Zeitungsberichte aus Michaelnbach - Unglücksfälle von 1800 bis 1945

Linzer Volksblatt 3. Januar 1872

Grieskirchen. Letzhin versetzte der Wirthssohn in Furt, Pfarre Michaelnbach, einem gewesenen Bauer, mit dem er schon längere Zeit in Zwist gewesen sein soll, ein paar Messerstiche. Der Beschädigte erlag bereits seinen Wunden. Der Thäter war bisher ein unbescholtener Mensch; namentlich sein Vater ist als Ehrenmann bekannt und geachtet.

Linzer Volksblatt 23. August 1873

Am Montag den 18. August, geschah ein Unglück beim Pulsamer durch eine Dreschmaschine vom Bräuer in Spielmansberg, wo einem Taglöhner von Haid, Pf. Michaelnbach, ein Arm zermalmt wurde und abgenommen werden mußte.

Neue Warte am Inn 7. Juli 1888

Grieskirchen, 4. Juli. (Verunglückt.) In Michaelnbach stürzte am vergangenen Samstag ein Zimmermann und Hausbesitzer in der Pfarre Michaelnbach, Johann Ringer, von einem Gerüste und war sofort todt.

Neue Warte am Inn 21. Juli 1888

Grieskirchen (Verschiedenes.) Vor etlichen Wochen wurde der hiesige Linzerbote, da er sich eben anschickte, seine gewöhnliche Linzerfahrt zu unternehmen, von einem seiner Pferde derartig geschlagen, daß man das Äußerste befürchten konnte. Das böse Pferd wurde auf der Stelle erschossen. Der Bote hat sich indessen soweit erholt, daß er binnen Kurzem seine allwöchentliche Linzerreise wieder aufnehmen kann.

Kürzlich erreignet; sich auch in der Ortschaft Maximilian ein trauriger Vorfall, es stürzte nämlich beim „Maxl", daselbst ein Arbeiter vom Dache und war sofort todt. Da derselbe in Haid", Pfarre Michaelnbach, seine Heimstätte hat, so wurde er dorthin überführt und zur geweihten Erde bestattet.

Linzer Volksblatt 19. Januar 1890

Die Influenza. Michaelnbach, 17. Jänner. Diese heimtückische Krankheit ist auch hier in Ausbreitung begriffen. Ein Viertel der hiesigen Bevölkerung leidet mehr oder weniger an derselben, darunter die Herren: Pfarrer, Arzt und Schulleiter. Gestern wurde das brave Volksvereinsmitglied Josef Lindmair, Besitzer des Petermairgutes in Mairdopl, im Alter von 43 Jahren zu Grabe getragen. Influenza war die Ursache des Todes.

Linzer Volksblatt 9. März 1890

Grieskirchen, 7. März. (Unglücksfälle.) Die Meisten sind jetzt mit der Holzarbeit beschäftigt, wobei sich jedoch ein paar sehr traurige Unfälle ereigneten. So wurde einem Knechte, bedienstet beim Wintershofer in Fürth, ein Fuss abgeschlagen, einem anderen, bedienstet beim Amershofer in Michaelnbach, ein Fuß zerquetscht. Auch hier herrscht ein Wetter, das ein wahres Influenzawetter genannt werden kann.

Neue Warte am Inn 30. Januar 1892

Von der Aschach a d. blauen Donau, 27. Jänner. (Influenza) Auch in unserer Gegend macht die Influenza ihre Macht geltend. Eine merkwürdige Krankheit! Ein Schnupfen oder Sträuchen führt in die dunkle Nacht des Todes. Eine für das menschliche Leben gefährliche Ursache muß in der Luft liegen. Aber was ist das für eine Ursache? Die Gelehrten reden von einem Pneuma und Baccillus! Doch die göttliche Vorsehung läßt sich von der menschlichen Armseligkeit nicht in die Karten schauen! Doch zur Sache. In Eferding waren nacheinander nie so viele Versehgänge wie jetzt. Es werden auch täglich Leichen in das kühle Grab gelegt. In Hartkirchen waren seit 1. Jänner über 26 Versehgänqe und der Todtengräber hat auch hier Dank der heimtückischen Krankheit guten Verdienst. In Aschach, wo nebenbei bemerkt, die Gemeindewahl zur Freude aller Gutgesinnten so gut ausgefallen, ist auch diese Krankheit eingebogen. Die Sterbfälle sind hier nicht so häufig. In Prambachkirchen, Michaelnbach und Waizenkirchen scheint erst jetzt diese Wunderkrankheit Gelegenheit zur Thätigkeit zu finden. In manchen Häusern in der Nähe von Pupping waren alle Bewohner krank, so daß die Inwohner der Nachbarshäuser die Arbeit und Pflege übernehmen mußten. Das Kloster Pupping blieb, wenige leichte Erkrankungen ausgenommen, bis jetzt von diesem unheimlichen Gaste verschont, während vor 2 Jahren 33 Erklankungungsfälle vorkamen. Merkwürdig ist es auch, daß die Kinder gesund sind und nicht einmal viel husten, während vor zwei Jahren die Kinder am meisten litten. Schreiber dieser Zeilen rauft schon 3 Wochen mit der Influenza. Doch durch Warmhalten der Füße, durch Schwitzen in der Nacht und durch möglichst großes Achtgeben, daß der Magen nicht verdorben wird, kann man den Berufsgeschäften ungehindert nachgehen. Nur ein starker Husten und von Zeit zu Zeit ein Kopfweh stellt sich ein. Achtgeben muß man wenn das Frösteln eintritt; da schnell in das Bett und fleißig aber genau die Kneippsche Kur anwenden. Kommt der Schweiß, ist man in 2 oder 3 Tagen ganz gesund, kommt der Schweiß nach 4 Stunden nicht die Sacramente empfangen. Alle Leute, welche trotz der kneippschen Kur nicht durch Schweiß den Giftstoff dieser Allerweltskrankheit ausschwitzen, bleiben krank und werden innerhalb eines Jahres sterben. Junge sollen wie sie die Krankheit merken, eine sehr harte Arbeit unternehmen und sich, wenn sie in Schweiß gekommen, drei Stunden in das Bett legen; sie stehen ganz gesund auf. Sierning, 27. Jänner.

Linzer Volksblatt 9. Oktober 1897

Als am Sonntag den 3. d., abends, der hiesige Hafnermeister Herr Josef Wartner und der hiesige Viktualienhändler Herr Johann Uttenthaler vom Kirchtage in Michaelnbach nachhause fuhren, wurde im sogenannten Gattererberge nächst Parz bei Gattern das Pferd scheu und beide stürzten so unglücklich vom Wagen, daß Uttenthaler sich dem Fuß und einen Finger gebrochen, ferners auch im Gesichte schwer verletzt hatte, während Wartner Hautabschürfungen rc. davongetragen hat. Auch der Wagen wurde zertrümmert. Das Pferd blieb unverletzt.

(Linzer) Tages-Post 1. September 1899

(Diphtheritis.) Aus Grieskirchen wird uns unterm 30. August berichtet: Seit einer Woche tritt hier die Diphtheritis auf und hat bereits drei Opfer gefordert, darunter auch einen Erwachsen. Nach ärztlichem Gutachten ist Gefahr vorhanden, dass die tückische Krankheit nach Umständen besonders im Oberösterreichischen Hausruckviertel bedeutende Dimensionen annehmen könne. In Michaelnbach bei Waizenkirchen ist seit zwei Tagen wegen epidemischen Auftretens der Diphtheritis die dortige Schule gesperrt.

Linzer Volksblatt 25. April 1900

Vom Blitze erschlagen. Die in Itzling, Bezirk Peuerbach, bedienstet gewesene 34 Jahre alte Magd Rosa Burgstaller, aus Baumgartsau in Mühlkreis gebürtig und dorthin zuständig, wurde den 22. d. M., abends, bei dem stattgehabten heftigen Gewitter, vom Blitze in der Nähe der Ortschaft Seiblberg, Gemeinde Michaelnbach, erschlagen.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 9. August 1906

(Der Sturz von der Leiter.) Am 10. Juli fuhr der Kutscher Ludwig Schneglberger, bedienstet in Ruhlands Selcherei, mit seinem einspännigen Fuhrwerke so rasch und unvorsichtig durch die Bäckergasse, dass er eine an der Straßenkante stehende Malerleiter umstieß und der 26jährige Malergehilfe Ferdinand Schilder beinahe aus 2 Stockhöhe zur Erde stürzte, wodurch er sich schwere Verletzungen am rechten Fuße, Arm und .Hüften zuzog. Schneglberger, der 1880 in Buch geboren und nach Michaelnbach zuständig ist, wurde wegen Schnellfahrens und Übertretung gegen die körperliche Sicherheit zu vierzehn Tagen strengen Arrestes mit zwei Fasttagen verurteilt und hat an Schilder 60 K an Schmerzensgeld und 123 K 20 h an Verdienstentgang zu leisten.

Linzer Volksblatt 17. Oktober 1906

St. Marienkirchen a. d. Polsenz, 15. Oktober, (Unglücksfall Doppelhochzeit.) Der Bauerssohn auf dem Untermairhofergute in Valtau Herr Johann Ortmayr erhielt am letzten Samstag durch das Ausschlagen eines Pferdes am rechten Unterarm eine nicht unbedeutende Verletzung. Zum Glücke wurde gerade durch den Arm der Schlag gemildert, sonst wäre der Magen oder der Unterleib getroffen worden, was ein trauriges Ende hätte nehmen können.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1909

Wels, 5. Juli. (Eine gestörte Hochzeitsfeier.) Bei einer Hochzeitsfeier im heurigen Frühjahr gab es in dem von Paul Obernhumer gepachteten Wohlmeierschen Gasthause in Grub, Gemeinde Michaelnbach, eine unheilvolle Störung. Das Gasthaus war im ersten Stocke und ebenerdig mit Hochzeitsgästen und Schaulustigen dicht besetzt, als ebenerdig im Gastzimmer plötzlich eine brennende Petroleumlampe vom Plafond auf einen Tisch herabfiel. Die beim Tische sitzende Gemeindedieners-Tochter Anna Maier von Michaelnbach erlitt im Gesichte und an der Hand so schwere Brandwunden, dass sie noch heute krank ist. Der Unfall traf die Maier um so mehr, als sie in 14 Tagen ebenfalls hätte Hochzeit halten sollen und nun diese verschieben musste. Paul Obernhumer wurde vom Bezirksgerichte Waizenkirchen infolge dieses Vorkommnisses wegen Übertretung gegen die körperliche Sicherheit zu 40 K Geldstrafe verurteilt. Damit war aber die Anklagebehörde nicht zufrieden und am letzten Freitag beschäftigte dieser Fall das Kreisgericht Wels. Das Berufungsgericht erkannte Obernhumer, der es unterlassen hatte, die Lampe an einen ganz sicheren Haken zu hängen, der Übertretung gegen die Sicherheit des Lebens schuldig und verurteilte ihn zu einer Woche Arrest, verschärft mit einem Fasttage. Johann Maier, der Vater der Beschädigten, wurde mit den privaten Ansprüchen auf den Zivilrechtsweg beschieden.

Linzer Volksblatt 10. September 1909

Michaelnbach, 5. September. (Ein erschütternder Todesfall. - Güterverkehr.) Heute wurde Johann Lindmeir, Mairsohn in Aichet, hiesiger Pfarre, in Wels beerdigt. Sein aus erschütternden Ursachen erfolgter Tod hat nachstehenden Hergang. Vergangenen Sonntag kam in etwas später Stunde der 22 Jahre alte Franz Parzer, Bauernknecht in Grub, in das Gasthaus des Herrn Gimplinger. Da sich Parzer alsbald renitent benahm, setzte ihn der Besitzer ins Freie, worauf derselbe den anwesenden irrsinnigen Andreas Lindmeir aufreizte, der ihm auch zu Hilfe eilte. Seine beiden ebenfalls anwesenden Brüder Johann und Alois Lindmeir wollten ihren geisteszerrütteten Bruder beschwichtigen, deren Einschreiten aber das gerade Gegenteil zur Folge hatte. Der durch Parzer aufgereizte Irre stürzte sich auf seine beiden Brüder, die vergeblich versuchten, sich seiner wütenden Angriffe zu erwehren. Johann Lindmeir klagte sofort über innere Schmerzen und nahm sogleich ärztliche Hilfe in Anspruch. Am Dienstag wurde über Anordnung der behandelnden Ärzte der Schwerverletzte in das Krankenhaus mittels des Rettungswagens von Waizenkirchen nach Wels überführt. Doch alle angewandte Kunst der Ärzte war nicht imstande, ihm das entfliehende Leben zu erhalten; am Donnerstag, ½ 3 Uhr nachmittags, gab er nach so grässlichen, jedoch mit bewunderungswürdiger Geduld ertragenen Schmerzen, wohlvorbereitet seine Seele in die Hände seines Schöpfers zurück. Der unter so tragischen Verhältnissen Verblichene zählte ein Alter von 41 Jahren. Möge Gott den schmerzgebeugten alten Vater und Geschwistern in ihrem schweren Leide beistehen und trösten. Wie es heißt, wird maßgebendenorts die Einführung der Sperrstunde in Erwägung gezogen, was wohl sehr zu begrüßen wäre, wie der jüngste traurige Fall wieder lehrt.

Linzer Volksblatt 30. November 1912

Mlchaelnbach, 27. November. (Nachtwandeln. - Versammlung. - Besitzwechel.) Ein Beispiel des Nachtwandelns hat Michaelnbach aufzuwehen, indem das 9 ½ .jährige Töchterchen Maria Humer vom Holzjaklhause in Michaelnbach in einer der letzteren Nächte unbemerkt aufgestanden und fortgewandert ist. Die Eltern, bemerkten alsbald den Abgang des Kindes, das bei der Mutter geschlafen hatte, und machten sich sofort auf die Suche. Doch alles Suchen war vergebens. In der etwa 10 Minuten entfernten Ortschaft Hilgertsberg beim Badmann holte man in der Frühe Holz aus der Holzhütte und dort fand man das Kind in der Streu schlafend. Es war barfuß und nur mit Hemd und Unterrock bekleidet. Zuhause erzählte das Kind, es habe geträumt, daß die Mutter gestorben sei und daß man es deshalb nicht mehr im Hause behalten würde, und so sei es fortgegangen. Obwohl in der Nacht eine ziemliche Kälte geherrscht hatte, nahm das Kind doch keinen weiteren Schaden und besucht jetzt wieder frisch und munter die Schule.

Linzer Volksblatt 7. März 1914

Michaelnbach, 5. März. (Verunglückt.)

Letzten Montag, l Uhr nachts, stürzte der 56jährige Bauerssohn Paul Wagner vom Hartmannsedergute in Schölmlahn infolge eines Schwindelanfalles über die Stiege auf den Boden des Vorhauses herab. Anscheinend hat er ziemlich schwere Verletzungen davongetragen und wurde noch in der Nacht versehen.

Tagblatt 11. November 1925

Ein Fuhrwerk vom Zuge erfaßt. Glücklich abgelaufen. Am 9. ds. um etwa 18 Uhr 30 Minuten wurde auf der Bahnstrecke NeumarktGrieskirchen bei Kilometer 28, Ortschaft Haslau, im Gemeindegebiete Taufkirchen, ein vom Besitzer Mathias Broder, vulgo Zaunschmied in Schmiedtgraben, Gemeinde Michaelnbach, gelenktes Fuhrwerk vom Personenzuge 726 erfaßt, wobei der Leiterwagen und ein darauf befindliches Fahrrad zertrümmert wurden. Der Fuhrmann und der mitfahrende Franz Wimmer aus Kaltenbach, Gemeinde Pollham im Bezirke Grieskirchen, sowie das Pferd blieben unverletzt. Broder und Wimmer, die beide betrunken waren, haben, da der Bahnschranken der Uebersetz bereits geschlossen war, mit ihrem Gefährte neben dem Schranken das Bahngeleise übersetzen wollen, wobei der Wagen von dem im selben Augenblicke heranfahrenden Personenzug rückwärts erfaßt und zertrümmert wurde. Broder wird sich ob seines Vorgehens noch bei Gericht zu verantworten haben. Zu diesem Vorfalle meldet die Bundesbahndirektion: Am 9. ds. wurde von dem um 18 Uhr 22 Minuten in Neumarkt-Kallham eintreffenden Zug 726 in Kilometer 28 der Strecke GrieskirchenNeumarkt-Kallham auf der dort befindlichen abgeschrankten Wegübersetzung ein einspänniges Fuhrwerk, das trotz der bereits geschlossenen Schlagbäume auf den Bahnkörper gelangt war, überfahren. Der Besitzer und Lenker des Fuhrwerkes. Matthias Broder, vulgo Zaunschmiedt in Schmiedtgraben 13. Gemeinde Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, Abschürfungen. Der mitfahrende .Holzarbeiter Ignaz Wimmer aus Kaltenbach 2, Gemeinde Pollham blieb gleich dem Pferde unverletzt. Der Wagen wurde stark beschädigt.

(Linzer) Tages-Post 22. Dezember 1925

(Lebensmüde?) Die beim Landwirte Alois Reinthaler, vulgo Pulsamer in Schickened, Gemeinde Michaelnbach. bedienstete 13 Jahre alte Magd Maria Thanner geriet dieser Tage mit den Mitdienstboten in einen kleinen Wortwechsel, weil diese ihrem Dienstgeber zustimmten, der Maria Thanner eine Rüge erteilt hatte, weil sie am Vorabend ein umherreisendes Paar beherbergt hatte, das ihr bekannt war. Unmittelbar nach diesem unscheinbaren Wortwechsel nahm das Mädchen ein stumpfes kleines Messer und ein Fläschchen Maschinenöl sowie einen Topf mit Wasser und verkroch sich am Futterboden ins Stroh. Maria Thanner gab das Oel in das Wasser und trank es aus. Auch versuchte sie sich mit dem Messer die Pulsadern an beiden Handgelenken zu öffnen, konnte sich jedoch mit dem stumpfen Messer nur Hautverletzungen zufügen. Das Mädchen erklärte ihrem Dienstgeber, der Nachschau hielt, daß es überhaupt nicht vom Dachboden gehen, sondern im Stroh liegen bleiben werde. Erst zwei aus Grieskirchen herbeigerufene Gendarmen brachten Maria Thanner in ihre Kammer, legten ihr einen Notverband an und führten sie ärztlicher Behandlung zu. Allem Anscheine war es dem Mädchen mit dem Selbstmorde nicht ernst.

Tagblatt 22. August 1926

Autounfall. Der Chauffeur Walter Herzig fuhr am 18. August mit dem Auto A/IV/783 der Firma The Trans-Europan, das derzeit im Schloss Tollet in Verwendung seht, von Michaelnbach gegen Grieskirchen. Vor der Ortschaft Kroißbach begegnete der Kraftwagen dem beim Besitzer Josef Eschlböck in Pollerbach bediensteten Franz Weißengruber, der ein Pferd trieb. Als der Kraftwagen das Pferd überholen wollte, wandte sich das Tier gegen das Auto und schlug aus. Es wurde die linke Autolampe zertrümmert und der Kühler beschädigt, während das Pferd eine erheblichen Verletzung am linken Hinterfuß erlitt. Um größeres Unheil zu vermeiden, fuhr der Chauffeur mit dem Kraftwagen in den Straßengraben, wo das Auto stecken blieb und erst durch ein Hilfsauto wieder flott gemacht wurde.

(Linzer) Tages-Post 24. November 1926

(Unfälle.) Am 19. d. M. nachmittags wollte sich der in Kickendorf, Gemeinde Parz, ansässige Landwirt Johann Kiebauer in das Gasthaus der Eheleute Schatzl in Furt, Gemeinde Michaelnbach, begeben. Beim Eingange in das Gastzimmer rutschte er jedoch auf einer mit Blechschienen beschlagenen Stufe aus und zog sich eine schwere Knieverletzung zu. Dr. Lettner aus Grieskirchen leistete dem Verletzten erste Hilfe ordnete die sofortige Ueberführung in das Krankenhaus nach Wels an.

(Linzer) Tages-Post 5. August 1927

(Lebensmüde.) Der 1873 in Krumbach, Gemeinde Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, geborene und beheimatete Landwirt Johann Leßlhumer in Krumbach hat am 2. d. M. sich im eigenen Anwesen erhängt. Da Leßlhumer in geordneten Wirtschafts- und Familienverhältnissen lebte, wird angenommen, daß er die Tat in augenblicklicher Sinnesverwirrung beging, um so mehr, als er auch nie Selbstmordabsichten geäußert hat. Leßlhumer war zur kritischen Zeit etwas angeheitert.

Tagblatt 2. März 1928

Lebensmüde. Der verehelichte Gastwirt und Oekonom Matthäus Schatzl in Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 28. Februar auf dem Heuboden seines Anwesens erhängt.

Tagblatt 8. August 1929

Lebensmüde. Der Landwirt Matthias Breitwieser in Hilpersberg Nr. 4, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 6. ds. Nachmittags in der neben dem Anwesen gelegenen Holzlage mit einem Strick an einem Balken erhängt. Breitwieser zeigte in letzter Zeit Spuren von Geistesgestörtheit.

Tagblatt 19. November 1929

Lebensmüde. Der 73 Jahre alte Schmiedemeister Johann Reitböck aus Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 14. ds. nachmittags in seiner Bienenhütte erhängt. Der Lebensmüde zeigte in letzter Zeit Spuren geistiger Zerrüttung; er dürfte in einem Anfall von Sinnesverwirrung in den Tod gegangen sein. Reitböck lebte in geordneten Verhältnissen.

Tagblatt 18. November 1930

Schwere Unfälle. Der Pferdeknecht Johann Oettmayr von der Wiemühle in Waizenkirchen fuhr: am 14. November nachmittags mit einer Fuhre Mehl nach Michaelnbach. Beim Hause des dortigen Bäckers Johann Wohlmayr kam er mit dem Wagen zu nahe an die Wand und wurde so zwischen dieser und dem Wagen eingeklemmt. Er erlitt erhebliche Verletzungen des Brustkorbes und mußte durch die Rettungsabteilung Grieskirchen, die schon nach 15 Minuten zur Stelle war, ins Allgemeine Krankenhaus nach Linz übergeführt werden.

(Linzer) Tages-Post 15. Mai 1931

Verschüttet. Die Gemeinde Michaelnbach nahm am 12. Mai den Häusler und Hilfsarbeiter Josef Peham aus Haid für Schotterarbeiten in der Grube Zierergraben bei Michaelnbach auf. Peham untergrub dort die Schotterwand und nach dreistündiger, Apbeit stürzten etwa 1 ½ Kubikmeter Schottermassen ab, die ihn bis zur Brust verschütteten. Peham erlitt einen Bruch des rechten Oberschenkels und anscheinend auch innere Verletzungen. Er wurde vom Gemeindearzt Doktor Höger verbunden und ins Krankenhaus nach Grieskirchen gebracht.

(Linzer) Tages-Post 23. Juni 1931

Aus unglücklicher Liebe. Die am 23. März 1906 in Michaelnbach geborene, nach Hofkirchen zuständige Hausgehilfin Katharina Gaßl sprang am 22. d. M. um etwa 16.40 Uhr, unweit von Aschach, in selbstmörderischer Absicht in die Donau und verschwand in den Wellen. Aus einem hinterlassenen Brief ist zu entnehmen, daß Gaßl die Tat aus unglücklicher Liebe begangen habe. Der Leichnam konnte bisher nicht geborgen werden.

(Linzer) Tages-Post 17. November 1931

Tragischer Tod eines Säuglings. Der erst acht Wochen alte Säugling Erwin, ein Sohn der in Naichet, Gemeinde Sankt Thomas bei Grieskirchen, bediensteten Magd Cäcilie Kaiserseder war am 11. November um etwa 14 Uhr von seiner Mutter im Kinderwagen, der in der Stube, in der Nähe des Tisches stand, schlafen gelegt worden. Unter dem Tisch lag friedlich der mittelgroße Haushund und schlief gleichfalls. Plötzlich schellte die Hausglocke. der Hund sprang in einem Satz unter dem Tisch hervor, um zur Stubentür zu eilen. stieß aber unglückseligerweise den Kinderwagen um. Der arme Kleine wurde aus dem Wagen geschleudert, der sonst gutmütige Haushund stürzte sich in seiner Erregung auf den Säugling, faßte ihm schwere Bißwunden bei. Der sofort erschienene Gemeindearzt Dr. Höger aus Michaelnbach stellte an dem Kinde einen Bruch der Schädelbasis durch den Sturz aus dem Wagen und bedenkliche Bißwunden am Kopfe fest. Alle ärztlichen Bemühungen vermochten den Kleinen nicht mehr zu retten, so daß er am 12. d. M. verschied.

Tagblatt 18. November 1931

Tragisches Geschick eines Säuglings. Vom Haushund zerfleischt. Der erst acht Wochen alte Säugling Erwin, ein Sohn der in Naichet, Gemeinde St. Thomas bei Grieskirchen, bediensteten verheirateten Magd Cäcilie Kaiserseder, war am 11. November um etwa 2 Uhr nachmittags von seiner sorgsamen Mutter im Kinderwagen, der in der Stube in der Nähe des Tisches stand, schlafen gelegt worden. Unter dem Tisch lag friedlich der mittelgroße Haushund und schlief gleichfalls. Plötzlich aber schellte die Hausglocke, der Hund sprang „in einem Satz" unterm Tisch hervor, um zur Stubentür zu eilen, stieß aber unglückseligerweise den Kinderwagen um, der arme kleine Erwin wurde aus dem Wagen zu Boden geschleudert, der sonst gutmütige Haushund stürzte sich in seiner Erregung auf den Säugling, faßte ihn mit den Zähnen am Kopfe und biß ihn zu beiden Seiten. Der sofort erschienene Gemeindearzt Dr. Otto Höger aus Michaelnbach stellte an dem Kinde einen Bruch der Schädelbases (durch den Sturz aus dem Wagen) und Bißwunden am Kopfe (mit Substanzverlust) fest. Alle ärztlichen Bemühungen vermochten den armen Kleinen nicht mehr zu retten, so daß er am 12. d. M. verschied.

Tagblatt 5. Juni 1932

Todessturz über eine Stiege. Der beim Landwirte Alois Reinthaler in Schickenedt Nr. 5, Gemeinde Michaelnbach, bedienstete, 1869 in Weiten im Bezirke Krems a. D. geborene und beheimatete Johann Helm stürzte kürzlich im Anwesen seines Dienstgebers über eine Stiege 18 Stufen tief ab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er eine Stunde später seinen Geist aufgab. Der Arzt Dr. Neuhold aus Michaelnbach konnte nur mehr den infolge Gehirnblutung bereits eingetretenen Tod feststellen.

(Linzer) Tages-Post 29. August 1932

Beim Pöllerschießen verunglückt. Der Knecht Alois Ameshofer in Michaelnbach hat am 22. d. M. beim Pöllerschießen derart unvorsichtig hantiert, daß ihm der linke Zeigefinger weggerissen wurde. Ameshofer befindet sich in häuslicher Pflege.

Innviertler Heimatblatt 12. April 1940

Michaelnbach. (Von einem Pferdeschwer verletzt.) Der Bauerssohn Alois Floimayr aus Grub wurde beim Eggen von einem Pferd sehr schwer gegen den Leib geschlagen und mußte sofort in das Krankenhaus nach Grieskirchen gebracht werden. Floimair befindet sich auf dem Wege der Besserung.

Innviertler Heimatblatt 17. April 1942

(Unglücksfall) Der auf Urlaub hier weilende Soldat Hubert Eschlböck , Emersohn in Pollesbach, wurde in der vergangenen Woche beim Holzschneiden von der Kreissäge erfaßt und trug schwere Verletzungen davon, die zur Abnahme des rechten Daumens führte.

Der Bäckergehilfe Josef Katzlberger aus Michaelnbach stürtzte in der vergangenen Woche von einem Wagen, der mit Mehl beladenen war und zog sich dabei einen Bruch des Schlüsselbeines zu.

Innviertler Heimatblatt 20. November 1942

(Unglücksfall.) Am vergangenen Freitag wurde der Landwirt Josef Bauernfeind, als er den elektrischen Steckkontakt betätigte, vom Strom erfaßt. Seine Frau sprang ihm zu Hilfe und zog den Stecker heraus, dabei fiel Bauernfeind von ziemlicher Höhe auf ben Boden und zog sich beim Sturz schwere Verletzungen zu. Er wurde sofort in das Grieskirchner Krankenhaus eingeliefert.

Agrarische Post 28. November 1942

Vom Starkstron erfaßt. In Zelli, Gemeinde Michaelnbach in Oberdonau, wurde der 54jährige Landwirt Josef Bauernfeind vom elektrischen Starkstrom erfaßt, zu Boden geschleudert und erheblich verletzt. Er mußte ins Krankenhaus nach Grieskirchen übergeführt werden,

Innviertler Heimatblatt 29. Januar 1943

(Unglücksfälle am laufenden Band.) Kürzlich beschäftigte sich der Bauer Matthias Schatzl in Holzing mit einem jungen Pferd, das ihn bei einem unerwarteten Sprung zu Boden trat und ziemlich schwer verletzte.

Weiters brachen sich beim Schifahren die Schüler Emmerich Mühlböck aus Michaelnbach Und Fritz Gahleitner aus Haid das Bein Alle Verunglückten befinden sich auf dem Weg der Besserung.

Znaimer Tagblatt 10. Juni 1944 & Agrarische Post 17. Juni 1944

Unter die Egge geraten. Dem Landwirt Leopold Furthmoser in Michaelnbach gingen, als er mit der Egge Feldarbeiten verrichtete, die Pferde durch, Furthmoser kam dabei unter die Egge zu liegen und wurde schwer verletzt.