zuständigen Ludwig Schneglberger die große Glocke geläutet. Derselbe ist nach, einer am Samstag an das Gemeindeamt eingelangten Nachricht am nördlichen Kriegsschauplatze verwundet worden und am 13. Oktober in Krakau gestorben. Er war verehelicht und in Wallern ansässig und stand im 35. Lebensjahre. Johann Humer, Mittinersohn in Reichenau, liegt fieberkrank in Tebreczin in Ungarn. Franz Sallaberger, lediger Maurer vom Holzhansenhause in Michaelnbach, leidet schon bei drei Monate an Rheumatismus und ist jetzt in Deutschbrod in Böhmen. Auch ein lang Vermißter hat endlich ein Lebenszeichen gegeben, nämlich Josef Schmidtsberger, lediger Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub. Von demselben fehlte seit anfangs August jede Nachricht, jetzt schrieb er vom nördlichen Kriegsschauplätze, daß er gesund, und bei der Train-Eskadron Nr. 4, Pionierabteilung, ist. Karl Humer, Fleischhauer und Viehhändler wurde zum Wachtmeister, Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, zum Feldwebel befördert. Martin Ameshoser von Haid, von dem es heißt, daß er die Silberne Tapferkeitsmedailleerhielt, schrieb dieser Tage vom nördlichen Kriegsschauplatze an den hiesigen Pfarrer eine Karte, in der es heißt:Ich teile Ihnen mit Freuden mit, daß Ihre zwei Schimmel noch ganz? gut erhalten und ganz munter sind.

Volkspost 13. Februar 1915

Landesnachrichten Eferding, 13. Februar. Verwundete, Gefallene und Kranke aus dem Eferdinger Bezirke:Johann Leeb, St. Thomas (tot), Alois Auer, Aschach (krank), Josef Hummer, Eferding, Josef Leßlhumer, Deinham, Franz Scharinger, Michaelnbach, Franz Bachner, Brandstatt (krank).

Volkspost 20. Februar 1915

Das Ergebnis der Musterung der in den Jahren 1891 und 189Z geborenen Landsturmpflichtigen des Bezirkes Eferding am 15. bis 16. d. M. ist folgendes:Michaelnbach: Ameshofer Ludwig, Eschlböck Ludwig, Moser Alois, Lindmayr Karl, Hager Franz, Kaltenböck Paul.

Linzer Volksblatt 5. März 1915

Michaelnbach, 2. März. (Verschiedenes.) Gestern wurde hier der verwitwete Inwohner Martin Weinzierl von Armau, vulgo Schneider Martin, welcher am Samstag, im 87. Lebensjahre an Altersschwäche gestorben ist,beerdigt.

Vorgestern abends ist das 2 ½ Jahre alte Kind Martin der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Eichinger in Haid gestorben. Der Vater ist seit August auf dem russischen Kriegsschauplatz?.

Johann Prähofer, Pointlerssohn von Kiesenberg, Dragoner beim DR. Nr. 4, hat seit Mitte August nichts mehr von sich hören lassen. Dieser Tage nun ist von ihm ein Brief an seinen Vater angekommen, worin er mitteilt, daß er in russischer Gefangenschaft in Taschkent an der indisch-chinesischen Grenze sich befinde und gesund sei. Der Brief wurde am 25. November aufgegeben, ist also nahezu drei Monate auf der Reise gewesen.

Laut Mitteilung der 6. Kompagnie des 14. Infanterie-Regiments ist Anton Kaltenböck, verehelichter Bauer vom Angerergute in Minithal, seit 21. September 1914 vermißt und dürfte in die russische Gefangenschaft geraten sein. Seit Mitte August ist von ihm keine Nachricht mehr gekommen. Desgleichen sind seit längerer Zeit vermißtAlois Lindmair, Mairsohn von Aichet und Johann Feichtner, Schneider in Michaelnbach.

Verlustliste 8. März 1915

Danzer Johann, Inft., IR. Nr. 14, 14. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886, verw. Hötzencder Johann, Inft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1892, verw., Humer Franz, Inft,, IR. Nr. 14, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1893, verw.

Linzer Volksblatt 10. März 1915

Montag den 8. d. M. wurden Anna Pichler, Auszüglerin am Mairgute in Schabenedt, Pfarre Michaelnbach, wohnhaft in Seibelberg, begraben.

Linzer Volksblatt 11. März 1915

Verlustliste Nr. 138. Ausgegeben am 8. März. Die Liste weist eine große Anzahl von Oberösterreichern, bzw. Salzburgern, aus, die in den Infanterieregimentern, im Landsturmbataillon und im Landesschützenregimentdienen: Johann Danzer, 14., Michaelnbach, v.; Johann Hötzeneder, 10., Michaelnbach, v.; Franz Humer, 16., Michaelnbach, v.; Heinrich Krennbauer,. Gefr., 1., Michaelnbach, v.; (v. = vermißt) Im Krankenhaus Grieskirchen: Anton Gruber aus Michaelnbach, 2. LwIR-, Rheumatismus

Linzer Volksblatt 13. März 1915

Michaelnbach, 10. März. (Todesfälle. — Von den hiesigen Kriegern.) Der hier jüngst verstorbene MartinWeinzierl von Armau stand nicht im 87. Lebensjahre, wie angegeben wurde, sondern er war bereits 91 ½ Jahre alt, so daß mit ihm unser Pfarrältester gestorben ist.

In der Ortschaft Haid in hiesiger Pfarre ist der Schüler Johann Ameshofer im 11. Lebensjahre an Typhus gestorben. Er wurde in aller Stille begraben. Sein um zwei Jahre älterer Bruder liegt an derselben Krankheitdarnieder, doch dürfte derselbe noch gerettet werden können.

Karl Hendlmayr, Pöllsohn in Weiking, befindet sich fußkrank im Reservsspital der Oblatinnen in Urfahr. Matthias Pauzenberger, bis Oktober Knecht im hiesigen Pfarrhof, ist am linken Fuß und rechten Oberarm verwundet und ist im Lazarett Bergschule in Mährisch-Ostrau. Alois Beham, Webersohn in Schölmlahn, hat eine Schußwunde in der Schulter und ist in Bielitz in Schlesien. Johann Geiselprechtinger, Maurer in Oberreitbach, ist krank inMunkacs in Ungarn. Josef Friedwagner, Bindersohn in Haid, ist vermißt; desgleichen Johann Humer, Mittinersohn von Reichenau, der von einem Spital in Debreczin vor einigen Wochen an seine Eltern eine Karteschickte; seither fehlt trotz verschiedener Anfragen jede Nachricht. Johann Radwallner von Armau hat eine Schußwunde und ist in einem Spitale in Linz. ,Josef Kaltenböck vom Amesedergute ist wieder geheilt und ist jetztbei der Grenzschutzkompagnie in Bregenz in Vorarlberg Herr Josef Steiner, Gastwirt in Michaelnbach, wurde infolge seiner Schußwunde in der Hand auf ein Jahr beurlaubt und ist bereits hieher zurückgekehrt.

Verlustliste 23. März 1915

Berichtigungen Verlustliste Nr. 29.--Höftberger Johann, Inft, IR, Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, kriegsgef. (Evakuationshospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.)

Verlustliste 31. März 1915

Beham Alois, Inft., IR. Nr. 14,6. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894, verw.

Linzer Volksblatt 9. April 1915

Hilfsaktion der kath. Frauenorganisation für Oberösterreich. Für das Rote Kreuz sind beim bischöflichen Ordinariate nachfolgende Spenden eingeflossen: Michaelnbach, Spende des Bürgermeisters Muckenhuber und Sammlung 88 K

Linzer Volksblatt 11. April 1915

Michaelnbach, 9. April. (Trauung.) Nächsten Dienstag, den 13. April, werden in hiesiger Pfarrkirche getrautwerden: Josef Aschauer, Bauerssohn vom Stockbauerngute in Stocket, in hiesiger Pfarre, und Theresia Zistler, Bauerstochter vom Hanslbauerngute in Armau:. Die Brautleute übernehmen das Elternhaus des Bräutigams. Der Bräutigam ist eifriger Chorsänger, die Braut eifriges Mitglied der hiesigen Jungfrauenkongregation, welche der lieben Sodalin mit der herrlichen Kongregationsfahne das Geleite zum Traualtar geben wird.

Linzer Volksblatt 15. April 1915

Wels, 12. April. (Baumfrevel.) Vor dem hiesigen Kreisgerichte unter Vorsitz des LGR. Dr. Jungwirt,.hatte sich heute Felix Wüllersdorfer, geboren in Ebensee, zuständig nach Michaelnbach, Knecht beim Maier in Toblhof,wegen boshafter Beschädigung fremden Eigentums zu verantworten. Der Sachverhalt war folgender: Als am 9. Jänner der Bauer Josef Schauer mit seinem Sohn nach Pötting fuhr, sah er neben der Straße eine abgesägte Erleliegen. Zwei Stunden später fand der Pointner Johann Grauwald auf seinem Grund in Pötting einen Apfelbaum abgesägt.Im Laufe der nächsten zwei Tage entdeckte man, daß in der Umgebung von Pötting fünfzehn junge Obstbäume abgesägt worden waren. Der, Verdacht, daß Wüllersdorfer der Täter sein könnte, tauchte zuerst seinem Schulleiter Herrn Oskar Paulmichel auf. Diesem war aufgefallen, daß Wüllersdorfer am 9. Jänner inPötting aus dem Zuge von Neumarkt ausgestiegen war und sich sehr auffallend benahm. Er stellte ihn zur Rede und der Beschuldigte gestand, das; er in Neumarkt gewesen sei, um der Postmeisterin das Angeld zurückzugeben. Als ihn sein Lehrer direkt fragte, ob er nichts von den Bäumen wisse, gestand er die Tat ein. Er gab an, am Dreikönigstage „rauhnachteln" gegangen zu sein. Er habe von den Bauern so wenig bekommen, daß er aus Rache ihnen die Baume abgesägt hatte. Im Gegensatze zu diesen Aussagen, beschuldigte Wüllersdorfer vor dem Gendarmen den Bauernknecht Leopold Hanetzeder der Tat. Als sich je doch herausstellte, daß Hanetzeder am 3. Jänner nicht in Neumarkt gewesen sei, wiederholte Wüllersdorfer sein Geständnis und gab an, Hanetzeder deshalbverdächtigt zu haben, weil ihn dieser einmal vor Monaten „gebeutelt" hatte. Die Verteidigung hatte Dr. Mahrhofer inne. Der Gerichtshof verurteilte Felix Wüllersdorfer zu einem Monat Arrest. Bezüglich der Anklage wegen Verleumdung, erfolgte ein Freispruch.

Neuigkeits) Welt Blatt 15. April 1915

Frühjahrs-Obstbaummarkt in Grieskirchen. Aus Grieskirchen in Oberösterreich wird uns geschrieben: Der diesjährige Frühjahrs-Obstbaummarkt, verbunden mit einer Prämierung erfolgreicher Obstbanmzüchter des Bezirkes, nahm in Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse einen sehr zufriedenstellenden Verlauf. Es wurden über tausend Obstbäumchen verschiedener Sorten auf den Markt gebracht, auch der Besuch war ein sehr guter und die Kauflust eine sehr rege. Prämiiert wurden folgende Landwirte: Georg Maier in Aigen-Pollham, Matthias Maier in Oberschmiedgraben-Michaelnbach, Johann Brandtner in Gebersdorf-Schönau, Andreas Eichinger in Pollhain, Josef Kaltenböck in Kaltenbach-Pollham, . . . . .

Volkspost 17. April 1915

Veränderungen im Gewerbestande. Anmeldungen: Alois Andlinger, Gemischtwaren-Handel. Seiblberg 1, Michaelnbach

Linzer Volksblatt 22. April 1915

Aus Michaelnbach, 21. April, wird uns geschrieben: Herr Hauptmann Walther Vogl vom 5. F.J.B., der Schwager des hiesigen Herrn Gemeindearztes Dr. Hamann, wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Er kämpft inden Karpathen. Wie seinerzeit gemeldet wurde, hat Hauptmann Vogl früher schon das Signum Laudis erhalten

Linzer Volksblatt 25. April 1915 -Inserat

Eisendreher und Maschinenschlosser

werden gegen gute Verpflegung aufgenommen bei Johann Hötzeneder, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach b. Grieskirchen, Ob.-Oe.

Linzer Volksblatt 30. April 1915

Michaelnbach, 29. April. (Todesfall.) Mittwoch 11 Uhr nachts, starb nach längerer und schmerzlicher KrankheitHerr Johann Hendlmayr, verehelichter Bauer am ansehnlichen Obermairgute in Reichenau, im 66. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein edler Mann und ein tüchtiger Bauer, war allseits sehr geachtet und beliebt. Vor 19 Jahren wurde sein Haus infolge Blitzschlages ein Opfer der Flammen und so manches Harte mußte der gute Mann ertragen. Sein älterer Sohn, der am russischen Kriegsschauplatze an Ruhr erkrankte, ist gegenwärtig in einem Spitale in Mährisch-Ostrau. Das feierliche Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr vormittags.

Linzer Volksblatt 2. Mai 1915

Michaelnbach. 30. April. (Trauung.) Montag, den 3. Mai werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Der ledige Uhrmacher und Hausbesitzer Alois Hendlmayr in Michaelnbach und Anna Baumgartner, ledige Dienstmagd beimIrinseder in Krumbach. Der Bräutigam, der wegen seines guten Humors allseits beliebt ist und in seinem Uhrmachergeschäfte viel besucht wird, ist ein Bruder des gestern verstorbenen Obermair in Reichenau und des Herrn Bürgermeisters Josef Hendlmayr. Die Brautleute machen nach der Trauung eine kleine Hochzeitsreise aufden Pöstlingberg. Der verstorbene Obermair hat vor 22 Jahren am 1. Mai geheiratet, sein Hochzeitstag wurde also auch sein Begräbnistag.

(Linzer) Tages-Post 10. Mai 1915

Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Johann Danzer, 14. IR., Michaelnbach, Lungenspitzenkatarrh;

Aus Nikolski-Ussurisk meldeten sich durch eine Karte, die am 3. April dort aufgegeben wurde und am 7. d, inihrem Bestimmungsorte eintraf, folgende Krieger, die anläßlich des Falles der Festung Przemysl in russische Gefangenschaft gerieten, und zwar: . . . . . . Franz Stöger, Waizenkirchen; Johann Dierlinger, Michaelnbach; . . . . . Die Krieger schreiben: „Die besten Grüße an die Heimat. Wir sind gesund und hoffen auch ein solches Wiedersehen."

Linzer Volksblatt 13. Mai 1915

Eine Piusvereins -Versammlung findet statt in Michaelnbach Sonntag den 16. Mai, 3 Uhr nachmittags, in Herrn Zehetmayrs Gasthaus. (Redner: Hochw. Herr Baudenbacher S. J.)

Linzer Volksblatt 23. Mai 1915

Michaelnbach, 18. Mai. (Piusverein.) Am letzten Sonntag war Piusvereinstag. Nachmittags 2 Uhr hielt der Hochw. Herr Professor P. Josef Lachmahr vom Freinberg in der Kirche eine zu Herzen gehende Piusvereinspredigt. Hierauf war im großen Saale bei Herrn Zehetmayr die Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Piusvereines. Dieselbe war glänzend Besucht, der große schöne Saal war zu klein, es waren über 200 Personen, Männer und Frauen, erschienen. Es waren gekommen die Hochw. Herren Pfarrer Lackner von St.Thomas, Benefiziat Märzendorfer von Peuerbach, Kooperator Ignaz Falkensteiner mit dem Theologen Orthofer von Waizenkirchen, P. Zeno von Pupping, der anläßlich des Anbetungstages am Samstag zur seeelsorglichen Aushilfe hier war, ferner Herr Bürgermeister Muckenhuber, Gemeinderäte und Gemeindeausschüsse, Frau Dr. Klimesch, sowie der dritte Orden und die hiesige marianische Kongregation. Die Festrede des Herrn Professors

P. Josef Lachmayr war ein Meisterstück der Beredsamkeit. Mit größter Aufmerksamkeit lauschten dieAnwesenden den überzeugungsvollen Worten des gewandten Redners über Zweck und Ziel des Piusvereines, über den Schaden, den die glaubensfeindliche Presse anrichtet, über den Nutzen der guten Presse in Bezug aufGlauben, Sittlichkeit und Volkswohl. Herr Benefiziat Märzendorfer gab einige sehr praktische Winke für eine gedeihliche Piusvereinsarbeit, Herr Kooperator Falkensteiner. gab einige heitere Geschichten zum Besten. Eröffnet wurde die Versammlung mit einem Marienlied, nach der Festrede wurde das Herz Jesu-Bundeslied gesungen und geschlossen wurde die schöne Versammlung mit der Volkshymne. Möchte die Versammlung viele gute Früchte hervorbringen, das ist der Wunsch aller Freunde der christlichen Presse.

Volkspost 5. Juni 1915

Das Ergebnis der Landsturmmusterung, welche vom 31. Mai bis 3. Juni in Eferding stattfand, ist folgendes:

1. Tag (Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Alkoven und Aschach) 346 Mann, 178 tauglich;

2. Tag (Gemeinden Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach) 361 Mann, 202 tauglich:

3. Tag (Gemeinden Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas) 300 Mann, 156 tauglich:

4. Tag (Gemeinden Prambachkirchen und Waizenkirchen) 225 Mann, 112 tauglich. Außerdem wurden noch zwei Ungarn als tauglich befunden. Aufsehen erregte es, als die Eidesleistung am ersten Tage auf dem Haupchlatze vor genommen wurde, da für so viele Landsturmmänner der Saal unzulänglich war. Besonders gehobene Stimmung herrschte an diesem Tage, wo nach einem Hoch auf den Monarchen zahlreiche Rufe „Nieder mit Italien!" aus den Reihen der Behaltenen ertönten. Auch an den übrigen Tagen wurde dieEidesleistung auf dem Hauplatze abgenommen.

Linzer Volksblatt 29. Juni 1915

Kriegsgefangen. Josef Kaltenböck, Angerersohn in Minithal, Pfarre Michaelnbach, der als Landsturmartillerist inPrzemysl diente, und von dem man lange Zeit nichts wußte, schrieb unter dem 4. Mai, daß er sich in Samarkand in russischer Gefangenschaft befindet und gesund ist

Linzer Volksblatt 7. Juli 1915

Prambachkirchem, 5. Juli. (Verschiedenes.) Von unseren 600 Flüchtlingen kommen nun 260 zur Verteilung indie Pfarren St. Marienkirchen, Michaelnbach und Stroheim.

Linzer Volksblatt 11. Juli 1915

Michaelnbach, 8. Juli. (Zum Kriege.) Zur zweiten Kriegsanleihe wurden beim hiesigen Postamte der Betrag von ungefähr 56.000 K gezeichnet, außerdem von der Vorschußkasse der Betrag von 10.600 K.

Das von den Schulkindern gesammelte Altmetall hatte ein Gewicht von 576.Kilo und wurde in neun Kisten nach Wien geschickt.

In diesen Tagen kommen von Prambachkirchen her 100 Flüchtlinge. Sie werden in den leeren Wohnungen untergebracht.

Bei der vorletzten Stellung wurden aus. der hiesigen Gemeinde ungefähr 48 % für tauglich erklärt. Einige von diesen, die am 21. Juni nach Linz eingerückt sind, waren vorübergehend im gastlichen Pfarrhofe in Leonding einquartiert, was sie um so mehr freute, als der dortige Herr Pfarrer Kienbauer auch ein Michaelnbacher ist. -„Es geht, uns hier vorzüglich", schrieb ein Rekrut nach Hause.

Herr Hauptmann Walter Vogl vom 5. Feldjägerbataillon, der unter General Linsingen am Dnjestr kämpfte isterkrankt und befindet sich angeblich im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Franz Leitner, Feuerwerker beim 40. Feldkanonenregiment, ein Stiefbruder des hiesigen Herrn Pfarrers, war an Bauchtyphus schwer krank im Valeriespital in Budapest und ist jetzt beim Kader in Budweis.

Michael Breitwieser, Loiplsohn in Hilpertsberg, ist wieder erkrankt und befindet sich in einem Spitale in Böhmen.

Johann Danzer von Geisedt, der krank vom russischen Kriegsschauplatze zurückkam, ist im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Linzer Volksblatt 24. Juli 1915

Michaelnbach, 22. Juli. (Von unseren Kriegern.) Eine ungemein traurige Nachricht ist hier eingelangt. Als Opfer des Krieges starb am 12. Juli, 10 Uhr abends, der verehelichte Bauer Ignaz Burgstaller vom Bäckermairgute inMichaelnbach, im 39. Lebensjahre. Er starb nach ganz kurzer Krankheit, nach einer zweiten Nachricht heißt es plötzlich. Er war seit neun Monaten der Feldpost Nr. 213 zugeteilt und versah seinen Dienst als Feldpostkutscher mit solcher Treue und Gewissenhaftigkeit, daß ihm das Feldpostamt die lobendste Anerkennung aussprach. SeinGrab ist in Horözanka, Bezirk Podhajce, in Galizien, drei Stunden nordöstlich von Halicz. Der so unerwartetDahin geschiedene, der noch zwei Tage vor seinem Tode heimschrieb, daß er ganz gesund sei, war ungemeintätig und strebsam und allseits geachtet. Seit drei Jahren war er verheiratet mit einer Lichteneggertochter von Pollham, welche durch das so rasche Ableben ihres Gatten ganz gebrochen und trostlos ist, umsomehr, als sie selbst auch nicht recht gesund ist. Ein zweijähriger, frischer Knabe hat seinen Vater verloren. Gott tröste und stärke die gute Bäckermairin in ihrem übergroßen Schmerze der gute Bäckermair aber ruhe im Frieden des Herrn!

Matthäus Schatzl, Gastwirtssohn von Furt, welcher beim mobilen Pferdespital 1/14, Feldpost Nr. 506, diente, istkrank in Kaschau in Ungarn.

Johann Steingruber von Reichenau, Korporal beim IR. Nr. 14, 16. Komp., wird als vermißt gemeldet.

Linzer Volksblatt 7. August 1915

Michaelnbach, 5. August. (Zum Kriege.) Bei der Musterung der 43-bis 50jährigen wurden aus der hiesigen Pfarre 50% behalten. Davon sind 19 verheiratet, drei haben nie beim Militär gedient.

Wie aus einer Anmerkung an zurückgesandten Postkarten hervorgeht, ist am 20. Juli bei den Kämpfen in Tirolder Krämerssohn August Stelzhammer von Haid, vom k. k. Inf.-Reg. Nr. 14, 1. Komp., im 25. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Der junge Held war sehr talentiert und diente bis zur Mobilisierung als Kellner in Paris, von wo er gerade noch rechtzeitig abkommen konnte, so daß er nach Überwindung großer Schwierigkeiten und Entbehrungen wohl ganz erschöpft, aber glücklich in der Heimat ankam. Geld und Gepäck mußte er in Frankreich zurücklassen. Auch in London und Wien war er als Kellner, so in den Hotels „Bristol" und „Astoria".

Aus dem erbetenen Sterberegister-Extrakt des k.u.k.Reservespitales in Debreczin in Ungarn geht hervor, daß der seit längerer Zeit vermißte Johann Hummer vom k. k. LJR. Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergutein Reichenau, am 27. Jänner nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Darmtyphus im 22. Lebensjahre im städtischen Epidemiespitale in Debreczin gestorben und am selben Tage im dortigen Epidemiefriedhofe beerdigtworden ist. Der Verstorbene war Mitglied der hiesigen Feuerwehr, ein sehr geachteter Bursche, die Stütze seiner Eltern. Am nächsten Mittwoch findet hier für ihn der Trauergottesdienst statt.

Verlustliste 9. August 1915

Greifeneder Paul," Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1S88, verw.

Stieger Michael, Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Wels, Michaelnbach, 1878, verw.

Linzer Volksblatt 13. August 1915

Michaelnbach, 11. Augnst. (Von unseren Kriegern.) Heute wurde für den Krieger Johann Hummer vom k. k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, welcher imEpidemiespitale in Debreczin an Darmtyphus im 22. Lebensjahre gestorben ist, der feierliche Trauergottesdieust mit Requiem und Libera abgehalten, dem die Gemeindevertretung, die Freiw. Feuerwehr, sowie die nächsten Verwandten und viele Gläubige der Pfarre beiwohnten.

Am nächsten Montag findet ein Trauergottesdienst statt für den verstorbenen Feldpostkutscher Ignaz Burgstaller, verchelichter Bauer am Bäckenmairgute in Michaelnbach, welcher am 12. Juli 1915 an Cholera in Galizien im

39. Lebensjahre gestorben und bei Horozanka, nordöstlich von Haliez, beerdigt worden ist.

Von Josef Wilflingseder vom 59. Infanterie-Regiment, 16. Komp., früher Knecht beim Parzer in Michaelnbach, kam seit 26. August 1914 keine Nachricht mehr. Heute kam von ihm eine am 7. Juli geschriebene Karte an, daß er in Tschimkent in Mittelasien als Kriegsgefangener sich befinde und ganz gesund sei.

Linzer Volksblatt 15. August 1915

Paul Greifeneder Inft. Michaelnbach verw.; Michael Stieger 11. Inft Verw.; In Wels: Matthias Schatzl. 14. TD., Michaelnbach, Nierenleiden;

Linzer Volksblatt 17. August 1915

Vom Klerus: Am 14. d. M. starb, wie gemeldet, in Uttendorf der Jubelpriester Josef Wührer im 86. Lebensjahre und im 60 Jahre seines Priestertums. Der selbe war geboren am 21. Oktober 1831 zu Eferding. zum Priester geweiht am 27. Juli 1856 und wirkte als Kooperator in Michaelnbach, Schönau, Pabneukirchen, Dimbach, Ampflwang, Natternbach, Gurten, Münzkirchen, Pfarrkirchen i. M, Ebensee, Kirchberg i. M., Dietach und Gasten;und als Defizientenpriester und prov. Benefiziat in Hart bei Pischelsdorf. Im Jahre 1891 trat er wegen Kränklichkeit in Pension und übernahm den Messeleserposten in Uttendorf, zu dessen Ehrenbürger er ernanntwurde. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 17. d. um 9 Uhr vormittags statt. R. I. P. –

Linzer Volksblatt 19. August 1915

Michaelnbach, 16. August. (Von unseren Kriegern.) Vom Kommando des IR 14 ist über Ersuchen des hiesigen Pfarramtes die Nachricht bestätigt worden, daß der ledige Krämerssohn August Stelzhammer von Haid am 20 Juliam Monte Piano bei Schluderbach, südöstlich von Franzensfeste in Tirol, im 24. Lebensjahre vor dem Feinde den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Der gefallene Krieger war früher Kellner in Wien, London und ParisDienstag ist für denselben der feierliche Trauergottesdienst in der hiesigen Pfarrkirche.

Johann Steingruber, ein Ziehsohn vom Mittinergute in Reichenau ist verwundet in die russische Gefangenschaft geraten und befindet sich auf dem Transporte in das Innere von Rußland.

Michaelnbach, 16. August. (Seelsorge der Flüchtlinge.) Seit einigen Wochen sind hier Flüchtlinge aus Südtirol untergebracht u. zw. 32 Personen aus der Stadt Levico im Balsuganatal und 5 Personen aus Rovereto, meist Frauen und Kinder, nur 5 ältere Männer. Letzten Donnerstag kam von Prambachkirchen her der Herr Stadtfarrer JosefDalpiaz von Rovereto. Es gingen fast alle zur hl. Beichte und am Freitag früh empfingen sie die hl. Kommunion, worauf der genannte Herr Stadtpfarrer eine Predigt in italienischer Sprache an die Flüchtlinge hielt. Gestern, Sonntag nachmittags, kam von St. Thomas her der Herr Stadtpfarrer Viktor Morler, Archipresbyter und Dechantvon Levico, zum Besuche seiner Pfarrkinder hieher, hielt am Abend den feierlichen Segen und betete mit den Flüchtlingen den hl. Rosenkranz, heute, Montag früh, hielt er nach der hl. Messe ebenfalls eine Predigt an dieselben. Hierauf ging derselbe nach Daxberg zum Besuche der dortigen Flüchtlinge. Dienstag besucht er dieFlüchtlinge in Grieskirchen, und wird dann über Wien nach Olmütz in Mähren reisen, wo er imfürsterzbischöslichen Konsistorium mit seinem Kooperator bis auf weiteres Wohnung nehmen wird. Die hiesigen Flüchtlinge waren über den Besuch der beiden hochw. Herren ungemein erfreut.

Verlustliste 31. August 1915

Prähofer Johann, Korp., DR. Nr, 4, 4. Est., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1890, kriegsgef. (Taschkent,Rußland.)

Linzer Volksblatt 23. September 1915

Unterstützungen an Feuerwehren. Der Landesausschuß hat in seiner Sitzung vom 20. September 1915 nachstehenden freiwilligen Feuerwehren Beihilfe aus dem Landesfeuerwehrfonds von 250 K der Feuerwehr Michaelnbach bewilligt.

Linzer Volksblatt 29. September 1915

Michaelnbach, Infanterist im 14. Infanterie-Regimente, 11. Kompagnie, ist am 3. September 1915 nach Empfang der hl. Sterbekramente in Russisch-Polen an Cholera gestorben. Katzlberger stand im 24. Lebensjahre und liegtin Cholupy, Bezirk Wolhynien (Rußland) begraben. (Anm.: Wolhynien liegt heute in der Urkraine)

Verlustliste 2. Oktober 1915

Enzlberger Heinrich, LstInft., IR. Nr. 14, ?. Komp., Oberesterreich, Eferding, Michaelnbach, 1896, verw.

Linzer Volksblatt 14. Oktober 1915

Michaelnbach, 12. Oktober. (Todesfall. -Von den Kriegern.) Gestern um 10 Uhr war das feierliche Leichenbegängnis des Matthias Mayr, ledigen Bauerssohnes vom Ebnergute in Pollesbach, seit einiger Zeitwohnhaft in Haid, hiesiger Pfarre, welcher am Samstag früh an Wassersucht unerwartet schnell im 51. Lebensjahre gestorben ist. Die freiwill. Feuerwehr beteiligte sich am Leichenbegängnisse und Feuerwehrmänner trugen ihren Kameraden zum Grabe, der seit der Gründung der hiesigen Feuerwehr vor 25 Jahren deren eifriges Mitglied war.

Einen ungemein tiefen Eindruck machte die gestrige Trauerfeier für den am 24. Sept. auf wolhynischem Boden gefallenen Krieger Felix Muggenhumer vom Pimmerstorfergute in Holzing. Das feierliche Requiem und Libera hielt mit Assistenz der hochw. Herr Pfarrer Kienbauer von Leonding, ein Geschwisterkind des gefallenen Kriegers. Am Trauergottesdienste beteiligten sich die löbliche Gemeindevertretung, die freiwill. Feuerwehr und neun Soldaten in der Kriegeruniform, die derzeit auf kurzen Urlaub hier sind. Den Abschluß bildete das Kaiserlied.

Johann Stelzhammer, Krämerssohn von Haid, wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel verwundet und istim Elisabethspital in Wien. Karl Gütlinger vom Schmidgute in Weiking, wurde auf dem Italienischen Kriegsschauplatze verwundet und ist in einem Spitale in Klagenfurt, wo auch dessen Kamerad Stieger von Oberspaching als Verwundeter ist.

Matthäus Stieger vom Fürböck auf der Haid, beim Landwehr-Inf.-Reg. Nr. 2, befindet sich in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, beschäftigt in einer Wagnerwerkstättein Linz, war schwer krank, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung.

Linzer Volksblatt 17. Oktober 1915

Michaelnbach, 14. Oktober. Heute ist hier vom k. k. Feldkuraten Hämmerle die traurige Nachricht eingelangt,daß am 30. September auf wolhynischem Boden der ledige Bauerssohn Ferdinand Watzenböck vom Brunergutein Minithal infolge eines Kopfschusses den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Derselbe vollendete am 27. September sein 19. Lebensjahr; er rückte am 15. April ein und diente beim Inf.-Reg. Nr. 14, 13. Komp. Sein bester Freund Felix Muggehumer, mit dem er seit dem Einrücken immer beisammen war, auch auf dem Schlachtfelde, ist um sechs Tage früher gefallen. Ein Bruder des jungen Helden ist auf dem italienischen Kriegsschauplatze und eine Schwester mußte vor einigen Wochen in die Landes -Irrenheilanstalt nach Linz gebracht werden, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst wird nächsten Mittwoch in der hiesigen Pfarrkirche gehalten werden.

Linzer Volksblatt 5. November 1915

Am 2. Nov. starb Herr Paul Kaltenböck verehelichter Bauer am Humergute in Minithal, Pfarre Michaelnbach. Patronatskommissär bei der Pfarrkirche Michaelnbach, Gemeinderat, gewesener Obmann des Ortsschulrates, Obmann des Aufsichtsrates der Vorschußkasse, im 61. Lebensjahre.

(Linzer) Tages-Post 22. November 1915

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten

u. a. nachbenannte Krieger untergebracht: Trainsoldat Matthias Schatzl aus Michaelnbach, 14. TrDiv., Nierenleiden.

Linzer Volksblatt 24. November 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: In Schärding: Johann Stelzhammer, 14. JR., Michaelnbach, Durchschuß im rechten Kniegelenk;

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Josef Hendelmaier, 2. LJR., Michaelnbach, Steinschlagverletzung an der linken Hand.

Verlustliste 2. Dezember 1915

Geiselbrechtiger Leopold. Lstlnft., IR. Nr. 14, l. Marschkomp., Oberösterreieh, Eferding, Michaelnbach. 1887;verw.

Linzer Volksblatt 10. Dezember 1915

Neumarkt bei Kallham, 7. Dezember. In der hiesigen Pflegestätte sind eingetroffen: Infanterist Anton Furtmoser, von Michaelnbach, LwIR. 2/9 (Lungentuberkulose).

Linzer Volksblatt 12. Dezember 1915

Michaelnbach, 9. Dezember. (Todesfall. — Von den Flüchtlingen. — Von den hiesigen Soldaten). Am Dienstag wurde hier beerdigt Matthias Huber, verehelichter Rechenmacher und Besitzer des Ließenhaufes in Kiesenberg, welcher an Lungenentzündung im 75. Lebensjahre gestorben ist. Derselbe war über 40 Jahre ein treuer und überzeugter Volksvereinsmann, der sich auch offen die Wahrheit zu sagen getraute.

Auch von hier wurden vor einiger Zeit die Flüchtlinge aus Levico und Rovereto in Südtirol, 98 an der Zahl — ins Barackenlager nach Braunau gebracht. Dieselben wurden, da sie fast durchwegs der ärmeren Klasse angehören, hier wiederholt mit Kleidern und Schuhen beteilt, u. zw. erhielten sie um ungefähr 1800 K Kleider und um 12O0 K Schuhe. Die meisten von ihnen sind sehr ungern von hier weggegangen, da sie sich in den fünf Monaten ihres Hierseins recht wohl fühlten.

Von den hiesigen Soldaten sind krank: Anton Furthmoser, Irinsedersohn von Krumbach, im Verwundetenhaus im 4. Bezirk, Alleegasse in Wien; Joh. Kutzenberger, Petermairsohn in Mairdoppl, in Knittelfeld in Steiermark;Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, mit erfrorenen Füßen in St. Michael in Steiermark; AloisStelzhammer von Haid ist im Feldspital Feldpost 606; Josef Hendlmair, Obermairsohn in Reichenau, ist in Wels;Matthias Schatzl, Gastwirtssohn von Furth, ist in Waizenkirchen: der Tischler Gottfried Kellermair von Kiesenberg und Johann Jungwirth in Geisedt sind im Garnisonsspital in Linz; Leopold Geiselbrechtinger istschwer verwundet in der Lehrerbildungsanstalt in Linz.

Verlustliste 18. Dezember 1915

Stelzhammer Johann, LstInft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889; verw.

Linzer Volksblatt 22. Dezember 1915

Michaelnbach, 20. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am Montag den 27. Dezember findet im Gasthause des Herrn Josef Steiner in Michaelnbach um ½ 3 Uhr nachmittags die Jahresversammlung des kath. Volksvereins statt, zu welcher Herr Landtagsabgeordneter Josef Zacherl aus Lambach als Redner erscheinen wird.

(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1915

Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende Krieger bei der k. k. Statthalterei in Linz veröffentlichtnachstehendes Resultat der für ihre Zwecke im Juli 1915 eingeleiteten und jetzt beendeten allgemeinen Landessammlung im Kronlande Oberösterreich. -Gerichtsbezirk Waizenkirchen. Ortsgemeinden: Sankt K905,70; Heiligenberg 400.10 St. Marienkirchen 848.40 Michaelnbach 609.70 Prambachkirchen 1400.— St.Thomas 379.60 Waizenkirchen 1573.65 in Summe K 6.117.15

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1915

Im Notreservespital Nr. 2 in Linz: Johann Hormandingcr, 2. LIR., Michaelnbach, Eferdinq, Schußverletzung

Linzer Volksblatt 31. Dezember 1915

Versammlungsberichte. Michaelnbach, 29. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am heurigen Johannestage hielt die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines ihre Jahresversammlnng ab. Zu derselben erschienen die strammen Volksvereinsmänner und Gäste so zahlreich, daß der geräumige Saal in Steiners Gasthaus zu kleinwurde. Es waren gekommen Herr Bürgermeister Muckenhuber mit den meisten Gemeindeausschußmitgliedern, Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, drei Volksvereinsmitglieder, welche gerade auf einen kurzen Urlaub zu Hause waren, und zur großen Freude der gewählte Abgeordnete des Bezirkes, Herr Josef Zacherl Bauer und Bürgermeister in Edt bei Lambach. Nach der Begrüßung brachte der Obmann der Ortsgruppe den Rechenschaftsbericht über das ablaufende Jahr zum Vortrage. Die Ortsgruppe Michaelnbach zählte in diesem Jahre 137 Mitglieder, davon starben drei sehr wackere Volksvereinsmänner, nämlich Johann Hendlmahr, PaulKaltenböck und Matthias Huber. Sechs neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an, so daß die Ortsgruppe mitBeginn des neuen Jahres 140 Männer zählen wird. Kriegsdienst leisten 21 Mitglieder, 14 im Hinterlande und 7 an der Front. Gefallen ist glücklicherweise noch kein Volksvereinsmann, einer, nämlich der Angerer in Minithalist seit August 1914 vermißt. Hierauf hielt der Herr Abgeordnete Zacherl einen sehr instruktiven Vortrag über die wichtigsten Fragen der gegenwärtigen harten Zeit. Mit großem Interesse hörten die zahlreichen Männer die klaren Ausführungen des Herrn Gastredners an, den wir als tüchtigen und stets hilfsbereiten Volksmann kennen lernten. Einstimmig wurde sodann eine Resolution angenommen, in welcher dem hochverdienten Herrn Landeshauptmann Prälaten Hauser, den christlichsozialen Abgeordneten und den ausgezeichnet redigierten katholischen Zeitungen „Linzer Volksblatt", „Welser Zeitung", und „Oberöterr. Volkszeitung" vollstes Vertrauen, verdiente Anerkennung und der geziemende Dank ausgedrückt wurde. Nach dreistündiger Dauer wurde dann dieherrliche Versammlung mit einem begeisterten, dreifachen Hoch auf die höchsten Gewalten, Papst und Kaiser, geschlossen.

Linzer Volksblatt 9. Januar 1916

Verluste im Kriege. Krankenhaus in Wels: Anton Ganglmaier, 2. LdschR, Michaelnbach, Blasenkatarrh; MartinStieqer, 14. JR., Michaelnbach, Magenkatarrh;

(Linzer) Tages-Post 14. Januar 1916

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten unter anderen nachbenannte Krieger untergebracht: Im Notreservespital Nr. 2 in Linz, Abteilung Inft. Johann Hormandinger aus Michaelnbach, 2. LwJR., Schußverletzung

Linzer Volksblatt 22. Januar 1916

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Franz Watzenböck, 2. LIR., Michaelnbach, Erfrierung mehrerer Zehen des rechten Fußes;

Linzer Volksblatt 1. Februar 1916

Michaelnbach, 31. Jänner. (Todesfälle.) Gestern, Sonntag um ½ 5 Uhr nachmittags, starb nach kurzer Krankheitder verwitwete Bauer Fr. Lindmayr vom Mayrgute in Aichet bei Grub im 74. Lebensjahre. Große Trauer ist eingekehrt beim Mair in Aichet. Die beiden Söhne Josef und Alois und der Enkel Johann mußten einrücken, der Alois ist seit 30. Dezember 1914 vermißt. Nun ist der Vater auch eingerückt zur großen Armee und so sind diedrei Töchter allein bei der Bewirtschaftung des schönen Anwesens. Der gute Mair in Aichet war ein biederer Mann, ein angenehmer Gesellschafter und ein strammer Volksvereinsmann. Eine Zeit lang war er auch Gemeindevorsteher. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Lichtmeßtag um ½ 9 Uhr vormittags.

Heute, Montag, 6 Uhr früh, starb nach längerer Krankheit Juliana Reitböck, geborene Steiner, verwitweteAuszüglerin am Schmidhause in Furth, im 84. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist gleichfalls am Lichtmeßtage vor dem Hochamte.

Linzer Volksblatt 6. Februar 1916

Oberarzt i. Res. Dr. Otto Hamann Chefchirurg eines Kriegshafens, wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuze mitder Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Dr. Otto Hamann ist Gemeindearzt in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1916

Michaelnbach, 9, Februar. Fürs Vaterland gestorben ist am 31. Jänner im k. k. mobilen Refervespitale 5/2(Feldpost 56) der Infanterist Alois Kröswagen. lediger Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus in hiesiger Pfarre, im 26. Lebensjahre. Derselbe war nie recht gesund, mußte am 16. August 1915 einrücken und starb nun an Lungenödem. Er ist begraben am Ortsfriedhofe in Nozycze in Wolhynien. Sein Bruder Anton starb im Oktober 19l4 in Kagran bei Wien und liegt in der Heldengrabstätte am Wiener Zentralfriedhofe. Drei Brüder stehen noch im Felde. Gott tröste die schwergeprüften Eltern und Geschwister. Der feierliche Trauergottesdienst wird inhiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag abgehalten werden

Linzer Volksblatt 16. Februar 1916

Michaelnbach, 14. Februar. Von der Schule. — Urlaub.) Am heutigen Tage wurde Fräulein Ernestine Hiegelsperger, Aushilfslehrerin an der hiesigen Volksschule seit November 1914, von hier abberufen und alsLehrerin in Untergaumberg bei Leonding angestellt. Fräulein Hiegelsperger war eine sehr eifrige Lehrkraft und machte wegen ihres freundlichen Entgegenkommens den besten Eindruck. Es folgen ihr die besten Wünsche für ihre Zukunft nach. Hieher kommt als Aushilfslehrerin die Lehramtskandidatin Fräulein Hilda Böhm.

Gestern kam auf kurzen Urlaub heim der verehelichte Besitzer des ansehnlichen Englhofergutes Korporal Joh. Schatzl. Ein paar Wochen vor der Mobilisierung hat er auf das genannte Gut geheiratet, mußte dann einrücken und war zuerst einige Zeit in Tirol, dann in den Karpathen und seit August in Serbien. Ueberaus groß ist dieFreude des Wiedersehens bei seiner tüchtigen Ehegattin und den 10 braven Stiefkindern, denn der gute Englhofer hat seit der Mobilisierung keinen Urlaub gehabt. Möge er sich in den wenigen Tagen recht gut erholen!Linzer Volksblatt 2. März 1916

Michaelnbach, 29. Februar. (Urlaub. — Einbruch. — Milchlieferung.) Gegenwärtig herrscht im Doktorhause inGrub große Freude. Herr Dr. Otto Hamann, der weit bekannte und allseits sehr geschätzte Gemeindearzt von Michaelnbach, der seit der Mobilisierung Kriegsdienste leistet, ist zum zweiten Male auf kurzen Urlaub hier, der bis zum 8. März dauert. Herr Dr. Hamann ist Chefarzt in einem Feftungsspitale in Süddalmatien und wurde vor kurzer Zeit mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.Die hiesige Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Muckenhuber erschien am Sonntag im Doktorhause inGrub und brachte Herrn Doktor die herzlichsten Glückwünsche zur wohlverdienten kaiserlichen Auszeichnung dar. Zu gleicher Zeit ist der Schwager des Herrn Doktor, Herr Hauptmann Walter Vogl vom Feldjägerbataillon, auf kurzem Urlaube hier. Derselbe steht unter dem Kommando des bayrischen Generals Grafen Bothmer, auf dem Kriegsschauplatze in Ostgalizien. Er trägt neben dem österreichischen Militärverdienstkreuz das Eiserne Kreuz als wohlverdiente Auszeichnung an seiner Brust.

In den letzten Tagen wurde um Mitternacht bei Herrn Greinegger, Mair in Schmidgraben, ein frecher Einbruch verübt. Den Dieben gelang es, nachdem sie das Fensterkreuz ausgehoben hatten, aus der Speisekammer einige Laib Brot und einizes Fleisch zu entwenden. Die Anzeige wurde erstattet.

Seit einigen Tagen ist die Milchlieferung in hiesiger Gemeinde vorgeschrieben. Täglich müssen 350 Liter an dieStadtgemeinde Linz abgeliefert werden. Herr Gastwirt Steiner von hier hat in sehr dankenswerter Weise dieAufgabe übernommen, täglich gegen mäßige Entlohnung das Fuhrwerk beizustellen und die Milch zur Bahnstation Waizenkirchen zu bringen.

Verlustliste 8. März 1916

Schwarz Karl, ResInft., IR. Nr. 14, 9,Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach. 1885; kriegsgef., Krasnojarsk, Gouvernement Jenisseisk, Rußland.

Linzer Volksblatt 9. März 1916

Michaelnbach, 6. März. (Leichenbegängnis.) Heute um 10 Uhr wurde die ledige Näherin Elise Roitinger beerdigt,welche am Samstag um 1 Uhr mittags nach genau zweiwöchentlicher Krankheit an einem Lungenleiden im 22. Lebensjahre gestorben ist. Die Verstorbene, von Taufkirchen an der Trattnach gebürtig, war ein sehr braves und ruhiges Mädchen und war immer sehr gesund, und niemand hätte an ein so jähes Ende gedacht. Mit größter Geduld ertrug sie ihre schwere Krankheit, bis sie in der schönsten Blüte ihres Lebens ihre reine Seele aushauchte. Mit größter Sorgfalt und Hingebung wurde sie während der Krankheit von ihrer Ziehmutter und ihrer MeisterinAgnes Störinger gepflegt. Sechs Jungfrauen trugen sie zum Grabe. Ihr Zwillingsbrüder steht auf dem italienischen Kriegsschauplatze.

Linzer Volksblatt 22. März 1916

Michaelnbach, 20. März (Todesfall.) Samstag nachmittags um 2 Uhr starb nach längerer Krankheit an Magenkrebs der verehelichte Hausbesitzer Franz Mayr in Grub, im 61. Lebensjahre. Der Verstorbene wurde nach dem Tode des Matthias Danzer Gemeindediener von Michaelnbach und er verrichtete diesen Ehrendienst mit peinlichster Genauigkeit und unverdrossenem Eifer. Er war überhaupt ein sehr strebsamer und fleißiger Mann. Als Wegmacher sorgte er stets für einen guten Zustand der Bezirksstraße im hiesigen Gemeindegebiete. Er war auch eifriger Volksvereinsmann. Zwei Söhne stehen im Felde, der jüngste hat um Ausnahme in die Kriegsmarine angesucht. Das Leichenbegängnis ist am Dienstag um 19 Uhr.

Linzer Volksblatt 31. März 1916

Michaelnbach, 23. März. (Verschiedenes.) Ein Telegramm aus dem Garnissonsspitale in Innsbruck bringt dieNachricht, daß Josef Baumgartner, Soldat beim k, k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck, dortselbst im 42. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben ist. Der Verstorbene war von hier gebürtig und diente vor der Mobilisierung bei Herrn Hötzeneder. Er mußte einrücken und war in Linz, Steyr und zuletzt längere Zeit in Innsbruck. SeinBruder Franz starb im November 1914 infolge einer Verwundung im Kriege Kaiserin Elisabeth-Spitale in Wien ebenfalls fürs Vaterland. Der feierliche Trauergottesdienst wird am Montag in hiesiger Pfarrkirche stattfinden. Das Begräbnis war in Innsbruck am Dienstag um 2 Uhr nachmittags.

Der verwitwete Zimmermann Michael Kaisermair, der am letzten Sonntag in Grieskirchen beerdigt wurde, war bei 50 Jahre hier ansässig und ist erst vor einigen Wochen nach Winkeln in der dortigen Pfarre zu seiner Tochter übersiedelt, wo er nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren gestorben ist. Der gute Kaisermair war sehr arbeitsam und fleißig, wegen seines guten Humors überall gern gesehen, ein tüchtiger Hauszimmermann. Gebürtig war er von Peuerbach.

Bei der gestrigen Gemeindeausschussitzung wurde an Stelle des verstorbenen Franz Mahr der infolge Krankheit auf ein Jahr beurlaubte Krieger Johann Danzer zum provisorischen Gemeindediener von Michaelnbach bestellt.Derselbe ist ein Bruder des hochw. Herrn Redakteurs Josef Danzer in Linz. Der Vater war früher hier durch vieleJahre ebenfalls Gemeindediener.

(Linzer) Tages-Post 8. April 1916

(Sachverständige für Wasserstraßen.) Vom Oberlandesgerichte in Wien wurde im Einvernehmen mit der Statthalters für Oesterreich ob der Enns in Linz die für das Jahr 1916 aufgestellte Liste derjenigen Sachverständigen, welche in den Fällen der Enteignung zum Zwecke der Ausführung der Wasserstraßen in den Erzherzogtümern Oesterreich unter und ob der Enns beizuziehen sind, bekanntgemacht. Diese Sachverständigen sind: . . . . . Johann Hendlmayr. Wirtschaftsbesitzer in Michaelnbach, Gerichtsbezirk Waizenkirchen; . . . . . .

Linzer Volksblatt 16. April 1916

Michaelnbach, 14. April. (Todesfall.) Gestern, l0 Uhr vormittags, starb.an den Folgen eines heftigen Anfalles der hinfallenden Krankheit die ledige Schuhmachers-und Hausbesitzerstochter Maria Bauer in Haid im 30. Lebensjahre. Unter der genannten Krankheit hatte die Verstorbene in ihrem ganzen Leben viel und stark zu leiden. Sie war Mitglied der hiesigen Jungfrauen-Kongregation, welche ihr am Samstag um 10 Uhr das Geleite zum Grabe geben wird.

Linzer Volksblatt 21. April 1916

Michaelnbach, 19. April. (Verschiedenes.) Die hiesige Kirchenvermögensverwaltung hatte seinerzeit der Heeresverwaltung die Sterbeglocke freiwillig und unentgeltlich an geboten. Nun wurde sie vom Turme herabgenommen und wird demnächst an die Sammelstelle Wien, Matzleinsdorf eingesendet werden. Die Glocke, welche 35 cm im Durchmesser hat und 29 kg wiegt, wurde im Jahre 1861 in Linz gegossen und von Sabina Weißvom Wilwartengute in Geisedt gespendet. Das letztemal wurde sie dem Gemeindediener Franz Mahr geläutet, der am 18. März gestorben ist.

Bei der Musterung der 18jährigen am 14. April in Eferding wurden aus der hiesigen Gemeinde von den Stellungspflichtigen 75% als tauglich behalten, nämlich: August Schatzl, Zaunersohn in Minithal; Franz Schaur, Radwallnersohn in Krumbach; Franz Schamberger, Christlmairsohn in Mairdsppl; Ignaz Huber, Wiesingersohn in Furth; Josef Wimmer und Ferdinand Prähofer von Kiesenberg; Matthias Buchegger, Schuhmacherssohn inHaid; August Ortner, Jodlbauernknecht in Haus und der Schmiedgeselle Lindorfer in Reitbach.

In der vorigen Woche wurde Juliana Geßl, Hausbesitzerstochter in Schölmlahn, bei den Kreuzschwestern in Linz als Novizin eingekleidet. Sie war vor dem Eintritt ins Kloster eifriges Mitglied der hiesigen Jungfrauen-Kongregation. Sie erhielt den Klosternamen Engelmara.

Zum provisorischen Wegmacher an der Bezirksslraße im hiesigen Gemeindegebiete wurde an Stelle des verstorbenen Gemeindedieners Franz Mayr der Rahmführer Karl Krautgartner bestellt.

Der Storch hielt sich seit 10. Dezember vorigen Jahres von Michaelnbach ferne. Gestern kehrte er beim unteren Wirt ein und ließ den Gastwirtsehe leuten Steiner ein Töchterchen zurück.

Linzer Volksblatt 30. April 1916 -Inserat

Huf-und Wageuschmiede ist zu verpachten bei Herrn Karl Schörgenhumer in Michaelnbach bei Grieskirchen, O--Oe.

Linzer Volksblatt 3. Mai 1916

Erdbeben. Das Erdbeben vom 1. Mai wurde nach den bisherigen Nachrichten in Linz, besonders in den nördlichen, dem Urgebirge benachbarten Stadtteilen, außerdem in Urfahr und Gallneukirchen bemerkt.

Michaelnbach, 1. Mai. Heute um ½ l Uhr mittags wurde hier ein Erdbeben beobachtet. Es war eine stoßartige, plötzliche Erschütterung. Manche Leute liefen aus den Häusern, um zu sehen, was es gebe.

Verlustliste 4. Mai 1916

Thallermair Johann, Oifiziersdiener, FstAR. Nr. 3,1. Baonsstab, Oberösterreich. Eferding, Michaelnbach, 1890;kriegsgef., Zarizyii, Rußland.

Linzer Volksblatt 3. Juni 1916

Michaelnbach, 30. Mai. (Versammlung. — Zum Kriege.) Am nächsten Sonntag den 4. Juni wird um ½ 3 Uhr nachm. im Gasthause des Herrn Aug. Zehetmayr die hiesige Ortsgruppe des Pius-Vereines dieJahresversammlung abhalten, bei welcher der hochw. Herr Pater Anton Asciku von Pupping, ein Albanese, einen Vortrag über Albanien halten wird. Alle Freunde und Gönner des Pius-Vereines und die ganze Bevölkerung von hier und aus der Umgebung sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

Für das Rote Kreuz wurden in der „Rote Kreuz-Woche" der Betrag von 443 K 55 h aufgebracht.

Auf die vierte Kriegsanleihe zeichnete die hiesige Gemeinde zuerst 7000 K dann 100.000 K, die Vorschußkasse 3000 K, beim k. k. Postamte wurden 72.700 K gezeichnet, außerdem zeichneten auswärts mehrere Personen ansehnliche Beträge, so daß im ganzen in der hiesigen Gemeinde zur vierten Kriegsanleihe ungefähr 200.000 K gezeichnet wurden. Gewiß ein schöner Beweis für die patriotische Gesinnung der hiesigen Bevölkerung.

Bei der Musterung in Eferding am Samstag wurden von der hiesigen Gemeinde 32% behalten.

Linzer Volksblatt 4. Juni 1916

Michaelnbach, 1 .Juni, (Todesfall.) Heute um 7 Uhr früh starb der verehelichte Uhrmacher und Hausbesitzer AloisHendlmayr in Michaelnbach Nr. 24 im 47. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein Obermairsohn in Reichenau, war seit seiner Kindheit an beiden Füßen lahm, so daß er mit zwei Krücken nur auf den Knieen gehen konnte Er war ein herzensguter Mensch, ein origineller Gesellschafter und immer guter Laune. Nahezu alle Jahre machte er dieReise auf den Pöstlingberg, so auch noch im vergangenen Maimonat. Voriges Jahr, am 3. Mai, verehelichte er sich, weil ganz allein stehend, mit Anna Baumgartner, welche ihm wirklich eine treue Lebensgefährtin wurde und die ihm bis zum letzten Atemzuge mit der hingebungsvollsten Liebe pflegte. Der Verstorbene war Mitglied des kath. Volksvereines. Die Todesursache ist allem Anschein nach Blutvergiftung, hervorgerufen durch ein großes Geschwür am linken Knie. Das feierliche Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr.

Linzer Volksblatt 18. Juni 1916

Josef Baumgartner lediger Knecht in Michaelnbach Trainsoldat beim k. u. k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck †-im k. u. k. Garnisonsspitale zu Innsbruck am 25. März 1916 an einem Nierenleiden im 42. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 22. Juni 1916

Michaelnbach, 20. Juni. (Von unseren Kriegern.) Am 6. Jnni starb im Reservespitale in Päpa in Ungarn an Bauchtyphus der Trainsoldat Josef Aigner von der Traindivision Nr. 14 im 25. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland. Er war ein Ziehsohn und Firmpate des Johann Lehner, Bauers am Jacklgute in Schölmlahn. Der verstorbene Krieger war in Rußland, Serbien und Albanien. Heute fand für ihn der feierliche Trauergottesdienstin hiesiger Pfarrkirche statt.

Paul Kaltenböck, Amesedersohn in Schmidgraben, wurde in den Kämpfen bei Arsiero in Italien am linken Fuß verwundet und ist derzeit in einem Spital in Innsbruck.

Ferdinand Danzer von Geisedt ist ruhrverdächtig in einem Spital in Tirol. Josef Berger von Haid ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Anton Lehner, Bauer in Grub, leidet an einer Nierenkrankheit in einem Refervefpital in Budapest, I. Bezirk.

Johann Floimayr, Brunnersohn in Grub, ist wieder erkrankt und derzeit in einem Spital in Galizien.

Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, ist krank im Petrinum in Urfahr.

Ignaz Kröswagn, Hausmairsohn in Haus, ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, dem infolge Erfrierung an einem Fuße alle Zehen abgenommen werden mußten, wurde auf ein Jahr beurlaubt und kehrte am letzten Sonntage aus Brünn ins Elternhaus zurück.

Linzer Volksblatt 5. Juli 1916

Michaelnbach, 3. Juli. (Todesfall.) Gestern um ¾ 7 Uhr früh starb der verehelichte Auszügler Michael Lehner vom ansehnlichen Bauerngute in Grub, hiesiger Pfarre, im 84. Lebensjahre. Der verstorbene Bauer in Grub war ein ungemein tätiger Mann, ein tüchtiger Wirtschafter, und von echter Religiosität erfüllt. Viel hat ihm die hiesige Pfarrkirche zu verdanken, unter anderem ist die Lourdeskapelle hauptsächlich sein Werk. Er war auch Mitglied des katholischen Volksvereines seit dessen Gründung. Einer seiner Söhne, der junge Bauer in Grub, ist krank imSpitale in Budapest, I.Bezirk, und soll demnächst in das k. k. Reservespital nach Wels gebracht werden.

Linzer Volksblatt 12. Juli 1916

Michaelnbach, 7. Juli. (Todesfälle. — Von unseren Kriegern.) Zum großen Leidwesen der Steiner-Eheleute vom unteren Wirtshause in Michaelnbach starb nach kurzer Halskrankheit das 4 Jahre alte, sehr talentierte Kind PaulaKatzlberger bald nach der Ankunft im Allgemeinen Krankenhause in Wels, wo es operiert werden sollte. DieBeerdigung fand in Wels statt.

Am Mittwoch nachmittags starb die verwitwete Auszüglerin Anna Maria Wieshofer, geborne Lindmair, vom Kramerbäckanwesen in Michaelnbach, im 83. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis fand nach erfolgter Hausaussegnung unter sehr zahlreicher Beteiligung am letzten Freitag statt.

Der nunmehrige Besitzer des großen Bauerngutes in Grub Anton Lehner kam vom Spital in Budapest am letzten Freitag ins k. k. Garnisonsspital in Wels, mußte aber noch am selben Tage abends ins Allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Er leidet an einer sehr heftigen Nierenkrankheit. Die Aerzte hoffen ihn, wenn nichtsBesonderes dazwischen kommt, wiederherzustellen.

Paul Kaltenböck vom Amesedergute in Schmidgraben, der am italienischen Kriegsschauplatze am Fuße verwundet wurde, kam von Innsbruck in ein Spital nach Prag

(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1916

(Verluste im Kriege.) In Wels ist gestorben der Infanterist des 14. IR. Anton Lehner aus Michaelnbach: die Leiche Lehners wird noch Michaelnbach überführt und dort Samstag vormittags beerdigt.

Linzer Volksblatt 30. Juli 1916

Vom Klerus. Der hochw. Herr Alumnatpriester Ignaz Traunfellner wird Kooperator in Michaelnbach.

Josef Aigner, lediger Ziehsohn vom Jacklgute in Schölmlahn, Pf. Michaelnbach Trainsoldat bei der k. u. k. Train-Division Nr. 14. Er machte den Feldzug in Rußland, Serbien und Albanien mit und starb am 6. Juni 1916 im 25. Lebensjahre an Bauchtyphus zu Papa, Ungarn. Er wurde dortselbst auch begraben.

Verlustliste 7. August 1916

Radwallner Franz, LstPatrf., TJR. Nr. 2, 24. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1874; verw,

Linzer Volksblatt 10. August 1916

Michaelnbach, 7. August. Den Heldentod fürs Vaterland starb am Samstag den 5. August nach 11 Uhr mittags imReservespital in der Haspingerstraße in Innsbruck-Wilten der Tiroler Kaiserjäger Ignaz Kröswagn, Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus, hiesiger Pfarre, im 20. Lebensjahre. Am 15. Oktober rückte der junge Soldat ein, Mitte Mai kam er, durch Rückenmarkschuß schwer verwundet, vom italienischen Kriegsschauplatz ins Spitalnach Innsbruck, wo er nach Empfang der hl. Sterbesakramente trotz der sorgsamsten Pflege in den Armen seiner Mutter nach schwerstem Leiden für Kaiser und Vaterland starb. Diese Heldenmutter, die Hausmairin in Haus, kam am Freitag ans Sterbebett ihres jüngsten Sohnes nach Innsbruck und blieb bei ihm bis zum letzten Atemzuge. Ruhig und gottergeben erträgt sie auch diesen schweren Schlag. Es ist der dritte Sohn, den sie fürs Vaterland hinopfert.

Im Oktober 1914 starb der Anton Kröswagn, er ruht im Zentralfriedhof in Wien.

Am 31. Jänner 1916 starb der Alois in einem Feldspitale; dieser wurde begraben in Roszycze in Wolhynien.

Der jüngste Sohn Ignaz wird heute Montag um 2 Uhr am Militärfriedhofe in Innsbruck beerdigt werden. Er istdas 16. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist morgen Dienstag in hiesiger Pfarrkirche.

Linzer Volksblatt 13. August 1916

Profeßfeier in der Karmelitenkirche. Am Dienstag, dem Feste Mariä Himmelfahrt, werden die Kleriker unseres Ordens Bertholdus a SS. Corde I. (Johann Humer, geboren in Michaelnbach) und Fr. Antonius ab Inf. J. (August Moser geb. in Altmünster), Während des Hochamtes ihre feierlichen hl. Gelübde ablegen. Beginn des Hochamtes um ½ 10 Uhr; nach dem Evangelium ist Predigt.

Verlustliste 18. August 1916

Floimayer Johann, Inft., k. k. LstlR. Nr. 2,16. Komp., Oberösteireich, Eferding, Michaelnbach. 1886; verw.

Linzer Volksblatt 19. August 1916

Michaelnbach, 17. August. (Kriegsopfer. — Personalnachrichten.) Schon wieder hat der Krieg ein Opfer aus der Hiesigen Pfarre, das 17., gefordert. Am 1. Juli fiel auf dem russischen Kriegsschauplätze in der Bukowina infolge eines Kopfschusses der Landwehrinfanterist Johann Kutzenberger, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdopplim 28. Lebensjahre. Seine Mutter, die „Petermairin", stürzte vor einigen Tagen so unglücklich von einem Apfelbaume, daß sie sich am Kopfe schwere Verletzungen zuzog. .Glücklicherweise ist sie wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst für den gefallenen Krieger findet nächste Woche in hiesiger Pfarrkirche statt.

Seit 17 Jahren war der hiesige Kooperatorenposten unbesetzt. Im Jahre 1899 war hier einige Zeit Kooperator Albrecht Renner, derzeit Seelsorger im Allg. Krankenhause in Wels. Nun hat die Pfarre Michaelnbach wieder einen geistlichen Herrn erhalten, in der Person des Herrn Alumnatspriesters Ignaz Traunfellner, gebürtig aus Sierning. Möge er sich auf dem ersten Posten, recht glücklich fühlen.

Fräulein Hilda Böhm, Aushilfslehrerin an der hiesigen Volksschule, wurde über eigenes Ansuchen ihres Dienstes enthoben und kam an die Schule nach Leonding. Das Fräulein hat in jeder Hinsicht den Kindern das beste Beispielgegeben, weshalb man es nur ungern von hier scheiden sah.

Verlustliste 31. August 1916

Greifeneder Johann, LstJäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Oberösterreich, Eferding Michaelnbach, 1895; verw.; Humer Leopold, Inft., IR. Nr. 14, 9. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1882; verw.

Linzer Volksblatt 7. September 1916

Michaelnbach, 6. September. (Von unseren Kriegern.) Zwei junge Krieger von hier, sind in russische Gefangenschaft geraten. Johann Mayer vom Aigelseder in Aichet bei Kiesenberg und Johann Lindmair vom Mairgute in Aichet bei Grub, sind wahrscheinlich noch auf der Reise in das Innere Rußlands, da sie auf die .Karten nur ihre Namen ohne Adresse und Datum geschrieben haben.

Franz Rumpfhuber vom Wideneder in Haus gilt als vermißt. Ein Friedwagner Vom Binderhause in Pollesbach ist anscheinend leicht verwundet in einem Spitale in Umarn.

Verlustliste 7. September 1916

Pimmersdorfer Johann, Jäg., TJR Nr. 1, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 30. September 1916

Michaelnbach, 28. September. (Ein Soldat erkrankt.) Der 18jährige Soldat Karl Stockinger aus Sierning war mit sieben Kameraden der Arbeiterpartie zugeteilt, welche hier durch drei Wochen beim Maschindreschen ausgeholfen hat. Der genannte, Soldat erkrankte während seines Hierseins an Blinddarmentzündung, so daß er sofort ins Spital der Barmherzigen Schwestern nach Linz gebracht werden mußte. Wie er selbst berichtet, ist dieOperation glücklich gelungen und befindet sich der brave Soldat wieder auf dem Wege der Besserung.

Verlustliste 30. November 1916

Eschlböck Josef, Infst., k. k. LIR. Nr. 2, 5. Komp., Oberosterreich, Eferding, Michaelnbach, 1888; kriegsgef., Pensa, Rußland,

Linzer Volksblatt 7. Dezember 1916

Michaelnbach, 4. Dezember.(-Todesfall.) Letzten Donnerstag starb ganz plötzlich während des Mittagessens dieHausbesitzersgattin und Krämerin Anna Schörgenhumer in Michaelnbach im 33. Lebensjahre. Die Verstorbene, die von Offenhausen gebürtig war und eine nahe Verwandte des Herrn Pfarrers Stelzhammer von Gaspoltshofen ist, kränkelte durch viele Jahre an einem Herzleiden, dem sie so unerwartet schnell erlag. Sonntag war das feierliche Leichenbegängnis. Ihr Ehegatte Karl Schörgenhumer, gebürtig vom Schöberlgute in Prambach. Pfarre Waizenkirchen, dient gegenwärtig beim Militär in Waldegg bei Linz. Da sonst niemand da ist, führt einDienstmädchen das Hauswesen.

Verlustliste 7. Dezember 1916

Lindenbauer Anton, Lstlnfst., IR. Nr. 14, 3 Marschkomp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 8. Dezember 1916

Zum Tode Kaiser Franz Josef I -Berichte über Trauerfeierlichkeiten aus Anlaß des Todes Kaisers Franz Josef I. sind uns noch zugekommen aus Aschach an der Donau, Bad Hall, Frankenmarkt, Freistadt, Julbach, St. Martin i.Mühlkr. , Mauthausen, Michaelnbach, Passau und Riedau.

Linzer Volksblatt 21. Dezember 1916

Michaelnbach. 17. Dezember. (Volksvereinsversammlnng.) Am Mittwoch, den 27. d. (Johannestag), findet imGasthause des Herrn Josef Steiner, in Michaelnbach um ½ 3 Uhr nachmittags die Jahresversammlung der Ortsgruppe Michaelnbach des kath. Volksvereines statt, zu welcher alle Mitglieder freundlichst eingeladen werden.

Linzer Volksblatt 31. Dezember 1916

Michaelnbach, 28. Dezember. (Die Volks Vereinsversammlung am Johannestag war von den Wackeren Volksvereinsmännern von hier und der näheren Umgebung sehr gut besucht, so daß der große Saal in Herrn Steiners Gasthaus nahezu voll besetzt war. Nach der Begrüßung der Erschienenen und nach Erstattung des Rechenschaftsberichtes über das abgelaufene Jahr durch den Obmann der Ortsgruppe und Ortspfarrer Gimplinger hielt Herr Landtagsabgeordneter und Dechant Schmidbauer von Waizenkirchen eine herrliche Rede über dieUrsachen des furchtbaren Weltkrieges, über die gegenwärtige Lage und schloß mit einer väterlichen Ermahnung und Belehrung für den Bauernstand, der als grundwichtiger Stand Anspruch hat auf jede mögliche Förderung und Achtung. Aus der reichen Erfahrung und aus der innigsten Liebe zu Kirche, Vaterland und Volk redete DechantSchmidbauer in überzeugender Weise, so daß es eine Freude und ein wohltuender Genuß! ist, diesen aufrichtigen Volksfreund anhören zu können. Drei neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an. Nach dem Schlußworte schloss der Vorsitzende nach zuständiger Dauer mit einer Huldigung für Papst und Kaiser die schöne Versammlung.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1917

Michaelnbach, 17. Jänner. (Verschiedenes.) Die 12jährige Maria Stuiber von Oberreitbach litt schon längere Zeit an einem Bruchübel. Sie wurde nun ins allgemeine Krankenhaus nach Wels gebracht, wo sie mit gutem Erfolge operiert worden ist.

Die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines zählt im Jahre 1916 142 Mitglieder. Davon sind 5 Mitglieder gestorben, nämlich: Franz Lindmair, Franz Mayr, Alois Hendlmayr, Michael Lehner und MichaelKaisermair. Neu beigetreten sind 6 Mitglieder, so daß die hiesige Ortsgruppe jetzt 143 Mitglieder hat.

Im Jahre 19l6 gab eS hier 7 Geburten davon 2 männlich, 5 weiblich, alle ehelich; 19 Personen starben und zwar 5 männlich, 14 weiblich, 4 Kinder und l5 Erwachsene, darunter die 4 ältesten Personen der Pfarre: Susanna Dimböck, Julie Hintenaus, Maria Lang und Michael Lehner; 5 Ehen wurden durch den Tod gelöst. Es fand nur eine Trauung statt.

Der hiesige Postmeisterssohn August Wohlmair schreibt als Telephonist von der Isonzofront: Sende Euch von unserer Weihnachtsfeier herzliche Grüße. Wir feierten den hl. Abend ganz vergnügt. Es wurden soeben dieLiebesgaben verteilt. Müssen gewiß alle sehr zu frieden sein damit. Wir bekamen Eßwaren: Käse, Aepfel,Sardinen, Topfen, Zuckerln, überall ganz schöne Portionen, dann ein Paar Stutzen, Notizbüchel, Kamm, Spiegelund sonstige Kleinigkeiten. Wir sind den Spendern vielen Dank schuldig. Keiner hätte gedacht, daß zu den dritten Weihnachten im Felde doch noch so viel gespendet wird.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1917

Todesfälle. Im Marienheim bei Urfahr verschied am 21. d. M. Herr Matthäus Windhager. Pförtner, ehemalsBesitzer des Holzschusterhaus in Michaelnbach, an einem Schlaganfalle. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 23. d. M. von der Leichenhalle in Urfahr aus um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 24. Februar 1917

Michaelnbach, 21. Februar. (Todesfall. — Theater.) Zum großen Schmerz der Eltern starb der älteste Sohn Franz der Schuhmacherseheleute Franz und Maria Bauer in Haid im 4. Lebensiahre. Der Vater, welcher Kriegsdienstleistet, konnte am Leichenbegängnisse seines Lieblings teilnehmen. Die mar. Jungfrauenkongregation hat am 18. und 20. d. im schönen Saale des Herrn Zehetmayr das überaus lehrreiche Schauspiel „Die falsche Grafentochter" oder „Opfer und Entsagung für die Rettung einer Seele" recht gut zur Aufführung gebracht. Die Sodalinnen Katharina Samhaber, Theresia Schaur, Maria Alletsgruber, M. Mühlböck und Gusti Schatzl haben ihre Rollen gut aufgefaßt und recht gut gespielt. Der erste Versuch ist also gut gelungen, wie das günstige Urteil der zahlreichen Zuschauer beweist. Großen Beifall fanden auch die herrlichen Lieder, welche die Schwestern Marie, Gusti und Fanni Schatzl am Schlüsse der gestrigen Vorstellung unter Zitlurbegleitung des Herrn Reitböck mit (ihren klangvollen Stimmen meisterhaft zum Vortrage brachten. Großer Dank gebührt den ehrwürdigen Schulschwestern Gonzaga und Kolumba von Mauerbach für ihre gütige Mühewaltung und Herrn Pfarrer Lackner von St. Thomas für Überlassung der notwendigen Bühneneinrichtung.

Linzer Volksblatt 11. März 1917

Michaelnbach, 8. März. (Prüfung.) Frl. Fanni Peither, Oberlehrerstochter von hier, hat die Prüfung beim, Postkurse in Linz mit sehr gutem Erfolge bestanden und wurde als Aspirantin in Wels 1 angestellt.

Linzer Volksblatt 30. März 1917

Michaelnbach, 28.März. (Krieger-Requiem.) Am Dienstag hielt unter Assistenz der Pfarrgeistlichkeit Herr Kooperator Franz Ammerstorfer von Wolfern den feierlichen Trauergottesdienst mit Requiem und Libera für seinen verstorbenen Vetter, den Krieger Josef Hendlmayr vom Obermairgute in Reichenau. Dem Trauergottesdienste wohnten in tiefer Ergriffenheit bei die Angehörigen des gefallenen Helden von hier und Stroheim, ferner die Gemeinde-Vertretung, die Feuerwehr, die einen strammen Kameraden verlor, eine Anzahlderzeit beurlaubter Krieger, nämlich Feldwebel Karl Humer, Feldwebel Stöhringer, Feldwebel Franz Leitner von der Minenwerferabteilung in Siegersdorf, Gefreiter Matthäus Greinegger, dann August Zehetmayr. Josef und Rudolf Burgstaller. Josef Rumpfhuber, August Floymayr, Paul Kaltenböck, Ferdinand Huber, Matthias Beham. Franz Schörgendorfer, der seit 14 Monaten an der Front bei Rovereto steht und jetzt einen wohlverdienten kurzen Urlaub erhielt, sowie eine große Anzahl von Pfarrangehörgen.

(Linzer) Tages-Post 30. März 1917

(Eine bedenkliche Kartoffelgeschlchte) Die in Urfahr, Kapellenstraße wohnhaste, nach Michaelnbach zuständige Hilfsarbeitersgattin Franziska Mühlböck bot mehreren Parteien Kartoffeln „eigener Fechsung" in Mengen bis zu 500 Kilogramm zum Kaufe an, wobei sie falsche Wohnungsangaben machte. Die Mühlböck wurde zur Anzeige gebracht.

Linzer Volksblatt 31. März 1917

Michaelnbach, 28. März. (Primiz.) Ein seltenes Freudenfest steht der Pfarre Michaelnbach bevor, indem am 3. Juli Hr. Ludwig Muggenhumer vom Priefterseminar in Linz hier seine Primiz feiern wird. Er ist der Sohn der hochachtbaren Bauerseheleute Anton und Maria Muggenhumer vom ansehnlichen Pimmerstorfergute in Holzing. Sein einziger Bruder Felix starb bei Lucl in Wolhynien im September 1915 den Heldentod fürs Vaterland.

Linzer Volksblatt 1. April 1917

Bedenkliche Kartoffelverkäuferin. Die in Urfahr wohnhafte, 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige Hilfsarbeitersgattin Franziska Mühlböck bot in letzter Zeit mehreren Parteien Kartoffel, angeblich eigener Fechsuuq, in Mengen von 300, 240 nnd 200 Kg. zum Kaufe an, wobei sie einmal angab, in Obersteg, das anderemal in der Aubergstraße zu wohnen, während sie in der Kapellenstraße 4 wohnt. Bei einer Partei lockte sieauch einen Haarzopf im Werte von 24 K, welchen sie sogleich verwendete, mit der betrüqerischen Angabe, diebestellten Kartoffel werden am selben Tage geliefert, heraus, bei einer Partei nahm Mühlböck Säcke zur Anlieferung in Empfang, welche sie wieder jedoch leer zurückgab. Mühlböck, deren ganze Handlunqsweise verdächtig ist, da ihre Angaben, eine größere Kartoffelmenge bei einem Bauern in St. Magdalena inAufbewahrung zu haben, unwahr scheinen, wurde zur Anzeige gebracht.

Linzer Volksblatt 13. April 1917

Michaelnbach, 11. April. (Todesfall.) Mittwoch, vor 1 Uhr nachts, starb nach schwerem Leiden an einer Magenkrankheit die verehelichte Bäuerin Juliana Orthofer, geb. Reisinger, vom Zaunergute in Minithal, im 60. Lebensjahre. Die gute Zaunerin hat fiel gelitten, aber die Geduld hat sie bewahrt und gottergeben ist sie gestorben. Das feierliche Leichenbegängnis, ist Freitag um 10 Uhr, nach erfolgter Hausaussegnung. Ihr Ruheplätzchen wird die gute Zaunerin im neuen Friedhofe in der eigenen Familiengrabstätte haben. Ihr Sohn August, den sie leider nicht mehr sehen konnte, war längere Zeit an der Tiroler Front und ist jetzt in einer Pflegestätte in Krumau inSüdböhmen.

Linzer Volksblatt 5. Mai 1917

Michaelnbach, 2. Mai. (Verschieden es.) Nach einer telegraphischen Nachricht ist im Reservespital Jungbunzlau in Hernthal bei Pettau in Südsteiermark der Infanterist Johann Floimayr vom Brunnerhause in Grub an einer Nierenkrankheit im 31. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Nach einem schweren Rheumatismus war derselbe schon seit einigen Jahren nicht mehr recht gesund. Im Juni 1913 mußte er einrücken und war mehreremale an der Front. Man staunte sehr darüber, daß es der kränkliche Bursche, der ein ruhiger und braver Dienstbote war, überhaupt solange aushalten konnte. Für ihn war der Tod eine Erlösung. Am Dienstag nachmittags war in Pettau das Leichenbegängnis. Johann Floimayr ist das 20. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Herr Fleischhauer Karl Humer, Wachtmeister an der Front gegen Rußland, ist einige Zeit auf Urlaub hier und kaufte sich von Herrn Josef Steiner das untere Wirtshaus im hiesigen Orte um den angeblichen Preis von 33.000

K. Herr Josef Steiner kaufte sich das Haus der verwitweten Frau Kienbauer in Spielmannsberg bei Pötting.

Der Frühjahrsanbau geht infolge der zweifelhaften Witterung nur sehr langsam vor sich. Viele Urlauber, die zu diesem Zwecke hier waren, müssen wieder einrücken, obwohl die Arbeit so recht erst jetzt beginnt, da sich schönere Tage zeigen. In der Nacht von Montag auf den Dienstag gab es hier das erste Gewitter mit einem starken Sturm und Regen, der erste Mai war wieder ein sehr schöner Tag.

Soweit bekannt, hatten von unseren Kriegern Johann Wildfellner, Karl Hendlmayr und Franz Kurz die Ehre und die Freude, von unserem hochwürdigsten Herrn Bischof anläßlich seiner Frontreise angesprochen zu werden.

Michaelnbach, 3. Mai. (Todesfall. -Trauung) Heute nachts starb nach Empfang der hl. Sterbesakramente der verehelichte Bauer Johann Mallinger vom Winklergute in Weiking Nr. 4. im 79. Lebensjahre. Derselbe war von Oberndorf in der Pfarre Kallham gebürtig und seit November 1882 mit Juliana geb. Mayrhofer verehelicht. Das Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr.

Am letzten Dienstag war in der hiesigen Pfarrkirche die erste Trauung in diesem Jahre. Es traten in den Stand der hl. Ehe Franz Huemer Knecht beim Wirt in Furt und Maria Leidinger. Magd im Doktorhause in Grub.

Linzer Volksblatt 6. Mai 1917

Josef Hendlmayr led. Bauerssohn vom Obermairgute in Reichenau, Pf. Michaelnbach, Gefreiter in einem 1.1. LJR. Seit 1914 eingerückt, zum drittenmal im Felde, fand er am 16. März 1917 an der Görzerfront infolge eines Kopfschusses im 24. Lebensjahre den Heldentod.

Linzer Volksblatt 5. Juni 1917

Michaelnbach, 1. Juni. (Heldentod.) Die Trauernachricht vom Heldentod des August Wohlmayer, Postmeisterssohnes von Michaelnbach, hat sich leider bestätigt, indem gestern der vom Pfarramts Michaelnbach verlangte amtliche Totenschein eingetroffen ist. Der junge Held stand im 18. Lebensjahre, ist am 11. Mai 1916 eingerückt und diente als Landsturmschütze bei der Telephonabteilung eines k. k. Schützenregimentes. Er war zuerst auf dem russischen Kriegsschauplatze, dann seit Herbst bei Görz, wo er am 16. Mai d. J. unweit Biglia, angeblich durch einen Granatsplitter ins Gehirn getroffen, vor dem Feinde gefallen ist. Auf dem Heldenfriedhofebei Mohorini, Massengrab Nr. 41, Bezirk Görz, wurde er am 17. Mai begraben vom Herrn Feldkuraten Herrn Klima. Der gute Wohlmayr Gustl war sehr talentiert, besuchte bei den Marienbrüdern in Freistadt dieBürgerschule und war vor dem Einrücken bereits Postaspirant. Ein ruhiger Bursche, war er wegen seines edlen Charakters die Freude seiner guten Eltern und Geschwister und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Wiezu Hause, war er auch bei den Kriegskameraden ungemein beliebt. Allgemeine Teilnahme wendet sich der hochgeschätzten Familie Wohlmayr anläßlich, des schweren Verlustes ihres Sohnes zu. Der feierliche Trauergottesdienst für den jungen Held wird in hiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag, um 7 Uhr stattfinden.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 23. Juni 1917

Floimayer Johann, lnft., k. k. LstIR. Ali. 2, 9. Komp., Michaelnbach, 1886, ist an Lungentuberkulose am 20. April1917 im Reserve-Spital Jungbunzlau in Sternthal bei Pettau gestorben, beerdigt am Lagerfriedhof in Sternthal,Grab Nr. 457.

Linzer Volksblatt 7. Juli 1917

Michaelnbach 3. Juli. (Primiz.) Heute war für Michaelnbach ein Fest-und Freudentag. Der hochw. Herr LudwigMuggenhumer, der die Studien am Priesterseminar in Linz vollendet hat, feierte unter allgemeiner Anteilnahme der ganzen braven Pfarrgemeinde und zahlreicher Gäste aus der Umgebung seine Primiz. 24 Priester und Theologen, darunter die Herren Dechante Schmidbauer von Waizenkirchen und Nöbauer von Andorf waren erschienen. Am Einzuge in die festlich geschmückte Kirche vom Pfarrhofe aus beteiligten sich die Schulkinder, die Feuerwehr, die marianische Kongreqation, viele weißgekleidete Mädchen, zahlreiche Verwandte der allseitsgeachteten Eltern des Primizianten, die Gemeindevertretung und der Klerus mit dem Herrn Primizianten. Herr Pfarrer Kienbauer von Sighartiug, Vetter und Firmpate des Herrn Primizianten, hielt in markanten Worten die an Inhalt und Vortrag ausgezeichnete, tiefergreifende Primizpredigt. Unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Peither und unter Mitwirkung auswärtiger Kräfte leistete der Kirchenchor Ausgezeichnetes. Das einfache Mittagessen wurde im schönen Saale des Gasthofes Zehetmayr eingenommen. Der ganze Ort war in möglichster Weise geschmückt und beflaggt. Selten sind im lieblichen Pfarrdorf Michaelnbach so viele Leute zusammengekommen, wie bei dieser Primiz. Allen, welche zur Verherrlichung des Festes beigetragen haben, sei auch an dieser Stelleder beste Dank ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 14. Juli 1917

Michaelnbach. 12. Juli. (Verschiedenes.) Auf dem Kriegsschauplätze in Südtirol ist in den letzteren Kämpfen Alois Scholl gefallen. Derselbe war Besitzer des WaldpeternhauseS. in Forsthof, Pfarre Pollham, und stand im

38. Lebensjahre. Er war von Michaelnbach gebürtig und hieher zuständig.

Herr Primiziant Ludwig Muggenhumer kommt als Kooperator nach St. Marienkirchen bei Schärding. Zu seiner Primiz muß noch nachgetragen werden, daß sich an derselben auch 27 Frauen und Bäuerinnen mit den altehrwürdigcn Goldhauben beteiligten.

Der Kornschnitt hat begonnen. Hoffentlich tritt wieder bessere Witterung ein, da wir in den letzteren Tagen öfters ausgiebigen Regen hatten.

Auf die 6. Kriegsanleihe wurden von der hiesigen Pfarrkirche 36.000 K und von der Pfarrpfründe ebenfalls 36.000 K gezeichnet.

In der letzteren Zeit sind hier gestorben der verehelichte Hausbesitzer Matthäus Weinzierl in Armau im 68. Lebensjahre und die verehelichte Bäuerin Theresia Schaur vom Kramerbergergute in Schmidgrabeu im 62. Lebensjahr. Die Einsegnung der letzteren nahm deren Firmpate, Herr Kooperator Matzinger von Lohnsburg, vor, der auch das assistierte Requiem hielt.

Linzer Volksblatt 21. Juli 1917

Michaelnbach .18. Juli. (Verschiedenes.) Der hiesige Vorschußkassenverein hält am nächsten Sonntag um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Zehetmayr die diesjährige Generalversammlung ab, zu welcher dieMitglieder freundlichst eingeladen sind.

Hierauf wird dem Schuhmachergesellen Paul Öllinger, welcher wegen seines Alters vor einigen Wochen vom Militär beurlaubt wurde, für langjährige treue Dienste am selben Dienstorte die ihm vom oberösterreichischen Landesausschusse verliehene Dienstbotenprämie per 50 K überreicht werden. Der treue Arbeiter ist nämlich seit31 Jahren bei Herrn Schuhmachermeister Franz Mühlböck ununterbrochen als Geselle in Arbeit. Die Uebergabe der silbernen Ehrenmedaille erfolgt später

Am Dienstag, etw ½ 3 Uhr nachmittags gab es hier ein kurzes Gewitter verbunden mit Hagelschlag. Angeblich in Weiling und Grub wurde besonders an der Gerste, auch an Weizen ein ziemlich großer Schaden verursacht.

Linzer Volksblatt 22. Juli 1917

August Wohtmayr, k. k. Postaspirant, Postmeisterssohn in Michaelnbach bei einem k. k. SchR, Zuerst inOstgalizien, dann an der Isonzofront dienend, fand er am 16. Mai 1917 bei Ozrenj, unweit Biglia (Bezirk Görz),im 19. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland.

Verlustliste 26. Juli 1917

Traunwieser Matthias, LstSapp., SappB. Nr.14, 4. Komp., Ober Österreich, Eferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Linzer Volksblatt 1. August 1917

Verluste im Kriege. Michaelnbach, 30. Juli. Die hiesige Pfarre hat neuerdings ein Kriegsopfer zu beklagen. HeuteMontag, 30. d. nachmittags starb bei seiner Mutter in Gaised Nr. 3 im 31. Lebensjahre der Gefreite des Inf.Regimentes Nr. 14 Johann Danzer an den Folgen der Tuberkulose, die er sich im Felde geholt hat. Der Verstorbene, ein Bruder des hochw, Herrn Redakteurs J. Danzer in Linz, zog am 9. August 1914 mit dem Linzer Hausregiment ins Feld und machte den Feldzug in Galizien mit, bis er im März 1915 mit den Anzeichen der Tuberkulose in die Heimat zurückkehren mußte. Ein Jahr lang brachte er in Spitälern und in Pflegestätten zu, bis er im April 1916 auf ein Jahr superarbitriert wurde. In der Heimat erholte er sich rasch und konnte während dieses Jahres die gerade freigewordene Gemeindedienerstelle in Michaelnbach zur Zufriedenheit versehen. Das Jahr ging freilich viel zu rasch herum und gegen Ende April d. J. mußte er wieder nach Linz zur Konstatierung einrücken. Er kam ins Reservespital Petrinum und erlitt dort einen akuten Rückfall, der ihn an den Rand des Grabes brachte. Selbstverständlich wurde er jetzt als gänzlich untauglich entlassen und kam noch, schwerkrank, zur Mutter in die Heimat, um hier zu sterben. Bei seinem Zustande war der Tod wirklich eine Erlösung. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente starb er heute eines sanften Todes als Opfer des Krieges. Die feierliche Einsegnung wird der Bruder des Verstorbenen am Mittwoch, 1. August, am Ortsfriedhofe in Michaelnbach vornehmen.

(Linzer) Tages-Post 6. August 1917

(Einem Kind den Unterhaltsbeitrag gestohlen) Am 3. d, M. wurde dem siebenjährigen Josef Ratzenböck imAmtsgebäude in Urfahr der Unterhaltsbeitrag im Betrage von über 79 K gestohlen. Unter dem Verdachte, den schändlichen Diebstahl verübt zu haben, wurde die 36jähriqe. nach Michaelnbach zuständige und in Obersteg wohnhafte Franziska Mühlböck dem Gerichte eingeliefert.

Linzer Volksblatt 7. August 1917

Am 4. d. wurde von der Sicherheitswache in Urfahr die 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige, inObersteg, Gemeinde St. Magdalena, wohnhafte Franziska Mühlböck deswegen verhaftet, und dem Gerichteüberstellt, weil sie dringend verdächtig ist, am 3. d. dem 7jährigen Josef Ratzenböck im Amtsgebäude in Urfahr den Unterhaltsbeitrag im Betrage von über 79 K gestohlen zu haben.

Verlustliste 14. August 1917

Pimersdorfer Franz, Lstlnfst., IR. Nr. 69, 4./10. Komp Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1876; verw.

Linzer Volksblatt 19. August 1917

Michaelnbach, 17. August. (Todesfall.) Gestern abends um 6 Uhr starb nach längerer Krankheit die verehelichteBäuerin Theresia Lindmayr, geborene Wagner, vom Ebnergute in Unterreitbach, im Alter von 60 Jahren, Das feierliche Leichenbegängnis ist am Sonntag um 9 Uhr vor dem Kaiseramte. Die beiden Söhne Franz Lindmahr, Bauer am Bemmergute in Oberreitbach und Karl Lindmayr, leisten Kriegsdienst, der erstere auf dem rumänischen Kriegsschauplatze, der letzters in Trient.

Linzer Volksblatt 24. August 1917

Aus Michaelnbach, 22. August, wird uns berichtet : Herr Hauptmann Walter Vogl, bei einem k. k. Feldj.-Bat. an der galizischen Front, wurde zum Major befördert. Dessen Schwager, unser sehr geschätzter Gemeindearzt,Regim.-Arzt Dr. Otto Hamann, wurde zum k. k. Garnisonsspital Nr. 4 in Linz, chirurgische Abteilung übersetzt,nachdem er volle drei Jahre in Süddalmatien an der montenegrinischen Grenze Kriegsdienste geleistet hatte.

Linzer Volksblatt 31. August 1917

Michaelnbach, 28. August. (Leichenbegängnis.) Gestern, um 10 Uhr, war hier das feierliche Leichenbegängnisdes Friedrich Heftberger, verehelichten Bauers am Obernedergute, in Schölmlahn, welcher am Samstag um 4 Uhr früh an Blutvergiftung im 55. Lebensjahre gestorben ist. Die Ehegattin konnte wegen Erkrankung am Leichenbegängnisse nichtteilnehmen, ebenso auch der Sohn Michael, welcher als Dragoner in CholmKriegsdienste leistet. Der Sohn Friedrich, welcher bei einer Marschabteilung in Krain ist, weilte eben auf Urlaub hier.

Linzer Volksblatt 14. September 1917

Michaelnbach, 11. September. (Trauung.) Heute wurden hier Leopold Muckenhumer. Privat beim Ameshofer inHaus, und Anna Hendlmayr, Hausbesitzerin in Michaelnbach Nr. 24, getraut. Der Bräutigam ist von Stroheimgebürtig, die Braut ist die Witwe nach dem verstorbenen Uhrmacher und Hausbesitzer Alois Hendlmayr.

Linzer Volksblatt 16. September 1917

Michaelnbach, 14. September. (Todesfall.) Gestern um 7 Uhr abends starb nach kurzer Krankheit der verehelichteBauer Josef Breitwieser vom ansehnlichen Loiplgute in Hilpetsberg, im 79. Lebensjahre. Zwei Söhne: Michaelund Franz leisten Kriegsdienste. Das Leichenbegängnis wird nach erfolgter Hausaussegnung am Sonntag um 10 Uhr stattfinden. Den Kondukt und das assistierte Requiem wird der Vetter des Verstorbenen, Herr Konsistorialratund Pfarrer Leßlhumer von Marchtrenk halten.

Linzer Volksblatt 30. September 1917

Solidarabfindungs-Verhandlungen. Zur Sicherstellung der Verzehrungssteuer vom Fleisch-, Wein-, Weinmost-und Obstmostverbrauche für das Jahr 1918, allenfalls auch für die Jahre 1919 und 1920 findet unter der Leitung des k. k. Finanzwach-Kontrollbezirksleiters in Wels die Solidarabfindungs-Verhandlung mit den Verzehrungssteuerpflichtigen Gewerbsunternehmern des Einhebungsbezirkes Waizenkirchen, umfassend dieGemeinden St. Agatha, Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen, St. Thomas und Waizenkirchen am Dienstag, den 9. Oktober 1917, um 3 Uhr nachmittags, im Gasthause des Matthäus Mayrhuber in Waizenkirchen Nr. 54 statt. Das von der Finanzverwaltung geforderte jährliche Abfindungspauschale beträgt:an Fleischsteuer 1300 K, an Wein-, Weinmost-und Obstmoststeuer 1500 K, zusammen 2800 K.

Linzer Volksblatt 3. Oktober 1917

Michaelnbach, 29. September. (Glockenabnahme.) Gestern wurde die vierte Glocke im Gewichte von 340 Kilogramm herabgenommen, nachdem schon früher drei Glocken fürs Vaterland geopfert wurden. Die Arbeitleitete Herr Maurermeister Dirisamer von St. Marienkirchen an der Polsenz. Es bleibt nur mehr die kleinsteGlocke, welche 240 Kilogramm wiegt, übrig.

Linzer Volksblatt 23. November 1917

Michaelnbach. 21. November. (Todesfälle.) Gestern vormittags starb nach 6jährigem, ungemein schmerzlichem Nervenleiden im hiesigen Gemeindehause der verehelichte Taglöhner Josef Humer im 63. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 9 Uhr vormittags. Für den armen Mann war der Tod ein gütiger Erlöser.

Michaelnbach, 19. November. (Kriegstrauungen.) Heute früh fand hier eine Doppelkriegstrauung statt. Es standen am Altare Karl Schörgenhumer, verwitweter Krämer und Hausbesitzer in Michaelnbach, und Theresia Aichinger, gebürtig aus Waizenkirchen und bisher Geschäftsführerin im Bräutigamanwesen. Zu gleicher Zeit wurden getrautKarl Schwabl, Pointlerssohn in Stefansdorf und Cilli Himsl, Hausbesitzerstochter in Weiking, hiesiger Pfarre. Der Bräutigam Karl Schörgenhumer ist bei der Landsturmwachkompagnie im Lager zu Marchtrenk. Der Bräutigam Karl Schwabl dient das 7. Jahr beim Militär, wurde Ende August in den Dolomiten verwundet und ist derzeit imReservespital in Schärding. Er besitzt die kleine Silberne.

Plötzlich gestorben. Man berichtet uns aus Steyr: Am 19. d, nachmittags wurde im Kasseraum am hiesigen Staatsbahnhofe ein Mann plötzlich von Unwohlsein befallen, welcher nach wenigen Minuten, während man sich um ihn bemühte, verschied. Der herbeigerufene Stadtarzt Dr. Klunzinger stellte Herzschlag als Todesursache fest.Die Leiche wurde in die Friedhofleichenhalle übertragen. Nach den bei dem Toten vorgefundenen Ausweispapieren war derselbe mit dem im 50. Lebensjahre stehenden, in Michaelnbach bei Griesbrchen beheimateten und in Haid, Gem. Michaelnbach, ansässigen, verehelichten Schneidermeister und Hausbesitzer Josef Kaiblinger identisch, welcher, als er vom Militärdienst enthoben, seit Juni vorigen Jahres in der Waffenfabrik in Steyr als Hilfsarbeiter kommandiert und Wehrgrabengasse Nr. 27 wohnhaft war. Er hätte nun wieder zum Militär einrücken sollen und war eben im Begriffe nach hause zu fahren. Das Leichenbegängnis fand heute (Donnerstag) nachmittags vom Friedhofe in Steyr aus statt.

Linzer Volksblatt 30. November 1917

Michaelnbach, 28. Nov. Gestern war der Trauergottesdienst für den in Steyr plötzlich verstorbenen JosefKaiblinger und gleich darauf brachte die Post die Trauernachricht, daß Michael Breitwieser, ansehender Besitzer des Loiplgutes in Hiipetsberg, am 23. November bei Incin in Oberitalien durch Gasvergiftung im 37. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Am l3. September starb sein Vater, und da er zum Leichenbegängnisse nicht kommen konnte, hoffte er seither auf einen Urlaub zur Ordnung der häuslichen Verhältnisse. Schade um den braven Mann! Er diente beim Inf.-Reg. 14, Bataillonstrain 1/14;

Linzer Volksblatt 4. Dezember 1917

Raubanfall. Aus Waizenkirchen, 2. Dez. wird uns berichtet: Karl Neuhauser, Lehrling beim hiesigen Fleischhauer Hiegelsberger, sollte am Freitag in der Pfarre Michaelnbach ein Schaf holen. Da das Schaf noch nicht geschoren war, bezahlte er es einstweilen und ging abends wieder nach Hanse. Als er in der Nähe von Schölmlahn am Rande des Küberlsederholzes (? dahinschritt, traten 2 Burschen zu ihm. Zuerst fragten sie ihn über verschiedenes, dann packte der kleinere auf einen Zuruf des größeren den Neuhauser und riß ihm beide Arme auf den Rücken, während der größere ihm eine betäubende Flüssigkeit unter die Nase hielt, so daß Neuhauser gleich bewußtlos wurde. Alser nach ungefähr einer Stunde wieder zu sich kam waren die zwei verschwunden. Sie hatten ihm den Rock aufgerissen und ihm sein Taschengeld von 2 K geraubt. Den Kaufpreis für das Schaf (200K) hatte er glücklicherweise schon früher abgeliefert.

Linzer Volksblatt 5. Dezember 1917

Michaelnbach, 3. Dezember. (Todesfall.) Gestern, Sonntag nachmittags, starb nach längerer Krankheit die verwitwete Bäuerin Juliana Burgstaller vom Bäckermairgute in Michaelnbach im 37. Lebensjahre. DieVerstorbene war eine Lüfteneggertochter von Pollham und wegen ihrer Bescheidenheit und Herzensgüte allseitsgeachtet. Ihr Ehegatte Ignaz Burgstaller starb im Juli 1916 bei Horozankk in Galizien an Cholera fürs Vaterland. Der Sohn Alois ist 4 Jahre alt und nun ein Waisenkind. Das Leichenbegängnis ist nach erfolgter Hausaussegnung am Dienstag um 10 Uhr.

Verlustliste 10. Dezember 1917

Schöberl Mathias, Infst., IR. Nr. 14,12. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1877; gestorben (9./9. 1917).

Linzer Volksblatt 4. Januar 1918

Michaelnbach, 1. Jänner. (Todesfälle.) Am alten Jahrstage um 8 Uhr abends starb nach längerer Krankheit die verwitwete Juliana Wiefer, geb. Schatzl, früher Wirtin in EggetSroit, im 84. Lebensjahre. Seit Jahren lebte sie inihrem Elternhause beim Holzinzer in Holzing. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.

Am 2. d. starb nach kurzem und schwerem Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente der verehelichteHausbesitzer Ludwig Hofinger in Haid im 47. Lebensjahrs. Am Sonntag mittags erhielt er in der Bauchgegend einen Schlag durch ein Pferd, was den allzufrühen Tod des braven Mannes herbeiführte. Der gute Mann war Volksvereinsmitglied. Am Freitag, um 10 Uhr, ist hier das Leichenbegängnis.

Linzer Volksblatt 6. Januar 1918

Michaelnbach, 31. Dezember. (Versammlung. — Theater.) Die Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des kath. Volksvereines fand am letzten Sonntag im Gasthause des Herrn August Zehetmair statt. Der große Saal war von Männer vollbesetzt. Der Herr Abg. Eisterer sprach mit jugendlicher Begeisterung über den Krieg und über die durch denselben geschaffene Lage. Als warmfühlender Freund des christlichen Volkes setzte er sich besonders ein für den Bauernstand und die Gewerbetreibenden, besonders für das Kleingewerbe. Bei der Versammlung meldeten sich 11 neue Mitglieder, so daß die Ortsgruppe zum Beginn des neuen Jahres 149 Mitglieder zählt. Inder Vertrauenskundgebung wurde das Wirken besonders der Herren Abg. Eisterer und Schachinger gewürdigtund Herr Landeshauptmann Prälat Msgr. J. N. Hauser anläßlich der Wahl zum Präsidenten der österreichischen Delegation und wegen seines unermüdlichen Wirkens zum Wohle der Bevölkerung mit lebhaftem Beifall geehrt.Zur Versammlung kamen auch Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, Herr Eiblhuber von Pötting, welcher auch mit feuriger Begeisterung eine kurze Ansprache hielt, ferner Bürgermeister Muckenhuber von hier und Bürgermeister Wohlmair von Bruck-Waasen.

Die beiden Theaterstücke „Das Marienkind" und „Im Kuchlzimmer" oder „Herrisch und bäurisch" werden am nächsten Sonntag, den 6. d., in Zehemairs Gasthaus von Mitgliedern der hiesigen Jungfrauenkongregation zum zweiten Male aufgeführt werden.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1918

Letzte Nachrichten.— Vom Klerus. Am 6. d. starb in Tragwein der dortige Pfarrer geistl. Rat Anton Schauer. Der Verstorbene war geboren am 11. Jänner 1348 in Leinbach. Zum Priester geweiht am 28. Juli 1872, wirkte er alsHilfspriester in Stroheim, als Kooperator in Michaelnbach, Königswiesen und Tragwein, als Provisor in Tragweinund seit dem Jahre 1886 als Pfarrer dieser Pfarre. Im Jahre 1911 wurde er zum geistl. Rat ernannt, 1914 erhielt er die Medaille für 40jährige Dienste. Der Verstorbene, ein edler Priester, war seit langem kränklich und wollteHeuer in Pension gehen. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 9. d. um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 13. Januar 1918

Volksbewegung im Jahre 1917. Michaelnbach: 5 Trauungen; 11 Geburten, davon 4 männlich, 7 weiblich, zweiunehelich; 30 Todesfälle, 24 Erwachsene und 6 Kinder, 14 männlich und 16 weiblich, außerdem starben 6 Krieger fürs Vaterland.

(Linzer) Tages-Post 9. Februar 1918

(Sachverständige für Enteignungszwecke.) Vom Oberlandesgerichte in Wien wurde im Einvernehmen mit der niederösterreichischen Statthalterei in Wien, und der Statthalterei für Oesterreich ob der Enns in Linz die für das Jahr 1918 ausgestellte Liste derjenigen Sachverständigen, welche in den Fällen der Enteignung zum Zwecke der Ausführung der Wasserstraßen in den Erzherzogtümern Oesterreich unter und ob der Enns beizuziehen sind, bekanntgemacht. Diese Sachverständigen sind: . . . . . . Johann Hendlmayr, Wirtschaftsbesitzer in Michaelnbach, Gerichtsbezirk Waizenkirchen: . . .

Linzer Volksblatt 2. März 1918

Michaelnbach, 27. Februar. (Verschiedenes.) Von der Orgel der hiesigen Pfarrkirche wurden 37 Zinnpfeifen imGewichte von 24 Kilogramm herausgenommen und fürs Vaterland geopfert.

Das Haus Nr. 3 in Michaelnbach, Hamann-Stökl genannt, hat die hiesige Gemeinde vom Herrn RegimentsarztDr. Otto Hamann um den Preis von 6000 K zu Gemeindezwecken angekauft.

Josef Lindmair, Wimmer in Reitbach, ist derzeit als marod in einem Spital in Wien

Franz Kaltenböck, Amesedersohn in Schmiedgraben, stand 2 Jahre an der italienischen Front und erhielt kürzlich einen kurzen Urlaub. Er ist ganz erschöpft und derzeit im Reservespital Petrinum in Urfahr.

Karl Mahr von Grub ist verwundet in einem Spitale in Wien.

Linzer Volksblatt 5. März 1918

Vom Klerus. Versetzt wurden folgende hochw. Herren Kooperatoren: Ignaz Traunfellner von Michaelnbach nach Zell a. d. Pram, August Markhauser von Pischelsdorf nach Michaelnbach,

Linzer Volksblatt 17. März 1918

Michaelnbach, 15. März. (Abschied.) Am heutigen Tage verließ Herr Kooperator Ignaz Traunfellner das stillePfarrdorf Michaelnbach, um auf seinen neuen Posten Zell a. d. Pram zu übersiedeln. Derselbe war in den 19 Monaten seinen Hierseins sehr eifrig in der Erfüllung seiner Pflichten, besonders als Katechet und alsKrankenseelsorger, weshalb er bei groß und klein sehr beliebt war. Das zeigte sich auch bei dem gestrigen bescheidenen Abschiedsvalet in Herrn Zehetmayrs Gasthause, das sehr zahlreich besucht war. Ein treues Gedenken in Michaelnbach ist Herrn Kooperator Traunfellner gesichert. Der Wunsch aller ist es daß es ihm auch in Zell a. d. Pram recht gut ergehen möge, wo ein Michaelnbacher, Herr Franz Kronlachner, sein Pfarrer ist. Als sein Nachfolger ist Herr August Markhauser, bisher Kooperator in Pischelsdorf, hier eingetroffen.

Verlustliste 19. März 1918

Rumpfhuber Franz, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, 2. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895;kriegsgef. Borowitschi, Rußland.

Linzer Volksblatt 5. April 1918

Ehrenbürgerernennung. In der Gemeindeausschußsitzung vom 2. April wurde Se. Exzellenz, der Herr Landeshauptmann Prälat J. Hauser, einstimmig zum Ehrenbürger der Gemeinde Michaelnbach ernannt.

Linzer Volksblatt 11. April 1918

Waizenkirchen, 9. April. (Verschiedenes.) Heute wurden hier getraut Anton Martlmüller, Häusler inObergschwendt, und Katharina Jäger aus Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 14. April 1918

Michaelnbach, 11. April. (Ein eingriebener Gauner.) Gestern abends wollten zwei herumziehende Personen, eine Manns-und eine Frauenperson etwa in den Dreißigerjahren beim untern Wirt in Michaelnbach übernachten. Weil sie die Gäste durch allerhand .Schimpfreden belästigten, schaffte sie der Gastwirt Karl Humer fort. Bei einem Wortwechsel riß der Gauner dem Wirte, ohne daß dieser es merkte, seine Uhr samt Silberkette und zwei großen Silbertalern herab, worauf das Gaunerpaar in der Richtnung Pollham – St. Thomas entfernte. Die Anzeige bei der Gendarmerie wurde erstattet.

Linzer Volksblatt 20. April 1918

Michaelnbach, l7. April. (Versammlung. Kinder aus Deutschböhmen.) Am Sonntag, den 21. April-wird-diehiesige Ortgruppe des Piusvereines im Gasthause des Herrn Humer um 3 Uhr nachmittaqs ihre Jahresversammlunq halten. Herr Kanonikus Wagnleithner von Grieskirchm hat sein Erscheinen in Aussicht gestellt. P. Brandlmair wird über die Mission beim Schiluckstamme im ägyptischen Sudan sprechen, Um rechtzahlreiches Erscheinen wird gebeten. Bisher haben sich in hiesiger Pfarre 21 Parteien bereit erklärt, über den Sommer ein Kind ans Deutschböhmen inKost und Pflege zu nehmen.

Verlustliste 11. Mai 1918

Floimayer Johann, Lstlnfst., k. k. LstlR. Nr. 2, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886; gestorben (1./7. 1917).

Linzer Volksblatt 17. Mai 1918

Waizenkirchen, 16. Mai. (Volksvereinsversammlung.) Am Pfingstmontag ist in Grub bei Michaelnbach nachmittags eine große Volksvereinsversammluug. Sprechen werden die Abgeordneten Schachinger und Kreilmeyr. Erscheinet zahlreich zu dieser Versammlung unserer Nachbarspfarre.

Linzer Volksblatt 18. Mai 1918

Michaelnbach, 14. Mai. (Primiz.) Bei sehr günstigem Maiwetter und sehr starker Anteilnahme der Bevölkerung von hier und der Umgebung feierte geistern der hochw. P. Berthold Humer vom Karmelitenkloster in Linz seine Primiz in der hiesigen Pfarrkirche. Diese sowie das stille Pfarrdorf hatten Festkleidung angelegt. Der Einzug vom Pfarrhofe aus konnte sich recht gut entwickeln. Daran beteiligten sich die Schuljugend mit dem Lehrkörper, bei330 Primizgäste, die Feuerwehr und die Kongregation mit den Fahnen, viele weißgekleidete Mädchen. dieGemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Muckenhuber und Altbürgermeister Hötzeneder, der Ortsschulrat,die Eltern und Verwandten, schließlich der Klerus darunter P. Basilius, Prior vom Karmelitenkloster in Linz, P. Angelus und P. Angelikus als Primizprediger, Kanonikus Wagnleithner, Dechant Schmidbauer, die gew. Räteund Pfarrer Huber, Steindl und Krauter, der sonstige Nachbarklerus und die gebürtigen Michaelnbacher Priester Pfarrer Kienbauer und Pfarrer Kronlachner, Redakteur Danzer und Kooperator Muggenhumer. Der Kirchenchor war in trefflicher Weise durch. Pfarrer Krauter und Kooperator Matzinger verstärkt. Die Primiztafel war kriegsgemäß einfach, doch war alles zufrieden, was den Gastwirtseheleuten Floimahrm in Grub zur Ehre gereicht.Auch dieses Priesterfest war wirklich wieder ein Volksfest.

Michaelnbach, 16. Mai. (Volksvereinsversammlung.) Am Pfingstmontag findet um.3 Uhr nachmittags (neue Zeit)in Grub, Pfarre Michaelnbach, eine Versammlung des kath. Volksvereines statt zu der als Redner Reichsratsabgeordneter Kreilmeir, Landesausschussmitglied Schachinger und Landtagsabgeordneter DechantSchmidbauer erscheinen werden.

Linzer Volksblatt 19. Mai 1918

Michael Breitwieser angehender Besitzer des Loiplgutes in Hilpetsberg, Pf. Michaelnbach. fiel am 21. Nov. 1917 bei Incin im 37. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 24. Mai 1918

Michaelnbach, 21. Mai. (Volksvereinsversammlung) Am Pfingstmontag war in Grub eine Volksversammlung, zu welcher die treuen Volksmänner in Scharen herbeikamen. Besonders stark waren Waizenkirchen und St. Thomas vertreten. Von den Abgeordneten waren ge-kommen Herr Kreilmeir, Obmann aus Kirchberg bei Linz, welcher auch den Vorsitz führte,. ferner Landesausschuß Karl Schachinger und Dechant Schmidbauer. Außerdem waren anwesend die Bürgermeister Rutzenberger von Waizenkirchen, Wohlmayr von Bruck-Waasen und Muckenhuber von Michaelnbach, zahlreiche Bauern, Gewerbetreibende und Vertreter des Klerus, eine schöne Volkversammlung. Herr Abg. Kreilmeir sprach als Bauer über die gegenwärtige wirtschaftliche und politische Lage so überzeugend und hinreißend, daß alle Anwesenden hochbefriedigt waren. Das Referat des Landesausschusses Schachinger enthielt so praktische Winke und Anleitungen daß es schade war, daß er nichtlänger sprechen konnte. Mit der üblichen Huldigung auf die höchsten Gewalten schloß der Vorsitzende die schöne Versammlung, leider zu früh, weil die Herren Abgeordneten auf die Bahn mußten, um noch-am selben Tage heimkommen zu können. Auf baldiges Wiedersehen!

Linzer Volksblatt 30. Mai 1918

Michaelnbach 27. Mai. Eine schöne Wanderversammlung) hat am gestrigen Sonntage der rührige BezirksvereinGrieskirchen der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft im Gasthause der Frau Schatzl in Furth abgehalten. Dieselbe war von den Landwirten der Umgebung recht gut besucht ond wurde in Verhinderung des Obmannes Kanonikus Wagnleithner vom Obmann-Stellvertreter Greinegger, Mair in Schmidgraben, in vortrefflicher Weise geleitet.Herr Sekretär und Wirtschaftsbeirat Murauer hielt einen fesselnden Vortrag über landwirtschaftliche Tagesfragen. Organisation sämtlicher Landwirte in den Bezirksgenossenschaften und landwirtschaftlichen Vereinen ist sehr notwendig um die Zentralen in ihrem volksausbeuterischen Treiben allmählich unschädlich zu machen. 12 neue Mitglieder traten bei.

Linzer Volksblatt 5. Juli 1918

Einem -Friseurgeschäftsinhaber in der Maximilianstaße in Urfahr, wurde am 3. d. ein brünetter Haarzopf, 20 K wert, gestohlen. Der Tat dringend verdächtig ist die vazierende, 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige, aus Urfahr ausgewiesene Franziska Mühlböck, gegen welche die Anzeige erstattet wurde.

(Linzer) Tages-Post 16. Juli 1918

(Anerkennungsdekrete für Förderung der Kriegsanleihen.) Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung hat der Finanzminister den nachbenannten Personen für ihre während des Weltkrieges im Interesse der Förderung des Erfolges der Kriegsanleihen entfaltete hervorragende patriotische Betätigung Anerkennungsdekrete verliehen: . . . . . dem Postexpedienten in Michaelnbach Franz Wohlmair; . . .

Linzer Volksblatt 4. August 1918

Michaelnbach, 1. August. (Diebstahl.) Heute Dienstag nachmittags etwa von 1 bis 3 Uhr wurde beim Angerer inMinithal in der Knechtekammer der Betrag von 1000 Kronen gestohlen. Das Geld gehört dem derzeit enthobenen Ludwig Kaltenböck, Bauerssohn vom genannten Gute, welcher für seinen seit September 1914 vermißten Bruder Anton Kaltenböck die Wirtschaft führt. Zur kritischen Zeit wurde ein Bettler gesehen, zu dem sich etwas später ein Frauenzimmer gesellte, das sich ziemlich bequem und schwerfällig vorwärts bewegte. Letzteres dürfte bei 40 Jahre alt sein.

Linzer Volksblatt 9. August 1918

Michaelnbach, 5. August. (Heimkehr.) Franz Rumpfhuber, Widenedersohn in Haus, ist aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt. 1915 rückte er ein, im August 1916 wurde er bei Hunarz in Galizien verwundetund gefangen und war in Odesssa Jekaterinoslaw, Moskau, Rishuij Nowgorod. Jwanow, Boronice und Pensa. Eine Kugel steckt noch im linken Oberarm. Er hat viel durchgemacht. Erst vor kurzem erfuhr er in Kremsier, daß während seiner 32monatigen Abwesenheit im vorigen Jahre sein Vater gestorben ist.

Linzer Volksblatt 10. August 1918

Michaelnbach, 8. August. Den Heldentod fürs Vaterland ist nach einem Telegramm aus Udine in Italien dortselbst am letzten Sonntag der Kanonier Ferdinand Furtmoser, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdoppl, im 23. Lebensjahre gestorben. Er ist das 28. Kriegsopfer aus der hiesigen Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Dienstag in der hiesigen Pfarrkirche. Der ältere Bruder, Johann Kutzenberger, ist am I.Juli 1918 inGalizien gefallen.

Linzer Volksblatt 15. August 1918

Michaelnbach, 12. August. (Todesfall.) Gestern Sonntag, 1 Uhr mittags, starb an Speiseröhrenkrebs der verehelichte Bauer Franz Aichinger vom Mitterngute in Oberreichenbach im 61. Lebensjahre. Wie vorauszusehen war, hatte die Operation keinen Erfolg mehr. Der Verstorbene war Volksvereinsmann und früher als Mitglied des Gemeindeausschusses, des Ortsschulrates unk Armenrates tätig. Seine Bäuerin kehrte vor einigen Tagen aus der Irrenanstalt zurück. Sie ist so ziemlich wieder geheilt. Das feierliche Leichenbegängnis ist Dienstag um 11 Uhr.

Linzer Volksblatt 25. August 1918

Michaelnbach, 23. August. (Todesfall.) Gestern abends starb der ledige Bauerssohn August Hendlmayr, vom Obermairgut in Reichenau, im 22. Lebensjahre. Die Obermairin steht nun auf dem schönen Bauerngute ganz allein da. Vor drei Jahren starb ihr Ehemann, im März des vorigen Jahres ist der Sohn Josef bei Görz gefallen und nun muß sie ihren zweiten Sohn zum Grabe geleiten. Vor 22 Jahren ist das Bauernhaus abgebrannt. Viel hat dieObermairin mitgemacht, aber ihr .Gottvertrauen läßt sie nicht mutlos wenden. Samstag um 10 Uhr ist das feierliche Leichenbegängnis. Herr Kooperator Franz Ammerstorfer von Aschach bei Steyr, der seinem Vetter inder Nacht vor dem Tode noch einmal die hl. Kommunion reichte, wird den Kondukt führen.

Linzer Volksblatt 8. September 1918

Michaelnbach, 5. September. Heimreise. — Von unseren Kriegern.) Gestern kehrten die 19 Ferienkinder aus Komotau, Saaz und Niemes und die drei Kinder aus der Umgebung von Linz in ihre Heimat zurück. Auf zweiLeiterwagen wurden sie mit vielen Liebesgaben nach Waizenkirchen geführt. Bei vielen war der Abschied sehr schwer. Alle waren brav und zufrieden, wurden aber auch sehr gut gehalten. Den edlen Kinderfreunden einherzliches „Vergelts Gott"

Franz, Schauer, Radwallnersohn in Krumbach, bei einer Sappeurabteilung an der Piave, erhielt die kleine Silberne.

Joses Humer, Privat in Weiking, erkrankte auf dem Kriegsschauplatze in Italien an Malaria und ist derzeit in einem Spitale in Wieselburg in Niederösterreich.

Linzer Volksblatt 15. September 1918

Michaelnbach, 13. September. (Heldentod.) Herr Maior Dohnalek vom k. u. k. schweren Art.-Regim. Nr. 9. schreibt den Eltern eines braven Kriegers, daß ihr Sohn Johann Thallermair, Totengräberssohn von Michaelnbach, der getreue Diener des genannten Majors, am 5. September plötzlich schwer erkrankte und am 6. Sept. gestorben ist. Thallermair rückte 1911 ein, diente also volle 7 Jahre. Im April d. J. kehrte er aus Rußland zurück, wo er drei volle Jahre in Gefangenschaft lebte, und zwar in Zariezin und Astrachan, wo sein Herr Oberstleutnant Ferdinand Kober starb, dessen Tod er schmerzlich betrauerte, dann in Tigoda und Schudowa. Im Juli d. J. rückte er gesund wieder ein und kam alsbald wieder an die Front. Er stand im 28. Lebensjahre und ist das 26. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Montag.

(Linzer) Tages-Post 19. Oktober 1918

(Ehrenmedailie sür Feuerwehrmänner) Die Statthalterei hat die gestiftete Ehrenmedaille für 25 jährige verdienstliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr-und Rettunqswesens zuerkannt den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Michaelnbach, Bezirk Eferdinq. Johann Hötzeneder. Franz Mühlböck, Franz Wohlmayr, Georg Floimayr, Joses Rathmayr. Karl Wiesinger und Johann Wiesinger, sämtliche wohnhaft in der Gemeinde Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 20. Oktober 1918

Michaelnbach, 16. Oktober. (Todesfall.) Dienstag um 3 Uhr vormittags starb an einem Lungenleiden TheresiaHumer, verehelichte Private am Pöllngute in Weicking, im 32. Lebensjahre. Eine sehr fromme Ehegattin und Mutter ist mit ihr frühzeitig aus dem Leben geschieden. Die Humereheleute hatten früher das Fuchshumergut inHeiligenberg. Die Verstorbene war eine geborne Hendlmayr und hinterläßt ihrem Manne drei Kinder im Älter von 4 bis 8 Jahren. Derselbe ist seit der Mobilisierung eingerückt und ist derzeit im Malaria-Spital in Wieselburg in Niederösterreich. Das feierliche Leichenbegängnis war nach der Hausaussegnung am Donnerstag um 10 Uhr. Die Verstorbene war eine eifrige Leserin des „Linzer Volksblattes".

Verlustliste 11. November 1918

Friedwagner Johann, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, Sturm-Komp., Oberösterreich, Elferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Linzer Volksblatt 17. November 1918

Michaelnbach, 12. November. (Todesfälle — Grippe.) Sonntag starb an Herzlähmung infolge Grippe Franz Taubinger. Bauerssohn vom Reizengute in Aichet bei Grub, im 20. Lebensjahre. Am Montag starb unerwartet schnell infolge eines Schlaganfalles Franz Schatzl. Gastwirtssohn in Furth, im 38. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein Verwandter des hochwürdigsten Bischofs Dr. Gföllner. Die böse Grippe wütet besonders seit Allerheiligen hier in arger Weise, so daß in vielen Häusern gleich 5 bis 10 Personen zu gleicher Zeit im Bette liegen müssen.

Linzer Volksblatt 23. November 1918

Michaelnbach, 20. November. (Todesfälle.) An den Folgen der Grippe, die hier noch immer wütet, starb Ignaz Stinger, Fürböcksohn in Haid, Knecht beim Englhoser, im 18. Lebensjahre. Gestern, starb Juliana Arneth, Magd bei der Bäuerin in Hilgersberg, im 29. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 4. Dezember 1918

Michaelnbach, 27. November. (Diebstahl. — Versammlung.) In der Nacht von Montag, den 23. Nov. auf Dienstag drangen verwegene Diebe beim Huterberger in Minithal durch das Hüttentor in den Hof und von da in den Schweinestall ein. Im Stall wurden zwei Schweine im beiläufigen Alter von 3/4 Jahren geschlachtet und dann aufdem selben Wege aus dem Hofe geschleppt. Eine St ecke weit wurden die Blutspuren gesehen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Am nächsten Freitag (Nikolaitag) findet um ½ 2 Uhr nachmittag im Gasthause des Aug. Zehetmayr inMichaelnbach eine Versammlung der hiesigen Landwirte statt.

Verlustliste 19. Dezember 1918

Furtmoser Ferdinand, Kan., k. u. k. GAR. Nr. 44, Batt. 3, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895;gestorben (4./8. 1918).

Linzer Volksblatt 28. Dezember 1918

Michaelnbach. 23. Dezember. (Zur Volksvereinsversammlung) am nächsten Sonntag den 29. Dezember um halb3 Uhr nachmittags in Zehetmayrs Gasthaus wird als Redner der Abg. Josef Weiß aus Puchberg bei Welserscheinen.

Wiener Zeitung 13. Mai 1919

Die Landtags-und Gemeindewahlen Nachstehend berichten wir über das Stimmerergebnis der übrigen Wahlkreise: Wahlkreis Schärding: Michaelnbach 17 soz., 524 christ., 119 freih.

(Linzer) Tages-Post 11. Juni 1919

(Bürgermeisterwahlen und Gemeindekonstituierung.) In Michaelnbach wurde der Bauer Karl Hendlmayer zum Bürgermeister gewählt.

(Linzer) Tages-Post 22. Juli 1919

(Vom Klerus.) Bischof Dr. Gföllner hat den geistlichen Rat Franz Fuchs, Benefiziat und Jubelpriester in Bad Jschl, zum Konsistorialrat ernannt. Herr Anton Roidmayr, Kooperator in Münzkirchen, kommt als Kooperator nach Michaelnbach;

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1920 bis 1929

(Linzer) Tages-Post 10. Dezember 1920

(Todesfälle.) InLinz starben: Am 9. d. Herr Markhauser, geb. am 24. Juli 1887 in Leoben. zum Priester geweihtam 26. Juli 1914. Er wirkte als Kooperator in St. Leonhard, Weng, Pischelsdorf, Michaelnbach, Antiesenhofen und Kopfing Leichenbegängnis war heute

(Linzer) Tages-Post 23. Dezember 1920

(Vom Klerus.) Admittiert wurden folgende Herren: Anton Roidmayr, Kooperator in Michaelnbach, nach Niederneukirchen.

Wiener Zeitung 9. März 1921

über den Stand der Tierseuchen in Österreich in der Zeit vom 23. Februar bis 2. März 1921. (Die in Klammern angeführten Zahlen bedeuten die Anzahl der verseuchten Höfe, Weiden.) Maul und Klauenseuche Oberösterreich: Bezirk Eferding: in Michaelnbach (4)

Wiener Zeitung 16. März 1921

über den Stand der Tierseuchen in Österreich in der Zeit vom 2. März bis 9. März 1921. (Die in Klammern angeführten Zahlen bedeuten die Anzahl der verseuchten Höfe, Weiden.) Maul und Klauenseuche Oberösterreich: Bezirk Eferding: in Michaelnbach (6)

Wiener Zeitung 27. März 1921

über den Stand der Tierseuchen in Österreich in der Zeit vom 16. März bis 23. März 1921. (Die in Klammern angeführten Zahlen bedeuten die Anzahl der verseuchten Höfe, Weiden.) Maul und Klauenseuche Oberösterreich: Bezirk Eferding: in Michaelnbach (5)

Wiener Zeitung 6. April 1921

über den Stand der Tierseuchen in Österreich in der Zeit vom 23. März bis 30. März 1921. (Die in Klammern angeführten Zahlen bedeuten die Anzahl der verseuchten Höfe, Weiden.) Maul und Klauenseuche Oberösterreich: Bezirk Eferding: in Michaelnbach (3)

(Linzer) Tages-Post 13. April 1921

(Anstalt Zigaretten. Saccharin und Taschentücher „Laub und Mist".) Wels. Am 9. d. M., mittags, kam der 1898 geborene, nach Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen. zuständige Kesse1schmied Karl Mayr in Begleitung des 1900 geborenen, nach Niederwaldsee zuständigen Bäckergehilfen Karl Hilber zu der hier Minoritengasse 3 wohnhaften Hilfsarbeitersgattin Anna Bauernschmied und verpfändeten ihr für 300 K ein Paket, welches Zigaretten, Saccharinund Taschentücher im Werte von mehreren tausend Kronen enthalten sollte. Die Bauernschmied, welcher zwar Mayr schon von früher her bekannt war, von Argwohn erfaßt, öffnete nach dem Verschwinden" der Verpfänder sogleich das Paket und fand zu ihrer Ueberraschung anstatt des angegebenen Inhaltes Laub und Mist darin vor. Die Betrogene verständigte sogleich die Polizei, welcher es alsbald gelang, die Betrüger festzunehmen. Siewurden nach Sicherstellung des herauslockten Betrages dem Gerichte überstellt.

(Linzer) Tages-Post 25. April 1921

(Ein Kriegsgefangenen-Ueberseetransport in Linz angekommen. Der seit einiger Zeit gemeldeteUeberseetransport des Dampfers „Gujarat", der Kriegsgefangene von Wladiwostok nach Triest brachte, ist am 20.

d. M. in Triest vergangenen Freitag in Villach eingetroffen, von wo die Heimkehrer in ihre engere Heimatbefördert wurden, Samstag um ½ 11 Uhr abends sind die im Transport befindlichen 52 Oberösterreicher, die auch drei Frauen und ein Kind mitbrachten, in Linz angekommen. Die heimgekehrten Landsleute, zu deren Empfang sich viele Angehörige am Bahnhöfe einfanden, heißen: . . . . . Inf. Josef Schickinger, 59. IR., Landwirt -Michaelnbach;

Wiener Zeitung 27. April 1921

über den Stand der Tierseuchen in Österreich in der Zeit vom 13. April bis 20. April 1921. (Die in Klammern angeführten Zahlen bedeuten die Anzahl der verseuchten Höfe, Weiden.) Maul und Klauenseuche Oberösterreich: Bezirk Eferding: in Michaelnbach (2)

Wiener Zeitung 21. Mai 1921

T 346/20, Michael Mühlböck, geboren am 30. August 1877 in Unterdoppl, Pfarre Prambachkirchen, Oberösterreich, als ehelicher Sohn des Peter Mühlböck und dessen Gattin Marie geb. Kittlmüller, nach Michaelnbach zuständig, katholisch, ledig, Portier der englischen Botschaft, in Wien, 3. Bez., Metteinichgaffe 6, zuletzt wohnhaft, war zuletzt als Trainsoldat beim Korpstrainkommando 2/14, Staffel 3/8, eingeteilt und wird seitAnfang 1917 auf dem italienischen Kriegsschauplätze vermißt. Da hienach anzunehmen ist, daß die gesetzliche Vermutung des Todes im Sinne des Gesetzes vom 31. März 1818, N. G. 81. Nr. 128, eintreten wird, wird aufAnsuchen der Eltern Peter und Maria Mühlböck, Private in Bruck bei Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, Oberösterreich, vertreten durch Herrn Dr. Hermann Peyrer, Rechtsanwalt in Grieskirchen, das Verfahren zur Erklärung des Todes eingeleitet und die Aufforderung erlassen, dem Gericht oder dem Kurator Herrn Ferdinand Enk, Portier in Wien, 3. Bez., Richardgasse 9, Nachricht über den Vermißten zu geben. Herr Michael Mühlböck wird aufgefordert, vor dem gefertigten Gerichte zu erscheinen oder auf andere Weise von sich Nachricht zu geben. Das Gericht wird nach dem 15. November 1921 auf neuerliches Ansuchen über die Todeserklärung entscheiden. Landesgericht in Z. R, S., Abt. 47, Wien, am 7. März 1921. 17219-1

(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1921

(Erschlagen.) Ein tödliches Unglück ereignete sich, wie dem „L. V." aus Michaelnbach berichtet wird, auf der Brandstätte des Fürthhauer in Schickenedt. den Abräumungsarbeiten wurde der 60 Jahre alte Bauer Franz Watzenböck durch herabfallende Ziegel so schwer verletzt, daß er nach einer halben Stunde starb.

(Linzer) Tages-Post 27. März 1922

In der Nacht zum 23. d. M. wurden dein Bauern Leopold Waselmayr in Niederwödling Nr. 7, Gemeinde Michaelnbach, durch Einbruch von unbekannten Tätern entwendet: Kleidungsstücks, Stoffe, Bettzeug, Mädchenkleider, Blusen. Kopftücher, Bauernleinwand, Tisch-und Handtücher, Tuchentüberzüge,

ferner fünf Stück Fünfkronenstücke, zwei Stück Zweikronenstücke, zehn Stück Einkronenstücke in Silber, 2543 K Papiergeld und eine silberne Damenremontoiruhr mit einer 2 Meter langen fünfgliedrigen Kette. Der Gesamtschade beträgt 1,070-368 K. (Linzer) Tages-Post 19. Juli 1922 (Vom Klerus.) Die Neupriester werden mit 1. August an folgenden Posten angestellt: Anton Lehner-Dittenberger, Waldneukirchen; Franz Müller, Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 20. September 1922

(vom Klerus.) Franz Müller, Kooperator in Michaelnbach, Hilfspriester in Frankenburg;

(Linzer) Tages-Post 14. Juni 1923

(Zur Aufhebung des Bezirksgerichtes Waizenkirchen.) Nach dem Steueramte Waizenkirchen ist am 31. Mai auch das dortige Bezirksgericht aufgehoben worden. Von der Beamternschaft des aufgelösten Gerichtes wurde vorläufig der Landesgerichtsrat Rottensteiner und der Bundesbeamte Grohmann dem BezirksgerichteGrieskirchen zugeteilt. Kanzleioberdirektor Johann Lukas und der Bundesbeamte Johann Pühringer des aufgelösten Bezirksgerichtes werden vorläufig dem Kreisgerichte Wels zur Dienstleistung zugewiesen. Zum Gerichtsbezirk Grieskirchen kommen aus dem ehemaligen Sprengel des Bezirksgerichtes Waizenkirchen dieGemeinden Michaelnbach und St. Thomas erstere Gemeinde mit 1316, letztere mit 407 Einwohnern. DieGemeinden Prambachkirchen und St. Marienkirchen wurden dem Bezirksgerichte Eferding, die übrigen dem Bezirksgerichte Peuerbach zugewiesen. Die Bewohner der Gemeinden Michaelnbach und St. Thomas dürften durch die Neueinbeziehung nicht benachteiligt sein, da die Entfernungen der Gemeinden von Grieskirchen und Waizenkirchen ziemlich die gleichen sind.

Tagblatt 28. Juni 1923

Ausgabe der Zwangsanleihe-Obligationen. Bei der Centralbank der deutschen Sparkassen, Fiale Eferding, Gasthaus „zur eisernen Hand", gelangen für den Steuerbezirk Eferding, einschließlich des seinerzeitangeschlossenen Steuerbezirkes Waizenkirchen die Obligationen der Zwangsanleihe zur Ausgabe. Die Ausgabe erfolgt täglich von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags, in der Zeit vom 25. Juni bis 7. Juli. Die Reihenfolge der Ortsgemeinden ist wie folgt: Montag den 25. Juni: Alkoven; Dienstag den 26: Eferding, Aschach, Fraham;Mittwoch den 27.: Haibach, Hartkirchen; Donnerstag den 28.: Hartkirchen, Hinzenbach, Pupping; Samstag den 30.: Scharten, Stroheim; Montag den 1. Juli: St. Agatha; Dienstag den 2.: Heiligenberg, St. Marienkirchen;Mittwoch den 3.: Michaelnbach; Donnerstag den 4.: St. Thomas, Prambachkirchen; Freitag den 5.:Prambachkirchen, Waizenkirchen; Samstag den 6.; Waizenkirchen. Dieser Zeiteinteilung wäre von den behebenden Parteien tunlichst zu entsprechen. Jene außer diesen Gemeinden wohnenden, die aber in diesen Gemeinden einen zwangsanleihepflichtigen Grund haben, können die Obligationen durch Post (portopflichtig)zugesendet erhalten, wenn sie die seinerzeit erhaltenen Empfangsbestätigungen einsenden. Sämtliche Parteien haben zur Behebung der Obligationen, die seinerzeit bei der Einzahlung erhaltenen Empfangsbestätigungen zuversichtlich mitzubringen.

Tagblatt 20. Juli 1923

Diebstähle. Beim Bauer Franz Furthmoser in Mayrdoppl, Gemeinde Michaelnbach, wurden in der Nacht zum 17. Juli aus dem Keller zirka 110 Kilo eingesalzenes Schweinefleisch, etwa 16 Liter Rahm, 11 Kilo Butter, ein weißemaillierter Eimer mit bogenförmigem Henkel und Holzgriff zum Tragen sowie ein außen braun, innen grau emaillierter Teller im Gesamtwerte von 2,985.000 K durch unbekannte Täter entwendet. (Anm.:2,9 Mio -zur Zeitder Inflation)

Tagblatt 23. August 1923

Schon wieder ein Fensterling. Dem Lehrer Franz Käferböck aus Wien, der zurzeit beim Bauer LeopoldLoitzberger in Schickenedt, Gemeinde Michaelnbach, zur Sommerfrische weilt, wurde am 16. August durch das offene Fenster seines Zimmers mit einer Stange von zwei Burschen seine zweifächerige Brieftasche aus feinem schwarzem Leder mit 340.000 Kronen Bargeld, einer auf 10 dänische Kronen lautenden Geldnote, einer Badelegitimation und einer Verbandslegitimation, beide mit Lichtbildern, herausgeholt und entwendet. Der eine der beiden Burschen ist etwa 24 Jahre alt, mittelgroß, hat schwarzes Haar, solchen Schnurrbartanflug, rundes Gesicht und war mit grünem Ausseerhut und solchem zerissenem Bande, schwarz-und grüngemustertem Bauernjanker und langer dunkler Hose bekleidet; der andere, cirka 22 jährige blonde und bartlose Bursche, mitgrauem Filzhut und lichtgrauem Anzug.

(Linzer) Tages-Post 5. September 1923

(Abschied.) Haibach bei Aschach a. D. Am 30. August d. J. schied Oberlehrer Ferdinand Meindl von Haibach, um in Michaelnbach seinen neuen Dienstposten als Oberlehrer zu übernehmen. Unser allseits geachteter Herr Meindl war seit Mai 1913 Leiter der hiesigen Volksschule und zeichnete sich als Volksbildner durch seine Herzensgute und der opferfreudigen Selbstlosigkeit, mit der er sich im Interesse der Schule widmete, ohne aufDank und Anerkennung zu rechnen, und nicht zuletzt durch sein großes Wissen hervorragend aus. Oberlehrer Meindl stellte auch als Musiker seinen Mann und organisierte hier eine Kirchenmusik, auf welche Haibach stets mit Recht stolz sein darf. Schwer empfunden wird das Scheiden Herrn Oberlehrers auch bei den Kleinrentnern, für die er stets bereit war, durch Veranstaltung von Sammlungen ihre Not zu lindern. Auch als Berater inverschiedenen Angelegenheiten wurde er oft gesucht und war immer bemüht und bereit, mit Rat und Tatbeizustehen. Wir wünschen dem Oberlehrer Meindl, der ein Viertel seiner Berufstätigkeit unter uns geweilt und in den schweren Umsturzjahren mit uns Freud und Leid teilte, daß es ihm in seinem neuen Dienstorte recht gutergehen möge; wir versichern ihn, daß sein Name hier nie vergessen und immer mit Stolz und Ehrerbietung genannt werden wird.

(Linzer) Tages-Post 26. September 1923

(Die Sanierungsakiion im Grieskirchner Bezirke.) Die Auflassung der verschiedenen Aemter im Bezirke Grieskirchen hat zu einem Zustand geführt, der einzig dastehend ist. Wenn es so weiter geht, dürften die Beamten bald nicht mehr imstande sein, dem staunenden Publikum sagen zu können, wo es sich hinzuwenden hat.Grieskirchen ist noch der Sitz der politischen Behörde. Hier sind die Steuerämter Grieskirchen, Haag und Peuerbach vereinigt. Zum politischen Bezirk gehören die Gemeinden Michaelnbach und St. Thomas, deren Gerichtsbezirk ebenfalls Grieskirchen ist. Steuerzahlen müssen sie jedoch in Eferding. Der Peuerbacher, der dieSteuern in Grieskirchen zahlen muß, muß wiederum nach Schärding gehen, wenn er einen Bescheid vom Bezirksvermessungsamte braucht, während der Haager die Reise nach Ried zu unternehmen hat, um seinen Geometer zu erreichen. Das Peinlichste aber ist es, daß das Bezirksvermessungsamt Grieskirchen mit 1. Oktober aufgelöst und mit Wels vereinigt wird. Der politische Bezirk Grieskirchen hat dann kein Bezirksvermessungsamtmehr. Dabei ist aber Bad Schallerbach ein Kurort in seiner Entwicklung und der Grundverkehr dort ein ganz außergewöhnlicher. Daß aber die Vermessungsarbeiten und das Zusammenarbeiten des Grundbuchsamtes mitden Geometern und dem Bezirksvermessungsamt ungeheuer schwer wird, wenn letzteres verlegt wird, bedarfkeiner Begründung. Statt daß man ein Bezirksvermessungsamt, wenn ein solches noch nicht wäre, in Grieskirchen errichten würde, um die sich vollziehende gänzliche Umgestaltung der Gemeinde Schönau und des Badeortes zu fördern, wird dieses wegsaniert.

(Linzer) Tages-Post 28. September 1923

Wählerversammlungen der Großdeutschen Volkspartei und des Landbundes.Wahlkreis Hausruckviertel: Sonntag den 7. Oktober: 3 Uhr nachmittags Michaelnbach, Redner: Kneifel, Dr. Pühringer.

Tagblatt 27. Oktober 1923

Keinen sozialdemokratischen Wähler hatten im Jahre 1920 die nachstehenden Gemeinden: jetzt haben sie die unter Klammer bezeichnete Anzahl: St. Thomas (1), Rechberg (2), Oberweißenbach (3), Oberaschau (3),Eizendorf (8), Viechtenstein i. I. (11), Michaelnbach (22), St. Georgen a. W. (27), Oberwang (33).

(Linzer) Tages-Post 19. Dezember 1923

(Von den Steuerämtern.) Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1924 werden im Hinblicke auf die verfügte Auflassung des Bezirksgerichtes Waizenkirchen die Gemeinden St. Agatha, Heiligenberg. Waizenkirchen, Sankt Thomas und Michaelnbach aus dem Sprengel der Bezirkssteuerbehörde in Wels und jenem des Steueramtes Eferding ausgeschieden und dem Amtsbezirke der Bezirkssteuerbehörde und des Steueramtes in Grieskirchen zugewiesen insbesondere wird aufmerksam gemacht, daß mit diesem Zeitpunkte das Steueramt Grieskirchen auch alsEinhebungsstelle der Warenumsatzsteuer erscheint.

Tagblatt 25. Januar 1924

Christliche Nächstenliebe. aus Waizenkirchen wird uns mitgeteilt: Am Dreikönigtag wollte die landw. ArbeiterinRosa Exenschläger nach Linz fahren, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie stieg in den Zug ein, bekam jedoch vor der Abfahrt derartige Krämpfe, daß Doktor Hamann aus Michaelnbach ihre sofortige Überführung indas Krankenhaus der „Christlichen Liebe" in Waizenkirchen anordnete. Dort wurde das bedauernswerte Mädel nicht aufgenommen und hätte auf der Straße zugrundegehen müssen wenn nicht barmherzige Menschen sich seiner angenommen hätten. Sie wurde von der Familie Buchmeyer aufgenommen und ist am 7. Jänner früh gestorben. Es ist dies bereits der zweite Fall, daß einer kranken Person die Aufnahme in dieses Haus der Christlichen Nächstenliebe in Weizenkirchen verweigert wurde — getreu den Werken der christlichen Barmherzigkeit!

(Linzer) Tages-Post 28. Februar 1924

Linz. am 27. Februar 1924 vom Klerus.) Kooperator Josef Gann kommt von Niederkappel nach Michaelnbach;Kooperator Johann Ludwig kommt von Michaelnbach nach Prambachkirchen;

Tagblatt 21. Mai 1924

Der Landesrat hat in der Sitzung vom12. Mai folgende Lehrpersonen ernannt: die prov. Handarbeitslehrerin MarieMühlböck in Michaelnbach zur Handarbeitslehrerin dortselbst

(Linzer) Tages-Post 25. Juni 1924

(Brände.) Aus Grieskirchen, 23. d. M., wird uns berichtet: Montag um 4 Uhr nachmittags ertönte wieder Feuersignal. Laut soeben eingelangter telephonischer Meldung brennt der große Bauernhof des Josef Eschlböck, vulgo „Ebner in Pollersbach Nr. 4/5, Gemeinde Michaelnbach, lichterloh. Weitere Nachrichten stehen noch aus. Es dürfte sich um Brandlegung handeln.

Tagblatt 1. Juli 1924

Montag 23. Juni brannte das Bauerngut Ebner in Pollersdorf, Gemeinde Michaelnbach, vollständig nieder. DieBrandursache ist unbekannt. Es rückte die Feuerwehr Grieskirchen mit der Autospritze zur Hilfeleistung aus.

(Linzer) Tages-Post 16. Oktober 1924

(Der amtliche Tierseuchenausweis) in der Berichtszeit der letzten Monatshälfte des September weist ein Gehöftder Gemeinde Michaelnbach den Rotlauf der Schweine auf

(Linzer) Tages-Post 18. November 1924

(Konzert in Michaelnbach.) Sonntag den 9. d. M. gab zu Michaelnbach im Gasthause des Herrn Uebleis der Linzer Sängerbund „Harmonie" unter der Leitung seines bewährten Chormeisters Direktor Huber aus Grieskirchen einKonzert, das trotz des Eisenbahnerstreiks, dank der verkehrstechnischen Vorsorge des Brauereidirektors Preu, sich eines außergewöhnlich guten Besuches erfreute. Direktor Preu hatte in liebenswürdigster Weise sämtliche Autos der Brauerei Grieskirchen zur Verfügung gestellt, so daß es einerseits dem Sängerbund „Harmonie möglich war, von Linz nach Michaelnbach zu kommen, anderseits die Besuchsfrequenz aus Grieskirchen bedeutend erhöhtwerden konnte. Was die gesanglichen Leistungen des genannten Sängerbundes anbelangt, wäre es ungerecht,einzelne Nummern des sehr reichhaltigen Programmes herauszugreifen, da durchwegs sämtliche Darbietungen das Beste darstellten. Die Zwischenpausen wurden durch Violinvorträge des Herrn Heinrich Gföllner — am Klavier saß Direktor Huber — auf das angenehmste ausgefüllt. Um zirka 8 Uhr abends fuhren die Sänger, mitihnen auch ein Teil der Besucher, nach Waizenkirchen, wo bis zur Abfahrt der Elektrischen nach Linz um 11 Uhr nachts im Gasthause Mayrhuber noch einige Chöre zum Besten gegeben wurden. Als Sänger und Sängerinnen inder fröhlichsten Laune schieden, hatten alle Zurückgebliebenen den Eindruck von dem ganzen Gelingen dieses genußbringenden Sängerausfluges!

Tagblatt 26. November 1924

Lehrerernennungen. Der o.-ö. Landesrat hat in seiner Sitzung am 24. November 1924 folgende Lehrpersonen ernannt: den Lehrer Karl Soukup in Michaelnbach zum Lehrer an der .Knabenvolksschule Wels, Pfarrgasse,

(Linzer) Tages-Post 23. Dezember 1924

Welser Gerichtssaal. (Diebereien.) Vier Burschen, der Tischlergehilfe Rudolf Listbsrger und die Knechte Johann Kalzeis, Martin Hanetzeder und Alois Greifeneder hatten sich wegen Wilddiebstahles, Listberger und Kalzeisauch wegen Übertretung des Waffenpatentes zu verantworten. Listberger schoß am 5. Oktober ein dem Maithias Greinecker in Michaelnbach gehörendes Reh, Kalzeis begleitete ihn bei dieser unerlaubten Jagd. Hanetzeder und Greiseneder haben ein dem Greinecker gehörendes Reh, das sich in einer nicht von den Beschuldigten gelegten Schlinge gefangen hatte, an sich genommen und verkauft. Sämtliche Angeklagte sind geständig. Listberger, Hanetzeder und Greifeneder wurden bedingt zu je einem Monat strengen Arestes, Kalzeis, der nach dem 5. Oktober einen Hasen geschossen hatte und wegen dieses Wilddiebstahles schon verurreilt wurde, erhielt nun einen Monat und 22 Tage Kerker als Zusatzstrafe.

(Linzer) Tages-Post 9. Januar 1925

(Bevorstehende Eröffnung des Ranna-Kraftwerkes.) Der Frühling wird die Eröffnung eines bedeutenden Kraftwerkes in Oberösterreich bringen: des Ranna-Werkes an der oberen Dcnau. Die Wasser der Ranna werden durch einen 314 Kilometer langen Stollen dem Kraftwerk zugeführt. Die Staumauer mit zwei Schleusentoren, diedem Wasser den alten Weg versperren wird, steht schon vollendet. Auch der Stollen ist schon geschlagen. Es handelt sich im wesentlichen nur noch um Auskleidungsarbeiten. Die Druckrohrleitung ist ebenfalls schon fertig. Die Maschinen sind an Ort und Stelle und der Unterwasserkanal ist fertiggestellt. So besteht begründete Aussicht,daß die Firma Stern & Hafferl mit diesem ihrem Werk von 8000 Pferdekräften im Mai oder Juni ihrem weitverzweigten Netze eine fühlbare Entlastung wird verschaffen können.

Auch der Bau der Starkstromleitung ist im besten Gange. Die Leitung wird vom Krafthaus aus über die Donau und durch die Gebiete von Neukirchen a. W. Natternbach, Peuerbach, Michaelnbach, Grieskirchen geführtwerden. In Gunskirchen soll sie Anschluß an das bisher bestehende Stromnetz der Gesellschaft finden.

(Linzer) Tages-Post 28. März 1925

(Verfahren zur Todeserklärung.) Alois Lindmayr geboren 20. November 1874 in Aichet bei Grub. Gemeinde Michaelnbach. Bezirk Grieskirchen, dahin zuständig, ehelicher Sohn des Franz Lindmayr und der Elisabeth, geboren-Schörgenhummer Bauerssohn in Aichet, rückte am 3. September 1914 zum 97. Landsturmbataillon ein. schrieb zuletzt im Herbst 1914 aus Budapest und soll auf dem russischen Kriegsschauplatze am 29. Dezember 1914 gefallen sein.

(Linzer) Tages-Post 2. April 1925

(Lehrerabschied) Michaelnbach. Herr Karl Souckop hat am Samstag samt seiner Familie Michaelnbach verlassen, um seinen neuen Posten an der Volksschule in Wels anzutreten. Die beiden sehr gut besuchten Abschiedsfeiern in Grub und Michaelnbach zeigten von der großen Wertschätzung welche sich Herr Souckop während seiner sechsjährigen Tätigkeit erworben hat.

Tagblatt 28. Mai 1925

Ein Brand-Brief. Am 18. ds. wurde bei der Stalltüre des Bauern Anton Schatzl vulgo Schmied in Schölmlahn, Gemeinde Michaelnbach, ein Zettel mit der Aufschrift gefunden: „Das Haus steht nicht mehr lange!" Der Besitzer des fast zur Gänze aus Holz erbauten Hauses wurde dadurch begreiflicherweise in große Unruhe versetzt, zumalnachts zuvor das Anwesen seines Schwagers, vulgo Michlmayr in Oberweidling. niedergebrannt war. Den unermüdlich fortgesetzten Erhebungen der Gendarmerie Waizenkirchen ist es zu danken, daß der Leger dieses Brandbriefes in der Person des bei Schatzl selbst bediensteten Stallbuben Karl Mayrhuber ermittelt werden konnte, der nicht nur besagten Zettel geschrieben, sondern ihn in raffiniertester Weise dem Dienstgeber in dieHände zu spielen wußte.

(Linzer) Tages-Post 9. Juni 1925

(Wer ist der Taubstumme?) Von der Gendarmerie Waizenkirchen wurde am 2. d. M. ein taubstummer, etwa 40jähriger Mann aufgegriffen und der Gemeinde Michaelnbach übergeben. Er ist 157 Zentimeter groß, hatlichtbraunes, kurz geschnittenes Haar (Stirnglatze), lichtblonden, englisch gestutzten Schnurrbart,wettergebräuntes, mageres Gesicht, zurückweichende Stirne, hellbraune Augen und vorgeneigten, schwerfälligen Gang. Am Ober-und Unterkiefer fehlen ihm die Schneidezähne. Er trug schwarzen Hut. grauen Rock und solche Weste, graugestreifte Hose und ärarische Schuhe.

Schuhe.

(Linzer) Tages-Post 3. Juli 1925

(Vom Klerus.) Der Bischof hat Herrn Karl Haberl zum Kooperator in Michaelnbach ernannt;

(Linzer) Tages-Post 4. Juli 1925

(Vom Klerus.) Versetzt wurden die Herren: Josef Gann als Kooperator von Michaelnbach nach Oberkappel;

Tagblatt 20. August 1925

Betrug? Ein angeblicher Karl Turek, Schneider von Beruf, der sich auch den Namen „Dorek" oder „Löb Johann" beilegt, sich aber auch Witzernik, Kiterick, Witereck, Witterich, Witernik, Penzenstadler Andreas und Mayer nennt, und in dessen Begleitung eine Frauensperson sich befindet, die Rosa Humer heißen soll, hat am 14. Augustnachmittags dem Söldner Johann Plöckinger in Feldkirchen ein Waffenrad Nr. 308.-320 und der Söldnerstochter Elisabeth Untersberger in Bergheim, wo sie zweimal nächtigten, 15 S herausgelockt. Der angebliche Turek, der 1882 in Laakirchen geboren und nach Altklitschau im Bezirke Taus in der Tschechoslowakei zuständig ist, sowohl wie die 1900 in Gstöttenau im Bezirke Eferding geborene und nach Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen zuständige Rosa Humer, die sich auch Anna Löb, Witzernik und Kiterick nennt, werden schon seit einiger Zeitverschiedener Eigentumsdelikte wegen gesucht. In Feldkirchen gab sich der angebliche Turek als Johann Frischauf aus und die Humer legte sich den Taufnamen Gisella bei.

(Linzer) Tages-Post 21. Oktober 1925

(Ein Rohling.) Der im Gemeindehause in Tollet wohn hafte 1877 in Pötting geborene und in Tollet im Bezirke Grieskirchen zuständige Johann Mauernböck, ein äußerst roher und streitsüchtiger Mann, bildet auch für seinfNachbarn eine wahre Plage so daß er von diesen allgemein wegen Gewalttätigkeit: gefürchtet wird. Er wurde am

15. d. M. vom Bezirksgerichte in Grieskirchen wieder einmal wegen Ehrenbeleidigung mit fünf Tagen Arrestbestraft, ein Umstand, der ihm Grund genug war, noch am gleichen Tage verschiedentliche Gewalttätigkeiten zu verüben. Auf dem Heimwege vom Bezirksgerichte bis Winkeln begegnete ihm in der Ortschaft Kroißbach beiGrieskirchen der etwa 70 Jahre alte Hausbesitzer und Pensionist Josef Hattinger aus Haid bei Michaelnbach. Mauernböck packte den Greis ohne jeglichen Grund und warf ihn zu Boden, stürzte sich dann auf ihn und schlug drauflos. Erst fünf des Weges kommende Männer konnte den bedauernswerten alten Mann den Händen des Rohlings entreißen. Bemerkenswert ist, daß Hattinger den Mauernböck nicht einmal kennt und ihm niemals auch nur das geringste Leid angetan hat. Der in Kroißbach ansässige Landwirt Lindinger, vulgo Reicherl, wollteHattinger zu Hilfe kommen, doch im selben Augenblicke stürzte sich Mauernböck auch schon mit erhobenem Stocke auf Lindinger und wollte diesen gleichfalls ähnlich wie den alten Hattinger mit dem Stocke bearbeiten. Erst nach längerer Zeit gelang es Lindinger, Mauernböck zu uberwältigen und Hattinger zu schützen. Hattinger erlitt dank dem Einschreiten beherzter Männer nur leichte Verletzungen. Auf den Vizebürgermeister der Gemeinde Tollet Johann Zauner in Oberwödling, vulgo Steinroider, ist Mauernböck besonders böse. Der Zufall wollte es. daß Zauner gleich nach der Mißhandlung Hattingers mit einem Ochsengespann Mauernböck bei dem Wasserpumpwerke des Schlosses Tollet begegnete. Kaum seiner ansichtig geworden, stürzte sich Mauernböck auch schon auf Zauner, ihn anschreiend: „Heute kommst mir gerade noch recht. Heute werde ich mit dir gehörigabrechnen!" Zauner konnte sich nur mit Mühe vox Mißhandlungen durch Mauernböck schützen, der mit Steinen auf ihn losschlagen wollte. Es stand selbst zu befürchten, daß der Rabiate auch die Zugtiere verletzten könnte. Schließlich eilte der zufällig des Weges kommende Fleischhauer Josef Hiegelsberger mit seinem Gehilfen und der in Winkeln ansässige Bauer Franz Fischer Zauner zu Hilfe. Mauernböck wurde noch am gleichen Tage vom Rayonsinspektor Peter Rebhandl und Patrouillenleiter Franz Helletsgruber von Grieskirchen verhaftet und dem Bezirksgerichte daselbst eingeliefert. Während der Eskortierung stieß und schlug der Verhaftete mit Händen und Füßen gegen die beiden Gendarmeriebeamten und beschimpfte sie ihn der gemeinsten Art.

Tagblatt 11. November 1925

Ein Fuhrwerk vom Zuge erfaßt. Glücklich abgelaufen. Am 9. ds. um etwa 18 Uhr 30 Minuten wurde auf der Bahnstrecke Neumarkt—Grieskirchen bei Kilometer 28, Ortschaft Haslau, im Gemeindegebiete Taufkirchen, einvom Besitzer Mathias Broder, vulgo Zaunschmied in Schmiedtgraben, Gemeinde Michaelnbach, gelenktes Fuhrwerk vom Personenzuge 726 erfaßt, wobei der Leiterwagen und ein darauf befindliches Fahrrad zertrümmertwurden. Der Fuhrmann und der mitfahrende Franz Wimmer aus Kaltenbach, Gemeinde Pollham im Bezirke Grieskirchen, sowie das Pferd blieben unverletzt. Broder und Wimmer, die beide betrunken waren, haben, da der Bahnschranken der Uebersetz bereits geschlossen war, mit ihrem Gefährte neben dem Schranken das Bahngeleise übersetzen wollen, wobei der Wagen von dem im selben Augenblicke heranfahrenden Personenzug rückwärts erfaßt und zertrümmert wurde. Broder wird sich ob seines Vorgehens noch bei Gericht zu verantworten haben.

Zu diesem Vorfalle meldet die Bundesbahndirektion: Am 9. ds. wurde von dem um 18 Uhr 22 Minuten inNeumarkt-Kallham eintreffenden Zug 726 in Kilometer 28 der Strecke Grieskirchen—Neumarkt-Kallham auf der dort befindlichen abgeschrankten Wegübersetzung ein einspänniges Fuhrwerk, das trotz der bereits geschlossenen Schlagbäume auf den Bahnkörper gelangt war, überfahren. Der Besitzer und Lenker des Fuhrwerkes. Matthias Broder, vulgo Zaunschmiedt in Schmiedtgraben 13. Gemeinde Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, Abschürfungen. Der mitfahrende .Holzarbeiter Ignaz Wimmer aus Kaltenbach 2, Gemeinde Pollham blieb gleich dem Pferde unverletzt. Der Wagen wurde stark beschädigt.

Tagblatt 19. November 1925

Fernsprech-und Telegraphenbetrieb in Michaclubach. Am 18. November wurde beim Postamte in Michaelnbach, polit. Bezirk Eferding, der Fernsprech-und Telegraphenbetrieb eingeführt und eine öffentliche Sprechstelle dem Verkehre übergeben.

(Linzer) Tages-Post 24. November 1925 Das internationale Verbrecherpaar Turek und Humer des Mordes überwiesen. Am 12. Juni l. I. wurden den Inwohners-Eheleuten Peham in Gfehret, Gemeinde Krenglbach, 20 Kilogramm Selchfleisch entwendet. Durch

die Erhebungen der Gendarmerie in Puchberg bei Wels lenkte sich der Verdacht auf einen gewissen Bertlein und dessen angebliche Gattin Katharina. Am Abend des 31. Mai 1923 kam das flüchtige Paar zum Söldner Matthias Baumgartnerin Müllerberg, Gemeinde Picht bei Wels, und hielt um Nachtquartier an, das ihnen auch mitRücksicht auf die hochschwangere Katharina Bertlein gewährt wurde. In dieser Nacht hat die angebliche GattinBertleins entbunden. Das Kind wurde in der Pfarrkirche in Wallern getauft, wo sich Franz Bertlein mit einem aufdiesen Namen lautenden Trauungsschein legitimierte. Am 4. Juni 1923 verließen die beiden wieder die Herberge bei Baumgartner. Durch, die Tagespresse gelangte der Gendarmerie in Puchberg zur Kenntnis, daß am 12. September in Linz von der Polizei ein Mann verhaftet wurde, der sich eine Anzahl Namen beigelegt und sich unter anderem auch Franz Bertlein genannt hatte, richtig aber Karl Turek heiße, von Beruf Schneidergehilfe, 1882 in Laakirchen in Oberösterreich geboren und nach Alt-Klitschau in der Tschecho-Slowakei zuständig sei. Seine angebliche Gattin und Begleiterin sei mit der 1900 in Gtöttenau im Bezirke Eferding geborenen und nach Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen zuständigen Rosa Humer ident. Die Gendarmerieerhebungen haben den Verdacht, daß Karl Turek und Rosa Humer, die dem Kreisgerichte Wels überstellt wurden, bestätigt, daß sie das Kind tatsächlich, und zwar schon am 4. Juni 1923 In einem Walde im Gemeindegebiete Krenglbach ermordet und auch begraben haben. Das Paar legte ein Geständnis ab. Rosa Humer hatte ihrem Kinde den Finger solange in den Mund gesteckt, bis das kleine Würmchen schließlich erstickte. Turek hat dann das Kind verscharrt. Auch den Selchfleischdiebstahl bei Peham hat das Verbrecherpoar eingestanden.

Tagblatt 3. Dezember 1925

Lehrerernennungen. In der Sitzung der oberösterreichischen Landesregierung vom 30. November 1925 wurden ernannt: die prov. Lehrerin Käthe Czischek in Michaelnbach zur Lehrerin in Lausa;

(Linzer) Tages-Post 4. Dezember 1925

(Vom Klerus.) Kooperator Paul Scheurecker von Gallneukirchen kommt als Kooperator nach Michaelnbach. Kooperator Karl Haberl von Michaelnbach kommt nach Gallneukirchen.

(Linzer) Tages-Post 22. Dezember 1925

(Lebensmüde?) Die beim Landwirte Alois Reinthaler, vulgo Pulsamer in Schickened, Gemeinde Michaelnbach. bedienstete 13 Jahre alte Magd Maria Thanner geriet dieser Tage mit den Mitdienstboten in einen kleinen Wortwechsel, weil diese ihrem Dienstgeber zustimmten, der Maria Thanner eine Rüge erteilt hatte, weil sie am Vorabend ein umherreisendes Paar beherbergt hatte, das ihr bekannt war. Unmittelbar nach diesem unscheinbaren Wortwechsel nahm das Mädchen ein stumpfes kleines Messer und ein Fläschchen Maschinenöl sowie einen Topf mit Wasser und verkroch sich am Futterboden ins Stroh. Maria Thanner gab das Oel in das Wasser und trank es aus. Auch versuchte sie sich mit dem Messer die Pulsadern an beiden Handgelenken zu öffnen, konnte sich jedoch mit dem stumpfen Messer nur Hautverletzungen zufügen. Das Mädchen erklärte ihrem Dienstgeber, der Nachschau hielt, daß es überhaupt nicht vom Dachboden gehen, sondern im Stroh liegen bleiben werde. Erst zweiaus Grieskirchen herbeigerufene Gendarmen brachten Maria Thanner in ihre Kammer, legten ihr einen Notverband an und führten sie ärztlicher Behandlung zu. Allem Anscheine war es dem Mädchen mit dem Selbstmorde nicht ernst.

Tagblatt 20. Januar 1926

Betrug. Einem Wirte aus Michaelnbach wurde von einem angeblichen Humer Michael, Pferdehändler aus Thalheim, ein Betrag von 70 S heransgelockt unter der Vorspiegelung, er für den Wirt ein Pferd, doch fehle ihm das Geld, es abzuholen. Der Wirt, der den Schmuser nicht ein einmal dem Namen nach kannte, anvertraute ihm 70 S zur Auslösung. Es wurde vereinbart, daß sie sich am 16. Jänner im Gasthof Parzer treffen sollten. Wer nichterschien, war der angebliche Humer. Die Nachforschungen egaben, daß ein Pferdehändler Humer nicht existiere, daß aber der Betrüger identisch ist mit dem mehrmals vorbestraften Kutscher Michael Diplinger, geboren 1873 in Erledt, zuständig nach Waldkirchen, Bezirk Schärding. Die Nachforschungen sind eingeleitet.

Tagblatt 4. März 1926

Eine schwere Einbrecherbande hat die Linzer Kriminalpolizei in den Personen Josef Wimmer, Schlosser, und Josef Beham, Schmied, ermittelt. Die beiden haben in Peuerbach, Bad Hall, Katsdorf, Lembach, Ungenach, Altlichtenberg, Litsching, Taufkirchen, Michaelnbach, Hochscharten und Rohrbach zumeist Bauerneinbrüche verübt, sie haben auch die Villa Crippa in Bad Hall geplündert. Beide wurden zu je fünf Jahren schweren Kerker verurteilt. Zu Pfingsten fanden die Komunistenkrawalle statt, die ebenfalls eine Reihe von Verhaftungen (217 Personen) zur Folge hatten.

(Linzer) Tages-Post 18. März 1926

(Vom Klerus.) Admittiert wurden folgende Herren: Karl Scheurecker, Kooperator in Michaelnbach, alsKooperator in Altenfelden;

(Linzer) Tages-Post 11. April 1926

(Ein Einbruchsdiebstahl vor sieben Jahren) war gestern Gegenstand einer Verhandlung vor dem Einzelrichter des Kreisgerichtes. Die 47jährige Franziska Mühlböck, geboren in Michaelnbach, und die 67jährige MarieWildfellner aus St. Marienkirchen an der Polsenz, beide im Armenhause in Grub wohnhaft, hatten im Jahre 1919 einen der Gemeinde gehörigen Koffer aufgesprengt und Bettzeug im Werte von 93 S gestohlen. Durch einen Streit zwischen den beiden Frauen wurde heuer der Diebstahl offenbar. Die Mühlböck hat bereits achtundzwanzigVorstrafen, meist wegen Diebstahles, die Wildfellner ist unbescholten und dürfte durch die andere zum Diebstahl verleitet worden sein. Beide Frauen sind geständig. Die Mühlböck wurde zu einem Monat Kerker, die Wildfellner bedingt zu zwei Monaten strengen Arrest verurteilt. Exoffo-Verteidiger war Dr. Koß.

(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1926

Grleskirchen. (Leichenbegängnis.) Am 1. Juli starb nach langem Leiden in Grieskirchen Oberlehrer i. P. LeopoldBrandmayr. Mehr als ein Jahrzehnt war der Verstorbene in Grieskirchen tätig. Auch im Ruhestande arbeitete er unermüdlich im öffentlichem Interesse, in der Kinderfürsorge, im Verschönerungsverein und imlandwirtschaftlichen Bezirksverein. Oberlehrer Brandmayr war auch ein begeisterter Anhänger der grünen Gilde und durch zwanzig Jahre als Schulleiter in Michaelnbach, zum Schluß in Zell an der Pram tätig. Das Begräbnisgab Zeugnis von der Wertschätzung und Beliebtheit, welcher sich der Verstorbene überall erfreute.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1926

(Vom Klerus.) Als Kooperator kam nach Michaelnbach Herr Joses Pachner, Chorherr von St. Florian, zuletztKooperator in Niederneukirchen.

Tagblatt 22. August 1926

Autounfall. Der Chauffeur Walter Herzig fuhr am 18. August mit dem Auto A/IV/783 der Firma The Trans-Europan, das derzeit im Schloss Tollet in Verwendung seht, von Michaelnbach gegen Grieskirchen. Vor der Ortschaft Kroißbach begegnete der Kraftwagen dem beim Besitzer Josef Eschlböck in Pollerbach bediensteten Franz Weißengruber, der ein Pferd trieb. Als der Kraftwagen das Pferd überholen wollte, wandte sich das Tier gegen das Auto und schlug aus. Es wurde die linke Autolampe zertrümmert und der Kühler beschädigt, während das Pferd eine erheblichen Verletzung am linken Hinterfuß erlitt. Um größeres Unheil zu vermeiden, fuhr der Chauffeur mit dem Kraftwagen in den Straßengraben, wo das Auto stecken blieb und erst durch ein Hilfsauto wieder flott gemacht wurde.

(Linzer) Tages-Post 12. September 1926

Welser Volksfest-Prämierungsergebnisse. Preise für Pferde.Preisrichter für Pferde: Landestierzucht-Oberinspektor Abin Grab Herr, Landstallmeister für Oberösterreich Wilhelm Ullrich, Vizepräsident des Oberösterreichischen Pferdezuchtvereines J. Müller, Landstallmeister für Salzburg und Tirol

I. Gruppe: Zweijährige Hengste: 4. Klasse Josef Eschlböck-Michaelnbach, Diplom;

III. Gruppe: vier-und fünfjährige Hengste: 1. Klasse Josef Eschlböck, Michaelnbach, silberne Volksfestmedaille

(Linzer) Tages-Post 14. Oktober 1926

(Maturajubiläum) Kremsmünster. Der uralten Sitte der Zusammenkünfte von ehemaligen Maturanten des hiesigen Gymnasiums eingedenk, versammelten sich am 9. und 10. d. M. der Jahrgang 1901. Dieses Wiedersehen war einrecht inniges, denn der genannte Jahrgang kam in diesen Tagen zum erstenmal seit der Matura zusammen, und es ist daher begreiflich, wenn sich ehemalige Kollegen im ersten Momente wie fremd gegenüberstanden. Von den 28 ehemaligen Schülern der achten Klasse konnte der Einberufer, Dr. Nusko, folgende elf Kollegen beimBegrüßungsabend in der mit Blumen schön geschmückten Stiftsschänke herzlich willkommen heißen: Anton Fuxjäger, Forstverwalter in Bad Aussee, Jng. Edmund Hofmann, Baurat in Linz, Otto Lerch, Professor an der Realschule in Troppau, Odilo May, Pfarrverweser in Breitenloe bei Wien, Jakob Mühlböck, Schaffner im StifteSchlierbach, Dr. Kajetan Nusko, Notoriatsanwärter in Kirchdorf (mit Frau), Josef Pachner, Kooperator inMichaelnbach, Dr. Franz Pacowsky, Landesgerichtsrat in Ried (mit Frau), Jng. Karl Schmits, Daurat in Wien, Richard Steiner, Professor in Reichenberg, Dr. Karl Uitz, Oberforstrat in Zell am See.

Reichspost 11. November 1926Ausschreibung -In der Sanitätsgemeinde Michaelnbach-St. Thomas im Bezirke Grieskirchen in Oberösterreich wird hiemit die Geineindearztensstelle ausgeschrieben. Der Gemeindearzt wohnt in Michaelnbach und hat freie

Wohnung mit elektrischem Licht und anfänglich 50 Schilling Monatsgehalt, später nach Uebereinkommen. Postund Telephon im Orte. Zur Bahn Grieskirchen 7 Kilometer, Waizenkirchen 5 Kilometer. Auto von Grieskirchen leicht zu bekommen. Terrain schwach hügelig, Fahrrad überallhin benutzbar. Die Sanitätsgemeinde hat ungefähr 2000 Einwohner. Bewerber, solche von Oberösterreich bevorzugt, mögen ihre Gesuche mit katholischem Taufschein, Doktordiplom und Ausweis über bisherige Praxis bis 10. Dezember 1926 bei der gefertigten Sanitätsgemeinde einreichen. Saniätsgemernde Michaelnbach-St. Thomas, Oberösterreich, am 8. November 1926. Karl Hendlmayr, Bürgermeister.

(Linzer) Tages-Post 12. November 1926

(Besitzwechsel.) Johann Friedwagner, Besitzer des Binderhauses in Pollersbach, hat sein Haus dem JosefEschlböck, Ebner in Pollersbach, verkauft, Johann Friedwagner das Hummergut käuflich erworben. Beziehen wird das Binderhaus mit eineinhalb Joch Grund der Bindermeister von Aichet, Pfarre Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 24. November 1926

(Unfälle.) Am 19. d. M. nachmittags wollte sich der in Kickendorf, Gemeinde Parz, ansässige Landwirt Johann Kiebauer in das Gasthaus der Eheleute Schatzl in Furt, Gemeinde Michaelnbach, begeben. Beim Eingange in das Gastzimmer rutschte er jedoch auf einer mit Blechschienen beschlagenen Stufe aus und zog sich eine schwere Knieverletzung zu. Dr. Lettner aus Grieskirchen leistete dem Verletzten erste Hilfe ordnete die sofortige Ueberführung in das Krankenhaus nach Wels an.

Tagblatt 27. November 1926

Brandlegung? Am 25. Noveinber kam in der Scheune des Besitzers Johann Aumayer in Hundassing, Gemeinde Haag a. H., Feuer aus, .durch welches sie vollständig eingeäschert wurde. 20 Fuhren Stroh im Gesamtwerte von 900 S fielen den Flammen zum Opfer. Aumayer erleidet einen Gesamtschaden von ungefähr 8080 S (Versicherung 7000 S). Am Brandplatze betätigten sich die Feuerwehren Haag a. H., Niederhaag und Starhemberg. Nach den Erhebungen der Gendarmerie ist Rudolf Gründlinger, richtig Rudolf Jungwirth, 1904 inKallham geboren und nach Michaelnbach zuständig, verdächtig den Brand gelegt zu haben.

(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1926

(Vom Klerus.) Das „Linzer Volksblatt" teilt mit, daß der Bischof Dr. Gföllner ernannt hat: Zu Geistlichen Räten die Herren: Rudolf Gimplinger, Pfarrer in Michaelnbach:

Tagblatt 13. März 1927

Hausfriedensbruch. Der 19 Jahre alte Anton Sedlhofer und der 24 Jahre alte Ludwig Eichinger, beide aus Peuerbach, verübten am 10. ds. um etwa 18 Uhr einen gewaltsamen Einfall in das Haus Franz Huemers, vulgo Schönberger, in Niederwödling, Gemeinde Michaelnbach, indem sie eine Tür aufsprengten, die Familie Huemer mißhandelten und verschiedenes beschädigten. Sedlhofer und Eichinger wurden von dem zufällig in der Ortschaft patrouillierenden Gendarmeriebezirksinspektor Alois Birecker verhaftet und dem Bezirksgerichte Grieskirchen eingeliefert. Ursache des Hausfriedensbruches: Nachbarliche Differenzen.

Tagblatt 24. März 1927

Unter dem Verdachte der Veruntreuung. Der 39 Jahre alte Viehtreiber August Gimplinger aus Münzkirchen wurde am 20. ds. von einem Besitzer aus Michaelnbach beauftragt, ein Pferd nach Neumarkt-Kallham zum Umtausche gegen ein anderes zu bringen. Gimplinger fuhr auch mit Pferd und Wagen nach Neumarkt-Kallham, tauschte dortdas Pferd gegen das andere um, kehrte aber mit den: Gespanne nicht wieder nach Michaelnbach zurück, sondern fuhr in entgegen entgegengesetzter Richtung gegen Riedau davon. Die Gendarmerie Riedau nahm zufolge Verständigung der Gendarmerie Neumarkt-Kallham Gimplinger Pferd und Wagen ab und lieferte ihn selbstwegen Verdachtes der Veruntreuung dem Bezirksgerichte Raab ein. Gimplinger wird sich auch noch wegen Schnellfahrens und Tierquälerei zu verantworten haben.

Tagblatt 17. Mai 1927

Gegen das keimende Leben. Von der Gendarmerie Waizenkirchen wurde Franziska Schmied aus Peuerbach inHaft genommen und dem Bezirksgerichte Peuerbach eingeliefert. Sie hatte an einer Magd aus Michaelnbach einen verpönten Eingriff vorgenommen, der den beabsichtigten Erfolg erzielte. Die Schwester dieser Magd, die dazu angeraten hat sowie die Magd selbst, wurden zur Anzeige gebracht. Die betreffende Magd soll noch dem Eingriffe ernstlich krank geworden sein.

Schlägerei bei einer Maibaumfeier. Dieser Tage fand in Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, eine Maibaumfeier statt, 15 Knechte aus der Umgebung von Michaelnbach verprügelten zwei gleichfalls an der Feier teilnehmende Bauern mit Fäusten, Stöcken, Bänken und Sesselfüßen, so daß die beiden erheblich verletzt wurden und nur durch die Flucht in ein Gastlokal weiteren Tätlichkeiten entgehen konnten. Die Knechte August Wohlschläger und JosefBucher wurden von der Gendarmerie Waizenkirchen verhaftet und dem Bezirksgerichte Grieskirchen eingeliefert,die übrigen Uebeltäter dem gleichen Gerichte angezeigt.

(Linzer) Tages-Post 2. Juni 1927

(Lehrer Karl Soukup -†.) Am Mittwoch den 25. Mai starb, schon berichtet, der Lehrer in der Knaben-VolksschuleWels, Pfarrgasse, Karl Soukup, Leutnant d. Res. des Infanterie-Regiments Nr. 14, Besitzer der großen silbernen Tapferkeitsmedaille, des Karl-Truppenkreuzes und der Verwundetenmedaille, im 38. Lebensjahre. Viel zu früh für seine Gattin Therese, geb. Bauer und seinen Sohn Siegfrled, für die greisen Eltern, die Ihren Sohn beweinen, für die Schüler, welche in dem Verblichenen einen liebevollen Erzieher und Lehrer besaßen, endlich auch für dieKollegen, die den wahren, treuen Freund betrauern, ist er von uns geschieden. Das am 28. Mai abgehaltene Begräbnis bewies durch die zahlreiche Beteiligung, welcher Wertschätzung sich der Verstorbene erfreute. Außer den Verwandten und der Schuljugend nahmen unter Führung des Bezirksschulinspektors Molterer etwa 60 Kollegen und Kolleginnen teil, ferner Geistl. Rat Franz Tuschl und Pfarrer Gimplinger von Michaelnbach, Dr. Karl Wiesenberger als Obmann des Ortsschulrates, Hofrat Ferber, eine Abordnung des Hessenbundes und anderer Kameradschaftsverbände mit Dr. Dunzendorfer an der Spitze, sowie Angehörige der Wehrmacht und vieleFreunde und Bekannte. Nach Abschiedsworten, welche Herr Inspektor Molterer und Herr Oberlehrer Heinrich Poeschl dem lieben Freunde widmeten, wurde von den Lehrern „Das treue deutsche Herz" unter Leitung des Oberlehrers Nadler in vollendeter Ausführung gesungen. Mit Recht sagte Inspektor Molterer in seiner Rede: „Er war der Besten einer!" ... I.

(Linzer) Tages-Post 29. Juli 1927 -Inserat

Stellengesuche – Bin tüchtiger Rockschneider – suche Posten. Josef Harrer Michaelnbach

(Linzer) Tages-Post 5. August 1927

(Lebensmüde.) Der 1873 in Krumbach, Gemeinde Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, geborene und beheimatete Landwirt Johann Leßlhumer in Krumbach hat am 2. d. M. sich im eigenen Anwesen erhängt. Da Leßlhumer in geordneten Wirtschafts-und Familienverhältnissen lebte, wird angenommen, daß er die Tat inaugenblicklicher Sinnesverwirrung beging, um so mehr, als er auch nie Selbstmordabsichten geäußert hat.Leßlhumer war zur kritischen Zeit etwas angeheitert.

Tagblatt 17. November 1927

Zimmerbrand. Beim Landwirte Franz Leßlhuber in Hilpertsberg Nr. 1, Gemeinde Michaelnbach, kam am Morgen um 4 Uhr 30 Minuten infolge schadhaften Kamines im ersten Stocke ein Zimmerbrand aus, der ein die Wachau darstellendes Bild, einen Schubladekasten und drei Quadratmeter Fußboden vernichtete, so daß ein Schaderr von etwa 350 S verursacht wurde. Ein weiteres Umsichgreifen des Brandes tonnte die Feuerwehr Michaelnbach verhindern.

Tagblatt 18. Dezember 1927

Abgängig. Die 1891 in Grub, Gemeinde Michaelnbach, geborene und dahin zuständige Anna Lehner ist schon weit über ein Jahr abgängig und konnte trotz aller Ausschreibung in den Fahndungsblättern bisher nicht ermitteltwerden. Man vermutet, daß sie irgendwo unangemeldet im Dienste steht oder daß ihr ein Leid zugestoßen ist.Anna Lehner ist etwa 165 Zentimeter groß, untersetzt, hat blondes, dichtes Haar, niedrige Stirne, breites Gesichtund vollständiges Gebiß. Zweckdienliche Angaben wollen der Gendarmerie Waizenkirchen zugemittelt werden.

Tagblatt 16. Februar 1928

Und noch einmal das „Linzer Bolksblatt“:„Michaelnbach, 10. Jänner. (Ein Jubilar der Arbeit.) Volle 57 Jahre hat als treuer landwirtschaftlicher Arbeiter Herr Franz Eichinger, mit Unterbrechung durch seine dreijährige aktive Militärdienstzeit als Unteroffizier im 4. Dragonerregimente in Wels gedient. Eichinger hat damit einen Rekord aufgestellt und ist in unserer so wechselvollen Zeit wohl einer der wenigen, welche auf ein so langes, arbeitsreiches Leben zurückblicken können. Eine große Freude aber könnte diesem braven Veteran der ehrlichen Arbeit bereitet werden, wenn diese Zeilen an maßgebender Stelle Aufmerksamkeit fänden und dem schlichten, um die Volkswirtschaft verdienten Manne eine öffentliche Anerkennung und eine Ehrengabe zuteil würden. Das ist der Wunsch aller seiner ehemaligen Dienstherren!“

(Linzer) Tages-Post 29. Februar 1928

(Geschworenauslosung.) Für die erste Schwurgerichtssession, die am 19. März d. J. beginnt, wurden Ausgelöst als Hauptgeschworne: August Zehetmayr, Gastwirt in Michaelnbach;

Tagblatt 2. März 1928

Lebensmüde. Der verehelichte Gastwirt und Oekonom Matthäus Schatzl in Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 28. Februar auf dem Heuboden seines Anwesens erhängt.

(Linzer) Tages-Post 8. März 1928

(Pferde-und Hornviehmarkt in Riedau.) Montag, 5. d. M., fand im Markte Riedau der Pferde-und Hornviebmarkt statt, der vom schönsten Wetter begünstigt war. Der Besuch von auswärts war sehr groß. Preise wurden an nachstehende verteilt: Josef Eschlbök, Pollersbach, Michaelnbach, 1. Preis;

(Linzer) Tages-Post 13. März 1928

(Leibesfruchtabtreibung.) Von der Gendarmerie Waizenkirchen wurde eine Magd aus der Gemeinde Michaelnbach verhaftet und dem Bezirksgerichte Peuerbach eingeliefert, weil sie sich der Folgen eines Liebesverhältnisses zu entledigen wußte. In dieser Affäre ist der noch in Erinnerung stehende Friseur Julius Födisch in Linz verwickelt (der bis August 1926 hilfesuchen Frauen an die Hand ging), weil er sich gegen Zahlung von 320 s herbeiließ, der Magd die Folgen ihres Verhältnisses zu beseitigen. Gegen mehrere in die Angelegenheitebenfalls verwickelte Personen wurde die Anzeige erstattet.

Amtliche Linzer Zeitung 16. März 1928

An die Bezirksbehörden, Gemeindemter, Gendarmeriepostenkommanden und die Herren Tierärzte. MitBeziehung auf den h.-o. Erlaß vom 4. Febr. 1928, Z. 516/2 betreffend die Förderung der Pferdezucht (Verbot des wilden Belegens), werden nachstehend alle jene Hengste bekanntgegeben, die in der diesjährigen Deckzeit zum Belegen fremder Stuten in Oberösterreich verwendet werden dürfen.Lizenzierte Privathengste.Bezirk Grieskirchen: In Pollersbach, Gemeinde Michaelnbach: Eschlböck Josef, „Achus", I.

(Linzer) Tages-Post 31. März 1928

(Vom Klerus.) Admittiert wurden folgende Herren: Max Ruspeckhofer. Kooperator in Tragwein, als Pfarrprovisor in Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 19. April 1928

(Vom Klerus.) Montag hat der Bischof investiert: Geistlichen Rat Rudolf Gimplinger, Pfarrer in Michaelnbach, auf die Pfarre Pattigham;

(Linzer) Tages-Post 4. Mai 1928

(Besuch eines Musikvereines.) Haibach. Der 29. April brachte uns liebe Gäste. Der Musikverein Michaelnbach gab in Herrn Ozlbergers Gasthof ein Konzert. Oberlehrer Ferdinand Meindl, der Dirigent des Vereines, kann auf seine Musikerschar stolz sein. In der kurzen Zeit des Bestehens — es sind erst fünf Jahre — erreichte das Können des Vereines eine beachtenswerte Höhe. Die Gäste brachten auch einen Komiker mit. Seine Couplets usw. fanden lebhaften Anklang. Leider war er stockheiser. Seine Darbietungen wurden aber von einem Teile des Publikums abgelehnt. Für die zahlreich anwesenden Kinder waren die komischen Vorträge nichts weniger als passend.

(Linzer) Tages-Post 10. Juni 1928

(Geschworenenauslosung.) Für die am 18. Juni beginnende zweite Schwurgerichtssession wurden folgende Geschworne ausgelost: Hauptgeschworene: Schatzl Johann, Bauer, Unterreitbach, Gem. Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 5. Juli 1928

(Vom Klerus.) An erster Stelle wurden vorgeschlagen für die Pfarre Michaelnbach Herr Maximilian Ruspeckhofer, Pfarrprovifor in Michaelnbach,

Tagblatt 15. Juli 1928

Ein Fahrrad geschnappt. Dem Knecht Josef Kriegner aus Grub, Gemeinde Michaelnbach, wurde im Hofs des Fahrradhändlers Johann Sittenthaler in Waizenkirchen von unbekanntem Täter ein Fahrrad gestohlen. Das Rad, das weder Marke noch Nummer hat, ist ziemlich abgenützt, hat schwarzen, bereits gemufften Rahmenbau, schwarze Felgen mit grauem Mittelstreifen, aufwärts gebogene, verroste Lenkstange, ein Kettenrad ähnlich dem eines Waffenrades, Schienensattel, vorne grauen und rückwärts weißen Mantel mit schwarzem Mittelstreifen.

Amtliche Linzer Zeitung 27. Juli 1928

Ausforschungen. Nr. 231. Lehner Josef, geboren am 1. Mai 1897 in Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, O.-Oe., und dahin zuständig, ledig, Bauernsohn, bisher beim Erlinger in Michaelnbach Nr. 1 im Aufenthalte. Zustellung einer Strafverfügung. Aufenthalt der Bezirkshauptmannschaft Ried i. I. bekanntgeben zur Zahl III/1712/1.

(Linzer) Tages-Post 3. August 1928

(Vom Klerus.) Mittwoch den 1. August wurden vom Bischof Dr. Gföllner in der bischöflichen Hauskapelleinvestiert die Herren Maximilian Ruspekhofer, Pfarrprovisor in Michaelnbach, auf diese Pfarre,

(Linzer) Tages-Post 13. September 1928

(Todesfälle.) In Wels, Linzergasse 89, stab die 37jährige Hilfsarbeitersgattin Anna Peham aus Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 19. September 1928

(Heimwehrversammlungen in Waizenkirchen, Prambachkirchen und Grub bei Michaelnbach.) Es wird uns berichtet: Sonntag den 16. d. M. fanden in den Orten Waizenkirchen, Prambachkirchen und Grub beiMichaelnbach sehr gut besuchte Heimwehrversammlungen statt, die überall von dem erhofften Erfolge begleitetwaren. Die großen Saalräume in Mayrhubers Gasthaus in Waizenkirchen waren zu klein, um alle EintrittBegehrenden zu der von Heimwehr-Kameraden Franz Mayr (Stieglhuber) geleiteten Heimwehrversammlung zu fassen. — Es galt, den Weg zu weisen zu einem wirtschaftlich starken und in geeinter Volksgemeinschafterblühenden Oesterreich, Vorurteile und die von Haß und Druckerschwärze triefenden Angriffe gegen dieHeimwehren zu zerstreuen, bzw. abzuwehren, die noch von der heimattreuen Volksbewegung abseits Stehenden zu überzeugen, die bereits bestehenden Ortsgruppen auszubauen und zu finanzieren, und für die am 14. Oktober in Linz geplante Tagung der Heimwehren Oberösterreichs zu werben. All dies ist vorzüglich gelungen. Standen doch hiefür die hochgeschätzten Heimwehrkameraden Landtags-Abgeordneter Franz Mayr aus Roitham und Bürgermeister Coreth auf den Rednertribünen, von wo herab sie in formvollendet aufgebauter, überzeugender und zu Herzen gehender Rede — jeder Satz ein Hammerschlag — die Zuhörer in ihrem Banne hielten. Brave Schützenhilfe leisteten den beiden Hauptrednern die Heimwehrkameraden Matthias Rennmayr, MichaelAndlinger, Matthäus Mayrhuber, Oberst Kirsch, Steingruber und Hermann Augendoppler. Während der Wechselrede in der Heimwehrversammlung in Grub hatten sowohl Bürgermeister Coreth in seiner Erwiderung als auch sämtliche Versammlungsteilnehmer Gelegenheit, dem von Herrn Franz Roither ln Aussicht gestellten Antrag des Landbundes im Parlamente -„Abbau des Republikanischen Schutzbundes und der Selbstschutzverbände" —vollzuzustimmen. Aber nur dann, wenn nicht nur ersterer, sondern auch der roteStraßen-, Arbeits-und Gesinnungsterror abgebaut wird. Dieser Sonntag dokumentierte es wieder, daß unsere Heimwehren eine im besten Kern unseres Volkes fußende Bewegung sind und unbeirrt — immer stärker werdend

ihrem Hauptziele zustreben, zur treudeutschen Volksgemeinschaft!

Tagblatt 7. November 1928

Nachklänge zum Heimwehraufmarsch in Linz. Aus Michaelnbach wird uns geschrieben: Wie in den meisten Landgemeinden unseres schönen Heimatlandes haben auch in der Gemeinde Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, die tonangebenden Heimwehrmacher den besseren Teil der Tapferkeit gewählt und anstatt ihrer „teuren" Persönlichkeit, die Knechte und Taglöhner zum Heimwehraufmarsch nach Linz entsendet. Einer dieser Heimwehrhelden ist auch der christlichsoziale Bürgermeister von Michaelnbach, Herr Karl Hendlmair, vulgo Pöllin Weiking, der auch lieber seinen kaum 20jährigen Knecht Josef Rathwallner nachLinz „delegierte", um bei einem eventuellen Zusammenstoß mit den bösen Austromarxisten nicht seine eigene Haut zum Marke zu tragen zu müssen. Bei dieser Gelegenheit war der Herr Bürgermeister auch einmal „nobel" und hat für seinen Knechtauch die Fahrt und Verpflegsspesen bezahlt, damit ja der Massenaufmarsch dieser von hohen „Idealen" getragenen Heimatschützler recht imposant werden möge. Aber die Herren haben durch dieses Vorgehen, welches sehr knapp an Terror und Feigheit grenzt, gerade das Gegenteil von dem erreicht was sie wollten, denn dieLandarbeiter haben erkannt, daß es diese Herrschaften bei einem eventuellen, von einigen Heißspornen ersehnten Bürgerkrieg ebenso praktizieren würden wie beim „glorreichen Weltkrieg", nämlich die Herrn Bauern bleiben schön zu Hause bei der Bäuerin und bei den Fleischtöpfen und die Knechte wie Häuslleut schickt man an dieFront, wo sie bei schwarzen Kaffee und Dörrgemüse die „teure Heimat" verteidigen sollen. Diese Zeiten sind aber vorbei ihr Herren und wenn es euch nach einem Krieg gegen den inneren „Feind" gelüstet, dann laßt euch gefälligst selbst von den Herren Heimwehrführern „Oberst" Weißmann und „Grafen" Koreth zur Schlachtbank führen ! Den Landarbeitern gehen durch diese. „Heldenstücke" die Augen auf und sie kommen so nach und nach in die Reihen der organisierten Arbeiterschaft, um mit diesen gemeinsam für sich und ihre Familie eine bessere Zukunft mit geistigen Waffen, mit dem Stimmzettel, zu erkämpfen.

Tagblatt 3. Februar 1929 Aus dem Regierungs-Karpfenteich -Der Dreifrontenkrieg der Großdeutschen. — Der politische TitulargefreiteMax Pauly; Sein Canossagang und seine Parole: „Nie wieder Schule!" — Auch die Landbündler sind ein

merkwürdiges Binkel-burd-Hadern. — Die Wähler und die Silberknöpfe an den Westen der Protzenbauern. — Landesrat Pfeneberger und das sterbende Kind. — Die schnellen Landbündler-Rösser von Michaelnbach. — Der Segen Gottes auf den Agitationsmethoden der Landbündler.

In dem großen Karpfenteich der Einheitsliste und des Landbundes leben merkwürdige Geschöpfe. Sie gehören durch eine Schicksalsverkettung auf Gedeih und Verderb zusammen und sind dabei aufeinander wie Hund und Katze. Während sich in Wien die Gottsobersten der Parteien zusammensetzen und die Einigkeit proklamieren, balgen sich in der Provinz die Unterläufel um jeden abgenagten Knochen. Die Heerrufer in diesem Streite sind die Großdeutschen, die ganz wie die Deutschen im Weltkrieg einen Dreifrontenkrieg führen, ohne zu bedenken, daß sie in einem solchen Kriege in die Knie brechen müssen.

Bisher haben sie wenigstens mit den Landbündlern eine Art Bundesgenossenschaft aufrechtzuerhalten versucht;sie bedienten sich dabei Max Paulys als Verbindungsoffiziers, obwohl dieser nach seinen strategischen Kenntnissen höchstens als politischer Titulargefreiter anzusprechen ist. Max Pauly fährt nun im Lande herum und puddelt sich als wiedererstandene Primadonna des Deutschen Volksbundes auf und erzählt, daß, nachdem dieLandbündler konservativ geworden sind, nun die Großdeutschen die einzige Freiheitspartei seien. Er hat wohl gemeint, dies sei für ihn eine glänzende Empfehlung, wenn er sich den „geehrten Herren Wählern" wieder in geneigte Erinnerung bringt. Die Wähler allerdings, so glauben wir, werden den Brief noch nicht vergessen haben, in dem Max Pauly nach Canossa gegangen ist und für die „schwarze Bagage" bei seinem Wiedereintritt in den Landtag Abbitte geleistet hat. Diese Abbitte ist dann wohl von Pauly bestritten und der bezügliche Brief als unechterklärt worden. Pauly hat aber den Vorfall nie restlos aufklären können und ist sohin als Freiheitsapostel gänzlich ungeeignet, auch wenn er nicht mit christlich-sozialen Stimmen als Ersatzmann in den Landtag gewählt worden wäre. Man glaubt sohin dem Herrn Pauly die Freiheitsparole nicht mehr; weit glauhafter für ihn wäre beispielsweise die Parole „Nie wieder Schule!", weil er tatsächlich gedenkt, im Landtage seine Tage als mitchristlichsozialen Stimmen gewählter freiheitlicher Abgeordneter zu beschließen und der Schule seine wertvollen Kräfte als Zeichenlehrer — und als solcher war er sehr geschätzt — zu entziehen.

Landbündler sind ein merkwürdiges Binkel-burd-Hadern. Sie haben sich für die kommenden Gemeindewahlen eine andere Taktik als die Großdeutschen zurechtgelegt. Während diese den Christlichsozialen im Wege der Einheitsliste und von Parteivereinbarungen Mandate abjagen wollen — da sie keine Wähler haben, können sie nicht anders vorgehen —, gedenken die Landbündler die Jagd auf Mandate nach anderen Methoden zu arrangieren. Sie haben sich als konservativ erklärt und meinen auf diese Weise sich in die Herzen des gläubigen Landvolkes einzuschleichen, um für ihre Protzenbauern-Kandidaten auf diese Weise die notwendigen Stimmen zu ergattern. Sie vermeinen, es werde ihnen gelingen, daß auf jeden Silberknopf an der Weste ihrer Kandidaten mindestens 20 Stimmen entfallen. Wir wollen ihnen diesen Glauben, den wir freilich als vermessen bezeichnen müssen, nicht rauben. Ihre Agitationen, die sich vorwiegend gegen christlichsoziales Territorium richten, gehen uns nichts an.

Aber registrieren wollen wir doch, wie die Landbündler zu werben pflegen. Da war kürzlich im „Landl", inMichaelnbach, eine Landbundversammlung, in der Herr Bachinger aus Gaspoltshofen, dem bei den letzten Nationalratswahlen Herr Biechl das Reststimmenmandat weggeschnappt hat, durchblicken ließ, daß LandesratPfeneberger, der ansonsten ein Prediger der christlichen Nächstenliebe sei, nicht zu bewegen gewesen sei, seinAuto für ein Kind, das wegen Diphtheritis im Sterben lag und eilends operiert werden sollte, zur Verfügung zu stellen, da er selber noch den Schnellzug erreichen müsse.

Wir halten diese Darstellung bei der Art Pfenebergers natürlich für völlig unzutreffend und sind überzeugt, daß Pfeneberger auf solche Landbund-Verleumdungen sicher eine Antwort nicht schuldig bleiben werde. Aber bezeichnend ist der Vorfall sicher sehr. Er zeigt, wie die Regierungsparteien, die in Wien zu einander eitel Liebe und Grießschmarren sind, in Wirklichkeit zueinander stehen.

Das landbündlerische Amtsblatt, die „Bauernzeitung", erklärt übrigens in ihrer letzten Nummer höhnisch, daß inder christlichsozialen Partei an Vorbestraften kein Mangel sei und daß in dieser Partei sogar ein maßgebender Mann mit mehrfachen Vorstrafen sich befinde. (Gemeint dürfte hier nach unseren Informationen NationalratFlorian Födermayr sein.) Diese bürgerlichen Agitationsmethoden, die nun der Landbund anwendet, waren bisher nach dem bürgerlichen Moralkodex ausschließlich nur gegenüber den Sozialdemokraten erlaubt. Es muß wohlsehr weit fehlen und die Sprünge in der Liebeslaube der Regierungsparteien müssen schon größer sein als am Gebäude der Studienbibliothek, wenn die Landbündler bereits mit solchen Methoden arbeiten, wie es im Angriff auf Pfeneberger der Fall war. Nehmen wir den unwahrscheinlichen Fall an, daß der Angriff auf Pfeneberger gerechtfertigt gewesen wäre: Auch in diesem Falle muß man fragen: Warum haben denn die Landbündler wegen des sterben sterbenden den sterbenden Kindes in Michaelnbach nicht selber eiligst eingespannt, besonders da doch in Michaelnbach die schnellen Rösser zu Hause sind?

Wir meinen nicht, daß auf diesen Agitationsmethoden der Landbündler der besondere Segen Gottes, dessen sich der Landbund, seitdem er konservativ geworden ist, versichert hält, ruhen wird. Wenn man sich das Vertrauen der Wähler erwerben will, muß man anders arbeiten als der Landbund. Und man muß konsequent sein. Wenn man beispielsweise so arbeitet und so konsequent ist, wie die Sozialdemokraten, dann wird es auch am Vertäuen der Wähler nicht fehlen, dann wird sich bei den kommenden Gemeindewahlen auch von selber der entsprechende Segen Gottes einstellen.

Amtliche Linzer Zeitung 8. März 1929

L/11, Z. 53/3. Bekämpfung des Zigeunerunwesens. -Amt der Landesregierung -Linz, am 4. März 1929. -An alle Bezirksbehörden, Gemeindeämter und Gendarmeriepostenkommanden. Aus den über die Erfolge bei Bekämpfung des Zigeunerunwesens im Jahre 1928 erftatteten Berichten geht hervor, daß von manchen Gemeindeämtern infolge Nichtbeachtung der bestehenden und wiederholt verlautbarten Vorschriften Zigeunern Reiseausweife und sonstige Bestätigungen ausgestellt worden sind, ohne daß von seiten des ausstellenden Amtes vorher die Identität des Bewerbers überprüft worden wäre. Hiedurch ist es den Inhabern derartiger Ausweise ermöglicht worden, daß zum Beispiel aus einem politischen Bezirke abgeschaffte Personen auf Grund eines derartigen Ausweises in diesem Bezirke unbeanstandet verbleiben konnten und wegen verbotener Rückkehr nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Da durch ein derartiges Vorgehen die Maßnahmen zur Eindämmung des Zigeunerunwesens illusorisch gemachtwerden, wird angeordnet, daß die Ausfertigung von derlei Ausweisen und sonstigen Bestätigungen durch dieGemeindeämter an nicht in der betreffenden Gemeinde heimatberechtigte Zigeuner unbedingt und unter allen Umständen zu unterbleiben hat. Gleichzeitig ergeht der Auftrag, alle den vorangehenden Weisungen nicht entsprechenden Bestätigungen und Ausweise, welche im h.-o. Verwaltungsbereiche ausgestellt sind und von Zigeunern bei Ausweisleistung vorgewiesen werden, abzunehmen und an die zuständige Bezirksbehörde weiterzuleiten. Die Bezirksbehörden werden eingeladen, die Einhaltung dieser Weisung entsprechend zu überwachen.

Aenderungen im Stande der Vereine. Bezirk Grieskirchen:Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Gaspoltshofen, in Gaspoltshofen. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Oberndorf-Meggenhofen, Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Michaelnbach, in Michaelnbach. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Natternbach, in Natternbach. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Neumarkt a. H., in Neumarkt a. H. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Wallern, in Wallern. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Weibern, in Weibern. Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Taufkirchen/Tr., in Taufkirchen/Tr.

Tagblatt 9. März 1929

Gerichtsaal. Christlichsoziale und Landbund. Landesrat Pfeneberger klagt den Landbundführer Bachinger. Grieskirchen. Im Linzer Volksblatt" lesen wir:Donnerstag fand vor dem Bezirksgericht unter großem Andrang der Bevölkerung von Michaelnbach dieVerhandlung gegen den Landbundführer Franz Bachinger statt, der von Landesrat Pfeneberger wegen Ehrenbeleidigung geklagt worden war. Am 20. Jänner hatte Landesrat Pfeneberger in Michaelnbach bei einer Versammlung gesprochen. Bei der Rückfahrt wurde er von Stadtarzt Dr. Engel von Grieskirchen ersucht, er möge ein schwerkrankes Kind in seinem Auto mitnehmen. Landesrat Pfeneberger erklärte sich selbstverständlich bereit,das Kind mitzunehmen. Da das Kind nicht rasch genug transportfähig gemacht werden konnte, verabredeten Dr. Engel und der Chauffeur, daß das Auto zuerst Landesrat Pfeneberger zur Bahn bringen und dann sofortzurückkehren solle, um das Kind zu übernehmen. Diesen Vorfall bauschte Bachinger in einer am selben Abend in Michaelnbach abgehaltenen Versammlung auf und erzählte, Landesrat Pfeneberger habe sich geweigert, ein sterbendes Kind mitzunehmen, was die einzige Rettung für das Kind gewesen wäre. Er fügte hinzu: „Ist das noch ein Priester? Am Nachmittag wird er Euch bestimmt von der christlichen Nächstenliebe gepredigt haben." Bachinger bestreitet nicht, den Vorfall erzählt zu haben, will aber nicht zugeben, daß er die Aeußerungen von christlichen Nächstenliebe und den Ausspruch „Ist das noch ein Priester?" getan habe. Durch Zeugen wird jedoch fest festgestellt, daß diese Aeußerungen gefallen sind. Wie es sich mit dem Vorfall selbst verhielt, ergab sich klar aus den Aussagen des Chauffeurs Kieshumer und des Stadtarztes Dr. Engel. Beide bekundeten, daß sich LandesratPfeneberger durchaus nicht geweigert habe, das Kind mitzunehmen, sondern daß die Vereinbarung getroffen worden sei, daß der Chauffeur noch einmal zurückkommen solle. Bachinger wurde schuldig erkannt und zu 50 S Geldstrafe oder drei Tagen Arrest verurteilt.

(Linzer) Tages-Post 9. April 1929

Revierinspektor Latzls letzter Weg. Am Sonntag den 7. d. M. um 10 Uhr vormittags fand in Walzenkirchen dieBeerdigung des von dem geisteskranken Arzte Dr. Eichhoff am 3. d. M. getöteten Gendarmerie-Postenkommandanten Revierinspektors Josef Latzl statt. Das letzte Geleite des in Ausübung seiner Dienstpflicht gefallenen Revierinspektors zum Grabe, um das sich zahlreiche Trauergäste aus nah und fern scharten, gestaltete sich zu einer erschütternden Kundgebung. Hinter dem Sarge schritten die tieftrauernde Witwe mit zwei Kindern und sonstige Verwandte. Hierauf folgten Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Schwinner mit Landssamtsdirektor Attems als Vertreter der Landesregierung, Gendarmerie-Landesdirektor Johann Vogelhuber als Landes-Gendarmeriekommandant von Oberösterreich und als Vertreter des Gendarmerie-Zentraldirektors Franz Nusko mit zahlreichen leitenden Gendarmeriebeamten aus Linz und weiteren 180 Gendarmeriebeamten des oberösterreichischen Gendarmeriekommandos. Den Kondukt führte Geistlicher Rat Traunwieser aus Waizenkirchen unter geistlicher Assistenz von weiteren drei Priestern. Von den Behörden hatten sich einqefunden: Kreisgerichtspräsident Schuster aus Wels, der Leiter der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen Hofrat Götz, Hofrat Flatscher und Bezirksrichter Dr. Fellner des Bezirksgerichtes Peuerbach, dieGemeindevertretungen Waizenkirchen mit Bürgermeister Coreth, Michaelnbach mit Bürgermeister Hendmaier, Heiligenberg mit Bürgermeister Humer, die Gemeindevertretungen von Pollham, weiter Beamte der Sparkasse Waizenkirchen mit Direktor Heuböck. die Lehrkörper von Waizenkirchen, Michaelnbach und Heiligenberg. der Armenrat und der Ortsschulrat von Waizenkirchsn die Marktkommune mit Vorstand Matthias Rennmayr u. v. a. Dem Trauerzuge hatten sich ferner angeschlossen der Veteranenverein Waizenkirchen, Stillsüffing, Ritzing, Michaelnbach und Heiligenberg, die Heimatwehr von Waizenkirchen und abordnungen aus der Umgebung, der deutsche Turnverein und die deutsche Jugendkraft aus Waizenkirchen, mehrere Jagdvereine und die LiedertafelWaizenkirchen. Die Musik besorgte der Musikverein Waizenkirchen. Nach Einsegnung der Leiche vor dem Trauerhause bewegte sich der Leichenzug zur Pfarrkirche, wo ein Requiem zelebriert wurde. Von dort! bewegte sich der Zug zum Friedhofe, wo die den Sarg tragenden Gendarmeriebeamten um das offene Grab Aufstellung nahmen und das Opfer seiner Pflicht, Revierinspektor Latzl, unter der Trauerweise „Ich hatt einen Kameraden" und dreier Pöllerschüsse der Erde übergaben. Nach den letzten kirchlichen Zeremonien hielt Landes-Gendarmeriedirektor Vogelhuber am offenen Grabe dem Heimgegangenen einen tiefempfundenen Nachruf.

(Linzer) Tages-Post 3. Mai 1929

(Pferdemarkt in Peuerbach.) Beim Pferdemarkt in Peuerbach am 29. April wurden folgende Preise verteilt:Kollektiopreis der Sparkasse Peuerbach: Josef Eschlböck in Pollersbach, Gemeinde Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 23. Mai 1929

(Pferdemarkt und Pämierung.) Neumarkt i. Hausruckkrets, 15. d. M. Nach mehrjähriger Pause fand hier einPferdemarkt mit Prämiierung statt. Aus allen umliegenden Gemeinden war ein vorzügliches Pferdematerial hieher gebracht worden. Das durchwegs aus erstklassigen Fachmännern bestehende Preisrichterkollegium war vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Unter den flotten Klängen der Neumarkter Kapelle (Dirigent Gemeindesekretär Sickinger) fand die Preisverteilung statt. das Ergebnis: Ehrenpreis der Brauerei Neumarkt a. H.; 1. Preis AloisReinthaler, Schickenedt, Gemeinde Michaelnbach;

Amtliche Linzer Zeitung 31. Mai 1929

Gemeindevorstehung Michaelnbach, am 22. Mai 1929. Freie Gemeindearztstelle. In der Sanitätsgemeinde Michaelnbach-St. Thomas, Bez. Grieskirchen, Ob.-Oest., ist infolge Ablebens des provisorischen Gemeindearzles Eichhof in Waizenkirchen diese Stelle definitiv zu besetzen. Das Wartegeld ist monatlich 100 S, jährlich 1200 S. Wohnung steht zur Verfügung. Armenbehandlung, Impfung, Totenbeschau werden nach den geltenden Bestimmungen honoriert. Die Führung einer Hausapotheke ist erforderlich. Bewerber deutscher Nationalität,österreichischer Bundesbürgerschaft, haben die mit Tauf-und Heimatschein, Zeugnissen ober physische Eignung, moralische Unbescholtenheit, Diplomabschrift, Nachweis der bisherigen Tätigkeit, belegten Gesuche bislängstens 20. Juli 1929 beim Gemeindeamte Michaelnbach einzubringen. Der Wohnort Michaelnbach ist an diese Stelle gebunden.

Amtliche Linzer Zeitung 14. Juni 1929

Nr, 91. Verzeichnis der für Haupt-und Bürgerschulen geprüften Lehrkräfte. Nachstehende Lehrkräfte haben imMaitermin 1929 Teilprüfungen mit Erfolg abgelegt: I. Fachgruppe: Fähndrich Elsa, Lehrerin in Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 4. Juli 1929

(Vom Klerus.) Admittiert wurden die Herren: Matthias Albrecht als Kooperator von Marchtrenk nach Michaelnbach (bleibt Vicarius substitutus für den beurlaubten Pfarrer in Kirchberg bei Linz);

Amtliche Linzer Zeitung 12. Juli 1929

Stiftungszusammenlegung. Auf Grund des Artikels 23 des Gesetzes vom 21. Juli 1925, B.-G.-Bl. Nr. 277, gelangen hiemit im Sprengel der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen die nachstehenden Stiftungen zur Aushebung. Ihr Vermögen wird der in Bildung begriffenen o.-ö. Landesstiftung einverleibt: Johann Georg Adam von Hoheneggsche Spitalsstiftung in Schlüsselberg. -Ferd. Maria Freiherr von Imslandsche Armenstiftung inGallspach. -Josef Fischer-Armenstiftung in Gallspach. -Baldinger-Armenstiftung in Gallspach.-Bauer-Armenstiftung in Gallspach.-Bürgerspitalsstiftung in Grieskirchen.-Peham-Armenstiftung in Michaelnbach.Hammerschmied -Pfarrarmenstiftung in St. Georgen.-Spitalsstistung in Tollet. -Matthias Eder-und Maria Eder Armenstiftung in Steinerkirchen am Innbach.-Die Armenstiftung von Maria Wiesinger, Franz Sandberger, JosefaDenk, Michael Lengauer, Johann Straßer, sowie die Jubiläumsstiftung und Kriegsinvalidenstiftung in Pram.Milde Versorgungsanstalt in Neukirchen a. W.-Eduard Saxinger-Kaiser Franz-Josef-Regierungsjubiläums-Stiftung in Waizenkirchen.-Ludwig Hausböck-Armenstiftung in Waizenkirchen.

Tagblatt 8. August 1929

Lebensmüde. Der Landwirt Matthias Breitwieser in Hilpersberg Nr. 4, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 6. ds. Nachmittags in der neben dem Anwesen gelegenen Holzlage mit einem Strick an einem Balken erhängt.Breitwieser zeigte in letzter Zeit Spuren von Geistesgestörtheit.

Amtliche Linzer Zeitung 13. September 1929

Neue Gemeindeärzte. Die o.-ö. Landesregierung hat über Vorschlag der Sanitätsausschüsse folgende Gemeindearztensstellen verliehen: Dr. Otto Höger in Michaelnbach;

Tagblatt 19. November 1929

Lebensmüde. Der 73 Jahre alte Schmiedemeister Johann Reitböck aus Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 14. ds. nachmittags in seiner Bienenhütte erhängt. Der Lebensmüde zeigte in letzter Zeit Spuren geistiger Zerrüttung; er dürfte in einem Anfall von Sinnesverwirrung in den Tod gegangen sein. Reitböck lebte ingeordneten Verhältnissen.

Amtliche Linzer Zeitung 29. November 1929

Ausforschungen -Lehner Josef g. 1897 in Haus, Gemeinde Michaelnbach, O.-Oe., z. Michaelnbach, Bez. Grieskirchen, O.-Oe., röm.-kath. ledig, Bauernsohn und Knecht. U. A. o.-ö. Landes-Jugendamt

Tagblatt 12. Dezember 1929

Nächtlicher Wirbel im Armenhaus. Am 9. Dezember hörte ein eben im Dienste stehender Gendarmeriebeamter der Gendarmerie Waizenirchen aus der, Wohnung Josef Willersdorfers im Armenhaus in Michaelnbach einfürchterliches Geschrei von Kindern und Erwachsenen. Als der Gendarm in die Wohnung eindrang, war dem Willersdorfer eben von seiner Tochter Franzista ein Messer entrissen worden, mit dem er auf seinen angehenden Schwiegersohn losgegangen war. Anscheinend war die ganze Gesellschaft betrunken, weil zerbrochene Rumflaschen herumlagen. Franziska Willersdorfer wurde beim dem Kampf um das Messer an einer Hand verletzt.

Amtliche Linzer Zeitung 20. Dezember 1929

Bekämpfung der Wutkrankbeit. Nr. 107. Dobermannhündin, zirka 50 cm hoch, schwarz mit braunen Abzeichen, stark abgemagert, ohne Marke und Halsband, ist am 5. Dezember 1929 in Reichenau Nr. 1, Gemeinde Michaelnbach, zugelaufen. Mitteilungen an das Gendarmeriepostenkommando Waizenkirchen zur Z. 1922 vom

10. Dezember 1929.

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1930 bis 1939

Tagblatt 13. Mai 1930

Einbruchsdiebstahl. Nachts zum 9. Mai wurde durch Auswiegen eines Fensterkreuzes in das Verkaufslokal des Kaufmannes Franz Schatzl in Michaelnbach eingebrochen und etwa 150 S Bargeld, eine Geldtasche, in der sich ein Waffenpaß und eine Jagdkarte, lautend auf Franz Schatzl, befanden, weiter etwa 20 Stück Bescheinigungen (Bausteine) betreffend eine Geldsammlung zum Ankaufe einer Motorspritze für die Freiwillige Feuerwehr inMichaelnbach gestohlen.

(Linzer) Tages-Post 22. Mai 1930

Pferdemarkt in Peuerbach. Beim Pferdemarkt in Peuerbach am 19. d. M. wurden folgende Preise verteilt: Für zweijährige Pferde: Der 1. Ehrenpreis für den schönsten Hengsten dem Alois Reinthaler in Schikenedt, Gemeinde Michaelnbach; der 1. Kollektivpreis für die beiden besten Hengste dem Josef Eschlböck in Pollersbach 4, Gemeinde Michaelnbach; der 3. Kollektivpreis für die beiden Hengste dem Josef Eschlböck in Pollersbach 4, Gemeinde Michaelnbach:

Amtliche Linzer Zeitung 20. Juni 1930

Abschaffungen. Eichinger Josef, g. am 2. Februar 1876 in Michaelnbach, ledig, röm.-kath. Hilfsarbeiter, Sohn des Peter und der Anna Eichinger, z. nach Bruck-Waasen, pol. Bez. Grieskirchen, O.-Oe., derzeit in Schubhaft inder Schubstation Ried i. I., wurde mit Abschaffungsbescheid der Bezirkshauptmannschaft Ried i. I. vom 11. Juni1930, Z. Ill — 1162/S/30, für immer aus dem pol. Bezirk Ried i. I. polizeilich abgeschafft.

(Linzer) Tages-Post 30. Juni 1930

Eine staatliche Pferdeprämierung fand am 26. d. M. in Kematen bei Wels statt. Anwesend waren: Vizepräsidentdes o.-ö. Pferdezuchtvereines Müller aus Lambach, Tierzucht-Oberinspektor Grabherr vom Landeskulturrat, Dr. Thurner aus dem Bundeshengstenstallamt in Stadl, der Distriktsobmann Josef Simmer und der Distriksobmannstellvertreter Heinrich Horninger. Bei der Preisverteilung, zu der die MusikvereinskapelleSteinerkirchen am Innbach konzertierte, wurden prämiiert: Mutterstuten mit Saugfohlen: 9. Josef Eschlböck, Michaelnbach; ein-und zweijährige Stutfohlen: 2. Josef Eschlböck, Michaelnbach: 3.

(Linzer) Tages-Post 13. September 1930

Seidenraupenzucht. Da gibt es lebende Seidenraupen, weitergehend sieht man die Raupe sich einspinnen, auch die Verarbeitung der Seide ist zu sehen. Eine Landkarte besagt, daß in Oberösterreich in Linz, Steyr, Schärding, Kirchdorf im Innkreis, Lambach, Vorchdorf und Michaelnbach Seidenraupenzucht betrieben wird.

(Linzer) Tages-Post 24. Oktober 1930

Gemeindeausschussitzung in Grieskirchen. Die diesmonatige Sitzung des Gemeindeausschusses von Grieskirchen fand am 21. D. M. unter dem Vorsitze des Bürgermeister Dr. Müllner statt. Zur Einführung des sogenannten Steuerbüchels mit sechsjähriger Gültigkeit, welche auch der hiesigen Stadtgemeinde empfohlen wird, wurde nach längerer Debatte in zustimmender Weise Stellung genommen. Sodann gelangte die Aufteilung der durch eine Kommission festgestellten Baukosten beim Pfarrhof Grieskirchen zur Besprechung. Zur Begleichung dieser Baukosten sind außer dem Kirchenpatronats die eingepfarrten Gemeinden Grieskirchen, Parz, Manglburg. St. Georgen. Michaelnbach und Tollet durch Einhebung einer Steuerauflage verhalten. Bürgermeister Doktor Müllner teilte mit, daß sich der Patronatsherr weigert, die ihn betreffende Zahlung zu leisten, weshalb dieKosten die eingepfarrten Gemeinden allein zu tragen haben. GR. Doktor Peyrer beantragte, die Beschlußfassung in das nächste Jahr zu verschieben, da man auf alle Fälle den Patronatsherrn zur Zahlung heranziehen soll.Nötigenfalls soll man auch versuchen, den Nachlaß des verstorbenen Stadtpfarrers zum Beitrage zu veranlassen und momentan keinen bindenden Beschluß fassen. Bürgermeister Doktor Müllner bemerkte, daß der Beschluß affichiert wird und bei vorkommendem Einspruch gegen diesen Beschluß aufschiebende Wirkung ohnedies gegeben sei. Vizebürgermeister Straßer erklärt dem Antrage auf Bezahlung der Baukosten auf keinem Fall zustimmen zu können, da es sich um einen Betrag von 8600 S handle, welcher vom Kirchenvermögen getragen werden soll, da diesem ja auch die Einkünfte von 84 Joch Gründen durch nahezu vierzig Jahr, zugeflossen sind. Bei der vorgenommenen Abstimmung gelangte der Antrag, die Baukosten zu tragen, mit zehn Stimmen der Christlichsozialen gegen acht Stimmen der Sozialdemokraten und Großdeutschen zur Annahme.

Tagblatt 6. November 1930

Grieskirchen. Einhebung einer Pfarrumlage durch die Gemeinde. Bei der am 21. Oktober stattgefundenen Gemeindeausschußsitzung kam nebst anderen Gemeindeangelegenheiten auch die von der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen geforderte Beitragsleistung zur Reparatur des hiesigen Pfarrhofes zur Behandlung. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Dr. Müllner berichtete über die im Monat August 1930 an Ortund Stelle abgehaltene Erhebungskommission, bei welcher nebst den Vertretern der Landesregierung, der Bezirkshauptmannschaft, des bischöflichen Ordinariates usw. auch die Bürgermeister der zur Pfarre Grieskirchen gehörigen Gemeinden Grieskirchen, Parz, Manglburg, Tollet, St. Georgen und Michaelnbach zugegen waren, um die durch den „Zeitablauf", wie man so schön sagte, entstandenen Schäden am Pfarrhof und dessen Wirtschaftsgebäude zu besichtigen. Die von dieser Kommission in siebenstündiger „Arbeit" festgestellten Bauschäden sind alle durchwegs solcher Art, die sonst ein Haus-und Wirtschaftsbesitzer durch die normalen Erträgnisse seiner Wirtschaft je nach Lage und Notwendigkeit laufend herzustellen und zu bezahlen hat. So dachten sich auch die bäuerlichen Nachbarn und die anderen .Kenner der gutgehenden Pfarrhofwirtschaft, nichtaber die verschiedenen Hof-und anderen „Räte", die wir in unserer Republik in Hülle und Fülle haben. Nach Ansicht dieser diversen Landes-, Bezirks-und Kirchenbehörden müssen diese Bauschäden, die nur dadurch in solchem Ausmaß entstanden sind, weil seit Jahrzehnten auch die allernotwendigsten Reparaturen und Instandsetzungen nicht gemacht wurden, die braven Pfarrkinder bezahlen und dazu soll eine Pfarrumlage imGesamtbetrag von 8600 S von den Katholiken dieser fünf Gemeinden eingehoben werden. Auf die Stadtgemeinde Grieskirchen entfallen 3200 S und dieser Betrag soll durch Zuschlüge zur Grund-, Gebäude-, Erwerbs-Bekenntnis-, Renten-und Körperschaftssteuer aufgebracht werden. Man sagt und schreibt zwar so verlockend, nur die Katholiken dürfen zur Zahlung herangezogen werden, aber wie man sich da den gerechten Anteil,besonders aus der Körperschaftsteuer der verschiedenen Institute und Unternehmungen herausrechnet, konnteweder der Herr Bürgermeister Dr. Müllner, noch weniger der Hauptarrangeur M. Maser, aufklären. Ein großer Teil der „Pfarrkinder" fragt sich aber mit Recht, ja was ist denn mit den Erträgnissen dieses 30ö bis 40 Joch umfassenden Landwirtschaftsbetriebes geschehen? Wohin sind denn diese Ueberschüsse geflossen, aus denen einanderer Bauer nebst seiner Familie auch die Baulichkeiten im guten Zustande erhalten muß? Auf diese Frage bekommt man nur zur Antwort, daß die Kirchenrechnungen der letzten zwei Jahre passiv sind und damit basta!Auch der Hauptredner in dieser Debatte, der christlichsoziale Gemeindeausschuß und Heimwehrhäuptling Dr. Maser, der sich sehr bemühte, auch die nichtchristlichen Gemeindeausschußmitglieder in die richtige Geberlaune zu versetzen, wußte auf diese Frage keinen befriedigenden Bescheid zu geben und jonglierte immer nur mit seinen juristifchen Argumenten aus dem Katholiken-Gesetz vom 7. Mai 1874 sowie mit der gesetzwidrigen Verordnung vom 31. Dezember 1877 herum. Der Sprecher der Sozialdemokraten, Vizebürgermeister Straßer, zerpflücktediese Argumente durch den klaren Wortlaut des Gesetzes, welches nur Pfarrgemeinden, aber keine Ortsgemeinden kennt, und empfahl den Christlichsozialen, sie sollten sich diese Beträge durch freiwillige Sammlungen von den „opferfreudigen" Katholiken verschaffen. Nun da kam er aber recht an. Sofort erklärte ein Gemeindeausschuß, der zugleich Klingelbeutel-Funktionär in der Kirche ist, daß durch freiwillige Sammlungen nichts zu bekommen sei. Nun, der Mann muß es wissen und wir glauben es ihm auch, daß für derartige „Bedürfnisse" Grieskirchen kein guter Boden ist. Auch die Großdeutschen gaben durch Herrn

Gemeinderat Dr. Peyrer ihre ablehnende Haltung kund und so standen den neun christlichsozialen Stimmen, welche für die Einhebung der Pfarrumlage sind, fünf sozialdemokratische und drei großdeutsche Stimmen gegenüber, die sich gegen eine solch ungesetzliche Pfarrumlage erklärten. Der Antrag des .Herrn Dr. Maser wurde somit wohl mit einer Stimme Mehrheit angenommen, aber es wird dafür gesorgt werden, daß sich auch noch andere Instanzen mit dieser ungesetzlichen Pfarrumlage befassen, Denn jeder Gemeindebewohner hat das Recht,gegen diesen Beschluß die Berufung an die Bezirkshauptmannschaft einzubringen.

Amtliche Linzer Zeitung 14. November 1930

Freie Gemeindesekretärstelle. Bei der Gemeinde Michaelnbach, Bez. Grieskirchen, gelangt dieGemeindesekretärstelle mit 1. Jänner 1931 zur Besetzung. Gemeindeausschußbeschluß vom 30. Oktober 1930. Die Bewerber haben den Aufnahmsbedingungen des K 6 des Gemeinde-Angestelltengesetzes vom 21. Dezember 1920, L.G.-u. V.Bl. Nr. 16 aus 1921, zu entsprechen. Mit dieser Stelle ist auch die Verpflichtung zu dem Dienste eines Gemeindedieners verbunden. Ebenso hat der Bewerber die entsprechenden Agenden des Armenrates, Ortsschulrates und des Sanitätsausschusses, sowie alle Agenden, welche die Gemeinde über Auftrag oder mit eigenem Beschlusse übernimmt, zu führen. Ausschreibungstermin ist mit 30. November 1930 festgesetzt. DieBesetzung erfolgt zunächst provisorisch.

Tagblatt 18. November 1930

Schwere Unfälle. Der Pferdeknecht Johann Oettmayr von der Wiemühle in Waizenkirchen fuhr: am 14. November nachmittags mit einer Fuhre Mehl nach Michaelnbach. Beim Hause des dortigen Bäckers Johann Wohlmayr kam er mit dem Wagen zu nahe an die Wand und wurde so zwischen dieser und dem Wagen eingeklemmt. Er erlitt erhebliche Verletzungen des Brustkorbes und mußte durch die Rettungsabteilung Grieskirchen, die schon nach 15 Minuten zur Stelle war, ins Allgemeine Krankenhaus nach Linz übergeführtwerden.

(Linzer) Tages-Post 22. November 1930

Besitzerwechsel. Maschinenerzeuger Ertl aus Michaelnbach verkaufte das sogenannte Treitinger-Binderhaus an den Straßenwärter Rupert Grasl.

Amtliche Linzer Zeitung 23. Januar 1931

Tierseuchenstand in Oberösterreich in der Zeit vom 1. bis 15. Jänner 1931. Es bestehen: Maul-und Klauenseuche -Im Bezirke Grieskirchen: In Michaelnbach 1 (1neu).

Amtliche Linzer Zeitung 13. Februar 1931

Tierseuchenstand in Oberösterreich in der Zeit vom 16. bis 31. Jänner 1931. Es bestehen: Maul-und Klauenseuche In Aistersheim 1 (1neu), Michaelnbach 8 (7neu), Tollet 1 (1neu).

Amtliche Linzer Zeitung 27. Februar 1931

Tierseuchensstand in Oberösterreich in der Zeit vom 1. bis 15. Februar 1931. Es bestehen: Maul-und Klauenseuche. Im Bezirke Grieskirchen: In Michaelnbach 8 (1neu), Tollet 1

Bezirksschulrat Grieskirchen, am 16. Februar 1931. Lehrerversammlung. Die Arbeitsgemeinschaft der Lehrerschaft des Bezirkes Grieskirchen hält am 7. März 1931 um 1/2II Uhr vormittags im Zeichensaal der Knaben-Hauptschule in Grieskirchen die erste Tagung ab. Tagesordnung: Eröffnung durch den Bezirksschulinspektor. Bericht des Oberlehrers Ferdinand Meindl von Michaelnbach über die„Jugendrotkreuztagung in Hubertendorf", Vortrag des Bezirksschulinspektors K. Stumpfoll: „Der Zeichenunterricht an der Volksschule. Vortrag der Frau Lehrerin Marie Pesendorfer von Hartkirchen: „DieVerwendung von Zahlentafeln." Allfälliges und Anträge.

(Linzer) Tages-Post 23. März 1931

Versuchte Brandlegung. Im Anwesen der Häuslerseheleute Stephan und Hedwig Wagner in Kiesenberg, Gemeinde Michaelnbach, bemerkten am 18. d. M. abends Nachbarn eine ins Heu gesteckte brennende Kerze, durch die zweifellos das Anwesen in Brand gesteckt werden sollle. Der Besitzer Stephan Wagner weilte zur kritischen Zeit außer Haus. Die Erhebungen der Gendarmerie Waizenkirchen ergaben wider ihn so schwere Verdachtsmomente der versuchten Brandlegung, daß er bis zur vollständigen Klarstellung des Sachverhaltes vorläufig in Haft genommen und dem Bezirksgerichte Grieskirchen eingeliefert, werden mußte.

(Linzer) Tages-Post 27. März 1931

Pferdeprämiierung. Beim Pferdemarkt in Waizenkirchen am 24. d. M. wurden nachstehen den Pferdebesitzern Preise zuerkannt: Josef Eschlböck, Pollersbach (Ehrenpreis der Gemeinde Waizenkirchen Kollektivpreis); JosefEnzlberger, Schömlahn, Gemeinde Michaelnbach (Ehrenpreis der Brauerei Raab): Für drei-und vierjährige Pferde: Josef Ebner, Pollersbach Gemeinde Michaelnbach

Tagblatt 17. April 1931

Das ist bürgerliche Sozialversicherung! Wie sich unsere Dorfpaschas die Sozialversicherung vorstellen, beweistnachstehende amtlich bescheinigte Bestätigung: „Es wird hiemit bestätigt, laut Sitzungsbeschluß vom 16. Jänner 1931 des Armenrates der Gemeinde Michaelnbach, daß J. R. in Grub eine Sammlung von Brot im GemeindegebietMichaelnbach von Haus zu Haus machen kann. Gemeinde Michaelnbach, 17. Jänner 1931. Der Bürgermeister:Karl Hendlmayr." Das Original dieser Bestätigung befindet sich in unseren Händen. Es zeigt so recht den Geist,mit dem die Spießbürger in Stadt und Land geschwängert sind. In allen Versammlungen predigen die Referenten derbürgerlichen Parteien, „o, wir sind keine Gegner der sozialen Gesetzgebung, nur die Auswüchse müssen beseitigtwerden." Was dann übrig bleibt, ist eine Bestätigung des Bürgermeisters, mit der der arme Teufel, der in diesem Falle noch dazu Vater von fünf Kindern ist. von Haus zu Haus um Brot betteln kann. Die sozialdemokratische Partei führt den Kampf um die Arbeitslosenversicherung nicht zu Unrecht mit solcher Vehemenz. Und jeder Arbeiter möge an diesem sicher nicht vereinzelten Beispiel erkennen, wie er sich und seine Klasse schädigt, wenn er dem bürgerlichen Gegner am 19. April seine Stimme gibt!

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 21. April 1931

Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 14. April d. J. dem gewesenen Gemeindesekretär Franz Mühlböck inMichaelnbach die Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich taxfrei verliehen.

(Linzer) Tages-Post 9. Mai 1931

Pferdemarkt in Grieskirchen. Am 7. d. M. wurden beim Pferdemarkt in Grieskirchen nicht nur Ackerbaupferde, sondern auch bessere Rassen zu Markt gebracht. Die Beteiligung war äußerst rege. Es wurden nachstehende Preise verliehen. Für zweijährige Eigenzuchtpferde an: F. Kampfhofer in Pfleg, Barbara Mayrhuber in Strötting und J. Lugmayer in Bruck-Waasen. Für zweijährige Stuten: J. Enzlberger, Michaelnbach, F. Sumedinger in Parz und Burgstaller in Michaelnbach. Für die drei schönsten Hengste: M. Kraxberger in Geisensham, J. Hummer in St.Thomas und J. Brummer in Krenglbach. Für die schönste dreijährige Stute: J. Aigner in Weibern. Für die besten dreijährigen Hengste: J. Eschlböck, Michaelnbach, J. Hummer in St. Thomas und .H. .Kieshumer in Grieskirchen.

(Linzer) Tages-Post 15. Mai 1931

Verschüttet. Die Gemeinde Michaelnbach nahm am 12. Mai den Häusler und Hilfsarbeiter Josef Peham aus Haidfür Schotterarbeiten in der Grube Zierergraben bei Michaelnbach auf. Peham untergrub dort die Schotterwand und nach dreistündiger, Apbeit stürzten etwa 1 ½ Kubikmeter Schottermassen ab, die ihn bis zur Brustverschütteten. Peham erlitt einen Bruch des rechten Oberschenkels und anscheinend auch innere Verletzungen. Er wurde vom Gemeindearzt Doktor Höger verbunden und ins Krankenhaus nach Grieskirchen gebracht.

(Linzer) Tages-Post 23. Juni 1931

Aus unglücklicher Liebe. Die am 23. März 1906 in Michaelnbach geborene, nach Hofkirchen zuständige Hausgehilfin Katharina Gaßl sprang am 22. d. M. um etwa 16.40 Uhr, unweit von Aschach, in selbstmörderischer Absicht in die Donau und verschwand in den Wellen. Aus einem hinterlassenen Brief ist zu entnehmen, daß Gaßldie Tat aus unglücklicher Liebe begangen habe. Der Leichnam konnte bisher nicht geborgen werden.

Tagblatt 26. Juni 1931

Von der Gercharmerie.Oeffentlicht belobt wurde Rayonsinspektor Alfred Tichy des Postens Peuerbach inWürdigung der tatkräftigen Unterstützung des Kommandanten bei Bekämpfung der Maul-und Klauenseuche (Gendarmerieexpositur in Michaelnbach).

(Linzer) Tages-Post 2. Juli 1931

Ehrung des ältesten Kriegers von Oberösterreich. In Oberfurt, Gemeinde Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, lebtbei Verwandten — trotz seines Alters noch in voller Rüstigkeit — der hochbetagte Franz Mössenböck, Oberösterreichs ältester Kriegsveteran, der in den Schlachten gegen Italien 1859 und 1866 mitgekämpft hat und bei Custozza im Jahre 1866 schwer verwundet wurde. Am Sonntag den 21. Juni, fand ihm zu Ehren inOberwödling bei Grieskirchen aus Anlaß des 65. Jahrestages seiner Verwundung eine herzliche Feier statt, an welcher der Veteranenverein Grieskirchen, dessen Mitglied der Jubilar ist, das Bürgerkorps von Grieskirchen, dieFeuerwehr Wödling und die Musikkapelle von Michaelnbach nebst vielen Verwandten und Freunden teilnahmen Der stattliche Festzug bewegte sich in das altehrwürdige Kirchlein von Wödling, wo der-Stadtpfarrer von Grieskirchen den Jubilar: in einer Ansprache feierte. Nach der kirchlichen Feier bewegte sich der Festzug zum nahen Gasthaus Muggenhumer, wo noch weitere Eherung der ausgerückten Vereine stattfand. — Der Jubilar istam 6. April 1837 auf dem Humergut in Baumgarten bei Grieskirchen geboren, ist also 95 Jahre alt. Im Jahre 1858 wurde er assentiert und rückte im Mai dieses Jahres zum 15. Feldjägerbataillon nach Salzburg ein. Im nächsten Jahr machte er den Feldzug des Jahres 1859 mit. In der Schlacht bei Mezzolombardo bekam er seine erste Kugel, es war am Sonnwendtag; zum Glück fing der Brotsack das Geschoß-auf. 1866 rückteMössenböck wieder nach Italien ab. Wieder am Sonnwendtag (24. Juiti) stand er im ärgsten Kugelregen. DreiKugeln trafen ihn; eine zerriß ihm den Mund, schlug ihm fünf Zähne aus Und trat bei der Schulter wieder aus, eine andere drang ihm durch den Oberschenkel, die dritte durch den Arm. Schwerverletzt wurde er von Spital zu Spital gebracht. Ueber Verona, Bozen und Brixen kam er nach Salzburg, von wo er, mit Auszeichnungen geschmückt, in seine Heimat zurückkehrte.

Amtliche Linzer Zeitung 10. Juli 1931

Ausforschungen. Schallinger Johann, g. am 17. November 1898 in Pernau bei Wels, z. nach Michaelnbach, Bez. Grieskirchen, O.-Oe., röm.-kath., ledig, bisher in Emmersdorf Nr. 7, Gemeinde Hofkirchen, Bezirk Rohrbach, wohnhaft. U. A. Bezirks-Jugendamt Wels, O.-Oe., zu Z. 1-166/24/52 — 19.31.

(Linzer) Tages-Post 21. Juli 1931

Bei einem über Waizenkirchen niedergegangenen Gewitter fuhr ein Blitz in einen neben dem Anwesen des Landwirtes Georg Ratzenböck, vulgo Wastlbauer, in Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach, stehenden Baum, sprang von dort auf das mit Stroh gedeckte Haus, steckte im Innern das Stroh dach und das am Dachboden verstreute, fingerdick hoch liegende Stroh in Brand und fuhr dann durch die Selchkammer in das Schlafzimmer des Besitzers. Der im Hause bedienstete Johann Ratzenböck, der schon in dem auf dem Dachboden stehenden Bette der Ruhe pflegte, bemerkte sofort den Brand, sprang vom Lager und erstickte unter Hilferufen das Feuer, wobei er an beiden Händen Brandwunden erlitt. Georg Ratzenböck hat sein Anwesen nur mit 10.000 S versichert,im Falle der Einäscherung des ganzen Gutes aber wäre ein Schaden von mindestens 24.000 S entstanden.

(Linzer) Tages-Post 14. August 1931

Schadenfeuer. Am 13. d. M. brach in dem aus Holz erbauten Wohnhaus des Landwirtes Johann Stockmair inMayrdoppl, Gemeinde Michaelnbach, Feuer aus, das das Wohnhaus und den angebauten Kuhstall bis auf dieMauern in Asche legte. Das Vieh konnte ausgebracht werden. Der Schaden ist ziffernmäßig noch nicht bekannt,scheint aber durch Versicherung gedeckt zu sein. Der Brand dürfte durch eine im selben Hause bediensteteschwachsinnige Magd verursacht worden sein, wahrscheinlich infolge unvorsichtigen Hantierens mit einer Kerze. Auf dem Brandplatze, wo die Gendarmerie Weizenkirchen intervenierte, waren die Feuerwehren Oberndorf,Pötting, Michaelnbach und Stefansdorf tätig.

Amtliche Linzer Zeitung 4. September 1931

Stieger Anton, g. am 3. Juni 1899 in Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen und dorthin z., verheiratet, röm.-kath., unstet. St. Geldstrafe von 10 8 wegen Uebertretung des Hausier-Patentes ein einheben -heben einheben und an Bezirkshauptmannschast Ried i. I. zn Z. III/1481/a/31 einsenden. Im Nichteinbringlichkeitsfalle 24stündige Arreststrafe beim nächsten Bezirksgerichte vollziehen lassen. Vollzug berichten.

(Linzer) Tages-Post 8. September 1931

Selbstmordversuch einer flüchtigen Betrügerin. Aus Frankenburg wird geschrieben: Die verheiratete, aber getrennt lebende Dienstmagd Marie Radwallner aus Michaelnbach trat vor einiger Zeit beim Gastwirt Auleitner in Frankenburg in den Dienst. Schon nach einigen Tagen erbat sie sich ihren Monatslohn von 40 S, den man ihr auch ausbezahlte. Von der Dienstgeberin entlieh sie sich dann auch noch ein Damenfahrrad und suchte das Weite. Der Wirt überlegte nicht lang und nahm selbst die Verfolgung auf. Es gelang ihm, die Schlaue in einem Gasthaus in Ried i. I. zu ermitteln. Sie war in Gesellschaft eines Burschen, der das Damenfahrrad noch schnell in Sicherheitbringen wollte. Aber da hatte er kein Glück mehr, denn bald hatte ihn der „Detektiv" beim Frack. MarieRadwallner hat noch mehr am Kerbholz und weil ihre Betrügereien jetzt an den Tag kamen, griff sie zum Lysolund wollte sich vergiften. Sie wurde in das Krankenhaus nach Vöcklabruck gebracht.

(Linzer) Tages-Post 19. September 1931

Wieder mit einem Fahrrad durchgebrannt. Beim Bauern Alois Hatzmann in Mitterbreitsach bei Eberschwang istdie 25jährige Maria Radwallner aus Michaelnbach in den Dienst getreten. Gleich darauf borgte sie sich vom Knechte Johann Maier ein Fahrrad im Werte von 160 S und von einer Mitmagd einige Kleidungsstücke aus und verschwand damit aus der Umgebung. Nachträglich konnte Maria Radwallner in Regau aufgegriffen und ihr das Fahrrad abgenommen werden. Wie sich später herausstellte, hatte Maria Radwallner auch dem Gastwirte Johann Auleitner in Frankenburg ein Damenfahrrad im Werte von 200 S veruntreut. Auleitner konnte ihr das Rad gerade abnehmen, als sie es in Ried i. I. versetzen wollte.

Geschwornen-Auslosung. Für die Herbstsession des Schwurgerichtes wurden ausgelost: Als Hauptgeschworne:Franz Schatzl, Gemischtwarenhändler in Michaelnbach:

Amtliche Linzer Zeitung 23. Oktober 1931

Rotlauf der Schweine. Im Bezirke Grieskirchen: In Michaelnbach 1.

Ausforschung -Kaiserseder Franz, g. am 23. Jänner 1909, z. nach Neumarkt am Hausruck, verheiratet, röm.kath., Schuhmachergehilfe und Bauernknecht, anfangs Oktober 1931 unbekannt wohin aus der Gemeinde Michaelnbach abgereist. U. A. Generalvormundschaft Peuerbach.

(Linzer) Tages-Post 17. November 1931

Tragischer Tod eines Säuglings. Der erst acht Wochen alte Säugling Erwin, ein Sohn der in Naichet, Gemeinde Sankt Thomas bei Grieskirchen, bediensteten Magd Cäcilie Kaiserseder war am 11. November um etwa 14 Uhr von seiner Mutter im Kinderwagen, der in der Stube, in der Nähe des Tisches stand, schlafen gelegt worden. Unter dem Tisch lag friedlich der mittelgroße Haushund und schlief gleichfalls. Plötzlich schellte die Hausglocke. der Hund sprang in einem Satz unter dem Tisch hervor, um zur Stubentür zu eilen. stieß aber unglückseligerweise den Kinderwagen um. Der arme Kleine wurde aus dem Wagen geschleudert, der sonst gutmütige Haushund stürzte sich in seiner Erregung auf den Säugling, faßte ihm schwere Bißwunden bei. Der sofort erschienene Gemeindearzt Dr. Höger aus Michaelnbach stellte an dem Kinde einen Bruch der Schädelbasis durch den Sturz aus dem Wagen und bedenkliche Bißwunden am Kopfe fest. Alle ärztlichen Bemühungen vermochten den Kleinen nicht mehr zu retten, so daß er am 12. d. M. verschied.

Tagblatt 18. November 1931

Tragisches Geschick eines Säuglings. Vom Haushund zerfleischt. Der erst acht Wochen alte Säugling Erwin, einSohn der in Naichet, Gemeinde St. Thomas bei Grieskirchen, bediensteten verheirateten Magd CäcilieKaiserseder, war am 11. November um etwa 2 Uhr nachmittags von seiner sorgsamen Mutter im Kinderwagen, der in der Stube in der Nähe des Tisches stand, schlafen gelegt worden. Unter dem Tisch lag friedlich der mittelgroße Haushund und schlief gleichfalls. Plötzlich aber schellte die Hausglocke, der Hund sprang „in einem Satz" unterm Tisch hervor, um zur Stubentür zu eilen, stieß aber unglückseligerweise den Kinderwagen um, der arme kleine Erwin wurde aus dem Wagen zu Boden geschleudert, der sonst gutmütige Haushund stürzte sich in seiner Erregung auf den Säugling, faßte ihn mit den Zähnen am Kopfe und biß ihn zu beiden Seiten. Der soforterschienene Gemeindearzt Dr. Otto Höger aus Michaelnbach stellte an dem Kinde einen Bruch der Schädelbases (durch den Sturz aus dem Wagen) und Bißwunden am Kopfe (mit Substanzverlust) fest. Alle ärztlichen Bemühungen vermochten den armen Kleinen nicht mehr zu retten, so daß er am 12. d. M. verschied.

Tagblatt 22. November 1931

Schadenfeuer in der Gemeinde Michaelnbach. Am 19. November um etwa 12.30 Uhr brach im Anwesen der Eheleute Franz und Josefa Christl in Zelli Nr. 1, Gemeinde Michaelnbach, Feuer aus, dem der Heustadel, der Dachstuhl des Wohngebäudes und die anschließende Wagenhütte zum Opfer fielen. Mitverbrannt sind die gesamten Futtervorräte und zwei Wagen. Der Gesamtschaden, der durch Versicherung gedeckt ist, stellt sich auf etwa 15.000 S. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Am Brandplatze waren die Feuerwehren Michaelnbach und Wödling tätig.

Tagblatt 2. Dezember 1931

Die Kirche als Aufbewahrungsort. Man schreibt uns aus Ried i. I.: Wie leichtsinnig manche unserer biederen Landbewohner sind, zeigt nach nachstehender Fall: Am Samstag, den 28. November, kam die 1892 inMichaelnbach geborene Landarbeiterin A. L. mit dem Frühzug von Grieskirchen nach Ried, um sich hier um eine Arbeit umzusehen. Ihre Habseligkeiten hatte sie in Pakete verschnürt, in denen sich unter anderem 450 S Bargeldbefanden. Diese Pakete samt dem darin befindlichen Bargeld versteckte sie gleich, nachdem sie in Ried angekommen, hinter einem Seitenaltar in der Pfarrkirche, wo sie dieselben erst, nachdem sie von anderen Personen auf ihren Leichtsinn aufmerksam gemacht worden, um 4 Uhr nachmittags wieder abholte. Es war der gesamte Jahresverdienst dieser Person, um den sie durch ihre unerhörte Sorglosigkeit leicht hätte gebracht werden können. Zum Glück waren die Pakete noch unversehrt an ihrem Platz, trotzdem die Kirche den ganzen Tag geöffnet ist und viele Besucher aus-und eingingen.

Amtliche Linzer Zeitung 25. Dezember 1931

Nachstehend genannte Lehrkräfte haben im Herbsttermin 1931 bei der Prüfungskommission für allgemeine Volks-und Hauptschulen in Linz Teilprüfungen mit Erfolg abgelegt: II. Fachgruppe. Baier Martin, Lehrer inMichaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 9. Januar 1932

Am 8. d. M. ist in Zell a. d. Pram nach kurzer Krankheit der dortige Pfarre: Geistlicher Rat Franz Kronlachner gestorben. Pfarrer Kronlachner war am 11. Februar 1881 in Michaelnbach geboren, studierte am Freinberg und im Petrinum und wurde am 24. Juli 1904 zum Priester geweiht. Er war dann Kooperator Provisor in Kirchdorf am Inn, prov. Benefiziat in Obernberg und kam 1907 als Kooperator nach Zell an der Pram, wo er, also nahezu 25 Jahre, wirkte. Im Jahre l917 wurde er zum Pfarrer bestellt.Der Bischof zeichnete den tüchtigen Seelsorger mitdem Titel eines geistlichen Rates aus, die Gemeinde Zell an der Pram ernannte ihn zum Ehrenbürger. Das Leichenbegängnis findet am Montag um 10 Uhr in Zell an der Pram statt

(Linzer) Tages-Post 17. Mai 1932

Pferde-und Hornviehmarkt in Neumarkt i. H. Trotz der ungünstigen Witterung war der Auftrieb am 11. d. M. sowie der Besuch ein guter, bei der Preisverteilung konzertierte die Musikkapelle Taufkirchen a. Tr. und wurden folgende Preise zuerkannt: Für zweijährige Pferde: Kollektivpreis: Für zwei Tigerhengste Josef Eschlböck (Ebner) in Pollersbach, Gemeinde Michaelnbach. Für drei-bis fünfjährige Pferde: 2. Preis Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach, Gmd. Michaelnbach;

Amtliche Linzer Zeitung 20. Mai 1932

Ausforschungen. Fuchshuber Rupert, g. am 1. September 1911, z. nach Michaelnbach, Bez. Grieskirchen, O.-Oe., röm.-kath., ledig. U. A. Generalvormundschaft Grieskirchen zu Z. 107/31.

Amtliche Linzer Zeitung 20. Mai 1932

Ortmayr Heinrich, g. am 14. Juli 1898 in Michaelnbach bei Grieskirchen, O.-Oe., z. nach Kallham, Bez. Grieskirchen. U. Ä. Generalvormundschaft Lambach.

Tagblatt 5. Juni 1932

Todessturz über eine Stiege. Der beim Landwirte Alois Reinthaler in Schickenedt Nr. 5, Gemeinde Michaelnbach, bedienstete, 1869 in Weiten im Bezirke Krems a. D. geborene und beheimatete Johann Helm stürzte kürzlich imAnwesen seines Dienstgebers über eine Stiege 18 Stufen tief ab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er eine Stunde später seinen Geist aufgab. Der Arzt Dr. Neuhold aus Michaelnbach konnte nur mehr den infolge Gehirnblutung bereits eingetretenen Tod feststellen.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1932 -Inserat

Wirtschafter -ehrlich u. verläßlich, sucht Posten. Adr. Karl Gugeneder, Zelli Nr. 5, Post Michaelnbach, Oberösterr.

(Linzer) Tages-Post 13. Juli 1932

Opferstockdiebstahl. Josef Petkovitsch, ein 42 Jahre alter Maurergehilfe aus Und bei Oedenburg, brach am 12. d.

M. vormittags einen Opferstock der Pfarrkirche Michaelnbach aus der Mauer. Er wurde hiebei vom Mesner betreten, gefaßt und in den Gemeindearrest gesperrt.

Tagblatt 14. Juli 1932

Opferstockdiebstahl. Josef Petkovitsch, ein 42 Jahre alter Maurergehilfe aus Und bei Oedenburg, brach am 12. Juli gegen 8 Uhr vormittags einen Opferstock der Pfarrkirche Michaelnbach aus der Mauer. Er wurde hiebei vom Mesner betreten, gefaßt und in den Gemeindearrest gesperrt. Die Gendarmerie Waizenkirchen lieferte ihn dem Bezirksgerichte Grieskirchen ein. Der Dieb ist wegen Diebstahls schwer vorbestraft und aus Oesterreich landesverwiesen.

Amtliche Linzer Zeitung 29. Juli 1932

Ausforschungen. (Abkürzungen: g. — geboren, z. zuständig, A. — Aufenthalt bekanntgeben an. St. — Verwaltungsftrassache, U. — entzieht sich der Unterhaltspflicht, V. — Vaterschaft) Lehner Josef, g. am 4. Mai1897, z. nach Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen. U. A. O.-Oe. Landes-Jugendamt, Bezirksstelle Eferding zu M 728/28.

(Linzer) Tages-Post 30. Juli 1932 -Inserat

Lehrposten für Bäckerei mit Verpflegung gesucht. 14 Jahre alt, mit gut absolvierter Hauptschule. Harret,Michaelnbach.

Amtliche Linzer Zeitung 5. August 1932

Ausforschungen. Lehner Hermann, g. am 4. Oktober 1910 in Gunskirchen, z. nach Dorf a. d. Pr., ledig, zuletzt inOberreithbach, Gemeinde Michaelnbach, derzeit unbekannten Aufenthaltes. St. Geldstrafe von 22 S einheben und auf Kosten des Beschuldigten der Bezirkshauptmannschaft Ried i. I. zu Z. III/349/a/32 einsenden, bzw. imUneinbringlichkeitsfalle die 48stündige Arreststrafe beim nächsten Bezirksgerichte vollziehen. Vollzug berichten.

(Linzer) Tages-Post 29. August 1932

Beim Pöllerschießen verunglückt. Der Knecht Alois Ameshofer in Michaelnbach hat am 22. d. M. beimPöllerschießen derart unvorsichtig hantiert, daß ihm der linke Zeigefinger weggerissen wurde. Ameshofer befindet sich in häuslicher Pflege.

Tagblatt 14. November 1932

Ein Skelett aus der Franzosenzeit. Bei Erdarbeiten aufgefunden. Vor einigen Tagen fand der Besitzen des Harmannsedergutes in Schölmlahn bei Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, Matthäus Wagner, bei Erdarbeiten auf seinem Felde, ein Skelett in etwa 30 Zentimeter Tiefe. Es dürfte sich um die sterblichen Ueberreste eines Soldaten aus der Franzosenzeit handeln.

(Linzer) Tages-Post 16. November 1932

Skelettfund. Vor einigen Tagen fand der Besitzer des Hartmannsedergutes in Schölmlahn bei Michaelnbach imBezirk Grieskirchen, Matthäus Wagner, bei Erdarbeiten auf seinem Felde ein Skelett in etwa 80 Zentimeter Tiefe. Es dürfte sich um die sterblichen Ueberreste eines Soldaten aus der Franzosenzeit handeln.

(Linzer) Tages-Post 3. Dezember 1932 -Inserat

Bursche -34 Jahre alt, sucht Posten als Kutscher oder Hausknecht. Kann Kaution erlegen. Karl Gugeneder, Zell!5, Post Michaelnbach, Oberösterr. 9841

Linzer Volksblatt 16. April 1934 -Inserat

Zahl 359/34. Kundmachung! Es wird hiemit bekannt gegeben, daß am 28. Mai 1934 anläßlich der heiligen Firmung fremden Geschäftsleuten das Feilhalten von Waren jeder Art in Michaelnbach verboten ist.Gemeindeamt Michaelnbach, am 13. April 1934. Der: Bürgermeister: Karl Hendlmayr.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1934

Vom Klerus. Se. Exzellenz der hochwürdige Herr Bischof hat die hochwürdigen Herren Johann Lang, Hauptschulkatechet in Wels, und Maximilian Ruspekthofer, Pfarrer in Michaelnbach, zu bischöflichen geistlichen Räten ernannt.

Linzer Volksblatt 28. September 1934

Michaelnbach, 25. September, (Hochzeiten)Sonntag 23. D. fand um 9 Uhr in hiesiger Pfarrkirche die Trauunq des Fräuleins Frieda Wohlmayr, Kaufmanns-und Hausbesitzertochter in Michaelnbach, mit Herrn FelixHeintschel, Schulwart an der Hauptschule au St. Pölten, statt. Die außerkirchliche Feier war im Gasthaus Zehetmayr.

Dienstag, 2. Oktober, findet die Stauung des Brautpaares Aloisia Mayrhofer, Hausbesitzerstochter in Haus und Matthäus Reitböck-Lehner Besitzer der Reitböcksölde in Schölmlahn, statt. Die außerkirchliche Feier ist imGasthaus Übleis.

Linzer Volksblatt 23. November 1934 -Inserat

Zahl 1026/34. Kundmachung. Laut Gemeindeausschuß-Sitzungsbeschluß vom 15. November 1934 ist das Feilhalten von Jeder Art Waren während der heiligen Nachmission, welche in der Zeit vom 3.bis 10.Dezember inMichaelnbach stattfindet, fremden Geschäftsleuten verboten. Gemeindeamt Michaelnbach, am 20. November 1934. Der Bürgermeister: Karl Hendlmayr

Linzer Volksblatt 24. April 1935

Grieskirchen, 23. April. (Ehebund.) In der Stadtpfarrkirche in Griestirchen nahm am Osterdienstag Kooperator Jofef Zauner von Ternberg bie Trauung seiner Schwester Johanna Schauer, Steinertochter von Winkeln zu Tollet,mit bem Pointlerssohn von Zelli bei Michaelnbach vor. Die Brautleute haben das Ackerlgut zu Untergallspach, Pfarre Eferding, käuflich erstanden.

Linzer Volksblatt 11. Oktober 1937 -Inserat

Montag, 11. Oktober 1937. Gott dem Herrn hat es gefallen, den hochwürdigen Herrn Geisflichen Rat Josef Cal.Danzer Chefredakteur des „Linzer Volksblattes“ Ehrenbürger von Michaelnbach, Ehrenmitglied der kath.deutschen Studentenverbindung Austria-Wien, Ehrenmitglied des Christlich-deutschen Gesangvereines-Brucknerchor Linz -nach kurzem, schwerem Leiden am Sonntag den 10. Oktober 1937 um ½ 9 Uhr früh nach Empfang der heiligen letzten Ölung unter priesterlichem Beistand aus dieser Welt abzuberufen. Er stand in seinem

56. Lebensjahre und im 33. Jahre seines Priestertums. Die Leichenfeier beginnt am Dienstag um V<9 Uhr vormittags mit der Aussegnung im Preßvereinsgebäude, Johann-Konrad-Vogel-Straße 1. Die Leiche wird sodann in die Pfarrkirche zur Heiligen Familie überführt, woselbst das heilige Requiem zelebriert werden wird. Der Leichnam wird hierauf in der Priestergrabstätte auf dem Linzer Friedhof beigesetzt. Wir bitten die Mitbrüder und Freunde des Toten und alle, denen er durch sein Wirken und durch seine Persönlichkeit nahegekommen ist, um den letzten Trost des Gebetes. Linz, Michaelnbach, am 10. Oktober 1937. Komitee und Generaldirektion des Katholischen Preßvereines der Diözese Linz. Ferdinand Danzer als Bruder und sämtliche Verwandten. TheresiaStrobl als Haushälterin leichenbestattung F. Dobretsberger. Linz Landstr. 88.

Amtliche Linzer Zeitung 11. Februar 1938

Ausforschungen. Abkürzungen: geb. — geboren, zust. — zuständig, A. —Aufenthalt bekanntgeben an, St. Verwaltungsstrafsache, U. — entzieht sich der Unterhaltspflicht, V. — Vaterschaft. Mayrhuber Karl, am 16. 6. 1912 geb., zust. Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, Melker, zuletzt in Sumeding Nr. 5, Gemeinde Pötting. U. A. O.-Oe. Landes-Jugendamt in Linz.

Amtliche Linzer Zeitung 11. März 1938

Ausforschungen. Scholl Johann, am 24. 1. 1917 in Pichl (Bezirk Wels) geb., zust. Michaelnbach, Schlosser, Einwohnerverzeichnung Linz, Grundnummer 09164034.

Amtliche Linzer Zeitung 10. Mai 1938

Ausforschungen. Stieger Franz, am 24. 8. 1894 in Hiering geb., zust. Michaelnbach, röm.-kath., Arbeiter. V. A. O.-Oe. Landes-Jugendamt in Linz. Stieger Franz, am 12. 12. 1902 in Gallspach geb., zust. Michaelnbach, röm.kath., Arbeiter. V. A. O.-Oe. Landes-Jugendamt in Linz.

Amtliche Linzer Zeitung 23. September 1938

Verlust und Mißbrauch von Kraftfahrzeug-Kennzeichen . Lehner Ferdinand hat am 6. August 1938 aus der Bezirksstraße von Bad Schallerbach-Grieskirchen-Michaelnbach-Waizenkirchen die rückwärtige Kennzeichentafel „C 24.017" verloren. Im Auffindungsfalle Kennzeichentafel an die BezirkshauptmannschaftGrieskirchen einsenden.

Amtliche Linzer Zeitung 11. Oktober 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 1 (1 neu),

Amtliche Linzer Zeitung 25. Oktober 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 9 (8 neu),

Amtliche Linzer Zeitung 11. November 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 18 (9 neu),

Innviertler Heimatblatt 24. November 1938

(Todesfälle) Im hohen Alter von 84 Jahren starb jüngst der Villenbesitzer Jakob Wagner in Grieskirchen, Auszugbauer vom Christlmayrgute in Mayrdoppl, Pfarre Michaelnbach

Amtliche Linzer Zeitung 25. November 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 11 (10 neu),

Amtliche Linzer Zeitung 13. Dezember 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 15 (4 neu),

Amtliche Linzer Zeitung 23. Dezember 1938

Maul-und Klauenseuche: Michaelnbach 12 (3 neu),

Innviertler Heimatblatt 29. Dezember 1938

Michaelnbach. 28. Dezember (Eheaufgebot) Josef Jungwirth Landarbeiter aus Pötting und Theresia Kottal.

Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1940 bis 1945

Innviertler Heimatblatt 12. April 1940

Michaelnbach. (Von einem Pferdeschwer verletzt.) Der Bauerssohn Alois Floimayr aus Grub wurde beim Eggen von einem Pferd sehr schwer gegen den Leib geschlagen und mußte sofort in das Krankenhaus nach Grieskirchen gebracht werden. Floimair befindet sich auf dem Wege der Besserung.

Innviertler Heimatblatt 24. Januar 1941

Michaelnbach (Todesfälle.) Am vergangenen Freitag starb in Michaelnbach der Hausbesitzer LeopoldMuckenhumer im Alter von 70 Jahren. Der Verstorbene wude am Sonntag in Michaelnbach unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Im Krankenhause in Waizenkirchen starb die Gemeindearme ElisabethRabwallner aus Michaelnbach, Grub 8, im Alter von 65 Jahren.

(Volksversammlung.) In Zuge der Versammlungswelle sprach hier in einer gut besuchten Versammlung der Gauredner Pg. Rudolf Doitz. Anschließend sprach Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Pg. Lindmair aus Unterreitbach.

(Versammlung.) Am vergangenen donnestag fand im Gasthaue des August Zehetmeier in Michaelnbach eine Bespechung statt. Bürgermeister Pg. Lindmair sprach eingehend über das Körungsgesetz, das mit 1. Ds. In Kraftist und alle Viehalter verpflichtet, die für sie bestimmten Vatertiere zu benützen.

Innviertler Heimatblatt 17. April 1942

Michaelnbach (Todfall)Am vergangenen Dienstag wurde in Michaelnbach Frau Katharina Peer aus Oberreitbach beerdigt. Die Genannte stand im 85. Lebensjahre

(Unglücksfall) Der auf Urlaub hier weilende Soldat Hubert Eschlböck , Emersohn in Pollesbach, wurde in der vergangenen Woche beim Holzschneiden von der Kreissäge erfaßt und trug schwere Verletzungen davon, die zur Abnahme des rechten Daumens führte.

Der Bäckergehilfe Josef Katzlberger aus Michaelnbach stürtzte in der vergangenen Woche von einem Wagen, der mit Mehl beladenen war und zog sich dabei einen Bruch des Schlüsselbeines zu.

Innviertler Heimatblatt 15. Mai 1942

Michaelnbach (Heldentod) Für Führer, Gott und Vaterland ist im Osten gefallen der Feldwebel WillhelmDoblmann aus Haus, Gemeinde Michaelnbach. Der Genannt hat sich erst im vergangenen Jahr mit der Schneidermeisterstochter Angele Wiesinger verehelicht. Doblmann war Inhaber des E. K. II. Er war seit 1935 beider Wehrmacht und hatte einige Feldzüge mitgemacht.

(Todfall) Am vergangenen Sonntag starb in Michaelnbach Oberschmiedgraben der

Villenbesitzer Matthäus Greinegger im Alter von 82 3ahren. Greinegger wurde am Mittwoch unter sehr grober Teilnahme in der eigenen Familiengrabstätte beigesetzt. Beim Leichenbegängnisse beteiligten sich eine große Anzahl Weidmänner unter Führung des Kreisjägermeisters.

(Die Frühjahrsbestellung) wurde auch heuer wieder schnell durchgeführt. Es beteiligte sich wieder, wie schon öfters, auch die brave Wehrmacht. Der deutsche Soldat steht überall, wo er dringend benötigt wird.

Innviertler Heimatblatt 20. November 1942

Michaelnbach. (Heldentod) Für Führer, Gott und Vaterland fiel bei den Kämpfen im Osten Uffz. Pg. Ernst Schatzl,Gemeindesekretär in Michaelnbach. Schatzl stand im 24. Lebensjahre. Die hiesige Bevölkerung trauert um den für die Größe Deutschlands gefallenen Helden.

(Geboren) wurde der Oberbauarbeitersgattin Katharina Mitter aus Michaelnbach ein Mädchen.

(Bei der letzten Sammlung) am Opfersonntag brachte die hiesige Ortsgruppe der NSDAP. wieder eine zufriedenstellende Summe zusammen. Allen Helfern und Spendern gebührt Dank und Anerkennung.

(Die goße Obsternte) ist nun vorüber. Die ganze Bevölkerung hat bei diesen Arbeiten restlos zusammengeholfen. Die Wehrmacht stellte auch wieder ihren Mann und half bei vielen Arbeiten mit, ebenso die hiesige Schuljugend unter Leitung von Oberlehrer Meindl. Es wird allen, die bei der Einbringung dieser wichtigen Ernte mitgeholfen haben, herzlichst gedankt. Gleichzeitig geht an alle der dringende Appell, ihr eingelagertes Obst auch vor der Kälte zu schützen.

(Von der Bücherei.) Es ergeht wieder an alle Volksgenossen die Einladung, die neuen Bücher unserer Gemeindebücherei recht fleißig zu lesen. Die Bücherei befindet sich in der hiesigen Volksschule und steht unter der Leitung unseres Oberlehrers.

(Unglücksfall.) Am vergangenen Freitag wurde der Landwirt Josef Bauernfeind, als er den elektrischen Steckkontakt betätigte, vom Strom erfaßt. Seine Frau sprang ihm zu Hilfe und zog den Stecker heraus, dabei fielBauernfeind von ziemlicher Höhe auf ben Boden und zog sich beim Sturz schwere Verletzungen zu. Er wurde sofort in das Grieskirchner Krankenhaus eingeliefert.

Agrarische Post 28. November 1942

Vom Starkstron erfaßt. In Zelli, Gemeinde Michaelnbach in Oberdonau, wurde der 54jährige Landwirt JosefBauernfeind vom elektrischen Starkstrom erfaßt, zu Boden geschleudert und erheblich verletzt. Er mußte ins Krankenhaus nach Grieskirchen übergeführt werden,

Innviertler Heimatblatt 29. Januar 1943

Michaelnbach. (Von der Partei.) Am vergangenen Freitag hielt die Ortsgruppe der NSDAP. eine Dienstbesprechung ab. Ortsgruppenleiter Pg. Linbmair gab Richtlinien für die Politischen Leiter.

Bei der gaueigenen Straßensammlung brachte auch die hiesige Ortsgruppe eine stolze Summe zusammen. Allen Helfern und Spendern Dank und Anerkennung!

(Die hiesige NS. Frauenschaft) konnte eine große Menge Lebensmittel an das Lazarett in Schallerbach abgeben.

(Unglücksfälle am laufenden Band.) Kürzlich beschäftigte sich der Bauer Matthias Schatzl in Holzing mit einem jungen Pferd, das ihn bei einem unerwarteten Sprung zu Boden trat und ziemlich schwer verletzte.

Weiters brachen sich beim Schifahren die Schüler Emmerich Mühlböck aus Michaelnbach Und Fritz Gahleitner aus Haid das Bein Alle Verunglückten befinden sich auf dem Weg der Besserung.

Agrarische Post 21. August 1943

Ein Hochstapler. Im Herbst 1941 mietete sich bei einem Bauern -in Armau, Gemeinde Michaelnbach, alsSommergast ein Mann ein, der sich „Dr. Wilhelm Baron Arming" nannte, viel über sein Vermögen und über seine Stellung als „Spinnstoffreferent" der Stadt Wien sprach und behauptete, im ersten Weltkrieg^ als Hauptmann beim Wiener Hausregiment Hoch-und Deutschmeister gedient zu haben. Bei diesem Gerede vergaß der Sommergast, für Quartier und Verpflegung zu bezahlen. Er berief sich auf .Kunstwerte in seiner Wohnung und auf reiche Verwandte. Als schließlich dem guten Herbergsvater nach siebenmonatlichem, unentgeltlichem Aufenthalt doch Bedenken aufstiegen, erstattete er bei der Gendarrnerie die Anzeige. Diese gab dem Sommer-und Wintergast sehr bald seinen richtigen Namen: Wilhelm Arming. Der Fremde war kein Doktor, kein Baron, kein Offizier, kein „Spinnstoffreferent", sondern ein wiederholt und empfindlich vorbestrafter Schwindler, der in seinen 55 Lebensjahren überhaupt keinem geordneten Verdienst nachging. Das Landgericht Wels verurteilte den Hochstapler zu einem Jahr Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte achtzehn Monate beantragt; er meldete Berufung an.

Znaimer Tagblatt 10. Juni 1944 & Agrarische Post 17. Juni 1944

Unter die Egge .geraten. Dem Landwirt Leopold Furthmoser in Michaelnbach gingen, als er mit der Egge Feldarbeiten verrichtete, die Pferde durch, Furthmoser kam dabei unter die Egge zu liegen und wurde schwer verletzt.

Neue Warte am Inn, 1. November 1945

Auswärtige Todesfälle. Am 25. Oktober starb in Gilgenberg die Pfarrermutter Frau Maria Muggenhumer, Austragsbäuerin vom Pimerstorfergute in Michaelbach, im Alter von 78 Jahren.

Neue Warte am Inn, 8. November 1945

Am 25. Oktober starb, wie berichtet im 79 Lebensjahre die Mutter des Pfarrers von Gilgenberg, Frau Maria Muggenhumer. Beim Begräbnis am 29. Oktober gaben der lieben Verstorbenen unter Beteiligung der Schuljugend, der Musikkapelle und zahlreicher Bevölkerung, zehn Geistliche das letzte Geleit. Aus der Heimat Michaelnbach waren 29 Trauergästeherbeigekommen. Dechant Ludwig von Braunau hob in der ergreifenden Grabrede die allgemeine Beliebtheit, den Fleißund die Arbeitsamkeit der lieben Verstorbenen besonders hervor.